• Michaela Krell
  • Chris Donner
Eyl – Ara 2019

Wann wenn nicht jetzt

Wir starten unsere gemeinsame Reise quer durch Südostasien. Okumaya devam et
  • Gezinin başlangıcı
    26 Eylül 2019

    Endlich geht's los

    25 Eylül 2019, Almanya ⋅ ⛅ 15 °C

    "Ach, Süße... 7 Tops genügen doch vollkommen...", "... dann pack doch lieber etwas Technik aus...", "...wieso wiegt denn unser Rucksack immer noch über 12 Kilo...?", So oder so ähnlich schallte es die letzten Tage durch unsere Wohnung. Aber jetzt ist letztendlich alles entschieden. Rien ne va plus. Die Rucksäcke sind gepackt, die Vorfreude ist groß, die bislang längste Reise kann starten. Etwas hippelig sind wir ja schon...Okumaya devam et

  • Thank you for traveling with DB...

    26 Eylül 2019, Almanya ⋅ ⛅ 15 °C

    Glück im Unglück: wir sind in den falschen Zug umgestiegen 😱. Glücklicherweise fuhr dieser aber auch nach München. Und nach einem kurzen Plausch mit dem Zugpersonal durften wir sogar erste Klasse reisen. München war an allen Ecken fürs Oktoberfest herausgeputzt🥨🍻. Was für ein Anblick. Aber für Dirndl und Trachten hatten wir heute keine Zeit. Der Flieger nach Bangkok wartet...und mit ihm das große Abenteuer.Okumaya devam et

  • One Night in Bangkok...

    27 Eylül 2019, Tayland ⋅ ⛅ 32 °C

    Es ist laut, es ist schrill, es ist Bangkok... am Ankunftstag haben wir noch ein paar Stunden vom Abend. Unsere Unterkunft liegt in der Altstadt nur ein paar Kilometer von der berühmt berüchtigten Khaosan Road. Wo früher Reis gehandelt wurde, steppt hier die Backpackerszene. Für unser Abendbrot haben wir uns dann doch für eine ruhige Seitenstraße entschieden und mit den Einheimischen lecker Streetfood verspeist. Im wahrsten Sinne des Wortes: denn Platz nahm man direkt auf der Straße.Okumaya devam et

  • Das Venedig von Bangkok

    28 Eylül 2019, Tayland ⋅ ⛅ 33 °C

    Am zweiten Tag in Bangkok treibt es uns westlich von der Altstadt in die Kanäle. Mit einem schnittigen Wassertaxi düsen wir über die Wellen. Überall links und rechts gehen die Thais ihren beschaulichen Alltag in aller Ruhe nach. Angeln, schmücken ihre Boote oder kochen. So idyllisch.

    Wir erreichen einen schwimmenden Markt, auf dem leckeres Street...äh... Riverfood direkt in den Booten zubereitet wird. Hier landen typisches PadThai, Fisch in Salzkruste, Shrimps aber auch Babyschildkröten und Wasserschlangen auf den Tellern. Über den Geschmack lässt sich sicher streiten - die Welt voller Farben, Gerüche und Eindrücke ist dagegen unbestritten faszinierend.
    Okumaya devam et

  • Round 1: Fight!

    29 Eylül 2019, Tayland ⋅ ⛅ 35 °C

    Bei einem Besuch in Thailand muss natürlich auch ein traditionelles Sportevent auf dem Plan stehen: Thaiboxen🥊🇹🇭. Jeden Sonntag strömen die Einheimischen zu Channel 7, dem TV Sender Bangkoks für die Sportübertragungen. Und genau hier sitzen wir nun im Tumult zwischen Anfeuerungen, lauten Wettrufen, Glockenschlägen und den typischen Tanzzeremonien zu Kampfbeginn. Was für eine Leidenschaft, was für eine Stimmung. Die 5 Runden pro Kampf hält nicht jeder durch. Viele steigen bereits mit 14 Jahren in den Ring. Knockouts sind nicht selten. Martialisch und zugleich faszinierend.

    PS: Hätten wir doch mal ein paar Wettscheine abgegeben, so schlecht haben wir gar nicht mal getippt.
    Okumaya devam et

  • Ausblick über Bangkok

    29 Eylül 2019, Tayland ⋅ ⛅ 34 °C

    Jeden Morgen werden wir auf unserer Frühstücksterasse von einer hübschen Tempelkulisse begrüßt. Mönche sitzen neben uns in der Metro. Überall stoßen wir auf golden glänzende Schreine. Das macht Lust auf mehr.

    Und so geht's auf zum Golden Mount Temple, dem künstlich aufgeschütteten Berg mit einer goldenen Chedi, von dem man einen wunderschönen Blick über Bangkok genießen kann. Natürlich darf auch ein Abstecher zum Chatuschak Weekend Market nicht fehlen. Dort gibt es unter anderen Fleischspieße, Mango Sticky Rice, Smoothie, Sachen, Schmuck und vieles was das Herz begehrt.
    Okumaya devam et

  • Singapur du schöne Perle

    2 Ekim 2019, Singapur ⋅ ⛅ 30 °C

    Die Reise geht weiter🛫🛬.

