

Jan 26, 2020 · ⛅ 17 °C Altitude: 115 m
AustraliaVictoriaColac-OtwayCape OtwayLawry Hill38°50’6” S 143°30’48” E
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Great Ocean Road

Nach unserem Abstecher in die Grampian Mountains fuhren wir zurück an die Küste. Die Campingplätze waren voll, denn es war verlängertes Wochenende: am Sonntag ist Australia Day, und weil der Feiertag auf einen Sonntag fällt ist der Montag ebenfalls noch arbeitsfrei. Nur mit Glück bekamen wir im Städtchen Port Fairy noch einen Platz auf dem Southcombe Caravan Park, zuerst dachten sie, sie wären schon komplett ausgebucht. Wir genossen den Abend im Freien weil es endlich mal etwas wärmer war, zum Abendessen kochten wir grünes Curry. Für uns ist es richtig ungewohnt, dass es hier erst um halb 9 dunkel wird - so lange Helligkeit hatten wir vermutlich zum letzten Mal im September 2018! Dann kam der deutsche Winter, und überall wo wir seit März 2019 unterwegs waren wurde es auch recht früh dunkel. Wir sind jedenfalls schwer begeistert. 😀
Am nächsten Morgen gingen wir joggen, der Weg und die Landschaft außenrum waren perfekt dafür. Wir joggten zur Griffith Island, die über einen Steg mit dem Festland verbunden ist, dann umrundeten wir die Insel einmal und liefen oft auch direkt am Meer im festen Sand entlang. Dort stand auch ein Leuchtturm. Auf dem Rückweg machten wir bei einem kleinen Surfwettbewerb Pause und schauten eine Weile zu.
Dann fuhren wir los und erreichten bald die Great Ocean Road, eine weltbekannte Küstenstraße mit wunderschönen Landschaften und Aussichtspunkten. Zuerst hielten wir bei der “Bay of Islands“, Bucht der Inseln, wo viele Felsformationen wie kleine Inseln aus dem Meer ragten. In den Büschen an der Küste wimmelte es nur so vor Vögeln. Als nächstes besuchten wir “The Grotto“, ein Becken, dass durch Wind und Wellen in die Felsen der Küste geschliffen wurde. Weiter ging es zur London Bridge, einer Felsformation, die wohl der London Bridge ähnelte bevor ein Teil davon einstürzte. Beim “The Arche“ Aussichtspunkt bestaunten wir einen Felsbogen im Wasser, aber ab hier wurde es deutlich touristischer und voller. Als nächstes lag die “Loch Arch Gorge“ auf der Strecke, eine Schlucht, die ihren Namen von einem hier gesunkenen Schiff hat. Dagegen war alles was wir vorher gesehen hatten nahezu verlassen, denn hier wimmelte es nur so von Chinesen, und überall wurde fröhlich rumgespuckt. So schön und skurril die Felsen auch waren, so langsam hatten wir echt genug. Nicht nur, dass es hier so voll war, aber nach dem gefühlt 100. schönen Felsen im Wasser lässt die Begeisterungsfähigkeit dann doch nach. Trotzdem konnten wir natürlich nicht an den zwölf Aposteln vorbeifahren, dem wohl berühmtesten Aussichtspunkt an der Great Ocean Road. Warum diese aus dem Meer ragenden Felsen als Zwölf Apostel bezeichnet werden weiß man wohl nicht so genau, es waren nämlich nie 12, sondern nur neun, seit einer der Felsen durch Erosion einstürzte bleiben acht. Hier war die Hölle los, man kam kaum vorwärts und musste sich ständig durch große Gruppen kämpfen. Endlich am Zaun angekommen schauten wir uns die acht Apostel kurz an, waren uns einig, dass “Bay of Islands“ eigentlich viel spektakulärer war und gingen schnell zurück zum Parkplatz, nichts wie weg hier.
Wir folgten noch einige Kilometer der Great Ocean Road, verließen diese dann aber um im Great Otway Nationalpark unser Nachtlager auf einem Campingplatz aufzuschlagen. Was wir gelesen hatte entsprach der Wahrheit, schon auf dem Weg dorthin sahen wir den ersten frei lebenden Koala auf einem Eukalyptusbaum sitzen. 😍 Auf dem Campingplatz angekommen gingen wir noch eine Runde spazieren und sahen weitere drei Koalas, die in den Bäumen ihren Lieblingsaktivitäten nachgingen: schlafen und essen. Bis zu 20 Stunden schlafen Koalas täglich, die restlichen Stunden werden meistens mit der Nahrungssuche und -aufnahme verbracht. Neben den Koalas sahen wir auch Kängurus auf den Wiesen rumhüpfen, und ein lauter Schwarm krakelender Kakadus weckte uns am nächsten Morgen. Eine Spinne trafen wir diesmal zum Glück nicht.
Tags darauf fuhren wir den Rest der Great Ocean Road entlang, machten aber nur einen Stopp bei einem Memorial-Bogen, der über die Straße ging. Den Parkplatz nutzten wir gleich zum Mittagessen, dann lasen wir die Infotafeln und lernten, dass die Great Ocean Road 1917 ein Projekt zur Arbeitsbeschaffung für aus dem ersten Weltkrieg zurückgekehrte Soldaten war. Man wollte die Küstenorte miteinander verbinden und auch die schönen Aussichtspunkte und Strände zugänglich machen. Finanziert wurde alles erstmal nur durch Spenden, und die Arbeiter hatten nicht viel mehr als einen Pickel und eine Schaufel um die Straße zu bauen. Den letzten Halt machten wir bei Bells Beach, der unter Surfern sehr beliebt ist. Wir schauten eine Weile zu, so schnell wird das nicht langweilig. Um selber Baden zu gehen war uns das Wetter nach wie vor zu kalt.
Nach knapp 100 Kilometern weiterer Fahrt und einem zweiten Besuch bei Aldi kamen wir in Melbourne auf einem außerhalb gelegenen Campingplatz an. In den nächsten Tagen werden wir also die Stadt erkunden. 😊Read more