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- Hari 51–52
- 21 Juli 2025 14.00 - 22 Juli 2025
- 1 malam
- ☀️ 23 °C
- Ketinggian: 9 mi
EstoniaSaare maakond58°40’56” N 23°11’55” E
Muhu - Abschied von den Inseln

Zum Abschluss eine idyllische Lostplace-Übernachtung am Nordzipfel der Insel Muhu. Gut fürs Gemüt.
Und bevors auf die Fähre geht (notabene ohne Vorbuchung und äusserst speditiv) versorgen wir uns noch mit dem ultimativen dunklen Malzbrot aus Muhu. Gut für den Magen. Wunderbar "chüschtig", aber die leichte Süsse (wie bei fast allen Broten im Baltikum) ist für uns immer noch etwas gewöhnungsbedürftig.
Dann folgen wir noch dem Wegweiser nach "Lalli" und stossen damit auf den "Garten der sieben Winde". Der mittlerweile 81jährige estnische Innenarchitekt und Gartengestalter Sulev Vathra und seine Frau, die Keramikerin Marget Tafel-Vathra haben hier in den letzten 18 Jahren ein eindrückliches, farben- und formenreiches Gartenparadies geschaffen, in dem auch zahlreiche ihrer Keramiken platziert sind.
Besonders beeindruckend aber auch das Gespräch mit Marget über ihrer beider Werdegang und die damaligen Lebensbedingungen unter sowjetischer Flagge. Ihr Mann sei als fünfjähriger Bub 1949 mit seiner Familie nach Sibirien deportiert worden. Und sie selbst habe in Tallin im Kunst-Kombinat zwar eine vorzügliche Ausbildung (bei westlich geschulten Dozenten) geniessen können, wie damals üblich aber sämtliche ihrer Werke nur über das Kombinat verkaufen können. Ein gesicherter Absatz zwar und keine Marketinsorgen, aber auch kaum individuelle Entfaltungsmöglichkeiten. Es sei damals nicht erlaubt bzw wäre höchst unschicklich gewesen, eigene Geräte (wie Töpferscheibe, Brennofen etc.) zu besitzen. Man hätte ja damit "in die eigene Tasche" arbeiten können.
Riesengross denn auch die Umstellung, als Estland 1991 wieder unabhängig wurde. Es fehlte an allen Ecken und Enden an Werkzeug, Geräten und Material. Wie froh war sie doch, als ihr dann schwedische Freunde Schamott- und Backsteine brachten, samt KnowHow zur Aufschichtung eines eigenen Brennofens im Garten. Eine Art Raku-Brand, der aus der Not geboren war.
Die solidarische Atmosphäre am Kunst-Kombinat habe ihr anderseits sehr viele Freundschaften fürs Leben verschafft, um die sie unendlich dankbar sei. Ihre äusserst aparte und gepflegte Erscheinung ist Ausdruck davon: sie trage ausschließlich handgemachte Kleider ihrer Freundin und Modedesignerin.
Und eine Perle zum Schluss: gerade letzte Woche habe sie zufällig auf Facebook eine blaue Keramikschale gesehen, die zum Verkauf stand. Sie hat sie als ihr eigenes Werk (aus dem Jahr 1994) erkannt - und glücklicherweise von einer betagten Lehrerin zurück kaufen können.
Dankbar und bereichert nehmen wir Abschied von diesem inspirierenden Paar. Wir sind dank unseren Workaway-Hosts Bea&Christian auf diesen Garten gestoßen. "Nächsten Sommer könnt ihr bei uns Workaway machen" waren dann die Abschiedsworte von Sulev. Inshallah, sagt da der "Marokkaner".Baca selengkapnya
PelancongDen Garten der sieben Winde haben wir übersehen, ist aber notiert für den nächsten Besuch 🤩😅
openendSchööön 🤩