• Ueli Steiner
mai. – ago. 2024

Pilgrims Ride Across Amerika

Seit Monaten bin ich am Überlegen, am Planen und Organisieren. Mein Projekt; Als Bikepacker auf meinem Velo quer durch die USA, von New Jersey nach California. Ich gehe davon aus, dass ich die knapp 6000 km in drei Monaten bewältige. Start: 7. Mai 24 Leia mais
  • Rockville IN nach Tuscola IL

    30 de maio de 2024, Estados Unidos ⋅ ⛅ 24 °C

    Mein Navigationsgerät war heute ziemlich wortkarg. Den ganzen Tag auf derselben Bundestrasse US 36 (nächste 50 km: geradeaus, …). Nachdem die ersten 20 km noch ein paar Kurven, Steigungen und Abfahrten aufwiesen, gings dann gut 70 km ohne nennenswerte Kurven weiter. Nichts als weites, flaches Land. In der Distanz Luftspiegelungen auf der Strasse, aus denen sich Gegenverkehr schält – man kennt das aus amerikanischen Filmen. Kurz nach Dana (2 Tanksäulen, sonst nichts) dann die State Line, die Staatsgrenze zwischen Indiana und Illinois. Ich gewinne eine Stunde, weil dies auch eine Zeitzonengrenze ist. Wechsel von „Eastern Time“ zu „Central Time“; neu bin ich der Schweiz 7 Stunden hinterher.
    Das Wetter: Den ganzen Tag wolkenlos, mässiger Wind (leider wenig Rückenwind).
    Tuscola, eine Kleinstadt mit ca. 5000 E, ist Bezirkshauptort des Douglas County. Bei der Einfahrt von Osten fallen links die riesigen Materialhalden eines grossen Kalksteinbruchs auf. Ein Hauptprodukt ist Kalkdünger für die Landwirtschaft. Dann rechts eine Produktionsanlage von Syngenta. Die CH-Agrochemie ist nie weit, und schon gar nicht im riesigen Agrochemiemarkt in den USA.
    Das alte "Downtown" von Tuscola liegt ca. 2 km nördlich der heutigen Verkehrshauptachse. Viel ist davon nicht übrig geblieben, aber man kann erahnen, was einmal war. Es kam gerade ein Güterzug, als ich bei der Barriere warten musste. 3 Lokomotiven zogen 138 Güterwagen.
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  • Tuscola IL nach Springfield IL, (East)

    31 de maio de 2024, Estados Unidos ⋅ ☀️ 23 °C

    Der Plan war: Next Stop "One Way Campground" in Mt. Auburn (86 km). Gutes Wetter und ein spürbarer SO-Wind trieben mich voran. Die Wetteraussichten für Samstag und Montag waren trüb. Und so spielte ich diverse Szenarien für das Wochenende durch. Sollte ich bis Springfield durchfahren? Der Entscheid wurde mir abgenommen: One Way CG war zu. Also noch 40 km anhängen. Vor Springfield geniesse ich wieder einmal einen längeren, separaten ("rail to trail") Radweg; ein umgewidmetes altes Bahntrassee.
    Die Kathedralen des Wheatlands: Getreidespeicher. Immer wieder auch herrschaftliche Farmhäuser. Möglichkeiten zur Diversifizierung bestehen offenbar: Die ersten Ölpumpen kommen in Sicht.
    Was mich den ganzen Tag begleitet: Das andauernde Sirren von Millionen Zykaden in den Bäumen. Die USA erlebt eine veritable Invasion. Offenbar geschieht das nur alle 17 Jahre.
    Morgen bleibe ich in Springfield und nutze die Zeit, das State House und die "Altstadt" zu besichtigen..
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  • Springfield, IL

