Um die Ostsee

May - June 2017
A 43-day adventure by Marko unterwegs
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  • Day 5

    Ventspils

    May 18, 2017 in Latvia ⋅ ☀️ 18 °C

    Wer nun denkt, wir sind im Bierparadies gelandet, dem sei gesagt: Bring your beer - there is only one pub.

    Das 40.000 Einwohner zählende Städtchen ist sehr weitläufig, da es keine Innenstadt-typische Blockbebauung hat. Maximal 2 Stockwerke - immer ein eigener Garten. Die Stadt ist sehr gepflegt, Grünanlagen, Skulpturen (meistens Kühe) und eine sehr gute Infrastruktur. Wir vermissen allerdings die Menschen.

    Finanziert wird alles von einem großen Hafen, wo hauptsächlich Öl und Kohle über die Ostsee verschifft wird. Beides kommt aus Russland per Pipeline bzw. Zug.

    Zusammenfassend kann man sagen, das sich die Stadt wirklich lohnt, wenn man sich entschleunigen will.
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  • Day 6

    Allein auf weiter Flur

    May 19, 2017 in Latvia ⋅ ☀️ 24 °C

    Die Nacht war mit knapp über 10° relativ kalt - der Morgen umso wärmer. Wir stehen schwitzend in voller Montur vor unseren Motorrädern. Schnell raus aus der Stadt, um durch uns durch den Fahrtwind kühlen zu lassen.

    Den letzten echten Berufsverkehr haben wir in Polen erlebt. Hier gibt es jedoch nur wenig bis gar keinen Verkehr.
    So auch auf dem Weg zum Kap Kolka. Auf 50 km begegnen wir nicht mehr als 10 Fahrzeugen. Auf der EU-finanzierten Top-Straße fahren wir dann auch mal deutlich schneller als die erlaubten 90 km/h.

    Am Kap ist es eher untypisch flach und windstill. Dennoch ist schwimmen verboten, weil es dort fiese Strömungen gibt.

    Das nächste Highlight ist eine Art Mini-Hollywood für lettische Filme. Alle Gebäude sehen echt aus, sind aber nur aus Pappe, Holz und Styropor. Es hat sogar Gleise, einen Zug und eine Straßenbahn. Soweit, so unspektakulär. Dieses Ensemble befindet sich allerdings mitten auf dem Land auf dem Feld.

    In Riga hat uns schließlich die Zivilisation wieder. Verkehr, Menschen, Häuser - eigentlich wie zu Hause, doch nach den letzten Tagen eher fremd. An der Tankstelle unterhalten wir uns kurz mit einem Russen. Am besten gefällt mir der Satz "The russian police is not interested in speeding of motorcycles"
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  • Day 7

    Riga

    May 20, 2017 in Latvia ⋅ ⛅ 24 °C

    Wir sind in Riga, wo wir heute auch bleiben und einen klassischen Touri-Tag einlegen.

    Hier leben 700.000 Menschen, das sind 1/3 der Einwohner Lettlands. Dazu kommen gefühlt nochmal genau so viele Touristen - hauptsächlich Deutsche, Russen und Amerikaner.

    Fast verschlafen wir das Frühstück, als wir uns um kurz vor 10 auf den Weg an's Buffet machen. Gut gestärkt geht es nun auf Stadterkundung - zu Fuß. Vom Vorschlag, uns ein Tagesticket für die Öffentlichen zu kaufen, hält Mario nicht viel.

    Wir schlendern durch die Markthallen. In einer wird nur Fleisch angeboten. Ganze Schweine kann man hier in Einzelteilen erwerben und zu Hause wieder zusammenbauen. Wenn es ein Metzger-IKEA gäbe, hieße das Modell "Lekeren Øink".

    Riga scheint die Motorradhochburg Lettlands zu sein.
    Wahrscheinlich, weil man hier die einzige Chance auf Kurven hat - beim Abbiegen.

