• Marko unterwegs
Mei – Jun 2017

Um die Ostsee

Pengembaraan 43hari oleh Marko unterwegs Baca lagi
  • Schneesturm bei 2° - die Frisur sitzt

    1 Jun 2017, Finland ⋅ 🌫 1 °C

    Die Abfahrt in Hossa zögern wir bis zum letzten Moment hinaus - leider ohne Erfolg. Das Wetter wird nicht besser. Hinein in die Mischung aus Schnee, Regen, Sturm und Kälte. Der Besitzer des Platzes wollte noch etwas mit uns plaudern, was wir aber leider ablehnen müssen, da wir sonst in unseren warmen Klamotten zerfließen und das Ganze während der Fahrt dann zu einem Kühlkreislauf wird.
    Erschwerend kommt hinzu, dass die nächste Tankstelle in unserer Richtung noch 80 km entfernt ist. Nach 10 km leuchtet dann auch schon meine Reservelampe - normalerweise hab ich jetzt noch für 50 km Sprit... Mut zur Lücke, das wird schon klappen. Mit maximal 70 km/h kriechen wir durch die Einöde. Belohnt wird die sehr zurückhaltende Fahrweise mit dem Erreichen der Tankstelle in Kuusamo ohne schieben zu müssen - es ist sogar noch ein knapper Liter im Tank.

    Unterwegs treffen wir immer wieder Finnen, die sich für unsere Tour interessieren. So erfahren wir auch, dass das der kälteste Mai seit 1968 ist. Na herzlichen Glückwunsch... Alle betonen aber, dass jetzt immerhin Sommer sei. Das wird langsam zum Running Gag.

    In Rovaniemi angekommen, besuchen wir noch kurz den Weihnachtsmann - wir versuchen es zumindest. Er hat schon Feierabend. Er hat sich sein Imperium direkt auf dem Polarkreis errichtet, mit Restaurant, Postamt, Hütten und allem pi pa po. Kein Wunder, dass er nur noch Teilzeit arbeitet. Würde ich auch machen.

    "Die Finnen - Teil 4":
    Was machen die Finnen eigentlich so, wenn sie gerade nicht in der Sauna hocken? Sie sitzen in Tankstellen oder irgendwo anders und trinken Kaffee. Hier gibt es überall Kaffee - Filterkaffee! Diese 1-Tassen-Maschinen, wie es sie bei uns überall gibt, würden hier unweigerlich zu langen Staus führen.
    Eine andere Lieblingsbeschäftigung ist es, an irgenwelchen Spielautomaten zu sitzen und zu daddeln. Ansonsten telefoniert er gern. Vor allem im Auto. Trotz der sehr dünnen Besiedelung hat es hier eine super Handy-Abdeckung - vielleicht, um die Rentiere orten zu können. Auf jeden Fall lassen sich so die sehr eintönigen Autofahrten sicher gut überbrücken.
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  • Einmal nach Inari

    2 Jun 2017, Finland ⋅ 🌬 1 °C

    Während Mario noch die Marmelade sucht, mache ich mich über Rührei, gebratene Würstchen und Lachs beim Frühstücksbuffet her. Lecker.

    Bevor wir auf unsere heutige 330 Kilometer-Etappe gehen, müssen wir noch einen kleinen Abstecher zu einem Motorrad-, Schneemobil-, Rasenmäherladen machen, denn meine Kette muss gespannt werden. Seitdem kennen wir den finnischen Ausdruck für "Kette spannen".

    Die Fahrt wird sehr fies. Schnee, Hagel, Schneeregen und starker böiger Wind aus allen Richtungen. Mario stellt seine Griffheizung an, mir frieren die Fingerkuppen ab. Das sind die Momente, wo ich mich frage, warum ich das eigentlich mache. Immerhin bekommen wir Anerkennung von den eigentlich so wortkargen Finnen - das scheint selbst für sie ein wenig verrückt zu sein.
    Definitiv verrückter als wir, sind die beiden Radfahrer, die auf dem Weg zum Nordkapp sind. Aber frieren werden sie sicher nicht. Egal, das Nordkap ist nur noch 400 km entfernt. Jetzt aufgeben? Nein.

    In Inari leben knapp 1.000 Seelen, es gibt einen Supermarkt, eine Tankstelle und ein paar Rentiere. Warum sollte man hier übernachten? Da gibt es diesen Film "Zugvögel ... Einmal nach Inari". Ein Muss für jeden Eisenbahner - mit Joachim Król und Peter Lohmeyer. Ich wollte mal schauen, ob das Finale des Films wirklich am Originalort spielt. Ja, tut es.
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  • Auf zum Basislager

    3 Jun 2017, Norway ⋅ ⛅ 27 °C

    Zwei Hütten weiter wohnt ein Österreicher, der mit seiner Vespa(!) gerade vom Nordkap kommt. Allerdings schläft er noch, als wir uns nach unserem selbst gezauberten Frühstück auf den Weg machen.
    Nach Inari folgt erstmal 100 km nur Gegend. Elend lange Straßen im Achterbahn-Stil, die bei hohen Geschwindigkeiten so richtig Spaß machen (können). Wenn dann aber ein Rentier (kein Rentner) wieder mal unmotiviert auf der Straße rumsteht, ist ganz schnell Schluss mit lustig - also ganz geschmeidig.

    Kaum in Norwegen angekommen, ändert sich die Landschaft schlagartig: War Finnland eher wellig angelegt, wird es jetzt eher schroffer. Die Umgangsformen bleiben jedoch sehr angenehm.
    Auf einem Campingplatz wollen wir einen Kaffee trinken, die Eigentümerin muss nur eben mal nach Inari und deshalb den Laden schließen. Wir dürfen in die Gemeinschaftsküche, wo wir erstmal den Ölradiator anschmeißen um Stiefel, Handschuhe und Füße zu wärmen. Ein Norweger erzählt uns, dass sie hier im Winter mit den Schneemobilen quer über Seen und die Berge nach Alta heizen. Merkliste: Unbedingt im Winter nochmal hierher kommen. Ein Anderer ist mit seiner Familie von Oslo nach Alta geflogen, um dann mit dem Mietwagen zum Nordkap zu fahren "just for the weekend". Die wissen, wie man lebt - kein Wunder, dass sie das glücklichste Volk der Erde sind.