    1 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☁️ 22 °C

    Ein velofreier Tag, regnerisch und kühl. Ich bin froh, hat es gestern nicht geklappt mit dem Zeltplatz. Am Vormittag habe ich viel Zeit mit Internet-Problemen gebraucht. Am Mittag dann der Marsch nach Downtown Springfield, etwa 5 km. Ziel ist das Capitol (State House). Das Capitol liegt direkt an der historischen Route 66, und hat im Innern eine sehr schöne Rotunda. Ich nahm mir auch hier Zeit für Kontemplation und Gebet für Staat und Volk von Illinois.
    Was in der Stadt sofort auffällt: Es fehlen die Wolkenkratzer aus Metall und Glas, die sonst in praktisch jeder grösseren Stadt das Zentrum ("Down Town") markieren. Die einzige Ausnahme: Der Hilton Tower, 107 m hoch, ist das höchste Gebäude der Stadt.
    Warum wurde nicht Chicago die Hautstadt von Illinois? Die Antwort ist, dass Chicago um 1830 ein einfaches, bedeutungsloses Hüttendorf war.
    Illinois: Bezeichnet den Indianerstamm der Illiniwek ("das Volk"), der ursprünglich das Land bewohnte.
    Illinois ist auch der Staat Lincolns, und Springfield die Stadt Lincolns. Dieser Bezug ist überall sichtbar, auch als Claim auf den Nummernschildern. Auch sein bescheidenes Vorstadthaus ist noch da. Man sagt, er sei 1837 als junger Anwalt auf dem Pferd, mit nur zwei Satteltaschen Gepäck, nach Springfield gekommen; er hatte vermutlich weniger dabei als ich jetzt auf meinem Velo.
    Als er 1860 zum Präsidenten gewählt wurde, waren die USA zutiefst gespalten. Einerseits über die Sklavenfrage, andererseits über die Rolle der einzelnen Staaten (Bundesstaat oder Staatenbund). Lincoln wusste, dass riesige Herausforderungen auf ihn warteten, ahnte aber deren Ausmass wohl kaum. Nach seiner Wahl zum Präsidenten fielen die ersten 7 Kolonien ab und gründeten die "konföderierten Staaten von Amerika". Der Sezessionskrieg wurde der weitaus verlustreichste Krieg, den die USA je ausfochten (600'000 tote Soldaten, mehrere 100'000 tote Zivilisten). Eine historischen Last, die in der Bevölkerung keineswegs überwunden ist.
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  • Litchfield IL, Etappenort der Route 66

    2 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☀️ 27 °C

    Günstige Wetter und Windprognosen veranlassten mich, bereits heute Sonntag die 89 km von Springfield IL nach Litchfield IL unter die Räder zu nehmen. Ich fuhr auf oder neben der Töfffahrer-Sehnsuchtsroute US Route 66.
    Die Route 66 (eigentlich: U.S. Highway 66) wurde 1926 gebaut und bis 1938 vollständig geteert. Sie war die erste durchgehende Verbindung von Chicago nach Los Angeles, 3940 km lang, und für Hunderttausende der Weg in den vermeintlich Goldenen Westen - besonders in der Zeit der grossen wirtschaftlichen Depression in den 1930er Jahren. Die Route unterstrich die Bedeutung des Automobils und sie verkörperte für die Amerikaner Freiheit und Mobilität. Entlang der Strasse schossen Tankstellen, Motels, Diners und Geschäfte aus dem Boden. Als dann Präsident Eisenhower die 4-spurigen neuen Autobahnen (Interstates) zu bauen begann, verloren die bisherigen Bundesstrassen ihre Bedeutung. Für viele Geschäfte und sogar Orte bedeutete diese Entwicklung den Ruin.
    Heute wird die Route 66 teilweise durch private Vereine und Organisationen unterhalten. Über 80% der Originalstrecke sind noch befahrbar. Jedes Jahr befahren Zehntausende Fans die Route.
    Ich habe heute im legendären Ariston Cafe etwas gegessen. The Ariston Cafe in Litchfield ist das schon am längsten betriebene Cafe auf der ganzen Route. Seit 2006 ist es im Nationalen Register der historischen Orte der USA aufgeführt. Die Bäckerei "Jubelt's" nebenan war leider schon zu.
    Es gibt auch ein Route 66 Museum in Litchfield, das zudem die Entstehung des Orts dokumentiert.
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  • Saint Louis IL East (Granite City)

