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- Giorno 31
- domenica 14 maggio 2023 08:04
- ☀️ 11 °C
- Altitudine: 171 m
FranciaTrey48°57’38” N 6°2’10” E
Immer geradeaus

Das Flair der Stadt Metz hat gestern zwar einen nur kurzen, aber dennoch sehr positiven Eindruck auf mich gemacht. Es handelt sich keineswegs um einen reinen Wallfahrts- und Touriort, sondern um eine 'richtige' Stadt mit zahlreichen Banlieus und Industriegebieten. Für die Erkundung blieb mir allerdings nur wenig Zeit, weil ich keinen ganzen Pausentag in Metz vorgesehen hatte.
Auf meinem Weg aus der Stadt hinaus, steuerte ich ein Industriegebiet an, um dort beim blauen Sport-Franzosen meinen Gasvorrat aufzustocken. Soweit kam es aber nicht, da ich zuvor an einer Filiale der Outdoorkette 'chullanka' vorbei lief und mein Gas auch dort kaufen konnte. Fast schade, dass ich ansonsten nix benötigte, denn hier hätte ich wirklich alles bekommen, was ein Wandererherz begehren kann.
Den Rest des Tages wanderte ich meist nur geradeaus, entlang von Nebenarmen und Kanälen der Mosel, streckenweise auch neben einer Bahnlinie. Obwohl auf dieser Etappe nur wenige Höhenmeter zu bewältigen waren, war ich ziemlich erschöpft, als ich bei Sonnenuntergang mein Lager auf einer Weide bei Vandières einrichtete. Morgen möchte ich die Stadt Toul erreichen. Falls sich bis dahin nicht allzu viel ereignen sollte, werde ich mich erst wieder von dort melden.Leggi altro
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- Giorno 33
- martedì 16 maggio 2023 11:34
- ☁️ 11 °C
- Altitudine: 243 m
FranciaCholoy-Ménillot48°40’5” N 5°49’11” E
Schwierig

Guten Morgen. Heute sende ich euch nur einige Fotoeindrücke von der in den vergangenen zwei Tagen zurückgelegten Strecke zwischen Vandières und Toul. Die Landschaft hier ist landwirtschaftlich geprägt und eher fad. Alle von euch, die schonmal an einem x-beliebigen ländlichen Ort in Niedersachsen waren, können sich vorstellen, wie schön es hier ist. Zudem ist die gesamte Region schwierig hinsichtlich ihrer Wanderinfrastruktur. Später werde ich ausführlicher über den gesamten Jakobswegabschnitt Metz-Vézelay berichten, aber für das Tippen auf dem Mäuseklavier habe ich im Augenblick keine Muße. Bis demnächst!Leggi altro

WildWortWechselDurchhalten; einfach durchhalten! Das wird schon wieder besser werden. Ich glaube, jeder kennt diese trögen Abschnitte auf einer Tour. Die braucht's, damit man das Schöne genießen kann 😉
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- Giorno 35
- giovedì 18 maggio 2023 22:11
- 🌙 12 °C
- Altitudine: 190 m
FranciaJoinville48°26’32” N 5°8’16” E
"...and I would walk 500 more."

Bonjour! Ich melde mich zurück aus dem schönen Städtchen Joinville an der Marne, wo ich nach einem strapaziösen Ritt durch den Norden Frankreichs heute einen Pausentag einlegen werde.
Als ich am Dienstag in Vaucouleurs einlief, waren die Straßen mit Girlanden geschmückt und allerorts schallte der bekannte Ohrwurm 'I'm Gonna Be' aus Lautsprechertürmen. Die Menschen drängten mir aus ihren Häusern fröhlich entgegen. Enthusiastisches Händeschütteln. Der Grund: Kurz vor der Stadtgrenze hatte ich die planerische 500-Meilen-Distanz (805 km) auf meiner Fernwanderung vollendet.
So spielte es sich natürlich nur in meiner nachträglichen Fantasie ab; in Wirklichkeit nahm niemand außer mir selbst Notiz von dem großen Ereignis. Dennoch erhielt ich in Vaucouleurs einen kleinen Empfang, und zwar von einem freundlichen, emeritierten Professor für Verfahrenstechnik, der vor 13 Jahren von Deutschland nach Frankreich übergesiedelt war und sich am Dienstag nicht nehmen ließ, mich persönlich zum örtlichen Supermarkt zu begleiten. Aber der Reihe nach....schließlich habe ich mindestens drei Tagesberichte aufzuholen.
Kurz nach Absenden des letzten, ohnehin schon übellaunig verfassten Footprints, erreichte mich die traurige Nachricht vom Tod eines ehemaligen Arbeitskollegen, der -viel zu jung- einer kurzen, schweren Krankheit erlegen war. Naturgemäß waren und sind meine Gedanken seither überwiegend bei ihm und seiner Frau, die ebenfalls meinem früheren Team angehörte. Dagegen ist alles nachfolgend Berichtete eigentlich völlig ohne Belang. Da es hier aber vornehmlich um's Fernwandern gehen soll, und es letztlich auch Schicksale wie das seinige waren, die mich ursprünglich zu dieser Reise haben aufbrechen lassen, möchte ich dennoch auch auf die anderen Umstände eingehen, die die vergangenen Tage für mich so strapaziös werden ließen. Andere Wanderer mögen vielleicht einen Nutzen aus diesen Infos ziehen.
Dass der ca. 360 km lange Streckenabschnitt zwischen Metz und Vézelay kein reines Vergnügen werden würde, war mir bereits bei der Reiseplanung klar geworden, weil ich auf der Karte für diese Distanz fast keine helfende Infrastruktur und noch weniger potentielle Highlights vormerken konnte. Dennoch erschien er mir als sinnvolle Route für ein schnelles Fortkommen Richtung Süden. Für den Abschnitt Vandières bis Joinville kann ich auf einige Aspekte eingehen...
Landschaft und Weg: ackerbaulich intensiv genutzte sanfte Hügel bis zum Horizont. Angebaut werden überwiegend Raps, Gerste und Weizen; auch Erbsen in geringerem Umfang. Dazwischen, in größerer Nähe zu den Dörfern, trifft man auf Weidehaltung von Rindern und Pferden. Die einzige Abwechslung in dieser Monotonie bieten kleine Waldgebiete, die wie Inseln aus dem Agrarmeer herausragen. Tatsächlich findet man hier ein viel gemischteres Artenspektrum und eine gesündere Altersstruktur als in den meisten deutschen Wäldern. Forstwirtschaft scheint in dieser Gegend keine große Bedeutung zu besitzen. So haben an den Waldrändern auch viele Orchideen eine Chance...manche der hier vorkommenden Arten habe ich nie zuvor gesehen. Der Jakobsweg verläuft zunächst deckungsgleich mit dem Fernwanderweg Metz-Nancy und später mit dem GR 703 bzw. Sentier de Jeanne d'Arc. Wenn der Weg mal gerade nicht über den Asphalt von Landstraßen oder über Schotterpisten führt, dann durch knie- bis hüfthohes Gras. Das macht besonders nach Regen oder Tauniederschlag sehr viel Freude. Zeckenbisse ließen nicht lange auf sich warten. Man muss kein erfahrener Spurenleser sein, um festzustellen, dass hier zumindest in diesem Jahr noch nicht viele Pilger durchgekommen sein können. Das Zermürbendste ist allerdings die Monotonie und dass man immer schon sehen kann, wo man in einer Stunde sein wird. Frei nach W. Busch: "Schön ist's auch nicht anderswo, so wie hier ist es dort sowieso."
Wasser: Viele brauchbare Quellen oder Bäche gibt es nicht. Bis vor einigen Jahren scheint es hier eine lebendige Dorfbrunnen-Kultur gegeben zu haben bzw. die Dörfer sind vermutlich einmal um die Quellen und Brunnen herum entstanden. Die meisten wurden aber inzwischen trockengelegt, manche in Blumenkübel umgewandelt. An fehlendem Niederschlag kann es m.E. nicht liegen. Ich argwöhne, dass das Wasser heute für die Viehzucht verwendet wird. Der Wanderer ist daher gezwungen, schweres Wasser über weite Distanzen mitzuschleppen, selbst wenn er es zähneknirschend in einem Supermarkt gekauft hat. An eine ausgiebige Körperwäsche oder gar Duschen war gar nicht zu denken. Auf Friedhöfen findet man in dieser Region normalerweise kein Wasser! Blumenschmuck ist hier nicht sehr gebräuchlich.
Verpflegung: Glücklicherweise trifft man in Abständen von 20 bis 40 km auf Supermärkte. Mehr darf man in dieser strukturschwachen und von Landflucht gezeichneten Region nicht erwarten. In den Dörfern gab es mal Geschäfte, Cafés, Restaurants und Bäckereien, doch die Ladenlokale stehen heute entweder leer oder haben seeehr selektive Öffnungszeiten. Stattdessen trifft man hier und da auf Baguette- und sogar Pizza-Automaten. Gestern Abend habe ich seit Trier die erste "echte" Mahlzeit zu mir genommen und konnte ein paar Freudentränen nicht verdrücken. Aber so soll es ja auch sein: ALLES gewinnt unter solchen Umständen an Wert.
Unterkünfte: Campingplätze gibt es gar nicht, Hotels und FeWos nur sehr wenige. Zudem sind die Preise -wohl aus Mangel an Konkurrenz- gesalzen. 150-200 € pro Nacht bei spontaner Buchung....und ein "Vier-Jahreszeiten" wird es nicht sein. Schutzhütten oder Unterstände habe ich in FR bisher noch nicht gesehen. Meine Nachtlager habe ich immer in den kleinen Wäldchen eingerichtet, ungeachtet der allabendlichen Kritik von Rehbock und Fuchs, die ihr Revier natürlich lautstark verteidigen wollten. Selbst Picknickplätze und Bänke sind sehr rar, und wenn vorhanden, dann nur an den unmöglichsten Stellen. Und wo sitzen der Wanderer und sein Rucksack dann? -Richtig, entweder im nassen Gras oder im Dreck.
Ich bereue trotzdem nix, aber alles in allem kann ich diesen Wegeabschnitt nur französischen Patrioten auf den Spuren Johanna von Orléans, dogmatischen Pilgern oder Verrückten empfehlen.
Ab Joinville scheint sich zumindest die Landschaft zu verändern. Morgen werde ich Euch ein wenig über die Stadt berichten und ein paar Fotos nachreichen. Danach werde ich frisch motiviert die nächsten 500 Meilen in Angriff nehmen.Leggi altro

