Thailand 2022

October - November 2022
Bangkok - Koh Tao - Sukhothai - Chiang Mai - Chiang Rai - Bangkok Read more
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    Two nights in Bangkok - China Town-bound

    October 31, 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 32 °C

    Meine Lieben,

    es ist eine Weile her, dass ich mich auf diesem Wege bei Euch gemeldet habe und doch fühlt es sich vertraut an. Knapp drei Jahre nach meinem ersten Beitrag war es am 31. Oktober 2022 wieder einmal so weit, dass ich mich auf den Weg zum Flughafen machte, um von Düsseldorf über Dubai nach Bangkok zu fliegen. Ich hatte lange überlegt, ob die Corona-Pandemie schon weit genug abgeklungen ist, um sich wieder auf eine Fernreise zu begeben. Auch merke ich, dass ich zunehmend infrage stelle, ob es ökologisch überhaupt noch vertretbar ist, just for fun um den halben Globus zu fliegen, obwohl Deutschland und Europa doch so viele wunderbare Orte zu bieten haben. Andererseits kenne ich mich zu gut um zu wissen, dass mein Gehirn meist nur dann richtig abschaltet und ich mich erhole, wenn es um mich herum gerade andersartig genug ist, dass ich nicht mehr an die nächste zu erledigende Aufgabe denke. Also dachte ich über die besten Reiseziele im November nach, in denen es sich während der Ausläufer der Pandemiezeit alleine gut Reisen lässt und wo ich bestenfalls einen Tauchschein machen könnte. Ehrlich gesagt stand Thailand zuletzt nicht unbedingt ganz oben auf meiner Reiseliste, gilt es doch als erschlossenes Reiseland, vielleicht sogar ein bisschen Backpacker-Cliché-mäßig, und wirkte somit nicht besonders anziehend auf mich. Nachdem ich es geschafft habe, diese leicht albernen Erwägungen über Bord zu werfen, buche ich kurzerhand einen Flug und als ich in die erste Grobplanung einsteige, packt mich das Reisefieber wieder mit voller Wucht. Jedenfalls bis ich am Sonntagmorgen aufwache und - wie praktisch jedes Mal, unmittelbar bevor der Gregy auf den Rücken geschnallt wird - in den ersten Minuten alles andere als reiselustig bin. Was paradox klingen mag, bin am Ende doch mehr ich als ich mir selbst manchmal eingestehen möchte. Denn so gern ich auch unterwegs bin, so sehr kostet es auch mich zunächst Überwindung, aus der Alltagsstruktur auszubrechen und nicht den gewohnten Ablauf abzuspulen. So also auch am 30. Oktober, einem Sonntag, an dem es mir zunächst so viel komfortabler erscheint, zu frühstücken, zum Reiten zu fahren oder am Rhein laufen zu gehen, anschließend meinen Hauhalt zu schmeißen und abends gemütlich zu kochen, um abends wieder den Wecker für Montagmorgen, 6:30h zu stellen. Meist verflixte Routine, gibt mir dieser Ablauf doch auch eine Menge Sicherheit, die ich manchmal mehr bewahren möchte als ich ahne, dass es mir guttut. Es hilft alles nichts, die Flüge waren eindeutig zu teuer, um aus Liebe zur Routine nicht zu fliegen und so springe ich unter die Dusche, um kurz darauf zum Flughafen zu fahren. Am Flughafen Düsseldorf wartet gleich die erste Geduldsprobe auf mich, denn die Warteschlangen an den Schaltern der Fluggesellschaften begrüßen mich knapp hinter der Eingangstüre. Dies liegt allerdings weniger am unterbesetzten Personal der Fluggesellschaft bzw. der Sicherheitskräfte, als vielmehr an der Tatsache, dass der/die durchschnittliche Dubai—Passagier:in mit jeweils zwei großen Koffern plus Koffer fürs Handgepäck plus Rucksack plus kleine Handtasche zu reisen scheint und leider sein/ihr Gepäck kaum selbst organisiert bekommt. Bevor mir der Geduldsfaden reißt, darf ich Gregy zum Sperrgepäck bringen und kann mich nicht weiter in den Gepäckwahnsinn hineinsteigern. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Dubai (einem blitze-blanken, gold-glitzernden Flughafen) geht es nach Bangkok, wo ich am 31. Oktober 2022 mittags lande und gleich nach der vollkommen unproblematischen Einreise den ersten Reiseschreck erlebe. Ich möchte mit der Bahn und der Metro zu meinem Hostel fahren und während ein sehr höfliches thailändisches Paar eifrig den Ticketschalter für mich bedient, fällt mir auf, dass ich meine Debit-Karte im Geldautomaten im Innenbereich des Flughafens habe stecken lassen. Unfassbar, hatte ich mir noch ein paar Tage zuvor Gedanken gemacht, ob es klug war, eine meiner beiden Kreditkarten zu kündigen (da ich mir ausgerechnet hatte, wie viele Cappuccini ich für eine Jahresgebühr bekomme - die habe ich jetzt mindestens in Schrecksekunden bezahlt 😆👻). Dem Internet sei dank, kann ich die Karte wenige Minuten später über die App sperren und habe glücklicherweise noch eine zweite Karte dabei, die (zumindest bisher) zu funktionieren scheint und die ich jetzt besser gut behüten sollte. Meine Schwester Irene (erfahren im Projektmanagement für Reise-Eskapaden ihrer Schwester 😅😘) hat parallel schon die Überweisungskosten bei Western Union gecheckt, ich möchte sie aber ungern in einen dieser halbseidenen Läden schicken. Und so übe ich mich nun beim Geldabheben in absoluter Konzentration auf die Entnahme der Karte. Seltsamerweise reagiere ich nicht ansatzweise so emotional, wie ich es mir für so eine Situation vorher ausgemalt habe. Ob dies nun an meiner Müdigkeit nach dem Flug oder an der Gewissheit liegt, dass sich die meisten vorher ausgemalten Horrorszenarien üblicherweise irgendwie lösen lassen, ich weiß es nicht, vielleicht eine Mischung aus beidem. Jedenfalls springe ich kurze Zeit später in die Bahn Richtung Bangkok Innenstadt, vorbei an den zunächst noch bunten Häusern mit Wellblechdächern bis hin zu den schillernden Hochhäusern, wie man es aus anderen Großstädten kennt, bis hin ins wuselige China Town, wo mein Hostel für die ersten beiden Nächte in Thailand liegt. Dank der offline-Karten von Maps.me finde ich mich im Marktgewusel der Gassen China Towns schnell zurecht und kann den schweren Rucksack für eine Weile abstellen. Das Angebot auf den unendlich wirkenden Marktständen China Towns scheint keine Grenzen zu kennen - vor allem nicht an Plastik. Wenn die angebotene Ware nicht selbst vollständig aus Plastik ist, ist es zumindest die Verpackung, die sicherheitshalber mindestens doppelt oder dreifach um jeden Gegenstand gewickelt ist. Bevor ich mich zu sehr wundern kann, auch über die schlagartig um 18:15h eintretende Dunkelheit, freue ich mich lieber über die typisch chinesischen roten Lampions mit goldenen Schriftzeichen, die vielen Restaurants, schreiend-bunten Farben und unzähligen Buddha-Statuen, die mich an gefühlt jeder Ecke anstrahlen. Spätestens seit „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“ faszinieren mich China und die typischen Symbole der chinesischen Kultur. Auch wenn ich in der aktuellen politischen Lage von China-Reisen absehen werde, komme ich dem Land nun zumindest schon einmal etwas näher als vom China-Imbiss in Nippes aus. Schließlich lande ich eher zufällig in einer der vielen Straßenküchen in einer Seitenstraße und werde fürsorglich mit meiner ersten Nudelsuppe versorgt, die ich glücklicherweise gut vertrage und die erste Nacht nicht im Hostel-Badezimmer verbinden muss. Auch wenn ich mich vor allem in Vietnam und Mexiko fleißig durch die Straßenküchen probiert habe, kostet der erste Versuch doch immer erst einmal wieder Überwindung. Mein Mut wird belohnt, auch wenn meine leicht eingerosteten Versuche mit Stäbchen die Suppe in meinen Mund und nicht auf mein T-Shirt zu befördern von meinen chinesischen Gastgebern mit allerlei Gekicher kommentiert werden. Als ich höflich-beschämt zurück lächle, winken sie mir immerhin ermutigend zu - ich werte das als geglückten Ansatz der Völkerverständigung☺️.