    3 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☁️ 32 °C

    Ich sollte vermehrt auswärts frühstücken! Heute ging ich zu meinem 6 Uhr Frühstück ins Denny's. Ein Gast, etwa in meinem Alter, hatte meinen Lastesel draussen stehen sehen und erkundigte sich nach dem Woher und Wohin. Es entspann sich ein Gespräch. Und meine Rechnung wurde von Dennis Garrels bezahlt! Er ist Berufsfotograf.
    Ich fuhr auf Route 66 weiter. In Mount Olive nahm ich die ältere Variante durch den Ortskern. Da steht die berühmte, noch ursprüngliche Tankstelle von Mr. Soulsby, gebaut 1926, heute unter Denkmalschutz. An sich nicht mehr in Betrieb, wäre aber nach wie vor betriebsbereit. Und wer erwartete mich da: Dennis Garrels. Er wollte einfach diese Aufnahme von mir und der Tankstelle.
    Der Rest des Tages: Wenig Nenneswertes. Während eines kurzen Stopps fuhr nicht allzuweitweg ein Güterzug. Ich zählte: 2 Loks und 130 Wagen.
    Dann ein erster Blick auf den Mississippi, den "Vater der Gewässer". Morgen gehts hinüber nach Saint Louis in den Staat Missouri. Damit verlasse ich dann das "Land of Lincoln".
    Noch kurz zur Statistik: Bis heute habe ich 1'930 km erreicht und damit ziemlich genau ein Drittel der ganzen Strecke.
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  • Saint Louis MO

    4 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☁️ 21 °C

    Das Tor Richtung Westen ist offen. Der 192 m hohe Bogen (the Gateway Arch) symbolisiert den Vorstoss der Siedler Richtung Westen. Viele sind von hier aus Richtung "Frontier" gestartet, oder von hier noch ein Stückweit den Mississippi oder den Missouri hochgefahren. Saint Louis ist das "Wasserschloss" Amerikas: Hier fliessen die zwei grössten Flüsse der USA zusammen. Saint Louis ist auch eine nationale Verkehrsdrehscheibe von Bahnlinien und Strassen.
    Ich habe heute die beiden grossen Flüsse überquert. Der Westen steht mir also offen! Von der Innenstadt von Saint Louis habe ich wenig gesehen. Entlang dem Flussufer kam ich durch viele verslumte Strassenzüge. Der Veloweg entlang dem Flussufer war weitherum durch Fluttore geschlossen - offenbar erwarten sie auch in Amerika steigende Pegel.
    Nach 75 km dann der KaTy Trail (ehemals Kansas-Texas Railway). Als ich beim KT Cabooze Campground ankam, war er zu. 3 andere Biker waren auch da und hatten herausgefunden, dass man beim kommunalen Sportplatz für 5 Dollar zelten kann, mit Strom und WC/Duschenbenutzung. Irgendwie hat Gott bereits schon eine Lösung parat! Jedenfalls richteten wir uns in einer offenen Halle ein, und konnten als Zugabe noch das Baseball Training der örtlichen Jungmannschaft mit verfolgen.
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  • Tebbetts, Katy Trail

    5 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☁️ 27 °C

    Um 4 Uhr morgens ging ein Platzregen nieder - wie froh war ich, mit meinem Zelt unter Dach zu sein. Ich fuhr weiter, von Marthasville auf dem Trail nach Westen. Der Himmel war verhangen. Ab Mittag kam die Sonne. Heute gibts wenig zu erzählen, einfach weitere fast 90 km. Ich entschloss mich, nach der gestrigen eher anstrengenden Etappe die heutige etwas zu kürzen, bis Tebbetts. Da gibts den Turner Katy Trail Shelter, der ausschliesslich von Nutzern des KaTy Trail benutzt werden darf. Mit dem telefonischen Anmelden war's wieder einmal schwierig; es gibt hier kein Netz für mein aufgestocktes Abo (wingo hätte schon einen Partner mit besserer Netzabdeckung wählen können). So habe ich halt in bewährter Manier eine Frau gefragt, die nebenan bei der Poststelle parkierte, ob sie für mich anrufen könne. Das hat sie dann auch gemacht und ich erfuhr wo der Schüssel hing; damit konnte ich rein. Vorderhand bin ich der einzige Gast und kann über den ganzen Schlafsaal verfügen. Laden gibts hier keinen; ob die Bank noch im Betrieb ist, wage ich zu bezweifeln. Zum Glück ist das Internet der Baptistenkirche nebenan offen, und so sollte es trotzdem möglich sein, diesen Post zu versenden. Morgen mache ich nur die kurze Etappe bis Jefferson City und mache einen halben Tag "frei". Ich brauche etwas Erholung.Leia mais