ViaggiatoreIch finde prima, dass Du auch auf die nicht so schönen Aspekte des Pilger-Wanderns aufmerksam machst. Es gehört bei so einem langen Weg wohl dazu, auch weniger tolle Abschnitte gehen zu müssen.

SommersprosseLeider ist das Frankreich, das ich altersbedingt noch mit lebendigen Dörfern und kleinen Läden kenne, inzwischen verlorengegangen. Bei uns ist es ja ehrlicherweise auch nicht besser. Die Wirtschaften und Geschäfte im Oberbergischen, wo wir gerade waren, verschwinden auch alle oder sind es schon.
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- Giorno 37
- sabato 20 maggio 2023 01:19
- ☁️ 11 °C
- Altitudine: 190 m
FranciaJoinville48°26’32” N 5°8’16” E
Joinville

Wie angekündigt, sende ich Euch noch einige Eindrücke von Joinville und meinem Weg bis dorthin. Hier hat es mir sehr gut gefallen! Die Stadt war wohl mal ein bedeutender Wallfahrtsort, immerhin lagert hier der angebliche Gürtel des Lebensgefährten der Mutter Jesu Christi.
Mein weiterer Weg wird mich unter anderem nach Clairvaux führen, dem Heimatdorf des Gründers des Zisterzienserordens, Bernhard. Das sind jene grau-schwarzen Mönche, die tatsächlich so minimalistisch lebten, wie es die Benediktiner immer vor hatten, und dabei paradoxerweise zur größten Wirtschaftsmacht Europas wurden. Vielleicht wird mir die Landschaft etwas darüber erzählen, was damals in diesen extremen Charakteren vorging.
Am nächsten Dorfladen werde ich in ca. 100 km vorbeikommen; die nächste größere Stadt, Tonnerre, ist ungefähr 140 km entfernt. Von unterwegs werde ich mich aber bestimmt nochmal melden und berichten, wie es so läuft.Leggi altro
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- Giorno 38
- domenica 21 maggio 2023 10:10
- ☀️ 17 °C
- Altitudine: 276 m
FranciaChampcourt48°16’37” N 4°57’12” E
Bon courage !

Guten Morgen aus dem Zelt, das im Augenblick noch in einem winzigen Urwald zwischen den Dörfern Blaise und Champcourt steht.
Zwar hat sich die Landschaft hinter Joinville im Vergleich zu der zuvor durchwanderten nur geringfügig verändert -die Hügel sind ein wenig steiler- und auch der Weg besteht nach wie vor überwiegend aus Asphalt, doch bin ich hier wieder Menschen begegnet, die sich für mehr zu interessieren scheinen, als für ihre Traktoren und Wachhunde. Gleich mehrmals kamen sie gestern auf mich zu, wünschten 'Buen camino' oder 'Bon courage' und suchten den Smalltalk. Da wird dem Fremden warm ums Herz!
Außerdem wurden schöne Oasen für den Wanderer angelegt, wie z.B. ein reaktiviertes Waschhaus in Leschères-sur-le-Blaiseron, wo kristallklares Wasser durch einen Pool strömt und zu einem Bad einlädt. Explizit für Menschen, Hunde dürfen hier nicht hinein. Was hätte ich letzter Tage noch für so eine Waschgelegenheit gegeben!
An der Kirche Notre Dame d' Étourvy fand ich außerdem einen funktionierenden Trinkwasserhahn und bekam endlich mal wieder einen Pilgerstempel. Nur die Dame des Hauses ist...naja sagen wir mal von zweifelhafter Schönheit. Und irgendwie machte es auf mich den Eindruck, als würde sie dem Betrachter...was ihr Sohn wohl auch noch lustig findet! Aber seht selbst.Leggi altro

ViaggiatoreIch habe auch den Eindruck, dass sie uns den Finger zeigt, dazu passt auch der etwas provokante Gesichtsausdruck.

