Berlin - Bukow (Märkische Schweiz) - Seelower Höhen - Lebus im Oderbruch - Fürstenwalde/Spree Read more
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  • Day 3

    Ziel erreicht! ❤️

    July 17, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 27 °C

    Angekommen in Fürstenwalde…jetzt wird einen Tag bei Freunden gechillt und Dienstag gehts mit dem Rad zurück nach Berlin!

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    Fürstenwalde/Spree ist die bevölkerungsreichste Stadt im Landkreis Oder-Spree im Osten des Landes Brandenburg. Sie ist ein wichtiges Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum.

    Der Dom St. Marien ist das stadtbildprägende Wahrzeichen im Zentrum. Zu seiner Ehrung führt die Stadt seit Ende 2013 den offiziellen Namenszusatz Domstadt. Eine andere traditionsreiche Bezeichnung, die auf den Waldreichtum ringsum und den hohen Baumbestand innerhalb der Stadt verweist, ist Grüne Stadt an der Spree.

    Bereits im 1. Jahrhundert soll es auf dem Gebiet des heutigen Fürstenwaldes eine Siedlung namens Susudata gegeben haben.[6]

    Die erste urkundliche Erwähnung Fürstenwaldes war im Jahr 1272 (als Furstenwalde), die Stadt dürfte jedoch bereits zwischen 1225 und 1250 gegründet worden sein. Begünstigt wurde die Stadtgründung durch die Lage an einer Furt durch die Spree. Die Stadt ist mit einem geregelten Straßennetz angelegt worden, welches sich in großen Teilen bis heute erhalten hat. Wenige hundert Meter spreeabwärts gibt es die Alte Stadt, deren Name auf eine (wahrscheinlich slawische) Vorgängersiedlung deutet. Die Bezeichnung hat sich bis heute in einigen Straßennamen erhalten.

    Den Aufstieg der Stadt zu einer der wohlhabendsten der Mark Brandenburg verdankt sie der Tatsache, dass die Spree ab hier in Richtung Osten nicht mehr schiffbar war. Die Waren von und zur nächsten Wasserstraße, der Oder, wurden auf dem Landweg verbracht. Da Fürstenwalde das Niederlagsrecht besaß, waren die Händler verpflichtet, die Waren vor Ort anzubieten, bevor sie umgeschlagen und weitertransportiert wurden.
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  • Day 3

    Hasenfelde

    July 17, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 27 °C

    Zwischen Hasenfelde und Steinhövel

    Hasenfelde wurde erstmals in einer Urkunde vom 12. April 1288 urkundlich erwähnt. Erich von Brandenburg, zu dieser Zeit Erzbischof von Magdeburg, belieh den Ort mit drei weiteren Dörfern an den Ritter Reinhard von Strehle.[2] In dieser Zeit bestand eine Dorfkirche, die im 13. Jahrhundert errichtet und bereits im 14. Jahrhundert um- und ausgebaut wurde. 1901 ließ die Kirchengemeinde den Sakralbau erneut umbauen. 1911 eröffnete die Bahnstrecke Müncheberg–Hasenfelde. Zu dieser Zeit erlebte der Ort seine wirtschaftliche Blüte, als Getreide über diese Verbindung ins schnell wachsende Berlin transportiert wurde. Der Wohlstand zeigte sich beispielsweise im 1914 von Rudolf Engel in der Parkstraße errichteten Herrenhaus. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude im Ort, darunter auch die Kirche, beschädigt; die Orgel aus den Jahren 1857/1858 teilzerstört. Der Betrieb der Bahnstrecke wurde im April 1945 eingestellt und im November 1946 aufgenommen. Allerdings wurde der Personenverkehr mit Wirkung zum 31. Mai 1965 und der Güterverkehr am 18. Dezember 1968 eingestellt.

    Am 31. Dezember 2001 erfolgte die Eingemeindung nach Steinhöfel. 2005 sanierte die Gemeinde das Gutshaus, das seit dieser Zeit als Gemeindehaus dient.
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  • Day 3

    Arensdorf

    July 17, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 27 °C

    Archäologen fanden bei Grabungen auf der Gemarkung sowohl Überreste einer Siedlung aus der Steinzeit wie auch aus der Bronzezeit. Eine weitere Besiedelung ist durch einen rund 3,5 ha großen slawischen Burgwall nachgewiesen, auf dem seit 1878 nach Fundstücken gesucht wird. Das Dorf gehört zu den im 13. Jahrhundert nach einheitlichem Plan gegründeten Dörfern und umfasste damals 61 Hufen, darunter eine Pfarrhufe und zwei Kirchenhufen. Die erste urkundliche Erwähnung datiert in das Jahr 1405. 1424 verkaufte Otto von Lossow Arensdorf (Arndsdorff) an das Kartäuserkloster Frankfurt (Oder).