    Singapur ist für uns der komplette Kontrast zu Bangkok. Die Stadt gibt sich moderner, entspannter und viiieeel grüner🌳🌳🌳. Allein schon der komplett mit Teppich ausgelegte Flughafen haut uns aus den Socken. Alles so sauber. Verkauf von Kaugummis? Unter Strafe Verboten. Herumliegende Kippen? Nirgends zu sehen.

    Wir machen uns auf, die Stadt zu erobern. Es geht entlang der Waterfront vorbei an verträumten Restaurants am Kai, über schicke Brücken und entlang der erhabenen Skyline. Im Hintergrund immer das markante Marina Bay Sands (höher als der Eiffelturm). Ist es nun ein Surfboard? Ein Schiff? Ein Bügelbrett? Das kann uns keiner sagen.

    Es ist zumindest mehr als nur ein 7 Sterne Luxushotel. Denn auf dem extra aufgeschütteten Land ist ein komplett neues Stadtviertel entstanden🏙️. Mit riesiger Parkanlage, botanischen Gärten, dem höchsten Indoor-Wasserfall der Welt, einem Wolkendom, den größten Infinity Pool auf dem Dach...und und und... Wir verweilen da gerne etwas länger und genießen am Abend eine atemberaubend Musik-Lichtershow zu bekannten Disneysongs zwischen den Bäumen. Und die Aussicht auf die Skyline ist ja nun auch nicht sooo schlecht, oder? 😉
    Okumaya devam et

  • Michelin Küche für unter zwei Euro?

    3 Ekim 2019, Singapur ⋅ ⛅ 29 °C

    In Singapur treibt es uns nicht nur zwischen die Hochhäuser🏙️. Auch die traditionellen Viertel wollen besucht werden. So schlendern wir gemütlich durch Chinatown und Little India. Besonders beeindruckend sind die buddhistischen Tempelanlagen🏯. Überall der Duft von Räucherstäbchen, tausende von Statuen und dazwischen viele Betende. Ein ganz eigener Zauber inmitten der Großstadt.

    Wir futtern uns durch die Hawker Center. Das sind lokale, mehrgeschossige Foodcourts, in denen du für den schmalen Taler kulinarisch alles bekommst, was du dir vorstellen kannst🍚🍜🍝🍤.

    Hier in diesem hektischen Center soll es laut einem heißen Tipp etwas ganz besonderes geben. Und ja, plötzlich stehen wir vor einer Schlange von Menschen - an einem unscheinbaren Stand. Man sagt, dass hier Wartezeiten von mehreren Stunden nicht unüblich sind. Was wollen die ganzen Menschen hier?
    Der Grund ist Liaon Fan. Obwohl sich viele damit rühmen, ist seine Küche als einzige nachweislich mit einem Michelin Stern ausgezeichnet. Dabei ist die Mahlzeit sehr einfach: Reis mit Hühnchen und Sojasauce. Und das für unter zwei Euro. Bitte was? Günstiger kommt man wohl nirgends an eine Michelin Küche. Die Neugierde übermannt uns und wir bestellen zwei der Gerichte. Und wie hats nun geschmeckt? Nun, darüber berichten wir euch dann gern nach unserer Rückkehr live.. 😊
    Okumaya devam et

  • Vorgeschmack auf Angkor Wat

    6 Ekim 2019, Endonezya ⋅ ☁️ 30 °C

    Nächster Halt: Indonesien. In Yogyakarta übernachten wir bei einer sehr gastfreundlichen muslimischen Familie, die uns mit Tipps und super leckeren Früchte-Porridge versorgt.

    Eine perfekte Ausgangslage, um die Tempel in der Umgebung zu erkunden. Und wie macht man das in Indonesien authentisch? Natürlich mit einem Roller. Im dichten Stadtverkehr Yogyakartas zweiflelos ein halsbrecherisches Abenteuer - aber sobald man raus zwischen die hügeligen Reisfelder fährt absolut schön.

    Der hinduistische Tempel Prambanan steht als erstes auf unserer Liste. Um 850 erbaut, hat die weitläufige Tempelanlage nichts von ihrem einstigen Reiz verloren und stimmt architektonisch schonmal gut auf Angkor Wat ein. Wir sind fasziniert.

    Ganz anders und sogar noch eindrucksvoller ist der kolossale Tempel Borobudur. Aufstehen um Mitternacht und zwei Stunden nächtliche Rollerfahrt haben sich gelohnt. Wenn die Sonne im Hintergrund langsam aufgeht und sich der umgebende Dschungel aus dem Nebel schält ist alle Müdigkeit vergessen. Auf der Spitze haben wir einen wunderbaren Ausblick über die Landschaft.
    Der Tempel wurde erst vor einem Jahrhundert völlig überwuchert wieder entdeckt. Nachdem einstige buddhistische Kulturen ihn aufgrund von Vulkanausbrüchen aufgeben mussten.

    Neben der Kultur hat uns auch die hiesige Küche schnell überzeugt. Auch wenn die Einheimischen den Chilli gern etwas großzügiger verwenden. Unglaublich lecker, was hier zum kleinen Preis angeboten wird. 🍜🍚🍛
    Okumaya devam et

  • Blick in den Schlund der Erde

    9 Ekim 2019, Endonezya ⋅ ⛅ 22 °C

    Jetzt geht es auf die raue Seite Javas. Wir verzichten bewusst auf eine organisierte Tour und fahren selbst mit einem Moped in Richtung Mount Bromo, einen der vielen aktiven Vulkane hier in Indonesien🌋.