ViaggiatoreJa, in den Wäldern hat man hier totale Ruhe. Sie werden weder forstlich noch zur Naherholung genutzt. Nur die 'schreckenden' Rehe nerven manchmal....
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- Giorno 40
- martedì 23 maggio 2023 11:42
- ☁️ 15 °C
- Altitudine: 279 m
FranciaVillon47°55’23” N 4°12’23” E
Champagner

Herzliche Grüße aus den Schaumweinbergen der Champagne!
Da ich morgen Abend in Chablis zu einer guten Flasche mit mir selbst verabredet bin, und ich bis dorthin noch ein ganzes Stück Weg zurücklegen muss, bin ich ein wenig in Eile und fasse mich heute kurz.
Ich wage zu behaupten, dass man auf diesem Abschnitt des Jakobsweges weder eine Wanderkarte noch einen Reiseführer benötigt. -Ein ADAC Straßenatlas würde vollkommen genügen, da man überwiegend auf Asphalt unterwegs ist.
Die Versorgungslage ist nach wie vor suboptimal. Da freut man sich über kleine Dinge, wie ein paar Croissants aus dem Automaten oder eine Tankstelle mit einem kleinen Laden. Freundlicherweise half mir eine Dame im Rathaus von Champignol-lez-Mondeville mit Wasser aus.
Gestern und heute wurde ich jeweils um 5 Uhr früh von einem Kuckuck geweckt, der direkt neben meinem Zelt zu Hochformen auflief und meine Tierliebe dabei auf harte Proben stellte. Ich kann wohl von Glück reden, dass nicht noch Esel hinzu kamen.
In Clairvaux breitete die Statue des heiligen Bernhard ihre Arme über seine einstige gigantische Klosteranlage aus, die - zu meiner Überraschung - heute ein Knast ist.
Gestern überquerte ich mehrere Flüsse, darunter auch die Seine. In Essoyes wandelte ich auf den Spuren von Auguste Renoir, der viel Zeit in diesem Dorf verbracht haben soll. Wie bisher immer in Frankreich, fand ich völlig unkompliziert gute Schlafplätze im Wald.
Das nächste Mal werde ich mich voraussichtlich wieder aus Chablis melden. Bis demnächst!Leggi altro

ViaggiatoreSehr interessant das das Zelten in Frankreich problemlos funktioniert!👍
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- Giorno 42
- giovedì 25 maggio 2023 12:06
- 🌬 17 °C
- Altitudine: 137 m
FranciaChablis47°48’53” N 3°47’59” E
Beim Bacchus

In den Weinbergen der Champagne herrscht gerade überall geschäftiges Treiben. Offenbar haben die Winzer und Saisonarbeiter schon zu dieser Jahreszeit alle Hände voll zu tun. Für den Wanderer bringt diese Art der Landnutzung nicht nur eine willkommene Abwechslung zur genügend gesehenen, tristen und intensiven Ackerwirtschaft mit sich, er betrachtet sie vielmehr mit allgemeinem Wohlwollen und erkennt ihre gesamtgesellschaftliche Bedeutung. "Es ist ein Brauch von Alters her, wer Sorgen hat, hat auch Likör" schrieb schließlich einst Wilhelm Busch, und Schopenhauer fügte in Hinblick auf das Altern hinzu: "Von der Venus entlassen, wird man gern eine Aufheiterung beim Bacchus suchen." Zudem scheinen die Weinbaudörfer über größere finanzielle Mittel zu verfügen, als jene, die Ackerbau betreiben. Das erkennt man unter anderem an den sehr schön instandgehaltenen, alten Waschhäusern, die stets entweder an einem klaren Bach oder direkt an einer Quelle errichtet worden sind. Auch Schutzhütten gibt es hier -fast alle sogar mit offenem Kamin-, doch sind diese wohl den Arbeitern in den Weinbergen vorbehalten. Sei's drum. -Regen ist in den kommenden Tagen ohnehin nicht gemeldet.
So kam ich in den vergangenen beiden Tagen auf meinem Weg nach Chablis, wo ich heute einen Pausentag einlege, durch verschiedene kleine Dörfer und gestern auch durch das Städtchen Tonnerre. In Tonnerre machte ich die ersten planerischen 1000 Kilometer meiner Reise voll (in Wirklichkeit läuft man natürlich einiges mehr). Zeit zum Feiern blieb mir allerdings kaum, da ich in Tonnerre einige wichtige Besorgungen machen musste. Unter anderem musste ich hier meinen Gasvorrat aufstocken, da ansonsten ein ca. 20 km langer Umweg zum nächsten Decathlon erforderlich geworden wäre. Erschrocken stellte ich fest, dass in Frankreich offenbar auch große Baumärkte lange Mittagspausen machen und (um nicht deshalb zwei Stunden in Tonnerre festzuhängen) dass mir nur noch wenige Minuten für einen Sprint durch die ganze Stadt blieben. Als ich völlig außer Atem am Baumarkt ankam, waren die Rolladen bereits unten. Doch es geschah ein kleines Wunder. Ein verständnisvoller Mitarbeiter sah mich, öffnete, und verkaufte mir das benötigte Gas. Glück gehabt!
Heute werde ich mich ein wenig in Chablis umschauen und Erholung suchen. Meine Eindrücke werde ich dann morgen mit Euch teilen.Leggi altro
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- Giorno 43
- venerdì 26 maggio 2023 09:50
- ☀️ 15 °C
- Altitudine: 137 m
FranciaChablis47°48’53” N 3°47’59” E
Chablis

Zu Austern trinkt man einen Chablis, habe ich mal gehört. Ich muss aber gestehen, dass ich mich stattdessen für einen wunderbaren trockenen Muskateller entschied, der gar nicht auf den hiesigen Weinbergen gewachsen ist.
Wie versprochen, sende ich Euch noch ein paar Impressionen der Stadt, in der sich natürlich fast alles um Wein dreht. Hier verbrachte ich gestern einen herrlich entspannten Tag.
Heute wandere ich weiter und gehe davon aus, morgen in Vézelay anzukommen. Dort beginnt die sogenannte Via Lemovicensis bzw. der Voie de Vézelay; ein viel begangener Jakobsweg, der mich über Limoges bis zu den Pyrenäen führen soll. Ich freue mich daher darauf, in den nächsten Tagen auf eine bessere Infrastruktur und vor allem auch auf mehr Mitwanderer zu stoßen. Erstmal werde ich allerdings wieder einige Zeit ohne Supermarkt auskommen müssen, auch wegen des anstehenden Feiertag-Wochenendes. Mein Rucksack ist deshalb voll beladen und leider auch etwas schwer. Euch Allen ein schönes Pfingstwochenende und bis demnächst!Leggi altro
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- Giorno 44
- sabato 27 maggio 2023 08:58
- ☀️ 16 °C
- Altitudine: 114 m
FranciaLucy-sur-Cure47°38’20” N 3°44’31” E
Wie Gott in Frankreich

