Morocco
Amzrou

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Travelers at this place
    • Day 113

      Bauen ... für die Ewigkeit?

      December 22, 2022 in Morocco ⋅ ☀️ 21 °C

      Bei meiner ersten Reise ins Draa-Tal vor 21 Jahren war ich beeindruckt über die extrem nachhaltige Lehmbau-Tradition hier in Marokko. Häuser und Ställe, Paläste (Kasbahs) und Umfriedungs-Mauern, das alles wurde einst aus dem vor Ort verfügbaren Lehm und Steinen (für die Sockel-Fundamente) gebaut. Auch Lehmziegel konnten mit einfachsten Mitteln vor Ort und auf Vorrat hergestellt werden.

      Diese Tradition hat sich leider verloren und auch für unseren Freund Abdessalam war es vor 15 Jahren eine Errungenschaft, sein Haus mit Zement-Hohlsteinen bauen zu können. Die Modernisierung weckt offensichtlich Hoffnung auf Komfort und Beständigkeit.

      Zahlreich aber die unvollendeten Bauten oder gar Bauruinen, an denen wir heute vorbeifahren. Und da fällt dann auf, dass ehemalige Lehmsiedlungen ziemlich rückstandslos zerfliessen und langsam erodieren, Erde zu Erde sozusagen. Während die Zementbauten - nunmehr beständige - Schandflecke darstellen, meist umgeben von ziemlich viel Müll. Schade.

      Einzig die Friedhöfe, schlichte und schmucklose Parzellen vor den Toren der Dörfer, bloss erkennbar an den zahlreichen aufgerichteten Steinen, zeugen noch von dieser bescheidenen Grundhaltung.

      Dieses Denken in Kreisläufen, das hier mal ganz selbstverständlich war, wird - angesichts der unumgänglichen Transformation - in Mitteleuropa gerade wieder mit viel Aufwand erarbeitet. So geht anscheinend der Lauf der Zeit.

      Dabei war es den nomadisierenden Kulturen von einst doch ganz klar, dass man den Opportunitäten des Lebens (des Wetters, der Futterplätze etc.) nachreist. Die hier allgegenwärtige Landflucht angesichts der austrocknenden Oasen ist ja auch nichts Anderes. Gerade deshalb wäre es doch sinnvoll, (mit organischen Materialien natürlich) nicht für die Ewigkeit zu bauen.

      Zum Baumaterial Lehm:
      Die Oueds (synonym zu Wadi), die hier oft sehr flachen und meist trockenen Flusstäler, sind geologisch prädestiniert als Lehm-Lieferanten. Gerade in sedimentreichen schlammigen Zonen mit geringstem Gefälle haben die Oueds "geflochtene Bachmuster" entwickelt und damit teils mächtige Löss-/Schlick-Schichten gebildet. Nördlich von Tissint und nördlich von Foum-Zguid finden sich solch faszinierende Löss-Flächen in fortschreitender Erosion. Versteinerte Wüsten? (Infos zusammengestellt nach Wikipedia)
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    • Day 18

      Kupfer und Kasbah

      April 22 in Morocco ⋅ ☁️ 23 °C

      (Bert) Wenn der Guide das morgendliche Fahrerbriefing mit den Worten einleitet: „Wir fahren eine Strecke, die ich auch noch nicht gefahren bin und ich weiß nicht, wie weit wir kommen“, dann kann das vieles bedeuten. Heute führt es zu einem guten Ende, denn der Schlenker in ein vergessenes Tal in Richtung einer Kupfermine erweist sich als lohnend, und die sich anschließende Naturstraße als gut fahrbar. Gleichwohl fühlt es sich gut an, dass Hassan immer irgendwie in der Nähe ist, denn die Motorräder werden ordentlich durchgeschüttelt. Exkurs und Insiderhinweis an die mitlesenden Bikerfreunde, die vielleicht einmal Ähnliches unternehmen wollen (Serge!): der von mir gewählte Kompromissreifen Onroad/Offroad Michelin Anakee ist für Marokko suboptimal, der Heidenau Scout macht in Sachen „gravel travel“ einen signifikant besseren Job. … Aber zurück zum Thema: In der Minenstadt Baida werden wir - nicht zum ersten Mal - von Kindern umringt; vermutlich sind wir der Tages-, vielleicht sogar der Wochenhöhepunkt in diesem Örtchen am Rande des Universums. Norbert fragt die Mädchen sicherheitshalber ein paar englische Vokabeln ab, mit ganz passablen Ergebnissen, und einige der Jungs wollen sich - wenn ich es richtig verstehe - auf Facebook mit uns verbinden … Während der Kaffeepause am Vormittag verbünde ich mich mit dem sehr sympatischen neuen Bikerfreund Markus aus der Schweiz. Wir absentieren uns von der Gruppe und nutzen die Gelegenheit, die Kasbah Oulad Osthmane von innen zu besichtigen. Darin befindet sich ein zunächst nicht erkennbares Hotel. Natürlich gehört die Anlage einem Seitenarm der marokkanischen Königsfamilie, wie uns der Manager erklärt. Die Festung (eine von vielen!) ist aus einem Lehm-Stroh-Gemisch gebacken, das sich mit dem Fingernagel abkratzen lässt, aber dennoch wundersamer Weise schon seit dem 18. Jahrhundert existiert. Für 40 Euro pro DZ inkl. Frühstück könnte man hier wie in 1001 Nacht wohnen. Ein wenig schade, dass unsere Quartiere in der Regel einen deutlich niedrigeren Standard aufweisen. Wir werden auf einen Orangensaft eingeladen, für den wir gleichwohl 50 Dirham auf den Tisch legen, was vermutlich angemessen ist, denn in freundlicher Stimmung verabschieden wir uns und eilen zusammen mit dem auf uns wartenden Norbert der Gruppe hinterher, die bereits in Richtung Agdz aufgebrochen ist. … Wir übernachten im unaussprechlichen Foum Zguid. Der Parkplatz des Wüstenhotels Bab Rimal gleicht einer Freiluftausstellung cineastischer Fantasiefahrzeuge. Doch wenige Schritte weiter gelange ich bei einem kleinen Abendspaziergang wieder in eine ganz reale marokkanische Dorfszenerie, die man sich bei völliger Lautlosigkeit und angenehmen 23 Grad vorstellen muss.Read more

    • Day 32

      El Mhamid - Etwas Luxus darf es sein!

      October 24, 2022 in Morocco ⋅ ⛅ 24 °C

      Hotel Bab Rimal - super Pool, einladende Liegen, schattige Sitzecken, leckeres Essen - da bleiben wir!!!

      Das Riad Hotel bietet auch für Wohnmobile einen Stellplatz. Der ist zwar alles andere als schön, staubig, ohne Schatten, Baustellenflair. Aber der wirklich sehr schöne Pool entschädigt dafür. Den restlichen Tag faulenzten wir am und im Pool. 😎🍹🍉🌞🏊🏖Read more

    • Day 30

      Tata - Foum-Zguid 147 km

      March 18, 2023 in Morocco ⋅ ☁️ 23 °C

      Eine kurze Strecke führt zu Camp Bab Rimal. Unterwegs sind Oasen mit Dattelpalmen, Sanddünen und immer wieder riesige Sattelittenschüsseln zu sehen. Internet ist für die Marrokaner ganz wichtig. Eine sehr karge, steppenähnliche Landschaft.Read more

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    Amzrou

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