    Beim Essen halten wir uns ab sofort etwas zurück, da der Versuch möglichst alle landestypischen Gerichte zu probieren, wohl unweigerlich mit einem Abbruch der Tour enden würde. Außerdem könnten wir den Schwerlasttransport nach Berlin nicht bezahlen. Am Abend gibt es dennoch eine Kleinigkeit, etwas außerhalb des Touri-Rummels. Wir hatten Wild-Carpaccio und Lachstatar - ein Gedicht auf zwei Tellern.

    19km zu Fuß sind auch für Mario zu viel des Guten, deshalb fahren wir mit dem Bus zurück in's Hotel, wo wir den Tag an der Casino-Bar ausklingen lassen.
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  • Day 8

    Höhle, Holzdorf, Haapsalu

    May 21, 2017 in Estonia ⋅ ☀️ 18 °C

    Mehr als 350 Kilometer stehen heute auf dem Programm, also starten wir pünktlich um 9:30 die Motoren.

    Unterwegs besichtigen wir die Gūtmaņala, Lettlands berühmteste Höhle. Nach unseren Maßstäben eher ein Höhlchen - für ein Land ohne Berge aber schon spektakulär. Das ist auch daran zu erkennen, dass sich die japanischen, italienischen und deutschen Touristengruppen die Klinke in die Hand geben. Eine schwäbische Studiosos-Gruppe möchte ich inmitten Lettlands eigentlich nicht haben.

    Den nächsten Stopp machen an einem Dorf, mit Holzpfählen auf einer kleinen Inseln inmitten eines Sees im 9. Jh errichtet wurde. Es gab dort sogar einen Schmuckschmied, einen Schuster aber nicht. Dabei wäre der sinnvoller gewesen.

    Wir überqueren nun die Lettisch-Estnische Grenze irgendwo im Hinterland und erreichen damit das 5. Land unserer Reise.

    Seit Pärnu leuchtet meine Reservelampe. Anhalten? Niemals! Wird schon noch ne Tanke innerhalb der nächsten 50km kommen. So weit reichen die 3 Liter Reserve unter Normalbedingungen. Der nächste Ort ist aber knapp 60 Kilometer entfernt, wie die Straßenschilder uns später verrieten. Mut zur Lücke, wird schon klappen. Tat es auch. War sogar noch 1 Liter drin.

    In Haapsalu, einer kleinen, 10.000 Einwohner zählenden Kurstadt am Meer kommen wir am späten Nachmittag an. Ausreichend Zeit für eine Stadtbesichtigung und ein ausgedehntes Abendessen am Wasser. Sehr zu empfehlen, das Städtchen!
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  • Day 9

    Bikerparadies Estland

    May 22, 2017 in Estonia ⋅ ☀️ 13 °C

    Bevor wir in Richtung Tallinn fahren, statten wir dem ehemaligen Bahnhof von Haapsalu noch einen Besuch ab. Er hatte zu seiner Zeit den längsten überdachten Bahnsteig Europas (214m) - der Zar und sein Gefolge wollten schließlich nicht nassen Fußes zur Kutsche schreiten.

    Wir nehmen nicht den direkten Weg nach Tallinn, sondern die kleineren Straßen entlang der Küste. Dabei entpuppt sich Estland als baltisches Bikerparadies. Die netten Esten haben ihre Straßen kurvig gebaut, obwohl es keinen Grund dafür gibt - ist es doch genau so flach wie in Litauen und Lettland.

    Noch mehr Unterschiede fallen uns auf: Die Menschen sehen eher skandinavisch aus, die Sprache ist mit dem Finnischen verwandt (wir verstehen nur Taksi und Politsei) und das Preisniveau ist wieder mit unserem vergleichbar.
    Was das Baltikum hingegen wieder komplett eint, ist die Selbstverständlichkeit und Geschwindigkeit in der man hier mit Karte zahlen kann.

    Auf dem Weg nach Tallinn liegen zwei Mini-Wasserfälle, ein altes Unterwassergefängnis und eine Steilküste.
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  • Day 9

    Tallinn

    May 22, 2017 in Estonia ⋅ ⛅ 13 °C

    Tallinn hat eine klassische Altstadt und ist damit auch sehr touristisch geprägt. Um nicht aufzufallen, reihen wir uns ein in die Massen, die hauptsächlich aus Amerika oder Japan kommen.

