Satellite
Show on map
  • Day 3

    Lost in Venedig, fast....

    January 29, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 4 °C

    28.1.2023, Venedig

    Heute stand Venedig auf dem Plan.

    Die ganze Fahrt, waren ja nur knapp 30km, verlief ganz gut, außer dass ich zweimal versehentlich in eine Umweltzone einfuhr. Zumindest glaubte ich das und so machte ich ganz schnell wieder kehrt und nahm letzlich die Autobahn bis zur weltberühmten Lagunenstadt.

    Begleitet von der morgendlichen Sonne erreichten wir rasch den auserwählten Camperparkplatz. Dieser ist verhältnismäßig günstig, besonders für seine zentrale Lage (25 €/24 h)
    denn die Sehenswürdigkeiten sind sogar fußläufig leicht erreichbar.

    Nachdem wir Position bezogen haben, unterhielt ich mich erstmal mit einem sehr netten Schweizer, der schon oft hier zugegen war. Der bestätigte meinen ersten Eindruck:
    "Venedig ist wunderbar außerhalb der Saison".

    Also nahm ich noch schnell mein, um 10.30 Uhr vorgezogenes Mittagessen, Reisfleisch vom Vortag, ein und wir machten uns auf den Weg.

    Der Neugierhalber benutze ich ab dem großen Parkhaus das Venezia Tronchetto, welches einen für €1.50 bis zum Piazzale Roma bringt.
    Hunde sind hier kein Problem. Es gibt keinerlei Verbotsschild, noch kostet er extra. Das fand ich echt super, ein toller Start für unsere Erkundungstour.

    Angekommen stand ich erstmal etwas orientierunglos rum. Also dachte ich mir, gehst einfach mal los. Gedacht getan.
    Irgendwann war dann der Weg einfach zu Ende. Ok, alles wieder zurück, macht ja nichts. Der Tag ist jung und Zeit ist genug vorhanden.

    Nachdem wir dann weitere zweimal in eine Sackgasse liefen, nahm ich doch das Google Maps zur Hand, mit Live View für Fußgänger. Das soll ja so toll sein.

    Akustisch und optisch bewaffnet, somit 100% als Tourist geoutet, stiefelten wir den Markusplatz an. Liveview zeigte links, sagte rechts und umgekehrt.
    Die Gässchen wurden immer enger, die Menschen noch spärlicher, als sie ohnehin schon waren.
    Ich freute mich sogar, wenn ich wieder mal an einer Straße mit kleinen Souvenierläden war, von denen es unzählige gibt. Muranoglas in allen Farben und Formen, Armbänder, Schmuck und vieles mehr wird einem dort zum Kauf angeboten.

    Ich stellte mir immer wieder vor, wie das wohl in der Hauptsaison ist, wenn tausende Touristen, auch aus China, hier durchströmen.

    Irgendwann konnte ich nicht mehr widerstehen und kaufte mir, bei einem kleinen Bistro-Cafe mit Gassenverkauf, ein Sandwich mit Auberginen und Mozarella. Der Preis überraschte mich, denn € 5,50 für knusprig heiß machen, war nicht höher, als bei uns in Österreich im Supermarkt, kalt.

    Am falschen Markusplatz, es gibt wohl zwei, setzte ich mich dann zu anderen Menschen an eine Säule und genoss den Nachmittagssnack.

    Normalerweise wird es dort wohl vor Touristen nur so wusseln, doch heute war es wunderbar ruhig und friedlich.

    Wohl genährt, denn das Brötchen war echt groß, ging es mit zweitem Anlauf zum Markusplatz zum Richtigen. Links, rechts, rechts, links und zack, standen wir vor einer kleinen Fähranlegestelle, zu der ich nicht wollte. Erst jetzt bemerke ich, dass mich Google Maps nicht wie selbstverständlich über Brücken schickt. Hat Google vielleicht einen Vertrag mit den Gondelären oder ähnlichen Transportmitteln? Also, wieder zurück und auf ein Neues.

    Wauzi machte mittlerweile schon schlapp und ließ sich tragen, im Hunderucksack, den ich vorsorglich mitnahm. Auch um, vor der Rückkehr zum Parkplatz, noch was einkaufen zu können. Hunde sind ja in Coop und dergleichen nicht erlaubt, aber in geschlossenen Behältnissen meist kein Problem.

    Nun verschiedete ich mich von der Vorstellung, dass Google Live View mich ans Ziel bringen würde und nahm die einfachen Maps.
    Irgendwie schaffte ich es dann bis zum Markusplatz. Cody ging das letzte Stück wieder selber, wenn auch widerwillig.

    Ja schön! Dieser berühmte Platz.
    Auch der Dogenpalast, welcher mit zwei Ramschstanderln, links und rechts vor dem Eingang, verziert wird.

    Das war es dann an venezianischer Kultur, denn mit Hund darf man sowieso nicht rein und ganz ehrlich: ich wollte auch gar nicht.

    Mittlerweile war ich schon etwas geschlaucht.
    Wie muss das erst mit 1000 anderen Touristen sein? Ein Gedränge, Geschiebe und Gedrücke. Das wäre nichts mit Wauzi und für mich auch nicht.

    Nachdem ich nun dort war, wo ich hinwollte, ging es zurück, natürlich nicht ohne über die berühmte Rialtobrücke zu gehen.

    Dann nahm das Drama erneut seinen Lauf und zu allem Überfluss dachte ich nicht daran, dass dieser Passagiertransporter vom Palaccio Roma wegfährt und so gingen wir noch weiter zurück als hin, im Zickzack, wenn auch nicht mehr ganz so verloren.

    Das letzte Stück bewältigte ich dann schon merklich müde, mit schwerem Rucksack, weil der ja nun beladen war mit Einkauf von Coop.

    Fazit: Fußläufig ist schön, wenn man den Weg kennt, sonst kann das locker zum mehrstündigen Wandertag werden.

    "Venedig sehen und sterben".
    Vielleicht, weil man dann wie tot ins Bett fällt. 😅
    Read more