Uns geht ein Polarlicht auf, oder zwei oder drei - oder keins. Read more
  • Das Ziel ist der Weg
  • Agnes-Isabel Pahl-Parrisius

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    November 10, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 6 °C

    Guten Morgen erster Urlaubstag!
    Guten Morgen lieber Reisetag! Wir hoffen du trägst uns gut uns sicher und komplikationslos an unseren ersten Zielort nach Stockholm.

    Zwar starte ich immer noch gesundheitlich etwas angeschlagen und mit erhöhter Temperatur in den Tag, bin aber positiv und optimistisch gestimmt, dass spätestens wenn wir da ankommen, alles gut wird. Nach den Island-Erfahrungen, wo ich ja richtig krank losgeflogen bin, kann mich das heute auch nicht irritieren.
    Außerdem ist Absagen der Reise absolut keine Option, denn wir sind zu vorfreudig auf dieses neue Abenteuer und zu neugierig was da so alles auf uns wartet... und wie es uns mit dem totalen Gegenereignis zu Island (24 Stunden nur hell) mit 20-21 Stunden am Tag ständig dunkel ergehen wird...
    Ob wir, evolutionär bedingt und durch Melantonin-Dauereinfluss nur schlafen werden? Aber das geht natürlich auch nicht... schließlich müssen wir auf der Lauer liegen um die Polarlichter nicht zu verpassen...

    Aber jetzt erst mal rechtzeitig zum Flughafen (geschafft)
    Gepäck bei Lufthansa einchecken:  da beginnt es schon zu holpern und ruckeln... und setzt sich dann bis zum Chaos beim Boarding einer total überbuchten Maschine fort. Auf unseren Boardingkarten stehen keine Platznummern (obwohl beim Check in deutlich erwähnt:  nebeneinander, 19 A,B ) und unser Gepäck wurde versehentlich auch direkt nach Kiruna gebucht, obwohl wir ja erst in Stockholm sind... 
    Fazit: genervtes, abgelenktes und nicht eben  hochqualifiziertes Personal beim Check in, das das eigene System nicht bedienen kann und noch unfreundlicheres Lufthansa-Bodenpersonal, das die Fluggäste bei Fragen eher anschnauzt und anfertigt als zu helfen...

    Stefan: Oder wir sehen es anders, denn wir haben diesen beiden ganz offenbar heillos überforderten Lufthansa-Mitarbeitern, die uns da beim Einchecken am Automaten "geholfen" haben doch einiges zu verdanken: Eine von allem offenbar überflüssigen Ballast wie Gepäck befreite Ankunft und Zeit in Stockholm, wo wir uns ohne jeden Zeitdruck um gar nichts mehr kümmern mussten (weil wir es auch gar nicht konnten), dazu noch größte Wertschätzung füreinander gegenseitig und unser Zusammensein, weil man sich nach so einer Zwangstrennung schon gleich zu Beginn des Urlaubs doch so einiges zu erzählen hat. Also alles eine Frage der Perspektive. Nur kurz, als ich vor dem Einsteigen dann den Eindruck hätte, vielleicht fliegt unser bereits eingechecktes Gepäck dann ohne uns, weil wir ja noch keine Sitzplätze hatten, wurde ich etwas unruhig - aber am Ende hat alles geklappt.

    Agnes: Immerhin war der Flug dann doch ganz erträglich und reibungslos. Und ich hatte immerhin das Glück weit hinten am Notausgang zu sitzen (Beinfreiheit), während Stefan neben einem sehr lebhaften 1,5 jährigen Kleinkind, Vorlieb nehmen durfte...

    Dann heißt uns der Flughafen STOCKHOLM ARLANDA pünktlich um 14.30 Uhr willkommen.

    Stefan: Beeindruckend, wie groß, sauber, stylisch, fast schon gemütlich dieser Flughafen und die Läden dort sind. Hatte ich mir so nicht vorgestellt...

    Agnes: Da wir ja auf unser Gepäck nicht warten brauchen, weil das ja allein im Nirwana irgendwelcher Gepäckhallen herumirrt und ohne uns unterwegs nach Kiruna ist, begeben wir und nur mit Handgepäck zu Hauptterminal. Von da aus führt ein verglaster Tunnel direkt zu unserem Comfort Arlanda Airport Hotel, das (mal wieder) eins sehr gute Wahl war.
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  • Stockholm

    Nov 10–11, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 6 °C

    Nur kurz Einchecken in unser Zimmer 205 und gleich geht's auch weiter, denn wir wollen noch eine Runde in der Altstadt in Stockholm drehen. Vom Flughafen aus fährt u.a. der Arlanda Express ("der gelbe Zug") auf direktem Weg ohne Zwischenstopp mit 200 Km/h zum Bahnhof in Stockholm innerhalb von nur 18 Minuten. Stolze Leistung zu ebenso stolzem Preis von 52 Euro pro Person (Hin- und Rückfahrt) mit der fröhlichsten Zugbegleitern, die uns je begegnet ist.