    Wrooooom... Wir düsen steile Bergstrassen bis auf 2.300 Meter hinauf🛵. Die letzten Höhenmeter wollen zu Fuß bewältigt werden. Ganz schön anstrengend. Nur mit einer Stirnlampe geht es nachts bei 4 Grad die engen Bergpfade hinauf. Über uns das klare Sternenzelt und die Milchstraße. Aber viel Zeit zum staunen bleibt nicht. Denn wir wollen vor Sonnenaufgang an einem geheimen Aussichtspunkt sein.

    Wir schaffen es rechtzeitig und werden mit einem stimmungsvollen indonesischen Sonnenaufgang belohnt. Zu unseren Füßen liegt die riesige Vulkanlandschaft, die von der Morgensonne nun langsam in die verschiedensten Rottöne getaucht wird. Überall kleine rauchende Schlote. Wow.

    Wir wollen näher an die Schlote ran und beginnen die Wanderung durch das Aschefeld zum rauchenden Mount Bromo. Es ist staubig, es ist dreckig, es ist trocken. Der steile Aufstieg an den Vulkanwänden hinauf kostet sehr viel Kraft. Doch plötzlich stehen wir mitten drin im Krater. Nur ein paar Meter unter uns klafft ein riesiges Loch. Wir hören und sehen es brodeln. Überall dampft es. Was für ein Naturschauspiel😳.
    Okumaya devam et

  • Darf es noch ein Smoothie sein?

    14 Ekim 2019, Endonezya ⋅ ⛅ 30 °C

    Nach Tempeln und Vulkanen wird es erstmal Zeit für eine kleine Verschnaufpause, oder? Und was eignet sich dafür nicht besser als ein paar Tage am Strand? Hier lassen wir uns die letzte hartnäckige Vulkanasche aus allen Poren waschen und genießen den Moment.

    Kristallklares Wasser und puderweiser Strand, dazu einen super frischen Smoothie und eine Hängematte machen die Tage im Süden Lomboks sehr chillig. Überhaupt sind Smoothies in allen Varianten zu unseren täglichen Begleitern geworden.
    Mit unseren Roller erkunden wir die Strände rund um Kuta. Es ist Nebensaison. Der Trubel bleibt aus. Neben vereinzelten Surfern tummeln sich hier auch regelmäßig Kühe am Strand. Wirklich.
    Die Stadt selbst zeigt sich am Abend dagegen mit Life Musik in den Bars, leckerem Essen und quirligen Backpacker Parties sehr lebhaft. Ein schöner Kontrast.

    Mehr braucht es gerade nicht. ☀️
    Okumaya devam et

  • Auf den Spuren von Indiana Jones

    16 Ekim 2019, Endonezya ⋅ ☀️ 26 °C

    Einmal quer über die Insel führt uns nun unser Weg🌴🌴🌴. Lombok gilt als das Bali von vor 20 Jahren. Weniger Tourismus und mehr ursprüngliche Natur und Kultur. Toll. Wir sehen aber auch die Schattenseiten: Viele Städte haben hier und da ein merkliches Müllproblem. Zudem sind seit dem mächtigen Erdbeben im letzten Jahr noch überall Spuren zu erkennen.

    Wir lassen uns nicht beirren und wollen sowieso mehr in die unberührte Natur. Der Weg zum Dschungel führt über den steilen Monkey Pass. Hier ist der Name Programm. Denn die wilde Affenbande erwartet uns schon🐒🐒🐒. Mit Keksen und Nüssen können wir die klaufreudigen Kletterer von unseren Hab und Gut fern halten. Etwas Beute haben sie dennoch erhascht, wie die Bilder zeigen.

    Am Fuße des Vulkans Mt. Rinjani schlagen wir uns an Wasserläufen entlang durch das Dickicht. Über Stock und Stein. Gegen Schweissperlen auf der Stirn hilft die Erfrischung an den vielen unglaublich schönen Wasserfällen. Allen voran der Tiu Kelep, der über 40 Metern durch das Blattwerk hinab stürzt. Wir sind fasziniert. Und nass...
    Okumaya devam et

  • Gili, Gili, Gili...

    21 Ekim 2019, Endonezya ⋅ ☀️ 30 °C

    So, da sind wir also. Die eher spartanische Fähre hat uns auf den Gili Inseln abgesetzt. Hier auf Gili Trawangan gibt es noch keinen motorisierten Verkehr - dafür umso mehr Pferdekutschen und vor allem Fahrräder. Überall Fahrräder.

    Ein buntes Programm erwartet uns die Tage. Michi versucht sich im Flying Yoga. Chris macht den Tauchschein. Tagsüber zieht es uns raus, mit den Schildkröten schwimmen🐢🐢🐢. Abends winken Cocktails, Livemusik oder lebhafte Reggae-Bars. Hier kann man es aushalten.

    Arbeiten im Urlaub? Och neeeee... Eine Ausnahme machen wir aber gerne: wenn zum Beach-Cleanup gerufen wird. Zusammen mit einer ganzen Schar engagierter Touristen und Einheimischer bewaffnen wir uns mit Müllsäcken und lesen überall Unrat auf. Da kommt schon einiges zusammen. Sowohl an Müll aber auch an fleißigen Händen. Schön, dass sich jeder in seiner Rolle mit verantwortlich fühlt.
    Okumaya devam et

  • Unter dem Meeeeer...