    Berg hoch, Berg runter auf schwierigem Geläuf - Riga war da angenehmer - viel weitläufiger, flacher, grüner.
    Für Pauschaltouristen, die sich gern wie Vieh durch eine Stadt treiben lassen wollen, ist Tallinn allerdings die bessere Wahl.
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  • Day 10

    Offroad-Action

    May 23, 2017 in Estonia ⋅ ⛅ 12 °C

    Turbo-Sightseeing steht heute auf dem Programm - 8 Spots.
    In chronologischer Reihenfolge: Freilichtmuseum, ehemalige Phosphormine, Wasserfall, Hängebrücke, Stein, Entmagnetisierungsanlage, Ruine einer Ordensburg, Wasserfall

    Da die meisten Punkte irgendwo im Wald liegen, müssen wir sehr oft auf unbefestigten Wegen fahren. Schlamm, Sand, Steine - alles ist dabei. Wenn jetzt jemand meint, eine Fireblade ist nicht offroad-tauglich, irrt er. Das Ergebnis ist nur eine völlig zugedreckte, aber intakte Maschine. Auch die BMW schafft es wider Erwarten ;-P

    Die direkte Strecke nach Toila ist eigentlich nur 180km lang - wir haben allerdings 260 gebraucht. Nicht zuletzt treibt die Suche nach einem Café in sehr dünn besiedeltem Gebiet die Kilometer nach oben. So ca. alle 80km brauche ich eine Raucherpause und Mario einen Kaffee. Hier bin ich relativ im Vorteil.

    Entmagnetisierung von U-Booten. "Was?" wird sich der Ein oder Andere jetzt fragen. Um kein Ziel von Torpedos oder Magnetminen zu werden, wurden Schiffe und U-Boote entmagnetisiert. Wir sind an einer von weltweit 3 ehemaligen Entmagnetisierungsanlagen für U-Boote. Menschen mit Tarnkleidung und automatischen Waffen stehen auf der Straße. "Die spielen hier Krieg oder Paintball" denken wir uns. Als wir näher kommen, wirkt es aber irgendwie echt - ist es auch. Das Militär machte dort grad eine Übung. Wir dürfen Fotos machen, aber nur in eine bestimmte Richtung. Passt, unser Motiv ist im Kasten.
    Wir vermuten, dass dies Teil des NATO-Manövers "Frühlingssturm 2017" ist, was gerade in Estland stattfindet, um die Souverinität des Landes gegenüber den Russen, die ja gerade versuchen, die alte Sowietunion wiederherzustellen, zu beweisen.
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  • Day 11

    Das Wetter hat kein Visum

    May 24, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 13 °C

    Unser tolles Spa-Hotel war schon ein wenig seltsam. Ein 80er-Jahre-Bau direkt am Wasser, der so klug platziert war, das genau 0 Zimmer direkten Meerblick hatten. Dafür konnte man aus dem Restaurant dem Elektro-Schaf bei der Arbeit zusehen. Auf den Gängen versprühten Lufterfrischer einen fiesen Duft, der wahrscheinlich die Spa-Laune anregen sollte. Wir machten ihm mit einem beherzten Griff an den Stecker den Garaus.

    Heute starten wir mal eine Stunde früher als sonst, weil unser Versuch, einen Platz in der Warteschlange der Grenze zu bekommen, gestern Abend nicht von Erfolg gekrönt war.

