Reisetag Kassel - Rekjavik

Es ist so weit.
Das vierte Mal in meinem Leben zieht es mich nach Island.
Im Nachtdienst gab es 30 min Schlaf.
Dementsprechend ist mein Anreise Tag relativ unspektakulär und von vielen Naps geprägtRead more
Es ist so weit.
Das vierte Mal in meinem Leben zieht es mich nach Island.
Im Nachtdienst gab es 30 min Schlaf.
Dementsprechend ist mein Anreise Tag relativ unspektakulär und von vielen Naps geprägt :D .
Morgens packe ich meine Sachen ganz nach dem Motto " Planlos geht mein Plan los"
Im Verlauf wird sich zeigen was zu viel ist und was wichtiges vergessen wurde.
Mit dem Zug geht es pünktlich und ohne Verspätung nach Frankfurt.
Mein Rucksack wiegt stolze 14,6 Kilo ohne Wasser 🫣🥴 - außerhalb meines Wohlfühlgewichts.
Am Flughafen werde ich liebevoll von meinem aktuellen was auch immer verabschiedet ( #Dating 2024 und so ) auf jedenfall ein toller Kerl der mir am Flughafen sagt das ich eine Powerfrau bin die alles schaffen kann, ich soll nur heile wiederkommen 😇💞
Angekommen Stelle ich fest, wie viel ich doch wieder erkenne und wie wundervoll sich das Wetter anfühlt.
Hier bin ich also und bekomme ein paar Tage nur für mich geschenkt.
Abends muss ich noch was zu Essen und Gas organisieren und falle glücklich ins Bett.
Erster Packfail - statt eines " normalen" Steckdosensteckers hab ich motiviert einen Adapter für was auch immer dabei :D
Ich Schnorre mich mit dem USB Adapters meines Zimmernachbarn durch :D
Ein herzliches Hallo an alle die sich wieder hier her verwirrt haben 🩷🩷🩷Read more
Morgens stehe ich früh auf.
Fast vergesse ich meine Powerbank, aber alles geht nochmal gut.
Zum Frühstück esse ich Kekse und trinke Cola ( perfektes Wanderfrühstück).
Um 06:30 startet der Bus ins Hochland.
Es ist gar nicht so wackelig und ruckelig wie ich dachte und so lasse ich mich in den Schlaf schaukeln.
Im Bus frage ich mich ob all diese Leute auf dem Weg sind den Laugavegur- Trail zu laufen.
In Landmannalaugar angekommen stelle ich fest das die meisten hier wohl übernachten und Tageswanderungen starten.
In Landmannalaugar gibt es einen heißen Bach zum Baden, ich bin zu aufgeregt wegen der Wanderung und lasse ihn deswegen aus. ( Im Nachhinein vermutlich eine doofe Entscheidung :D )
Ich werde von sehr vielen , sehr sehr vielen kleinen nervigen Fliegen überrascht von denen ich unfreiwillig zu viele Verschlucke. Zum Glück legt sich das Problem auf dem Weg nach einiger Zeit.
Im Kiosk bei Landmannalaugar kaufe ich mir noch einen Schnaps.
Mein Rucksack wiegt um die 15 kg später als alles nass ist bestimmt über 16.
Heute kommt er mir viel zu schwer vor.
Am letzten Tag bin ich mit meinem Rucksack förmlich durch die Gegend gehüpft.
Heute wander ich 11km und 540hm durch wunderschön bunte Berglandschaften :).
Die Eintagesetappen sind mir auf dem Trail zu kurz aber zwei Etappen leider zu lang.
Aber da ich heute ja erst um 12 Uhr gestartet bin komme ich gegen Abend glücklich am ersten Campingplatz an.
Das Wetter war perfekt.
Abends tun sich mehrere kleine Probleme auf.
Mir war nicht bewusst das man auf dem gesamten Weg sein Handy nicht laden kann, ich überschlage grob wie viel Prozent ich am Tag verbrauchen darf auf 6 Tage.
Ich ärger mich über mich selber.
Noch dazu habe ich Zuhause eine Essensration wieder ausgepackt von der ich jetzt denke ich brauche sie rechnerisch doch.
Aus Verzweiflung über all diese neuen Probleme tue ich das einzig richtige und esse das Abendbrot von morgen :D .
Abends teste ich das erste Mal meinen von der Temperatur viel zu übertrieben Schlafsack, es ist perfekt .... Nie nie wieder frieren.
Ich liebe ihn jetzt schon heiß und innig.