    Der Hauptbahnhof in Stockholm ist in einem sehr eindrucksvollen, riesengroßem Gebäude untergebracht. Von da aus sind es gute 10 Minuten bis in die Altstadt Gamla Stan auf der kleinen Insel.
    Inzwischen ist es 16 Uhr und stockdunkel und der Nieselregen bei 3 Grad macht den Spaziergang auch nur halbschön...  Ich kann mir gut vorstellen, dass diese zauberhafte kleine Altstadt mit ihren prunkvollen historischen Gebäuden und den vielen kleinen kopfsteingepflasterten Straßen und Gässchen wirklich wunderschön ist, wenn es hell ist und man was sehen könnte und es nicht so nasskalt wäre.
    So erfreuen wir uns an zumindest ein wenig beleuchteten Geschäften, die heute (Sonntag) leider zu 90% geschlossen haben. Gehen dann ins "Källarbyn" (zufällig) und finden uns in einem Kellerlokal der besonderen Art .... offensichtlich sehr angesagt in der alternativen Szene, sowohl vom Essen als auch von Menschen, als auch Jazz- und Musik-Veranstaltungsort. Einrichtung ähnlich vielfältig und spannend wie die Vielfalt der Menschen.
    Ein paar Runden und Straßen weiter im "Under Kastanjen" ein Abendessen und später noch in der ältesten Konditorei der Stadt (spektakulär) ein Glögg (so etwas wie ein Glühwein), leider eher gruselig.

    Stefan: Na ja - genügend geschlossen waren diese ganzen Souvenirläden nicht, denn es gab noch genügend, um durchzustöbern. Aber auch keine Fehler, bei dem unfassbaren Scheißwetter da draußen, dass uns den Stadtbummel wirklich ein bisschen vergällt. Ursprünglich wollten wir eine Tour mit so einem hop on hop off Bus machen, das schenken wir uns aber spätestens, nachdem wir einen davon völlig menschenleer an uns vorbeifahren lassen.
    Das Abendessensrestaurant hatten wir schon vorab ausgesucht, wegen angepriesener glutenfreier Kötbullar - na ja. Nett, aber nicht herausragend - und alles ziemlich teuer - allerdings sind wir da ja durch Island gestählt, und da kommt nichts ran.

    Agnes: Dann bringt die gelbe Schnellbahn uns wieder zum Flughafen und Hotel zurück und der Tag darf dann auch mal ein Ende haben... obwohl erst 21 Uhr...
    Gute Nacht erster Urlaubstag!
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  • Kiruna

    Nov 11–13, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ -1 °C

    Stefan: Also los, Lappland, zeig Dich! Das tut es hier zunächst in einer ziemlich besonderen Stadt, 200 km nördlich des Polarkreises: Kiruna. Die größte Stadt hier in Nordschweden und auf dem Territorium der Sami.
    Dass es diese Stadt überhaupt gibt, ist einer riesigen Eisenerzmine direkt darunter zu verdanken. Um die Arbeiter von dort dauerhaft zu beherbergen wurde ab 1900 diese Stadt geplant - als Mustersiedlung, entstanden am Reisbrett , wohl schon damals auch nach ökologischen Gesichtspunkten.
    Schöner Gedanke, der gut 100 Jahre später neu gedacht werden muss, denn gerade wegen der Eisenerzmine ist die ganze Stadt heute wohl mehr oder weniger einsturzgefährdet, aufgrund der Unterhöhlungen.
    Aber wenn er mal angefangen hat zu planen, der Schwede, dann macht er das auch gerne gleich nochmal. Also wird der ganze bedrohte Stadtkern umgezogen und ein paar Kilometer entfernt neu angelegt. Das läuft grad auch schon und deshalb ist ganz Kiruna gefühlt gerade eine Baustelle. Größte Aufgabenstellung wird wohl die sein, die unter Denkmalsschutz stehende Kirche in einem Stück umzuziehen - wie auch immer das funktionieren soll.
    Die Eisenerzmine ist inzwischen wohl nicht mehr in Betrieb, die Stadt lebt aber weiter weil - auch da wohl kluge Planung - hier inzwischen Raketen- und Weltraumforschung erfolgreich angesiedelt wurden. Na ja - und dann halt noch der Polarlicht-Tourismus (was das wohl sein mag?) mit dem weltbekannten Icehotel etc).
    Trotzdem wirkt der Miniflughafen im Schneegrieselgrau irgendwie wie nicht aus dieser Welt, weil warum sollte es hier überhaupt einen Flughafen geben. Aber die roten Gebäude geben uns schon einen Vorgeschmack auf die hiesige Architektur. Winzige Ankunftshalle mit einem einzigen Autovermietungsschalter - aber dann immerhin doch genug Parkplätzen, dass sie uns erst mal auf den falschen geschickt haben. Ging also ein bisschen ruckelig weiter, aber dann hatten wir unseren gebuchten Volvo, der sich im echten Leben als ein Ford Kuga rausgestellt hat - aber was soll’s, Hauptsache Allrad, das wird schon auf dem Flughafenparkplatz klar, als wir ihn erstmal enteisen müssen.
    Also los, Lappland…
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  • Aurora Rivercamp Glasiglu