    Vom Ankommen nach dem ersten Schreck beflügelt, falle ich schließlich einigermaßen erledigt ins Bett und versuche, meinen Rhythmus möglichst schnell der Zeitverschiebung anzupassen.

    So endet ein zwischenzeitlich aufregender erster Reisetag mit der Zufriedenheit, nicht im komfortablen Nippes geblieben zu sein und mit der Neugierde auf die folgenden Tage.

    Es grüßt Euch alle herzlich Eure
    Astrid😘✨🌏
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  • Day 3

    Two nights in Bangkok - Golden Buddha, L

    November 1, 2022 in Thailand ⋅ ☁️ 31 °C

    Ihr Lieben,

    zunächst einmal ein ganz herzliches und aufrichtiges Dankeschön für Eure lieben Nachrichten zu meinem ersten Beitrag - ich habe mich wirklich riesig über all die guten Wünsche und die geteilten Gedanken gefreut🥰.

    Ich habe die erste Nacht im Hostel soweit gut überstanden, auch wenn ich nachts gute zwei Stunden wach lag weil mein Rhythmus sich noch nicht an die neue Zeitzone gewöhnt hatte. Die thailändische Zeit liegt sechs Stunden vor der deutschen Winterzeit und so glaubt mein Körper, ich wäre ernsthaft um 17h ins Bett gegangen und ist verwirrt. Irgendwann schlafe ich dann aber doch wieder ein und da es im Mehrbettzimmer komplett dunkel ist verschlafe ich prompt das Frühstück. Zum Glück hat das Hostel ein hübsches Café mit Dachterrasse und hervorragenden Cappuccino, sodass ich nicht hungrig in den Tag starten muss. Gut gestärkt mache ich mich durch das quirlige China Town mit seinen schier unendlichen Marktständen auf den Weg zum Großen Palast, nur um am Eingang erstmal höflich zurückgewiesen zu werden. Ich hatte vorher gelesen, dass Besucher sich angemessen zu kleiden haben und fühle mich mit einer langärmeligen Bluse und schwarzer Leggins auf der sicheren Seite. Weit gefehlt, denn die die Leggins erweist sich als unangemessenes Kleidungsstück (da hätte man schon drauf kommen können, schließlich kann ich mich nicht erinnern, jemals in Leggins in einer Kirche oder ähnlichen Orten aufgekreuzt zu sein🤦🏼‍♀️, aber das Fassungsvermögen und die vielen kleinen Täschchen und Winkel vom Gregy sind nun einmal begrenzt) und so entscheide ich spontan, den Großen Palast auf den nächsten Tag zu verschieben und besuche stattdessen den buddhistischen Tempel des Goldenen Buddha, den Ihr auf einem der Fotos sehen könnt und der sich von meinem Outfit vollkommen unbeeindruckt zeigt. Mit mir besucht unter anderem eine indische Reisegruppe den goldenen Buddha und ehe ich mich versehe, bekomme ich ein Handy nach dem anderen in die Hand gedrückt und werde eingespannt, um eine Familie nach der anderen zu fotografieren, während mir die jeweiligen familiären Verhältnisses detailliert erklärt werden und ich teilweise kurzerhand mit abgelichtet werde. Nun ziere ich also als blasser und blonder Akzent alle möglichen indischen Familienfotos - auch schön😆.

    Vom Goldenen Buddha aus laufe ich zu Fuß zum Lumphini Park, einer der grünen Lungen der Metropole Bangkok. Der Park besteht aus einigen Erholungsbereichen, einem kleinen See, auf dem man Ruder- oder Tretboot fahren kann, Joggingstrecken, einer Art Outdoor-Fitnessstudio, einer Bühne, auf dem regelmäßig Konzerte stattfinden und nicht zuletzt aus allerlei Grünflächen, auf denen in der Abenddämmerung emsig Tai Chi-Übungen ausgeübt werden. Leicht spannend finde ich, dass im Lumphini-Park relativ große Echsen herumlaufen und -schwimmen, sozusagen als thailändische Eichhörnchen-Alternative. Ich habe Euch das alternative Eichhörnchen mit der Kamera eingefangen, es hat bereitwillig posiert und wirkte ansonsten völlig unbeeindruckt von mir - was ich umgekehrt nicht behaupten könnte. Der Fußweg Richtung China Town zieht sich ein wenig und so bin ich froh, ein vegetarisches Restaurant in der Nähe des Hostels zu finden. Die Karte ist allerdings maximal verwirrend, denn die Gerichte sind durch die Bank weg als nicht-vegetarisch bezeichnet (so gibt es beispielsweise Sushi, Roasted Duck with rice und Braised Chicken with noodels), während handgeschriebene Schilder im Restaurant darauf hinweisen, dass die Speisen ausschließlich vegetarisch bzw. vegan seien. Leicht verwirrt warte ich auf meine Bestellung und bekomme ein rein vegetarisches und sehr leckeres „Braised Chicken with rice“ (deutsche Verbraucherschützer wären hier eindeutig auf den Barrikaden bei solch einer Menükartengestaltung😉🤷🏼‍♀️), das Ihr auf einem der Bilder sehen könnt.

