Benin Abomey

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Travelers at this place
  • Day 139

    Tag 139, 0 Km/18031 Km

    January 15 in Benin ⋅ ⛅ 35 °C

    Ich treffe am Morgen Marc wieder, er soll mich durch Abomey führen. Ein Mototaxi bräuchte ich sowieso und Marc fährt selber eins, also vereinbaren wir einen ganzen Tag Abomey incl. Transport für 15€, ein sehr guter Preis, selbst für Afrika. Es geht zuerst ein Stück raus aus der Stadt zu einem kleinen Voodoo-Tempel. Hier sitzt ein uralter Priester in einem kleinen Tempel, Kerzen und aus Holz geschnitzte Figuren stehen auf dem Boden. Auch diese Figuren nennt man Voodoo und jede hat einen eigenen Zweck für ein entsprechendes Bedürfnis, wie Kinderwunsch oder Gesundheit. Die mit Nadeln versehenen Puppen, die wir mit Voodoo in Verbindung bringen sind in der Realität hingegen vollkommen unbekannt und wohl eine Erfindung Hollywoods.
    Über diverse Tempel verschiedener Herrscher Abomeys geht es weiter zum Chamäleontempel. Das Gebäude dient zeremoniellen Zwecken und ist architektonisch einmalig, einen solchen Tempel habe ich noch niemals in meinem Leben gesehen.
    Mittlerweile ist es 17 Uhr, wir sind fast 10 Stunden mit dem ungefederten Motorrad unterwegs und ich bin so langsam durch, aber Marc möchte mir gerne noch ein letztes Highlight Abomeys zeigen: wir fahren zum Fetischmarkt. Schon beim Absteigen vom Motorrad rieche ich die Verwesung der tausenden Tierkadaver, die hier angebotenen werden. Von Ratte zum Vogel, vom Affen bis zum Leoparden ist alles vorhanden. Die verwesenden Tiere können gekauft und anschließend in der Voodoo-Zeremonie geopfert werden. Auch Opfertiere wie Ziegen und Hühner können hier gekauft werden. Das Gefühl beim Rundgang über den Markt schwankt zwischen Ekel, Unverständnis und Faszination. Nach über 10 Stunden sind wir zurück und Marc möchte keinen Cent mehr als vereinbart, was nach vielen Wochen Westafrika eine ungewöhnliche Besonderheit ist.
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  • Day 138