    24 Ekim 2019, Endonezya ⋅ ⛅ 30 °C

    Unser letzter Gruß aus Indonesien. Beim abschließenden Inselhopping von den Gilis über die Secret Gilis (Nanggu, Rengit, Sudak, Kedis und Layar) genießen wir nochmal ein paar entspannte Tage.

    Hier ist mittlerweile Nebensaison und wir haben das Bungalowdorf und den Pool doch tatsächlich komplett für uns alleine. Wohooo. Komplette Ruhe überall.

    Überall? Nein, denn egal wo wir abtauchen: unter Wasser geht es umso lebhafter zu. Tauchen durch korallenüberzogene Wracks, Schwimmen mit riesigen Schildkröten oder eine Schnorcheltour durch kunterbunte Fischschwärme🐠🐟🐡🐚🐙🦀. Hier ist die (Unterwasser)welt noch in Ordnung.

    Und schmeckt dazu auch noch gut😉. Denn am Abend serviert Norman, ein einheimischer Speerfischer, uns Frisches von der Küste.

    So klingen die 3 Wochen auf Indonesien langsam aus. Ein Land, was uns mit unglaublich viel Herzlichkeit, interessanten Bekanntschaften und einer traumhaft leckeren Küche in Erinnerung bleibt. So, Kambodscha, was bietest du😊? Wir sind gespannt.
    Okumaya devam et

  • Killingfields. Die Narbe Kambodschas

    25 Ekim 2019, Kamboçya ⋅ ⛅ 32 °C

    Szenenwechsel. Phnom Penh. Ein Kontrast, wie er größer nicht sein könnte. Nach den ruhigen Inseln Indonesiens geht's wieder ins lebhafte Großstadtgetümmel. Und nach den sorglosen Tagen am Strand holt uns die Hauptstadt Phnom Penh gleich auf den harten Boden zurück.

    In dem Fall ist der Boden durchzogen mit Knochen und Schädeln. Wir stehen auf den Killing Fields. Dem größten von über 200 Massengräbern in Kambodscha. Noch heute werden in der Regenzeit Knochenreste an die Oberfläche gespült. Man sieht Kleidungsreste aus der Erde gucken.

    Es ist gerade mal 40 Jahre her, als in Kambodscha die roten Khmer unter Führung Paul Pots ihre Vision eines einfachen kommunistischen Bauernstaates verwirklichen wollten. Städter, Gebildete, Lehrer, Ärzte, gar jeder der eine Brille trug galten als intellektuelle Regimefeinde und wurden vertrieben, verhört, gefoltert, zu Geständnissen gezwungen und anschließend getötet. In nur drei Jahren sind fast drei Millionen Menschen (ein Drittel der gesamten Bevölkerung) zum Opfer gefallen.

    Wir hören detaillierte Zeugenberichte, sehen die Gruben, das berüchtigte S21 Foltergefängnis, Mordwaffen und tausende Totenschädel sorgsam aufgereiht. Weiter in Details gehen wir an dieser Stelle nicht. Es ist ein grausamer Teil der Landesgeschichte, der die Menschen hier noch merklich bewegt. Uns auch.
    Okumaya devam et

  • Von Tempeln und Tümpeln

    27 Ekim 2019, Kamboçya ⋅ ⛅ 32 °C

    Über Phnon Penh hängt eine unerträgliche Dunstglocke. Anstrengende 36 Grad drücken mit aller Härte auf die Straßen. Kein Lüftchen. Kaum Schatten. Uff😓. Wir lassen es sehr langsam angehen.

    Eine Besichtigung des Königspalastes steht auf dem Programm. Ob das herrschaftliche Paar wohl heute zu Hause ist? Hmmmm... wir entdecken leider nur die majestätische Autoflotte. Dafür kann sich der Palast wirklich sehen lassen. Besonders als am Nachmittag erste Wolken aufziehen und die durchbrechenden Sonnenstrahlen die goldenen Dächer buchstäblich ins rechte Licht rücken.

    Und genau diese Wolken bringen auch spätabends die ersten Gewitter über das Land. Und was für welche. Blitze zucken. Wind fegt durch die Palmenblätter. Monsunregen prasselt lautstark auf die Markise unseres Homestays. Die Stromversorgung kapituliert.

    Am nächsten Tag zeigt sich das ganze Ausmaß. Unsere Weiterreise mit den Bus Richtung Süden führt über komplett überschwemmte Straßen. Ganze Dörfer werden zu riesigen Tümpeln. Erstaunlich wie gelassen und beharrlich die Kambodschaner dennoch ihrem Alltag nachgehen. Die Busfahrt war jedenfalls ein Erlebnis für sich.
    Okumaya devam et

  • Wo der Pfeffer wächst

    29 Ekim 2019, Kamboçya ⋅ ☀️ 27 °C

    Wir versuchen der Hitze Richtung Süden zu entkommen. So richtig geht der Plan nicht auf - die Schweißperlen bleiben unser Reisebegleiter. Dafür ändert sich die Landschaft. Aus Großstadt wird eine interessante Mischung aus Wasserlandschaft, Dschungel und Plantagen.