    Ab Olderfjord gibt es nur noch einen Weg zum Nordkap. 120 Kilometer, immer am Meer entlang. Hinter jeder Bucht sehen wir neue Bilderbuchpanoramen, ständig wechselndes Wetter und neue Touristen (mehrheitlich aus Deutschland). Wir grüßen ab jetzt auch Radfahrer, weil wir großen Respekt vor der Leistung haben, bei solch widrigen Bedingungen mehrere 1.000 Kilometer abzuspulen.
    Bäume gibt es hier nicht mehr. Der Wind pfeift über die Hochebenen, das Wasser peitscht gegen die schroffen Felsen der Steilküste.
    Mario fängt jetzt auch an zu frieren - er wird heute Abend noch eine Beschwerdemail an BMW schreiben ;-)

    Am Ende der Welt beziehen wir unsere Hütte nur 10 km vom Kap entfernt. Nachdem wir die leckeren Pølser mit Käse und Bacon in die Pfanne geschmissen haben, gehen wir mit unseren Nachbarn auf Nachtwanderung.
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  • Nachtwanderung zum Kirkeporten

    4 Jun 2017, Norway ⋅ ☀️ 16 °C

    Dieser Tag beginnt eigentlich gestern Abend. Hier, am Ende der Welt haben wir Nachbarn aus Berlin. Sie machen fast die gleiche Tour wie wir, allerdings mit dem Auto und einer kleinen Abkürzung. Sie sind schon seit 3 Tagen hier und warten auf besseres Wetter - morgen müssen sie wieder zurück. Das wird wohl nix.
    Um 22 Uhr fassten wir den Entschluss noch ein wenig zu wandern. Unser Ziel, der Kirkeporten (Kirchenportal), ist von unseren Hütten nach rund 2 km Fußmarsch erreichbar. Über das Fjell, durch den Schnee, Berg hoch, Berg runter und ein wenig klettern. Wir sind offensichtlich die ersten Menschen in diesem Jahr hier.
    Als wir gegen 1 Uhr zurück kamen, war es natürlich immer noch taghell. Mitternachtsgrau.

    Nach dem Frühstück verabschieden wir unsere Nachbarn und gammeln in der Hütte rum. Das superschnelle WLAN haben wir von nun an für uns allein.
    Die Nordkap-Webcam zeigt derweilen schöne Bilder von Nebel und sehr dichtem Nebel. Morgen nach dem Mittag soll das Wetter besser werden. Wir üben uns in Geduld - schwierige Sache das.

    In direkter Nachbarschaft befindet sich Skarsvåg, das nordlichste Fischerdorf der Welt. Bei Kaffee und Waffeln schauen wir uns die Touris an, die grad von Spitzbergen zurück nach Tromsø auf Landgang sind. Die Busfahrt zum Kap (120€ für 15km) machen nicht alle mit - so kommen wir mit Engländern und Österreichern in's Gespräch. Deren Erzählungen bestätigen meine Einstellung zu Kreuzfahrten. Mich mit irgenwelchen deutschen Pauschaltouristen um die letzt Wurst prügeln - nicht mein Ding.

    Die Vorfreude auf unsere Steaks, die wir uns gleich braten werden, steigt.
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  • Nordkap, Alta!

    5 Jun 2017, Norway ⋅ ⛅ 3 °C

    Rudolph und seine Kumpels, die gestern nebenan eigezogen sind, haben sich anständig benommen und unsere Nahrungsvorräte vor der Tür unangetastet gelassen.

    Es ist fast sommerliches Klima - 4 Grad und windstill. Ich gehe im T-Shirt zum Rauchen vor die Tür. Der Wetterbericht korrigiert seine guten Prognosen derweil halbstündlich nach hinten. Der Zeitplan duldet aber keinen Aufschub - also los zum Kap.
    Kurz vorher am Eintrittshäuschen noch den 12-Stunden-Spartarif zu 17 statt 30 Euro ausgehandelt. "Sie können dann aber nicht in die Kapelle und den Film nicht schauen und..." Wollen wir alles nicht. Wir wollen nur ankommen. Außerdem trete ich gleich dem Nordkapclub bei und hab dann lebenslang freien Eintritt.

    Da hocken wir nun beim Kaffee und starren auf die berühmte Weltkugel im Nebel, in der Hoffnung, dass es aufklart. Tat es natürlich nicht. Einen kurzen Moment, in dem der Nebel weniger dicht war, nutzen wir, um das obligatorische Foto zu machen.
    Perfektes Timing - denn kurz darauf spucken 5 Reisebusse die beliebten Kreuzfahrttouristen aus.

    Das Nordkap wird als Europas nördlichster (Festland)Punkt beworben. Alles Lüge. Erstens liegt es nicht auf dem Festland, sondern auf der Insel Magerøya. Zweitens ist -zumindest politisch gesehen- auf Grönland der nördlichste Punkt Europas. Selbst auf der Insel ist das Nordkap nicht der nördlichste Punkt, sondern der "Knivskjellodden" - eine Landzunge, die mit einem 7 Kilometer-Marsch über Stock und Stein erreicht werden kann. Das muss aber leider wegen des meterhohen Schnees auf ein anderes Mal verschoben werden. Auf jeden Fall gibt es dort keine Kreuzfahrer.

    Wir verlassen nun die Insel durch den knapp 7 Kilometer langen Tunnel, der an seiner tiefsten Stelle rund 200 Meter und dem Meeresspiegel liegt. Entlang der Küste des Porsangerfjordes über das Breidals- und Laudunfjell eleben wir auf nur 400 Metern Höhe ein Winterwonderland. Kurz danach erreichen wir das Tagesziel Alta.

    Nach den Strapazen und Entbehrungen der letzten Tage lassen wir es uns heute mal richtig gut gehen. Lecker Essen (Mario Fisch, ich unsere ehemaligen Nachbarn) und Trinken (Mario Rotwein, ich Bier) muss auch mal wieder sein. Bis zur Rechnung schaffen wir es auch ganz gut auszublenden, dass wir in Norwegen sind. Zum Abschluss des Tages lasse ich mich noch von einem Massagesessel durchwalken - ich muss das Teil irgendwie nach Hause transportieren!
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  • Midnattsol

    6 Jun 2017, Norway ⋅ ☀️ 9 °C

    Beim Abendessen haben wir gestern zwei Ruhrpottbiker aus Baden-Württemberg kennengelernt, mit denen wir uns noch bis spät in die Nacht unterhalten. Sie fahren weiter zum Nordkap, wir Richtung Westen.
    Bevor wir Alta verlassen, besuchen wir das gleichnamige Museum. Klingt erstmal unspektakulär - ist es aber nicht. Auf dem Parkplatz davor spricht mich eine Frau aus einem Rudel der beliebten Bustouristen an, sie hätte uns schon am Nordkap gesehen, warum wir hier anhalten würden. "Hier gibt es mehrere 1000 Jahre alte Felsritzungen zu beschauen, die zum Weltkulturerbe gehören." wortete ich ant. "Frechheit!" entgegnete sie "wir machen hier nur eine kurze Toilettenpause von 15 Minuten". Der nachfolgende Dialog mit der Reiseleitung würde mich sehr interessieren. Sie wirkt auf jeden Fall resolut.

    Hier im Norden heißen die Ureinwohner Samen. Sie leben von der Rentierzucht und vom Tourismus. In den traditionellen Zelten verkaufen sie das Rentier in Einzelteilen. So in etwa wie die osteuropäischen Autohändler deutsche Autos. Da für ein flauschiges Ren-Fell leider kein Platz im Gepäck ist, begnügen wir uns mit einem Kaffee. Bezahlt wird natürlich mit VISA - hochmodern mit mobilem Hotspot, Tablet und Kartenleser. Funktionierte nur leider nicht. Kein Problem, Euro nehmen sie auch. Umgerechnet wird dann aber doch noch klassisch mit dem Taschenrechner.
    Weil wir uns so nett unterhalten haben, gibt es eine Tüte getrocknetes Rentierfleisch dazu - quasi Ren-Jerky. Bin ich froh, dass wir kein Geweih bekommen haben.

    Unterwegs an einer Fähre dann zwei norwegische Radfahrer. Sie sind auch auf Tour und fahren rund 100 km am Tag. Ganz schön viel. Sieht man ja nichts von dem schönen Land, wenn man überall vorbei rast. Für mich wäre das nix.