    Tag 138, 162 Km/18031 Km

    January 14 in Benin ⋅ ☀️ 35 °C

    In der Nacht steigt die Luftfeuchtigkeit dermaßen an, dass ich ab 4 Uhr denke es würde regnen. Ich stehe unter Palmen und die Luftfeuchtigkeit sammelt sich an dem Palmenblättern und tropft aufs Auto runter. Als ich um 6 Uhr aufstehe hole ich zum ersten Mal auf dieser Reise den Regenschirm raus, dermaßen stark tropft es von den Palmen. Die Sichtweite beträgt durch den dichten Nebel und die Feuchtigkeit keine 20 Meter. Bevor die Sonne aufgeht und irgendwann den Nebel vertreibt gehe ich zu Fuß durch das kleine Dorf zur Schildkrötenstation, wo am frühen Morgen die mittlerweile vier Tage alten Schildkröten ins Meer gelassen werden. Instinktiv krabbeln die kleinen etwas unbeholfen mit den Flossen in Richtung Wasser. Was ein schöner Anblick.
    Wieder zurück widme ich mich dem Patienten namens Heiner. Ich starte den Motor: kein Klopfen mehr. Ein kurzes Stück auf und ab, Vollgas: läuft wie immer. Anschließend weiter rund 150 Kilometer nach Abomey, während der Fahrt messe ich mit dem Diagnosegerät den Ladedruck am Turbo: alles normal. Vielleicht habe ich gerade noch einmal Glück gehabt und der Sand bzw. der Staub hat tatsächlich gerade noch keinen Schaden angerichtet.
    In Abomey fahre ich zum Hotel Royal, was ein Name, das muss gut sein. Hinter der Rezeption ein unfreundlicher, gelangweilter Herr. Alles ist ziemlich heruntergekommen, wie Hotels halt in Afrika so sind. Ich darf im Innenhof im Auto übernachten, die Zimmer möchte ich gar nicht erst sehen. Es gibt eine Eimerdusche und eine Toilette, aber in beiden leider kein Wasser. Wenn ich Wasser brauche, muss ich erst an der Rezeption Bescheid geben, dann kommt jemand und dreht das Wasser auf.
    Im Restaurant nebenan gibt es zwei Gerichte: Spaghetti mit Fleisch oder mit Wurst, alternative Eier. Ich bestelle die Spaghetti ohne Fleisch, versteht die Kellnerin aber nicht. Sie holt den Kerl von der Rezeption, der versteht es auch nicht. "Ohne Fleisch?" werde ich mehrfach gefragt. "Ja, nur Nudeln und Soße." Zehn Minuten geschieht nichts, bis die Köchin kommt. "Spaghetti ohne Fleisch? Also dann mit Wurst!" "Nein, nur Soße und Nudeln". Sowas hat sie noch nie gehört. Während wir über das Essen sprechen legt sich die Kellnerin, die zuerst gefragt hat, was ich essen möchte eine Runde zwischen Küche und Theke hin und macht einen Mittagsschlaf. Das Essen erscheint und ich bekomme: zwei Spiegeleier, darunter sind die Spaghetti. Immerhin ohne Wurst und ohne Fleisch. Kaum auszuhalten, so scharf, für 90 Cent kann ich aber nicht meckern.
    Am Nachmittag treffe ich Marc, einen lokalen Guide aus Abomey. Marc soll mich am Abend zu einer Voodoo-Zeremonie bringen. Der Voodoopriester reist von Dorf zu Dorf und hält dort die Zeremonie ab, Marc ruft ihn an. Dann muss alles schnell gehen, die Zeremonie beginnt gleich. Wir verlassen mit Heiner das Stadtzentrum, die Straße wird immer kleiner und immer schlechter. Marc kennt den Weg selber nicht, war hier auch noch nie, fragt viele Male nach dem richtigen Weg. Irgendwann kommen wir in einem abgelegenen, winzigen Dorf an. Kinder rennen panisch, schreiend vor mir davon, ich bin überzeugt, dass hier noch niemals ein Tourist gewesen ist. Auf dem Dorfplatz sind fast 100 Leute versammelt, alle gucken mich an. Zwei Kinder bringen mir einen kaputten Holzstuhl, eines der beiden Kinder dreht 10 Meter vorher um und rennt heulend zurück, das zweite Kind stellt mir schließlich den Stuhl hin. Dann beginnt die Zeremonie. Mittlerweile sind rund 500 Leute anwesend. Als das Voodoo, eine mit Fasern geschmückte Puppe auf den Dorfplatz kommt, bin ich nicht mehr die interessanteste Gestalt. Jetzt haben auch die Erwachsenen Angst, kommt ihnen das Voodoo zu nahe. Es kommen weitere Voodoos hinzu und schließlich auch irgendwann der Priester. Ein Huhn wird geschlachtet, es wird mit Schlangen hantiert, hochprozentigen Alkohol getrunken. Die Masse singt, die Voodoos tanzen, ich werde gesegnet und darf mir etwas wünschen. Das Huhn ist mittlerweile gekocht und wird zerrissen und gegessen, mehr aus Spiritualität statt zum Hunger stillen. Nach 3 Stunden ist schließlich alles beendet. Der Dorfchef kommt zu mir, bedankt sich dafür, dass ich dabei war und gemeinsam mit Marc fahre ich schließlich zurück zum Hotelstellplatz, was ein einmaliges Erlebnis.
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  • Day 97

