Italy Palazzo Valguarnera-Gangi

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Travelers at this place
  • Day 6

    06 Weiter geht’s nach Westen

    April 5 in Italy ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute verlassen wir unser Domizil und fahren zum Nächsten. Alles zusammen gepackt und ab.

    Wir fahren in den Westen der Insel. Die Landschaft ändert sich deutlich. Es wird hügeliger und sanfter. Landwirtschaft gibts hier oft und Wein wird angebaut.

    Castellammare del Golfo, ein verborgener Küstenort, liegt auf unserem Weg. Das Dorf mit seinen charakteristischen engen Gassen und farbenfrohen Häusern wird von der imposanten arabisch-normannischen Burg dominiert, die einen spektakulären Panoramablick auf den Golf bietet.

    In der Antike trug Castellammare del Golfo den Namen Emporium Segestanorum. Dies rührte daher, dass es der Stadt Segesta als Hafen diente. Auf den Hügeln vor Castellammare sind noch heute die Ruinen des antiken Segesta erhalten, darunter ein dorischer Tempel. Castellammares namensgebendes Kastell, das „Castello a mare“, ruht auf den Grundfesten einer auf einer Landzunge erbauten arabischen Festung. Im 14. Jahrhundert wurde das ursprüngliche Bauwerk durch Friedrich II. von Aragonien, König von Sizilien, zerstört und neu aufgebaut.

    Der Krieg von Castellammare, ein blutiger Machtkampf innerhalb der Mafia in New York City um 1930, bezieht seinen Namen von dem Ort, da einige der Kontrahenten aus Castellammare del Golfo und dessen Umland stammten.

    Die Einwohner leben von der Landwirtschaft, der Möbelindustrie, der Marmorverarbeitung und vom Tourismus.

    Leider ist die Burg geschlossen. Aber wir haben einen Panoramablick außerhalb des Ortes gefunden. Nach einem touristischen (hohe Preise) Mittagssnack fahren wir zu einer Thunfischfabrik.

    Die Tonnara von Scopello ist eine historische Thunfischfabrik. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und spielte jahrhundertelang eine bedeutende Rolle in der Thunfischindustrie. Die Anlage besteht aus alten steinernen Gebäuden, die früher zur Thunfischverarbeitung dienten, sowie einem kleinen Hafen, in dem Boote anlegen.

    Heute ist die Tonnara stillgelegt, beherbergt ein Hotel und ein Museum und dient als malerische Kulisse für Fotografien, Filmaufnahmen – wie für Ocean’s Twelve – und Hochzeiten.

    Besonders markant in der Szenerie sind die Faraglioni, die mächtigen Felsen, die dramatisch aus dem türkisblauen Meer ragen. Die gesamte Landschaft der Umgebung ist idyllisch, aber der Blick auf die Bucht hat uns wirklich beeindruckt: das blaue-smaragdgrüne Wasser (nicht übertrieben!), das zum Ufer hin immer türkiser wird und die merkwürdig geformten Felsen umschließt. Die alte Thunfischfabrik, die sich durch ihren Rotton von der Kulisse abhebt. Die Ruine über dem Gebäude, das sich in den Felsen einfügt – und das alles umrahmt von einem tiefen Grün der Büsche und dem klaren blauen Himmel.

    Auf dem Parkplatz vor der Tonnara stehen LKWs von einer Produktionsfirma. Hier wird ein Film gedreht, gerade heute. Wir können nicht hinein für eine Besichtigung.

    Also weiter Richtung neues Ferienhaus. Und einkaufen gehen sollten wir auch noch. Die kleine Enttäuschung, dass wir die Tonnara nicht besuchen konnten, da hilft ein Gläschen Rotwein. 🍷
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  • Day 5

    05 Die Stadt auf den 2. Blick: Palermo

    April 4 in Italy ⋅ ⛅ 19 °C

    Palermo bei Sonnenschein.

    Die Straßen auf der Insel sind - bis auf wenige Ausnahmen - echt schlecht. Entspannt Autofahren geht nicht. Auch wegen des Fahrstils der Italiener nicht. Zum guten Ton gehören hupen, dicht auffahren, rechts und links überholen, selbst in den schmalsten Straßen. Aber der Clou: Kommen sie aus einer Einfahrt, Nebenstraße oder Querstraße, fahren sie einfach raus in die Mitte der Straße und zwingen andere damit, sie rein zulassen. Funktioniert immer.

