• Peter Frankenbach
  • Peter Frankenbach

Pacifica 2017

A 62-day adventure by Peter Read more
  • Fähre über den Huangpu Jiang (2)

    July 20, 2017 in China ⋅ 🌙 34 °C

    Nach einer weiteren Fährfahrt im einsetzenden Abendlicht befinde ich mich wieder am Westufer des Huangpu Jiang. Die ganze Länge dieser Flussseite bis zur Shanghaier Altstadt und weiter ist zu einer breiten und jetzt am Abend schon sehr belebten Uferpromenade namens "The Bund" ausgebaut.

    The Bund [bʌnd] ist der international bekanntere englische Name einer langen Uferpromenade in der chinesischen Stadt Shanghai, am westlichen Ufer des Huangpu-Flusses gegenüber der Sonderwirtschaftszone Pudong. Ihr chinesischer Name ist Waitan (chinesisch 外灘 / 外滩, Pinyin Wàitān). Sie wurde in Vorbereitung der Expo 2010 seit 2008 neugestaltet und von 1,5 Kilometer auf 2,6 Kilometer verlängert.
    https://de.wikipedia.org/wiki/The_Bund
    Read more

  • Shanghai Altstadt (2)

    July 20, 2017 in China ⋅ 🌙 32 °C

    Je weiter ich ins Zentrum der Altstadt komme, desto traditioneller wird der Baustil der Gebäude. Deren Umnutzung zu Fressbuden und Schmuckgeschäften mit grellen Leuchtreklamen und kitschigen Lichterketten wirkt zunächst etwas befremdlich, ja bisweilen kulturlos, aber dies ist in China ganz normal.Read more

  • Radisson Blu Hotel (2. Nacht)

    July 20, 2017 in China ⋅ 🌙 32 °C

    Auf dem Heimweg von der Altstadt gelingen mir ein paar grösstenteils unverwackelte Nachtaufnahmen.

    Während ich mich auf mein Bildmotiv konzentriere, werde ich plötzlich von Dutzenden Schulkindern umringt, die ihre wenigen Englischkenntnisse an mir ausprobieren wollen. Wir haben zusammen viel Spass, und alle wollen auf den Selfie-Schnappschuss mit drauf.

    Das Gebäude mit der UFO-artigen Kuppel auf dem Turm ist übrigens mein Hotel.
    Read more

  • Tagesausflug nach Suzhou

    July 21, 2017 in China ⋅ ☀️ 36 °C

    Um 08 Uhr werde ich in der Lobby von einem Fahrer abgeholt. Er fährt mich zur Shanghai Railway Station, wo ein deutschsprechender Reiseführer auf mich wartet. Zu meiner Überraschung erklärt er mir lediglich, dass ich jetzt alleine den Zug nach Suzhou besteigen soll und nach meiner Rückkehr wieder hier am selben Ort auf meinen Fahrer warten soll. Daraufhin verabschiedet er sich und läuft davon. Seltsam, aber egal.

    Der Zug nach Suzhou ist ein moderner Hochgeschwindigkeitszug, der mit knapp unter 300 km/h durch die Landschaft braust. Die Chinesen bauen wie verrückt: Während der knapp einstündigen Fahrt sehe ich im Bau befindliche Strassen und Bahntrassen, teilweise auf hohen Brücken, und Hochhäuser in unglaublicher Zahl, mit 20, 30, ja bis zu 40 Stockwerken, sowohl Wohnblöcke als auch Bürogebäude. Aber schön ist keines, selbst die gläsernen Prestige-Bauten wirken plump und klobig.

    In Suzhou werde ich wiederum von einem deutschsprechenden Reiseführer am Bahnhof abgeholt, der mir sogleich den Ablauf unserer Tour erklärt. Es ist jetzt etwa 10 Uhr, und die Temperatur dürfte schon gegen 35 Grad gehen.
    Read more

  • Liu Yuan / Garten des Verweilens (1)

    July 21, 2017 in China ⋅ ☀️ 31 °C

    Als erstes besuchen wir einen berühmten Garten, den "Garten des Verweilens". Mir fällt auf, dass dieser chinesische Garten – im Vergleich mit dem japanischen Kaisergarten von Kyoto – einen sehr hohen Anteil an Steinen aufweist. Besonders markant sind die zahlreichen grossen figurenartig aufgestellten natürlichen Kalksteinbrocken mit höhlenartigen, durch Auswaschung entstandenen Vertiefungen.

