- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Feb 15, 2025, 8:05 PM
- ☁️ 7 °C
- Altitude: Sea level
EnglandBalaclava Bay50°34’12” N 2°25’60” W
Isle of Portland

Wir waren bis zuletzt gar nicht sicher, ob wir das Schiff an diesem Hafen in der nassen Kälte Englands verlassen wollen. Doch dass der Tag dann im Gefängnis endete, hätten wir in unserer buntesten Fantasie nicht gedacht.
Im Kidsclub entstand am Tag zuvor gemeinsam mit Marina und Dominik die Idee, dass wir doch einfach mal die Isle of Portland umrunden können. Die Strecke sind knapp 20km. Sonst gibt es dort ohnehin nicht so viel spannendes zu entdecken. Und die Kinder wollten eh viel lieber die letzten Tage im Kidsclub genießen.
Top motiviert ging es dann kurz nach 10 los - nach kurzer Shuttlefahrt aus dem Hafengelände kamen wir wenig später beim Startpunkt unserer Route an. Die Stimmung war super - und das Wetter viel besser als gedacht. Entlang der rauen Klippen ging es mal mehr, mal weniger steil immer wieder bis zur südlichsten Spitze der über eine Brücke mit dem Festland verbundenen Insel.
Es war ungewohnt aber auch sehr entspannt mal ohne die Kinder unterwegs zu sein. So hatten wir viel Zeit um über Gott und die Welt zu philosophieren. Das erste Zwischenziel war schnell erreicht. An der Südspitze kehrten wir in einem kleinen Restaurant ein und bestellten das, was man in England eben bestellt: Bier, Cider und Fish&Chips. Super lecker und eine gute Stärkung für den Rest der Strecke.
Danach ging es weiter und wir kamen super voran, auch wenn wir nicht viel Puffer hatten, da der letzte Shuttle 17 Uhr fuhr.
Der am Anfang noch sehr gut erkennbare Wanderweg war im weiteren Verlauf manchmal nicht eindeutig als solcher erkennbar. An irgend einer Stelle sind wir dann wohl auch falsch abgebogen und gingen über kleine Trampelpfade immer weiter entlang der Küste getreu dem Motto: wenn wir immer am Wasser weiter laufen, dann kommen wir irgendwann auch wieder am Hafen an.
Meine Nervosität stieg dann so langsam, als wir wirklich nicht mehr weiter kamen. Denn ein riesiger Zaun durchkreuzte unseren Plan. Zwischen uns und dem Schiff, welches wir nun sogar schon sehen konnten lag ein militärischen Gebiet und ehrlich gesagt wussten wir nicht, ob wir nicht schon längst mitten drin stehen. Der Weg zur nächstgelegenen Straße wurde durch Dornenbüsche versperrt, also mussten wir umdrehen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch knapp eine Stunde bis zum letzten Shuttle.
Wir fanden dann einen Weg, der uns wieder zurück in die Zivilisation brachte. Nach dem harten Anstieg war der Puls schon auf 170, Tendenz zwecks Nervosität steigend. Oben angekommen mussten wir feststellen, dass kein Uber-Fahrer in der Nähe ist um die knapp 5km zum Schiff zurück zu fahren. Doch dann die vermeintliche Rettung, ein Haus mit der Aufschrift: Welcome to Portland. Das muss doch eine Touri-Info sein! Wir gingen rein und fragten den sichtlich irritierten Mitarbeiter, ob er uns ein Taxi bestellen kann. Dass wir dann darauf aufmerksam gemacht wurden, dass wir gerade ein Gefängnis betreten haben machte die Situation noch skurriler, aber nicht besser. Erst als wir 20 Minuten später im Taxi saßen und rechtzeitig für den Shuttle zurück waren, konnte ich mich langsam entspannen.
Ein unfassbar schöner letzter Tag, der für meinen Geschmack entspannter hätte enden können. Und was lernen wir daraus: viel gelassener hat mich die Reise nicht gemacht. Aber so bin ich nun mal.Read more
Traveler ha ha ha Martin. Du bst ei toller Typ :-)