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- Dag 49–51
- 19 juli 2025 om 17:00 - 21 juli 2025
- 2 nachten
- ☁️ 26 °C
- Hoogte: 3 m
EstlandArensburg58°15’18” N 22°30’49” E
Insel Saaremaa und Kuressare

Für unsere Verhältnisse zügig fahren wir durch den einsamen Westen von Saaremaa. Einsame RMK-Plätze mit traumhafter Meersicht und ein neu angelegter sympathischer Hafen-Stellplatz bei Kihelkonna, diesmal nur für eine kurze Rast.
Weiter südwärts nehmen wir die
PanoramicRoad aus russischer Zeit, 11km Naturstrasse mit Bushäuschen und Strassenschildern von damals. Die Strasse führt sehr nahe dem Strand entlang und bietet viele wunderschöne Ausblicke auf die Meeresbucht, was für das restliche Saaremaa eher selten ist, da kurvt man meist im Wald. Prädikat sehr lohnenswert. Sich Zeit nehmen! (Auf estnisch: tassa pissi)
Die folgende Nacht verbringen wir in aller Stille und mit freiem Blick auf den Sonnenuntergang beim "Löu Tuletorn" (Leuchtturm auf dem Damm zur Sääre-Halbinsel).
Löu - im Berner Dialekt wäre das ein Löli, Lackaffe, Dummkopf o.ä.. Immer wieder fasziniert mich der lautmalerische und melodiöse Singsang der estnischen Sprache (besonders schön zu hören in den Moderationen des estnischen Radio Klassika). Und die vielen klanglichen Parallelen zum Schweizerdeutsch: unzählig die Endungen ....xi, ...gsi, ...li. Auf einem Strassenschild begegnet uns der Pulli (schweizerdeutsche Kurzform für Pullover), aber auch der Lalli (in etwa eine weitere Bezeichnung für den "Löu"). Hier sind alle drei Ortsbezeichnungen.
Den Sonntag verbringen wir zum Versorgungshalt im Haupt- und Kurort Kuressare. Inklusive einem Akkordeonkonzert bei der Konzertmuschel im Kurpark, nicht nur für Kurgäste. Mit einem Eis in der Hand durch ein paar malerische Gassen schlendern und das Gelände der Bischofsburg durchstreifen (da werden gerade riesige Festzelte für die Opern-Festspiele aufgebaut).
Und dann noch dies: der 1851 im Kanton Bern geborene Albert Schlup soll in jungen Jahren hierher nach Kuressare ausgewandert sein. Hier etablierte er sich als Käsermeister mit einem angeblich unverkennbaren "Emmentaler Käse", heimste zahlreiche Prämierungen ein und begründete wohl maßgeblich die estnische Käseproduktion. 1929 verstorben, sei der Platz vor seiner ehemaligen Molkerei immer noch die "Schlup'sche Ecke".
Dass er es gewesen sei, der gleich noch die berndeutschen Sprachfetzen mitgebracht und diese als Ortsbezeichnungen verewigt hätte, ist dann aber nichts als unbelegte Spekulation. 😅Meer informatie
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- Dag 51–52
- 21 juli 2025 om 14:00 - 22 juli 2025
- 1 nacht
- ☀️ 23 °C
- Hoogte: 9 m
EstlandSaare maakond58°40’56” N 23°11’55” E
Muhu - Abschied von den Inseln