    Nov 11–13, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ -1 °C

    Nach einer kurzen Erkundung von Kiruna treibt uns die Neugier auf unsere erste Unterkunft im Glas-Iglu doch recht bald in Richtung des Rivercamps, das nur wenige Kilometer (ca. 15 Minuten) außerhalb an einem großen Fluss liegt. Wir erreichen das Camp etwa eine Stunde vor der offiziellen Check-In Zeit und es ist weit und breit niemand außer uns da...
    Stefan: Aber digital uns weit voraus wie der Schwede halt so ist - auf der ganzen Reise haben wir nicht einmal mit Bargeld bezahlt - gibt es eine "Klingel" mit angeschlossener Sprechanlage, über die wir den Verwalter aus Kiruna zur Einweisung herbestellen können, der Agnes dann auch gleich über ihre Telefonnummer zurückruft - unsere Booking-Queen...
    Agnes: also nutzen wir die Zeit und erkunden das Gelände, auf dem weitläufig verstreut einige der Glas-Iglus stehen, dann gibt es noch einige zwei oder drei kleinere Häuschen und ein Haupthaus, wo es eine große, gemütliche, gut ausgestattete Gemeinschaftsküche und ein Wohnzimmer, sowie Duschen gibt. Draußen am Gelände steht ein großes Tipi mitten im Nichts mit einer Feuerstelle und Sitzmöglichkeiten, sowie zwei Holz-Fass-Saunen, die man nutzen kann. Bei unserem Rundgang bereuen wir es ein klein wenig nicht doch eines der Iglus direkt am Fluss gebucht zu haben, denn die Aussicht ist schon ziemlich großartig...
    Stefan: Insgesamt aber auch eine durchaus schlammige und matschige Angelegenheit das Gelände, alles leicht angefroren, dünne Eisschicht auf dem See - später werden wir erfahren, dass hier schon eineinhalb Meter Schnee gelegen haben, der dann weggetaut ist. Mit dem wär es natürlich noch schöner gewesen...
    Agnes: Dann kommt endlich der Besitzer des Camps und heißt uns willkommen, erklärt uns alles (Nutzung Sauna, Feuerstelle, Frühstück, etc.) und bringt uns dann zu unserem Iglu (dazu muss er uns mit seinem großen, soliden Fahrzeug ins Gelände fahren). Und wir können unser Glück einfach nicht glauben, als er uns zu einem der Iglus direkt am Fluss bringt und zwar zu dem, das meiner Meinung nach die schönste Lage hat... wow... Wünsche werden wahr! Wir haben einfach mal ein kostenloses Upgrade bekommen!
    Nach einer kurzen Einweisung in die Technik und Nutzung des Iglus (höchst ausgefeilte und verwirrende Schaltpaneele mit geheimnisvollen Symbolen) sind wir endlich allein in unserem Glas-Iglu und sitzen erst mal nur vollkommen verzaubert von allem da, starren auf den Fluss, die zauberhafte Landschaft, die bereits langsam einsetzende Dunkelheit... Ein wenig erinnert das Iglu an unsere Camper-Erlebnisse in Island, denn es ist nicht wirklich groß, hat aber immerhin eine Mini-Küche mit Wasserkocher und fließend Wasser und sogar ein eigenes WC (was für ein Luxus) und man kann aufrecht stehen!
    Stefan: Allerdings nicht auf dem Klo.
    Agnes: Ansonsten ist es auch so, dass einer jeweils am Bett (sehr komfortabel und bequem) sitzen muss, wenn der andere z.B. den Wasserkocher bedienen möchte... ach wie herrlich!
    Stefan: Und es gäbe sogar einen "Keller" - ein Fach im Boden, um Getränke kalt zu halten, was wir aber nicht benutzen, weil Agnes Koffer auf dem Deckel steht, weil sie den nicht in den vorgesehenen Stauraum unter dem Bett tun wollte - sonst hätte man sich sogar noch ein bisschen mehr bewegen können...
    Agnes Das Iglu ist erstaunlich warm, teilweise muss man die Heizung sogar etwas runterregulieren und alle Glasflächen sind auch beheizbar, so dass auch bei Kälte und Schneefall stets dafür gesorgt ist, dass man klare Sicht hat.