    Der Liu-Garten (chinesisch 留元, Pinyin liùyuán, Garten des Verweilens‘) ist einer der vier klassischen Privatgärten in der chinesischen Stadt Suzhou (Jiangsu). Er hat eine Fläche von 23.310 m². Zusammen mit den anderen Gärten in Suzhou ist er seit 1997 Teil des UNESCO-Welterbes.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liu-Garten
    Read more

  • Souzhou – Seidenmanufaktur

    July 21, 2017 in China ⋅ ⛅ 19 °C

    Vom Garten fahren wir zu einer Seidenspinnerei und -weberei. Seide war und ist in Suzhou ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die grosse Seidenmanufaktur, welche wir besichtigen, hat für Touristen auch ein kleines Museum mit lebensgrossen Inszenierungen der verschiedenen Produktionsschritte.

    Anschliessend kann ich zuschauen, wie der dünne Seidenfaden vom gekochten, entleimtem Kokon der Seidenraupe abgewickelt und zu sechst zu Seidengarn verdrillt und dann aufgespult wird.

    Diese Rohseide wird nun weiterverarbeitet, d.h. veredelt und gegebenenfalls eingefärbt, bevor sie auf den Webstühlen zu gemusterten Textilien verwoben wird.
    Read more

  • Wangshi Yuan / Garten des Netzmeisters

    July 21, 2017 in China ⋅ ⛅ 19 °C

    Nach dem Mittagessen fahren wir zu einem zweiten, ebenfalls berühmten Garten, dem "Garten des Meisters der Netze". Mit Netzen sind hier Fischernetze gemeint. Der Überlieferung nach habe ein Fischer den Sohn des Gartenbesitzers vor dem Ertrinken gerettet. Und zum Dank sei der Garten zu Ehren des Fischers umbenannt worden.

    Dieser Garten dünkt mich noch viel mehr von Stein dominiert zu sein, auch in Form zusätzlich errichteter Mauern, um dem Licht- und Schattenspiel der vom Wind bewegten Blätter eine Projektionsfläche zu geben. Inzwischen ist die Schattentemperatur auf 42 Grad geklettert, und hier, inmitten dieses "Steingartens", ist die Hitze bald unerträglich.

    Der Garten des Meisters der Netze (Kurzzeichen: 网师园; Langzeichen: 網師園; Pinyin: Wǎngshī Yuán) in Suzhou zählt zu den berühmten südchinesischen Privatgärten. Er entstand im 18. Jahrhundert.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Garten_des_Me…
    Read more

  • Suzhou Altstadt – "Venedig des Ostens"

    July 21, 2017 in China ⋅ ⛅ 19 °C

    Nach dem zweiten Garten fahren wir schweissgebadet zum Höhepunkt des Tagesausflugs: der von Kanälen durchzogenen Altstadt von Suzhou, die deswegen häufig auch als kleines Venedig des Ostens bezeichnet wird.

    Aber was für eine Enttäuschung! Die lohnenden Fotomotive lassen sich an einer Hand abzählen. Die Kanäle verlaufen meistens entlang schimmliger, fensterloser Gebäudemauern, unterbrochen von meistens schlichten, unverputzten Betonbrücken. Unser Spazierweg folgt einem etwas belebteren Kanal, an welchem sich aber auch viele Läden und Schnellimbiss-Restaurants befinden, die den Blick auf den Kanal versperren. Die schönen Bilder aus dem Reisekatalog kann ich hier nur ansatzweise vermuten.

    Suzhou (chinesisch 蘇州市 / 苏州市, Pinyin Sūzhōu Shì, W.-G. Su-chou) ist eine bezirksfreie Stadt im Osten der Volksrepublik China nahe Shanghai. Weil die Stadt von Kanälen durchzogen ist, wird sie auch Venedig des Ostens genannt. Aufgrund der guten Transportverbindungen ist sie eine der Boom-Städte des modernen China.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Suzhou_(Jiangsu)
    Read more

  • Radisson Blu Hotel (3. Nacht)

    July 21, 2017 in China ⋅ 🌙 32 °C

    Für das dritte Abendessen in Shanghai gehe ich ins Hotel-Restaurant. Das reichhaltige Buffet enttäuscht mich nicht. Aber ich bin froh, meine Fleece-Jacke angezogen zu haben. Wie schon beim Frühstück ist es wieder unsinnig kühl, um nicht zu sagen kalt. Das ganze Hotel ist ein einziger riesiger Kühlschrank.