    Die zweite Hostel-Nacht verläuft läuft deutlich besser als die erste und ich schaffe es dieses Mal pünktlich zum Frühstück, wo ich von Paula aus Schweden angesprochen werde, die auf eine Freundin wartet, mit der sie die nächsten Wochen durch Südostasien reisen wird. Noch ist sie aber alleine unterwegs, weshalb wir entscheiden, gemeinsam (und dieses Mal angemessen gekleidet) den Großen Palast zu besichtigen. Dieser zieht uns mit seinen vielen bunten Farben, Mosaiken, goldenen Statuen und Wandmalereien vollkommen in den Bann und lässt den Kameras keine ruhige Sekunde. Paula erweist sich als sehr angenehme und unkomplizierte Begleiterin und so entscheiden wir uns im Anschluss an die Besichtigung des Großen Palasts noch für eine Fahrt mit der Fähre auf dem Chao-Phraya-Fluss, der durch Bangkok fließt, zu unternehmen und für ein gemeinsames Abendessen am Ufer des Flusses. Von hier aus wuseln wir uns dann gemeinsam zum Hostel, da ich noch am selben Abend den Nachtbus in Richtung der Insel Koh Tao nehme und noch irgendwie im Feierabendverkehr vom Hostel zur Bushaltestelle kommen muss. Wegen der verrückten Verkehrsverhältnisse klappt dies tatsächlich am besten zu Fuß und ich bin sehr erleichtert, pünktlich bei dem Reisebüro anzukommen, über dessen Homepage ich die Tickets bereits vor einigen Tagen gebucht hatte. Von der Reise nach Koh Tao und meiner Zeit dort berichte ich Euch gerne im nächsten Footprint, während ich gerade schon wieder auf der Fähre auf dem Rückweg von Koh Tao bin.

    Fühlt Euch alle ganz lieb gegrüßt von Eurer Astrid😘😘✨
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  • Day 5

    All the way south- diving in Koh Tao

    November 3, 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 26 °C

    Meine Lieben,

    auf dem Weg zum Reisebüro teste ich nun sicherheitshalber meine Kreditkarte an insgesamt vier Geldautomaten, um festzustellen, dass sie von keinem der Automaten akzeptiert wird. Dies macht mich nun doch ganz schön nervös und ich muss mich aktiv konzentrieren, nicht in Sorge zu verfallen, hängt meine Unabhängigkeit doch ganz maßgeblich von der kleinen Plastikkarte ab. Abgelenkt von der Sorge werde ich von Kim und Ian aus Seoul, die ebenfalls mit dem Bus in den Süden fahren und mich in ein ausgeklügeltes Gespräch über deutsche Fußballvereine verwickeln (Ihr seht die beiden auf einem der Fotos, links von mir Kim und rechts von mir Ian). Kim brennt leidenschaftlich für den BVB und versucht mich zu den aktuellen Tabellenergebnissen zu interviewen - das Interview wird mangels Kenntnissen meinerseits denkbar kurz😅. Ob er denn schon einmal in Deutschland war, frage ich ihn und er verneint, versichert mir aber glaubhaft, dass er davon träumt, den BVB einmal im heimischen Stadion zu bejubeln. Bei so viel Begeisterung für Dortmund bin ich glatt sprachlos und kann nur noch ins Selfie strahlen.

    Ich versuche mein Glück nochmals an einem Geldautomaten, wieder ohne Erfolg und steige mit unsicherem Gefühl in den Nachtbus. Auf meinem Sitzplatz pustet mir fleißig die Klimaanlage ins Gesicht, einer der Busbegleiter versucht gleich emsig, sie für mich auszuschalten und als das nicht funktioniert, strahlt er mich an und gibt mir seinen Sitz, auf dem die Klimaanlage nicht für die nächste Erkältung sorgt. Das wäre mit Blick auf den bevorstehenden Tauchkurs wirklich ungünstig für mich. Trotz meiner kurzen bisherigen Zeit im Land ist dies nicht die erste Begegnung mit den ausdrücklich höflichen, zurückhaltenden, aber dennoch herzlichen Thailändern. Was mir als besonders angenehm erscheint, ist die Tatsache, dass ich als Alleinreisende keine Sorge im Umgang mit Männern haben muss. Auch wenn ich um Hilfe bitte und mich mit einem Lächeln bedanke, muss ich bislang keine Sorge haben, anschließend ein Thema zu haben, bei dem ich mir jegliche Erkältung sehnlich herbeiwünschen würde. Dies war in anderen Ländern anders und ich wünsche mir, dass es so bleibt.