    Nach einem kurzen Ankommen und Staunen fahren wir am späten Nachmittag - gefühlt schon mitten in der Nacht, weil schon so lange dunkel - ins "Camp Ripan", ein Lokal, das der Mensch vom Camp uns sehr empfohlen hatte, zum Abendessen und erleben ein erste wirklich großartige kulinarische Überraschung. Es gibt ein Drei-Gänge-Menue mit ganz hervorragenden Speisen (spezielle Pilzsuppe, lokaler Fisch, Rentier, etc. - vegetarische Auswahl auch möglich). Dazu eine Weinbegleitung, bei der wir lernen, dass es tatsächlich schwedische Weine gibt (werden im Süden von Schweden angebaut, sind aber auch eher eine Rarität).
    Stefan: Insgesamt würde ich sagen, das war das beste Essen des Urlaubs, da kann jedes Icehotel sich lange hinten anstellen. Erstkontakt mit Elch und sehr lecker, ein bisschen wie Wild in diesem Fall.
    Agnes: Später am Abend nutzen wir die wirklich einmalige Gelegenheit, dass wir vollkommen allein in diesem ganzen Camp sind - irgendwie auch ein wenig sonderbar - und besuchen ein oder zwei Stunden die Sauna,
    Stefan: Ja- nochmal zum richtigen Verständnis: Wir. Und ein oder zwei Stunden! Keine Ahnung, wie ich es so lang da drin ausgehalten habe...
    Agnes: ...zünden später ein Feuer in dem Tipi an, das ein traditionell samisches Tipi ist, in dem die Samis auch ihre schamanischen Rituale abhalten... es ist eine ganz besondere Stimmung - es ist als hätte man eine Zeitreise gemacht und wäre in eine vollkommen andere Welt eingetaucht. Was für ein besonderer Zauber!

    Zwischendurch halten wir natürlich immer wieder mal Ausschau nach den Polarlichtern, obwohl der Camp-Mensch und auch die Polarlichter-App eine Wahrscheinlichkeit nahe null vorausgesagt hatten, weil es zu bewölkt ist. Aber dann - ganz plötzlich - ganz still und leise - reißt die Wolkendecke auf und sie sind da.... die Polarlichter sind da!!! Die Aurora "tanzt" für uns - schon tausend Mal gelesen, aber wirklich vorstellen kann man sich die Magie eines solchen Momentes nicht ansatzweise. Denn diese Lichter tanzen und schweben und mäandern wirklich wie Geisterwesen am Nachthimmel und es ist unbeschreiblich.... uns fehlen die Worte um unserer Begeisterung Ausdruck zu verleihen... einfach nur wow und DANKE für dieses großartige Geschenk und dass ein so lange gehegter Wunsch in Erfüllung geht!

    Ich weiß nicht wie spät es ist, das Feuer ist langsam heruntergebrannt und langsam ist es doch auch ein wenig kühl... immerhin haben wir einige Stunden draußen gestanden. Und trotz der Begeisterung macht sich doch langsam auch eine gewisse Müdigkeit bemerkbar, gegen die ich zwar noch versuche anzukämpfen, aber irgendwann ist auch da Widerstand zwecklos... und so schlafen wir in unserem Glas-Iglu ein, während die Aurora noch über uns tanzt... Was für ein Erlebnis!
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  • Unterwegs in Winterwonderland

    November 12, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 1 °C

    Stefan: Nach dem Glasiglu-Aufwachen mit schönen Instantcappucino selbstgemacht, dann ein für uns beide ganz allein fürstliches Frühstück im Haupthaus mit persönlicher Betreuung der Campleitung ergab sich der Tipp für diesen Ausflug - nachdem Agnes sich erst noch auf das viel zu dünne Eis des Sees gewagt hat…

    Agnes: Was für eine Reise in eine verzauberte Winterlandschaft bei strahlendem Sonnenschein... Zwar nur für wenige Stunden (aktuell 3 bis 3,5 pro Tag).... Da die Sonne hier auch nie richtig aufgeht, sondern nur kurz mal über dem Horizont rüberschaut, ist sie auch immer tiefstehend, wie kurz vor Sonnenuntergang. Entsprechend besonders auch das Licht: ein weiches, goldenes Licht, das dann in ein sanftes rosa und lila übergeht, wenn die sonne nach wenigen Stunden wieder verschwindet. Und noch während sie in kräftigen orangen Tönen abtaucht, steht der riesengroße, leuchtende Mond (aktuell fast voll) um 15 Uhr schon sehr hoch am Horizont und es ist spätestens um 16 Uhr schon tiefste Dunkelheit.