    Protokoll des Grenzübertritts:
    9:15 - Wir kommen im Wartebereich am Stadtrand Narvas an. Damit die Fahrzeuge, die über die Grenze wollen, nicht die Stadt verstopfen, muss man sich einen Zeitslot buchen. Trotz fehlender Reservierung durften wir direkt vor zur Grenze. Biker first!
    10:00 - Kurzer Check der Fahrgestellnummern mit den Papieren durch die Esten, kleine Wartezeit und schon geht es auf die Brücke, die den Grenzfluss Narva überspannt. Dort heißt es nun warten.
    11:00 - Wieder anstellen. Ist ja wie beim REWE an der Fleischtheke. Wir dürfen abermals an der Schlange vorbei. Diese Grenze ist ein Bikerparadies!
    Der junge russische Grenzbeamte muss in Ausbildung sein, denn er erklärt uns in gutem Englisch das Prozedere und hat auch noch nicht den typisch grimmigen Grenzer-Blick drauf.
    Zuerst müssen wir die Migrationskarte ausfüllen. Reisepass, Visum und Einreisestempel ist ja nicht genug - darum muss jeder Russlandbesucher noch ein extra Kärtchen bei sich führen, was dann bei der Ausreise wieder abgegeben werden muss. Danach geht es zur Passkontrolle - es ist eine kleine Zeitreise, denn hier wird das Passfoto mit dem Einreisenden durch intensives Anstarren und die Echtheit des Passes mit einer UV-Lampe überprüft.
    Nun ist die Zollerklärung dran: Zwei Seiten in russisch. Toller Service ist hier, dass eine Beispielerklärung in Deutsch aushängt, von der man abschreiben kann. Machen wir doch glatt: Nix zu verzollen, keine Rubel dabei (war ein bisschen geflunkert - wir hatten in Riga schon 50€ umgerubelt).
    Kurze, sehr oberflächliche Fahrzeugkontrolle und ein wenig Smalltalk, fertig.
    12:00 - Einreise erfolgreich. Nach all den Stories, die man so hört und liest, war es doch sehr unspektakulär. Wir hatten keinen Stress wegen der grünen Versicherungskarte (wollte keiner sehen). Wir hatten keinen Stress wegen der Krankenversicherung (wollte keiner sehen). Wir mussten keinen bestechen.
    Wichtig ist aber immer die doppelte Ausfertigung der Formulare und die Stempel.

    Jetzt sind wir Russen auf Probe. Die Sprachkenntnisse wollen auf Vordermann gebracht werden. Dafür eignet sich die Mittelalterburg von Iwangorod am besten. Als Dank für den souveränen Kauf von zwei Eintrittskarten in Landessprache dürfen wir die Helme bei der Kasse deponieren.

    10 Tage hatten wir Sonne oder leichte Bewölkung - nun begleitet uns der Regen bis Sankt Petersburg. Das lässt uns zu dem Schluss kommen, dass das tolle EU-Wetter mangels Visum nicht mitreisen konnte. Spätestens in Finnland sollte es dann ja wieder besser werden.

    Erschöpft kommen wir im Hotel an, machen noch einen kurzen Spaziergang zum Abendessen und gehen dann früh (vor Mitternacht) ins Bett.
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  • Day 12

    Санкт Петербург

    May 25, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 15 °C

    Fast jeder kennt die Youtube-Videos von russischen Autofahrern. Unfälle, Verlust der Ladung, usw. Wir haben irgendwann aufgehört, diese Videos zu schauen, um uns nicht verrückt zu machen. Wird schon nicht so schlimm sein. Es ist noch viel schlimmer.

    Gefahren wird, was der Wagen hergibt. Überholt wird quasi ständig. Sollte Gegenverkehr kommen, wird eben noch eine dritte Fahrspur aufgemacht. Das ganze Land scheint mit dem Auto unterwegs zu sein. Bei den Straßenverhältnissen verwundert es uns nicht, dass wir in Sankt Petersburg an einem Fahrzeug mit Achsbruch vorbei kommen.

    Das Fahren wird langweilig, haben wir uns gedacht. Die Straßen gerade und endlos lang. Am Ende ist gerade für Motorradfahrer eine echte Hausforderung: Schlaglöchern und Längsfurchen umschiffen und den Verkehr im Blick behalten. Wenn man das auch noch im Regen schafft, bekommt man die goldene Biker-Sichel am Band. Hier fährt übrigens fast jeder Dritte mit Spikes - bei +16°! Das ist sicherlich auch ein Grund für die kaputten Straßen.

    Heute haben wir wieder einen klassischen Sightseeing-Tag. Zu Fuß! Die 20km-Marke verfehlen wir nur knapp. In der Stadt, die sehr Mitteleuropäisch geprägt ist, wimmelt es nur so von Menschen. Da sind die japanischen Touristengruppen auf ihrer Tour "20 Städte in 3 Tagen", Stände mit Matroschkas in allen erdenklichen Ausführungen, Pantomime, Live-Musik und auch der ganz normale St. PetersBürger.