    In der Reformationszeit kam das Dorf in den Besitz der Universität Frankfurt (Oder), bei der es bis zum Jahre 1811 verblieb. Nach der Auflösung der Frankfurter Universität – sie wurde mit der Leopoldina in Breslau zur Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität vereinigt – wurden Dorf und Lehngut dem Königlichen Rentamt in Fürstenwalde zugeteilt. Das Lehngut wurde in den folgenden Jahren mehrfach verkauft. Im Jahr 1904 erwarb der Rittergutsbesitzer von Alvensleben in Falkenberg bei Fürstenwalde das Lehngut Arensdorf von der Familie Wurl, 1905 auch den angrenzenden Paulshof. Mit insgesamt 359 ha gehörten den von Alvensleben ungefähr 20 % der Gemarkung Arensdorf. Im Sommer 1945 wurde die Familie ebenso wie sechs weitere größere Bauernwirtschaften entschädigungslos enteignet. Nach der Wende erwarben Reimar von Alvensleben gemeinsam mit seinem Sohn Albrecht Flächen, um erneut einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb einzurichten.

    Das Dorf hatte bis zum Zweiten Weltkrieg eine eigene Pfarrstelle. Nach 1945 wurde die Pfarrstelle Arensdorf nicht mehr besetzt. Das ehemalige Arensdorfer Pfarrhaus wurde entwidmet. In den Räumen befinden sich seither eine Mietwohnung (Küsterwohnung) und einige Gemeinderäume. Die Kirchengemeinde wurde bis 2004 vom Pfarramt Wilmersdorf, bis 2014 vom Pfarramt Falkenhagen, danach vom Pfarramt Jacobsdorf verwaltet.

    Die Evangelische Kirchengemeinde Arensdorf zählt 69 Gemeindeglieder.
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  • Day 3

    Falkenhagen (Mark)

    July 17, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 27 °C

    Grabfelder der frühen, mittleren und späten Bronzezeit am Seehotel Luisenhof zeugen von sehr früher Besiedlung. Während der slawischen oder polnischen Herrschaft entstand hier wahrscheinlich eines der beiden Schlösser Thorin oder Rukkowe, welche in einer Urkunde von 1336 vorkommen, aber nicht zugeordnet werden können. Die größte frühgotische Feldsteinkirche Ostbrandenburgs wurde als Basilika-Bischofssitz im 13. Jahrhundert gebaut.

    Die erste urkundliche Erwähnung Falkenhagens als Castrum et districtus stammt aus dem Jahr 1313. 1321 war Falkenhagen ein oppidum an der Fernhandelsstraße Magdeburg–Posen. 1375 war Ritter Johann von Wulkow und ab 1412 die Familie von Uchtenhagen, Familie von Bernfelde und die Familie von Scharpelow Besitzer. 1472 kam für über 300 Jahre die schlesische Familie von Hohendorff. 1600 hatte die Stadt Falkenhagen eine Schule. 1624 lebten in Falkenhagen 535 Einwohner. 1650 nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges bestand die Stadt nur noch aus 52 Hofstellen.

    Schloss Falkenhagen um 1857/58, in Sammlung Alexander Duncker
    Bis zum 17. Jahrhundert hatte Falkenhagen Stadtrechte. 1773 kaufte Legationrath Johann Anton von Junck Falkenhagen und baute ein Lustschloss. 1792 heiratete Albertine von Junck Franz Alexander von Kleist. Das Paar zog 1793 nach Falkenhagen in das neu erbaute Schloss. Die hier entstandene Schrift Das Glück der Ehe ist seiner Frau gewidmet. 1797 verstarb Franz Alexander von Kleist. 1796 wurde Falkenhagen an Reichsgraf zu Münster-Meinhöfel verkauft. 1799 wurde Graf von der Goltz Besitzer von Falkenhagen.