    Dieses unwirkliche Licht verwandelt die Landschaft in ein noch unwirklicheres Szenario... Gespräche finden vor lauter Staunen und Bewunderung kaum mehr statt und beschränken sich eher auf Ein-Wort-Sätze wie Wahnsinn, WOW, irre....unfassbar.... ohhhh....

    Diese Straße ist zwar landschaftlich wunderschön, aber auch eher mit Vorsicht zu befahren, weil es hier viele freilebende Rentiere und die noch gröseren Elche, die mit ihrer Beinhöhe von 2 Metern und ihren über 500 kg bei Kollision einiges an Schäden anrichten können. Letztes Jahr gab es auf der Strecke 57 Unfälle.... und auch ganz wichtig: Rentiere sind hier so etwas wie heilige Kühe in Indien - das heilige Eigentum der samischen Urbevölkerung. Wenn man sie erschrickt oder anhupt wenn sie auf der Straße stehen, kostet das eine Strafe von 500 Euro.... Also immer schön vorsichtig fahren und den Waldrand stets im Blick haben... uns haben sich weder Elche noch Rentiere gezeigt, noch haben sie sich uns in den Weg gestellt.
    Gesehen hätten wir sie zwar schon gerne, aber vielleicht wars so richtiger... außerdem direkt an Mangel an Reizüberflutung können wir nicht direkt beklagen...
    Stefan: Und erst Tage später werden wir verstehen, was für ein unfassbares Glück wir auch bei diesem Ausflug mit dem Wetter hatten. Diese berauhreiften Winterbäume sind auch hier wirklich nicht alltäglich, wie sich zeigen sollte.Im Zweifel wären sie sonst auch im Schnee versunken - überall unterwegs die Markierungen die zeigen: Ein Meter Schneehöhe hier, dann zwei - bei uns nur ein paar Zentimeter. Ziel war der nächste Post - das unsichtbare Samidorf…
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  • Nikkaloukta: Unsichtbares Samidorf

    November 12, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 0 °C

    Stefan: Eine gute Stunde Fahrtzeit von Kiruna sollte es sein - Straße endet hier hieß es, könnt Ihr gar nicht verfehlen. Hm. Konnten wir irgendwie doch. Weil da war kein irgendwie romantisches Samidorf mit Café, wie uns das angekündigt worden war, sondern nur ein großer aber auch völlig geschlossener Campingplatz. Immerhin - wohl zu Ausstellungszwecken noch der Nachbau einer Sami-Torf-Hütte.
    War also nix mit einkehren und Dorf. Ganz ernsthaft - warum sollte hier mitten im Nichts auch jemand leben, wenn keine Touristen da sind. Und die kommen wohl im Sommer - außer dem Campingplatz noch etliche Sommerhäuser teils direkt am See - kann bestimmt schön sein, wenn das Wetter stimmt. Jetzt aber alles total verlassen, aber ganz schöne Aussichten und endlich ein in der Natur lebendes Wildtier: Ein Schneehase hat für einen Schreckensschrei bei Agnes gesorgt. Oder war´s ein Jauchzer?