    Nichtsdestotrotz, das Essen vom Buffet und aus der Frischkochecke ist ausgezeichnet. Die Theke mit frischen Meeresfrüchten bietet auch einige unbekannte Spezies, die natürlich alle probiert sein wollen. Das Öffnen der Panzer gestaltet sich aber manchmal etwas schwierig und von der Fleischmenge her wenig lohnend.
    Read more

  • Superschnellzug nach Peking

    July 22, 2017 in China ⋅ ☀️ 34 °C

    Mit der Metro fahre ich am nächsten Morgen zum Bahnhof Hongqiao, um mit dem chinesischen Superschnellzug nach Peking zu fahren. Wie zuvor schon der Flughafen sprengt nun auch dieser Bahnhof alle mir bekannten Dimensionen. Wie empfohlen, bin ich mehr als eine Stunde vor Abfahrt hier, aber "hier", das ist der Metro-Ausgang zum Bahnhof, und bis ich im weit verzweigten mehrstöckigen Labyrinth meine Wartehalle gefunden habe, ist schon eine halbe Stunde später.

    In gut einer weiteren halben Stunde fährt der Zug, das sollte also noch für einen Kaffee reichen, meinen ersten Starbucks-Kaffee im von Starbucks-Filialen überschwemmten China. Ich stelle mich in die Schlange. Als ich bestellen möchte, weist mich die Verkäuferin darauf hin, dass für Kaffee zur Zeit eine Wartefrist von etwa einer Viertelstunde besteht. – Eine Viertelstunde, um einen Becher Kaffee zu bekommen? – Ich lehne dankend ab und bezahle stattdessen einen Orangensaft und ein Stück Quarktorte.

    Die rund 1300 km lange Fahrt nach Peking dauert bei knapp unter 300 km/h Maximalgeschwindigkeit mit Zwischenstopps rund fünf Stunden.

    China Railway High-Speed (chinesisches Kurzzeichen: 中国铁路高速, Langzeichen: 中國鐵路高速, Abkürzung: CRH) ist die Bezeichnung des Programms für den Hochgeschwindigkeitsverkehr in der Volksrepublik China, das der chinesischen Staatsbahn China Railways (CNR) unterstellt ist. Es sieht sowohl den Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken als auch die Beschaffung von Hochgeschwindigkeitszügen vor.
    https://de.wikipedia.org/wiki/China_Railway_Hig…
    Read more

  • Odyssee zum Palace Hotel Forbidden City

    July 22, 2017 in China ⋅ ☀️ 26 °C

    Weil ich schon in Shanghai das Taxi zum Hotel genommen habe, will ich in Peking nur mit dem ÖV zum Hotel fahren. Ich stelle mich also am Bahnhof in eine der Warteschlangen vor den Metro-Ticket-Automaten (und hoffe, dass es auch eine englischsprachige Ansicht gibt). Im zweiten Anlauf gelingt es mir, das richtige Ticket zu lösen, und wenig später stehe ich bereits in der Metro, dicht gepackt mit über hundert anderen Fahrgästen im selben Wagen. Da war die Rush-Hour in Tokio direkt noch harmlos!

    Am Tien'anmen-Platz steige ich an der Oststation aus und folge der Google-Wegleitung: alles gerade aus, dann links, dann wieder geradeaus bis ans Hotel, ganz einfach.

    Zu weit, ich muss bereits am Hotel vorbei gelaufen sein. Ich kehre um, laufe zurück. Google sagt, ich stehe jetzt vor dem Hotel, und da ist auch ein Hotel, aber nicht meines. Ich gehe hinein und frage nach. In sehr schlechtem Englisch erfahre ich, dass ich eine falsche Adresse habe. Danke Google!

    Die zwei jungen Männer an der Reception geben sich nun alle Mühe, mir dabei zu helfen, mein Hotel zu finden. Sie telefonieren zu meinem Hotel und lassen sich den Weg erklären, den sie mir daraufhin auf einem Stadtplan weitergeben. Es ist eigentlich ganz in der Nähe, Luftlinie.

