Satellite
Show on map
  • Day 117

    Bilanz Spanien - Ankunft Marokko

    February 28 in Morocco ⋅ ☀️ 16 °C

    Algericas - Tarifa - Tanger:

    Heute geht es nach Marokko, zunächst muss ich allerdings nochmal den Reifen flicken. Die selbstklebenden Flicken scheinen nicht so gut zu funktionieren. So langsam kommt auch etwas Aufregung dazu, während der Fahrt nach Tarifa (Fährhafen Spanien) wird diese aber etwas unterdrückt. Es gibt lediglich eine Schnellstraße mit kleinem Seitenstreifen, das erfordert höchste Aufmerksamkeit.

    Tarifa stellt sich als wunderschönes kleines Städtchen heraus. Einige Läden haben geschlossen, da heute scheinbar Feiertag (Andalusien Day) ist. Dafür finde ich aber viele niedliche Cafés und Bäckereien, die mich nicht ohne zwei Mal anzuhalten und ein paar Leckereien zu kaufen, vorbeiziehen lassen;-) Natürlich gibt es auch einige Kunsthandwerk- und sogar Vintage Läden fühlt sich an wie in einem hippen Dorf. Und auch wenn sehr viele Touris herum laufen, wirkt es doch nicht überfüllt oder unangenehm.

    Ansonsten treffe ich heute auch auf viele nette Leute, morgens im Airbnb auf Jasmin, die am nächsten Tag ebenfalls nach Marokko zum Backpacken möchte, ein tschechisches Ehepaar, das unglaublich von meinem Fahrrad bzw. der Tour begeistert ist, Ben aus der Schweiz ebenfalls mit dem Rad unterwegs, aber leider nicht mit genügend Zeit für Marokko, einen netten spanischen Polizisten, mit dem ich mich beim Warten an der Fähre unterhalte und auf marokkanischer Seite folgen weitere, doch dazu weiter unten.

    Bilanz Spanien:
    Kürzeste Strecke:  500 m
    Längste Strecke: 119 km
    Platten: 1
    Reisetage (davon Radeltage): 40 (30)
    Zelt (davon Campingplatz): 19 (2)
    Unter freiem Himmel: 2
    WarmShowers und Leute: 9
    Hostel/Hütte: 3
    Airbnb: 7
    Verloren: Geschierhandtuch
    Mit dem Rad umgefallen: 1
    Kaputgegangen/Ersetzt: Isomatte
    Wetter: Angenehm warm, manchmal etwas windig 
    Essen: Empanadas (interessanterweise vorwiegend im Norden), etliche Kaffees, Paella, Bocadillos/Bocata, Churros, Roscos, Statt Porridge: gabs irgendwann feinen Hafergries oder Weizengries (Harina de trigo para freír - harina semolsa): richtig legga

    Die Fähre von Tarifa nach Tangier ist ein wahres Speedboot und benötigt nur eine Stunde - zugegeben, es schwangt etwas durch den Wind, aber mein Magen scheint es noch okay zu finden.

    Als die Fähre anlegt, muss ich noch ein, zwei Mal meinen Pass vorzeigen, bevor ich den afrikanischen Kontinent betrete. Es fühlt sich schon verrückt an, hier nun mit dem Rad angekommen zu sein. Es bleibt allerdings gar nicht viel Zeit, dies wirken zu lassen. Ein Mann möchte mir direkt eine SIM-Karte verkaufen - für 30 Tage Marokko bräuchte ich mindestens eine mit 30 Go (GB) für 25 Euro. Ich lehne dankend ab und suche den nächsten Orange-Store auf, den ich mir zuvor auf meinen offline Karten abgespeichert habe. Dort erhalte ich meine SIM-Karte für umgerechnet 5 Euro - Augen auf beim SIM-Kartenkauf. Noch etwas Bargeld abgehoben und dann gehts zum Bahnhof ein Ticket nach Fes organisieren.

    Nun erlebe ich das erste Mal richtig den Straßenverkehr hier. Ist schon etwas wuseliger, funktioniert aber aus welchen Gründen auch immer - zumindest sieht es so aus. Mitten auf einer Kreuzung ist ein Taxifahrer unter seiner Motorhaube am hantieren, es wird viel, aber nicht unangenehm laut gehupt und alle scheinen einen Überblick über das Geschehen zu haben.
    Am Bahnhof angekommen bin ich etwas verwundert, dass ich mein Rad nicht mit in die Bahnhofshalle nehmen darf (wo dort doch das Ticketoffice des Busunternehmens ist). Die "strenge" Regel steht im Kontrast zu dem zumindest gefühlt sehr ungeregelt Verkehr. Allerdings finde ich einen freundlichen Polizisten, der während meines Ganges zum Schalter um mein Fahrrad patrouilliert.
    Das Busticket, was ich brauchte, gabs hier leider nicht, also fuhr ich nochmal durch die Stadt zum nächsten Busbahnhof, wo mein Ticket nach Fes für den nächsten Tag bekomme (Fahrräder gehen nicht im Zug, daher Bus).
    Im Anschluss gehts dann zurück in die Medina (Stadt - meist ist damit die Altstadt gemeint) in der Nähe des Hafens, wo ich mein Hostel habe. Auf dem Weg wollen mit etliche Menschen den Weg zeigen. Alle kennen Berlin, Hamburg, Hannover, Dortmund und haben komischerweise einen Bruder in München - es müssen wirklich viele Marokkaner in München leben. Ein Glück wurde ich vorgewarnt, dass die freundlichen Hilfsangebote immer an die Erwartung einer kleinen Spende gekoppelt sind. Auch hier lehne ich dankend ab, was manchmal gar nicht so einfach ist, da ich einfach begleitet werde.
    Read more