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  • Jour 1

    Langer Weg bis nach Addis Abeba

    27 avril 2019, Ethiopie ⋅ ⛅ 23 °C

    12.0 6 Uhr geht es los am Stendaler Bahnhof. Noch sind wir 7 Reisende mit 14 Koffern und7 Rucksäcken. In Frankfurt treffen wir die anderen drei. Hinreichend aufgeregt sind alle.
    So, es ist 18:45 Uhr und wir sind alle unsere Koffer losgeworden. Sogar Wunschplätze im Flieger durften wir aussuchen. Nun ist Warten angesagt.
    Flugzeug bestiegen und den Rest gibt es auf dem Foto!
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  • Jour 2

    Guten Morgen Addis Abeba-Neue Blume

    28 avril 2019, Ethiopie ⋅ ⛅ 17 °C

    Gelandet, komplett. Doris, Bernd und Kjell mit an Bord.
    Wie fasst man einen Tag zusammen, der sich an einen normalen 24-Stunden-Tag anschließt, aber so gut wie ohne Schlaf nach 7 Stunden Flug startet, noch locker bis zum Abend durchgeht und voller Eindrücke ist.
    Natürlich hat Abebe uns mit Rosen im Empfang genommen und ein ordentliches Hotel ausgesucht. Nach einer kurzen Erfrischungspause haben wir uns zum Frühstück begeben und sind dann auch gleich auf eine kurze Stadtrundfahrt gegangen, sodass zumindest alle einen Eindruck von dem erhalten, was in Addis Abeba in den letzten drei Jahren so passiert ist. Die Stadt boomt, was das Baugeschehen angeht. Überall sprießen Hochhäuser in die Höhe, vor allem von Banken, keine Ahnung, welches Geld die verwalten. Nun, da die Chinesen so langsam das Land aufkaufen, dann wird es wahrscheinlich chinesisches sein. Aber nun zu den erfreulichen Angelegenheiten des Tages. Gegen 13:30 Uhr waren wir endlich in Abebes Haus. Ein Einfamilienhaus, das in einer Wohnsiedlung steht, die erst noch entsteht. In einer Reihe von Häusern (ca. 100-150 m lang) gibt es zwei Häuser, die von außen zumindest den Charakter von bewohnt anzeigen, eines davon ist das von Abebe.
    Aber viel Wesentlicher ist, dass auch unser Essen noch nicht fertig war. Die Ziege stand in der Garage und sah uns ängstlich an und der Kaffee war noch grün. Alles kein Problem, Kaffe wurde geröstet, lecker zubereitet und die Ziege hat Abebe, weil der Fleischer ihn versetzt hat, mal einfach selbst gekillt, gehäutet, zerlegt und in einer riesigen Pfanne auf offenem Feuer im Hof geröstet.
    Minihöhepunkt des späten Abends war ein unterhaltsames Skatspiel. Ist schon lustig wenn einer noch 4 Karten auf der Hand hat und die anderen nur noch zwei. Wer hat denn da den Skat geklaut?
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  • Jour 3

    Mücken und Muslime

    29 avril 2019, Ethiopie

    Fortgesetzter Schlafmangel. Der Tag beginnt 0:00 Uhr mit einem lästigen Jucken des rechten Arms und der linken Hand. Als ich eine Allergie ausgeschlossen hatte, kam die Panik beim Anblick der MÜCKE! Der Blutfleck an der frischgestrichenen Wand war eindrucksvoll! Malaria, ich jetzt? Nein, nicht in Addis, sagt das Internet. Was meint die Mücke? Weiterschlafen war auch nicht, sie war nämlich nicht allein. Ich hoffe, ich habe den Zeugungsakt durch 2fachen Totschlag unterbrechen können. Das Wecken übernahm bei Sonnenaufgang der Muezzin, und das sehr ausgiebig. Alles kein Problem. Wir waren alle fit für die Besorgungen: 2500 Hefte, unzählige Stifte, Chemikalien, Mikroskope, einen Drucker mit Toner, zwei gebrauchte Computer und und und, mit unseren Koffern, denen für Shafamu und den ganzen gekauften Sachen sind alle beiden Autos voll, einschließlich des Daches. Gut verpackt haben wir uns mit dem Geologen, den ich jetzt beinahe unterschlagen hätte, auf den Weg nach Woliso gemacht.
    Ein Wort zum Wichtigsten:
    Wir waren in der Hydrofirma. Es ist die einzige private im Land mit viel Erfahrung in Nigeria. Morgen wird der Geologe alle nötigen Untersuchungen für die Planung des Brunnens in Shafamu durchführen und noch vor unserer Abfahrt klären wir den weiteren Verlauf. Macht alles einen super seriösen Eindruck.
    Die Fahrt raus aus Addis in die ländliche Region ist immer wieder faszinierend.
    Die Lodge haben wir leider erst am Abend erreicht, konnten also die Annehmlichkeiten nicht nutzen. Trotzdem haben wir dann sehr schön gemeinsam draußen gegessen und den Tag bei netten Gesprächen ausklingen lassen.
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  • Jour 4