Guten Morgen aus dem Dschungel am Westufer des Flusses Cure, wo ich zwischen den Orten Accolay und Arcy-sur-Cure mein Lager aufgeschlagen habe. Gestern wanderte ich bei strahlendem Sonnenschein weiter durch die Weinberge, bis Chablis schließlich außer Sichtweite war. Als ich in Saint-Cyr-les-Colons im grellen Licht auf den Dorfplatz taumelte, sah mich ein Einheimischer, der -aus Richtung der Kirche kommend- geradewegs auf mich zu steuerte. Ob ich vorhätte, mir die Kirche von innen anzuschauen? "Euuuuh, oui, Monsieur ...pourqoui pas...". Und da gab er mir auch schon zu verstehen, ihm zu folgen. Er schloss extra für mich die Kirche auf; ich solle mir alle Zeit nehmen, die ich brauche und anschließend die Tür wieder hinter mir zuziehen. "Bon courage !" Ein echter Glücksfall, denn innen war es nicht nur herrlich kühl und leise, es gab auch allerlei Schönes und Kurioses zu entdecken.
In Cravant gönnte ich mir auf einem pilgerfreundlichen Campingplatz Eiscreme und traf dort auf die allerersten Pilger, die ebenfalls mit dem Zelt unterwegs sind. Man wird sich auf dem langen Weg bis zu den Pyrenäen vermutlich noch häufiger begegnen. Da es für mich allerdings noch nicht an der Zeit war, Feierabend zu machen, zog ich erst einmal weiter. In Accolay kam ich an einem weiteren Campingplatz vorbei, den ich aber ebenfalls verschmähte. Stattdessen steuerte ich eine Frischwasserquelle im Wald an, die ich auf der Karte entdeckt hatte und schließlich auch fand. Ein weiterer Glücksfall für den Landstreicher, denn eine Quelle am Lagerplatz sichert nicht nur die Trinkwasserversorgung, sie ist ihm zugleich Dusche und Kühlschrank.
Gleich mache ich mich auf zum Wallfahrtsort Vézelay.Leggi altro

Viaggiatore🙂Das sind die kleinen kulturellen Unterschiede. In Deutschland reichte die Kreativität nur von "Hier ist kein Hundeklo" bis "...Bei Missachtung erfolgt Anzeige!".
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- Giorno 45
- domenica 28 maggio 2023 08:11
- ☀️ 15 °C
- Altitudine: 224 m
FranciaVézelay47°27’44” N 3°44’16” E
Vézelay

Heute sende ich Euch ein kurzes Telegramm aus dem Wallfahrtsort Vézelay, der für mich einen strategisch wichtigen Checkpoint auf meiner Wanderung darstellt. Hier habe ich mich gestern auf dem Gemeinde-Campingplatz niedergelassen. Eigentlich hatte ich vor, noch weiter zu wandern, aber es war gestern schon sehr warm und meine Klamotten und ich bedurften dringend einer Dusche.
Gestern folgte ich noch für geraume Zeit einem wunderschönen Pfad am Ufer der Cure. Unter anderem kam ich dabei an den Höhlen von Saint-Moré vorbei. Als ich den kühlen Schatten eines dieser Gewölbe suchte, umflatterten mich sogleich einige relativ große Fledermäuse. Da wollte ich natürlich nicht länger stören.
Leider traf ich erst recht spät in Vézelay ein, weshalb ich mir von dem, auch bei Touristen beliebten Ort, gar nicht so viel anschauen konnte.
In Vézelay muss sich der Wanderer zwischen zwei verschiedenen Routen entscheiden, die sich erst wieder in Gargilesse vereinigen werden. -Eine Nordroute über Bourges, die den Charme besitzt, an zwei Decathlon-Filialen vorbei zu führen. Und die Südroute über Nevers, die wenige Kilometer länger ist. Ich habe mich für Letztere entschieden, da sie zumindest laut Karte mehr natürliche Wasserquellen bietet. Ein Re-Supply mit neuen Schuhen wird mir hoffentlich in Nevers gelingen. Ihr werdet's erfahren.Leggi altro

ViaggiatoreNatürliche Wasserquellen? Filterst Du das dann oder vertraust Du darauf, dass die sicher sind? Ich bin ja eher vom Typ "Frag die Anwohner". Leider habe ich mit ungefiltertem Friedhofswasser schon so meine schlechte Erfahrungen machen dürfen...

ViaggiatoreJa, ich filtere fast jedes Wasser, manchmal sogar, wenn es aus dem Hahn kommt. Feine Schwebstoffe, Bakterien und Darmparasiten bekomme ich damit gut raus, andere Belastungen und schlechten Geschmack aber natürlich nicht. Daher versuche ich, nur klares Wasser aus Bächen oder Quellen zu verwenden....und nicht zu nah an Agrar- oder Industriegebieten. Wenn es hier Wasser auf Friedhöfen gibt, dann leider meist nur aus der Zisterne.
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- Giorno 47
- martedì 30 maggio 2023 08:29
- ⛅ 15 °C
- Altitudine: 253 m
FranciaVilaine47°11’2” N 3°24’17” E
Petit Casino

Was ist Glück? -Stets nur aufgehobenes Leid, sagt Schopenhauer, zudem immer etwas relativ Empfundenes und leider auch etwas sehr Flüchtiges. Jedes Ziel ist bereits Asche, sobald man es erreicht hat.
Nun, in der Welt und Vorstellung, in der ich inzwischen angekommen bin, und bezogen auf meinen Weg der vergangenen zwei Tage von Vézelay bis zu meinem momentanen Lagerplatz unweit des Dorfes Moussy, zeigte sich das Glück zum Beispiel folgendermaßen:
-Auf dem Campingplatz von Vézelay von lieben Zeltnachbarn zum Frühstück eingeladen zu werden. Herzlichen Dank nochmal an Yvonne und Niko aus den Niederlanden!
-Einem Käsebrot und einem kalten Bier am Ufer der Yonne, was ich nur dem glücklichen Umstand verdankte, dass der Petit Casino-Supermarkt in Corbigny auch am Pfingstmontag geöffnet hatte.
-Bei großem Durst und Wassermangel in Guipy ein altes Waschhaus zu finden, in dem noch eine kleine Quelle sprudelt.
Ja, die Wasserversorgung könnte auf meinem weiteren Weg eine der größten Herausforderungen darstellen. Das Jahr ist schon weit fortgeschritten und inzwischen bin ich auch merklich in den Süden vorgedrungen. Viele Bäche beginnen bereits auszutrocknen und Quellen werden seltener. Da heißt es gut planen und leider auch viel Wasser herumschleppen.
Die Landschaft und die aufgeschlossenen Menschen dieser Gegend gefallen mir aber sehr gut und ich bin froh, hier zu sein. Überall duftet es nach frischem Heu, Wildrosen und Holunder.
Morgen werde ich -mit etwas Glück- in Nevers ankommen, wo ich einen Pausentag einlegen werde. Von dort werde ich mich wieder melden.Leggi altro

ViaggiatoreAus deinem FP spricht eine tiefgehende ruhige Freude. Ich wünsche dir weiterhin einen guten Weg 😊
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- Giorno 49
- giovedì 1 giugno 2023 01:25
- 🌙 16 °C
- Altitudine: 172 m
FranciaNièvre46°59’16” N 3°10’35” E
La Renèvre & Étang de Villemenant