    Agnes: Ja... doch eher Schreck - ungeklärt wird immer bleiben, wer den größeren Schreck erfahren hat... kann ja auch keiner damit rechnen in dieser total surrealen Gegend und diesem vollkommen ausgestorbenen, menschenleeren Dorf auf solch wilde Tiere zu stoßen (:-))).
    Ansonten ist der Ort ein wenig wie aus der Zeit gefallen, wie in einem anderen Universum, als hätte man einen Zeitsprung in ein anderes Universum gemacht, in dem kein Leben mehr existiert - nur noch Stille. Absolute Stille! Alles ins ein eine Schnee- und Raureif-Decke gehüllt, es ist als wäre alles irgendwann zu vereisten, bizarren Formen erstarrt. Bei unserem Rundgang hört man nur seinen eigenen Atem und das Knirschen des Schnees. Der See liegt vereist und verschneit und unbewegt da.... was für eine spezielle Stimmung, die einen mit ihrem Zauber einhüllt.
    Ok, trotz allem Zauber und aller Romantik, wäre irgendwann ein warmer Tee oder eine warme Suppe doch auch schön gewesen und hätte dem Gesamtgefühl keinen Abbruch getan, sondern es eher noch gesteigert, denn wir sind nun schon doch einige Stunden im großen Nichts von Lappland auf Erkundungstour. Unterwegs irgendwo einkehren - ja, das ist ein netter Gedanke, den man in unseren zivilisierten und dicht besiedelten Welt haben kann - hier ist unterwegs eben stunden- und viele kilometerlang einfach nichts. Noch nicht mal Rentiere...
    Ich hätte so gerne Samis getroffen, mit ihnen gesprochen, mehr erfahren wollen über ihre Lebensweise (die leben ja immer noch als Nomaden und ziehen mit ihren Rentierherden den ganzen Sommer umher), über ihren Glauben - da ist Schamanismus die Urkultur... Aber ich will nicht klagen, über was nicht ist, sondern den Zauber dessen, was ist, genießen!
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  • Aurora tanzt für uns

    November 12, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ -1 °C

    Unfassbar.... unbeschreiblich schön....
    Einfach nur sehen, staunen, überwältig und erfüllt von Glück und Dankbarkeit sein...
    Stefan: „Schreib hier nichts unromantisches“ ruft Agnes mir zu - und wie könnte ich?
    Zwei Abende/Nächte im River Camp. Die erste ganz allein in dem großen Gelände, die zweite mit einigen anderen Touristen - Spanier interessanterweise. Zwei Mal keine besonderen Aussichten auf Polarlichter, weil erst bedeckt und alles zugezogen und leichter Schneegriesel. Wird also wohl nix werden. Erst mal in die Fasssauna am Alleineabend. Dann in das große Tipi, Feuer für uns gemacht, Wein getrunken, Agnes dabei getrommelt und die Geister angesungen: Blow the clouds away.
    Sie sollte öfter singen, denn sie wurde erhört. Wie durch ein Wunder plötzlich sternklarer Himmel, erst sehr dunkel, dann unfassbar wundersam erleuchtet von diesen Polarlichtern - wie auch am Abend 2, nur da ohne Sauna und Trommel
    Ein unglaubliches Spektakel, dass sich da offenbart, tatsächlich tanzen diese Lichter, auch wenn sie fürs Auge nicht ganz so grün sind, wie für das Kameraobjektiv bei langer Belichtung, wie Agnes gleich gelernt hat. Aber sie sind da, sie tanzen, sie sind wunderschön, vor allem: Sie sind da. Gleich zu Beginn der Reise - großartig!
    Nächte bis zwei in der Früh und ohne jede Müdigkeit - und dann zum Schlafengehen im Iglu geht die Light Show durch die Dachfenster weiter.
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  • Unterwegs zu den Ofoten

    November 13, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 3 °C

    Again on the way....
    Nach einer wieder viel zu kurzen Nacht (hingegen aller gute Vorsätze und trotz Schlafmangels) .... aber ja, die Polarlichter waren schließlich unser Ziel und die Jagd danach fordert eben ihren Preis. Dafür wurden wir ja auch reichlich belohnt... selbst nachts um halb 2 Uhr hat sie noch über unserem Glasiglu getanzt... once in a lifetime im Bett liegend auf die Aurora borealis blicken so lange bis die Augen vor Müdigkeit zufallen, irgendwann ist jeder Widerstand zwecklos .... im Wegschlafen noch eine Glücksträne über die Wange fließen spüren....

    Aber zurück zu dem heutigen Tag, nach Frühstück, Packen und Abschiednehmen vom Iglu, den freundlichen Menschen, von dem Fluss, dem Tipi.... geht's weiter Richtung Narvik in Norwegen zu den Ofoten. Und bevor der oder die andere (ich sehe von Gendern beim Schreiben ab 😀) sich fragen mag, ob sich da ein Schreibfehler eingeschlichen hat, weil es Lofoten heißen sollte: nein, es gibt die Ofoten tatsächlich bei dem Ofotfjord und von da aus geht es weiter zu den Lofoten.