  • Jefferson City

    6 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ⛅ 23 °C

    Die Kuppel des Kapitols von Missouri erhebt sich schon von Weitem über die Waldlinie. Es ist ein mächtiges Gebäude, das auf einer Anhöhe thront. Die Stadt wurde nach Thomas Jefferson benannt, dem dritten Präsidenten der USA. Weil er den Deal mit den Franzosen über die Abtretung von Missouri an die Amerikaner massgeblich eingefädelt hat. Das hat mich zu beschäftigen begonnen, als ich auf den Stufen des Kapitols sass. Da wurde einem Mann ein unglaublich mächtiges Denkmal gestiftet, wie ja auch anderen "Gründervätern" andernorts. Ich habe den Eindruck, in diesen Belangen wird sehr oft dem Menschen die Ehre gegeben und nicht Gott.
    Ich habe im Veloladen einen neuen Sattel gekauft. Irgendwie bin ich nach wie vor am üben! Ich habe zudem die nächsten paar Tage durchgesehen. Nächster Fixtermin: Dienstag Vormittag bei Silvia und Hans in Kansas City. Am Samstag ist nasses Wetter prophezeit. Im Ergebnis habe ich heute dann trotzdem noch 40 km angehängt bis zur Ortschaft California (4000 E).
    Ich bin dann wieder mal in die "Old Town" gegangen: typisch Mainstreet USA. Ein paar zweigeschossige Backsteinbauten aus der Jahrhundertwende (1890 ca.), und die alte Eisenbahnlinie, die das Layout für die "Stadt" diktiert hat
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  • California MO

    7 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☁️ 30 °C

    Ich bin heute morgen mit stark angeschlagener Stimme, mit schmerzhaftem Husten etc. aufgewacht. 80 km bei 30° wären heute dran gewesen. Doch ich entschied mich, zuerst zu mir zu schauen statt auf den Plan. Ich bleibe noch eine Nacht hier. Bin froh um Gebet.Leia mais

  • Sedalia MO

    8 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☁️ 26 °C

    In der zweiten Nachthälfte gingen ergiebige Gewitterregen nieder. Trotzdem, ich hatte mir vorgenommen, eine nächste, eher kurze Etappe bis Sedalia zu fahren. Ich fühlte mich noch nicht völlig gesund, aber die Stimme und der Husten waren besser. Und das Wetter auch.
    Es ist momentan extrem schwül, selbst bei bedecktem Himmel. Ich fuhr grösstenteils wieder auf dem Seitenstreifen der US 50. Ich war froh, war im Dörfchen Syracus ein Café offen, um noch etwas Speck und Ei zu futtern. Das Ortsschild meines Ziels: Sedalia, 20'000 E. Sicher gibts auch da irgendwo einen Restbestand von "Old Town", meist aber halt nur die "Wüste" der Einkaufszentren, der endlosen Parkflächen und Verkehrswege (einfach alles ohne Fussgängerstreifen oder Gehwege).
    Daneben waren meine Gedanken heute nicht so sehr hier in den USA, sondern vielmehr bei Sarah und Joel in Somaliland. Unsere Schwiegertochter Sarah wurde heute per Ambulanzflieger aus Hargeisa nach Kenia ausgeflogen, die Behandlungsmöglichkeiten vor Ort für ihre schwere Dengue-Infektion waren erschöpft. Joel flog mit, und ein deutsches Ehepaar ist bei den Kindern. Wir sind froh, dass das nun vorerst so gelöst werden konnte.
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  • Sedalia MO, Ruhetag 9.6.24

    9 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☀️ 26 °C

    Ein 30 km Trip nach Windsor - das war der Plan für heute. Doch meine Erkältung war wieder stärker. Und draussen regnete und gewitterte es beim Aufstehen ziemlich intensiv. Und so beschloss ich, nochmals einen Ruhetag einzulegen. Ich nutzte den Tag u.a. um die Route und Etappierung bis Topeka nochmals gründlich zu überprüfen; ich war bisher nie wirklich glücklich mit dem Plan. Ich habe die Route angepasst, drei Etappen verkürzt, dafür eine zusätzlich Etappe eingeschoben.
    Was ins Wasser fällt: Der für Dienstag geplante Besuch bei Silvia und Hans in Kansas City. Das bedaure ich, aber aus terminlichen Gründen wäre ein Besuch von Anbeginn nur am Dienstag möglich gewesen. Heute hatte ich immerhin ein längeres Telefongespräch mit Silvia.
    Ich deckte mich auch mit Vitamin C, Ibuprofen und Esswaren ein, und habe fest vor, morgen weiter zu radeln (knapp 50 km). Und ich konnte heute Vormittag per live stream am GD der Oasis Church teilnehmen.
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  • Warrensburg MO