Guten Abend aus meiner Karawanserei in der Stadt Nevers! Seit meinem letzten Zwischenbericht aus der Nähe von Moussy wanderte ich durch zahlreiche winzige Dörfer und die beiden Kleinstädte Prémery und Guérigny. Die Sonne lachte ununterbrochen. So sehr, dass ich mir über weite Strecken etwas Schatten herbeisehnte. Aus diesem Grund entwickelte sich vorgestern ein Zwischenstopp am Fluss Renèvre zu einem besonderen Highlight. Zunächst wollte ich dort nur meinen Schlauchschal mit Wasser tränken, wusch dann aber doch auch mein Shirt aus...und konnte einem kühlen Bad im Flusswasser letztlich nicht widerstehen. Während des Bades stieg mir vom frisch gemähten Ufersaum ein starker Mentholgeruch in die Nase. Nach kurzer Umschau hatte ich Wasserminze als Ursache ausgemacht, aus der ich dann meinen Klamotten einen frischen Duft- und mir selbst später einen erfrischenden Tee bereitete.
Anschließend wanderte ich nur noch wenige Kilometer -während derer meine Kleider auf dem Leibe trockneten- auf dem Jakobsweg weiter, und unternahm hinter der Siedlung La Fontaine du Bois einen lohnenden Abstecher zum Étang de Villemenant, einem idyllischen Weiher mitten im Wald. Dort richtete ich mein Nachtlager ein und beobachtete noch eine Weile lang die Libellen, die den Mücken hinterher jagten und Hornissen, die es auf die Libellen abgesehen hatten. Unterbrochen wurde die Stille nur ab und an durch das Aufklatschen springender Fische und später am Abend vom Einsetzen des Froschkonzerts.
Die Einwohner dieser ländlichen Gegend sind Pilgern gegenüber sehr positiv eingestellt, was unter anderem an liebevoll zu Bibliotheken umfunktionierten Waschhäusern in Anthien und Boulon zu erkennen war, bis hin zu konkreten Hilfsangeboten am Wegesrand. Immer wieder werde ich zu meiner Reiseroute befragt, ernte Begeisterung und motivierende Worte, hörte aber auch schon öfter: "C'est dur!" -das ist hart!
Dagegen waren die Gespräche mit anderen Urlaubs-Pilgern (meist zu zweit mit kleinem Gepäck zwei Wochen lang von Unterkunft zu Unterkunft unterwegs), die ich unterwegs traf, leider bisher eher kurz und oberflächlich. Woher, wohin, ach, nicht nach Compostella? Gute Reise!
Morgen früh werde ich Nevers erkunden und allerlei Besorgungen machen. Meine Eindrücke werde ich dann hier mit Euch teilen.Leggi altro

Viaggiatore🙂Da möchte ich zwar eigentlich gar nicht hin, aber die Entfernungsangabe passt auch für mein Ziel am Mittelmeer einigermaßen.
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- Giorno 49
- giovedì 1 giugno 2023 20:52
- ☀️ 23 °C
- Altitudine: 172 m
FranciaNièvre46°59’16” N 3°10’35” E
Nevers

Gut ausgerüstet mit ein paar neuen Klamotten -ich gehöre jetzt zum Kreis der Hutträger- und wieder einmal um eine Schuhgröße gewachsen, werde ich morgen meinen Weg von Nevers aus fortsetzen. Hier, wo die beiden Flüsse Allier und Nièvre in die Loire münden, habe ich mich gut aufgehoben gefühlt und alles bekommen, was ich brauchte. Leider waren grosse Teile der imposanten Kathedrale in Baugerüste gehüllt und auch ein geplanter Besuch des großen zentralen Stadtparks wurde vereitelt, da dort gerade ein Jahrmarkt stattfindet. Einige Bildeindrücke von Nevers, insbesondere vom scharfen Stadt-Land-Kontrast, kann ich heute trotzdem mit Euch teilen.
Die nächsten größeren Städte, durch die ich in der kommenden Woche wandern werde, heißen Saint-Armand-Montrond und La Châtre. Zunächst reise ich jedoch wieder eine Weile über Land.Leggi altro

ViaggiatoreFinde ich auch. Gut, dass es diese Funktion gibt...steigert die Motivation auch an Tagen, an denen es nicht so gut voran geht.
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- Giorno 52
- domenica 4 giugno 2023 00:04
- 🌙 17 °C
- Altitudine: 165 m
FranciaLe Pondy46°47’38” N 2°39’27” E
La Loire & Canal de Berry

Guten Abend vom Uferweg des Canal de Berry zwischen Le Rhimbé und Vernais, wo ich gerade mein Lager aufgeschlagen habe. Ich gehe davon aus, dass hier heute niemand mehr vorbeipilgern wird und morgen Früh werde ich versuchen, zeitig aufzubrechen.
Gestern gewann ich auf dem Weg heraus aus Nevers noch einige weitere Eindrücke von der Stadt. Auf der Brücke über die Loire wurde ich von einem einheimischen Hobby-Fotografen abgefangen, der darum bat, mich für seinen Facebook-Blog über Nevers ablichten zu dürfen. Ich sei das ideale Pilger-Model. Anschließend wanderte ich lange über einen schönen Pfad, zunächst entlang der Loire und später am Ufer der Allier. Am Abend richtete ich mein Lager in einem Privatwald eines Schlossherrn in der Nähe von Grossouvre ein.
Heute Morgen führte mich mein Weg erst zum Supermarkt von Sancoins, um dort meinen Proviant aufzustocken und alles Nötige für eine reichhaltige Jause zu besorgen. Auf der Straße hinaus aus dem Wald fand ich sechs Exemplare des selten gewordenen Hirschkäfers, allerdings waren alle zuvor von Autos erfasst worden. Es war wieder einmal gruselig zu beobachten, dass Hirschkäfer auch ohne Hinterleib noch geraume Zeit weiterleben können und ihre Mundwerkzeuge weiter funktionstüchtig bleiben.
Während der meisten Zeit, wanderte ich heute entlang des Canal de Berry, in dessen ruhigem Wasser sich zahlreiche Nutrias und gigantische Schuppenkarpfen tummeln. Graureiher flogen Patrouille und auch ein Schwarzmilan hatte hier offenbar sein Revier.
In Augy-sur-Aubois ludt mich der Betreiber der Herberge 'Nos Repos' auf der Straße ein, heute bei ihm einzukehren. Ich lehnte dankend ab, da es mir noch zu früh war, nutze die Gelegenheit jedoch, um ein letztes Mal Trinkwasser aufzutanken. Eine Möglichkeit zu Duschen bot sich wenig später am Bach L'Auron. -Bei der heutigen Hitze eine wahre Wohltat.
Morgen möchte ich in der Gegend von Saint-Armand-Montrond landen.Leggi altro

SommersprosseHa, jetzt erkenne ich etwas wieder. Zum Glück funktioniert das Gedächtnis doch noch.

ViaggiatoreDa ist er ja, der neue Hut und breit genug gegen die Sonnenglut!🙂👍

ViaggiatoreGenau. Den braucht man hier auch. Frankreich hat nicht so viel schattigen Wald wie Deutschland. 😓
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- Giorno 53
- lunedì 5 giugno 2023 21:54
- 🌙 20 °C
- Altitudine: 220 m
FranciaRuisseau de la Goutte Noire46°34’6” N 2°11’15” E
Stacheldraht & Dornenhecken

Guten Abend vom Campingplatz in Châteaumeillant! Eigentlich hatte ich vor, in einem nahegelegenen Waldstück zu campieren, aber ich musste in den vergangenen zwei Tagen feststellen, dass private Waldbesitzer in Frankreich -anders als in Deutschland- ihr Flurstück einzäunen dürfen und dass sie auch gerne von diesem Recht Gebrauch machen. Gestern Abend stand ich vor einem stacheldrahtgesäumten Tor und vielen Verbotsschildern, so dass ich schließlich auf eine gemähte Heuwiese auswich; und heute versperrten mir meterhohe Dornenhecken den Zutritt. So landete ich auf dem Campingplatz und kam zumindest in den Genuss einer Dusche.
Nach dem Aufbruch von meinem Lager am Canal de Berry, wanderte ich durch die Orte Ainay-le-Château, Saint-Amand-Montrond, Loye-sur-Arnon und Le Châtelet. Die vielen Zehn-Seelen-Dörfer, durch die ich kam, lasse ich hier unerwähnt. Morgen geht es weiter nach La Châtre, wo ich in einer festen Behausung meine Wäsche machen und die Akkus laden möchte.Leggi altro