    VOODOO Teil I

    April 10, 2024 in Benin ⋅ ⛅ 29 °C

    Heute ist Voodoo Tag. Wir treffen Heike und Tibije, die sich in im Senegal schon mit den Schweizern verabredet haben, Nigeria gemeinsam zu durchqueren. Zu sechst buchen wir einen Guide, der uns in die Voodoo-Kultur in Abony, 50 km nördlich von Cotonou einführt. Zunächst besuchen wir ein Dorf und ein Voodoo Priester zeigt uns seinen Altar und seine Künste. Danach geht es zum Chamäleon Tempel, ein beeindruckendes Bauwerk, in deren unmittelbarer Umgebung jede Menge Königspaläste zu bestaunen sind. Anschließend führt er uns in eine Fabrik, wo angeblich Obst getrocknet wird. Ich bin mir sicher, dass hier schon seit langem nichts mehr gearbeitet wird: Zu sauber ist hier alles, kein Geruch und die zur Schau gestellten Ananas Strunke sind Stroh trocken. Auch kommt aus keinem einzigen Wasserhahn such nur ein Tropfen Wasser. Das getrocknete Obst, welches uns zum Kauf angeboten wird, schmeckt aber trotzdem hervorragend. Julia und ich bevorzugen aus Rücksicht auf unsere Zähne aber den Ananasschnaps, der es auch verdient mitgenommen zu werden. Da die Tour hungrig macht, fahren wir zu einem local Restaurant. Vor dem Haus stehen große hohe Bäume mit tausenden von Flughunden die trotz der Mittagshitze voll aktiv sind.Read more

  • Day 98

    Ein lazy day - eigentlich

    April 11, 2024 in Benin ⋅ ☁️ 31 °C

    Eigentlich ist heute Ausschlafen, relaxen und abhängen angesagt. Eigentlich.... Das kennen wir doch schon...?
    Und genau so kommt es auch. Die Schweizer sind schon früh losgefahren um in Cotonao in die Werkstatt mit ihrem Hundai zu fahren. Kurz nach 7.00 ein Anruf: "Könnt ihr uns abschleppen?" Raus aus den Federn -äh Bett, den Bettdecke haben wir seit Guinea keine mehr und schnell wenigstens Kaffee kochen. Ich lasse derweilen den LKW schon laufen um Luftdruck auf zu bauen, damit wir keine Zeit mehr verlieren. Plötzlich stirbt der Motor ab. Weitere Startversuche sind erfolglos. Es scheint, als ob die JuSe keinen Sprit bekommt. Also Kraftstoffilter tauschen. Zunächst das Sieb an der Zubringerpumpe säubern. Es ist aber kein Schmutz drin. Auch der Kraftstoff Haupt Filter ist sauber. Mittlerweile kommt auch Tijbbe dazu und zeigt mir noch einen Filter am Sepa- Abscheider, den ich bisher noch gar nicht gekannt habe. Es fällt mir aber wie Schuppen aus den Haaren. Die beiden komischen Papierfilter, die ich immer rummgeschleppt habe und nie wusste wohin sie gehören! Ich glaube due liegen jetzt in Ringelai! Egal ist eh nur ein Papierfilter, der wird gespült und sollte dann wieder funktionieren. Ich versuche das System über die kleine Handpumpe zu entlüften - vergeblich. Also ziehe ich aus dem Tank Diesel und fülle damit den Haupt Filzer und den Sepa Filter. Langsam machen sich alle Teile und Wekzeug, wie die kleine Handpumpe doch bezahlt! Alles jedoch ohne Erfolg. Tijebbe und Heike sind losgefahren und schleppen die Schweizer ab.
    Als letzte Möglichkeit dichte ich noch das Sieb bei der Handpumpe ab, vielleicht zieht die Dichtung hier Unterdruck, bevor ich aufgebe und unseren Führer Anrufe, damit er einen LKW Mechaniker holt. Der kommt auch prompt und dank seines Freundes, der gut Englisch spricht, hat er das Problem schnell kapiert. Er zerlegt die bereits von mir ausgebaute Zubringerpumpe. An der Membrane ist nichts zu erkennen. Er fährt kurz in seine Garage um gleich darauf mit einer Zubringerpumpe eines Mitsubishi LKW zurück zu kommen. Das Teil sieht völlig anders aus, aber das Lochbild passt. Nach 4 Stunden, einer nochmals gewechselten Zubingerpumpen zwei getauschten Handpumpen, weil die anderen nicht richtig funktionieren und mindestens 20 l Diesel, die bei den Füllversuchen daneben gehen und nun quer über den Hof des Hotels laufen, läuft die JuSe wieder. Bei einer kurzen Probefahrt, versucht er mich zu überzeugen, dass die Bremsen super funktionieren, wovon ich nach wie vor nicht überzeugt bin. Nach Nigeria gehe ich das Problem dann an!
    Zwischenzeitlich ist die Wäsche, die Julia von einem jungen Mädchen von Hand hat waschen lassen auch schon trocken, aber zum weiterfahren ist es schon zu spät. Wir trinken noch 3 Bier mit dem Mechaniker und dessen Freund und bezahlen die Reparatur: 100.000 CFM für die gebrauchte Pumpe und 50.000 für die Arbeit. Umgebracht 225€ nicht ganz billig, aber man hat keine Wahl. Abend kommt dann noch der Freund, Baba vorbei. Es stellt sich heraus, dass er im Auftrag der Regierung, Personen beschützt und er deshalb sowohl gutes Geld verdient, als auch im Ausland herum kommt. Sein Freund der Mechaniker checkt angeblich fie Autos des Präsidenten.
    Vielleicht wird er uns nochmal nützlich.
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  • Day 97