    Wir erreichen Tromsø am frühen Abend. Einchecken, Mopeds in die Tiefgarage, Gepäck auf's Zimmer und umziehen ist für uns schon ein eingeübtes Ritual.
    Mario betreibt ein wenig Augenpflege, ich gehe auf Nahrungssuche, denn wir haben ein Zimmer mit Küchenzeile und Essecke. Im Supermarkt (die hier selbst auf dem Land bis 23 Uhr geöffnet haben) arbeite ich die Einkaufsliste ab. Alles gefunden, doch eine Position bleibt offen: Bier. Es darf nur bis 20 Uhr verkauft werden. Es ist 5 nach 8. Na super.

    Kein Problem, es gibt hier ein Pub, was "Tromsø Jernbanestasjon" heißt. Dabei hat(te) die Stadt gar keinen Bahnhof. Der Besitzer ist einfach nur ein Eisenbahnfan, der allerhand Devotionalien gesammelt und zu einer Bar zusammengezimmert hat. Im Ergebnis kann man festhalten, dass die Quasi-Prohibition die Norweger nicht vom Trinken abhält. Wir hingegen genießen jeden Schluck des 10-Euro-Bieres. Immerhin ist es von der nördlichsten Brauerei der Welt.

    Als Kind hatte ich mal gelernt, dass die Sonne im Norden nie zu sehen sei. Ist sie wohl! Hier, nördlich des Polarkreises ist es im Sommer die ganze Nacht hell. Das nutzen wir, um mit der Seilbahn um kurz vor Mitternacht auf 400 Meter Höhe zu fahren und die Mitternachtssonne (Midnattsol) zu genießen. Eine Norwegerin aus Hammerfest (liegt auf der gleichen Breite wie das Nordkap) frage ich, wie das denn im Winter sei, wenn es nicht wirklich hell wird. Sie kennt es nicht anders und hat gelernt, damit zu leben.

    Unglaublich viel Leben in dieser Stadt um 1 Uhr Nachts. Überall Menschen. An einem ganz normalen Mittwoch Morgen.
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  • The crazy Scotsman

    7 Jun 2017, Norway ⋅ ☀️ 14 °C

    Bevor wir starten, kurbeln wir die Tromsøer Wirtschaft noch ein wenig an: Friseurbesuch ist fällig. Das Schöne an solch krisensicheren Geschäften (wie auch Apotheken) ist, dass es sie überall auf der Welt in Hülle und Fülle gibt. Bei mir kann man da zum Glück wenig falsch machen - Mario ist mit dem Ergebnis weniger zufrieden. Statt "Spitzen schneiden" hat er Strähnchen bekommen ;-)
    Ich fahre nochmal zum Motorradhändler, um die Kette nachspannen zu lassen. Es wird sich rührend um mich gekümmert. Das Beste ist, dass ich hier (wie auch in Finnland) sofort dran komme. Zu Hause dauert es oft Wochen, bis man mal einen Termin bekommt. Die Kette ist schon ziemlich am Ende - werde sie wohl in Östersund tauschen lassen. Immerhin habe ich noch ne Wäsche für das Motorrad bekommen und nebenbei erfahren, dass unter den 70.000 Einwohnern 10.000 Biker sind. Ist ne ordentliche Quote, wenn man bedenkt, dass sie effektiv nur 5 Monate im Jahr fahren können.

    Bevor wir die Stadt verlassen, fahren wir noch durch die 3 unterirdischen Kreisverkehre - hat man ja schließlich auch nicht alle Tage.
    Heute haben wir reichlich Zeit für Sightseeing, denn die Fähre auf die Vesterålen geht erst um 19 Uhr.
    Wir sehen kleine Buchten mit Sandstränden, hohe Berge und tolle Aussichtspunkte.

    Die Fähre ist nicht größer als die anderen Fähren, die sonst in Norwegen unterwegs sind, unterscheidet sich aber in zwei Punkten: das Fahrzeugdeck ist komplett eingehaust und wir müssen die Maschinen verzurren (lassen). Im Salon liegen schon die Spucktüten bereit. "Juhu, endlich mal Seegang" freue ich mich, werde aber bitter enttäuscht.
    Das die knapp 2-stündige Überfahrt nicht langweilig wird, verdanken wir zwei Outdoor-Fans aus Baden-Württemberg, die mit schwedischem Mietwagen und vergessenem Zelt ;-) unterwegs sind.
    Die Nordspitze der Vesterålen ist für seine hohe Walpopulation bekannt - mit diesem Wissen ausgestattet, versuchen wir uns kurz vor Ankunft im Whale-watching. Wir glauben, welche zu erkennen. Es könnten aber auch Steine oder amerikanische Touristen sein. So richtig sicher sind wir uns nicht. Da wir die Wahl haben, entscheiden wir uns für den Wal.

    In unserer Unterkunft treffen wir auf einen schottischen Biker. Wir verabreden uns auf der Terrasse zum Plaudern. Seine Stories sind echt abenteuerlich: illegal nach Russland bei -25 Grad eingereist, durch Indien mit einer Royal Enfield, die Panamerican komplett gefahren und ne Menge mehr. Irgendwannn frage ich ihn, was er denn arbeiten würde, dass er so viel Zeit für die ganzen Touren hat. "Lokführer bei Arriva" ist die Antwort. Er hat dort 22 Wochen(!) Urlaub im Jahr und somit genügend Zeit für seine Abenteuer. Wenn er dann mal auf der Arbeit ist, hat er auch eine Menge Spaß, weil die Kollegen sich ständig irgendwelche Streiche spielen.
    Ich liebe britischen Humor.
    Bei Youtube ist er unter "adventurescot" zu finden.
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  • Haus am Fjord

    8 Jun 2017, Norway ⋅ ☀️ 18 °C

    Bleik ist für seinen weißen Strand bekannt. Ist jetzt nicht Südsee, nichtmal Ostsee aber immerhin Sandstrand, den es in Norwegen eher selten zu sehen gibt.
    Der Vermieter erzählt mir, dass die Norweger die hellen Nächte auch ganz dufte finden, sich aber zwingen müssen, abends in's Bett zu gehen. Luxusprobleme.

    Unterwegs stoppen wir an einem Hof, der gleichzeitig auch eine Meierei ist. Bei selbstgemachten Käsekuchen lassen wir uns die Sonne auf den Kopf scheinen. Wir erfahren nebenbei noch etwas zum Verhältnis der Norweger zu den Schweden. Man kann es in etwa so wie Unseres zu den Holländern beschreiben. Es gibt ein paar Witze, ein bisschen Häme aber sonst hat man kein Problem miteinander.

    Die Landschaft, durch die wir fahren, wird offener und weiter. Es gibt Landwirtschaft, Kühe und Schafe - alles Dinge, die ich in Nordnorwegen nicht unbedingt erwartet hätte.

    Nach einer kurzen 144 km-Etappe erreichen wir unser Häuschen auf einem kleinen Campingplatz. Direkt am Fjord an einem kleinen Hafen in leicht erhöhter Lage. Einfach traumhaft.
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  • Endlich mal ein Spiegelbild
    Karibik? Schweiz? Nein, Norwegen!Zum Glück gibt es (noch) keine GeruchsbilderNeu trifft altReineKleiner Ort, kleiner Name

    Å

    9 Jun 2017, Norway ⋅ ☀️ 16 °C

    Nach einem leckeren Frühstück in der Sonne vor unserer Hütte starten wir die Motoren. Wir fahren auf einer Traumstraße Richtung Lofoten.