ViaggiatoreIch finde, dass dein Schatten wie ein klassischer Pilger aussieht.
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- Giorno 56
- giovedì 8 giugno 2023 09:20
- ⛅ 20 °C
- Altitudine: 211 m
FranciaCluis46°32’20” N 1°43’55” E
La Châtre und Umland

Herzliche Grüße aus einem kleinen Waldstück bei Cluis, in dem ich gestern Abend mein Lager aufgeschlagen habe. Es wird zunehmend schwerer, zwischen all dem eingezäunten Privatbesitz geeignete Orte zum wilden Campieren zu finden. Auf dem nun vor mir liegenden Wegabschnitt gibt es aber zumindest mehr Campingplätze, die ich sinnvoll bei meiner Etappenplanung berücksichtigen kann.
Die Stadt La Châtre hat mir mit ihrem überwiegend alten Häuserbestand und ihren kleinen Parks gut gefallen. Hier ließ es sich aushalten. Insgesamt ähnelte sie aber den bereits besuchten französischen Kleinstädten sehr, weshalb ich die Kamera nur selten zückte.
Gestern passierte ich unter anderem das ehemalige Zisterzienserkloster Varennes und wanderte durch die Stadt Neuvy-Saint-Sépulchre, die über einen zentral gelegenen See verfügt. Später besuchte ich noch eine Burgruine in Cluis Dessous und überquerte anschließend das lange Viadukt von Neuville.
Heute werde ich durch Gargilesse am Fluss La Creuse pilgern. Dort vereinigen sich die Nord- und Südroute des 'Voie de Vézelay' wieder und ich bin gespannt, ob das zu häufigeren Begegnungen mit anderen Wanderern führen wird.Leggi altro

ViaggiatoreOft geht das Leben eigene Wege, ohne dass man es erstrebt. Das Schicksal kennt dann keine Gnade, es ist nicht leicht, was man erlebt. Manchmal kommt es anders als man denkt, bist dann schwindelig vor Glück, wenn das Schicksal schöne Stunden schenkt, und dein Herz vor Freude hüpft. Schicksalspfade eben...
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- Giorno 57
- venerdì 9 giugno 2023 21:40
- ☁️ 18 °C
- Altitudine: 326 m
FranciaSaint-Germain-Beaupré46°18’55” N 1°32’35” E
La Creuse & La Sédelle

Heute gelang es mir leider nicht, dem Regen davon zu laufen. Stattdessen steuerte ich geradewegs auf eine Gewitterfront zu, die mich mit einem Starkregen erwischte, den ich lange nicht vergessen werde. Ebenso hatte ich nicht damit gerechnet, dass sich das, was ich für ein überfälliges Wärmegewitter hielt, in einen noch immer anhaltenden Landregen wandeln würde. Ein Anruf bei der nächsten Pilgerherberge brachte mich nicht weiter. -Leider ausgebucht. Und auch Booking_com und Airbnb konnten nicht helfen. Daher habe ich mein Zelt gerade im Waschhaus von Saint-Germain-Beaupré aufgeschlagen, das sich direkt an der Straße vor dem Ortseingang befindet, und versuche hier, mein durchnässtes Zeug ein wenig zu trocknen. Ich freue mich schon auf den Ersten, der sich darüber beschwert. -Der muss mich dann mit nach Hause nehmen.
Gestern wanderte ich in bei brütender Hitze durch das Künstlerdorf Gargilesse. Sehr schön, aber einen Großteil meiner Aufmerksamkeit widmete ich dem dortigen öffentlichen Trinkwasserhahn. Kurz darauf, bei Cuzion, erreichte ich den Fluss La Creuse. Am Abend landete ich schließlich auf dem völlig überteuerten Campingplatz von Éguzon. 'Sun Camping' (ehem. 'Vallée de la Creuse') arbeitet mit einem Einheitspreis, weshalb ich für meinen Zeltplatz genauso viel zahlen musste, wie eine vierköpfige Familie mit Wohnmobil.
Bis zum Regen wanderte ich heute durch schöne Limousin-Landschaft. Besonders gut hat mir der wildromantische Fluss La Sédelle gefallen, den ich unweit des Ortes Crozant erreichte und an dessen Ufer ich ein Exemplar des Tintenfisch -Gitterlings fand; ein invasiver Pilz. Unabhängig davon, lernte ich in Crozant auch Petra aus Norddeutschland kennen, die ihre Wanderung in Metz begann und noch bis Limoges pilgern möchte. Wie ich, schätzt auch sie das Reisen mit dem Zelt. Gern hätte ich mich noch weiter mit ihr ausgetauscht, doch als Frühaufsteherin hatte sie ihre Tagesetappe bereits in Crozant beenden können.
Wie es morgen weitergeht, hängt stark vom Wetter ab. Erstmal werde ich wohl meine für heute vorgesehene Strecke bis nach La Souterraine vervollständigen.Leggi altro
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- Giorno 60
- lunedì 12 giugno 2023 08:57
- ⛅ 19 °C
- Altitudine: 392 m
FranciaVillemaumy45°59’45” N 1°34’39” E
Das Limousin

Guten Morgen aus meinem Lager unweit von Les Billanges im Département Haute Vienne. Nur einige Meter von mir entfernt plätschert ein kleiner Bach im Wald, was - wie bereits erläutert- sehr praktisch ist.
Die Landschaft hat sich endlich merklich verändert. Es ist bergiger, felsiger und abwechslungsreicher geworden. Das war auch höchste Zeit, denn viel länger hätte ich das ewige Einerlei aus Viehweiden, Hecken und 'Propriété Privée'-Schildern wohl nicht länger ertragen. Die vielen kleinen Seen und Teiche, die auf der Landkarte verzeichnet waren, habe ich nicht mit angeführt, da auch sie sich größtenteils in Privatbesitz befinden und weiträumig eingezäunt sind.
Vorgestern geriet ich erneut in ein Weltuntergangsgewitter, blieb aber halbwegs trocken, da ich in einem Himbeer-Gewächshaus Zuflucht fand. Wegen des anschließenden Campierens im Wald, drang die Feuchtigkeit bis zum nächsten Morgen dennoch in jede Pore. In Bénévent-l'Abbaye zeigte sich die Sonne zum Glück wieder und ich konnte mein Zeug zum Trocknen ausbreiten.
Morgen möchte ich Limoges erreichen und dort einen Tag lang Pause machen. Meinen nächsten Bericht erhaltet Ihr von dort.Leggi altro
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- Giorno 62
- mercoledì 14 giugno 2023 12:06
- ☀️ 25 °C
- Altitudine: 225 m
FranciaManderesse45°50’5” N 1°16’27” E
Le Taurion & La Vienne