Da mein Handy jetzt Stromsparend aus ist passiert mir was ganz verrücktes....
Ich habe keine Ahnung zu welcher Uhrzeit ich schlafen gegangen bin und zu welcher Uhrzeit ich wieder aufgestanden bin.
Da es in Island nicht wirklich dunkel wird im Juli, verliere ich jegliches Zeitgefühl.
Eigentlich sehr schön ;)Read more
Morgens läuft nicht alles ganz rund.
Ich schmorre mir mit dem neuem Kocher ein Loch ins Zelt.
Ja das hätte man wohl vorher wissen können....
Der Verbindungspin zwischen Kocher und Gasflasche bricht ab.
Somit ist mein Gas und mein Kocher für den Rest der Reise unbrauchbar ...
Den Tränen nah packen mich die ersten Selbstzweifel, sie werden mich die nächsten zwei Tage immer wieder einholen.
Mache ich das alles richtig, warum laufen hier manche 2 Etappen am Tag, warum hat dieser und jener so ein leichtes Zelt und ich brauche meinen Komfort etc.
Natürlich kenne ich die Antwort auf die Frage ganz genau.
Jeder hat andere Vorraussetzungen und eigene Stärken und Schwächen und es macht gar keinen Sinn sich mit wildfremden Menschen in der Wildnis ( oder sonst irgendwo ) zu vergleichen.
Aber Wissen und Umsetzung sind ja immer so eine Sache.
Aufjedenfall scheint die Sonne und ich möchte mein Frühstück besonders gerne und so wird mein Gemüt wieder besänftigt.
Meine Lieblingsgerichte waren bis jetzt übrigens Reispudding mit Himbeeren und Fischcurry.
Übrigens fällt mir ein ich habe noch was wichtiges vergessen.
Leute vergesst euer Klopapier auf langen Wanderungen nicht.
Im Tagesverlauf, weht mir warmer heißer Schwefelwind ins Gesicht und die Sonne knallt, während unter meinen Füßen der Schnee glitzert.
Der Weg ist ein ständiges auf und ab ( so ähnlich wie meine Gefühlslage heute )
Als ich gerade wieder darüber nachdenke was ich doch eigentlich alles "muss " und nicht gut genug kann spricht mich jemand aus einer geführten Reisegruppe direkt an.
Wie toll sie das findet , ich sei schlieslich ganz alleine hier und ich würde alle meine Sachen selber tragen, in einen Zelt schlafen und so schön Lächeln.
Wie immer also alles eine Frage der Perspektive.
Es folgen zwei kleine Flussüberquerung die mich sehr glücklich machen.
Ein bisschen wie eine kurze Runde Kneippen gehen :).
Heute hab ich 19km und 330hm zu bieten 🤗
Ich kaufe mir beim Campingplatz eine Rolle Schokohafer Kekse ( diese Nordischen Dinger die jede Wanderung einfach besser machen )Read more
Heute morgen wache ich auf und bin das erste Mal richtig glücklich auf der Wanderung, ich komme also so allmählich an 😊
Zwei Briten machen mir mein Frühstück warm.
Der Weg führt ab viel wunderschönem Isländischem Moos und über eine Menge Vulkanstein vorbei.
Es beginnt zu Regnen , der Regen peitscht mir mit Wind und Karacho um die Ohren.
An der Hütte angekommen, kann ich mir nicht vorstellen dort jetzt mit den nassen Klamotten zu bleiben und so hänge ich heute noch mutig den Weg zum nächsten Campingplatz dran.
Du unendliche Weite stimmt mich milde und so langsam vererbt der Regen und ich ziehe trockene Klamotten an.
An einer großen Schlucht mache ich den größten Tourifehler auf der ganzen Welt.
Mein Handy fällt und verkeilt sich knappe 30cm unter dem Beginn der Brücke.
Ich sehe heute so viele Leute mit geklebten Wanderschuhen, das ich die halbe Nacht träume ich würde meine Schuhsohle verlieren 🫣🥴.
Bei einer Flussüberquerung verliere ich fast meinen Wanderstock.
Es scheint als hätte ich diesen Urlaub mal wieder mehr Glück als Verstand.
Zum Ende hin werde ich nörgelig, ein Tourguide ruft mir lachend zu " it's Not so far "
Der lebende Beweis warum ich Tourguides nicht vertraue ....
Es sind noch 5km.
Ich entdecke einen Polarfuchs, der kleine Rabaucke hat leider nur drei Beine und entwischt meiner Handykamera deswegen nicht so schnell.