    Bei einem Fotostop an einem Fjord spricht uns ein Norweger an. "Kaffee?" "Na klar!"
    Er renoviert gerade mitten in der Einsamkeit sein Elternhaus und ist froh, ein wenig Ablenkung zu haben. Wir sitzen auf der Terrasse und plaudern über dies und das. Zum Abschied muss er uns unbedingt noch sein Kettenfahrzeug zeigen, was er von der schwedischen Armee gekauft hat. Damit geht es im Herbst in die Berge zur Elchjagd. Nach einer Stunde verabschieden wir uns, denn wir haben noch knapp 250 km vor uns.

    In Henningsvær, einem kleinen Fischerdorf, was hauptsächlich von Tourismus lebt, essen wir auf der Mole unsere Mittagspølser. "Wo gibt's den hier Eis?" schallt es über den Platz. Eine Deutsche zerstört die Idylle abrupt. Ihrem Äußeren nach zu urteilen, ist das nicht der erste Eisladen, den sie gesucht (und gefunden) hat.

    Gegen Abend dann erreichen wir Å. Ein kleines Dorf am südlichen Ende der Lofoten-Hauptinsel, was erst seit 1992 über die Straße zu erreichen ist. Auf 100 Einwohner kommen schätzungsweise 200 Angeltouristen, die mit den Mietboten alles aus dem Wasser ziehen, was am Haken hängt.
    Wir übernachten in einer Rorbuer, einer ehemaligen Fischerhütte, die direkt am Hafen auf Holzpfählen steht.
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  • Ob das so hält?Die Norweger bauen jetzt Brücken über BergeHandelsplatz KjerringøyNette Häuschen direkt am SaltstraumenSieht aus wie ein Fluss, ist aber ein Gezeitenstrom

    Saltstraumen

    10 Jun 2017, Norway ⋅ ☀️ 20 °C

    Die Fischerhütte hat zwar eine perfekte Lage, war aber sonst nicht der Hammer. Egal, es geht weiter.
    Die 11 Uhr-Fähre nach Bodø ist unsere. In der Hektik des Aufbruchs vergessen wir die Wodka-Flasche, die wir seit Russland mitschleppen und eigentlich gegen ein Boot eintauschen wollten. Man kann sagen, wir haben 50€ liegen gelassen.
    Wieder müssen wir unsere Motorräder verzurren. Die Abwesenheit der Spucktüten verriet uns allerdings, dass kein Seegang zu erwarten ist. Schade. Das war die letzte Chance. Die knapp 4-stündige Überfahrt verbringen wir auf dem Oberdeck und holen uns damit einen kleinen Sonnenbrand.

    Bodø lassen wir aus, weil wir so schön entschleunigt sind, dass wir viele Menschen auf einmal jetzt einfach nicht ertragen würden. Auch, wenn es die netten Norweger sind. Nach einen kurzen Abstecher nach Kjerringøy, einem als Museum erhaltenen alten Handelsplatz, erreichen wir den Saltstraumen.
    Gerade rechtzeitig, als knapp 400 Milliarden Liter Wasser vom Fjord zurück in's Meer strömen. Das ganze Spiel wiederholt sich alle 6 Stunden am stärksten Gezeitenstrom der Welt.

    Wir haben perfektes Wetter und eine perfekte Hütte. Deshalb soll es zur Feier des Tages ein schönes Stück Fleisch und dazu ein Bier geben. Gesagt, getan - ab in den Straumen-Supermarkt. Was kostet die Welt, wir nehmen gleich zwei. Die Kassiererin hatte sichtlich Mitleid mit uns, als sie das Bier vom Band nimmt, unter der Kasse verstaut und dann unsere verdutzten Gesichter sieht. "Bier nur bis 18 Uhr".
    "Ja dann macht doch wenigstens ein Rollo vor die Kühlung". Wir fühlen uns gerade wie zwei Esel, denen die Karotte vor der Nase hängt.
    Das 360 Gramm-Entrecote hat trotzdem gut geschmeckt.
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  • Tunnel des Todes

    11 Jun 2017, Norway ⋅ ⛅ 13 °C

    Eigentlich könnten wir hier noch ne Weile bleiben, denn wir schauen etwas Träge aus der Wäsche. Die nächste Unterkunft haben wir blöderweise gestern Abend schon gebucht - stornieren ist nicht. Also dann los.

    Es gibt 2 Möglichkeiten Nordnorwegen zu durchreisen: Entweder auf der (relativ) vielbefahrenen E6 oder auf der über 600 km langen Küstenstraße Fv17, die sich immer schön am Ufer entlangschlängelt. Wir nehmen natürlich die zweite Option, denn die Reifen müssen wieder rundgefahren werden. Auf dem sehr guten Straßenbelag, oftmals sogar mit eigener Fahrspur je Richtung brausen wir Richtung Süden.
    An einer Tankstelle treffen wir dann drei Schweizer die mit ihren Vespas unterwegs sind. Vollbepackt und noch ne Angelrute hintendrauf war das schon ein sehr skurriles Bild.

    Das erste Ziel ist eine Staumauer und eine Felstreppe. Beides ist nur über eine kleine Straße zu erreichen, deren Benutzung ausdrücklich auf eigene Gefahr geschieht. Nanu, die Norweger haben es doch sonst nicht so mit Warnschildern - ist doch alles ganz nett hier, geteert und Platz für ein Auto und ein Zweirad. Es geht den Berg hinauf, durch einen ca. 2 Kilometer langen, unbeleuchteten Tunnel. Das schockt uns doch nicht. Dann gabelt sich die Straße rechtsrum alles voller Schnee, linksrum eine Absperrung, wo wir gerade noch dran vorbei passen.
    Also da lang! Nach ein paar Kilometern dann der nächste Tunnel natürlich wieder dunkel - kennen wir, also rein da. Aber dann die Überraschung: der Straßenbelag war nicht mehr vorhanden. Nur Matsch und Eis. Umkehren ist keine Option, also versuchen wir uns durchzukämpfen. Im 1. Gang, steil bergauf, versuchen wir im funzeligen Licht der Scheinwerfer die optimale Spur zu erkennen. Die Füße kurz über dem unwegsamen Untergrund, um Falle des Wegrutschens die Maschine wenigstens kontrolliert zu Boden gehen lassen zu können. Es rutscht und schlingert, dass es nur so eine Freude ist.
    Genug der Dramatik. Wir haben es geschafft. So ganz erleichtert sind aber noch nicht, denn wir müssen da auch wieder zurück. Aber beim zweiten Mal geht alles besser.

    Die Felstreppe mit ihren über 1.100 Stufen sparen wir uns. Einerseits, weil wir schon ordentlich Puls nach der Tunnelaktion haben - andererseits, weil die Hütte oben nur Donnerstags bewirtschaftet ist. Warum? Keine Ahnung. Vielleicht ist da Wandertag in der Schule.

    Nun steht noch der Engabreen-Gletscher auf dem Programm. Der wird sehr komod besichtigt: anhalten, absteigen, staunen, kurz über die Klimaerwärmung nachdenken, Foto machen. Auf älteren Bildern sieht man, wie der Gletscher in den Fjord kalbt. Heute ist zwischen Gletscherzunge und Wasser schon ein deutlicher Abstand.