    10 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☁️ 22 °C

    Die heutige "Rekonvaleszens-Fahrt" über gut 40 km verlief erfolgreich. Das Wetter war gut und ich fühlte mich ebenso. Um das Schwitzen bzw. das Erkältungsrisiko zu vermindern, probierte ich eine neue Packordnung aus: Auch meinen Rucksack mit Akten und IT-Equipment zurrte ich auf dem Hinterrad-Gepäck fest, statt ihn am Rücken zu tragen. Das entlastet zugleich das "Sitzgewicht" auf dem Sattel. Das erste Fazit ist positiv.
    Was mich unterwegs immer wieder fasziniert, sind die amerikanischen Friedhöfe. Schon landschaftlich oft sehr schön. Vor allem aber lässt man die Toten ruhen und gräbt sie nicht nach 25 Jahren wieder aus. Sie dürfen in ihrem Grab die Auferstehung erwarten.
    Was mir heute auch aufgefallen ist: Die Fastfood Restaurants verkaufen heute mehr über die Drive-Through Fenster als über die Innensitzplätze. Heute wollte ich bei einem hippen Getränkeausschank etwas bestellen. Zu Fuss! Schon mal ein Problem: Walk-Through statt Drive-Through. Dann hätte ich den Drink gerne sitzend (draussen oder drinnen) genehmigt. Doch Innensitzplätze gab es nicht, und Sitzgelegenheiten draussen auch nicht. Da habe ich auf den Drink verzichtet.
    Morgen gehts mit einer fast normallangen Etappe Richtung Kansas City. Das Wetter ist gut und heiss. Der Wind dürfte gerne noch etwas mehr von WSW auf NO drehen!
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  • Belton MO

    11 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☁️ 21 °C

    Belton erreicht, mit 1 Tag Rückstand auf den Zeitplan. Dafür die Überraschung: Silvia, Hans und ich konnten heute Nachmittag in Belton zwei Stunden zusammensitzen und hatten eine schöne und bereichernde Zeit der Gemeinschaft und des Austauschs! Sie senden allen Bekannten auf diesem Weg herzliche Grüsse. Silvia hat in den letzten Tagen auch ihr Gebetsnetzwerk für die diversen Situationen in unserem Umfeld mobilisiert.
    Die Fahrt von heute verlief gut, das Terrain war allerdings wieder mal extrem wellig, auf und ab. Die Landwirtschaft ist nicht mehr nur einseitig auf Getreide fixiert, sondern es gibt vermehrt Viehzucht, Weide- und Ackerbauflächen. Auch wird hier geheuet. Unterwegs gibts auch die eine oder andere Inspiration für die nächste Fassadengestaltung. Und zum Tagesabschluss gabs wieder einmal ein Stück ungehacktes Fleisch, im Texas Road House.
    Morgen quere ich Kansas City. Etappenziel Lawrence (83 km).
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  • Lawrence KS

    12 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☀️ 28 °C

    Wenig Neues zu berichten; ich war heute auch extrem fotofaul. Unbemerkt habe ich von Missouri nach Kansas gewechselt. Heute war ich vor allem auf Nebenstrassen unterwegs, oft auf schnurgerader Achterbahn im Gelände (mit teilweise sehr steilen Abschnitten), und längeren Strecken auf staubtrockenen Naturstrassen. Ein Steinbruch produzierte viel Lastwagenverkehr, und und noch vielmehr Staub.
    Ein landschaftliches Highlight: Der Lake Olathe. Für mich persönlich sind die historischen Hinweise auf die Trails der Siedler spannend, u.a. der Oregontrail, den einige vielleicht noch aus dem Kinderbuch "Die Kinderkarawane" in Erinnerung haben. Sichtbar ist davon nur noch wenig; weiter gegen Westen werden dann die Spuren, wie man hört,
    deutlicher. Kansas City war aber für viele die letzte Station vor der "Frontier".
    Morgen dann wieder mehr Bilder; die Hauptstadt von Kansas, Topeka, steht auf dem Programm.
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  • Topeka KS