Zum Abschluss eine idyllische Lostplace-Übernachtung am Nordzipfel der Insel Muhu. Gut fürs Gemüt.
Und bevors auf die Fähre geht (notabene ohne Vorbuchung und äusserst speditiv) versorgen wir uns noch mit dem ultimativen dunklen Malzbrot aus Muhu. Gut für den Magen. Wunderbar "chüschtig", aber die leichte Süsse (wie bei fast allen Broten im Baltikum) ist für uns immer noch etwas gewöhnungsbedürftig.
Dann folgen wir noch dem Wegweiser nach "Lalli" und stossen damit auf den "Garten der sieben Winde". Der mittlerweile 81jährige estnische Innenarchitekt und Gartengestalter Sulev Vathra und seine Frau, die Keramikerin Marget Tafel-Vathra haben hier in den letzten 18 Jahren ein eindrückliches, farben- und formenreiches Gartenparadies geschaffen, in dem auch zahlreiche ihrer Keramiken platziert sind.
Besonders beeindruckend aber auch das Gespräch mit Marget über ihrer beider Werdegang und die damaligen Lebensbedingungen unter sowjetischer Flagge. Ihr Mann sei als fünfjähriger Bub 1949 mit seiner Familie nach Sibirien deportiert worden. Und sie selbst habe in Tallin im Kunst-Kombinat zwar eine vorzügliche Ausbildung (bei westlich geschulten Dozenten) geniessen können, wie damals üblich aber sämtliche ihrer Werke nur über das Kombinat verkaufen können. Ein gesicherter Absatz zwar und keine Marketinsorgen, aber auch kaum individuelle Entfaltungsmöglichkeiten. Es sei damals nicht erlaubt bzw wäre höchst unschicklich gewesen, eigene Geräte (wie Töpferscheibe, Brennofen etc.) zu besitzen. Man hätte ja damit "in die eigene Tasche" arbeiten können.
Riesengross denn auch die Umstellung, als Estland 1991 wieder unabhängig wurde. Es fehlte an allen Ecken und Enden an Werkzeug, Geräten und Material. Wie froh war sie doch, als ihr dann schwedische Freunde Schamott- und Backsteine brachten, samt KnowHow zur Aufschichtung eines eigenen Brennofens im Garten. Eine Art Raku-Brand, der aus der Not geboren war.
Die solidarische Atmosphäre am Kunst-Kombinat habe ihr anderseits sehr viele Freundschaften fürs Leben verschafft, um die sie unendlich dankbar sei. Ihre äusserst aparte und gepflegte Erscheinung ist Ausdruck davon: sie trage ausschließlich handgemachte Kleider ihrer Freundin und Modedesignerin.
Und eine Perle zum Schluss: gerade letzte Woche habe sie zufällig auf Facebook eine blaue Keramikschale gesehen, die zum Verkauf stand. Sie hat sie als ihr eigenes Werk (aus dem Jahr 1994) erkannt - und glücklicherweise von einer betagten Lehrerin zurück kaufen können.
Dankbar und bereichert nehmen wir Abschied von diesem inspirierenden Paar. Wir sind dank unseren Workaway-Hosts Bea&Christian auf diesen Garten gestoßen. "Nächsten Sommer könnt ihr bei uns Workaway machen" waren dann die Abschiedsworte von Sulev. Inshallah, sagt da der "Marokkaner".Meer informatie
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- Dag 54–55
- 24 juli 2025 om 13:18 - 25 juli 2025
- 1 nacht
- ☁️ 25 °C
- Hoogte: 85 m
EstlandViljandi58°21’42” N 25°35’51” E
Naive Kunst in Viljandi

