Nullabor Plain und Bunda Cliffs
5. Oktober in Australien ⋅ ☀️ 24 °C
Wieder einmal stand uns eine längere Strecke von ca. 1200 Kilometer bis nach Esperance, unserem nächsten Ziel, bevor. Wir starteten kurz vor Ceduna, eine etwas größere Stadt, indem wir nochmal unsere Lebensmittel für die nächsten Tage auffüllten, bevor wir uns auf die schier endlose Nullabor Plain wagten.
Ein Vorrat ist ja immer ganz gut und vor allem unser Obst-und Gemüsefach wollte gefüllt werden. Als wir aus der Stadt hinausfuhren, wunderten wir uns, weshalb es hier eine Art Grenzstation auf der anderen Fahrseite gab. Als wir an der Station vorbeifuhren und in den Rückspiegel sahen, konnten wir ein Schild mit „Welcome to South Australia“ sehen, worüber wir uns wunderten, denn die eigentliche Grenze lag noch ca. 400 Kilometer entfernt.
Naja zum Glück konnten wir noch mit einem Balken 4G herausfinden, dass obwohl Australien ein Land ist, es eine richtige Grenze zwischen South Australia und Westaustralia gibt. Was bedeutet, dass laut Biosecurity Richtlinien, Obst, Gemüse, Pflanzenbestandteile, Honig, einige Nussarten und Samen aus dem einem Bundesland die Grenze zum anderen nicht überschreiten dürfen, sondern entweder gegessen oder weggeschmissen werden muss.
Wir konnten unseren Augen kaum glauben, da wir sowas noch nie zuvor gehört hatten. Gut, dass wir uns gerade noch eine Tonne Obst und Gemüse gekauft hatten 😂
Da wir ungern alles wegschmeißen wollten, entschieden wir uns, einfach noch eine Nacht in South Australia zu schlafen, bevor wir uns am nächsten Morgen in Richtung Westaustralia aufmachen wollten.
Generell ist diese Region, ähnlich zum Outback, sehr leer. Es gibt keine richtigen Orte, sondern nur sogenannten Road Houses; das sind Tankstellen mit einem Imbiss und einem Motel bzw. Caravan-Park. Und die Landschaft bietet eigentlich genauso wenig. Nullabor Plain bedeutet soviel wie baumlose Ebene und genau so war es auch. Die angekündigten Kamele, Kängurus oder Wombats sahen wir leider nicht; aber der Nationalpark ist jetzt auch nicht unbedingt für viel Wildlife bekannt. Das eigentliche Highlight ist hier nämlich die eindrucksvolle Steilküste, die auf 200 Kilometern senkrecht 60 bis 80 Meter zum Ozean abfällt. Die sogenannten „Bunda Cliffs“ liegen meist nur ein paar hundert Meter vom Highway entfernt und sind an mehreren Stellen über kleine Schotterstraßen zu erreichen. Hier kann man dann, gut abgesichert, die Steilküste bestaunen und nach Walen Ausschau halten.
Wir fanden an einem der Aussichtspunkte einen kostenlosen Stellplatz in sicherer Entfernung zum Abhang und aßen an diesem Abend und auch noch am nächsten Morgen so viel Obst und Gemüse, bis wir nicht mehr konnten und zum Glück auch das meiste leer war.
Dann machten wir uns in Richtung Grenzstation auf. Hier wurde, wie wir gelesen hatten, das Auto von oben bis unten kontrolliert und die übrig gebliebenen fünf Zwiebeln, die wir einfach nicht mehr verarbeiten bzw. essen konnten, durften wir, nachdem wir sie geschält hatten, sogar behalten. Lediglich die Reste vom Salatkopf mussten wir leider wegschmeißen.
In Westaustralia stellten sich unsere Uhren auf einmal um eine Stunde und 45 Minuten zurück, und während der Weiterfahrt nochmal um weitere 45 Minuten 😄 Keine Ahnung, wer sich das ausgedacht hat, aber die Zeitverschiebung nach Deutschland beträgt jetzt nur noch 6 Stunden.
Hier sahen wir dann auch endlich wieder ein paar Bäume, die nach und nach zu einem richtigen Wald wurden. Später fuhren wir dann noch auf der längsten geraden Straße Australiens. Auf den 90 Meilen bzw. 146,6 Kilometer findet man nicht die kleinste Biegung oder Kurve, sondern es geht exakt nur gerade aus.
Trotzdem wurde man immer mal wieder dazu gezwungen ein bisschen zu lenken, nämlich wenn ein Schwerlast-Oversize-LKW mit Mienen-Fahrzeugen mehr als nur eine Spur für sich beanspruchte. Einmal mussten wir sogar ganz von der Straße abfahren, weil ein LKW, der auf uns zukam, einfach so breit wie beide Fahrspuren war.
Am Abend übernachteten wir ca. 300 Kilometer von Esperance entfernt, auf einem kostenlosen Stellplatz in Norseman.Weiterlesen
Reisender Danke für die neuesten und auch kuriosen Informationen. Eine Grenze in Australien war mir bisher auch nicht bekannt.
Reisender Gigantisch 👀
Reisender Wir lernen nie aus—bei solchen Kuriosen erst recht nicht•Viel Glück und starke Nerven 🍀🍀