    Wir versuchen es bei bestem Wetter noch einmal mit Palermo und nehmen wieder die Straßenbahn. 4,60 € für 2 Personen hin und zurück.

    Palermo platzt aus allen Nähten: Menschen, überall, Autos, Vespas und noch einmal Menschen. Palermo, du ziehst uns die Schuhe aus, denken wir auch am zweiten Tag, als wir uns in das wilde Treiben der Stadt werfen. Eine Viertelstunde stehen wir am Straßenrand und wagen nicht die Straße zu überqueren, denn ein unablässiger Strom an Autos und Zweirädern fließt zwischen uns und der anderen Straßenseite. Unüberwindbar, zumindest empfinden wir es so. Erste Lektion in Palermo: Mutig sein und Tatsachen schaffen. Und dann wagen wir uns hinunter vom Gehsteig und finden unseren Weg zwischen hupenden Autos hindurch auf die andere Seite.

    Sie ist bunt, farbenprächtig, schillernd. Renoviertes neben Verfallenem. Neben prachtvollen Palazzi stehen immer noch Ruinen aus dem zweiten Weltkrieg. Aber egal wie verfallen manche Gebäude sind, die Stadt strahlt Würde aus. Ja, hier ist nicht alles perfekt, ja, hier fehlt es offensichtlich oft an Geld oder dem Willen, etwas zu ändern: Putz bröckelt von so mancher Fassade, auf den Gehsteigen in manchen Gassen muss man aufpassen nicht in die Löcher zu stolpern, Balkongitter rosten vor sich hin. Aber trotzdem scheint diese Stadt und mit ihr ihre Bewohner zu wissen, wer sie ist.

    Wir nehmen uns dieses Mal viel Zeit, durch den echt sensationellen Ballaro-Markt zu schlendern: Es dampft, qualmt und duftet aus allen Ecken. Die Händler schreien um die Wette, ein unglaublicher Trubel, laut und schrill. Musik aus riesigen Lautsprechern und gegen Mittag sind die Tische der unzähligen Streetfood-Restaurants proppenvoll. wir lieben diese Art Atmosphäre so sehr. Den angestrebten Normannenpalast von innen lassen wir aus, er scheint nicht das Gelbe vom Ei zu sein.

    Unverfälscht und ehrlich, so empfinden wir nun Palermo. Und ihre Unzulänglichkeiten übertüncht die Stadt mit Grandezza. Dies ist eine Stadt für den zweiten Blick. Man muss sie gerade nicht lieben, aber erlebt muss man sie haben.

    Zum Abschluss unseres Aufenthaltes im Nordwesten der Insel genießen wir noch ein kühles Bier am Mini-Strand unseres Lieblingsortes Sant‘Elia. Morgen gehts dann weiter nach Westen, wo unser nächstes Ferienhaus, die „Villa Tico“, schon auf uns wartet.
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  • Day 4

    04 Ab in die Madonie

    April 3 in Italy ⋅ ☀️ 16 °C

    Ein Märchen. Tiefblauer Himmel und strahlende Sonne. So beginnt der Tag. Ein Märchen geht weiter.

    Parco delle Madonie, ein Geopark. Und hier seine strengen Regeln für dienigen, die es interessiert. Ansonsten gehts unten weiter mit unserem Reisebericht:

    „In regionalen Parks und Reservaten sind Aktivitäten verboten, die den Schutz der Landschaft, der natürlichen Umwelt und der Vegetation, insbesondere der Flora und Fauna, beeinträchtigen könnten. Die Verbote betreffen insbesondere:

    a) das Fangen, Töten, Beschädigen oder Stören von Tierarten, das Sammeln und Beschädigen von Pflanzenarten sowie die Einführung fremder Pflanzen- oder Tierarten, die das natürliche Gleichgewicht verändern könnten
    b) die Änderung des Wasserhaushalts
    c) die Durchführung von Werbeaktivitäten innerhalb des Parks und des Reservats, die nicht von der Parkbehörde von Scillato oder dem Verwaltungsorgan des Reservats genehmigt wurden
    d) die Bewirtschaftung von Steinbrüchen und die Durchführung von Erdarbeiten, die nicht der Ausübung normaler landwirtschaftlicher Tätigkeiten dienen
    e) das Einbringen von Waffen, Sprengstoffen und jeglichen Mitteln zur Zerstörung oder Eroberung durch Privatpersonen
    f) das Anzünden von Feuern im Freien.“

    Das ist also ein Geopark. Wussten wir bisher auch nicht. Und dieser hier ist riesig. Unfassbar schön. Der Madonie Park umfasst über 40.000 Hektar naturalistische Landschaft im Norden von Sizilien.

