• JaMa on Bikes
aug. – sep. 2016

Santiago 2016

Et 40-dagers eventyr av JaMa on Bikes Les mer
  • Tag 22 // Auf geht`s Angie

    10. september 2016, Frankrike ⋅ ⛅ 17 °C

    Pünktlich zum Damenfinale haben wir unseren Spaziergang durch die Stadt beendet. Bei unserer Ankunft sind wir bereits an dem unüersehbaren Jahrmarkt vorbei gekommen, den wir uns dann jetzt nochmal genauer angeschaut haben. Vor allem eines der Glücksspiele hat es uns angetan, wobei wir nach 5 verzockten Euros dann doch standhaft bleiben konnten.

    Der Tag auf dem Rad verlief heute schon wieder deutlich besser als der Gestrige. Trotz 800HM plus haben wir es heute auf 115km gebracht. Die Beine scheinen also noch mitzuspielen. Seit wir an der Garonne fahren haben wir wieder das Glück, dass es einen sehr schönen Radweg gibt. Dieser verläuft zwar fast nie direkt am Fluss, ist aber durchgängig asphaltiert und absolut verkehrsarm. Lange werden wir allerdings nicht mehr das Vergnügen haben, denn der nächste "Talwechsel" steht an. Erstes Zwischenziel für morgen ist Tarbes. Bis nach Pau zu kommen wäre ideal.

    Unser heutiges Hotel ist wieder von der unspektakulären Sorte. Positiv: mit Eurosport und ZDF können wir sowohl das Tennisfinale als auch noch die Bundesliga Zusammenfassungen sehen. Das Abendprogramm steht also.

    Morgen früh wollen wir früh los, damit wir in Tarbes noch einen offenen Supermarkt erwischen. Auch wenn es etwas komplizierter ist, sind wir froh, dass einige Läden zumindest einen halben Tag offen haben. Kein Vergleich zu unseren Ladenöffnungszeiten in Deutschland.

    Ach ja, nebenbei haben wir noch einen Trailrun absolviert. Beweisfoto anbei :P und die Pizzeria mit den schönsten Sitzplätzen haben wir auch gefunden...
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  • Tag 23 // Sonntag fällt aus

    11. september 2016, Frankrike ⋅ 🌙 21 °C

    Nachdem wir unseren Ruhetag vor zwei Tagen genommen haben war heute, im Gegensatz zu den beiden vorherigen Sonntagen, Vollgas geben angesagt.

    Aufgrund der nur morgens geöffneten Supermärkte sind wir extra früh losgefahren um nach ca. 70km in Tarbes zum Mittag nochmal einkaufen gehen zu können. Bei noch recht frischen Temperaturen starteten wir kurz nach 8 Uhr, zu unserer linken Seite durchgängig die Gipfel der Pyrenäen.

    Nach knapp 30km hatten wir auf 600m unseren höchsten Punkt des Tages erreicht und konnten für einige Kilometer bergab die Beine hochlegen. Unglücklicherweise meinte es unser Navi in dem Bereich zweimal nicht ganz so gut mit uns, so dass wir einiges an Zeit auf zwei sehr holprigen Wegen verloren. Lustig wurde es auch, als wir eine Abzweigung verpassten und plötzlich vor dem örtlichen Gefängnis standen. Nach der Justiz von Erfurt unser zweiter Kontakt mit den Gesetzeshütern.

    Vor Tarbes mussten wir dann nochmal zwei/drei Hügel hinauf und da es mit dem Ladenschluss immer knapper wurde, beschlossen wir, dass Max, der am Berg der stärkere von uns beiden ist, vorfährt um unsere Vorräte auffüllen zu können. Wie letzten Sonntag reichte es wieder knapp, allerdings diesmal ohne die Überraschung der falsch angegebenen Öffnungszeiten. Die restlichen Kilometer konnten wir dann frisch gestärkt ganz entspannt angehen.

    Bei der Wahl des Hotels haben wir beim Namen auf alt Bekanntes zurück gegriffen und sind wieder im Hotel Central. Zu Carcassonne eine deutliche Steigerung und in der Tat zentral. Was wir so von der Stadt gesehen haben ist wirklich schön, gerade zu Tarbes heute Mittag optisch ein riesiger Unterschied. Da wir jedoch ganz schön kaputt sind, haben wir die Sightseeing Tour auf ein Minimum beschränkt.