    Im Bus versuche ich zu schlafen, was mir wegen der Gedanken über meine Bargeldversorgung jedoch reichlich schwer fällt (und die Zahlungen laufen hier weit überwiegend über Bargeld, teilweise sogar in den Unterkünften). Da ich noch keine thailändische SIM-Karte habe und es im Bus kein WLAN gibt, suche ich nach heruntergeladener Musik auf Spotify und stelle fest, dass ich hier nicht allzu gut aufgestellt bin. Ich habe genau ein Album von den Dire Straits heruntergeladen und stelle fest, dass es exakt das Album ist, das ich 2004 auf dem Weg zu meinem Highschool-Aufenthalt in Kanada gehört habe (damals noch reichlich umständlich ausgestattet mit CD und Diskman😅). Verrückter Zufall, aber so werde ich zumindest ein bisschen besungen. Da der Schlaf immernoch auf sich warten lässt und der Bus zunächst in undefinierbarem Zickzack durch irgendwelche Vororte von Bangkok cruised - wobei wir entweder tanken, irgendwelche Kollegen des Busfahrers absetzen oder irgendwen einsammeln - versuche ich es erfolglos mit Schäfchen-Zählen, was in schlaflosen Nächten zu Hause meist gut funktioniert. Irgendwann fällt mir auf, an wie vielen unzähligen 7/11-Märkten wir vorbeikommen und ich beginne sie anstelle der Schäfchen zu zählen. Irgendwo bei 167 schlafe ich dann wohl doch ein, jedenfalls sind wir irgendwann am Ufer bei Chumphon angekommen, vom wo aus die Fähre nach Koh Tao ablegt. Auf diese müssen wir allerdings noch eine Weile warten und so nutze ich den Sonnenaufgang für ein paar Bilder vom Pier und von den Fischerbooten. Das Licht wechselt morgens um etwa 6h so schnell, dass ich mit dem Einstellen der Belichtungszeit meiner Kamera kaum hinterherkomme. Schließlich holt uns die Fähre ab und gut anderthalb Stunden später kommen wir auf Koh Tao an. Dort gehe ich aufgeregt zum erstbesten Geldautomaten, der glücklicherweise endlich meine Karte akzeptiert und ich darauf achte, an meine Karte zu denken - eine Sorge weniger und das fühlt sich sehr gut an. Zu Fuß mache ich mich auf den Weg zu meiner Unterkunft, einem Pavillon direkt am Strand. Wie dieser zu einer weit überdurchschnittlichen Bewertung bei Booking.com kommen konnte, ist mir allerdings ein völliges Rätsel, ist er doch reichlich in die Jahre gekommen und ich heilfroh über das Desinfektionsmittel in meinem Gepäck. Wirklich wohl fühle ich mich hier nicht, da jedoch mein Tauchkurs noch am selben Nachmittag mit der Theorie beginnt, beschließe ich, dass ich hier letztlich nur übernachten werde und die übrige Zeit mehr draußen als drinnen verbringen werde. Immerhin bekomme ich ab dem dritten Tag ein nettes indisches Paar als Nachbarn, die mich prompt nach Neu Delhi einladen und ich sie nach Köln. Mal sehen, wer von uns die Einladung eher einlöst. Der richtige Insel-Vibe will bei mir jedoch auch in den kommenden Tagen nicht aufkommen, die Atmosphäre ist einfach nicht ganz die meine. Das hatte ich bei der Planung schon geahnt, da Koh Tao aber ein absoluter Tauch-Hotspot ist, in dem sich eine Tauchschule an die nächste reiht und man somit jeden Tag mit dem Tauchen beginnen kann und das zu unschlagbar günstigen Preisen, habe ich mich gleichwohl dafür entschieden. Davon abgesehen reihen sich nahtlos neben die unzähligen Tauchschulen eine Unmenge an Restaurants und Bars, Hotels und Hostels, Massage-Studios, Geldwechselstuben, Nagelstudios (Finger- und/oder Fußnägel? Shell-Lack oder doch lieber ganz konventioneller Lack? Lachsfarben auf die Fußnägel und Magenta auf die Fingernägel oder doch lieber ein zartes Apricot oder Koralle?😉) sowie Friseursalons ein. Diese werden mehr oder weniger sinnvoll ergänzt durch eine Reihe von Marihuana-Shops, denn wie ich kurz darauf erfahre, wurde Marihuana in Thailand erst diesen Sommer legalisiert, was eine bestimmte Art von Touristen anzieht (deutsche, niederländische und britische schienen mir hier als besonders engagierte Konsumenten hervorzustechen). Darüber hinaus fällt mir wie schon in den Strandregionen Mexikos oder Vietnams auf, wie unfassbar viel Plastik gefühlt überall herumfliegt und es kaum Mülleimer gibt. Dabei ist mir bewusst, dass auch ich zwangsläufig meinen Beitrag hierzu leiste, da es tatsächlich kaum Alternativen gibt. Kranwasser traue ich mich nicht zu trinken und bin daher auf die Plastikflaschen angewiesen. Mein Versuch, beim nächsten 7/11 eine Packung mit Keksen zu erstehen, die nicht jeweils einzeln in Plastik eingeschweißt sind, endet am nächsten Morgen mit einer begeisterten Eidechse, die sich ein ausgiebiges Frühstück in der Kekspackung gönnt und einer Ameisenstraße aus der Kekspackung heraus zur Türe des Bungalows 🤦🏼‍♀️. Ich beschließe also keine Vorräte mehr anzulegen, sondern nur noch auswärts zu essen.

    Meinen Tauchkurs mache ich in einer britischen Tauchschule und bin froh über die Ablehnung von meiner Unterkunft. Der Tauchkurs beginnt mit einem Tag Theorie, gefolgt von einem Tag Tauchübungen im Pool und anschließenden zwei Tagen mit jeweils zwei Tauchgängen im Meer. Da die ganze Angelegenheit für meine Begriffe doch recht technisch ist und ich zudem die einzige nicht englische Muttersprachlerin in meiner Tauchgruppe bin, ist meine Konzentration hier ganz schön gefragt, was mich aber zum Glück gut ablenkt von der Tatsache, dass Koh Tao nicht unbedingt meine absolute Komfortzone ist. Der erste Tauchgang im Meer wird ehrlicherweise zu einer ordentlichen Herausforderung, hat es doch am Morgen begonnen, wie aus Eimern zu gießen, weshalb das Boot, das uns zum ersten Tauchspot bringt, gefühlt über die Wellen hüpft und die Hälfte der Passagiere seekrank wird. Der Platz über der Reling bleibt mir Gottseidank erspart, ganz gut geht es mir aber auch nicht als wir zum ersten Mal abtauchen sollen. Letztlich schaffe ich es dann aber doch, mir ein Herz zu fassen und auf das Atemgerät zu vertrauen und bin riesig stolz, als wir nach etwa 40 Minuten wieder auftauchen und meine Lunge offensichtlich auch über der Wasseroberfläche noch gut funktioniert. Die nächsten drei Tauchgänge verlaufen dann schon deutlich entspannter und ich schaffe es jedes Mal ein bisschen besser, mich auf die Meeresbewohner zu konzentrieren. Am Ende des vierten Tages habe ich meinen Open Water-Schein bestanden und freue mich riesig, dass ich es geschafft habe, sowohl auf die Technik als auch auf mich selbst zu vertrauen. Von unseren letzten beiden Tauchgängen wurde ein Video angefertigt, dass ich Euch beigefügt habe, ich hoffe, es lässt sich gut öffnen und anschauen.

    Nachdem meine Tauchgruppe auf den erfolgreichen Kurs angestoßen hat, verfalle ich dann doch dem Zauber der Nagelstudios und während die wieder einmal unschlagbar höfliche Dame an meinen Nägeln herumschneidet, feilt und poliert, entscheide ich mich letztlich für „greige“ (ausgeklügelte Mischung aus grau und beige) und „pastell-apricot“😆🤷🏼‍♀️. Von der Farbe beflügelt mische ich mich schließlich unter die digitalen Nomaden in einem wahren Hipster-Café (wobei ich mir als Urlauberin mit Festanstellung maximal spießig vorkomme😅) mit herausragendem Cappuccino, Avocado-Toast und Bananenbrot und lasse den Tag ausklingen, bevor es am nächsten Morgen wieder früh auf die Fähre und anschließend den Bus zurück Richtung Norden geht. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich in den nächsten Tagen mit Euch teilen werde.