    Die beiden Seitenschiffe der Kirche wurden 1801 abgebrochen. 1805 erwarb Freiherr von Eckardstein das Schloss, ca. 1815 verwandelte es seine Frau Lisette, geb. von Blumenthal, in ein Herrenhaus und legte einen Park an. 1830 folgten Julius von Eckardstein (1806–1844) und seine Ehefrau Reichsgräfin Wilhelmine Finck von Finckenstein (1817–1871).[4] Im Jahr 1852 wurde zwischen Wasser und Wald das Neue Schloss im Tudorstil erbaut. 1862 kaufte Hugo Schulz-Petershagen (1823–1899) Schloss und Anwesen Falkenhagen. Sein Nachfolger wurde sein wohlhabender[5] zweitjüngster Sohn Dr. jur. Walter Schulz (1865–1927), der eine eigene Familienlinie begründete und seit 1920 den Doppelnamen Schulz-Falkenhagen führen durfte. Das Rittergut Falkenhagen, mit Vorwerk Regenmantel, hatte Anfang der 1920er Jahre einen Gesamtumfang von 1964 ha.[6] Dazu gehörte jener Zeit auch Gut Petershagen mit 926 ha Land. Letzter Schulz auf Falkenhagen war Walter (1922–1943), dann fiel das Gut an Konrad Schulz-Wulkow.[7]

    1923 wurde das Seengebiet Landschaftsschutzgebiet. 1938/39 wurden die Eigentümer der Grundstücke an der Ostseite des Schwarzen Sees durch die Nationalsozialisten enteignet und das Schloss Falkenhagen 1939 abgerissen. An dieser Stelle entstand unter dem Tarnnamen Seewerk ein geheimes Rüstungswerk.[8] 1940/43 wurde ein unterirdisches Werk zur Herstellung von Chlortrifluorid (N-Stoff) und von 1943/45 eine Sarin-Großanlage errichtet. Die Fertigstellung war frühestens für Mai/Juni 1945 geplant. Im Februar 1945 wurde die komplette Chemiefabrik evakuiert und im April kampflos von sowjetischen Truppen übernommen.

    1950 erfolgte der Neubau der Schule und 1954 die Gründung der LPG. Von 1958 bis 1964 wurde der Bunker Falkenhagen durch die GSSD zur ABC-sicheren Ernstfall-Einsatzkommandozentrale des Warschauer Pakts umgebaut. Zwischen 1958 und 1962 wurde in Teilen der Wehrmachtsanlage Plasma-Forschung betrieben. 1962 kam es zur Gründung des Institutes für Werkstoffbearbeitung (Halbleitertechnik). 1995 entstand mit dem Seehotel Luisenhof ein Hotelneubau am Gabelsee. Seit 1998 ist das OderlandCamp mit über 200 Betten eine der größten Einrichtungen dieser Art in Deutschland, Ziel für zahlreiche Schulfahrten und Reisen von Kindertagesstätten.

    Falkenhagen gehörte seit 1817 zum Kreis Lebus in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Seelow im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland.
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  • Day 3

    Pfeilerberg Hohenjesar

    July 17, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 27 °C

    Erstmals wird der Ort in einer Urkunde von 1308 als Tidikinus de Geser erwähnt und kommt in der Frühzeit verschiedenen Schreibformaten vor.

    Im Jahre 1537 erscheint das Dorf als Gutsort der Herren von Burgsdorff, einem einflussreichen mittelmärkischen Adelsgeschlecht. Viele Zeiten wird Treplin als nicht kreistagsfähiges Gut als Zubehör geführt, die Gutsbesitzer wohnen in Hohenjesar.

    Im erstmals amtlich publizierten Generaladressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer für das Königreich Preussen, Provinz Brandenburg, wird Hohenjesar als Rittergut mit 894 ha ausgewiesen, davon 417 ha Wald. Besitzer ist Conrad von Burgsdorff. Zum Betrieb gehört eine Brennerei.

    Rittergutsbesitzer war dann später Oberst Karl von Burgsdorff (1824–1880). Er gehörte auch dem traditionsreichen Johanniterorden an.nAuch sein Nachfolger auf Hohenjesar, Carl August Albrecht Conrad von Burgsdorff, war Johanniterritter. Ihm folgte zum Schluss der Nachfahre, Major Joachim von Burgsdorff (1892–1986) mit seiner zweiten Ehefrau Renata, geborene von Zastrow-Schadewalde (1894–1974). Burgsdorff gehörten ebenso der Schloßhof Garath am Rhein, Treplin sowie Altzeschdorf. Vor Wirtschaftskrise 1929/1930 betrug die Größe für den brandenburgischen Besitz 1520 ha. In den Ställen standen 1600 Schafe, 300 Schweine und 140 Stück Rindvieh. Als Verwalter zeichnete Administrator Engemann verantwortlich, was dafür spricht, dass dies als Auflage eines Kreditunternehmens, zumeist einer Ritterschaftsbank, vorlag. Die Familie vor Ort vertrat damals zwischenzeitlich die Witwe Frieda von Burgsdorff-Burgsdorff.