    Ich darf alles nochmals zurück laufen, fast bis zur Metrostation, und dann eine Parallelstrasse nehmen. Ich schwitze schon wieder, dass mir der Schweiss an allen Seiten in Bächen herunterläuft. In der Parallelstrasse angekommen, bin ich aufgrund der Parkanlage überzeugt, dass diese nicht mit dem Stadtplan übereinstimmt. Wo zum Teufel befinde ich mich, und wo muss ich hin?

    Nun habe ich mich genügend angestrengt und abgemüht. Ich beschliesse, nun doch ein Taxi zu nehmen. Ich laufe noch etwas weiter die Parallelstrasse hinein, bis ich ein Taxi finde.

    Auch der Taxifahrer hat zunächst Mühe, das Hotel zu lokalisieren. Er lässt mich draussen warten, bis er herausgefunden hat, wohin er fahren muss. Dann nennt er mir den Preis, und erst nach meinem Einverständnis kann ich einsteigen. Fünf Minuten später sind wir endlich da, tatsächlich in dieser Parallelstrasse. Was für eine Odyssee!
    Read more

  • Palace Hotel Forbidden City (1. Nacht)

    July 22, 2017 in China ⋅ ⛅ 24 °C

    Wenigstens ist die Unterkunft tatsächlich so schön, wie auf den Bildern im Internet. Der geräumige überdachte und reich begrünte Innenhof gleicht einer Oase, und auch das Zimmer wirkt wohnlich und sympathisch.

    Fürs Nachtessen brauche ich nicht weit zu laufen. Gleich um die Ecke befindet sich ein Restaurant, in dem sich viele Chinesen tummeln, genau das Richtige für mich. Die Speisekarte ist rein chinesisch geschrieben, aber ich kann anhand der Fotos bestellen. Das Essen ist schmackhaft und recht würzig.
    Read more

  • Grosse Chines. Mauer (1) – Anreise

    July 23, 2017 in China ⋅ ⛅ 24 °C

    Auch der Fahrer meiner zweitägigen Exkursion zur Grossen Mauer sucht zunächst an der falschen Google-Adresse des Hotels und verspätet sich entsprechend. Obwohl ich übermorgen wieder in diesem Hotel übernachten werde, nehme mein gesamtes Gepäck mit – im Auto spielt es keine Rolle, und ich bin flexibler, was meine Wanderausrüstung angeht.

    Nachdem wir noch den Guide abgeholt haben, fahren wir los, etwa zwei Stunden in nördlicher Richtung. Wir halten auf einer Autobahnraststätte und fahren anschliessend nochmals etwa eine halbe Stunde zu einem Restaurant, wo wir Mittagspause machen. Kurz danach verlassen wir die geteerte Strasse und fahren auf Feldwegen, bis uns ein Lastwagen den Weg versperrt. Da wir eh fast am Ziel sind, steigen der Guide und ich hier aus.

    Der Himmel ist ziemlich bewölkt, auf der Hinfahrt gab es ein paar Regentropfen auf die Windschutzscheibe. Ich packe Regenjacke und Regenschirm in meinen kleinen Rucksack, etwas Notproviant und fünf Halbliterflaschen Wasser. Dann brechen wir auf, während der Fahrer das Auto wendet und zum Zielort unserer Wanderung fährt.

    Wir laufen auf schmalen, verwilderten Pfaden, die sich durch die bewaldete Landschaft langsam in die Höhe winden. Dann plötzlich, völlig überraschend, erblicke ich etwas oberhalb, keine zweihundert Meter entfernt, einen ziemlich gut erhaltenen alten Wachturm. Der Guide erklärt dazu, dass vor über 500 Jahren von diesem Turm aus der Warenverkehr durch dieses Tal kontrollierte worden sei.
    Read more

  • Grosse Chines. Mauer (2) – Jinshanling

    July 23, 2017 in China ⋅ ⛅ 24 °C

    Wir laufen weiter und steigen bald kräftig in die Höhe. Der Zickzackweg ist beschwerlich, aber die Belohnung lässt nicht lange auf sich warten, denn wenig später erklimmen wir einen erst halb verfallenen Wachturm der Grossen Chinesischen Mauer.

    Der Ausblick ist fantastisch. Zu beiden Seiten kann ich der Mauer bis zum Horizont folgen, wie sie sich über die Hügelketten schlängelt. Ein atemberaubender Anblick.