Die letzten Kilometer führen durch tolle grüne beblühmte Wiesen.
Ich trockene meine Klamotten und bin froh angekommen zu sein.
Der Laugavegur - Trail ist erfolgreich beendet :)
Nachts wälze ich mich unruhig hin und her, weil ich nicht sicher bin ob ich nicht die Wanderung an diesem Punkt abbrechen soll.
Zuviel Respekt habe ich vor einem erneutem Regentag und dem Wetter.
Ich bin ganze 25 km gelaufen ( mein persönlicher Rekord mit einem Rucksack dieser Größe )Read more
Ich entscheide mich gegen Aufgeben :)
Zwar habe ich großem Respekt vor dem Wetter, aber ich will mich nicht aufhalten lassen.
Besonders vom letzten Abschnitt gibt es heute keine Fotos, dafür war das Wetter zu schlecht und ich einfach nicht bereit meine klitschnassen Handschuhe auszuziehen.
Um 04:45 packt mich die Motivation und ich stehe auf.
Chips und Snickers gibt es zum Frühstück, da noch niemand wach ist um mir mein Essen warm zu machen :D
Ich schlüpfe in die nassen Klamotten und mache mich auf den Weg.
Die ersten Kilometer werde ich von Sprühregen, Wind und Nebel begleitet.
Das leicht feucht Wetter und die Treppen und Brücken heben meine Laune, macht mich sowas doch eigentlich immer sehr glücklich.
Je höher ich komme , desto schlechter wird das Wetter und so dichter der Nebel.
Kurz vor dem ersten Plateau kommt eine wahnsinnig schwierige Stelle an der ich erst Spikes bräuchte und danach an einer schwierigen Matschstelle einsinke und abrutsche.
Danach gibt es eine Hochebene in der sich Schneefelder und riesige Vulkangeröllsteinberge ab.
Hier kommt mir das erste Mal der Gedanke, dass man diesen Abschnitt nicht alleine wandern sollte.
Während ich darüber nachdenke, falle ich und bleibe mit dem Fuß kurz stecken.
Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll.
Ich kämpfe mich stetig weiter.
Ich komme auf eine Ebene in der sich nur noch Schnee befindet.
Man kann die Markierungen vor und hinter einem mit bloßem Auge nicht mehr erkennen.
Ich sammel zwei Männer ein die seit 2 Stunden den Weg suchen. Sie haben sich wirklich stark verlaufen.
Ich nehme die beiden mit meiner offline Map mit.
Wahnsinn das mich mal jemand in der Wildnis nach dem Weg fragt und ich helfen kann, dass ich das mal erleben darf :p
Wir kämpfen uns also weiter durch den Schnee.
Es ist kalt und nass, alles was ich trage und besitze ist durchnässt.
Ich falle mit einem Bein in ein Loch, nichts passiert.
Wir kommen an eine Eiswand die durch kleinen Gletscherrinnsale unterbrochen wird.
Ich rutsche zweimal ab, falle hart und muss ein paar Höhenmeter einbussen aber ich schaffe es.
Wir kommen endlich auf der Berghütte an.
Die Jungs wollen weiter, aber ich möchte mein Glück nicht überstrapazieren und beschließe, obwohl es erst 12:00 ist, doch eine Nacht hier zu bleiben.
In der Hütte ist es kuschelig warm, es gibt Kekse und Pepsi, ich kann mein Buch lesen und ein paar Leute gehen ein und aus.
Alle meine Sachen können getrocknet werden und ich schaue mir vom warmen Ofen aus das treiben draußen an.
So im Nachhinein ein wahnsinnig aufregender Tag den ich nicht nochmal alleine unternehmen würde, aber jedem trotzdem empfehlen würde.
Am Ende des Abends stranden noch 13 andere in der Hütte.
Ich Versuche belgische Karten zu spielen ( ja manchmal rate ich, weil ich nicht alles lesen kann )
Ich schlafe erstaunlich gut mit 13 anderen auf dem Dachboden 🤗
13km und 850hmRead more
Nach dem Tag gestern ist der Abstieg ein Spaziergang.
Die ersten 7 km leide ich ganz schön unter dem Wetter und meiner Müdigkeit.
Die letzten 7km finde ich mich mit der Gesamtsituation und meiner erneut komplett dirchnässten Kleidung ab.
Ich laufe flott und im Flow und mit jedem Km steigt meine Laune.
Ich komme am Skogafoss an.
Ein kleines Kulturschock ....
So viele Touristen.
Ich springe freudig die letzten Treppenstufen hinab.