    Die Eingemeindung von Hohenjesar nach Alt Zeschdorf fand 1931 statt.
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  • Day 3

    Lebus

    July 17, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 25 °C

    Lebus war eine polnische Bistums- und Stadtgründung auf dem linken Oderufer, die schließlich der deutschen Konkurrenzgründung Frankfurt unterlag.

    Bis zur Gründung von Frankfurt (Oder) im Jahr 1253 galt Lebus als unbestrittener Mittelpunkt der gleichnamigen Landschaft Land Lebus. Die Stadt liegt auf einem Bergrücken von 500 m Länge und 50–100 m Breite, der auch Reste alter Wehranlagen trägt und sich durch Querrinnen in den Turmberg, den Schlossberg und den Pletschenberg teilt. Diese werden bereits in einem Teilungsvertrag von 1249 als obere, mittlere und untere Burg bezeichnet.

    Bereits aus der jüngeren Bronzezeit um 1000 v. Chr. lassen sich erste Besiedlungsspuren feststellen, die sich über den gesamten Berg erstreckten. Diese Besiedlungsspuren wurden in der frühen Eisenzeit verstärkt und befestigt. Diese Anlagen wurden aber zur Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. aufgegeben.

    Nach Abzug der Germanen in der Völkerwanderung findet sich spätestens zu Beginn des 9. Jahrhunderts eine neue Befestigung durch die einwandernden Slawen. Dabei wurde hier vermutlich bereits die Hauptburg des Stammes der Leubuzzi, des östlichsten Stammes der Wilzen angelegt, die links und rechts der Oder siedelten und diesem Land ihren Namen geben sollten. Seither ist der Name der Burg als Lubus, Lebuz oder Lebus überliefert. Es wird vermutet, dass der Name auf den des Wilzenfürsten Liubus zurückzuführen ist, der Anfang des 9. Jahrhunderts die Oberhoheit über die Stämme der Wilzen besaß. Um 925 wurde die Burg vermutlich durch Streitigkeiten innerhalb des Stammes wieder zerstört.

    Noch vor dem Jahr 1000 wurde Lebus von dem polnischen Herrscher Mieszko I. oder seinem Sohn Bolesław Chrobry wiederaufgebaut und verstärkt. Lebus gehörte fortan zweieinhalb Jahrhunderte lang zum Piastenstaat und übte eine beherrschende Rolle über die sich hier kreuzenden Verkehrswege aus, da sich hier die weit und breit beste Furt der Oder befand.

    Bolesław III. Schiefmund gründete 1125 das Bistum Lebus, das ein Suffragan des Erzbistums Gnesen war. Sitz des Bistums wurde Lebus, das eine Kathedralkirche erhielt. Sie war dem heiligen Adalbert von Prag geweiht und lag vermutlich auf dem Burgberg.[6] Der heilige Adalbert stand für die Heidenmission des Piastenstaates, für die das Bistum offensichtlich bestimmt war.

    Seit 1138 war Lebus im Besitz der schlesischen Piasten und kam durch die Politik Heinrichs I. „des Bärtigen“ zeitweise an Großpolen. Heinrich I. verlieh dem Ort auch 1226 oder früher das Stadtrecht. Vermutlich während der folgenden Kämpfe wurde die Burg zerstört. Als 1241 oder 1242 Mieszko, der Sohn Heinrichs II. „des Frommen“, starb, wurde er nicht in der Grabkirche der Dynastie im Kloster Leubus, sondern in der Peterskirche unterhalb der Burg beigesetzt.

    Mitte des 13. Jahrhunderts ergriffen Askanier als Markgrafen von Brandenburg die Herrschaft über Lebus, regierten es ab 1249/50 als Kondominium zusammen mit dem Erzbischof von Magdeburg und waren seit 1287 die alleinigen Herren der Burg wie auch des Landes Lebus. Sie förderten die Stadt allerdings kaum noch, sondern hatten in Konkurrenz zu ihr 1253 die Stadt Frankfurt gegründet, wodurch Lebus rasch zur Bedeutungslosigkeit herabsank und 1354 an den Bischof fiel. Der Bischofssitz wiederum wurde schon 1276 nach Göritz (Oder) (heute Górzyca) verlegt, als Kathedralkirche diente im 14. Jahrhundert die Peterskirche mit dem Grab Heinrichs II. unterhalb der Burg Lebus. 1373 ging mit dem Sitz des Bischofs auch der der Kathedrale nach Fürstenwalde/Spree, wenn auch das Bistum den Namen Lebus bis zur Säkularisation beibehielt. Nach der Schlacht bei Müllrose am 10. April 1432 wurde das in seiner Bedeutung schon stark geschmälerte Lebus am 14. April durch eine ca. 1000 bis 1500 Mann starke Abteilung des Hussitenheeres geplündert und völlig zerstört.