    Nur noch wenige Kilometer trennen uns von unserem Tagesziel. Es wird Zeit, einmal kurz über unsere Lebensmittelsituation nachzudenken. Denn so schön das Reisen mit dem Motorrad ist, so nervig ist es auch, ständig einkaufen zu müssen. Freude, ein Ort kommt des Weges - mit zwei Supermärkten. Beide zu. In einem Land ohne Ladenschlussgesetz hätte ich das jetzt so nicht erwartet. Auf der Fähre dann denn Kassierer gefragt, wo man denn hier noch was einkaufen könne. "Es ist Sonntag in Norwegen" war seine leicht süffisante Antwort. "Aber im letzten Ort vor 70 Kilometern war doch auch was offen..." - "Das ist ja auch eine Stadt". Andere Länder, andere Relationen.
    Wir müssen aber trotzdem nicht hungern, denn unsere schweizer Mitbewohner teilen ihr Abendessen mit uns. Wir revanchieren uns mit Mückenspray.
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  • Polarkreis"Die Sieben Schwestern"Da sind die Schweizer wieder

    Ein Elch, der keiner ist

    12 Jun 2017, Norway ⋅ ⛅ 15 °C

    Für mich fällt das Frühstück heute flach, denn die Fähre geht schon um 9. Man muss eben Prioritäten setzen. Der Plan war eigentlich, auf dem Schiff das ausgefallene Frühstück nachzuholen. "Heute ist der erste Tag des Sommerfahrplans und deshalb noch keine Verpflegung an Bord." Merkliste: Info an den Fernverkehr für den Ausredenkatalog, wenn das Bordrestaurant mal wieder nicht funktioniert. Knurrenden Magens überquerten wir den Polarkreis.
    Wir haben starken Wind, der allerdings von der Landseite kommt - das war die allerletzte Chance auf Seegang. Fängt ja toll an, der Tag.
    Mit uns auf dem Schiff zwei Biker aus dem Ruhrpott, die ausgerüstet sind, als wollten sie Afrika der Länge nach durchqueren.

    Auf dem weiteren Weg treffen wir unsere schweizer Ex-Mitbewohner noch ein paar Mal an Aussichtspunkten, Supermärkten und Fähren.
    Auch die Vespafahrer von gestern treffen wir wieder. Sie haben beim Warten auf eine Fähre mal eben einen 1-Meter-Fisch aus dem Wasser gezogen und suchen nun einen Campingplatz mit Tiefkühltruhe.

    Dann ein Biker-Trio aus BaWü, die uns ganz stolz erzählen, dass sie einen Elch gesehen hätten, der im Gras lag. "Ein Elch liegt im Gras und lässt sich fotografieren... war er vielleicht tot?" Beim Blick auf das Handy-Foto müssen wir uns ein wenig zurückhalten, um nicht zu lachen. Es war ein Rentier. Auf ihrem Weg Richtung Norden werden sie noch eine ganze Menge davon sehen.

    Heute haben wir mal keine Unterkunft vorgebucht, nur vorher geschaut, wie es um die Campingplatz- und Hoteldichte entlang des Weges bestellt ist. Der erste Platz ist zum abgewöhnen. Gegen die Sanitäranlagen ist ein sibirisches Wanderklo purer Luxus. Schnell weiter.
    Der nächste Platz reißt es dann wieder raus. Super schön am Fähranleger gelegen und vom Wasser umgeben. Wir sind in unsere große Hütte eingezogen und haben direkt noch einen Tag verlängert.
    Das Abendessen, was wir uns kurz vorher noch im Supermarkt gekauft hatten, bleibt heute im Kühlschrank. Zur Feier des Tages essen wir direkt am Wasser lecker Fisch.
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  • Gammeltag

    13 Jun 2017, Norway ⋅ ⛅ 13 °C

    Ich sitze die ganze Nacht draußen und beobachte die untergehende Sonne, wie sie alles in ein rötlich schimmerndes Farbenmeer verwandelt. Später (oder eher früher) fließen die Wolken als Nebelschwaden getarnt förmlich den Berg hinunter und verflüchtigen sich knapp 20 Meter über dem Meeresspiegel. Irgendwann gegen 4 stoppe ich die Kamera und gehe in's Bett. Das wird sicher ein super Zeitraffervideo.

    Unser Luxushüttchen hat alles, was man so braucht: Eine vollausgestattete Küche mit Geschirrspüler, 2 Schlafzimmer (wichtig für's getrennt Schnarchen), Bad mit Fußbodenheizung und eine Terrasse mit Blick auf das Wasser.

    Die Dreckwäschetüten nehmen mittlerweile den meisten Platz in unserem Gepäck ein, also ist ein Waschtag angesagt. Wir benötigen das erste Mal in Norwegen Münzgeld, was wir aber problemlos per Kreditkarte an der Rezeption bekommen.

    Sonst haben wir nicht viel gemacht - Gammeltag eben...
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  • Da braut sich was zusammen
    Die bunten Punkte sind Schulkinder, die uns zuwinkenEndlich mal ein richtiger WasserfallFalsch justiert?Die kleinste Bibliothek der Welt. 1 Buch und 1 EntleihverzeichnisJemand hat den Regenbogen abgeschnitten

    Kein Englisch - nur Bargeld

    14 Jun 2017, Norway ⋅ ⛅ 13 °C

    Direkt an der Fähre zu wohnen hat den Vorteil, nicht den Weg bis dahin abschätzen zu müssen. So stehen wir pünktlich 5 Minuten vor Abfahrt auf dem Dampfer.

    Wir müssen tanken. Nur leider gibt es laut Karte innerhalb der nächsten 100 Kilometer nicht einen Ort. Dann, plötzlich, mitten im Nichts eine Automatentankstelle. Unsere Rettung.
    Total entspannt cruisen wir nun die Küste entlang. Ein Wasserfall hier, ein Örtchen dort. Wir sind gefühlt allein auf der Welt.

    Ein Kaffee-Schild an der Straße. Kurzer Blick nach hinten. Pause? Pause! In schönstem Schulenglisch bestellen wir zwei Kaffee, ernten aber nur fragende Blicke. Nanu, das wird doch nicht der erste Norweger sein, der kein Englisch spricht? Damit der Überraschung nicht genug. Denn als es an's Bezahlen geht, heißt es "nur Bares ist Wahres". Wir haben natürlich keine Kronen dabei (gehören ja schließlich nicht zur Königsfamilie). Wir packen alles was wir in Euro und Rubel noch in der Tasche haben auf den Tresen und dürfen unseren Kaffee genießen...

    Nebenbei schreibe ich mit diversen schwedischen Motorradläden wegen des Kettenwechsels. Entweder wollen oder können sie nicht. Es ist auf jeden Fall nicht von Erfolg gekrönt. "Keine Experimente", denke ich mir und rufe zwei Läden in Trondheim an. Beim Ersten Fehlanzeige. Der Zweite hat sie zwar nicht auf Lager, kann sie aber bestellen. Am Freitag sollen alle Teile geliefert sein. Erleichterung macht sich breit - auch darüber, dass das Wechseln nicht viel teurer als zu Hause ist.