    Hier finden sich höchsten Gipfel der sizilianischen Insel mit Ausnahme des Ätnas. Einige dieser Gipfel, wie z.B. der Pizzo Carbonara (1979m ü. d.M.), Pizzo Antenna Grande (1977m ü. d.M.) und der Monte San Salvatore (1912m ü. d.M.) liegen bei knapp 2.000 Metern Höhe und gehören zu den ältesten bekannten Gipfeln Siziliens: Sie sind die ersten Teile der Erde, die aus dem Wasser ragten, die uns heute als das Ergebnis von Millionen Jahren Naturgewalt erscheinen.

    Der Nordteil der Madonie mit tiefen Tälern fällt mit steilen Wänden zum Meer hin ab, während im Süden das lehmige Hügelland der Täler des Gangi sanft das Gebirge mit der Hochebene verbindet.

    Wir fahren durch Zauberwälder mit bemoosten Steinen und alten Eichen, bunte Wiesen, die im Sonnenlicht rot, blau und gelb leuchten. Bei den Bäumen ist der Frühling noch nicht angekommen.

    In 1.960 m Höhe Schnee auf der Straße und die Landschaft vor uns ist weiß. Ja, man kann Skifahren auf Sizilien.

    Und die kleinen Dörfer, direkt an Hänge gebaut oder wie dieses spezielle Dorf direkt oben auf einem Berg: Sclafani Bagni. Es ist ein winziges sizilianisches Dorf mit 387 Einwohnern, einer kleinen Bar und einem Tante-Emma-Laden. Beim ersten Blick in Google Maps haben wir Schwierigkeiten, Sclafani Bagni überhaupt zu finden.

    Außerdem haben wir uns im Vorfeld gefragt, was Sclafani Bagni so interessant macht. Es gibt gleich mehrere Gründe dafür. Zum einen ist Sclafani Bagni wegen seiner mittelalterlichen Struktur fast frei von Autos. Viele Strassen sind schlicht zu eng oder auch zu steil. Sclafani Bagni liegt nämlich auf einem Felsen oder anders ausgedrückt in einen Felsen hineingebaut, der derart schroff abfällt, dass es selbst in einem "flachen" Satellitenbild auffällt.

    Sclafani Bagni ist also bereits für sich eine Sehenswürdigkeiten. Hinzu kommen zwei Wehrtürme, die durch eine noch recht gut erhaltene Mauer verbunden sind. Durch das ebenfalls gut erhaltene Stadttor in dieser Mauer gelangt man auf den Belvedere von Sclafani Bagni. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählen die für eine solch kleine Gemeinde die beachtliche Anzahl von drei Kirchen.

    Die letzte Sehenswürdigkeit hat dem Dorf den Beinahmen Bagni eingetragen. Unterhalb der nördlichen Seite des Felsens befindet sich ein Mitte des 19. Jahrhundert gebautes Heilbad. 1970 wurde die Anlage ein letztes Mal renoviert aber irgendwann danach aufgegeben. Einige der Gebäude sind daher mittlerweile stark verfallen. Eine der Quellen etwas abseits von den Gebäuden ist allerdings erhalten und spendet 36 Grad warmes, schwefelhaltiges Wasser.

    Jetzt genug mit Worten. Bilder erzählen oft noch mehr.
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  • Day 3

    03 Felsnasen und eine Halbmondstadt

    April 2 in Italy ⋅ ☀️ 16 °C

    Als wir aufstehen: Es ist ein tiefbewölkter Himmel und feiner Nieselregen macht alles wieder nass.