    Neuzeit
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    1555 wurde das Bistum säkularisiert. Seitdem verfiel auch die Burg, 1589 und 1631 brannten die meisten Gebäude nieder, 1713 auch die letzten festen Türme. 1765 wurden die Reste abgetragen. Seit dem 18. Jahrhundert trägt auch die Siedlung dörflichen Charakter.

    Evangelische Stadtkirche
    Der Begriff „Lebuser Land“ lebt bis heute auch im Namen der benachbarten polnischen Woiwodschaft Lebus (województwo lubuskie) fort.

    Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde Lebus bei den Kampfhandlungen im Zuge der Schlacht um die Seelower Höhen fast völlig zerstört und in den 1950er/1960er Jahren wieder aufgebaut. So wurde unter anderem das Volkssturmbataillon 7/108 „Franken“ im Frühjahr 1945 an der Oderfront zwischen dem zur Festung erklärten Frankfurt (Oder) und der Stadt Lebus eingesetzt.

    Bis etwa Mitte der 1970er Jahre gab es eine Forschungsstelle der Akademie der Wissenschaften der DDR auf dem Burgberg. Der Prähistoriker Wilhelm Unverzagt hatte bereits 1938 bis 1943 als Direktor am Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte am Burgberg und an anderen Burgwällen wie bei Lossow, Reitwein oder Zantoch wissenschaftliche Ausgrabungen durchgeführt. Mit der Forschungsstelle wurde dies von ihm weiter vorangetrieben.[7]

    Am 27. Juni 1977 kollidierten ein fehlgeleiteter Bäderschnellzug der Reichsbahn und ein Güterzug beim Eisenbahnunfall von Lebus. Das Unglück kostete 29 Menschen das Leben.

    Im August 2003 wurde der größte spätbronzezeitliche Fund im Oderraum in Lebus gemacht.[8][9] Der Bronzehort vom Burgberg Lebus wird im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg in Brandenburg an der Havel der Öffentlichkeit gezeigt. Mehr als 100 Bronzebeile unterschiedlicher Kategorien und Herkunft konnten gesichert werden.[10]

    Bei Ausgrabungen auf dem Burgberg fand man im Oktober 2009 überraschend nur wenige Meter südlich des Doms ein Grab mit vier zeitgleich Bestatteten. Ein Bezug zum Domfriedhof konnte aber ausgeschlossen werden, da zwischen Dom und Grab Siedlungsspuren festgestellt wurden. Es ergab sich jedoch ein Bezug zu einer ehemaligen Verteidigungsgrenze, die durch eine Häufung von Armbrustbolzenfunden und einem älteren Abschnittsgraben angedeutet wurde. Aus dem Grab selbst wurden spätslawische und frühdeutsche Keramik sowie Waffenzubehör und ein Trachtgegenstand geborgen. Die vier jungen Männer hatten alle unverheilte Hiebverletzungen von Blankwaffen an den Schädeln; zwei der Verletzungen waren sicher tödlich. Daher konnte mit großer Sicherheit geschlussfolgert werden, dass die Individuen in einem Kampf gestorben waren. Aufgrund des geborgenen Fundmaterials wurde die Bestattung auf die Zeit um 1200 bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts eingrenzt. Durch genaue Betrachtung der in den Quellen beschriebenen Schauplätze der Auseinandersetzungen in Lebus konnte der Tod mit dem Angriff Erzbischofs Willbrand von Magdeburg 1239 in Verbindung gebracht werden, bei dem vermutlich auch die Kathedrale zerstört wurde.[11][12]