    Shafamu wartet (1)

    30 avril 2019, Ethiopie

    Es sieht so aus, als müsste ich den gesamten Eintrag wiederholen, er ist verschwunden. Ich hatte alles fertig, gespeichert und sogar noch verbessert, aber es passieren eben seltsame Sachen. Was soll's.
    Wir sind 8.30 Uhr los, mit 2 vollgepackte Autos, einem Geologen und neben den zwei Fahrern noch 10 erwartungfrohen Reisenden. Der Weg war grenzwertig, durch Regen viele ausgefahrene Lunken und morastige Löcher. Die letzten Kilometer auf der Wiese wurden durch die Wassergräben zur Herausforderung sowohl für Abebe als auch für uns. Was dann aber der Höhepunkt war, wir kamen nicht auf das Schulgelände mit dem Auto ohne im Morast genau am Eingangstor steckenzubleiben. Alle Jungen und die Lehrer rannten und brachten Stöcke und Steine und mussten den Wagen dann mit unserem zweiten Auto herausziehen helfen.
    Die Verteilung der Sachen klappt recht gut. Wir bereiteten alles für die Lehrer vor, so dass jeder Lehrer seine Tasche bekam und sein Geld. Die Schüler werden in den nächsten Tagen vom Schulleiter versorgt. Zum Aufteilen war es nämlich einfach zu viel, was wir dabei hatten. Draußen auf dem Schulhof gestalteten Bernd, Detlev, Friedemann und die Mädels mit den Schülern Sportspiele, bei denen sie auch kleine Präsente verteilten. Im Anschluss nahmen wir uns die Zeit und macht einen Rundgang durch die Schule, jedes einzelne Klassenzimmer wurde begutachtet und wir mussten mit Entsetzen feststellen, dass die Räume immer mehr verfallen. Hier wird kein Cent investiert von Seiten der Kommune. Die Klassenzimmer der Grundschule hatten neue Türen aus Stahl, was sehr zu begrüßen ist, aber was macht eine feste und stabile Tür in einem Raum, der auseinanderbricht? Unsere Tafeln und die neuen Bänke vom letzten Besuch konnten wir finden, worüber wir uns natürlich sehr gefreut haben. Auch in der Bibliothek liegen nach wie vor die Bücher zur Auswahl für die Schüler bereit. Das, was wir sehen konnten, hat in uns die Überzeugung wachsen lassen, dass wir noch andere Schritte unternehmen müssen, um abzusichern, dass langfristig in Shafamu Unterricht bis Klasse 8 gegeben werden kann.
    Die Untersuchung des Geologen hat ergeben, dass wir einen Brunnen mit 100 m Tiefe bohren lassen müssen, damit das Wasser auch sauber ist. Die Kosten werden wir alleine als Schule nicht tragen können, daher werden wir uns am Samstag mit dem Leiter der Hydro-Firma treffen, alle Papiere in Empfang nehmen, um dann in Deutschland Sponsoren zu suchen, die uns beim Bau dieses so wichtigen Brunnens unterstützen.
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  • Jour 4

    Schafamu wartet (2)