    Die Chinesische Mauer (chinesisch 萬里長城 / 万里长城), auch „Große Mauer“ genannt, ist eine historische Grenzbefestigung, die das chinesische Kaiserreich vor nomadischen Reitervölkern aus dem Norden schützen sollte. Mit ihrem Bau wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. begonnen. Sie erstreckt sich nach neuesten Erhebungen über 21.196,18 Kilometer und umfasst 43.721 Einzelobjekte und Standorte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Chinesische_Mauer
    Read more

  • Grosse Chines. Mauer (3) – Wanderung

    July 23, 2017 in China ⋅ ⛅ 24 °C

    Nachdem wir uns vom steilen Aufstieg erholt und am Ausblick vorerst satt gesehen haben, laufen wir weiter, von jetzt an immer auf der Mauer.

    Die Mauer ist in verhältnismässig gutem Zustand, das heisst sicher und ohne besondere Wanderausrüstung begehbar. Für die gelegentlichen steilen Auf- und Abstiege bin ich aber trotzdem froh um meine Wanderschuhe.

    Die Mauer schlängelt sich über die Hügelketten, immer auf dem höchsten Punkt, um die beste Verteidigung zu ermöglichen.
    Read more

  • Grosse Chines. Mauer (4) – Gubeikou

    July 23, 2017 in China ⋅ ⛅ 24 °C

    Am späteren Nachmittag erreichen wir das Ziel der heutigen Etappe: Gubeikou.

    In diesem Städtchen werden wir zu Abend essen, und danach zurück zur Mauer laufen, um dort zu übernachten. So zumindest ist es gemäss Reiseprogramm vorgesehen, aber ich bin davon noch nicht überzeugt. Da dies eine private Tour ist, kann ich das Reiseprogramm auch spontan ändern.

    Meine Abwägung: Für die Beibehaltung des Reiseprogrammes spricht nur das einzigartige Erlebnis, auf der Grossen Mauer geschlafen zu haben. Dagegen sprechen aber gleich mehrere gute Argumente: Der mindestens halbstündige Aufstieg zurück zur Mauer erfolgt bei fortgeschrittener Dämmerung, wenn nicht sogar bei Dunkelheit, unterstützt nur durch unsere Taschenlampen. Das Schlaflager auf dem unebenen Steinboden eines mehrheitlich intakten Wachturms (mit Dach) wird garantiert unbequem sein. Und wegen der Bewölkung wird es keinen Sternenhimmel zu bestaunen geben. Schliesslich müssten wir fürs Frühstück wieder ins Städtchen hinuntersteigen, und für den Morgen ist Regen angekündigt (also auch kein schöner Sonnenaufgang).

    Ich entscheide mich schliesslich gegen die Übernachtung auf der Mauer und werde stattdessen in der selben Herberge schlafen, in der wir auch zu Abend essen.
    Read more

  • Gubeikou – Übernachtung

    July 23, 2017 in China ⋅ ⛅ 24 °C

    Beim Abstieg vom diesseitigen Ende der Mauer zeigt mir der Guide den morgigen Mauerabschnitt auf der gegenüberliegenden Talseite. Wir kommen an einem verschlossenen Tempel vorbei und laufen schliesslich auf einer Umfahrungsstrasse zum Siedlungsrand, wo der Guide in einen einfachen Laden geht und für mich ein paar Früchte fürs Frühstück kauft. Dann warten wir vor dem Laden auf unseren Fahrer, der uns zur Unterkunft bringen wird, und essen chinesische Glace.

    Die als "Farmhouse" bezeichnete Unterkunft ist eine sehr einfache Herberge mit mehreren Dreierzimmern und einem langgezogenen Ess- und Aufenthaltsraum. Das Abendessen ist einfach, aber akzeptabel.
    Read more

  • Grosse Chines. Mauer (5) – Aufstieg

    July 24, 2017 in China ⋅ ⛅ 24 °C

    Der Guide und der Fahrer essen Nudelsuppe zum Frühstück. Nein, Danke, das geht nicht. Ich bin ja sonst beim Essen sehr flexibel und auch neugierig, aber beim chinesischen Frühstück habe ich eine Blockade. Darum bin ich froh, dass der Guide mir gestern eben Früchte gekauft hat. Und zusammen mit zwei hartgekochten Eiern sowie einem Getreideriegel aus meinem Notproviant bin ich schon ziemlich zufrieden.