    Für unser potenzielles Abendquartier haben wir uns 3 Campingplätze rausgesucht. Der Erste in der Nähe von Steinkjer war direkt ein Volltreffer. Wunderschön an einem See gelegen und sogar mit einem kleinen Minigolfplatz. Die automatischen Sat-Schüsseln der Camper haben Mühe sich auszurichten. Das sah in etwa so aus, wie ein Rasenmäher-Roboter, der planlos durch den Garten fährt. Hier oben müssen die Schüsseln zur Erde geneigt werden, was die der Camper verzweifelt versuchen.

    Mit dem Abendessen ist heute Mario dran. Es gibt Chili con Carne mit frischen Zutaten. Schmeckt richtig gut.
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  • Trondheim

    15 Jun 2017, Norway ⋅ ⛅ 18 °C

    Nachdem wir das Geschirr abgewaschen und unsere Hütte gereinigt haben, starten wir Richtung Trondheim. Wir nehmen eine Nebenstraße, die sich nördlich des gleichnamigen Fjordes entlangschlängelt. Nur 140 Kilometer trennen uns von unserem Tagesziel.

    Und schon sind wir inmitten Norwegens drittgrößter Stadt mit knapp 200.000 Einwohnern. Die für 2 Tage gebuchte Unterkunft ist ein Pilgerhotel direkt neben dem Nidaros-Dom. Perfekte Lage für (relativ) wenig Geld.

    Das Wetter ist perfekt für eine kleine Sightseeing-Tour. Wir fahren mit der Straßenbahn (es gibt nur eine Linie) von 3 auf 230 Meter. Zwischendrin eine Station Namens "Breidablikk" - so gut war die Sicht von dort leider nicht. Also laufen wir ein wenig durch die Vorgärten der bunten Holzhäuschen um doch noch den breiten Blick zu bekommen. Es geht immer bergauf. Trotzdem wird hier gejoggt und geradelt, was das Zeug hält. Davon können sich die Weicheier in Berlin mal ne Scheibe abschneiden.

    Nach knapp 10 Kilometern zu Fuß erreichen wir wieder in der Innenstadt an. Den Beweis für die Vertrauenskultur, die hier in Norwegen herrscht, bekommen wir, als uns der (H)Eishunger plagt. "Leider funktioniert unser Lesegerät heute nicht, ihr könnt morgen zahlen" entgegnet es uns, als wir die Karte zücken. Das muss dir mal zu Hause passieren...

    Mario hat gleich Geburtstag. Deshalb darf er auch nicht (wie sonst üblich ;-)) vor Mitternacht in's Bett. In einer Mikrobrauerei feiern wir rein. Für norwegische Verhältnisse ausschweifend - für unsere sehr bescheiden.
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  • Dinner for one

    16 Jun 2017, Norway ⋅ ⛅ 19 °C

    Mein El Diablo braucht eine neue Kette und bei Marios Dicker leckt die Hinterachse. Bei "MC Tuning" wird alles gerichtet, ein paar PS draufgepackt und die Bikes einer kleinen Wäsche unterzogen. Alles Prima!

    Wir unterhalten uns eine Weile mit unseren Herbergseltern und anderen Pilgerern bei Kaffee und Keksen. Wir fühlen uns ein bisschen zugehörig, als Motorpilger.

    Zur Feier des Tages gehen wir heute mal richtig Essen. Unser Budget erlaubt es, weil wir uns relativ häufig selbst verpflegt haben und damit in der Kategorie "Essen&Trinken" noch sehr viel Luft ist. Da kommt der Controller durch...

    An diesem Wochenende finden die "Bakklandsdagene", ein kleines Stadtteilfest in der Altstadt statt. Aus einem Hinterhof klingt Livemusik. Mal schauen, was da los ist. Schneller, als wir was sagen können, haben wir auch schon das Textheft in der Hand und finden uns auf einer Bierbank inmitten von singenden Menschen wieder. Um nicht aufzufallen, singen wir mit. Zumindest versuchen wir es.

    Bis spät in die Nacht unterhalten wir uns mit Trondheimern und erfahren so, das es in Norwegen sehr viele Dialekte gibt, aber keine einheitliche Sprache, wie unser Hochdeutsch.
    Die Studenten haben hier von Juni bis August Semesterferien und arbeiten dann auf dem Land - deshalb ist die Stadt auch gerade weniger lebendig.
    Der Staat fördert die Landwirtschaft extrem, damit sich das Land selbst ernähren kann und nicht auf Importe angewiesen ist. Bauern bekommen hier eine Art Grundeinkommen und dann noch eine Subvention auf die verkauften Erzeugnisse. Das erklärt auch, wie sich die Mini-Bauernhöfe, an denen wir vorbei gekommmen sind, überhaupt halten können.
    Auch die Fernsehgewohnheiten zum Jahresende sind hier andere: "Dinner for one" wird am 23.12. geschaut wird - am Silvesterabend dann Cinderella. "Das ist aber kein Spaß für die ganze Familie?!" - "Kein Problem, die Männer trinken derweil Bier" - Na dann...

    Gegen 1 Uhr ist Schluss mit dem Spaß. Wir müssen morgen wieder fit sein, also ziehen wir nicht mit weiter, sondern pilgern in unser Hotel
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  • Bye bye Norge - Hej Sverige

    17 Jun 2017, Sweden ⋅ ☁️ 14 °C

    Die Norweger sind schon ein nettes Volk. Sehr entspannt und sehr kontaktfreudig. Fast überall, wo wir gestoppt haben, ergab sich ein kleines Gespräch. Sie haben vermutlich die höchste Elektroautodichte der Welt. Noch nie habe ich so viele Tesla auf einem Haufen gesehen. Es mag daran liegen, dass Strom hier (verglichen zu Deutschland) nur die Hälfte kostet und quasi unbegrenzt zur Verfügung steht, denn 99% der Energie wird über Wasserkraft erzeugt.
    In jedem noch so entlegenen Winkel hat es Handy-Empfang - und das bei der schwierigen Topographie. Warum bekommen wir das nicht gebacken?

    Für unseren heutigen Länderwechsel ziehe ich mein Schweden-T-Shirt an - man möchte ja schließlich einen guten Eindruck machen. Die Landschaft wechselt mit dem Grenzübertritt von schroff-bergig zu sanft-hügelig. Es wird allerdings auch deutlich einsamer. Keiner da, der mein Shirt würdigt :-(

    Im 2.500 Einwohner großen Sveg beziehen wir unsere Hütte. Wir hätten eh keine andere Wahl, denn im Umkreis von 150 Kilometern gibt es nur Wald und Bären (vielleicht auch Beeren).
    Hier verbrachte Henning Mankell seine Kindheit, deshalb wurde eine besondere Brücke nach benannt - ihr widmen wir uns aber erst morgen.

    In diesem Örtchen ist erstaunlich viel los. Es gibt zwei Supermärkte, zwei Tankstellen, eine Ampel und einen Holzbären. Alles an der wichtigsten Kreuzung versammelt. Beim Einkaufen sind wir uns nicht mehr sicher, ob wir den Wechselkurs richtig im Kopf haben. So grob durch 10... "Moment, dann sind das hier ja Preise wie zu Hause". Wir sind im Paradies angekommen.
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  • Inlandsbahn auf der Mankell-Brücke
    Symbolbild für die gesamte FahrtAchtung, TrolleFalun Gruva ist eigentlich kein Tagebau - hier brach der Berg zusammenUnter TageGanz links wohnt Schweinchen schlau

    Ein Elch, ein Elch!

