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  • Day 100

    Auf zum Aoraki/Mt Cook National Park

    January 9, 2023 in New Zealand ⋅ ☀️ 19 °C

    Die Nacht war kalt. Ich würde sagen heftig an der Komfort-Grenze gekratzt. Ich trödle erstmal ordentlich in den Vormittag, bevor ich mich gegen 11 Uhr endlich auf den Weg mache, weiter an Westufer des Sees entlang nach Norden. Unwillkürlich stelle ich mir selber die oft geäußerte Frage: Is it electric? Ich bin ohne Gepäck unterwegs, Zelt und Packtaschen bleiben wo sie sind und ich führe lediglich einen leichtem Rucksack mit. Da fühlen sich die ersten km seltsam schwerelos an. Auf halbem Weg kommt mir Melvin aus HH entgegen. Er hat die Nacht auf der White Horse Hill Campsite verbracht. Dort will ich hin, das Rad abstellen und den Hooker Valley Track gehen. Am Ausgangspunkt angekommen, mache ich kurz Rast in der Camp-Küche und dann reihe ich mich in die Karawane der Touristen ein, die den Weg ebenfalls begehen. Und das sind nicht wenige. Asiaten mit langärmeligen Oberteilen und langen Hosen, oft mit Handschuhen, manche zusätzlich mit Gesichtsschutz. Alle anderen mehr oder weniger knapp bekleidet. Es dauert nicht lange und ich ärgere mich über mich selber: Meine Mütze liegt im Zelt. Die könnte ich jetzt wirklich gut gebrauchen. Die Sonne scheint erbarmungslos vom wolkenlosen Himmel. Nach kurzer Zeit kommt mir Kim gut gelaunt entgegen, schon auf dem Rückweg. Er hatte gestern eine Mitfahrgelegenheit von Lake Tekapo nach Twizel und ist jetzt mit dem Bus hierher gefahren.

    Der gut ausgebaute Weg führt weiter. Jeder der einigermaßen gut zu Fuß ist kann hier gehen. Der Ausblick auf die Berge in der Umgebung und vor allem auf Mt Cook ist schon fantastisch. Es geht über insgesamt 3 heftig schwankende Hängebrücken. Unterwegs komme ich mit einem Schweizer Paar ins Gespräch. Basel. Wollten eigentlich mit dem Rucksack durch Neuseeland reisen. Aber ein Rucksack ist in Sydney hängen geblieben. Auf den warten die beiden bereits eine Woche. Um die Zeit zu überbrücken haben sie sich einen dieser quietsch-grünen Jucy-Campingbusse, die mir auch schon regelmäßig in Australien begegnet sind, gemietet. Wir erreichen Hooker Lake, das Ende des Weges. Dort schiebt sich der gleichnamige Gletscher in den See. Aus gutem Grund knipsen alle wie verrückt Bilder, ich nicht ausgenommen. Nach einer Weile trete ich den Rückweg an und erreiche schließlich wieder den Ausgangspunkt der Wanderung. Ich muss erstmal aus der Sonne und rette mich erneut in die Camp-Küche.

    Dann mache ich mich auf den Heimweg. Inzwischen ist Wind aufgekommen und bläst mir ordentlich ins Gesicht. Die Fahrt wird mühsam. Zurück auf dem Campingplatz bin ich hungrig und erschöpft. Meine Vorräte sind es auch beinahe. Zum Abendessen gibt es 2 Packungen Instant-Nudeln mit Entengeschmack. Mäßig lecker. Es wird Zeit, daß wieder mal ein gutsortierter Supermarkt am Weg liegt...
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