    Am Abend dann wieder Völkerverständigung in einem Restaurant mit einem Russen und zwei Franzosen (die sogar Englisch sprachen - incroyable).
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  • Day 13

    Zurück nach Euroland

    May 26, 2017 in Finland ⋅ 🌙 10 °C

    Wir nutzen die Checkout-Zeit bis zur letzten Minute. Der gestrige Tag steckt uns noch etwas in den Knochen, außerdem versuchen wir uns vor dem Stadtverkehr zu drücken. Nützt nix, da müssen wir jetzt durch. Mehr als 1,5 Stunden brauchen wir, um der Stadt, in der immer Berufsverkehr herrscht, zu entfliehen. Es war schön mit dir. Wir sehen uns sicher bald wieder.

    Tanken auf russisch: an die Kasse gehen, sagen, was und wieviel man tanken möchte, bezahlen und dann zapfen. Sich freuen, dass man die zu tankende Menge richtig eingeschätzt hat.

    Auf dem Land, ist der Verkehr dann deutlich dünner, die Straßen dafür wieder sehr abenteuerlich. Nach der Reise wird es im Video schöne Szenen geben.

    Zwei kurze Stopps später, erreichen wir dann am Nachmittag die Grenze zu Finnland. Normalerweise wäre jetzt eine Zeitumstellung angesagt, da die Russen aber die Sommerzeit abgeschafft haben, wechseln wir die Zeitzone ohne die Uhren umstellen zu müssen. Nach dem sehr aufwändigen Einreiseprozedere sind wir auf das Schlimmste gefasst. Es gibt aber nur einen Stempel, sonst nichts. Niemand will das Gepäck sehen, es muss kein Formular ausgefüllt werden, wir werden nichtmal nach zu verzollenden Waren gefragt.
    15 Minuten dauert der gesamte Grenzübertritt. Ich bin etwas enttäuscht, habe ich doch eigentlich etwas mehr erwartet.

    Willkommen in Finnland, dem Land der Mücken, des Heavy Metal und der Rennfahrer. Ich merke, wie ich etwas erleichtert bin, wieder in so etwas ähnlichem wie Heimat zu sein. Hier funktionieren wieder sämtliche Sicheitsnetze, die einen so eine Reise etwas sorgloser angehen lassen. Die Plastikkärtchen haben ihren Wert zurückgewonnen: ADAC, Krankenkasse, Bankkarte, Personalausweis.

    Durch die (zu) schnelle Grenzkontrolle hatten wir noch keine Pause. Das holen wir jetzt nach. Beim Blick auf die Preise des Schnellrestaurants mit angeschlossener Tankstelle und Supermarkt fragt Mario mich, welche Währung die Finnen haben. "Euro" entgegne ich. Er wird sehr blass um die Nasenspitze. 17€ für ein Stück Fleisch, was schon den halben Tag auf einer Warmhalteplatte verbracht hat. Schlagartig verfliegt unser Hunger. Kaffee reicht auch erstmal.

    Wir verlassen schnell die Hauptstraße, um uns auf dem "Stora Kustvägen", der Großen Küstenstraße Kotka, unserem heutigen Tagesziel zu nähern. Da so ziemlich alles um die Ostsee vor vielen Jahren unter schwedischer Herrschaft stand, sind hier die meisten Hinweisschilder zweisprachig, was uns so manches besser zu verstehen hilft. Die kleine Straße fordert unsere volle Aufmerksamkeit. Diesmal allerdings nicht wegen ihres Zustands, sondern aufgrund der anspruchsvollen Streckenführung über Kuppen, durch Senken, Kurven und kleine Siedlungen. Die Postkartenmotive wechselten im Minutentakt.

    Kotka erreichen wir um kurz vor 19 Uhr. Wir essen wieder typisch einheimisch: Pizza. Machen noch einen kleinen Stadtrundgang und fallen zufrieden und erschöpft in's Bett.
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