    Seid alle lieb gegrüßt und geherzt von Eurer Astrid😘🐠🦑🦀🤿🐬
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  • Day 10

    All the way up north to Sukhothai

    November 8, 2022 in Thailand ⋅ ☀️ 31 °C

    Ihr Lieben,

    nun hat es ein paar Tage gedauert, bis ich wieder zum Schreiben gekommen bin. Ich war tatsächlich mit Reisen und Staunen beschäftigt und das genau in dieser Reihenfolge ☺️✨. Einen Tag nach Abschluss meines Tauchkurses geht es zunächst mit der Fähre und anschließend mit dem Bus insgesamt knapp 12 Stunden wieder Richtung Norden zurück nach Bangkok, von wo aus ich früh am nächsten Morgen nach Sukhothai fliegen werde. Die Busfahrt erscheint mir dieses Mal deutlich länger, da ich bei der Nachtfahrt einige Stunden verschlafen habe. Andererseits sieht man bei einer Tagfahrt die Landschaft vorbeiziehen, wodurch ich ein besseres Gespür für die Weite des Landes und das unendliche Grün der vielen Kokospalmen und Bananenbäume erhalte (nur unterbrochen durch die unendliche Weite zahlreicher Rasthöfe, Tankstellen, Werkstätten, 7/11-Läden und nicht zuletzt Steinmetze - nun weiß ich auch, wo die vielen Buddha-Statuen gefertigt werden😆). Gegen 21h abends erreiche ich Bangkok und muss irgendwie zu dem Hostel kommen, das ich in der Nähe des Flughafens gebucht habe, da mein Flug am nächsten Morgen schon um 7h geht. Ich entscheide mich, ein „Grab“ zu rufen, die asiatische Alternative zu Uber. Auch wenn mir die Diskussionen zu unfairen Arbeitsbedingungen bei Uber in Europa und Nordamerika bewusst sind, ist Grab zumindest in den Großstädten die mit Abstand einfachste Möglichkeit, von A nach B zu kommen, zumal man nicht zunächst mit einem windigen Taxifahrer den Preis verhandeln muss. Taxifahrer sind mir selbst hier als leicht anstrengende Mitglieder der ansonsten wirklich ausnahmslos höflichen, zurückhaltenden und äußerst dienstleistungsorientierten thailändischen Gesellschaft aufgefallen, zumindest in ihrem beruflichen Kontext. Jedenfalls möchte ich solche Diskussionen nach einem langen Reisetag umgehen und entscheide mich für ein „Grab for Ladies“, was bedeutet, dass man als Frau von einer Frau gefahren wird. Meine Fahrerin ist wieder einmal ein wahrer Segen, denn als wir im Hostel ankommen, ist die Rezeption nicht mehr besetzt und auch sonst wirkt der Ort ziemlich ausgestorben. Vermutlich weil niemand außer mir auf die Idee kommt, so dermaßen in Flughafennähe zu übernachten, dass es sich anfühlt, als stünde das Bett unmittelbar auf dem Rollfeld🤦🏼‍♀️😅. Meine Grab-Fahrerin ruft über ihr Handy die Eigentümerin der Unterkunft an und wartet mit mir, bis diese schließlich eintrifft und mir die Schlüssel übergibt. Mitten in der Nacht schreibt mir die so liebe Fahrerin noch per Instagram, an welchem Eingang des Terminals ich aussteigen muss und nennt mir die richtigen Schalter für Bangkok Airlines. Wieder einmal bin ich völlig überwältigt von der Hilfsbereitschaft und Unterstützung, die mir entgegengebracht wird. Wirklich viel schlafe ich in meinem Bett auf dem Rollfeld nicht, um 4:10h geht schon wieder der Wecker und ich nehme das nächste Grab zum Flughafen Suvarnabhumi und fliege kurz darauf mit einer kleinen Propellermaschine Richtung Norden nach Sukhothai. Dort soll man das Laternenfestival „Loy Krathong“ am 8. November 2022 besonders gut anschauen können. In Sukhothai treffe ich mich mit Jelte aus den Niederlanden, den ich an meinem ersten Tag in Bangkok in der UBahn kennengelernt habe und der das Laternenfestival ebenfalls in Sukhothai sehen will. Wir stürzen uns also in die feiernden Massen und tatsächlich ist es schön, gemeinsam auf ein Festival zu gehen und die Erlebnisse unmittelbar mit jemandem teilen zu können. Während wir all die Lichter, Kerzen und Lampions bestaunen fällt uns ganz besonders auf, wie höflich und friedlich hier miteinander gefeiert wird. Auch wenn sicherlich mehrere tausend Menschen auf dem Festival zusammenkommen, gibt es kein Gedränge oder auch nur irgendein Anflug von Ungeduld, wenn man nicht gerade die beste Lage für seine Picknickdecke ergattert hat. Leider haben wir beide unterschätzt, dass wir den ganzen Tag bis zum Feuerwerk um Mitternacht auf dem Festival verbringen werden, weshalb sich die Batterien unserer Kameras und Handys gegen Abend dem Ende zuneigen, da wir bei all den Farben und Lichtern schon tagsüber fototechnisch völlig eskaliert sind. Nachtbilder kann ich Euch daher leider kaum zur Verfügung stellen, aber die Tagbilder geben vielleicht auch einen ganz guten Einblick in die Szenerie.

    Am nächsten Tag bin ich noch einmal ganz in Ruhe und ohne Festival-Gewusel durch die alten Tempelanlagen von Sukhothai gefahren, die Fotos lade ich Euch gesondert hoch, es sind einfach zu viele☺️.

    Seid alle ganz lieb gegrüßt von Eurer
    Astrid 😘✨
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  • Day 11

    Sukhothai Historic Park

    November 9, 2022 in Thailand ⋅ ☀️ 32 °C

    … und hier habt Ihr noch ein paar Eindrücke vom Tempelruinenpark in Sukhothai außerhalb des Loy Krathong-Festivals. Ich habe mir ein Fahrrad in meiner Unterkunft ausgeliehen und kann so in Ruhe zwischen den Tempelanlagen herumfahren. Überraschenderweise bin ich fast alleine und kann mir alles in Ruhe anschauen, ohne dass mir irgendwer durchs Bild schlendert oder ich irgendwem das Foto ruiniere😆. Sukhothai ist ein wirklich ruhiger, fast schon verschlafener Ort, was nach dem quirligen Bangkok und dem Tauch-Hot Spot Koh Tao wirklich angenehm ist und ich so etwas zur Ruhe komme. Vielleicht ist das aber auch der Einfluss der vielen verschiedenen Buddha-Statuen, wer weiß das schon…💫✨

    Es grüßt Euch ganz lieb Eure
    Astrid
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  • Day 12