    VOODOO Teil II

    April 10, 2024 in Benin ⋅ ☁️ 35 °C

    Nach dem Mittagessen stand der Besuch eines Voodoo Marktes auf dem Programm. Die Reihenfolge zuerst essen und dann Markt, war wohlweislich von mir so gewünscht. Es gibt jeder Menge noch lebender Tiere, die man als Opfergabe hier kaufen kann. Gebraucht wird zur Voodoo Zeremonie lediglich das Blut, der Rest wird gegessen. Es soll aber auch schon Vegetarische Viodoo Priester geben, die nur Fruchtsäfte brauchen, erklärt uns unser Guide. Die Welt ist verrückt!
    Daneben kann mann alles mögliche als Talisman kaufen. Alles an Tieren, was das Land zu bieten hat: schlangen, Affen, Krokodil, Leopard, Vögel und sonstiges getrocknetes und ausgestopftes Getier. Ob alles legal? Wer weiß?
    Spät am Abend fuhren wir mit dem Motorrad Taxi noch zu einer Voodoo Veranstaltung. Wir sehen lediglich die Tänze, bei denen es vor allem darum geht, dass die Tänzer Geld von den Zuschauern bekommen. Von der eigentlichen Voodoo Zeremonie an einer barbusigen Frau bekommen wir nichts mit - vielleicht besser so.
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  • Day 127

    Kings and voodoo

    April 6, 2017 in Benin ⋅ 🌬 7 °C

    Into Benin...what a disappointment! After dealing with the usual border checks in triplicate, I was all excited about going to Ouidah, the home of voodoo. It turns out that it's not that amazing, once in a while someone throws a live chicken on a fire, not that I even got to see this. However I did go to the main temple which is dedicated to the python. After paying my money I get shown around a courtyard before being draped in a few pythons, and get photos taken of me looking like a weirdo. Overall it feels like I've just been to the tourist site equivalent of those crappy winter wonderland experiences that pop up every Christmas. Although after I did go to a good art museum, where I saw various head dresses people where at weddings to signify what they wish for. I was particularly struck by the one hoping to avoid a motorcycle accident.

    After this excitement I then end up at a rubbish 'hotel'. After negotiating a fair price, I move all my stuff into the room and prepare for a well needed shower, only for a knock on the door to say the price is now double. Now I really don't want to move everything again, but I also don't like being screwed over. After 5 minutes of terse conversation the price is reinstated, but I'm grumpy, and this is not made better by being devoured by mosquitoes in the night. However,  before I even get that far I go out to find food. As I start eating it seems like the entire atlantic ocean has been sucked up and emptied on Ouidah... the electricity goes instantly. I spend the next 2 hours waiting for this minor hurricane to end so I can go back to the hotel.

    Whilst packing up to leave I discover the luggage frame is broken, yet again. 5 hours later I'm still at the local welders waiting for electricity and I'm resigned to staying another night. I get it fixed the next day, and have now reimforced the whole set up, but my frustration and disappointment follows me around southern Benin for a few days before I head to Abomey, the seat of a once powerful chiefdom. Whilst it turns out to be a little unimpressive, at least I get to stay somewhere nice and eat well for 2 nights.

    To put it into context the highlight of Benin has been the hotel owner in Abomey, who would say 'cheers' whenever I sneezed.

    Photos
    1) Weirdo photo with sacred pythons. Not a pic for online dating!
    2&3) outside the python temple
    4) head dress wishing to avoid a bike accident
    5) took this because it looked good at dusk
    6) what the bike looked like after going down the road in the previous pic after rain. I really need a new rear tyre as I was sliding all over the place
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