    Die Reise heute ist schon wieder so ganz anders... je nördlicher wir fahren, um so mehr verändert sich die Landschaft und Vegetation. Immer wieder "begleitet" werden wir von riesigen Seen, an denen wir entlangfahren: der eine ruhig und spiegelglatt, der andere sehr bewegt mit Wellen und Schaumkronen. Wir kommen vorbei an großartigen, zu Eis erstarrten Wasserfällen, begegnen Rentieren am Straßenrand, während die Berge immer höher, der Schnee mehr und die Landschaft karger und felsiger wird. Teilweise aus eher düster und trostlos - an Freunde von "Herr der Ringe" wäre das am ehesten der Weg nach Mordor.
    Und trotzdem wieder andere wow und puhhh Momente...
    Stefan: Und erstaunlich wenig Schnee eigentlich - auch schon verglichen mit dem, was wir die letzten Tage hier erlebt haben. Aber. „It is a Crazy Winter“ hat der campguide am Morgen noch gesagt. Plötzlich hat´s 5 Grad, kein Rauhreif mehr, keine eingezuckerten Bäume, stattdessen viel Birkenbraun (die sind hier immerhin ein bisschen größer als in Island) und Bergsteingrau mit vielen großen Findlingen am Weg entlang der nördlichsten Bahnlinie der Welt, aber genau wie Island: Nach jeder Kurve wieder ganz anders und vor allem total einsam - wer wollte hier auch was…
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  • Willkommen in Norwegen

    November 13, 2024 in Norway ⋅ 🌬 1 °C

    .... zumindest hoffen wir das sehr, dass wir hier willkommen sind, das Wetter jedenfalls bereitet uns definitiv keinen freundlichen Empfang (:-((((.
    Noch kurz vor dem nördlichsten EU-Grenzübergang zwischen Schweden und Norwegen ist es schon windig, ungemütlich, neblig oder fahren wir nur direkt in eine Wolke hinein? Wohl eher letzteres, denn es wird von Minute zu Minute dunkler obwohl es noch vor 14 Uhr ist und urplötzlich setzt Starkregen ein, der sich dann recht bald in heftigen Schneeregen bei zunehmendem Wind verwandelt.
    Aber vielleicht ist ein solches Wetter in Norwegen auch ganz normal...

    Stefan: Ist es wohl nicht - das Wetter normal. Insgesamt war wohl schon viel Schnee - ich glaub man sprach von 1,5 Metern vor ein paar Wochen, der dann aber komplett nochmal weggeschmolzen ist, als es sich auf bis zu 12 Grad in Kiruna noch mal aufgewärmt hat (alles Kiruna). Normaler wäre im Augenblick wohl die Viel-Schnee-Variante - aber jetzt tut das Wetter ja auch alles dazu, um das aufzuholen. Interessant: Bei uns würde man bei einem solchen Schneeregen-Matsch-Schmodder (konstant zwischen 1 und -1 Grad) den Abend und das Glatteisgefrieren in der Nachtabkühlung fürchten - das passiert hier aber nicht, weil es dann kaum kälter wird. Liegt das am Golfstrom, der Narvik ein für die geographische Lage ingesamt mildes Klima beschert? Oder schlicht, weil die Sonne ja tagsüber auch nicht scheint? Oder Zufall?

    Agnes: Nach einigen Kilometern durch eine sehr schroffe, felsige und sehr düstere Landschaft über eine kurvenreiche Strasse mit einigen Tunneln und einer spektakulären Brücke über den Ofotfjord erreichen wir Narvik. Inzwischen ist es hier komplett dunkel um 14.20 Uhr.
    Es sind immerhin noch gut 200 Kilometer nördlicher von Kiruna, also über 400 Kilometer nördlich des Polarkreies... wie das Menschen hier nur dauerhaft mit so wenig Licht aushalten, ist mir ein Rätsel. Aber jetzt erst mal hier ankommen!
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  • Narvikfjellet Camp 291 in Narvik

    November 13, 2024 in Norway ⋅ 🌧 3 °C

    Die freundliche Frau Navi leitet uns bis zu der Talstation von Narvikfillet über steile und kurvenreiche Straßen hoch und dann ist sie auch ratlos und wir noch mehr... habe unterwegs schon das online Check-in gemacht und entsprechende Anleitungen und einen Zugangscode für unsere Cabin erhalten, allerdings keine Wegbeschreibung. Also raus bei Sturm und Starkregen, Menschen suchen, die Rat wissen.... aha... Wir müssen noch viel weiter auf einer noch steileren Straße fahren und erreichen dann den Parkplatz der Unterkunft und trotzen dem Sturm und der Dunkelheit und finden unser Haus. Kommen mit dem Code rein und... wow.... dazu später mehr.