    Wir wollen heute die nordwestliche Küste Siziliens entlang zu den noch urigen Fischerdörfern fahren. Egal, vielleicht kommt die Sonne noch. Und sie kam. Direkt nach dem Losfahren. Superschöne Wolken schmücken den tiefblauen Himmel. Die fotografierten Bilder in Andrea’s Kamera sehen so unnatürlich knallig aus, dass sie erstmal die Einstellungen gecheckt hat. Aber alles war okay. Ein wunderschöner warmer Tag liegt vor uns.

    Die Parkplätze kosten noch kein Geld und sind leer, aber so langsam bereitet sich Sizilien auf den Tourismus vor. Stühle werden weiß gestrichen, der Schmutz des Winters von Sonnenschirmen gewischt. Ein Riesenrad wird abgetrocknet.

    Auf dem Programm stehen Porticello, Sant’Elia, Aspra und Cefalu. Die Felsnasen gibts in den ersten beiden Dörfern. Damit sind schmale Felsvorsprünge gemeint, auf denen bunte Häuser stehen und einfach nur schön aussehen - auch wenn sie schon sehr alt sind.

    Am schönsten finden wir am Ende des Tages Sant'Elia. Es ist der faszinierendste Ortsteil von Santa Flavia, liegt direkt am Meer und alleine das ist natürlich schon einen Blick wert. Aber man sollte etwas genauer hinschauen, denn eines der Geheimnisse ist ein wenig verborgen, öffnet sich dann aber dem staunenden Betrachter in voller Schönheit - eine felsige Bucht mitten im Ort, umgeben von alten Häusern und Balkonen, die über dem Meer schweben.

    An einem kleinen Strand liegen orange-blau gestrichene Fischerboote und in der Mitte der Bucht kann man über eine Treppe ins Wasser steigen. Ein Kreuz auf dem Felsen am Ende des Meeresarmes ist ein bei den Sizilianern beliebter Platz, um Heiratsanträge zu machen.

    Ein weiteres Geheimnis liegt hinter den Wänden eines alten Hauses verborgen, das fast mitten im Meer steht - das "Casa Bianca" (Weißes Haus) am Ende des Dorfstrandes. Ein Sehnsuchtsort, der sicherlich viele Male am Tag erzählt bekommt, wie gerne man dort leben würde - mit den Füßen im Meer und dem Kopf in den Wolken. Aber das Haus birgt dunkle Familiengeheimnisse, zumindest wenn man der Autorin Stefanie Gerstenberger glauben möchte. In ihrem Roman "Das Limonenhaus" weht der Duft von Zitronen durch die Räume, aber es lastet auch ein Geheimnis darauf, das auf einer alten sizilianischen Tradition beruht, die hier natürlich nicht weiter verraten wird...

    Das schöne Porticello ist ein Ortsteil von Santa Flavia. So jedenfalls sieht es organisatorisch aus. Die Bürger von Porticello sehen das allerdings anders. Schließlich gab es Porticello lange vor den Filangeri. Damals kamen Bewohner des heissen Landesinneren zum Fischen hierher. Hier gab es einen natürlichen Hafen und Tuffstein-Höhlen, in denen man wohnen konnte. Der Name Porticello stammt aus dieser Zeit: Er bedeutet "kleiner Hafen".

    Nach und nach entschieden sich mehr und mehr Fischer zu bleiben. Die Höhlen wurden zu Häusern und aus dem kleinen Naturhafen ist der zweitgrößte Fischereihafen Siziliens geworden. Es wundert also nicht, daß er heute der Lebensmittelpunkt Porticellos ist.

    Zur Mittagszeit gehts dann in Richtung Osten an der Küste entlang nach Cefalu, in die hübsche Altstadt, die sich zwischen dem Rocca di Cefalù, der fast an die 300 Meter hoch ist, und dem Meer hineinschmiegt. Vor der Stadt eine lange gebogene Bucht mit Sandstränden, dahinter die Berge der Madonie. Alles zusammen bildet übrigens einen perfekten Halbmondkreis ab.

    Cefalù, das leitet sich aus dem Griechischen ab: Kephaloidion (von Kephalos – der Kopf) nannten die Griechen die antike Siedlung, die sich damals noch hoch oben auf dem Felsen befand.