    Turmberg 2021 mit Blick von der Brücke zur Burg. Links ist der runde Bergfried erkennbar. Ganz links die Turmspitze der Marienkirche.
    2012 fanden erneut Grabungen auf dem Turmberg anlässlich einer lange geplanten Umgestaltung des Turmberges statt. Auf dem Burgberg, vor allem am südlichen Teil hatte es über die Jahre viele systematische archäologische Grabungen gegeben, so 1938–1943, 1960 und 1974. Trotzdem waren große Teile des Areals noch unerforscht. Nur die Hälfte der Burg war bisher ausgegraben worden und der Bereich der Vorburg blieb nahezu unerforscht. Bei der Erneuerung und Umverlegung von Leitungstrassen wurden 2012 im Bereich der Vorburg die Reste eines massiven gotischen Ziegelbaus gefunden. Es wurde vermutet, dass es sich um das nach der Einrichtung des Amtes Lebus 1598 als Sitz der Verwaltung und des Amtmannes errichtete „Amtshaus“ bzw. „Commandantenhaus“ handelte, das auch „Schloss“ genannt wurde. Das Gebäude soll von der Burg durch einen Graben getrennt gewesen sein. 1631 war es bei einem Brand zerstört worden. Bei den Grabungen 2012 wurde außerdem das Fundament des Turmes bzw. Bergfriedes gefunden. Dieser war im 13. Jahrhundert errichtet worden. Er wurde irgendwann zerstört. Der Turmstumpf wurde aber noch 1740 erwähnt. Bei den Grabungen 2021 wurde auf eine Untersuchung des Innenraums des Turmes verzichtet. Die Reste des Turmes wurden abgedeckt und mit Cortenstahlplatten markiert.

    Am 22. Januar 2016 wurde im Museum „Haus Lebuser Land“ der Stadt ein etwa 2300 Silbermünzen umfassender Münzschatz vorgestellt.[13]

    Verwaltungsgeschichte
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    Von 1816 bis 1950 bestand der Landkreis Lebus in der preußischen Provinz Brandenburg, zu dem die Stadt gehörte. Das Landratsamt hatte seinen Sitz in Frankfurt (Oder), ab 1863 in Seelow. Der Landkreis Lebus wurde 1950 in Kreis Seelow umbenannt und kam 1952 nach Abschaffung der Länder in der DDR zum Bezirk Frankfurt (Oder). 1990 wurde der Kreis wieder Teil des neu konstituierten Landes Brandenburg. Am 1. Juli 1992 schloss sich Lebus mit fünf weiteren Gemeinden zur gemeinsamen Erledigung der Verwaltungsgeschäfte zum Amt Lebus mit Verwaltungssitz in Lebus zusammen. Im Zuge der Kreisreform 1993 kamen Stadt und Amt Lebus zum neugebildeten Landkreis Märkisch-Oderland.

    Eingemeindungen
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    Am 1. Februar 1974 wurde die ehemalige Gemeinde Wüste Kunersdorf eingegliedert.[14] Schönfließ wurde am 31. Dezember 1998 ein Ortsteil von Lebus.[15] Am 31. Dezember 2001 folgten Mallnow[16] und Wulkow bei Booßen.[17]
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  • Day 3

    Angekommen an der Oder!

    July 17, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 24 °C

    Der östlichste Punkt Meiner Reise, die Oder zwischen Reitwein und Lebus an der deutsch-polnische Grenze.

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    Die Oder (polnisch Odra) ist ein mitteleuropäischer Strom, der in Tschechien entspringt, durch Polen fließt und einen Teil der Grenze zwischen Polen und Deutschland bildet. Sie mündet durch das Stettiner Haff und um die Inseln Usedom und Wolin herum in die Ostsee. Die Grenze entlang der Oder ist ein Ergebnis des Zweiten Weltkriegs. Die Oder ist 866 Kilometer lang (898 Kilometer bis Świnoujście (Swinemünde).

    Zu ihren Nebenflüssen gehören die Lausitzer Neiße und die Warthe, die als längster Nebenfluss die Länge des Flusssystems auf 1045 Kilometer verlängert. Der mittlere Abfluss beträgt an der Mündung in das Stettiner Haff 574 m³/s,[3] womit die Oder nach Rhein, Donau, Inn und Elbe der fünftgrößte Fluss in Deutschland ist. Ihr Einzugsgebiet ist im Westen und Südwesten von dem der Elbe, im Osten von dem der Weichsel und im Süden von dem der Donau begrenzt.
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  • Day 3

    Reitwein

    July 17, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    In Reitwein setzten 1945 die Russen über die Oder. Danach kam es dann zur bekannten Schlacht der Seelower Höhen, bevor die Russen unter dem Kommandant General Schukow bis Berlin vordringen konnten und den Krieg beendeten. Hier besuchte ich auch General Shukows ehemaligen Befehlstand und Bunker in einem Wald bei Reitwein.