    Das Programm für morgen steht auch schon fest. Es wird nach St. Jean Pied de Port gehen, dem Ausgangspunkt des Jakobsweg auf der klassischen Route des "Camino Frances". Laut Planung dürften das mal wieder "nur" um die 100km werden. Allerdings auch wieder gespickt mit etlichen Anstiegen, so dass es kein Tag zum entspannen werden wird. Mit den heute gefahrenen Kilometern ist die noch zu fahrende Strecke auf unter 1.000km gesunken. Das Ziel kommt also ganz langsam in Sicht.
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  • Tag 24 // Hitzeschlacht

    12. september 2016, Frankrike ⋅ ⛅ 35 °C

    So warm wie heute war es gefühlt noch nicht auf unserer Tour. Womöglich weil es durchgängig auf und ab geht.

    Der ruhigste Platz im Ort ist vor dem offenen Aldi. Seit Max als letzter Kunde vor 5 Minuten herauskam wartet die Belegschaft sehnsüchtig auf den nächsten Kunden.Les mer

  • Tag 24 // Ankunft bei Kilometer 0

    12. september 2016, Frankrike ⋅ 🌙 25 °C

    Nach knapp 3,5 Wochen stehen wir eigentlich wieder am Anfang. Am Anfang dessen, was meistens als "Der Camino" bezeichnet wird. Inzwischen touristisch sehr beliebt beginnt hier in St. Jean Pied de Port die meistgelaufenste Route des Jakobswegs.

    Äußerst lustig war es vorhin im Ort die Leute vor dem Pilgerbüro anstehen zu sehen, mit ihren neu gekauften Trekking Klamotten und den dick gepackten Rucksäcken. Wie sie wohl morgen Abend ihr Gepäck verfluchen werden wenn die ersten Blasen an den Füßen versorgt werden. Das haben wir auf unseren gut 2.600km alles schon hinter uns (zwar ohne die Blasen an den Füßen, aber mit Wundschmerzen an anderen Stellen des Körpers...)

    Unser heutiger Tag begann sehr angenehm, mal wieder mit einem Radweg am Fluss entlang. Interessant war hier zu sehen, wie man in Frankreich versucht mit natürlichen Hindernissen zu kommunizieren. Finden Bauarbeiten statt schiebt man einen grossen Dreckhaufen auf den Radweg und stellt davor ein Schild "Route baree". Dem ortsfremden Touristen werden allerdings wenig Alternativen als die Flucht nach vorne angeboten, zumal die mehr als deutlichen Spuren auf den Dreckhaufen zeigen, dass schon viele andere den gleichen Weg genommen haben. Kurzum, den ollen Dreckhaufen auf dem Radweg könnte man sich sparen, zumal bei der Baustelle sich niemand daran stört, dass da Radfahrer aus dem eigentlich blockierten Weg kommen.

    Nach 30km ging es dann zur Sache. Bis auf wenige Ausnahmen verlief der Weg ab dort ständig auf und ab ohne ebene Strecken. Bei der Hitze geht das an die eh schon bröckelnde Substanz. Äußerst positiv war jedoch das Verkehrsaufkommen auf der Strecke bis zur Mittagspause. Gefühlt begegneten uns vielleicht 20 Autos auf den zumeist kleinem Strassen.

    Ein kleiner Nachtrag noch zur Mittagspause. Nachdem Max den Aldi leergekauft hatte, musste erstmal der Kühllastwagen vorfahren und frische Waren bringen. Nach guten 15min ohne Kunden kamen dann doch auch wieder vereinzelt welche. Von Außen betrachtet würde ich aber sagen, dass so keine schwarzen Zahlen geschrieben werden können.

    Die letzten 30km unserer heutigen 110km sind wir dann auf einer größeren Bundesstraße gefahren. Die Alternative wäre länger gewesen, hätte dafür aber mehr Höhenmeter gehabt. Wir haben uns daher für die einfachere Variante entschieden, was immer noch 300HM waren anstatt 500HM. In so Momenten ist dann doch das Ziel das Ziel und nicht der Weg...