    Wir verbringen ein paar Tage in Kampot. Die Stadt des Pfeffers. Hier wird wirklich alles mit diesem Gewürz verfeinert. Wir kosten Pfeffereis und Pfeffermarmelade. Und was sollen wir sagen? Es schmeckt richtig gut. Neben unzähligen Pfefferplantagen gibt es hier auch viele Salzfelder. Das passt ja.

    Auf dem lebendigen OldTown Market kommt dann alles wieder zusammen. Die Gerüche und Anblicke sind auf den ersten Moment manchmal etwas befremdlich.

    In der Unterkunft lernen wir Mr. Leng kennen. Er packt direkt mit an um unseren Aufenthalt unvergesslich zu gestalten. Mit ihm geht's zu geheimen Wasserfällen, er zeigt den Pfefferanbau hautnah und führt mit seinem Tuktuk durch die mangrovendurchzogene Nachbarschaft. Echt beeindruckend, wie er sich kümmert.

    Aber auch selbst gehen wir wieder auf Tour: Mit Anna und Justus, unseren neu kennengelernten Hamburger Reisebuddies (Grüße!), schwingen wir uns auf Fahrrad und Roller. Unser Ziel: der Bokor Nationalpark in den Bergen. Hier oben zwischen den grünen Wipfeln wechseln sich atemberaubende Natur mit verfallenen Hotelruinen ab. Eine altertümliche Tempelanlage steht nur unweit von einem riesigen, potthässlichen Casino-Ressort. Drumherum über 20 Kilometer nur Dschungel. Alles surreal - alles Kambodscha.
    Okumaya devam et

  • Paradies auf Zeit

    3 Kasım 2019, Kamboçya ⋅ ☁️ 29 °C

    Reisegruppe Hamburg/Leipzig setzt sich wieder in Bewegung. Da Justus und Anna zufälligerweise die gleiche Reiseroute haben, geht's die kommenden Tage zu viert weiter.

    Wir fahren mit der Fähre nach Koh Rong bzw. Koh Rong Samloem. Zwei Bilderbuchinseln vor der Südküste Kambodschas. Hier trifft türkisblaues Wasser auf Sand, der so fein und weiß ist, dass er unter den Füßen quietscht und in der Sonne blendet. Chillige Strandbars laden zum Cocktail direkt am Wasser ein. Die Saison geht erst los, sodass wir dieses Paradies fast für uns alleine haben.

    Beim Kletterwald "High Point", ist der Name Programm denn für uns geht es bis auf 25 m Höhe. Ausgerüstet mit Karabiner und Seil erklimmen wir die uralten Baumwipfel im Dschungel. Fantastische Ausblicke über das Meer und die umliegenden Inseln entlohnen für die Anstrengungen. Wir sind jedoch nur Gast. Denn schnell macht uns die einheimische Affenbande klar, wer hier oben das Hausrecht hat. In den Seilen hängend mit einer Horde Makaken auf Tuchfühlung ist schon eine abenteuerliche Erfahrung.

    Unsere Unterkunft auf Koh Rong ist ein Baumhaus direkt am Wasser. Mit Meeresrauschen im Ohr lässt sich gut einschlafen und mit Meerblick macht sogar das Aufstehen früh Spaß. Wir gönnen uns eine ausgiebige Massage von blinden Khmer bevor wir eine Erfrischung in den Wellen nehmen. Nachts schnorcheln wir im Meer voller leuchtendem Plankton.

    Selbst nach einer Woche Inselleben möchten wir am liebsten noch ein paar Tage verlängern.

    Ironischerweise führt der Zugang zu diesem Paradies über den Fährhafen von Sihanoukville. Der wohl hässlichsten und dreckigsten Stadt unserer Reise. Streng nach einem 5 Jahresplan ziehen die Chinesen ein Casino nach dem anderen hoch (da in China selbst Glücksspiel verboten ist). Die gesamte Gegend gleicht einer riesigen Baustelle und diese Entwicklung wird sicherlich auch auf die Inseln Auswirkungen haben.

    Man sagt immer: "zum Reisen ist es nie zu spät." Im Fall der Koh Rong Inseln stimmt das leider nicht. Ein Paradies auf Zeit.
    Okumaya devam et

  • Angkor

    6 Kasım 2019, Kamboçya ⋅ ⛅ 30 °C

    Für unser Bergfest (die Zeit vergeht leider wie im Flug) steht ein besonderes Highlight auf der Reiseroute: die Tempel von Angkor.

    Abermals heißt es 4 Uhr morgens aufstehen. Denn wir wollen dabei sein, wenn sich das berühmteste Bauwerk Angkor Wat langsam aus der schwarzen Nacht heraus schält und in Morgenröte taucht. Es lohnt sich. Die ersten Sonnenstrahlen schimmern zwischen den haushohen Pagoden hindurch. Der Dschungel drumherum erwacht langsam. Was für ein Schauspiel.

    Jetzt gehts rein. Als wir die sehr steilen Stufen von Angkor Wat erklimmen und unseren Blick über die Gegend schweifen lassen, bekommen wir eine ungefähre Vorstellung von den Dimensionen der weltgrößten Tempelanlage samt umlaufender Wassergräben. Wirklich beeindruckend, was hier im 12. Jahrhundert allein von Menschenhand geschaffen wurde. Angkor war damals dank fortschrittlicher Wasserstauung und cleverer Feldbewirtschaftung das wohlhabende Zentrum der Region.