Von der Insel Muhu aus haben wir direkt den Sooma-Nationalpark angesteuert, bloss unterbrochen von einem kurzen Badehalt am "weissen Strand" von Valgeranna. Hätten wir gewusst, was auf uns zukommt, dann hätten wir diesen Stopp wohl gleich zum Übernachtungsort erkoren.
Statt dessen auf kleinen Strassen über Land, durch das Flusstal des Pärnu und hinein in den Nationalpark. Am Rande des Parks dann eine kurze Moor-Wanderung auf einem wiederum mit Bretter-Stegen sehr schön angelegten RMK-Rundweg, der am Anfang gar für Rollstuhlfahrer geeignet ist.
Beim Infozentrum des Nationalparks hingegen entscheiden wir uns, gar nicht erst auszusteigen: Pferdebremsen und riesige Mückenschwärme attackieren die Frontscheibe unseres Autos gerade aufs Heftigste. Dann also ein paar Kilometer zurück auf einen kleinen privaten Camping am Fluss. Der könnte wohl idyllisch sein, ist aber völlig überteuert und auch ganz ordentlich mückenverseucht. Trotz ziemlicher Schlachterei eine unruhige Nacht. Früh wach. Der Spaziergang zum (theoretischen) Sonnenaufgang in der Nebel verhangenen Landschaft gestaltet sich ebenfalls ziemlich defensiv. Also nix wie weg hier, den Nationalpark schenken wir uns und freuen uns statt dessen auf ein Bad im See von Viljandi.
Dieser äusserst gastliche und ungekünstelt schöne Ort wird uns für die nächsten Tage packen und faszinieren. Malerische Gassen, eine freundliche Atmosphäre und überall emsige Geschäftigkeit vor den wohl wichtigsten Tagen des Jahres.
Im Kondas Kunstmuseum für naive Kunst und Art brut begegnen wir gar einem uns wohl bekannten St.Galler: der Schweizer Fotograf Mario del Curto hat in seiner Portrait-Reihe über Art brut -Künstler auch Hans Krüsi in Szene gesetzt. Eine hoch inspirierende Foto-Reihe über sehr originelle Menschen.
"Das Kondas-Zentrum ist ein Kunstmuseum in Viljandi, das sich auf naive Kunst und Außenseiterkunst spezialisiert hat. Es ist dem bekannten estnischen Künstler Paul Kondas (1900–1985) gewidmet, einem der bedeutendsten Vertreter der naiven Kunst in Estland. ... Gut zu wissen: Das Stadtbild von Viljandi wird von acht großen Beton-Erdbeeren geprägt, die vom Gemälde <Erdbeeresser> von Paul Kondas inspiriert sind und als verspielte Hommage an den Künstler gelten.
****
Kondas arbeitete ab 1925 als Lehrer in Suure-Jaani ... und später in Viljandi. ...
Die meisten seiner Gemälde entstanden während seines Ruhestands. Zu Kondas' Lebzeiten fanden keine Ausstellungen seiner Werke statt. ... Ein Abschnitt von Mark Soosaars Dokumentarfilm „ Sunday Painters “ aus dem Jahr 1979 ist Paul Kondas gewidmet." (WIKIPEDIA)Meer informatie
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- Dag 55–58
- 25 juli 2025 om 14:00 - 28 juli 2025
- 3 nachten
- ⛅ 27 °C
- Hoogte: 77 m
EstlandViljandi58°21’40” N 25°35’47” E
32. Viljandi Folkmusic-Festival

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- Dag 58–59
- 28 juli 2025 om 13:10 - 29 juli 2025
- 1 nacht
- ☁️ 25 °C
- Hoogte: 28 m
EstlandViljandi58°21’37” N 25°36’16” E
Festival-Feeling + Abschied von Estland