    Normannenkönig Roger II., der hier mit seinen Mannen landete, verlegte die Stadt dann hinunter an den Fuß des Berges. Nach seiner Krönung 1131 stiftete er der Stadt die heute noch mächtig daliegende Kathedrale. Damals, im 12. Jahrhundert, erlebte die kleine Stadt im Norden Siziliens auch ihre Blütezeit.

    Trotz ihrer heutigen beachtlichen Tourismuskarriere ist die Stadt irgendwie sie selbst geblieben – und wenn man durch die Gässchen schlendert, sieht man auch, dass hier nach wie vor Alltag gelebt wird. Da fährt ein kleines Auto, vollgeladen mit Obst und Gemüse durch die Gassen, hält vor den Häusern und schon werden da und dort kleine Körbe aus den Fenstern herabgeseilt und vom fahrenden Händler befüllt. Aber auch auf der Straße wird mit ihm gehandelt und gefeilscht. Bis er den Motor wieder anwirft und um`s Eck in die nächste Gasse verschwindet.

    Ein schöner Tag endet am Abend in einer familiären Trattoria in Bargheria. Wir genießen den frischen Fisch. Und einen beerenroten sizilianischen Rotwein.
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  • Day 2

    02 Palermo: laut, liebevoll, chaotisch

    April 1 in Italy ⋅ 🌧 12 °C

    Guten Morgen.
    gestern mit Fahrt nach München, Flug, Einkaufen bei Lidl in Bargheria und Ferienhaus übernommen. Alles ging glatt.

    Unser Vermieter hat uns etwas Süßes mitgebracht: Zwei Cannoli (ital. Einzahl: cannolo) !! Das ist ein gefülltes Gebäck aus Sizilien. Es besteht aus einer frittierten Teigrolle mit einer süßen cremigen Füllung, die Ricotta, Vanille, Kakao, Schokoladenstückchen und/oder kandierte Früchte enthält. Matthias schmilzt dahin.

    Cannoli waren ursprünglich eines von verschiedenen Schmalzgebäcken, die in der Fastnachtszeit gegessen wurden, werden jetzt aber das ganze Jahr über hergestellt.

    Das italienische Wort cannolo heißt übrigens wörtlich übersetzt „kleines Rohr“ und bezieht sich auf die röhrenartige Backform, um die der Teig zum Frittieren gewickelt wird. Früher waren das zugeschnittene Stücke von Schilfrohr. Heute verwendet man kleine Zylinder aus Stahl.

    Der April macht auch auf Sizilien, was er will, stellen wir leicht enttäuscht fest. Es ist doch eher kalt und es regnet. Die Häuser hier haben keine Heizung. Nur Klimaanlagen, die auch heizen. Unzureichend für ein ganzes Haus.

    Heute: Palermo erkunden, die Altstadt zu Fuß, weil Autos hier nicht so gut durchkommen. Wir parken etwas außerhalb und nehmen die Straßenbahn ins Zentrum.

    Palermo ist eine Markt-Stadt. Hier kann man sich jederzeit an Streetfood satt essen und den Straßenhändler*innen dabei zusehen, wie sie schreiend und sogar tanzend auf sich und die Produkte aufmerksam machen. Der älteste Markt der Stadt ist der Ballarò-Markt. Hier werden seit über tausend Jahren von Montag bis Sonntag unter freiem Himmel Lebensmittel und vereinzelt auch Haushaltswaren und Kleidung verkauft.

    Wir springen von einer Überdachung zur anderen. Warum? Es regnet. Fein und beständig. Langsam bilden sich Wasserfälle auf den Straßen, die Pfützen werden immer größer.

    Wir laufen durch den Markt. Traumhaft günstige Preise und überall frischer Fisch, Gemüse und Obst. Leider schüttet es jetzt richtig. Wir schlagen uns bis zur Kathedrale von Palermo durch. Ein riesiges Bauwerk. Hier ruhen etliche Kaiser und Könige.

    Der gegenwärtige Bau wurde 1184/1185 im normannisch-arabisch-byzantinischen Stil errichtet und erfuhr im Laufe der Jahrhunderte mehrere Umbauten. Aufgrund seiner ersten Bauperiode wird er auch als Normannendom bezeichnet.