    Angkor Wat ist zwar das bekannteste Bauwerk, aber nur einer von sage und schreibe 1150 Tempeln hier. Das Gelände ist riesig - ebenso unser Entdeckerdrang. 3 Tage haben wir eingeplant um die interessantesten von ihnen zu erforschen.

    Mitten in einem scheinbar endlosen Morast erhebt sich Neak Poun. Schreine und Statuen ragen halb aus dem grünen Wasser. Alles ist still.
    Ein paar Kilometer weiter wandeln wir auf den Spuren von Lara Croft im Ta Prohm Tempel. Tatsächlich wurden hier einige Szenen von Tomb Raider gedreht. Die Kulisse könnte besser nicht sein. Uralte Bäume wachsen aus den Dächern des Tempels. Riesige Wurzeln winden sich durch Mauern und Böden. Die Natur holt sich über Jahrhunderte zwischen den Steinen an jeder Ecke ihren Lebensraum zurück.
    Am beeindruckendsten finden wir jedoch Preah Khan. Von wilden Affen geleitet, schält sich plötzlich diese ehemalige Stadtanlage aus dem dichten Dschungel. Löwenstatuen thronen an Eingang. Wir sind fast alleine, weit entfernt von Touristenströmen. Die Nachmittagssonne wirft interessante Lichtstrahlen auf die Reliefs in den uralten Gängen. Die Ruinen sind so weitläufig und verwinkelt, dass wir uns mehrfach verlaufen. Hier kann man Stunden verbringen.

    Angkor ist schon immer ein Ziel auf unserer Reiseliste gewesen und hat uns nicht enttäuscht. Noch nie viel es schwerer uns auf nur zehn Fotos zu beschränken.
    Okumaya devam et

  • Bewegende Begegnungen

    7 Kasım 2019, Kamboçya ⋅ ⛅ 30 °C

    Unsere Tage bei den Angkor Tempeln neigen sich dem Ende entgegen. Und damit auch die tolle Zeit mit unseren Hamburger Travelbuddies. Auf ein garantiertes Wiedersehen, ihr beiden. 👋

    Ebenso ans Herz wächst uns Achii, unser Tuktuk Fahrer. Er sorgt sich wirklich rührend: strickt unsere Tempeltouren jenseits von Touristenströmen, versorgt uns mit Wasser und guten Tipps und fährt auch zu den entlegensten Orten. Wir gestalten die kommenden Tage gemeinsam.

    Obwohl er nur gebrochen Englisch spricht, erfahren wir viel bewegendes über sein Leben. Leider auch, dass seine 6 Monate alte Tochter Emily an einer kritischen Herzerkrankung leidet. Er ist fast täglich im Krankenhaus mit ihr. Leider kann sie erst in ein paar Monaten operiert werden - wenn sie bis dahin durchhält. Um sie durchzubringen, ist er um jeden durch die Touren verdienten Dollar dankbar.

    So dankbar, dass er uns am Ende sogar nach Hause zu seiner Familie einlädt, um uns zu bekochen. Wir nehmen das Angebot gerührt an. Am nächsten Tag geht es weit, weit auf das Land hinaus. Irgendwo im Nirgendwo halten wir an einer kleinen Wellblechhütte. Hier wohnt Achii also. Er besitzt zwei Hühner und einen kleinen Mangogarten, der jedoch die meiste Zeit unter Wasser steht. Strom bezieht er von seinem linken Nachbarn, die Toilette nutzt er bei den rechten. Wir sitzen auf einer rustikalen Holzpritsche. Achii schaltet den Fernseher ein. Lächelnd meint er, dass das Bild erst nach 20 Minuten kommt.

    Egal. Wir wollen ihm schließlich beim Zubereiten helfen - aber das Kochen gibt er nicht aus der Hand. Ehrensache für ihn. Auf einem spartanischen Gaskocher brät Achii Fisch, den wir eine halbe Stunde zuvor noch auf dem lokalen Markt im Wasser schwimmend gesehen haben. Frischer geht's nicht. Verfeinert mit ein paar exotischen Gewürzen und Kräutern, die für uns nicht identifizierbar sind (Schade, kein Nachkochen zuhause möglich). Gegessen wird anschließend im Garten. Es ist köstlich. Zwischendurch kommen immer mehr Nachbarkinder und beäugen uns neugierig. Touristen kennen sie kaum. Achii meint, wir sind die ersten, die er zu sich eingeladen hat. Was für eine Ehre.

    Am Ende lernen wir nicht nur die Nachbarn, sondern auch seine Frau und Tochter Emily kennen. Ein wirklich aufgewecktes Kind, dem wir gesundheitlich wirklich alle Daumen drücken.

    Wir bleiben mit Achii auf jeden Fall in Kontakt. Es ist unglaublich, wieviel Gastfreundschaft er gibt, obwohl er kaum etwas hat.
    Okumaya devam et

  • Lichtermeer über Thailand

    11 Kasım 2019, Tayland ⋅ ☀️ 29 °C

    Wir sind wieder zurück in Thailand. Genau gesagt reisen wir mit dem Nachtzug nach Chang Mai. Denn hier im Norden des Landes findet rund um die Vollmondnacht des zwölften Monats das Loy Krathong Festival statt. Die sonst etwas verträumte Stadt wird für ein paar Tage zum Laternenmeer.