    Der Fahrer fährt uns zum Ausgangspunkt der zweiten Tagesetappe. Wir laufen sogleich los, Aufstieg auf einem mehrheitlich parallel zur Mauer verlaufenden Wanderweg. In der oberen Hälfte nimmt die Steigung nochmals merklich zu. Trotz der Höhe ist die Weitsicht getrübt, der morgentliche Dunst hat sich noch nicht verzogen.
    Read more

  • Grosse Chines. Mauer (6) – Ausblick

    July 24, 2017 in China ⋅ ⛅ 24 °C

    Mein Guide ist heute irgendwie schlecht gelaunt und auffällig wortkarg. Auch läuft er mir häufig hundert Meter und mehr voraus, wenn ich wieder mal für eine Fotoserie länger stehen bleibe.

    Nach dem Aufstieg über den Wanderweg können wir an einer Stelle endlich zur Mauer hinüber laufen und auf diese hinauf klettern. Ganz schön steil!

    Wenn ich noch weiter hinauf steigen möchte, so der Guide, dann könne ich linkerhand bis zum Wachturm auf dem Gipfel dort drüben gehen. Aber alleine, denn dies sei nicht Bestandteil im Programm der heutigen Wanderung, und er dürfe mich nicht begleiten. Ich schaue mir den steinigen Weg etwas näher an und entscheide mich dann dagegen, nicht zuletzt, weil ich hin und zurück zweimal eine Senke durchqueren und dann wieder hoch klettern müsste.

    Etwas weiter weg ist eine schöne Flussschleife erkennbar, die gerade eher wenig Wasser führt.

    Rechterhand ist der Weg unseres Abstiegs erkennbar. Das sieht noch steiler aus...
    Read more

  • Grosse Chines. Mauer (7) – Abstieg

    July 24, 2017 in China ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach der Rast brechen wir zum Abstieg auf. Der Weg bis zum nächsten Wachturm ist einfach, aber dann – oh du meine Güte ist das steil! Ich stehe alleine auf einer zerfallenen Mauer, links und rechts geht es senkrecht in die Tiefe, und gerade aus gibt es nur ein paar vorstehende Backsteine, die sich als Treppenstufen verwenden lassen. Das ganze ohne Geländer, Seil oder sonstige Sicherung, und der Guide ist schon wieder hundert Meter voraus. Spätestens jetzt bin ich um meine Wanderschuhe froh, die mir guten Halt geben, aber mir ist trotzdem sehr mulmig! Mit einer gehörigen Portion Mut gelingt mir die Überwindung dieses sehr steilen Stücks, und mit leicht zitternden Beinen laufe ich bald weiter.

    Als ich den Guide wieder eingeholt habe, stelle ich ihn zur Rede und beschwere mich über sein Verhalten. Er will aber kein Fehlverhalten eingestehen und sagt, das steile Stück sei nicht so schwierig. Wenig später läuft er mir schon wieder weit voraus.
    Read more

  • Grosse Chines. Mauer (8) – Ankunft

    July 24, 2017 in China ⋅ ⛅ 32 °C

    Der weitere Abstieg verläuft ohne Probleme. Die Mauer ist an einigen Stellen allerdings in einem dermassen schlechten Zustand, dass sie hier als Mauer gar nicht erkennbar ist.

    Das Ende dieses Mauerabschnitts wird durch einen letzten Wachturm vor der Stadt Gubeikou abgeschlossen, dessen Flachdach gleichzeitig eine Terrasse am Fluss ist. Auf der anderen Flussseite sehe ich in der Ferne, wie sich die gestern bewältigte Mauer über die Hügel schlängelt, bis sie am Horizont im Dunst verschwindet.

    Gubeikou (chinesisch 古北口, Pinyin Gǔběikǒu, 'Alter Nördlicher Pass') ist eine wichtige Passfestung der Chinesischen Mauer aus der Ming-Dynastie. Sie liegt im Südosten des gleichnamigen Ortes am Ostufer des Flusses Chao He am Fuß des Yan-Gebirge im Nordosten des Kreises Miyun, Peking, etwa 135 km von der Stadt Peking entfernt, und war eine wichtige Durchgangsstation von Peking nach Norden. In ihrer Bedeutung ist sie mit Shanhaiguan und Juyongguan vergleichbar.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gubeikou
    Read more