    Unser heutiges Hotel ist schlicht aber soweit sehr ordentlich. Der geschlossene Bar / Restaurant Bereich scheint ein Zeuge vergangener, besserer Zeiten zu sein. Aus eben dieser Zeit scheint auch der Wirt zu sein. Geradezu sroisch sitzt er auf seinem Stuhl und macht nichts. Sowohl um 17 Uhr als wir ankommen, um 19:30 Uhr beim Verlassen des Hotels Richtung Abendessen und auch um 21:30 Uhr als wir wieder zurück kommen. Lediglich die Kaffeetasse beweist, dass er sich zwischenzeitlich zumindest bewegt hat.

    Auf der Suche nach einem Restaurant haben wir auch noch die Altstadt von St. Jean abhaken können. Diese Besichtigung war noch ausstehend von unserer letzten Tour, als wir nur durch den Ort durchgefahren sind.

    Ab morgen können wir dann auch endlich wieder mit den Leuten kommunizieren. In Frankreich waren wir dann doch auf das Englisch unserer Gegenüber (was sehr oft mehr als passabel war) angewiesen.

    In diesem Sinne: "Buen Camino"
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  • Tag 25 // Wir sind nass

    13. september 2016, Spania ⋅ ⛅ 15 °C

    Und zwar klatschnass. Keine 10km vor dem Ziel auf dem letzten Gipfel hat es uns so richtig erwischt. Diesmal kein Schauer sondern richtig heftiger Starkregen. Eigentlich hatten wir gehofft noch vor dem Regen in die Herberge zu kommen, doch am Ende hat uns eine halbe Stunde gefehlt. Auf den Fotos einmal wir in nass und der Anblick der letzten Hügelkette, die uns zum.Verhängnis wurde.
    Zu unserem Glück steht hier jedoch ein Wäschetrockner, so dass die nassen Klamotten schon wieder trocken sind. Bei den Schuhen sind wir optimistisch, das es bis morgen reicht.

    Vor Pamplona mussten wir uns entscheiden, ob wir es bei der Überquerung des Passes belassen oder doch noch etwas weiter fahren. Da über Mittag das Wetter eigentlich wieder sehr gut war und wir noch Zeit hatten, fiel die Entscheidung auf eine Herberge 20km hinter Pamplona.

    Der bei booking.com als drei Bett Zimmer angepriesene Raum ist eher ein Doppelzimmer, insofern passt es ganz gut dass wir nur zu zweit sind. Bei Gemeinschaftsdusche und geimensamen Abendessen kommt zum ersten Mal so richtiges Pilger Feeling auf. Auch wenn das Essen nach den Genüssen Frankreichs eine harte Umstellung ist.

    Der heutige Tag war mit 1.700HM nach dem Mt. Ventoux vom Höhenunterschied der schwerste Tag. Dafür sind wir mit 100km wieder ordentlich weit gekommen. Mal schauen wie unsere Muskeln morgen uns morgen sauer sind.

    Der Ibañeta Pass ist relativ gut zu fahren, da immer wieder flachere Stücke kommen, in denen man etwas Druck vom Pedal nehmen kann und etwas durchschnaufen kann. Auch ich mit meinem relativ "dicken" kleinsten Gang hatte nur bei 2-3 steileren Rampen etwas Mühe. Und das trotz Gepäck. Hart wird der Pass eigentlich erst dadurch, dass sowohl auf französischer als auch auf spanischer Seite es nicht einfach einmal hoch und runter geht, sondern immer wieder kleine Zwischensteigungen zu bewältigen sind. Beim Blick auf den reinen Höhenunterschied zwischen Tal und Berg übersieht man das schnell mal.

    An einem dieser nachgelagerten Gipfel ist auch das angehängte Bild entstanden. Pilgern wie damals. Echt authentisch mit Cola und Sandwich am Imbisswagen.

    Morgen früh bekommen wir hier in der Herberge noch ein Frühstück. Soweit mir bekannt ist, sind die Spanier, ähnlich wie die Franzosen, nicht berühmt für ihre Frühstückskünste. Aber um erstmal bis zum nächsten Supermarkt zu kommen sollte es reichen.
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  • Tag 26 // Über die Autobahn

    14. september 2016, Spania ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach einer etwas unsauberen Fahrt über die Autobahn von Logroño werden wir belohnt mit einem tollen Ausblick bei der Mittagspause.

  • Tag 26 // Vom Winde verweht

    14. september 2016, Spania ⋅ 🌧 14 °C

    So fühlt sich der Tag heute etwas an, dabei haben wir wieder unserer 100km gemacht. Und mit 1.400HM auch wieder kein ganz so einfacher Tag. Spanien scheint nur aus Bergen zu bestehen.