    Alles dreht sich dabei um die Krathongs. Kleine kunstvolle Schiffchen aus Bananenblättern, Blumen und Räuchkerzen, die mit persönlichen Wünschen zu Wasser gelassen werden. Wir möchten unser Krathong aber nicht einfach kaufen sondern selbst basteln. Am Fluss finden wir in Hannah eine geübte Lehrerin. Gut, mit ihrer Fingerfertigkeit halten wir nicht ganz mit, dass Ergebnis kann sich dennoch sehen lassen. Wir setzen unser kleines, leuchtendes Krathong in den Fluss und beobachten, wie es mit hundert anderen friedvoll dahintreibt.

    Auch die prunkvoll geschmückte Parade mit verschiedenen Wagen und Künstlern lädt zum verweilen ein.

    Höhepunkt ist für uns jedoch das berühmte Yi Peng, welches nur um Chiang Mai stattfindet. Tausende Besucher aus aller Welt zünden gleichzeitig ihre Laternen an und lassen sie friedlich gen Himmel steigen. Was für ein wahnsinnig eindrucksvolles Spektakel. Über uns ergießt sich ein wahres Lichtermeer aus unendlich vielen roten Punkten. Es ist schön, dass wir zur richtigen Zeit in Chiang Mai sind und diesen Moment miterleben dürfen.
    Okumaya devam et

  • Dickhäuter Dating

    14 Kasım 2019, Tayland ⋅ ⛅ 24 °C

    "Stoooop" hallt es durch den Dschungel. Wir bremsen unseren Roller abrupt. Waren da gerade Elefanten mitten im Dickicht? Wir fahren kurz zurück. Und Tatsache, durch das Blattwerk schauen sechs Rüssel hervor.

    Wir wissen zwar, dass rund um Chiang Mai der Lebensraum für viele asiatische Elefanten ist. Jetzt, wo uns plötzlich welche gegenüberstehen, sind wir dennoch überwältigt. Es ist eine ganze Familie betreut von ein paar Rangern. Wir sind vorsichtig. Schließlich wollen wir nicht unbedingt so ein Schwergewicht auf unseren Füßen stehen haben. Unbegründet - denn die vermeintlich schwerfälligen Dickhäuter beweisen viel Feingefühl, Achtsamkeit und sind sehr zutraulich. Ihre Haut ist hart, borstig und ledrig. Ihr Blick und Wesen dafür umso sanftmütiger. Sie haben mindestens genauso viel Spaß an einem spontanen Fotoshooting wie wir.

    Angespornt von diesen Erlebnissen sind wir am kommenden Tag in einem Elephant Sanctuary. Hier finden Elefanten aus früherer Gefangenschaft ein würdiges Zuhause unter ihresgleichen. Wir lernen ihre Lebensweise kennen, bereiten ihnen Mahlzeiten und Medizin zu und dürfen sie auch baden. Unserem Badegast gefällt die Rückenmassage mit Bürste jedenfalls so gut, dass er sich gleich mal komplett seitlings in den Fluss legt.

    Und dann ist da noch der gerade mal ein Monat alte und super verspielte "Bamboo". Einmal angestachelt hat der kleine Rüsselrowdy sichtlich Spaß dabei, die Besucher frech umzurempeln und umherzuschieben. Chris hat damit seinen Lieblingsspielgefährten jedenfalls gefunden.
    Okumaya devam et

  • Hanoi Tag & Nacht

    17 Kasım 2019, Vietnam ⋅ ⛅ 29 °C

    Unser letztes Land steht an: Vietnam. Wir starten im Norden - genau gesagt in Hanoi. Besonders die Altstadt überrascht mit einer erfrischend anderen Architektur. Da Vietnam früher französische Kolonie war, finden wir hier schicke Kaffeehäuser und dekorative Fassaden. Sogar eine Kathedrale im Stil Notre Dames steht in dieser schönen Stadt.

    In dem historischen Viertel der 36 Gassen widmet sich jede Straße einem Thema. Hier gibt's nur Eisenwaren, da Spielzeug, dort Lampen... Wir lassen uns treiben.

    Entlang der Bahngleise haben sich Streetartkünstler kreativ ins Zeug gelegt. Dasselbe tun wir mit unserer Kamera und haben dabei eine Menge Spaß mit verschiedenen Wandgemälden.

    Hier führt auch die bekannte Trainstreet entlang. Ein schmaler Bahndamm, der sich direkt durch die Wohnviertel Hanois schlängelt. Nur ein paar Zentimeter von den Gleisen entfernt sitzen die Touristen auf kleinen Hockern und trinken gemütlich Kaffee. Wann hier der nächste Zug kommt, scheint keiner so genau zu wissen. Aber wenn es soweit ist, herrscht tumultiges Treiben. Unter dem lauter werdenden Zughorn werden schnell die Stühle reingestellt und die Gleise geräumt. Dann heißt es an die Hauswand pressen, denn zwischen unserer Nase und dem vorbeirauschenden Zug passt nicht mehr wirklich viel. So schnell wie das Spektakel sich anbahnt, ist es auch wieder vorbei.

    Nachts herrscht in der Beerstreet geselliges Treiben. Der Name ist Programm. Denn hier gibt es das lokale Bier frisch gezapft für unter 20 Cent. Bei Livemusik und leckeren Barbeque-Tischgrill lassen wir die Abende würdig ausklingen.
    Vietnam, das ist ein schöner Auftakt.
    Okumaya devam et

  • Wow! Die Wolkenstraßen über Ha Giang

    22 Kasım 2019, Vietnam ⋅ ☁️ 17 °C

    Nächster Punkt auf unserer Vietnam-Tour: der "Ha Giang Loop" ganz im Norden des Landes.