    Temple-hopping in Chiang Mai

    November 10, 2022 in Thailand ⋅ ☀️ 28 °C

    Ihr Lieben,

    nachdem ich in Sukhothai etwas durchgeatmet habe, geht es am nächsten Tag weiter Richtung Norden nach Chiang Mai. Die Busse fahren täglich ziemlich regelmäßig und so sehe ich keinen Grund zur Eile beim Frühstück in meiner Pension in Sukhothai (die ich wirklich wärmsten empfehlen kann, falls jemand von Euch einmal nach Sukhothai reisen sollte, sie heißt „Mango House“ und tatsächlich steht ein großer Mangobaum mit riesigen gelben Mangos in der Einfahrt). Als ich Auschecken will, fragt der Einhaber der Pension, ob ich bereits ein Busticket habe und als ich verneine, wird er völlig nervös und ruft sofort beim Busbahnhof an, um mir noch fix ein Ticket zu reservieren. Tatsächlich fährt an diesem Tag der letzte Bus Richtung Chiang Mai um 10:45h, was ich allerdings ziemlich entspannt gesehen habe, denn im Zweifel wäre ich erst einen Tag später gefahren. Der Pensionsinhaber ist nun aber völlig on fire, mich noch pünktlich zum Busbahnhof zu buxieren und ruft den Tuktuk-Fahrer seines Vertrauens herbei, der mit Gregy und mir durch das Städtchen zum Busbahnhof düst. Als ich mit dem Pensionsinhaber scherze, dass ihm so ein Terminchaos ausgerechnet mit einer Deutschen passiert, bekommt er sich vor Lachen nicht mehr ein und ich mich auch nicht. Tatsächlich erscheinen mir die Menschen hier überaus pünktlich und zuverlässig, bisher ist jeder Bus und jede Tour mehr oder weniger minutengenau gestartet, was ich von den deutschen öffentlichen Verkehrsmitteln nicht gerade behaupten könnte. Jedenfalls erreiche ich meinen Bus gerade rechtzeitig und fahre anschließend etwa fünf Stunden Richtung Chiang Mai. Auf meine Zeit in Chiang Mai habe ich mich besonders gefreut und ich werde nicht enttäuscht. Zwar mag Chiang Mai ziemlich touristisch sein, dies aus meiner Sicht aber auch völlig zu Recht, denn die Stadt bringt nun wirklich alles mit, um sich rundum wohlzufühlen. Die Anzahl der Tempel ist schlicht überwältigend. In der Altstadt reiht sich ein Tempel an den nächsten, es ist schlichtweg unmöglich, zu entscheiden, welcher nun der schönste ist, sie übertreffen sich gegenseitig mit Farbpracht, Gartenanlagen um sie herum und goldenen Buddha-Statuen oder solchen aus Edelsteinen. Ich habe versucht, Euch einige Eindrücke festzuhalten, doch die Bilder können wirklich nur andeuten, wie überwältigt man sich bei der Besichtigung fühlt. Ich habe nicht den Anspruch, alle Tempel zu sehen und so lasse ich mich einfach treiben, verliere mich in dem nach Gewürzen, Blumen und Koriander riechenden Marktviertel, komme in den Genuss meiner ersten Thai-Massage und kehre zwischendurch in die zahlreichen Cafés und Restaurants ein, die Chiang Mai zu bieten hat und die denjenigen beispielsweise im Belgischen Viertel in Köln oder im Prenzlauer Berg in Berlin weder in Sachen Qualität noch Coolnessfaktor nachstehen, vom freundlichen und aufmerksamen Service ganz zu schweigen. Mögen einige Reisende hier vielleicht die Ursprünglichkeit des Ortes vermissen, so ist die Atmosphäre doch so angenehm und entspannt, dass es einfach Spaß macht, hier Zeit zu verbringen. Zur Wohlfühlatmosphäre trägt zudem das sehr angenehme Klima bei. Chiang Mai liegt recht hoch in den es umgebenden grünen Hügeln und im November ist es angenehm warm ohne spürbare Luftfeuchtigkeit. Da ich mich so wohlfühle und auch die nordthailändische Küche als besonders lecker gilt, was ich uneingeschränkt bestätigen kann, entscheide ich mich spontan, noch eine Nacht länger in Chiang Mai zu bleiben und am nächsten Tag einen Kochkurs zu besuchen. Hierbei sind allein so viele Bilder entstanden, dass ich Euch gesondert davon erzählen werde.

    Durch meinen verlängerten Aufenthalt komme ich außerdem in den spontanen Genuss eines Straßennachtmarktes, der sich Sonntagabends ab Einbruch der Dunkelheit durch die Straßen Chiang Mais erstreckt und der mit seinen vielen Ständen, Essensmöglichkeiten und Musik einfach einladend ist und Spaß macht. Vielleicht könnt Ihr die Atmosphäre in dem hochgeladenen Video ein wenig einfangen.

    Und nun fühlt Euch wieder einmal ganz lieb gegrüßt von Eurer
    Astrid😘✨🧘‍♀️
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  • Day 14

    Yummy - Thai cuisine escalation

    November 12, 2022 in Thailand ⋅ ☀️ 29 °C

    Meine Lieben,

    die thailändische Küche wäre vermutlich eine vollkommen eigene Berichterstattung wert, jedenfalls habe ich schon allein in meinen drei Wochen hier so viele unterschiedliche Curries, Nudel- und Reisgerichte, gekocht, gebraten oder als Suppe, probiert, dass ich mich entschieden habe, zumindest einen halbtägigen Kochkurs zu besuchen und so vielleicht ein paar Geschmacksexplosionen mit nach Hause zu nehmen. Ich werde also früh morgens von der Veranstalterin des Kochkurses an meiner Unterkunft eingesammelt und nachdem wir die übrigen Teilnehmer abgeholt haben, fahren wir zunächst auf einen Markt außerhalb von Chiang Mai, auf dem wir ein paar grundlegende Zutaten einkaufen. Ehe ich mich versehe, werde ich in eine südkoreanische Reisegruppe integriert, die gleich alles mögliche Gebäck und frisch gepressten Ananassaft auf dem Markt kauft und mich hieran wie selbstverständlich teilhaben lässt. Irgendwie komme ich immer wieder mit Südkoreanischen Reisenden ins Gespräch, so auch beim Kochkurs. Unser Gruppenfoto vom Markt (✌🏽😆) habe ich Euch hochgeladen. Auch während des Kochkurses haben wir wirklich viel Spaß miteinander und als ich dann noch erwähne, dass ich mit dem koreanischen Reisschnaps Soju (gruseligerweise traditionell gemischt mit Bier) vor ein paar Jahren den Kater meines Lebens hatte (liebe Katharina - ich vermute, Du erinnerst Dich?😆😘), bin ich endgültig als vollwertiges Mitglied der Reisegruppe aufgenommen.