    Durch die Weg und Wind Verhältnisse sind wir recht langsam nur voran gekommen. Der geplante Mittagsstop in Logroño verspätete sich dadurch auch zunehmend. Beim Essen schauen wir in der Regel wo wir die Nacht verbringen, doch bis wir heute endlich am Essen waren, war eine vermutlich recht schöne Herberge bereits ausgebucht. Am Morgen hatten wir sie noch als mögliche Option auf dem Schirm gehabt. Wir haben daher ein recht weit entferntes Hotel gebucht (mit kostenfreier Stornierung ) und wollten unterwegs dann schauen ob sich noch eine andere Übernachtungsmöglichkeit bietet.

    Da gegen 5 Uhr die Wolken bedrohlich näher kamen, der Wind uns wieder mal beim Bergabfahren bremste und auch am Horizont erste Blitze zu sehen waren nahmen wir den "Notausgang" und stiegen im nur mäßig bewerteten "Hostal San Andreas" direkt am Strassenrand ab. Das Panorama das wir aus dem Fenster haben ist als Bild angehangen. Inklusive der in echt noch etwas bedrohlicheren Wolken. Bei 38,50€ furs Doppelzimmer und der ersparten Regendusche sind wir beim besten Willen nicht in der Position uns zu beschweren. Eher im Gegenteil, das Zimmer ist sauber, im Bad kommt dort Wasser, wo welches kommen soll und es ist dort trocken, wo es trocken sein soll. Und auch das Abendessen (10€ ist der übliche Preis für 3 Gänge am Jakobsweg) war durchaus ordentlich. Für unser Frühstück morgen werden wir jedoch in eine Bäckerei im Nachbarort fahren.

    Die Unterkunft für morgen ist bereits gebucht. Kurz hinter Burgos wollen wir unser Quartier beziehen. Bei tendenziell besser werdendem Wetter und einem nicht ganz so schweren Höhenprofil sollte es machbar sein.
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  • Tag 27 // Stürmische Zeiten

    15. september 2016, Spania ⋅ ⛅ 11 °C

    Die äusseren Einflüsse beim Radfahren sind Temperatur, Niederschlag und Wind. Wenn es also bei 10 Grad regnet und der Wind stürmisch weht ist die ungemütlichste aller Kombinationen erreicht. Immerhin hatte ich mit den Regen Klamotten dann auch alle Kleidungsstücke aus meinen Taschen zumindest mal kurz an.

    Während es bis 11 Uhr noch halbwegs windstill war und es bis 14 Uhr zumindest noch trocken war gab es am Nachmittag wenig Positives über das Wetter zu sagen. Einziger Lichtblick waren einige längere windgeschützte Abschnitte vor Burgos, in denen wir etwas schneller fahren konnte.

    Belohnt wurden wir allerdings mit einer wunderschönen Herberge. Wie schon bei booking. com angekündigt ist die Herberge ganz neu gebaut/ saniert und entsprechend in hervorragendem Zustand. Und das Doppelzimmer ist mit 45€ mehr als preiswert. Gut für uns ist der Schuh Raum mit extra Zeitungsstapel zum Schuhe trocknen. Nicht unbedingt selbstverständlich.

    Auch das Essen war wieder gut, ohne dass wir uns erklären können, wie hier kalkuliert wird. Allein der gemischte Salat zur Vorspeise würde in jedem deutschen Restaurant 6-10€ kosten. Hier jedoch Teil eines 10€ drei Gang Menüs. Gut für uns, das schont den Geldbeutel.

    Vom Wetter abgesehen hatten wir heute einen weiteren Gipfel auf unserer Route zu überqueren. Interessanterweise überquerten wir den Berg heute auf 1150HM. Das sind 100m mehr als der Pyrenäen Pass. Am vorletzten Tag werden wir dann sogar noch auf 1300HM hochfahren. Das wird dann, abgesehen vom Mt Ventoux, das Dach unserer Tour sein. Wenn man über die Strecke spricht, fällt den meisten erstmal ein "oh die Pyrenäen". Tatsächlich ist der Pyrenäen Pass jedoch von der reinen Höhe her kein besonderes Hinderniss auf dem Weg. Lediglich der auf einmal zu überwindende Höhenunterschied macht ihn zu einer wirklichen Schwierigkeit.