Wunderschöne Festivaltage liegen hinter uns: sehr bunt, vielsaitig, mehrtönig, poetisch, rockig, blumig, jazzig, lyrisch, hüpfend, bewegt, friedlich, chillig - da kamen teils nostalgische Gefühle hoch und in der Nacht auf Samstag erfasste selbst uns die richtig jugendliche Stimmung in der "Dance Hall" (= im grossen Saal des Volksmusikzentrums, von 0.00 bis 4.00 offen).
Das Viljandi-Folkfestival ist ein (wenn nicht das) Highlight unserer Estlandreise, definitiv. Wir genossen die gastliche Stimmung sehr, fühlten uns auf dem Parkplatz beim Badestrand fünf Tage lang pudelwohl, genossen das morgendliche Bad im Viljandi-See und vermissten heute bereits die allmorgendliche Volkstanz-Gruppe auf dem benachbarten Basketballfeld.
Das Städtchen ist uns richtiggehend ans Herz gewachsen und wir sind beeindruckt, dass ein Festival dieser Grösse so komplett friedlich - ohne Grölen, ohne Alkoholleichen und Müllberge am Strassenrand - vor sich gehen kann. Trotz der wohl über 20'000 Leuten machten das Festivalgelände, die Strassen und Plätze einen sauberen Eindruck und selbst die von den Esten angeblich so geliebten Wummer-Bässe hielten sich in Grenzen.
Waren einige Freitagskonzerte noch grenzwertig laut, so wurden am Samstag und Sonntag auch sehr feine und lyrische Töne hörbar. Gleich mehrere Musikerinnen brachten Ergebnisse ihrer musikkundlichen Forschungen zu Gehör und würdigten die traditionellen Wurzeln ihrer Kunst.
Kinder und Jugendliche haben die Festivalatmosphäre genutzt, um erste Strassenmusik-Erfahrungen zu sammeln. Und am morgendlichen Männergesang- Workshop (im Kultur-/Jazzlokal Sahara) erhielt ich einen authentischen Eindruck in Regilaul und Seeto-Lelo-Gesang.
Im lauschigen Hinterhof (Sõprade-Hoov) im Städtchen spielten spontane Formationen auf und in der wunderschönen alten Johannis-Kirche erklangen abends um elf die besonders meditativen Konzerte. Umso eindrücklicher, wenn man hört, dass diese Kirche während der Sowjet-Zeit als Lagerhalle genutzt worden sei.
Ein buntes wohltuendes Miteinander.
Der heutige Montag ist ideal, um all diese intensiven Eindrücke nachklingen zu lassen, zu verdauen und um Abschied zu nehmen von Bea&Christian. Unsere Workaway-Hosts auf Hiiumaa waren ab Freitag auch da und so konnten wir ab und zu auch gemeinsam genießen, die Eindrücke in guten Gesprächen vertiefen und diverse Insider-Tipps erhaschen. Vielen Dank, Bea&Christian, für eure Brückenbauer-Rolle (und gerne werden wir diese Rolle zu gegebener Zeit auch wahrnehmen, wenn ihr uns mal in der Schweiz besucht).
Was bleibt von Estland sonst noch in Erinnerung? Die Begegnungen im Arvo- Pärt-Zentrum, die einsamen Strände mit den gastlichen und top eingerichteten RMK-Zeltplätzen, die wundervollen Blumenwiesen, die Weite der Natur und ihre grüne Stille.
Und die musikalischen Highlights? Wenn ich's schaffe, dann gibt's an dieser Stelle mal eine Playlist dazu.Meer informatie

ReizigerEin schönes Fest. Und kommt ihr jetzt wieder heim? Oder wohin geht die Reise weiter.

ReizigerJa, wir plangen auf einen Jass mit euch.😅 Morgen geht's über die Grenze nach Césis/Lettland. Und nächsten Sonntag geht unsere Fähre nach Travemünde. Ab 10.8. sind wir wieder zuhause, inshallah. Liebi Grüeß zu euch

ReizigerDas Festival hätte uns auch gefallen. Das Städtchen ist schon mal vermerkt in meiner Liste. Diesen Teil Estlands haben wir ja ausgelassen.

ReizigerLohnt sich, ein sehr gastlicher Ort (u.a. viele unkomplizierte Stellmöglichkeiten). Und sich genügend Zeit lassen. Liebe Grüße zu euch
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- Dag 59–61
- 29 juli 2025 - 31 juli 2025
- 2 nachten
- ☁️ 24 °C
- Hoogte: 16 m
LetlandWenden57°18’24” N 25°13’15” E
Letzter Tag in Estland