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    1316 wurde der Ort erstmals in einer Urkunde als Ruthewyn genannt. Nach Heinrich Berghaus ist der Name wahrscheinlich abgeleitet von dem slawischen Wort Rutewina für Weg durch den Morast. Der Name lässt sich aber auch vom Wort rudowina = Raseneisenstein herleiten.[3] Bis zur Trockenlegung des Oderbruchs unter Friedrich dem Großen war der Ort ein Fischerdorf. Das Fischereigewerbe war so bedeutend, dass selbst der Pfarrer es zum Nahrungszweck betrieb. Die Fischer des Ortes verkauften ihren Fischfang bis nach Müllrose.

    Der Markgraf von Brandenburg Waldemar „der Große“ verkaufte Ruthewyn 1316 mit allem Zubehör, mit dem See Prisszenesken und 5 Pfund Pfeffer für 147 Mark Brandenburgischen Silbers an die Frankfurter Bürger Jacob von Gummer und Johann Schyele. Sie wurden damit zu gesamter Hand belehnt. Aber schon 1336 trat Markgraf Ludwig I. das Dorf Ruthewyn und den See Piscenige an den Stadtrat von Frankfurt (Oder) tauschweise gegen das halbe Dorf Tucheband und das halbe Dorf Maatzinova ab. Der See Prisszenesken oder Piscenige ist im Zuge der Eindeichung der Oder verschwunden.

    Im Jahre 1414 erhielt Lorenz Beier, ein Frankfurter Ratsherr, Hebungen zu Ruthewyn neben den Orten Gusow und Platkow. Im gleichen Jahr wurde die erste Kirche erbaut deren Kirchenpatronat der Rat zu Frankfurt innehatte. Die Einwohner bezahlten für das Recht an Lebus 32 Schock Böhmische Groschen. Denn bisher war der Ort nach Lebus eingepfarrt. Lorenz Beier starb nach wenigen Jahren ohne Lehnserben.

    1572 erhielt der Rat zu Frankfurt die landesherrliche Erlaubnis, sein Dorf Reuthwein im Tausch dem Caspar von Platow erblich zu überlassen und dafür seine Anteile am Dorf Booßen samt 500 Taler anzunehmen. Bei diesem Kauf blieb der Rat dem Kurfürsten lehnspflichtig wegen Reitwein und Caspar von Platow wurde Afterlehnsmann des Rates von Frankfurt. 1578 kauft er eine Hufe und Hof aus und wandelte seinen neuen Besitz in ein Rittergut.[4]

    Die Familie von Platow, welche auch Prötzel besaß, erhielt sich fast ein Jahrhundert den Besitz von Reitwein. Doch 1590 gewann der Hofmarschall Hans von Thümen den Ort als Pfandbesitz, den er auf seinen Sohn Hans Georg von Thümen weitervererbte.

    1666 kaufte Joachim Erdmann von Burgsdorff aus der Linie Ratstock[5] das Gut Reitwein. Das Reitweiner Schloss (Gutshaus) entstand zwischen 1697 und 1700 als zweigeschossiger Putzbau mit einem reich ornamentiertem Hauptportal. Friedrich der Große verbrachte auf dem Schloss die Zeit unmittelbar nach der Niederlage in der Schlacht bei Kunersdorf im Jahr 1759. Auch schlug er sein Hauptquartier hier vor der Schlacht von Zorndorf auf. Ein anderer berühmter Gast war Theodor Fontane, der einen der fiktiven Handlungsorte seines historischen Romans Vor dem Sturm in der Nähe Reitweins ansiedelte.

    Das Geschlecht Finck von Finckenstein übernahm das Schloss 1842 und baute es in der Folgezeit aus und legte einen englischen Park an. Durch Heirat 1842 der Erbtochter Erdmuth Amalie von Burgsdorff mit dem Grafen Rudolf Finck von Finckenstein (1813–1886)[6] kam der Ort im Jahr 1849 nach ihrem Tod an ihren Gemahl.[7] Günther Graf Finck von Finckenstein wird dann 1879 im erstmals amtlich publizierten Generaladressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer für das Königreich Preussen, Provinz Brandenburg, als Eigentümer des Rittergutes Reitwein mit Ziegelei, auf 756 ha ausgewiesen, davon 150 ha Wald.[8]