    Anbei noch Bilder von unterwegs, als das Wetter noch einlud Bilder zu machen. Teilweise kommt bei den Strassen hier das Gefühl auf, irgendwo im mittleren Westen der USA zu sein. Erst im nächsten Örtchen wird man dann wieder in die spanische Realität zurückgeholt.
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  • Tag 28 // Speiche die Dritte

    16. september 2016, Spania ⋅ 🌧 15 °C

    Mit einem uns inzwischen wohl bekannten "Pling" reisst die Dritte. Der ortsansässige Mechaniker ist wohl leider verstorben, so interpretieren wir zumindest die Aussage "se murió", was im für den Mechaniker besseren Fall auch heißen könnte dass er einfach nur den Laden zugemacht hat.

    20km weiter gibt es wohl noch einen Fahrrad Mechaniker. Da dort eh unser heutiges Ziel ist passt das ja ganz gut.
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  • Tag 28 // Rad repariert, Essen kocht

    16. september 2016, Spania ⋅ ⛅ 22 °C

    Pünktlich zum Ende der Siesta um 16 Uhr konnten wir mein Rad beim Fahrrad Mechaniker abgeben. Als wir um die Ecke bogen und vor dem Tor standen kam uns alles recht bekannt vor. Und in der Tat, wir waren hier schonmal. Vor ziemlich genau 5 Jahren hat der gleiche Mechaniker an meinem damaligen Rad eine gerissene Speiche repariert. Zum gleichen Preis wie heute auch, 10€. Das ist noch Preis Stabilität.

    Die Zeit haben wir genutzt um schonmal für unser Abendessen einkaufen zu gehen. Wir haben hier eine sehr schöne Ferienwohnung gemietet, dass heisst Abendessen wird mal wieder selbst gekocht. Die Bolognese steht bereits auf dem Herd und den ersten Teller Salat haben wir uns schon gegönnt.

    Einer der Hauptgründe weswegen wir hierher sind ist die Waschmaschine in der Küche. Nach dem schlechten Wetter bei dem nichts mehr am Abend trocknet ist das dir Gelegenheit nochmal alles zu waschen. Bis auf die Klamotten dir wir am Leib tragen ist alles in der Machine. Ein Luxus im Vergleich zum mühsamen Waschen mit der Hand.

    Jetzt wird erstmal gegessen.
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  • Tag 28 // Welcome to St. Tropez

    16. september 2016, Spania ⋅ ☀️ 13 °C

    Unsere Ferienwohnung ist ein wahres Schmuckstück. Neben der tollen Küche ist das Prunkstück ein grosser Whirlpool. Genau das richtige nach den vergangenen Tagen.

    Doch vor dem Vergnügen kam auch heute zu erst die Arbeit. Bei kaum zu merkendem Wind und trockenen 15-20 Grad waren die heutigen 87km kein großes Problem, auch wenn wieder 500HM zu überwinden waren. Aber dass es hier nichts geschenkt gibt wussten wir ja. Negativer Höhepunkt, wie schon geschrieben, war der erneute Defekt an meinem Rad.

    Nach einem kurzen Imbiss Stop nach 40km in Sichtweite der alten Burg von Castro Jeriz gab es auf dem Rest des Tages Abschnitts nichts Berichtenswertes mehr. Sehr schön wie schon die anderen Tage ist die Tatsache, dass unsere Route immer wieder auf den Fussweg trifft, so dass doch etwas Pilgergefühl aufkommt. Ohne das, wäre der Weg teilweise recht langweilig.

    Zum Kräfte tanken gab es heute mal unser eigenes Pilgermenü. Zum kleinen Preis und trotzdem äußerst lecker. Salat, Swaghetti Yolonese und Schokokuchen. Zugegeben, letzterer war fertig gekauft und entsprechend auch der schwächste Gang.
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  • Tag 29 // Die Luft ist raus

    17. september 2016, Spania ⋅ ☁️ 19 °C

    Diesmal hat es Max erwischt. Noch vor uns ist die Kehrmaschine durch die Fußgängerzone gefahren. Offensichtlich ohne grossen Erfolg, wie die Glasscherbe im Reifen beweist. Wir wollten eh nochmal Pause machen und haben es nicht mehr weit ins Hotel. Es hätte also mal wieder deutlich schlimmer kommen können.