    Zugegeben, wir haben anfangs gehadert: Vor uns liegen die herausforderndsten Bergstraßen ganz Vietnams. Das Wetter ist als sehr wechselhaft angekündigt. Und wir mittendrin ohne Motorradführerschein. Wollen wir uns das wirklich antun? Wir wollen! Und diese Entscheidung erweist sich als goldrichtig.

    Wir lassen unsere schweren Rucksäcke in Ha Giang zurück, leihen ein Motorrad und starten auf eigene Faust eine 4 Tages Tour durch das Karsteingebirge hoch im Norden. Unseren fahrbaren Untersatz taufen wir symbolträchtig "Hannibal" (denn der schaffts über alle Berge).

    Mit Gas am Anschlag schlängeln wir uns auf schmalen Serpentinen das Hochgebirge hinauf. Dicke Busse und Laster rangeln in  Haarnadelkurven laut hupend mit uns um die Vorfahrt. 

    Landschaftlich präsentiert Vietnam hier oben eine Kulisse, die absolut atemberaubend ist. Es fällt unglaublich schwer, sich auf die Straße zu konzentrieren. Überall ragen kleine Berggipfel wie spitze Hütchen empor. Die Szenerie gleicht einer surrealen Märchenlandschaft, wie wir sie noch nie gesehen haben.

    Die chinesische Grenze ist oftmals nur ein Katzensprung entfernt. Hier und da kann man inoffiziell ein paar Schritte hinüber wagen. Sofern die Totenkopfmarker zuvor nicht abschrecken.

    Am dritten Tag umklammert aufkommender Nebel die Bergspitzen und hält sie fest im Griff. Wir düsen mit Hannibal schmale Bergstraßen direkt am felsigen Abhang entlang. Neben uns geht es hunderte Meter  steil nach unten. Das Panorama auf den schimmernden Fluss im Tal  ist fantastisch. Auch deswegen, weil es teilweise keine Straßenbegrenzungen gibt, die die Sicht versperren. Oh mein Gott, wo sind wir hier?

    Tags darauf stehen wir stolz oben auf den Gipfeln und schauen weit, weit ins Land auf die Serpentinen herab. Ein paar Stunden zuvor sind wir diese noch zwischen den terrassenartigen Reisfeldern steil bergauf gejagt. Flüsse und Witterung haben Teilen der Straße zugesetzt, sodass wir Hannibal oftmals zu abenteuerlichen Offroad Aktionen treiben.

    Letztlich führt er uns aber nach vier Tagen zuverlässig und vollgepumpt mit Adrenalin und Eindrücken zurück nach Ha Giang.

    Der "Ha Giang Loop" ist fordernd. Er ist nervenaufreibend. Aber vor allem ist er eins: unfassbar schön. Ein Muss bei einem Vietnambesuch.
    Okumaya devam et

  • Wo der Drache ins Meer hinabsteigt

    25 Kasım 2019, Vietnam ⋅ ☀️ 26 °C

    Legenden zufolge hat einst in der Ha Long Bucht ein riesiger Drache das Land in unzählige kleine Inseln zerbrochen als er sich ins Meer hinab stürzte. Wir stürzen uns auch - und zwar ins nächste kleine Abenteuer.

    Alle der knapp 2000 Inseln schaffen wir freilich nicht. Aber unser Skipper hat eine interessante Route organisiert - abseits der quirligen Touristenströme. Rattattatatat... Unter lautem Getöse wird der Anker eingezogen, als wir von CatBa aus für zwei Tage in See stechen. Mit 12 abenteuerlustigen Mitstreitern an Bord.

    Wir lernen das Leben einer von über 300 Fischerfamilien kennen, die hier auf eher rustikalen Hausbooten leben. Jede hält unter den Stegen ihren eigenen "Lucky Fish", ein über zwei Meter großer Koloss, der stets reichen Fang bescheren soll. Für unser frisches Abendessen in geselliger Atmosphäre reicht es allemal. Unsere Kabine für die Nacht ist sehr gemütlich und verwöhnt morgens mit Blick auf die in absoluter Stille liegende Ha Long Bucht.

    Wir cruisen um zahllose spitze Inselchen. Zuerst auf dem Boot. Später selbst mit kleinen Kajaks. Schroffe Kalkhöhlen führen uns zu kleinen, abgeschotteten Lagunen. Das sind wichtige, schützende Rückzugsorte für die Fischer bei Taifunen. Hier gibt es viel zu sehen: Flora und Fauna entwickeln sich wild und unberührt. 

    Bei so viel Nähe zum Wasser dürfen natürlich auch ein paar Strandbesuche und ein kleiner Angelausflug nicht fehlen.

    Wieder an Land hängen wir spontan noch einen Tag dran und erkunden die Ha Long Bucht von CatBas Landseite aus. Die kleinen Inseln sind hier richtig hohe Bergspitzen und offenbaren ein wunderbaren Blick auf die Küste. Die Tage sind ein entspannter Ausgleich zum nervenaufreibenden Motorradritt durch Ha Giang.
    Okumaya devam et