    Zweiter Weltkrieg
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    Schloss Reitwein vor 1945
    Letzter Gutsbesitzer auf Reitwein war der Oberstleutnant Curt von Wittich (1873–1952), Sohn des Generaloberst im Feldmarschallsrang, Adolf von Wittich. Curt von Wittich hatte 1919 in Reitwein Gertrud Graf Finck von Finckenstein geheiratet, die Tochter des Hauses. Wittich war auch Rechtsritter des Johanniterordens, Mitglied dort seit 1918.[9] Das Ehepaar von Wittich-Reitwein hatte zwei Töchter und drei Söhne, die alle im Schloss geboren wurden.[10] Zum Ende des Zweiten Weltkriegs erreichten im Laufe des 2. Februar 1945[11] die ersten sowjetischen Truppen den Ort Reitwein. Sie konnten aber noch durch deutsche Verstärkungen und eine auf dem Reitweiner Gut[12] weilende Einheit des Reichsarbeitsdienstes aus dem Ort zurückgedrängt werden. Dies ermöglichte die Flucht eines großen Teils der Einwohner. Teile der Gehöfte von Reitweiner und Göritzer Loose außerhalb des Ortes und die bewaldeten Reitweiner Höhen wurden aber von den sowjetischen Kräften gehalten und laufend verstärkt.[13] Im April 1945 war die Umgebung Reitweins Schauplatz erbitterter Kämpfe während der Schlacht um die Seelower Höhen. Auf deutscher Seite kämpfte die Panzergrenadier-Division „Kurmark“ mit Einheiten der Kriegsschulen aus Potsdam (Grenadier-Regiment 1234) und Dresden (Grenadier-Regiment 1235) um Reitwein. Laufgräben und Erdbunker auf dem Reitweiner Sporn sind noch heute erhalten und stehen zum Teil unter Denkmalschutz.

    Dazu zählt der sowjetische Gefechtsstand der 8. Gardearmee[14] (vormals 62. Armee) unter dem Befehlshaber Wassili Tschuikow, von dem er zusammen mit dem Befehlshaber der 1. Weißrussischen Front Georgi Schukow den Sturm auf die Seelower Höhen führte.[15]

    Reitwein nach 1945
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    Zerstörter Bahnhof von Reitwein (1945)
    Das im Zweiten Weltkrieg leicht beschädigte Schloss wurde 1962 von den örtlichen Behörden abgerissen und die Fläche komplett eingeebnet. Heute erinnern Schautafeln sowie eine Hecke an die Umrisse des Schlosses.

    Reitwein gehörte seit 1817 zum Kreis Lebus in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Seelow im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland.

    Oderhochwasser
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    1947

    → Hauptartikel: Oderflutkatastrophe 1947
    In der Nacht zum 22. März bildete das Treibeis infolge des Eisganges in der Nähe des Umflutkanals bei Küstrin-Kietz eine Eisbarriere. Sie staute binnen kurzer Zeit riesige Wassermengen, die den Oderdeich nördlich von Reitwein an 2 Stellen in einer Länge von über 100 m überfluteten.[16] Das Hochwasser erreichte sogar das mehrere Kilometer vom Fluss entfernte Bad Freienwalde (Oder). Mehr als 20.000 Menschen wurden damals obdachlos. Im Zuge des Wiederaufbaus des zerstörten Oderdammes 1947 wurde auch eine Feldbahn eingesetzt. Sie machte den Transport der Sandmassen möglich, die am Reitweiner Sporn abgebaut wurden. Noch heute ist die Deichauffahrt der Kleinbahn am Reitweiner Triftweg deutlich erkennbar.

    1997 Während des Oderhochwassers 1997 bildete der Deich bei Reitwein eine besonders kritische Stelle. Am 29. Juli wurde bei Deichkilometer 4,8 und 5,2 ein kritischer Riss (0,5 m breit, 50 m lang) in der Deichberme erfolgreich verbaut. Dazu wurden auch Bundeswehr-Hubschrauber zum Sandsacktransport eingesetzt. In der Nacht zum 1. August 1997 wurde mit dem Bau eines Notdeichs bei Reitwein begonnen.[17] Hierzu waren in den ersten Stunden ca. 80 LKW der Straßenbauverwaltung Brandenburgs für die Errichtung des Querdeiches im Einsatz.[18] Der Bau des Notdeiches[19] wurde vorzeitig beendet und im folgenden Jahr zurückgebaut. Im Volksmund bekam der Schutzdamm den Namen Meyerdamm in Anspielung auf Hartmut Meyer, den damaligen brandenburgischen Minister für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr.

    Eingemeindungen
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    Nach Reitwein eingemeindet wurden die Gemeinden Reitweiner Loose, die Hathenower Wiesen (1959)[20][21] und das Odervorwerk samt Göritzer Loose sowie ein Großteil der Wuhdener Loose (1. Juli 1950).
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