    30 avril 2019, Ethiopie

    Nun ist er doch wieder da, der este Artikel.
    Ja , mit dem Geologen und 2 voll gepackten Autos machten wir uns gegen 8:30 Uhr auf den Weg nach Shafamu. Zwischendurch haben wir Welkite gekreuzt , ein paar ganz typisch Souvenire aus dieser Region gekauft, die aus einem speziellen, ganz feinem Gras hergestellt werden, das es nur hier gibt und kamen dann schon recht bald ins Schwitzen, als wir von der asphaltierten Straße abbiegen mussten . Es hatte doch nicht unerheblich geregnet, so dass der immer noch nicht ausgebaut Weg uns in einige schwierige Situationen brachte . Aber Abebe ist einfach ein guter Fahrer und wir konnten bis an die Schule im Auto bleiben, dort jedoch war genau an der Stelle, wo das Eingangstor ist, eine so große Lunke im Boden, daß selbst die schnell herbeigebrachten Steine und Stöcker ein Steckenbleiben nicht verhindern konnten . Also gingen wir diese letzten Meter zu Fuß, während alle anderen darum bemüht waren, den Wagen wieder in die Spur zu bringen.
    In der Schule begrüßten uns etwa 300 Schüler und 13 Lehrer. Nach den Osterfeierlichkeiten waren noch nicht alle wieder zurückgekommen. Während Detlev, Friedemann, Bernd und die Mädchen draußen sportlich unterwegs waren, bereiteten wir anderen die Verteilung der Sachen vor. Das klappte ausgezeichnet. Zum ersten Mal seit unseren Besuchen in der Schule wurden wir bewirtet mit Käse und Injera und einem starken Kaffee.
    Der bauliche Zustand der Schule bewegt uns dazu, neue Möglichkeiten der Unterstützung im Land zu suchen. Auch der Brunnen übersteigt mit 40.000 € unsere Möglichkeiten. Es ergeben sich also viele neue Ansätze und Notwendigkeiten.
    Kjell hat sich übrigens super geschlagen, als er bei einem traditionellen Tanzgesang mitgemacht hat.
    Diese Nacht verbringen wir in Agena, bevor es morgen für 2 Tage Landeskunde gibt.
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  • Jour 5

    Landeskunde aktiv

    1 mai 2019, Ethiopie

    Heute touren wir herum.
    Zufuß begonnen und ebenso beendet. Ein kleiner Spaßziergang führte uns in das dörfliche Agena. Sehr bereitwillig durften wir uns in den Häusern und Gärten der Bewohner umsehen. Alle Gehöfte hatten Wasser auf dem Hof. Eine Familie bot uns selbstgebrannten Schnaps an. Die Freundlichkeit und Offenheit der einfachen Menschen beeindruckt mich immer wieder. Ihr Stolz auf das, was sie haben, ihre Hütte, ihr Hof, ihr Garten, die Fähigkeit sich tagtäglich selbst versorgen zu können sind bewundernswert. Das sollte man sich immer wieder einmal vor Augen halten, wenn irgendwo auf hohem Niveau gejammert wird.
    Die Fahrt führte uns dann auf den Mount Gurage. Mit 3700 m schon ganz schön hoch. Der Ausblick war auch beeindruckend. Wilder Thymian und Oregano sorgten für aromatische Düfte. Der nächste Stopp brachte uns einen Marktbesuch. Kaffeekannen waren der Renner. Für lautes Gelächter bei den afrikanischen Frauen sorgte unsere Bitte, uns zu zeigen, wie die verschiedenen Töpfe in der Glut des häuslichen Feuers benutzt werden.
    In Ziway wollten wir eigentlich nur Lunch einnehmen, das dauerte aber so lange, dass wir beschlossen, hier auch Quartier aufzuschlagen.
    Das brachte dann den Abendspaziergang an den See. Birdwatching war angesagt. Der Anblick der toten und sterbenden Pferde, die auf der Wiese am See lagen, war schon belastend. Aber, wenn der Mensch morgens aufwacht und versucht sein Überleben zu sichern, wie soll er dann für die Tiere sorgen können, selbst wenn er selbst sie bei der Arbeit zu Tode geschunden hat.
    Ausklang des Tages wie gewohnt bei netten Gesprächen und immer auf der Suche nach ein bisschen Internet.😂(das ist ein Insider)
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  • Jour 6

    Eine Reise in die Dornenwüste

    2 mai 2019, Ethiopie

    Eine recht lange Fahrt (gute 6 Stunden) brachte uns heute ohne größeren Stopp nach Awash. Nach dem gestrigen Zeitdesaster wollten wir nicht riskieren auch heute wieder irgendwo zu spät zu sein. Trotzdem gab es wunderschöne Aussichten und Eindrücke.