    Wir kaufen für 7 € zwei Regenschirme, inzwischen pitschnass und beschließen abzubrechen. Es ist später Nachmittag und wir fahren zurück zu unserem Häuschen. In den nächsten Tagen Palermo nochmal bei einem neuen Versuch bei Sonnenschein. Ab morgen scheint hier die ☀️!

    Auf dem Rückweg noch beim Lidl vorbei und etwas einkaufen für heute Abend. Toll. Geschlossen wegen Stromausfall. Wir finden einen kleineren Supermarkt. Gut versteckt, aber immerhin. Wir kaufen frische Pasta mit Tomaten-Ricottasauce und (später auf dem Gasherd geschmelzten) Sardellen plus geriebenem Parmiggiano auf drauf. Für heute Abend. Inklusive Primitivo.
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  • Day 4–7

    Ankunft auf Sizilien

    April 24 in Italy ⋅ 🌬 17 °C

    Hallo ihr Lieben
    Endlich ein Lebenszeichen von uns.
    Einerseits waren wir beide krank und andererseits hatten wir Verbindungsprobleme.
    Mit einem Übernachtungsstop in Certosa di Pavia ( mit einer wunderbaren Kirche) sind wir auf dem Landweg am Hafen von Genua angekommen.
    Nach einer stürmischen Überfahrt sind wir auf Sizilien gelandet.
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  • Day 125

    Arrivederci, Sizilien

    March 11 in Italy ⋅ ☁️ 18 °C

    Nach einem gemütlichen Frühstück bei Mamma Colette – bestehend aus liebevoll in Plastik verpackten Croissants und endlosen Mengen an Kaffeeklatsch – machten wir uns auf den Weg nach Palermo. Natürlich nicht, ohne vorher unseren Diesel- und Gastank aufzufüllen.

    In Palermo ergatterten wir einen Parkplatz am Straßenrand, direkt neben einem Park – ein echtes Highlight, denn hier konnte ich mich stilvoll im Gras zu meiner Mittags Ruhe hinlegen, während wir auf die Einschiffung warteten. Luxus pur!

    Der Check-in für die Fähre? Ein Traum für alle, die Bürokratie fürchten: Reinrollen, Buchungsbestätigung vorzeigen, freundlich winken – und schon standen wir in der Warteschlange. Dass die Fähre mit 15 Minuten Verspätung ablegte, war fast schon italienische Tradition. Aber gut, Sizilien wollte uns wohl einfach noch ein kleines bisschen länger behalten.

    Als die Lichter der Insel langsam hinter uns verschwanden, war eines klar: Das war nicht unser letzter Besuch. Also, Sizilien, halt schon mal ein Plätzchen frei – wir kommen wieder! Arrivederci!
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  • Day 103

    Sferracavallo

    February 17 in Italy ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach dem gestrigen Actionfilm am Hafen und dem großen Tomaten-Drama haben wir uns heute erstmal das gegeben, was wir uns redlich verdient haben: ausschlafen! Der Wecker hatte Hausverbot, das Frühstück war lang und gemütlich – genau so muss das sein.

    Andrea war heute morgen eher Team „Chillmodus“, also schnappte ich mir Ingo und wir machten uns mit den Rädern auf Erkundungstour. Muss ja auch mal sein: Frische Luft, stramme Waden und Meeresbrise im Gesicht.

    Sferracavallo überraschte uns mit einem charmanten Hafen, der fast schon postkartenreif daherkam. Dazu die umliegenden Berge – ein Anblick, der einem glatt die Luft raubt (oder lag’s doch an der steilen Auffahrt?).

    Aber weil wir ja nicht nur für die Aussicht unterwegs sind, ging es noch weiter nach Isola delle Femmine. Klingt spannend, oder? Wir haben uns auch gefragt, was es damit auf sich hat. Vielleicht ein Geheimort, wo sich alle Frauen der Insel verstecken, um dem Alltagsstress zu entkommen? Wer weiß!

    Nach so viel sportlicher Betätigung war klar: Belohnung muss her! Also gönnten wir uns einen Cappuccino und ein Stück Kuchen. Und was soll ich sagen? In Italien schmeckt selbst der Cappuccino besser – wahrscheinlich liegt’s an der Sonne, dem Meerblick oder einfach daran, dass Italiener das mit dem Kaffee einfach draufhaben.