Mit Alphornklängen überm Viljandisee beginnt der Tag vor dem erfrischenden Bad. Mit den Naturtönen nehmen wir Abschied von unserm Platz am See. Mit Bea und Christian gibts im Cafe Roheline Maja ein feines Frühstück. Die Kaffeebohnen frisch geröstet, der Capucchino kunstvoll verziert, sodass es fast Überwindung kostet ihn zu trinken. Auf Empfehlung von Bea und Christian besuchen wir noch das Museum Heimtali. So gibts nochmals einen Einblick in die estnische Textilwelt, die von kräftigen Farben und Verspieltheit der Stickereien geprägt ist.
Anu Raud hat in ihren kunstvollen Webereien diesen Farbenrausch in die Gegenwart mitgenommen. Leider sind nur ihre Karten davon zu bestaunen. Die Werke erfreuen die Betrachter in Museen, Kirchen und öffentlichen Gebäuden.
PS: Während Renata den footprint verfasste, nutzte ich die Zeit für eine Paddeltour auf der Gauia, angeblich Lettlands schönstes Paddelrevier. Nun, es war ein gemütliches Paddeln bei einer für diese flache Gegend noch erstaunlichen Strömung, endlos mäandernd durch Wald und Wald und Wald. Die vereinzelten Aufschlüsse roter Sandsteinfelsen kommen beim stark bedeckten Himmel nicht wirklich zur Geltung. Mein Fazit: Fürs Paddeln würde ich nicht extra nochmals herfahren.Meer informatie
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- Dag 61–62
- 31 juli 2025 om 17:00 - 1 augustus 2025
- 1 nacht
- ☁️ 20 °C
- Hoogte: 70 m
LetlandKazdangas pagasts56°43’29” N 21°44’8” E
Meine liebsten Fotos aus Estland

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- Dag 62–64
- 1 augustus 2025 om 15:00 - 3 augustus 2025
- 2 nachten
- ☀️ 20 °C
- Hoogte: 13 m
LetlandVērgales pagasts56°44’41” N 21°3’40” E
Zum Abschluss quer durch Lettland

Die letzten zwei Strandtage an der Ostsee sind prädestiniert, um unsere zwei Monate im Baltikum Revue passieren zu lassen.
Was mich generell überraschte:
Die wunderschönen, oft kilometerlangen und nahezu menschenleeren Strände. Die Sauberkeit in den Strassen, selbst wenn die Häuser dahinter öfters mal armselig und heruntergekommen wirkten. Der Ernst in den Gesichtern, die einem entgegen kommen und keine Anzeichen von Grüssen oder ein Interesse erkennen lassen. Aufgrund unserer fehlenden Sprachkenntnisse kamen wir ziemlich selten mit Einheimischen ins Gespräch. Für Einkauf und Auskünfte konnte man stets auf Englisch zurückgreifen, solche Kommunikation blieb aber meist sehr funktional.
Die Küstenlandschaft Lettlands, Kap Kolka und zahlreiche Naturpärke, der Aufenthalt in der Jugendstilstadt Riga, die Mitsommerfeierlichkeiten im lettischen Freilichtmuseum am Rande von Riga und die langen Fahrten durch immense lettische Wälder bleiben in guter Erinnerung. Stets begleitet vom hervorragenden LR4, dem Klassik-/Jazz-Sender von Radio Latvia.
Wettermässig kamen wir - nach sechs kühl-nassen Wochen - in den vergangenen zwei doch noch zu etwas Sommergefühl. Da wir die Baltikum-Reise mit zwei sonnigen Tagen und richtigen Sonnenuntergängen abrunden dürfen, wird dieser Gesamteindruck bestimmt überdauern. ☀️😜
Besonders wertvoll waren mir die beiden Workaway-Einsätze, welche uns sowohl für Lettland (bei Clare und Edgar) wie auch für Estland (bei Bea&Christian auf Hiiumaa) einen einzigartigen Brückenschlag und kulturellen Einblick ermöglichten.
Im Speziellen ist es aber eindeutig Estland, das mir schon fast ans Herz gewachsen ist. Die Ruhe der Insellandschaften auf Hiiumaa, Kihnu und Saaremaa (in dieser Reihenfolge). Die vielen und artenreichen Blumenwiesen, die Abendstimmungen an den stillen und einsamen Küsten, die Leuchttürme, die vielen grosszügigen und einladenden RMK-Zeltplätze an schönster Lage, der liebliche Singsang der estnischen Sprache, Musik und Gesang rund um das Laulipidu in Tallinn und allgemein die Gesangs-, Tanz- und Musikbegeisterung, die wohl tatsächlich fast in die estnische Seele eingeschrieben ist.
Highlights bleiben die diversen Begegnungen: mit Renate und Dieter von Dreamteam-on-Tour in Tallinn, mit Arvo Pärt im sehr beeindruckenden Arvo-Pärt-Zentrum, mit Bea und Christian auf Hiiumaa, mit Sulev und Marget auf Muhu, das persönliche Gespräch und die guten Tipps von "Frau Reet" in Kärdla, das Konzert des chorwald in Happsalu ... und zuletzt und besonders das Viljandi-Folkfestival mit seiner unvergleichlichen Atmosphäre.
Und kulinarisch? Da kommen mir ziemlich profane Gedanken, etwa das wunderbar chüschtige Muhu-Brot, die goldgelben Pfifferlinge in rauhen Mengen, der estnische Haapukor (eine Art Sauerrahm), das lettische Schoko-Mousse der Marke "Kārums", "tumšaiz alus" (dunkles Bier🤪) und die Einkehr im Zaki Krog, einer sympathischen Landgaststätte.
Die Touristen-Restaurants in den Zentren hatten wir eher gemieden und auf unseren Neben-Pfaden ergab sich einfach kaum ne Gelegenheit zur Einkehr in einem authentischen Lokal (von all den internationalen Imbissbuden abgesehen). Das gepflegte und sympathische Hafenlokal in Salacgriva war ja auch ne Pizzeria. Also lettische und estnische Küche, who knows?Meer informatie