    13 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☀️ 31 °C

    36°C - es herrscht eine Gluthitze. Ich bin dankbar, habe ich heute nur eine ca. 50 km Halbetappe im Plan. Nach dem Mittag wäre die Velofahrt kaum noch machbar. Ich bin heute ca. 6:45 in Lawrence gestartet. Nach einer halben Stunde hiess es auf der US 40 "Road Closed", auch zu Fuss kein Durchkommen. Das zwang mich zu einer grossräumigen Umfahrung und ein paar Mehrkilometern.
    In Topeka war, wie immer in den Staatshauptstädten, das Capitol (State House) mein erstes Ziel. Es ist auch hier ein beeindruckender Bau. Und ich nahm mir auch hier Zeit für Kontemplation und Gebet. Ps 55 hat mich, im Sinne einer Verheissung für Staat und Stadt, besonders angesprochen.
    Ich glaube auch, Namen haben immer eine Bedeutung. Kansas heisst so, weil es von den Kansa-Osage-Indianern bewohnt wurde: Dem "Volk des Südwinds". Und Topeka bedeutet: "Ein guter Ort für den Kartoffelanbau". Ja, der Wind weht, wo er will.
    Kansas und Topeka hatten eine wichtige Funktion in der Besiedlung des Westens: Hier endete die Zivilisation. Hier versorgte man sich für die nächsten paar Monate. Hier fing der Wilde Westen an. Topeka wurde ab Mitte 19. Jh. auch ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.
    In Topeka wurde zudem 1954 "der Anfang vom Ende der Rassendiskriminierung" gelegt: Der Oberste Gerichtshof der USA urteilte, dass Rassentrennung in den öffentlichen Schulen verfassungswidrig sei.
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  • Westmoreland KS

    14 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☀️ 21 °C

    Topeka hat erstaunliche historische Bauten, v.a. grosse Kirchengebäude im Kathedralenstil. Doch auf dem Nordufer des Kansas River kommen die wirklich grossen Getreidekathedralen ins Bild.
    Die Auffahrt zur Brücke über den Kansas River war wegen Bauarbeiten gesperrt. Also musste ich mich möglichst unauffällig durch die Baustelle mogeln. Dann gings auf schwierigem Gravel weiter auf dem Hochwasserdamm. Ich bin früh unterwegs, und die Temperaturen sind noch angenehm.
    In St. Marys sind drei Schulgirls mit einer neuen Fassadenmalerei beschäftigt: "St. Marys, Welcome". Im Flecken Belvue ein Farbtupfer: Loretta's Restaurant und Bäckerei. Ich esse ein supergutes, angenehm kleines Frühstückssandwich.
    Gegen Schluss der Strecke wird das Terrain wieder anspruchsvoller.
    Ich versuche mehrmals, den Zeltplatz in Westmoreland zu kontaktieren. Doch entweder komme ich nicht durch, oder es kommt ein Telefonbeantworter; mein Handy hat offensichtlich Verbindungsprobleme. Der Zeltplatz wird von der Gemeinde betrieben. Als ich ankomme, ist er praktisch leer. Aber man muss sich registrieren, und die online Anmeldung sagt mir, dass für heute keine Reservationen mehr möglich sind. Da kommt mein bewährtes Mittel zum Zug: Frage die Frau. Es ist nämlich soeben eine Frau zugefahren. Und siehe da, sie arbeitet für die Bezirksverwaltung. Ihr Rat: gehe direkt zur Gemeindeverwaltung, Main Street 202. Gesagt, getan, aber die Verwaltung ist so unauffällig, dass ich sie nicht gefunden habe. Nur das Bezirksgerichtsgebäude nebenan. Und da kommt ein Herr daher: Erich Campell, seines Zeichens Oberster Bezirksrichter. Er kommt gleich mit zur Gemeindeverwaltung. Nun ist mein Zeltplatz im Nu gebucht. Und dann gibt mir Erich eine Tour des Bezirksgefängnisses, inkl. zentraler Überwachungs- und Kommandoraum! Ich darf dann auch noch kurz hineinsitzen bei der gerade beginnenden Gerichtsverhandlung. Gottes Wege sind oft unergündlich.
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  • Blue Springs / Wymore NE