    18 Jun 2017, Sweden ⋅ ⛅ 21 °C

    In der Einsamkeit des Waldes treffen wir auf 80 Kilometer nur 10 Autos und einen Elch. Der quert eiliger Hufe ca. 300 Meter vor uns die Straße. Das ist nach unzähligen Skandinavien-Besuchen mein erster Elch, den ich in freier Wildbahn sehe. Die Wahrscheinlichkeit, einen Elch zu sehen liegt so ungefähr zwischen Nessi und dem Yeti.

    Mit einem Grinsen im Gesicht fahren wir flott weiter, denn wir wollen nach Falun zur Grubenführung, die um 16 Uhr beginnt. Mit Helm und Batman-Umhang ausgestattet steigen wir hinab in verwinkelten und feuchten Gänge. Von hier kam in vergangenen Zeiten 2/3 der weltweiten Kupferproduktion - nebenbei hat man auch noch Silber und Gold gefunden. Immer war die Mine bis 1992 in Betrieb. Der Helm ist zumindest bei mir nicht ganz sinnlos. Alle Nase lang macht es *klonk*. Es geht kreuz und quer durch den Berg, denn die Schächte wurden sehr planlos vorangetrieben. Das Ergebnis war ein Einsturz, was das Bergwerk heute teilweise wie einen Tagebau erscheinen lässt.

    Die Stadt Falun hat neben der Mine noch ein vollständig erhaltenes Bergarbeiter-Viertel zu bieten, was ihr die Aufnahme in die Unesco-Weltkulturerbe-Liste eingebracht hat. In so einem Häuschen bleiben wir heute auch. Der Besitzer ist ganz aus selbigem, weil wir auf unserer Tour ausgerechnet bei ihm übernachten.
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  • Wer kommt denn da entlanggebraust?
    Hier fahren tatsächlich noch ZügeAlte EisenschmelzeAuf Schwedens größtem GrabhügelWer wohnt denn hier?Auf unserem Campingplatz

    Marie&Fred

    19 Jun 2017, Sweden ⋅ ⛅ 20 °C

    Unser Gastgeber hatte uns gestern Abend noch Chips und Melone in den Hof gebracht. Wir tragen im dafür heute einen Kühlschrank in's Haus. Er ist ganz verrückt nach den Motorrädern. Eine kleine Fotosession ist die Folge. Zu guter Letzt bekommen wir 10% Rabatt - nicht schlecht.

    Wieder einmal Bombenwetter. Nicht zu warm, nicht zu kalt, Sonne, Wolken - alles dabei. Wir versuchen die größeren Straßen zu vermeiden, damit wir nicht einschlafen. Denn so entzückend die schwedische Landschaft mit ihren kleinen Holzhäuschen und den gepflegten Gärten auch ist, so langweilig ist die Straßenführung. Sehr gediegen das Ganze - soll wohl der Verkehrssicherheit dienen. Bei uns sorgt es eher für Aufmerksamkeitsdefizite.

    Ein paar Sehenswürdigkeiten später kommen wir in Mariefred an. Ja, hier wird die Gleichberechtigung auch bei den Ortsnamen gelebt. Unser Hüttchen liegt direkt am See und wir haben Abendsonne. Ein wenig Wasser gibt es dann doch in den (nicht vorhandenen) Wein: kein WLAN. Mario wird nervös. Kein Problem. Denn seit ein paar Tagen wurden die Roaming-Gebühren abgeschafft, also ganz entspannt mit dem Handy in's Netz.

    Das hat sich während der Reise übrigens bei uns geändert. Habe am Anfang noch ich bei jeder Unterkunft sofort die Verbindung gecheckt (vor dem Schuhe ausziehen), ist es inzwischen Mario...
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  • Lost Places

    20 Jun 2017, Sweden ⋅ ⛅ 16 °C

    Falls sich jemand wundert, warum wir Stockholm ausgelassen haben: eine Großstadt würde unseren Biorhythmus jetzt total durcheinanderbringen. Also genießen wir das schwedische Inland.

    Nachdem wir das obligatorische Touri-Foto von Schloss Gripsholm in der Vormittagssonne machen, starten wir in Richtung unseres ersten Halts, einem ehemaligen Bahnhof. "Öde" wird jetzt vielleicht der Eine oder Andere sagen. Mitnichten! Denn hier ist einer der Drehorte vom Film "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand". Leider wurden die Gleise vor ein paar Jahren entfernt...

    Und weil heute Bahntag ist, besuchen wir als nächstes die Überreste einer über 40 Kilometer langen Kalkseilbahn. Mit ihr wurden in Trögen, die jeweils über eine 1 Tonne transportieren konnten, von 1941 bis '97 Kalkstein vom Bruch in's Werk transportiert.
    Als ich so mitten in der Landschaft stehe und ein paar Fotos mache, hält neben mir ein schwedisches Auto - dessen Insassen mich fragen, was das denn hier sei. Mit fehlt gerade die englische Bezeichnung für "Kalkseilbahn", also stammele ich irgendeine Umschreibung dahin.

    Nun kommen wir an einen (halb) verlassenen Ort. Ja, auch sowas gibt es in Schweden. Er liegt am Ende einer gut ausgebauten Sackgasse mitten im Wald (wo auch sonst). Um die letzten Einwohner dort zu halten, gibt es 2x am Tag einen Bus - der sogar kostenfrei ist. Während wir so durch's Unterholz stapfen, kommen zwei Engländer mit ihrem umgebauten Camper des Weges. Nicht mal hier, in der vermutlich einzigen Sackgasse Schwedens, ist man von Touristen verschont. Auf die Frage, woher sie denn von dem Ort wüssten, antworten sie "von einer Website namens atlasobscura.com". Internet - Fluch und Segen.
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  • Schwitzend durch die Schlucht

    21 Jun 2017, Sweden ⋅ ☀️ 20 °C

    Es ist fast ein wenig zu warm, als wir aufbrechen. "Kein Problem, unsere Sehenswürdigkeiten sind alle auf der Straße zu erreichen".
    Auf den Sträßchen, die keine Nummer haben, fährt es sich doch am besten. Sie führen durch kleine Ortschaften mit ihren gepflegten Gärten und Höfen. Die Kehrseite ist allerdings, dass sie gern mal zu endlos langen Schotterstraßen werden, deren Kurven besonders fies sind. 10 Kilometer bis zur nächsten Asphaltstrecke sind keine Seltenheit. Meine Fireblade meistert die Strecken aber ebenso, wie die BMW. Nach unserer Rückkehr werde ich einen "Adventure"-Aufkleber auf El Diablo pappen.

    Nun soll es eine Schlucht zu sehen geben. Ist schon was Besonderes hier im Hügelland. Vom Parkplatz 600 Meter zu Fuß. "Kein Problem, behalten wir die Motorradklamotten gleich an". Böser Fehler.
    Wenn man 600 Meter klettern muss, wäre leichte Wanderkleidung eher angebracht. Am Beginn des Weges steht auch noch ein "Fahrradfahren verboten"-Schild. Die haben hier echt Sinn für Humor. In der Schlucht stehend, entscheiden wir uns dann dafür, den kompletten Rundweg zu gehen also nochmal 800 Meter klettern.