    Vom Markt aus geht es weiter zu einem Bauernhof, wo der eigentliche Kochkurs stattfindet. Hier laufen wir zunächst durch den Gemüsegarten und sammeln allerlei Kräuter und Gewürze für unsere Gerichte, wie zum Beispiel Zitronengras, Thaibasilikum, Kaffir-Limettenblätter, Chili, Galgant, Ingwer und Koriander. Anschließend können wir uns bei der Vorspeise zwischen zwei verschiedenen Suppen und bei der Hauptspeise zwischen vier verschiedenen Curries entscheiden, zusätzlich werden wir Pad Thai (ein Gericht mit gebratenen Nudeln) und Mango Sticky Rice zubereiten. Ich entscheide mich für Tom Ka Gai (Kokosnusssuppe) zur Vorspeise und zur Hauptspeise für Khao Soi, eine nordthailändische Currysuppe mit Nudeln. Wir können jeweils wählen, ob wir Garnelen, Hühnchen oder Tofu haben möchten und ich freue mich, dass Tofu angeboten wird. Auch wenn ich keine Vegetarierin bin, wird mir hier zwischendurch der Fleisch- oder Fischanteil deutlich zu viel, insbesondere in den Garküchen. Tatsächlich kommt es regelmäßig vor, dass es kein einziges vegetarisches Gericht auf der Karte gibt und so freue ich mich, dass der Kochkurs alle Befindlichkeiten berücksichtigt. Welches Gericht mir nun am besten geschmeckt hat, ist gar nicht so leicht zu sagen. Wenn ich mich entschieden müsste, wäre es am ehesten das Khao Soi, denke ich. Vielleicht habt Ihr auf den Bildern einen Favoriten entdeckt? Die Rezepte haben wir alle erhalten und so bin ich gespannt, ob mir die thailändische Geschmacksexplosion auch in Nippes gelingen wird.

    Nun seid aber alle erst einmal ganz lieb gegrüßt von Eurer
    Astrid 😘🍜🍤🍚🥟
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  • Day 16

    Heading further north to Chiang Rai

    November 14, 2022 in Thailand ⋅ ☀️ 30 °C

    Sawadikaa (mein kläglicher Versuch, „Hallo“ auf Thai in romanischer Schrift zu schreiben) aus Chiang Rai meine Lieben,

    nach einem letzten wirklich super-leckeren Frühstück in Chiang Mai fahre ich zum Busbahnhof, um kurz darauf weiter nord-östlich nach Chiang Rai zu fahren. Die Ähnlichkeit der beiden Städtenamen (Chiang Mai und Chiang Rai) finde ich doch reichlich verwirrend, dann fällt mir aber auf, dass die in unmittelbarer Nähe gelegenen Orte Heumarkt und Neumarkt in der Kölner Innenstadt vermutlich ähnlich verwirrend für alle Außenstehenden sind und so halte ich mich mit Urteilen jeglicher Art lieber zurück ☺️. Mein Busticket habe ich dieses Mal zwei Tage vorher über die Homepage des Busunternehmens gebucht, um nicht wieder einen Gastgeber unnötig zu stressen. Die Busfahrt dauert gute drei Stunden und geht stellenweise nur langsam voran, da die Straße oft steil bergauf geht. Ich verschlafe weite Teile der Fahrt und bin kurze Zeit später in Chiang Rai, einem kleinen Städtchen nahe der Grenzen zu Laos und Myanmar. Dort habe ich ein hübsches, kleines Hotel an der Stadtgrenze gefunden, was jedoch etwas einsam ist, denn mit mir scheint nur ein schwedisches Paar dort untergekommen zu sein. Ich laufe also in Richtung Innenstadt und suche mir etwas zu Essen. Da es nach dem Essen noch recht früh am Abend ist, entscheide ich mich anschließend noch für ein wirklich gutes thailändisches Singha-Bier in einer benachbarten Bar. Die Wahl war nicht allzu klug, wie sich kurze Zeit später herausstellt, denn offenbar handelt es sich um eine jener Bars, in denen sich vorrangig deutsche Herren älteren Semesters auf Partnerinnensuche begeben. Dies ist ein Aspekt Thailands, der mir bereits in Bangkok und in Chiang Mai aufgefallen ist, den ich bisher aber noch nicht erwähnt habe. Zu einem umfassenden Bild über das Reisen in Thailand gehört er meiner Meinung aber dazu und so möchte ich zumindest ein paar Sätze dazu verlieren. Der Begriff des „Sextourismus“ ist mir in Deutschland zwar bekannt gewesen, die Art und Weise, wie er vonstatten geht, aber unmittelbar zu erleben ist noch einmal etwas anderes. So beobachte ich immer mal wieder, dass entweder Einzelpersonen oder oftmals sogar kleine Gruppen von westlichen Männern (meiner Beobachtung nach überproportional viele Deutsche - ob dies Zufall war oder nicht, kann ich nicht beurteilen) in Bars sitzen zu denen sich irgendwann herausgeputzte Thailänderinnen hinzugesellen bis irgendwann große Autos vorfahren, in denen einzelne Paare dann verschwinden. Wohl fühle ich mich während dieser Beobachtungen nicht und merke, wie beschämend ich das Verhalten besagter Herren finde. Gleichzeitig frage ich mich, ob mir dieses Urteil überhaupt zusteht oder nicht vielmehr anmaßend meinerseits und Ausdruck des westlichen Feminismus ist, von dem ich zweifelsohne profitiere. Eine Antwort hierauf habe ich noch nicht gefunden und so berichte ich Euch lieber zunächst von meiner Wanderung, die ich im Umland Chiang Rais unternommen habe.

    Gleich nach dem Frühstück am nächsten Tag holt mich der Inhaber des Tourenveranstalters ab und fährt mit mir und sechs weiteren Wanderern etwa 45 Minuten außerhalb von Chiang Rai in die umliegenden Hügel, wo wir eine eintägige Trekking-Tour unternehmen werden. Es geht ziemlich steil bergauf durch Bambuswälder, Ananas-, Kaffee-, Tee- und Kakaoplantagen, durch Reisfelder und an Wasserfällen vorbei bis wir in einem kleinen Dorf einkehren, wo wir mit einem Mittagessen versorgt werden. Die Bevölkerung hier oben in den Hügeln ist meist nicht thailändischen Ursprungs, sondern stammt aus China beziehungsweise aus Tibet, wie uns erklärt wird und was an den vielen rot-goldenen Lampions und Schriftzeichen an den Türen im Dorf sichtbar wird. Besonders beeindruckt hat mich allerdings das frisch zubereitete Essen und hier insbesondere das Rührei, das in dieser Gegend traditionell mit Tomaten und Zwiebeln in einem Bambusstab zubereitet wird, der für einige Minuten ins Feuer gelegt wird. Ihr könnt diese thailändisch-chinesische Rührei-Variation im aufgeschnittenen Bambusstab auf einem der Bilder sehen - sie steht der Pfannen-Variante wirklich in nichts nach☺️. Gestärkt vom Mittagessen geht es noch einige Stunden weiter durch den Bambus-Dschungel bis wir die Wanderung in natürlichen heißen Quellen am Rande der Hügel ausklingen lassen. Auf dem Rückweg fahren wir über einen Fluss und sehen im Vorbeiflug sogar in Freiheit lebende Elefanten - leider hatte ich die Kamera vor lauter Staunen nicht so schnell zur Hand, sonst hätte ich sie Euch gerne aufgenommen. So bleibt mir die Erinnerung im Kopf als ich abends ziemlich erschöpft, aber froh und zufrieden im Bett liege.