ReizigerIn deiner unnachahmlichen Art treffend geschildert. 😍 Wir haben die Menschen, die Sauberkeit die Landschaften, die musikalische Kultur und die Strände genauso empfunden! Gute Heimreise und eine herzliche Umarmung. 🌺

Reiziger🙏🤗 Danke, euch auch. Und sorry, da hatte ich doch glatt eine wichtige Begegnung übersehen, das ist jetzt aber korrigiert. Auf ein Neues, wo auch immer. 🤪👏

ReizigerDurch eure Eindrücke in Schrift und Bild entsteht eine lebendige Verbindung zu den Ländern und ihren Menschen, die uns ein sehr positives Gefühl vermitteln. Danke für diese wunderschöne Reise und immer wieder gerne sind wir dabei 😍😘👋
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- Dag 65
- maandag 4 augustus 2025 om 13:00
- ⛅ 21 °C
- Hoogte: 11 m
DuitslandLüneburg53°15’17” N 10°24’28” E
Lüneburg

Nach einer soweit angenehmen wenn auch weitgehend schlaffreien Fährüberfahrt (im Pullmann-Sitz, da die Kojen bereits gebucht waren) sind wir am Montagmorgen pünktlich um 7 in Travemünde an Land gegangen. Hamburgs Staus umfahrend wählten wir die Landstraße via Lauenburg an der Elbe. Kurz vor Lüneburg dann erstmal ein Früstücks- und Nachschlaf-Halt.
Ausgeruht dann ein Nachmittagsbummel (inklusive Eisdiele) im Hansestädtchen Lüneburg. Ist es der Kontrast zum Baltikum, der unsere Wahrnehmung verstärkt? Wir fühlen uns jedenfalls auf Anhieb sehr wohl, sind entzückt von den vielen schmucken Gassen, den eigenwillig verspielten Fassaden der niederdeutschen Backsteingotik und dem alten Viertel "in der Senkung". Die alte Salz- und Handelsstadt hat Charme.
Auffallend auch das veränderte menschliche Klima. Man wird plötzlich wieder wahrgenommen, freundlich angelacht, angesprochen. Einmal mehr fällt uns eine relativ gesellige Atmosphäre auf, ganz im Gegensatz zu unserem "schweizerischen Vorurteil" gegenüber Norddeutschland.
Vom Parkplatz weg gehe ich ein Stück weit mit gesenktem Blick auf dem Gehsteig (auf eine aktuelle Nachricht unseres Sohnes im Handy-Display konzentriert). Leicht schlaftrunken oder noch im Groove der baltischen Länder? Plötzlich mahnt mich eine Männerstimme, ich solle bitteschön auf den Laternenpfahl achtgeben. Mit einem Bier in der Hand sitzt er vor seinem Haus und erklärt - als ich aus der Trance erwacht, lachend einige Schritte zurück mache - er hätte in den letzten 10 Jahren gewiss schon mehr als fünfzig Menschen (notabene mehrheitlich Frauen) gegen diese Laterne rennen sehen.
Es folgt ein herzhaft offenes und fröhliches Gespräch über das Leben, das Reisen, die norddeutsche Mentalität und über die Gründe, weshalb er und seine Frau nach fünf Jahren Neuseeland wieder zurück gekommen seien. Immer nur schönes Wetter, immer nur easy und happy - ihnen fehlte die Abwechslung und die Jahreszeiten. Angekommen.Meer informatie
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- Dag 65–67
- 4 augustus 2025 om 19:00 - 6 augustus 2025
- 2 nachten
- ☁️ 22 °C
- Hoogte: 48 m
DuitslandCelle52°37’9” N 10°4’51” E
Celle und die Südheide