    Am Abend dann das absolute Highlight: Pizza! Nach Wochen in Tunesien endlich wieder ein knuspriger Teig, der nach Italien schmeckt, und Belag, der direkt aus der Küche eines Pizza-Gottes stammen könnte. Wir haben jedes Stück zelebriert – als gäbe es kein Morgen.

    Morgen geht’s weiter – auf nach Trapani!
    Für uns heißt es morgen: Ciao Sferracavallo, hallo Trapani!
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  • Day 3

    Palermo

    February 6 in Italy ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute Morgen wollten wir zuerst die Sache mit der kaputten Batterie erledigen. Der Parkplatzchef hat uns eine Adresse gegeben ca. 1,3 Kilometer von hier, dort soll es alles fürs Auto geben.
    Also nichts wie los, natürlich zu Fuss, man will ja Fit bleiben! Wir haben dank Google und Danielas Orientierungssinn, das Geschäft gefunden. Bereits vor der Türe hatte es Kunden, die auf Bedienung warteten. Aber alles geht, oh Wunder, sehr organisiert zu und her. Man zieht eine Nummer und wartet bis man an der Reihe ist. Nach kurzem Gespräch mit dem Verkäufer, bringt er auch schon eine neue Batterie, die passen sollte. Nun haben wir die ca. 30 Kilo schwere Batterie und müssen die nur noch die Strecke zurück tragen und montieren. Ich weiss nun, was es heisst, 30 kg während 1,3 km mit zwei Händen zu tragen. Nach einigen Stopps und Verschnaufpausen, haben wir auch das geschafft. Die Montage war eine Kleinigkeit und alle Lampen sind auf grün, somit sollte dieses Problem gelöst sein.

    Um die Mittagszeit sind wir in die Altstadt von Palermo gelaufen. Durch die Porto Nuova, den wichtigsten Zugang zur Stadt auf den Palazzo Reale. Kurz nach dem Palazzo steht man bereits vor der monumentalen Kathedrale Palermo. Wunderschöne alte Gebäude, viele Kirchen und natürlich die Kathedrale alles sehr eindrücklich. Auch das Theatro Massimo mit 3200 Zuschauerplätzen auf einer Fläche von 7`500 qm, eines der grösste Opernhäuser Europas haben wir besichtigt. Über Seitengassen sind wir zum Mercato della Vuccieria, eine Marktgasse für kulinarische Köstlichkeiten geschlendert. Speziell auch, dass man in den grossen Pärken den Verkehr kaum mehr hört, man hat das Gefühl irgendwo auf dem Land zu sein.
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  • Day 24

    Fähre von Palermo nach Tunis

    November 30, 2024 in Italy ⋅ 🌧 11 °C

    Heute war frühes Aufstehen angesagt – der Wecker klingelte bereits um 6 Uhr. Nach einem schnellen Frühstück machten wir uns von unserem Stellplatz bei Fausto auf den Weg zum Hafen, den wir nach etwa 30 Minuten erreichten.
    Um 8 Uhr erreichten wir den Hafen von Palermo, bereit für die Fähre nach Tunis. Der erste Schritt war der Check-in bei GNV, wo pro Person eine tunesische Steuer von 12 Euro zu entrichten war. Mit den Tickets in der Hand reihten wir uns in die Warteschlange ein. Anschließend folgten zwei weitere Kontrollen, bevor wir zum Zoll gelangten. Dort wurden lediglich unsere Reisepässe überprüft.

    Nach etwa 1,5 Stunden Wartezeit war es schließlich so weit, und wir durften als letztes größeres Fahrzeug auf die Fähre fahren. Leider verlief die Auffahrt nicht reibungslos: Die steile Rampe beschädigte das Stützrad und die Kufe unseres Anhängers. Der Lademeister musste ein Schadensprotokoll aufnehmen, bevor wir endgültig an Bord konnten. Nun hoffen wir, in Tunis Ersatzteile zu finden, um die Schäden zu beheben.

    Während die Fähre ablegte, verabschiedete sich Palermo mit Regen und tiefen schwarzen Wolken.
    Nun beginnt unsere Überfahrt nach Tunis. Wir hoffen auf eine ruhige Überfahrt und wir freuen uns auf die kommenden Abenteuer in Nordafrika.
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