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- Aug 5, 2024
- ☀️ 32 °C
- Altitude: 750 m
- ChinaShanxiPingyao County37°12’40” N 112°10’24” E
Immer der Chinesischen Mauer entlang
August 5 in China ⋅ ☀️ 32 °C
Im Montagmorgenrush liessen wir uns dem 3. Ring entlang mit all den millionen Berufstätigen durch den Verkehr treiben. So viele Elektromofas und Fahrräder auf eigener Fahrspur habe ich sonst noch nirgendwo gesehen. Wir folgten den uns empfohlenen Koordinaten. Relativ schnell kamen wir so auf einen Expressway wo sehr wenig Verkehr herrschte, wenn nicht gerade eine Auffahrkollision vorangegangen war. Dies drei Mal rund um Peking.
Als Zwischenziel wurde uns für heute Badaling mit der Grossen Mauer empfohlen. Es liegt ungefähr 60 Kilometer nordwestlich von Peking, oder Bei Jing auf chinesisch. Schon von weitem sahen wir eine Blechlawine, die sich langsam zum Grossparkplatz hin bewegte. Es ist das am stärksten überlaufene Stück der Chinesischen Mauer. Die Restauration der Mauer erfolgte bereits in den 1950er Jahren. Die Mauer läuft hier an der Nordseite eines 660 m hoch gelegenen Passes entlang. Klar, dass Peter bis zum ersten Wehrturm hochlaufen wollte. Dies bei beinahe 40°C. Mir reichte ein kleines Stück des Weges.
So berühmt die Grosse Mauer ist, so viel Unsinn wird über sie behauptet. Oft gilt sie als Werk des Ersten Kaisers und hätte demnach ein Alter von über 2200 Jahren. Tatsächlich errichtete ein General des Reichseigners einen Wall im Norden, nachdem er die Steppenvölker aus ihren Weidegebieten vertrieben hatte. Doch wie Reste bezeugen, war der offenbar in Windeseile teils aus Stampflehm hochgezogene, teils aus Bruchsteinen geschichtete Wall über weite Strecken nicht mehr als eine Grenzmarkierung. Auch die Reste anderer Mauern waren wohl schon zu Marco Polos Zeiten im späten 13. Jh. zu einer Folge von Schutthaufen verfallen - weshalb dessen Bericht auch keine Grenzmauer erwähnt.
Nachdem 2003 erstmals ein chinesischer Astronaut im Weltraum von der Mauer nicht mehr sah als alle anderen vor ihm - nämlich nichts -, verabschiedet sich inzwischen auch China von einem lange gepflegten Mythos. Trotzdem gilt die Mauer als einen sehr wichtigen Touristen-Magneten.
Ziemlich verschwitzt kehrten wir zu unserem Giotti zurück. Die Reise ging auf der Autobahn weiter bis nach Datong mit seinen 3,3 Mio Einwohnern. Während der blauen Stunde bogen wir in unseren Hotelparkplatz ab. Ein Bereich des Platzes war speziell für unsere grossen Fahrzeuge abgesperrt worden. Unter Schatten spendenden Bäumen und grosszügigen Stellflächen durften wir uns für zwei Nächte hinstellen. Ein Teil der Mitreisenden hatte auf Empfehlung von Yong Zhi, Zimmer im Hotel mit seinem vielversprechenden Namen "Grand Hotel Datong" gebucht. Wir zählten unter ihnen. Verwöhnt von Peking waren unsere Erwartungen dementsprechend. Die Lobby wirkte sehr nobel und mit den neuzeitlichen "Zimmerdiener-Robotern" auch modern. An den Wänden hingen Bilder von Berühmtheiten, die sich hier schon in den Betten gewälzt hatten. Darunter der heutige niederländische König Willem-Alexander und Königin Maxima mit ihren Kindern, oder Georges Pompidou, ehemaliger Französischer Präsident. 3 Stockwerke höher mussten wir ernüchtert feststellen, dass der Glanz früherer Zeiten schmuddeligem Spannteppich und schmutzigen Wänden und Decken gewichen war. Immerhin waren die Betten sauber, die Matratzen rückenschonend und das Zimmer angenehm klimatisiert.
Zu Fuss machten wir uns auf den Weg in die Stadt und trafen auf Ruth und Jean-Claude. Mit viel Gestik und Google Translater kamen wir zu einer Restaurantempfehlung. Der nette Herr begleitete uns bis dorthin. Danach gings von vorne los: Handy, Google Translater, Text übersetzen, Bestellung aufgeben, hoffen, dass wir richtig verstanden wurden....ein sich wiederholendes Szenario, seit wir in China sind. Ganz wichtig für mich auch die Erwähnung "nicht scharf". 😉
Die Wirtsleute meinten es gut mit uns. Zuerst wurde eine Reissuppe gereicht. Ich habe noch nie Abwaschwasser getrunken...aber so könnte es schmecken. Wir liessen die Suppe stehen. Den fermentierten Chinakohl hingegen assen wir gerne. Dann kamen die bestellten Nudeln mit Chicken und Schweinefleisch. Etwas makaber mutete das Hühnerfüsschen an. Ich ass nur die Nudeln. Diese mundeten hervorragend. Erwähnenswert ist auch, dass wir nur noch mit Essstäbchen und Löffeln essen. Gerade bei Nudeln die sehr rutschig sind eine Höchstleistung. 😅
In fröhlicher Stimmung kehrten wir ins Grand Hotel zurück.Read more
Traveler Fascht kei Verkehr🙈🤣
Traveler 😅
Traveler 👍
Traveler 🫠