    16 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ⛅ 23 °C

    Um 3 Uhr morgens war rundum Wetterleuchten. Im Licht meiner Stirnlampe demontierte ich das Zelt und packte provisorisch, und transportierte alles in eine offene Halle und wartete den Morgen ab. Es war kühl, aber Regen blieb aus.
    Die ersten zwei Drittel bis Marysville waren schwierig: Viel Naturstrassen mit steilen Anstiegen und heiklen Abfahrten.
    Marysville ist eine lebendige Kleinstadt (3000 E), und war eine wichtige Station für den Pony-Express, ein Postservice von St. Joseph MO nach Kalifornien. Die Reiter transportierten die Post auf schnellen Ponies von Relays-Station zu Relais-Station. Das Ganze ging nach 18 Monaten konkurs; der Telegraph war stärker!
    Marysville ist auch Startpunkt für den Biketrail nordwärts bis Lincoln NE, auch hier wiederum auf einem ehemaligen Bahntrasse, Der "Chief Standing Bear", ein Indianerhäuptling mit tragischer Geschichte, hat diesem Trail den Namen gegeben.
    In Blue Springs suchte ich den kommunalen Gratiszeltplatz auf, war aber nur halb begeistert. Offenbar wurde mein etwas ratloses Suchen bemerkt. Ein Auto stand in "Wartestellung", und als ich vorbeifuhr, sprach mich die Frau am Steuer an und wies mich auf einen besseren Platz im Ortsteil Wymore hin. Und dann sagte sie, ich könne auch bei ihnen übernachten (sie hatte bereits einen Biker im Auto). Sie ist Mitglied bei "Warm Showers", und Rob, der texanische Biker, hatte über die Warm Showers Platform die Nacht beim Ehepaar Mike und Carol Braun gebucht. Wir wurden auch noch zum Nachtessen eingeladen.
    Unterdessen ging draussen ein heftiger Gewittersturm nieder - wie schön, war ich unter Dach, und sogar meine Wäsche ist schon wieder gewaschen und getumblert! Und Mike wird uns morgen sogar ein frühes Frühstück vorbereiten. Ich staune einfach.
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  • Lincoln, NE

    16 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ 🌬 30 °C

    Lincoln, Hauptstadt Nr. 8 auf meiner Liste. Meine Route führte auch hier als Erstes zum Capitol. Dieses ist in architektonischer Form und Ausdruck völlig anders als andere Statehouses: Abweisend. Feindselig. Ich fand aufs Erste keinen Zugang, nicht mal einen schattigen Sitzplatz, zu diesem Bau. Aber ich werde noch ein bisschen dranbleiben.
    Nebraska ist 5x grösser als die CH, hat aber nur ein Viertel der Einwohner der CH. Im Wesentlichen zwei urbane Zentren: Omaha und Lincoln, der Rest ist "Prairie". Auch in diesem Staat war der Bau der nationalen Verkehrsinfrastruktur ab Mittes des 19. Jh. der Haupttreiber einer stürmischen Entwicklung.
    Der Tag hatte mit einem kräftigen Frühstück in Wymore, von Mike zubereitet, begonnen. Dann gings bei schönem Wetter nach Norden, wiederum unterstützt von einem kräftigen SSW. Heute Abend traf ich Scott, einen Schulkollegen von Jerry Wiester aus der Oasis-Gemeinde in Ohio. Scott war bis vor 3 Jahren lutherischer Pastor, und managed heute diverse Wohltätigkeitsfonds im ganzen Land. Er lud mich zum Essen im "Runza" ein, einer lokalen Restaurantkette, hauptsächlich durch Russlanddeutsche geführt.
    Nachdem ich heute am Vatertag "gearbeitet" habe, lege ich morgen einen velofreien Ruhetag ein. Nicht zuletzt auch unter dem Aspekt, dass ich mit der heutigen Fahrt 2930 km und damit die Hälfte der Distanz hinter mir habe.
    Und noch ein Update zu Sarah: Sie und die ganze Familie sind gestern auf unterschiedlichen Wegen in die CH zurückgekehrt. Jetzt ist für alle als erstes weitere Besserung und eine körperliche und seelische Erholung und Stärkung dran.
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  • Lincoln NE, Ruhetag

    18 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☁️ 26 °C

    Mein Ruhetag war nicht ganz Velofrei. Ich fuhr 15 km, um etwas Lebensmittel einzukaufen. Sonst v.a. administratives, ein paar Telefonate, Internetprobleme, und das Velo vom gröbsten Dreck befreien, Mittagessen (nochmals bei Runza), Abendessen aus der Microwelle im Hotelzimmer, youtube-Sendungen hören, BZ online durchscannen.
    Bilder gibts von heute keine, doch einen "historical marker" zum Pony Express.
    Hier einfach wieder einmal mein grosser Dank für Euer Interesse und Mitgehen, auch für alle Kommentare, die mich sehr freuen, die ich jedoch in der Regel nicht weiter kommentiere (nicht dass dies nicht interessant wäre, aber dann wird es schnell unübersichtlich).
    Die nächsten Tage sind stürmisch und wechselhaft angesagt. Auch da werde ich wieder viel Gunst brauchen (von Gott und von den Menschen).
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  • Aurora NE