    Ach ja wir sind in Leon. Das Pilger Selfie vor der Kathedrale muss sein.
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  • Tag 29 // Zimmer wird heute geteilt

    17. september 2016, Spania ⋅ 🌙 15 °C

    Und zwar mit unseren Rädern. Da das Hotel wohl über keinen dedizierten Raum für Fahrräder verfügt, wurden diese kurzer Hand mit uns in ein Zimmer gesteckt. Zwar gab es dafür ein Upgrade auf "mit Balkon" um die Räder rausstellen zu können, allerdings ist der Balkon so klein, dass wir uns die Mühe lieber gespart haben.

    Unser Tag begann mal wieder bei äußerst frischen Temperaturen nach einem herzhaften Frühstück in unserer Ferienwohnung. Mit einem kleinen Unterschied zu den Vortagen: keine längeren Anstiege. Wirklich flach ist es hier nirgends, denn selbst an einem gefühlt flachen Tag wie heute kamen 480HM zusammen. Was allerdings unangenehm werden kann, gerade früh am Morgen, sind die etwas längeren Anstiege bei denen man auch bei kühlen Temperaturen ins Schwitzen kommt. Bergab verwandelt sich dann ein nasses Shirt gefühlt ganz schnell zu einer dünnen Eisschicht auf der Haut. Es gilt also das Gleichgewicht zu finden zwischen nicht zu warm bergauf und nicht zu kalt bergab.

    Aber wie bereits erwähnt war das heute erfreulicherweise kein Problem. Die ersten Kilometer ließen sich daher recht gut abspulen. In Sahagun ging es dann ans auffüllen der Vorräte. In einem sehr kleinen Supermarkt gab es dann die Tortilla und Empanadas zu kaufen. Wie es schien alles selbstgemacht und lecker sah es auch aus. Die Einkauf fiel daher etwas großzügiger aus als sonst, wobei das lediglich bedeutete, dass wir es uns zweimal unterwegs schmecken lassen konnten.

    Auch in der Folge war unsere Strecke zumeist eben bis maximal leicht wellig. Bis Leon konnten wir so mit einem Schnitt von 22km/h fahren. Zumeist auf so gut wie gar nicht befahrenen Strassen durch so gut wie gar nicht besiedeltes Gebiet. Den meisten Verkehr gab es auf einem Abschnitt, der eigentlich für den Autoverkehr gesperrt zu sein schien. Wie auch bereits in Frankreich sind auch hier Strassenverkehrsregeln mehr als Empfehlung zu verstehen. Eine Ausnahme bilden erfreulicherweise Zebrastreifen. Es wird teilweise schon fast aggressiv gebremst um einen Fussgänger passieren zu lassen.

    Die Einfahrt in Leon gestaltete sich mal wieder passend für eine Großstadt. Über eine zweispurige Bundesstraße und einem dreispurigen Kreisel gelangten wir schliesslich in die Innenstadt. Wenn man sich erstmal durch die Industriegebiete und schmucklosen Wohnviertel vor gekämpft hat, wird man zumeist mit einer schönen Innenstadt belohnt. Im Vergleich mit anderen Städten würde ich Leon auf einen Stufe mit Pau stellen. Sowohl kulturell als auch touristisch (Stichwort "Shopping") scheint auf den ersten Blivk einiges geboten zu sein.

    Da Leon und die umliegenden Städte bereits gestern zu 95% ausgebucht waren hat es für uns nur noch für ein Hotel in einem der Vororte von Leon gereicht. Schick ist nun nicht gerade hier, als " authentisches, lebhaftes Stadtleben" würde man es vermutlich positiv im Reiseführer schreiben. Aber nach unserem Schmuckstück wird uns wohl eh nichts mehr fein genug sein.

    Morgen ist unser erster Sonntag in Spanien. Auch hier haben Supermärkte teilweise Sonntags offen. Wasser für den Start in den Tag haben wir bereits gekauft. Und da mehr als genug Pilger unterwegs sind, dürfte es unterwegs einige Bars/ Kioske geben um auch ohne Supermarkt über die Runden zu kommen.
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  • Tag 30 // Ruhen

    18. september 2016, Spania ⋅ ☀️ 21 °C

    Unfreiwillig müssen heute Reiter und Pferde einen Tag Pause einlegen. Bis auf den Umzug in ein anderes Hotel - heutiger Fortschritt in Richtung Tourziel beträgt minus 3km - stehen heute Regenerieren und Heilen auf dem Programm. Zweirad-Mühle Ahlbrand verbringt den Tag heute vorwiegend in der Horizontalen, weshalb ich Zeit habe mir die, wie gestern schon beschrieben, durchaus schmucke Stadt León zu Fuß nochmal genauer anzusehen.