Da ich eh schon komplett nass bin warte ich bis zu den Knien durchs Wasser Richtung Wasserfall.
Die meisten anderen Besucher vom Wasserfall schauen als hätte ich den Verstand verloren.
Ich ziehe mich komplett auf der öffentlichen Toilette schamlos um und koche mir was zu essen auf der Toilette.
Die Leute schauen erneut als hätte ich den Verstand verloren.
Ich bin einfach glücklich und kann über meinen gesunken Anspruch nur fröhlich kichern.
Im Bus lerne ich drei Leute auf Göttingen kennen.
Wir gehen noch zusammen essen und ich bin froh im Bett zu sein.
Ein bisschen stolz bin ich, dass ich es geschafft habe.
Im Bus trinke ich meinen Schnaps den ich mir für schlechte Zeiten bzw. für das Ende der Wanderung gekauft habe.Read more
Ich drehe eine Runde durch Rekjavik und fühle mich wirklich wohl und heimisch.
Der Wind streichelt mir die Nase.
Das Wetter darf ruhig schlecht sein ich bin ja jetzt wollig warm in der Zivilisation.
Meine Beine sind schwer und die Müdigkeit beschleicht mich.
Meine Kreditkarte ist zwischendurch gesperrt , aber das Problem lässt sich lösen.
Ich lese den halben Tag im Hostel auf einem gemütlichem Sofa ein ganzes Buch.
Die beiden die mit mir beschlossen haben sich heute nicht mehr zu bewegen, kochen für mich eine riesen Portion Spagetthi mit Zucchini und Veganem Hähnchen.
Wahnsinnig lecker.
Danach geht es für mich ins Schwimmbad, mein absoluter Safe Place in Island.
Leider vertue ich mich mit dem Öffnungszeiten und kann mein Erlebnis nur halb genießen.
Allein das ist ein Grund bald wieder zu kommen.
Zurück geht es für mich am Wasser entlang.
Ich kann übermorgen noch nicht heim, ich habe noch nicht den ganzen Norden verschlungen.Read more
Frühstück gibt es heute im Katzencafé, das ich keine adoptiert habe grenzt an ein Wunder.
Danach geht es mit Anka und Armin aus Göttingen zum Horses und Woffels Ausflug.
Die Waffeln nur mittelmäßig und der Ausritt viel zu langsam.
Wer weiß, vielleicht lerne ich ja doch noch reiten und dann komme ich zurück und galoppiere durch Island 😎😇.
Trotzdem ein sehr schöner Ausflug.
Ich zeige Anka und Armin meinen Lieblinfswasserfall.
Wir staunen über die vielen Blautöne des Wassers, über den harmonischen Wasserfall und trinken das klare eiskalte Wasser.
Ich liebe diesen Ort 🤗
Armin und Anka gehen ihres Weges.
Nicht ohne mir einen Notkroschen und ein Snickers in die Hand zu drücken und so versuche ich die 95km nach Rekjavik per Anhalter zurück.
Davon gibt es die Kurzfassung:
- ein Pole der seit 7 Jahren in Island lebt und in der Therme arbeitet
- ein Deutsches Ehepaar das auf Kreuzfahrtstopp ist
- ein Verkehrsunfall- weshalb ich mich gegen umdrehen und stundenlang in die falsche Richtung fahren und für ein bisschen laufen entscheide
- ein Franzose mit einer Pferdefarm auf Island
- ein Däne mit einem krassem Sportwagen
- eine Isländerin die ihre Schwester besucht hat
Und so komme ich in Reykjavik an.
Leider komme ich zu spät um ins Schwimmbad zu gehen und so gönne ich mir einen Hot Dog vor dem Schwimmbad.
Übrigens hat das Hostel meine Joggingschuhe verloren, eine Lösung ist nicht in Sicht ( die Schuhe waren neu und die Situation drückt meine Stimmung, ändern lässt es sich nicht und ich werde mir wohl neue kaufen um das neu entdeckte " Hobby" nicht gleich wieder einschlafen zu lassen )Read more
Es zieht sich und dauert lange.
Um 06:30 starte ich, um 22 Uhr komme ich glücklich Zuhause an.
TravelerWir verfolgen deine Reise gespannt 😃
TravelerNichts anderes hab ich erwartet / gehofft :D ❤️
TravelerFreu mich wieder auf eine schöne Reise. Freunde bauen gerade ein Haus in Island. Viel Spaß
TravelerDa laden wir uns irgendwann mal ein 😁😇