Sonnige Grüße aus der Metropole Limoges, in der ich gestern Nachmittag eintraf und heute meinen freien Tag genießen werde!
Vorgestern überquerte ich bei Saint-Laurent-les-Églises den Fluss Taurion und später, bei Saint-Léonard-de-Noblat, die Vienne. Ganz Saint-Léonard befand sich in emsigen Vorbereitungen für ein anstehendes Fest und die Stadt war bereits entsprechend geschmückt. In der Nähe traf ich überraschend auf meine allererste, für Pilger gezimmerte Schutzhütte auf französischen Jakobswegen. Ihr Dach war jedoch -konstruktionsbedingt- nicht regendicht und die ganze Hütte somit unbrauchbar. Ehrlich gesagt, würde ich mir hier mehr echte Unterstützung für die Wanderer wünschen (Trinkwasserbrunnen, Unterstände, Bänke, Picknickplätze, etc.). Stattdessen gibt es an jeder Ecke bunt bemalte Jakobsmuscheln und Bücherregale, in denen die Einheimischen ihr Altpapier entsorgen können. Damit ist zumindest mir wenig gedient. Mein Nachtlager schlug ich daher in einem nahegelegenen Kastanienwald auf.
Gestern folgte dann der Endspurt auf Limoges, während dem ich durch die Orte Aureil und Feytiat kam und abermals die Vienne überquerte.
Meine Lieben daheim sagen, ich dürfe nicht noch schlanker werden. Diesem Wunsch versuche ich nachzukommen und werde daher heute hemmungslos schlemmen. Was ich sonst noch in Limoges entdecken werde, erzähle ich Euch morgen.Leggi altro

SommersprosseDas sind noch nicht die Vorbereitungen in den Dörfern für den 21. Juni, dem fête de la Musique oder?

ViaggiatoreKönnte sein, aber ich vermute, dass der viele Papierblumenschmuck dafür zu fragil sein würde...es soll in den nächsten Tagen nochmal regnen. Möglicherweise wird auch die "Ostentions" gefeiert. Vor über 1000 Jahren haben die Menschen hier eine Reliquienprozession veranstaltet, durch die angeblich ein Mutterkornproblem beseitigt werden konnte. Dazu wird seither alle sieben Jahre ein Fest organisiert und 2023 wäre es wieder soweit.
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- Giorno 63
- giovedì 15 giugno 2023 00:31
- ☁️ 18 °C
- Altitudine: 225 m
FranciaManderesse45°50’5” N 1°16’27” E
Limoges

Viele Menschen, eine Fülle von Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten, Bau- und Kulturdenkmäler, schattige Parks. -Die Provinzhauptstadt des dünn besiedelten Limousin hat eine Menge zu bieten und ich habe meinen Aufenthalt hier sehr genossen. Und ja, auch Armut und Elend sind in Limoges zu Hause. Der Kontrast zwischen Stadt und Land könnte nicht größer sein.
Da der Beichtstuhl in der Kathedrale Saint-Étienne gerade anderweitig genutzt wird, werde ich wohl schuldbeladen weiterziehen müssen. Zuvor möchte ich aber noch einige Foto-Eindrücke der Stadt mit Euch teilen.
Von hier aus werde ich in Richtung Périgord wandern und die letzten 500 Kilometer bis zu den Pyrenäen in Angriff nehmen. Längst bin ich näher an der spanischen als an der deutschen Grenze.
Leider wurden für heute Nachmittag wieder Gewitter angemeldet und ich bin gespannt, ob ich mich da irgendwie durchmogeln kann. Drückt mir mal die Daumen!Leggi altro

ViaggiatoreDrücke dir die Daumen, wir könnten hier ein mal ordentlich Regen brauchen, schick mal rüber!

SommersprosseIn der Gegend war ich Ende der 1990'er Jahre öfter mit dem Auto unterwegs. Das Limousin war damals schon einsam. Das Périgord habe ich ganz anders, viel touristischer in Erinnerung.
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- Giorno 65
- sabato 17 giugno 2023 08:43
- ⛅ 20 °C
- Altitudine: 356 m
FranciaRaty45°33’33” N 0°59’12” E
Naturpark Périgord-Limousin

Heute sende ich Euch morgendliche Grüße aus dem Zelt, das im Augenblick noch in einem kleinen Haselnuss-Kastanien-Hain in der Nähe des Ortes La Coquille im Naturpark Périgord-Limousin steht.
Vorgestern konnte ich dem befürchteten Gewitter erfolgreich entkommen. Je weiter ich mich von Limoges entfernte, umso geringer wurde die prognostizierte Regenwahrscheinlichkeit. Einmal bot sich mir die Möglichkeit, direkt nach links ins Paradies abzubiegen, doch behielt ich meinen Kurs bei und hoffe, dass dieser mich nicht geradewegs in die Hölle führen wird. Am Abend erreichte ich den Gemeinde-Campingplatz von Flavignac, der sich seine sanitären Einrichtungen mit dem dortigen Sportplatz teilt. Einfach - günstig - wunderbar!
Gestern machte das Périgord seinem Ruf alle Ehre, denn tatsächlich ließen sich am Wegesrand allerlei Pilze entdecken. Auf die Suche nach den berühmten Trüffeln habe ich mich aber nicht gemacht. Es war sehr warm, und damit hatte ich genügend zu kämpfen.
Wenn alles glatt läuft, werde ich morgen die größere Stadt Périgueux erreichen.
Euch Allen ein schönes Wochenende und bis demnächst!Leggi altro

ViaggiatoreVielen lieben Dank! Wünsche Dir einen schönen Zwischenstopp in der Homebase!

ViaggiatoreDanke. Hatte mich mit meinem Trailmanager getroffen um seinen Geburtstag gemeinsam zu genießen.
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- Giorno 67
- lunedì 19 giugno 2023 09:58
- ☁️ 22 °C
- Altitudine: 89 m
FranciaLes Barris45°10’58” N 0°43’27” E
Périgueux

Herzliche Grüße aus Périgueux, der Hauptstadt des Périgord! Hier bin ich gestern ins Studio gegangen. Weder zum Pumpen, noch um den Soundtrack dieser Reise fertig abzumischen. -Nein, als Studio werden in Frankreich kleine Einraumwohnungen bezeichnet. Sie sind deutlich besser auf die Bedürfnisse von Fernwanderern abgestimmt, als Hotelzimmer oder Pensionen. Wäsche waschen, duschen, rasieren, kochen, Akkus laden....in der Stadt gibt es immer eine Menge für mich zu tun. Daher habe ich leider bisher nur wenig von Périgueux gesehen, zumal ich heute bereits weiterziehen möchte. Gleich werde ich aber noch einen kleinen Rundgang machen und einige Eindrücke sammeln.
Danach geht es schnurstracks weiter in Richtung Pyrenäen. Erst nach Chancelade, wo ich Gas tanken möchte, und dann voraussichtlich weiter bis nach Saint-Astier. Eigentlich sollte es laut Vorhersage hier längst regnen und gewittern, bislang ist der Himmel aber noch blau und es ist weiterhin sehr warm.
Die vorletzte Nacht verbrachte ich übrigens am Rande einer kleinen Nussbaum-Pflanzung in der Nähe von Négrondes. So, jetzt muss ich aber weiter...bis demnächst!Leggi altro

WildWortWechselAuf mich wirken solche Plätze immer irgendwie eigenartig skurril, leer, ein wenig nach Dystopie.
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- Giorno 68
- martedì 20 giugno 2023 21:26
- ☁️ 21 °C
- Altitudine: 40 m
FranciaSourzac45°3’6” N 0°23’29” E
Saint-Astier & Sourzac