    Fühlt Euch alle lieb gegrüßt und fest umarmt von Eurer
    Astrid 😘😘✨
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  • Day 18

    Clash of Cultures in Chiang Rai

    November 16, 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 28 °C

    Am nächsten Morgen beschließe ich, Chiang Rai noch etwas zu Fuß zu erkunden und mir insbesondere die beiden Hauptattraktionen, den Blauen und den Weißen Tempel, anzuschauen. Auf dem Weg zum blauen Tempel laufe ich zufällig durch das muslimische Viertel Chiang Rais, was mir daran auffällt, dass die Frauen auf einmal Kopftuch tragen und die Metzgereien und Restaurant als „halal“ gekennzeichnet sind. Als ich in eine kleine Seitenstraße abbiege, laufe ich geradewegs auf eine kleine Moschee mit goldenen Zwiebeldächern zu, die ich Euch fotografiert habe. Als ich dann auf dem nächsten Straßenschild noch lese, dass ich gerade auf der „Aladin Road“ (wirklich - siehe Foto ☺️) herumschlendere, bleibt keine Frage mehr offen. Ich hatte im Reiseführer gelesen, dass in Chiang Rai ganz unterschiedliche Kulturen und Angehörige verschiedener Religionen zusammenleben, was wohl in erster Linie an der geografischen Lage und der Nähe zu Laos, China und Myanmar liegt. Auch im Straßenbild wird dies deutlich sichtbar, denn die Straßenschilder und auch viele Menükarten in den Restaurants sind sowohl auf Thai als auch auf Chinesisch. Außerhalb des muslimischen Viertels komme ich immer wieder an christlichen Schulen und Krankenhäusern vorbei, die sich zwischen die vielen buddhistischen Tempel zu mogeln scheinen. Wirklich spannend, hat Chiang Rai doch gerade einmal knapp 80.000 Einwohner.

    Mein Plan, den Blauen Tempel zu Fuß zu erreichen, scheitert wieder einmal an der Tatsache, dass es sich bei der einzigen erreichbaren Straße um eine Schnellstraße ohne Fußgängerweg handelt und so greife ich auf die Grab-Option zurück. Sowohl der Blaue als auch der Weiße Tempel gelten in Chiang Rai als Hauptattraktionen und sind entsprechend gut besucht. Ich muss allerdings ganz ehrlich sagen, dass sie mir beide etwas zu kitschig sind und mir die alten Tempel in Chiang Mai deutlich besser gefallen haben, wobei mir hier vermutlich kein Urteil zusteht. Die ganze blaue beziehungsweise weiße Farbpracht könnt Ihr auf den Fotos begutachten.

    Den Nachmittag lasse ich in einem der vielen Cafés Chiang Rais ausklingen, denn aufgrund der Nähe zu den Bergen gibt es sehr guten Kaffee in Chiang Rai und die Thailänder wissen diesen wirklich richtig gut zuzubereiten.

    So endet mein letzter Tag im Norden Thailands, denn während ich diesen Text schreibe warte ich gerade auf meinen Flug zurück nach Bangkok, wo ich noch einen Nachmittag und Abend verbringen werde um am Freitagmorgen zurück nach Deutschland zu fliegen.

    Es grüßt Euch ganz herzlich Eure
    Astrid 🙋🏼‍♀️😘
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  • Day 19

    One last night in Bangkok

    November 17, 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 31 °C

    Ihr Lieben,

    mein letzter Nachmittag und Abend in Bangkok verkürzt sich spontan auf einen Abend in Bangkok, denn leider regnet es in Chiang Rai zur geplanten Abflugzeit so stark, dass sich der Abflug um 90 Minuten verzögert. Die Wartezeit versüßt uns die Crew mit Kaffee, Tee und Ananaskuchen und wenn das Warten dazu führt, dass wir es sicher nach Bangkok schaffen, will ich mich nicht beschweren. In Bangkok angekommen brauche ich aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens am frühen Abend fast eine Stunde vom Flughafen zu meinem Hotel, weshalb ich es leider nicht mehr schaffe, mir einen der bunten Hindu-Tempel in Bangkok anzuschauen, den ich gerne noch gesehen hätte. Dafür empfiehlt mir der Herr an der Rezeption (der mir übrigens sofort 10% des Übernachtungspreises wieder auszahlt, als ich erwähne, dass ich sehr früh auschecken werde, um rechtzeitig am Flughafen zu sein und somit nicht im Hotel frühstücken werde - das ist mir so auch noch nicht passiert) ein sehr gutes kleines Restaurant, das ich fußläufig erreichen kann und in dem ich mein letztes Khao Soi in Thailand zu Abend esse. Anschließend entscheide ich mich, noch eine der vielen Sky Bars auszuprobieren, um meine Reise mit einem Blick über Bangkok bei Nacht ausklingen zu lassen. Es stellt sich heraus, dass die Bar im obersten Stockwerk eines super-fancy Hotels ist und so muss sich der Grab-Fahrer mit mir und seinem kleinen Suzuki-Swift zunächst in die Warteschlange dutzender SUVs einreihen und durch die Bombenkontrolle im Einfahrtsbereichs des Hotels. Das ist wiederum an Situationskomik kaum zu schlagen, was auch mein Grab-Fahrer findet und er mich scherzhaft fragt, wie sehr ich in diese Bar möchte. Im 59. Stockwerk angekommen frage ich mich das auch, denn in meinem Sweatshirt fühle ich mich doch so leicht underdressed, aber damit habe ich im Großen Palast ja schon Erfahrung gesammelt. Hierüber hilft der „Foreigner Bonus“ leicht hinweg und der Blick über die Stadt lässt mich jegliche Outfit-Fragen vergessen☺️. Von meinem Tischnachbarn werde ich überredet, ein Foto auf einer kleinen Fotoplattform aufzunehmen und reihe mich easy in die Warteschlange der Instagram-Sternchen ein😆✨. Das Ergebnis dieser „highly instagrammable situation“ seht Ihr auf einem der Fotos.

    So endet meine Zeit hier in Thailand mit einem Blick über die glitzernde Stadt und ich freue mich ein bisschen, am nächsten Abend wieder im eigenen Bett einzuschlafen. Wenn ich ein Fazit ziehen müsste, so bin ich froh, meine Vorbehalte gegenüber Thailand als Cliché-Backpackerziel überwunden zu haben. Nicht ganz so gut gefallen hat mir der unglaublich viele Plastikmüll und vielleicht die hohe Fleischlastigkeit der traditionellen Küche. Beides wurde aber durch die Vielfältigkeit des Landes und die wirklich sehr angenehme, unaufdringliche Höflichkeit der Thailänder aufgewogen.

    Euch allen danke ich von Herzen, dass Ihr mich begleitet und mir mit Euren guten Wünschen und mitgeteilten Gedanken immer wieder Mut gemacht habt, wenn er mich zwischendurch einmal verlassen hat.

    Es grüßt Euch ganz lieb Eure
    Astrid 😘🌏✨
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