Gleich zwei Nächte verbringen wir in Celle, dem südlichen Tor zur Südheide. Die vielgerühmte Stadt mit dem angeblich größten Ensemble an Fachwerkhäusern vermag uns allerdings nicht besonders zu begeistern. Das Fachwerk, Holz wie Ziegel, sind hier dick übermalt, teils in arg bunten Farbkombinationen. Manche Häuser wirken eher ungepflegt und viele Erdgeschosse sind von 0815-Läden mit entsprechend schrillen Werbeflächen belegt.
Die vielen Eisdielen hingegen machen ihre Sache gut und die Parkanlagen wirken einladend.
Besonders lohnenswert hingegen war der Ausflug in die allmählich erblühende Heide im Umland von Celle. Blühende Stille, wunderbar.Meer informatie

Wohnmobil Rund ReisenKommt einmal nach Wolfenbüttel… da ist noch viel Fachwerk… schöner als Celle … und unser Stellplatz ist auch schöner 😀
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- Dag 68–70
- 7 augustus 2025 om 17:00 - 9 augustus 2025
- 2 nachten
- ☀️ 23 °C
- Hoogte: 856 m
ZwitserlandTrogen47°24’37” N 9°27’53” E
Kleine Paddelrunde im Eselsburger Tal

Und plötzlich ist die Reise zu Ende. Ich sitze zum Anfang eines heissen Spätsommer-Tages frühmorgens im noch angenehm kühlen Garten und blicke dankbar zurück.
Nach Celle machten wir den nächsten Etappenhalt in der Barockstadt Fulda. Die besondere Sommerabend-Atmosphäre anlässlich des Genussfestivals - zwischen dem beeindruckenden Domplatz, der karolingischen St.Michael-Kirche und dem Schlossgarten - hat uns gut gefallen.
Dann weiter nach Ansbach, gesperrte Strassen und Umwege über Land inbegriffen. Mit unserer Freundin Jiane verbringen wir dort einen gemütlichen Abend im Biergarten und besprechen die für den Freitag geplante gemeinsame Rad-/Paddeltour im Eselsburger Tal.
Das kleine stille Flusstal in den Ausläufern der schwäbischen Alb verzaubert, sowohl vom Radweg (Renata) als auch vom Wasser (Jiane und Christoph) aus. Als hätte der Bach mit seinen Mäandern - einem arabischen Schriftzeichen nicht unähnlich - der Natur eine versteckte Botschaft eingeschrieben. Vielleicht ist alles nur eine Frage der Perspektive.
Am selben Abend noch folgen wir der spontanen Einladung zu Beat's Geburtstagsfeier auf Dreiweihern oberhalb von St.Gallen und übernachten auch gleich dort. Damit sind wir schon einen Tag früher als geplant in den heimatlichen Gefilden und können unsere Enkel bereits am Samstagabend wieder in die Arme schließen. Schön war's unterwegs und schön ist's - besonders bei diesem wunderbaren Wetter - auch wieder zuhause.Meer informatie
Reiziger
Schilder schaffen Klarheit 🤓
openend
Der "Bussipargi" gefällt mir am besten😅