    Erst mal wie kriegt man das Gepäck ins Haus? Keine direkte Zufahrt da an einem steilen Hang... ok, Abenteuer Wildnis fordert seinen Tribut... und Natur ist Natur und nicht immer freundlich. Blöd nur, dass wir bei Sturm und Regen und 1 Grad dastehen und der Code plötzlich nicht mehr funktioniert (Geheimnisse der Technik). Leider ist die Rezeption nicht belegt und wir die einzigen in dieser Häusersiedlung (Vorsaison fürs Skigeschäft hier). Glücklicherweise ist noch eine Reinigungskraft hier unterwegs, die aber auch am Öffnen der Türe scheitert.... und es schüttet immer noch wie aus Kübeln und stürmt so sehr, dass es gleich mal den Koffer von der Eingangsfläche (nicht überdacht) wegfegt. Nach einigen Telefonaten (langsam wirds echt sehr unangenehm da drausen) findet sich dann doch eine Lösung ins Haus reinzukommen... was für ein Glück, die Frau gerade noch hier angetroffen zu haben... danke all ihr freundlichen "Reisebegleiter", die ihr auf uns aufpasst....

    Stefan: Lustig: Das „intelligente“ Türschloss, das uns da den Eintritt zeitweise verweigert hat ist genau das gleiche, das wir zuhause hatten und damit auch schon Ärger und dann schließlich ausgewechselt wurde. Vielleicht hat es sich jetzt einfach gerächt…

    Agnes: Die Unterkunft entschädigt jedoch für alle Mühen und Widrigkeiten! Es ist ein rechteckiges, großes Haus, das nach nur einer Seite (nach hinten zum Berg hin) eine Wand hat und ansonsten sind alle drei Seiten deckenhoch komplett verglast - im Schlafzimmer sogar eine Glasdecke um Sterne und Polarlichter beobachten zu können... Der rundum Ausblick ist (obwohl schon dunkel) atemberaubend. Der Ort heißt Camp 291 weil die Häuser auf 291 Metern hoch am Berg liegen und zu Füßen liegt das erleuchtete und funkelnde Ort Narvik (gar nicht so klein....) und der riesige Ofotfjord, den wir morgen hoffentlich sehen werden....

    Stefan: Also Blick aus 291 Metern auf 0 Meter. Und gegenüber - jedenfalls theoretisch - noch höherer Berge, die man manchmal zwischendurch zumindest erahnt. Im Fjord noch große Containerschiffe, oder Tanker (Eisenerz), die über Nacht ankern, weil sie auf einen Platz zum Be- und Entladen warten müssen. Alles unfassbar spektakulär. Und diese Cabins als der letzte heiße Scheiss wirklich sensationell. Durchdringt bis ins letzte, z.B. der schwarze Stoff-Wandbezug, um einerseits zu wärmen, andererseits möglichst wenig Spiegelungen in den Panorama-Scheiben hervorzurufen. Entsprechend auch der Lichtplan - Wow! Dazu noch unfassbar bequeme Betten - nur ein anwinkelbares Kopfteil fehlt. Und insgesamt merkt man halt, dass hier nie jemand wohnt, nur Urlaub macht (lockere Armatur, fehlender kleiner Topf, keine Ablagen für nix). Aber wirklich alles nur Kleinigkeiten angesichts dessen, was diese Hütten zu bieten haben. Tipp für alle nachreisenden: Nr. 7 hat den besten Blick.

    Agnes: Ein Ort der Stille und des Friedens, inmitten der Natur und all ihrer Kräfte, denen man ausgesetzt ist. Gerade hört man nur das Heulen des Sturms und hört rundum das Prasseln des Regens an allen Glasscheiben.... wird davon (im wahrsten Sinne) rundum eingehüllt und eingelullt, beständig, hartnäckig, monoton.... während die Füße sich an der Fußbodenheizung erfreuen und eine angenehme Entspannung oder gar Müdigkeit einsetzt.... gefühlt ist es schon spät abends (da schon so lange dunkel), tatsächlich ist es erst kurz nach 17 Uhr. Zu früh um zu schlafen... müde und gleichzeitig doch zu aufgeregt. All die Eindrücke schreien danach noch verarbeitet zu werden... außerdem glitzern die Lichter von Narvik so schön - es ist als würde man darüber schweben. Auch wieder ein total unwirkicher Eindruck.

    Der Plan für den Abend? Einfach nur der Stille lauschen, dem Rauschen des Regens, dem Heulen des Windes lauschen... wahrnehmen, sein.... durchs Glasdach in den Himmel schauen, auf Sterne und vielleicht noch mehr Polarlichter hoffen und all diese Geschenke dankbar annehmen und das Haus nicht mehr verlassen (immerhin wollen die Notration Tütensuppen und Noodlecups) auch verzehrt werden...
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