Guten Abend Ihr Lieben! Eigentlich wollte ich ja schon längst über alle Berge sein bzw. den Bergen zumindest ein Stück näher sein, aber der Regen der vergangenen beiden Tage hat mich leider etwas ausgebremst.
Nach meinem Auszug aus Périgueux zog ich zunächst weiter nach Chancelade, wo ich beim Intersport die letzte vorrätige 100g-Gaskartusche ergatterte (eines der beigefügten Fotos drückt meine Freude darüber aus). Da für den Abend heftige Gewitter vorhergesagt waren, wanderte ich anschließend nur weiter bis nach Saint-Astier. Dort überquerte ich den Fluss Isle zum ersten Mal und stieg dann auf einem Campingplatz ab. Tatsächlich regnete es erst in der Nacht und noch einmal heute Morgen, weshalb ich zunächst mit einem nassen Zelt weiterziehen musste.
Heute gewitterte es bereits zweimal, doch glücklicherweise fand ich geeignete Unterschlupfe um den Regen auszusitzen und blieb halbwegs trocken. Jetzt befinde ich mich auf dem Gemeinde-Campingplatz von Sourzac (ebenfalls am Fluss Isle), auf dem die Saison eigentlich noch gar nicht eingeläutet wurde. Es ist angenehm leer hier. Heute Nacht werde ich dem angemeldeten Regen ein Schnippchen schlagen, weil ich mein Zelt unter einem bereits aufgebauten Festzelt platziert habe. Ob das eine gute Idee war, erzähle ich Euch demnächst.Leggi altro
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- Giorno 72
- sabato 24 giugno 2023 09:20
- ☀️ 21 °C
- Altitudine: 13 m
FranciaLe Calonge44°34’33” N 0°1’12” W
Der Weg nach La Réole

Endlich kann ich Euch wieder wahrhaft sonnige Grüße senden, und zwar vom Gemeinde-Campingplatz in La Réole am großen Fluss Garonne. Die vergangenen drei Tage waren, bis auf den gestrigen, sehr regnerisch, was mir das Landstreicherleben gehörig erschwerte. Zwar konnte ich mein Zelt in Sourzac dank des darüber aufgespannten Festzeltes vor dem nächtlichen Starkregen gut schützen, doch musste ich mich am darauffolgenden Tag wieder von Gewitter zu Gewitter hangeln. Schließlich kehrte ich am Abend aus Mangel an Trinkwasser auf dem Campingplatz in Bazange ein, den ich trotz gewährter Pilgerermäßigung ebensolchen nicht empfehlen möchte. Der Platz befindet sich -idyllisch gelegen- mitten im Wald, was zur Folge hatte, dass ich dort in zwei großen französischen Netzen nur schwierig Mobilfunkempfang und gar kein Internet bekam. Jenes kommt dort nur über Satellit an und kann lediglich in einem 5-Meter-Radius um die Rezeption via WiFi genutzt werden. Leider fand ich auf dem gesamten Campingplatz auch keine Steckdose, an der ich ohne CE-Adapter hätte Strom tanken können....und ach ja....in den Pool darf man nur mit kurzen Badehosen; Badeshorts sind dort nicht erlaubt. Gravierender war allerdings, dass der mühsam abgerufene Wetterbericht Gewitter und Dauerregen vorhersagte, und zwar bis zum Abend des darauffolgenden Tages. Und so kam es dann auch. Mein Schlafsack und ich blieben zwar trocken, aber wegen des stark verdichteten Bodens hatte sich unter dem Zelt eine Pfütze gebildet. Zudem hatten sich während der Nacht einige Erdnägel aus dem aufgeweichten Boden gelöst, was das Feuchtigkeitsproblem noch intensivierte. Mir blieb also nichts anderes übrig, als mein nasses Zeug zusammenzupacken und im Regen weiterzuziehen. Innerlich stellte ich mich bereits auf einen Durchmarsch bis zum nächsten Tag ein. Doch dann geschah ein kleines Wunder: Als ich bei Sainte-Foy-la-Grande das Weinbaugebiet Bordeaux bzw. Entre-deux-Mers, durch das ich seither wandere, erreichte, klarte der Himmel entgegen der Vorhersage auf. -Gerade lange genug, um meine Sachen zum Trocknen auszubreiten. Bei dieser Pause lernte ich dann auch Alfons aus Schwaben kennen, der nach seinem Renteneintritt das Pilgern für sich entdeckte und gerade von Limoges nach Santiago unterwegs ist.
Wenig später überquerte ich in Saint-Foy die Dordogne und richtete am Abend ein trockenes Lager in einem Eichenwald zwischen Weinfeldern unweit von Pellegrue ein.
Gestern wurde es dann wieder sehr sonnig und warm; - von einem Extrem ins andere. Mittags legte ich eine Rast am Waschhaus des Dorfes Coutures ein, wo ich auch Jules, einen jungen Koch aus dem Elsass, traf. Er wandert gerade über den Jakobsweg zu Freunden nach Biarritz. Gemeinsam nahmen wir die verbliebenen 15 km bis nach La Réole unter die Füße und haben uns derweil prächtig unterhalten. Gesellschaft tut gut.
Heute werde ich weiter in Richtung der Stadt Bazas wandern, möchte mir aber vorab noch ein wenig La Réole anschauen. Denn wie immer, ließ mir der Fernwanderer-Alltag dafür bisher noch keine Zeit...Leggi altro

ViaggiatoreIch erinnere mich an die Dordogne als braunen Fluss. Den hatten wir zwischen Angouleme und Bordeaux überquert.
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- Giorno 74
- lunedì 26 giugno 2023 08:43
- ☁️ 19 °C
- Altitudine: 109 m
FranciaCaptieux44°16’40” N 0°15’15” W
Bazas & Captieux

Herzliche Grüße aus einem Pinienwald bei Captieux im Naturpark Gascogne, wo ich im Augenblick noch lagere!
Von La Réole aus zog ich vorgestern in glühender Hitze zunächst weiter bis in die Nähe von Auros. Dort schlug ich mein Zelt in einem Wald unweit einer alten Mühle auf und fand auch noch ein weiteres, diesmal besser erhaltenes Exemplar des Tintenfisch-Gitterlings.
Am nächsten Morgen ging es weiter nach Bazas und zur dortigen Kathedrale. Auf dem Weg dorthin kam ich am idyllischen Waldsee von Brouqueyran vorbei. Anschließend wanderte ich auf einem schönen, schattigen Geh- und Radweg -dem 'Voie Verte'- bis nach Captieux. Von hier aus sind es nur noch etwas weniger als 200 km bis nach Saint-Jean-Pied-de-Port am Fuße der Pyrenäen.
Am Mittwoch werde ich hoffentlich in der größeren Stadt Mont-de-Marsan einlaufen und dort alles für den nächsten Abschnitt meiner Reise vorbereiten. Spätestens dann melde ich mich wieder...Leggi altro

ViaggiatoreEr riecht zumindest außerirdisch. Die Sporen werden von Fliegen verbreitet. 🤮
Viaggiatore
Schöön
Sommersprosse
Trotz geradeaus richtig schön!
Viaggiatore
🤩 irgendwie ist jeder Sonnenauf- oder untergang immer wieder herrlich.
Viaggiatore
Das schöne Frangreisch