    Was macht der Schwede eigentlich, wenn er nicht Rasen mäht oder Elche jagt? Er fährt seinen Ami-Schlitten spazieren. Vorzugsweise aus den 50er und 60er Jahren. Genau ein solcher sorgt auch für den ersten Stau seit St. Petersburg, als er auf der Öland-Brücke den Geist aufgibt.

    Wir mieten uns ein kleines Hüttchen für zwei Tage, denn hier auf Öland gibt es so einiges zu sehen. Allerdings erst morgen, denn nach 400 Kilometern sind wir ziemlich k.o.
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  • Strandsteaks

    22 Jun 2017, Sweden ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute schlafen wir mal aus. So richtig. Bis um 10. Check!
    Irgendwann nach unserem Brunch starten wir gemütlich Richtung Norden. Wir schauen uns die Schlossruine von Borgholm und die direkt daneben grasenden königlichen Kühe an. Die Viecher lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen - stehen auf der Straße und glotzen.

    Nach zwei weiteren kurzen Stopps erreichen wir den Trollskogen (Trollwald) in der Nähe von Byxelkrok am Nordende Ölands. Während wir durch den Wald mit seinen verwachsenen Bäumen wandern, sehen wir wieder Kühe. Diese hier stehen nicht im Weg rum, sondern liegen am Strand in der Sonne. Ob es Touristenkühe oder Einheimische sind, können wir nicht in Erfahrung bringen.

    Nun haben wir aber richtig Hunger. Also schnell "nach Hause". Dort gibt es heute Entrecote mit glasierten Zwiebeln an feurigem Erbsen-Möhren-Mousse.
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  • Autofriedhof in einem Moor
    Fußgängerzone am frühen FreitagabendAuch der Strand ist menschenleerNr. 23: Ente süß-sauerDänischer Zug mit Anschluss zur Fähre nach BornholmDie Schalterhalle mit Hotel-Rezeption

    Wo ist Midsommar?

    23 Jun 2017, Sweden ⋅ ⛅ 18 °C

    Midsommarafton ist heut. Also der Abend vor Mittsommer. Da finden in ganz Schweden die Feste mit Tanz und Gesang in Trachten und allem pi pa po statt. So zumindest wird es erzählt.
    Wir wollen heute Ystad erreichen, wo laut Veranstaltungskalender zwischen 13:30 Uhr und 16 Uhr die Party am Strand steigen soll. Nur 2,5 Stunden? Bestimmt ein Fehler - es wird sicher ausgelassen bis in die Nacht gefeiert.
    Trotzdem sputen wir uns und erreichen die Wallander- und Lykke Li-Stadt gegen 3. Eigentlich wären noch ein paar Sehenswürdigkeiten auf dem Weg gewesen - können wir uns aber auch noch morgen anschauen.

    Schnell eingecheckt, frisch gemacht und auf Richtung Strand. Es ist 15:30. Auf dem Weg kommen uns blumenbekränzte Schwedinnen entgegen. Es wird doch nicht etwa... Doch. Schon vorbei. Als wir ankommen, wird gerade abgebaut. Midsommer ist kein riesen Volksfest, wie es IKEA uns jedes Jahr erzählt, sondern wird vornehmlich im Kreise der Familie gefeiert. Ist ein wenig wie Heiligabend im Sommer.

    Ein wenig entäuscht laufen wir wieder in die Innenstadt um unseren Hunger zu stillen. Ist nur blöd, wenn Midsommar ist, denn alles ist geschlossen. Selbst die Fastfoodbuden. Ist schon ein skurrilles Bild, wie ein paar Touristen auf der Suche nach dem ultimativen Midsommar-Erlebnis oder etwas zu Essen durch die menschenleere Altstadt irren. Wir finden dann zum Glück noch einen echt schwedischen Chinesen, der offenbar lieber andere Feste feiert.
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  • Ales Stenar
    Museumseisenbahn in BrösarpJangtorpWikinger-LegoHier wurden Mühlensteine ausgeschnitten

    Der Abba-Tempel

    24 Jun 2017, Sweden ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute holen wir die gestern ausgefallenen Punkte nach. Es sind viele - deshalb starten wir für unsere Verhältnisse früh. Zuerst geht es zu Ales Stenar, einer Steinsetzung in Schiffsform, gleichzeitig Drehort mehrerer Wallander-Krimis. Danach zu einem Bahnhof einer Museumseisebahn, wo heute nichts fährt. Ist ja schließlich Midsommar. Ein altes Königsgrab nehmen wir auch noch mit - es war nur ein Haufen Steine.
    Dann aber erreichen wir Yangtorp. Einen riesigen buddhistischen Tempel inmitten der Walachei.

    Ein Pole hat sich dort mit dem Geld von Abba-Frida einen schönen Yin-Yang-Tempel in die schwedische Landschaft stellen lassen. Es waren wohl knappe 6 Mio€. Dann gab es ein kleines Missverständnis darüber, ob es eine Schenkung oder eine Leihe war. Das schwedische Gericht entschied sich gegen Abba (unvorstellbar!).

    Knapo 4 Kilometer entfernt befindet sich Önneköp, ein Microstaat mit eigener Flagge, der sich voll dem Kaffeekonsum verschrieben hat. Genau richtig für uns. Als wir ankommen ist außer dem Hinweisschild auf das Kanibalenmuseum nichts Außergewöhnliches zu erkennen. An Midsommar sind halt auch die abtrünnigsten Schweden wieder echte Schweden.

    Nun heißt es Abschied nehmen von Schweden, diesem Bilderbuchland. Die Schwedinnen sind alllerdings eher nicht ganz so bilderbuchhaft. Hier gibt es überall Süßkram, den man sich zum Kilopreis einpacken kann. Daneben noch ne Menge Fast-Food-Läden. Das alles ist der Figur nicht unbedingt zuträglich. Wir haben auch erstaunlich wenig IKEA gesehen. Also doch nicht so klischeebehaftet. Musiktipp: Die Ärzte - Jag Älskar Sverige!
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  • Auf einer Schiebebrücke
    Zisterne unter dem SchlossparkCarlsberg-BrauereiEnde der Feier oder nur Pause?Mobiler LeuchtturmKunst am Bau

    Kopenhagen

    24 Jun 2017, Denmark ⋅ ⛅ 17 °C

    Genug mit Sightseeing auf dem Lande, jetzt geht es in die Stadt. Eine richtige Stadt, mit Menschen und so. Sie ist auch exklusiv - denn man muss Eintritt bezahlen. Wir erledigen das auf der Öresund-Brücke.
    Muss wohl ein Spar-Tarif gewesen sein, denn in Kopenhagen gießt es wie aus Kübeln - kann man auf den Bildern jetzt vielleicht nicht so nachvollziehen.

    Als es dann aufklart brechen wir auf zur Kopenhagen-Tour. Wir besuchen eine Zisterne, die Carlsberg-Brauerei und den Freistaat Christiania.
    Alle Nase lang fährt ein Schulabschluss-Bus mit feiernden Jugendlichen durchs Bild - gestern war der letzte Schultag, Grund zu feiern. Nach den magischen 20 Kilometern zu Fuß fallen wir erschöpft in's Bett.
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