    Kurz vor Anbruch der Dämmerung brachen wir in den Awash-Nationalpark auf, um Antilopen zu finden. Immerhin hat er eine Größe von 756 km2, da sollte man pfündig werden.

    Der Ranger, der uns begleitete, meinte, wir hätten Glück. Winzige, hüpfende, rehähnliche Tiere, Gazellen, Oryxantilopen, ein Warzenschwein, eine Riesenschildkröte, diverse Vögel, Krokodile, den Awashfall und den dazugehörigen Cannion, ein afrikanischer Sonnenuntergang-das alles in einem sauberen, gepflegten Park-ist schon eine prägende Erfahrung. Dass ein paar Nomadenstämme ihre Kuhherden durch den Park führen auf der Suche nach Futter ist nicht gern gesehen. Das würde die Tiere des Parks stören. Und da ist es wieder das Problem: Überleben des Menschen und die Opfer, die das fordert.
    Bei einer Suppen-/Spagettirunde ließen wir den Abend ausklingen.
    Ich werde sicher nicht wirklich ruhig schlafen, nachdem ich schon eine Riesenkakerlake erschlagen lassen musste. Auf jeden Fall nutze ich heute das Moskitonetz, wenngleich es sehr unprofessionel angebracht ist. Morgen weiß ich, wie es war.
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  • Jour 6

    Auf Pirsch

    2 mai 2019, Ethiopie

    Vielleicht kommt man im Zoo näher an die Tiere heran, aber sie in ihrer natürlichen Umgebung zu finden und zu beobachten ist schon etwas Besonderes. Da nimmt man auch ein paar Meter Entfernung in Kauf.En savoir plus

  • Jour 7

    Zurück in die Hauptstadt

    3 mai 2019, Ethiopie ⋅ ☀️ 26 °C

    Noch bevor wir zum Frühstück gingen, war Abebe schon mit einem Hinterrad zugange, ausbauen, in der Stadt reparieren lassen, einbauen. Die Zeit reichte, um das Frühstück (trockenes Brot, Kaffee, Rührei und Marmelade) zu uns zu nehmen.
    Ich war übrigens nicht die einzige gewesen mit Riesenkakerlaken-Begegnung, aber wir haben es sie alle überlebt.
    Auf dem Weg zurück machten wir Halt bei den Karaju Oromi. Das ist ein Nomadenvolk, das in der Awashregion unterwegs ist. Arme Menschen mit viel Stolz. Abebe musste sich erst als Oromi outen, bevor sie uns akzeptierten und in ihr Dorf ließen. Das bestand aus ca. 6 rechteckigen Häusern und ca. 50 m weiter standen noch vielleicht 5 Rundhütten. Es war gerade der Wasserwagen da, also pures Volksgetümmel, das wir dann mit Süßigkeiten, Stiften und Spielzeug noch aufmischten. Hübsche Menschen mit dezentem Perlenschmuck, neugierige Kinder und wieder diese Freundlichkeit und Offenheit gegenüber den Ferengi, wie die Ausländer hier genannt werden, kein Betteln nach Geld!
    In Adama machten wir dann Halt in der "Fleischerei", wo traditionell rohes Fleisch vom Zebu (Buckelrind) serviert wird. Bernd und Abebe haben den Fleischteller mit rohen Stücken bestellt und genossen, uns alle haben sie ein kleines Stück kosten lassen. Ich muss sagen, es schmeckte sehr buttrig, war zart und frisch. Wir bekamen dann die gebratenen Strücke in einem speziellen Tischgrill serviert, super lecker.
    Kaffee gab es in einem Hotel mit Spa und Pool, den unsere Kleinen (Elli, Kiell und Friedemann) ganz schnell in Beschlag nahmen. Das gefiel augenscheinlich der einen oder anderen jungen Frau, die das Geschehen vom Rand betrachteten. Kjell musste sogar für ein Selfi herhalten.
    Nun sind wir wieder in Addis, können langsam runterfahren und morgen den Rest für die Schule erledigen. Hört sich einfach an, aber wir sind hier in Äthiopien!
    Zum Abendessen führte uns Abebe in eine Kunstgalerie mit Pizzeria. Schöne Bilder, leckeres Essen.
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