    Bevor ich mich auf Erkundungstour begebe, geraten wir unfreiwillig in eine anscheinend organisierte/ geführte Radtour durch die Stadt, für die sogar die Polizei den Verkehr teilweise umleitet - so hätten wir das auch manchmal gern. Wie aktiv die Bürger der Stadt sind, unterstreicht auch der gut besuchte Tanz-/ Aerobic-Kurs in der Parkanlage am Fluss, den ich aus der Ferne beobachten darf. Hier ist ganz schön was los am Sonntag Mittag. Nach einem schnellen Ausflug zum nahegelegenen Supermarkt und Bankautomaten (nur 20€-Scheine o.Ô) geht es los mit dem Fußmarsch.

    Auf dem Weg zum wohl bekanntesten Bauwerk der Stadt - der Catedral de León - treffe ich gleich mal das Wappentier der Stadt - einen Löwen (spanisch: león) am Plaza Santo Domingo (1). Nebenan befindet sich der Parque Infantil (2). Der Schatten der Bäume bietet kurzzeitig Schutz bei der Suche nach einem nahen Geocache, bevor es entlang der wunderschönen Fußgängerzone weiter zur Catedral geht. Vor der Casa de Bótines darf
    ich dem Architekten des Gebäudes -Antonio Gaudí- über die Schulter schauen (3). Der belebten Haupstraße folgend, den einen oder anderen Peregrino erkennend, erreiche ich dann endlich die Kathedrale (4). Nach einem kurzen Snack geht es durch die verwinkelte Innenstadt mit ihren kleinen Gassen weiter. Während des frühen Nachmittags stehen hier die Leute auf den Straßen an kleinen Cafés und Bars, es herrscht reges Treiben. Vor dem Convento de San Marcos (5) finde ich noch ein Pilgerdenkmal (6), welches vermutlich auch daran erinnert, dass sich an dieser Stelle mal das Haupthaus des Santiagoordens befand. Auf dem Heimweg sammle ich entlang des Río Bernesga noch zwei schnelle Geocaches ein bevor mein kleiner Spaziergang endet.

    Aus sportlicher Sicht müssen wir den heutigen Tag wohl als kleinen Dämpfer hinnehmen. Immerhin stehen 11305 Schritte zu Buche - nach meinem Aktivitätslevel mehr als die doppelte Zielerreichung. Pipifax.

    Rückblickend müssen wir aber auch erkennen, dass wir 29 Tage lang einen 100km-Schnitt ohne Biegen und Brechen halten konnten und selbst für Späße wie den Mt Ventoux Begeisterung und Kraft da war und noch ist. Und das ohne einen 'echten' Tag Pause. Auf dem anspruchsvolleren Teil unserer Tour halten hier auch die Muskeln noch durch - über 500HM am Tag können wir eigentlich nur noch Schmunzeln. Auch das Material hält sich bis auf den ominösen Speichen-Running-Gag erstaunlich gut. Zwei platte Reifen bei über 3000 Fahrtkilometern über jeglichen Bodenbelag - passt. Hier und da schleift mal die Bremse, schlackert und springt die Kette - nichts was sich nicht mit simplem Schraubendrehen und ein bisschen Öl beheben ließe. Das Pferde sind also zuverlässig, die Reiter fit.

    Leider müssen wir uns ein weiteres Mal von nicht-sportlich bedingten Gesundheitszuständen bremsen lassen. Unser gemeinsam formuliertes Ziel - der direkte Wiederaufstieg - äh - das Tourziel Santiago ist jedenfalls weiterhin innerhalb der geplanten Zeit locker zu erreichen. Die Weiterfahrt nach Porto fällt allerdings als Zusatz aus. Ein kleines Schmankerl: 4000km in 40 Tagen können dann auch noch im Heimischen zuende gefahren werden.

    PS: Es gibt weiterhin neue Mitschnitte der Tour auf meinem Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCqqlhGf2UZr8zP… - León ist in Arbeit ;;)

    -md
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  • Tag 30 // Fear the beard

    18. september 2016, Spania ⋅ 🌙 17 °C