    18 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ⛅ 26 °C

    Nun gehts bis auf Weiteres nur noch nach Westen. Dominierende Faktoren sind Wind und Wetter. Heute war eine Etappe von 113 km geplant, und letztlich auch erreicht. Den ganzen Tag wehte ein böiger Südwind (für mich generell Seitenwind). Je nach Strassenverlauf musste ich manchmal kilometerweit, im kleinsten Velogang, mit frontalem Gegenwind kämpfen. Der Himmel war abwechselnd bedeckt und dann wieder voll heiss und sonnig. Am frühen Nachmittag verdichteten sich vor mir im Westen und Norden dunkle Gewitterwolken. Es waren noch ca. 8 km bis zum Ziel, und ich war nicht sicher, ob ich es trocken schaffen würde, und suchte deshalb bei einem strassennahen Haus eine Möglichkeit, unterzustehen und das Gewitter abzuwarten. Der Hausherr hatte das Wetterradar konsultiert, und es sah nicht gut aus. Er bot mir an, mich die paar km nach Aurora zu fahren. Ich nahm dankbar an. Das Gewitter entlud sich aber nicht voll über Aurora, einfach starker Regen. Und da bin ich nun im Trockenen in Ken's Motel.
    Morgen ist ein regnerischer Tag prophezeit, massiv kühler als heute. Immerhin mit NNO Windrichtung, also eher Rückenwind going West.
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  • Kearney NE

    19 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☀️ 15 °C

    Ich trage ein T-Shirt mit der Aufschrift "proceed" - was soviel heisst wie "gehe weiter voran". Das ist mein Motto, jeden Tag. Am Morgen hatte ich noch etwas Regen, ab ca. 9 Uhr war der Tag bewölkt, aber trocken. Es wehte ein angenehmer Rückenwind. Die Tour, mehrheitlich auf der Bundesstrasse US 30, war wenig spektakulär.
    Ich querte den Platte River, ein Fluss, entlang dessen mehrere wichtige Trails für die Siedlertrecks verliefen (California, Mormon, Oregon). Der Fluss ist rund 500 km lang (N und S Platte zusammen ca.1'500 km). und entwässert die trockensten Gebiete der USA. Die Route das Tal des Platte River hinauf war mit den Planwagen relativ einfach zu fahren, es hatte genug Futter und genug Wasser für die Tiere. Entlang der Route entstanden diverse "Versorgungs-Ranches" für die Versorgung der Settler unterwegs. Mit dem Vorankommen der Eisenbahn kollabierte jedoch dieser Geschäftszweig wieder.
    Man schätzt, dass ca. 5% (ca. 20'000 Leute) die Treks nach Westen nicht überlebt haben, hauptsächlich infolge von Seuchen und Unfällen.
    Morgen fahre ich die Überlandroute des Platte-River weiter hoch ("Platte" kommt von den Franzosen) bis Gothenburg.
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  • Gothenburg NE

    20 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ 🌬 22 °C

    Nach einem kühlen und wolkenverhangenen Start wurde es am Nachmittag heiss. Da ich vor sieben losgefahren war, musste ich nicht allzu lange in den heissen Nachmittag hinein strampeln. Die ganze Zeit begleiteten mich Bahngeleise, auf denen ungewöhnlich viele Güterzüge unterwegs waren, z.T. mit über 150 Wagen.
    Auf der Strasse sind z.T. eigenartige, "hochbeinige" Landwirtschaftsfahrzeuge unterwegs, deren Zweck ich noch nicht herausgefunden habe. Maisanbau? Heuballentransport?
    In Lexington hielt ich bei einer Tankstelle an, um in deren Imbissecke ein Stück Pizza zu essen. Mein Fahrzeug und Gepäck erregten eine gewisse Aufmerksamkeit und die Leute wollten auch wissen, weshalb ich diese Tour mache. So konnte ich verschiedenen Leuten auch den spirituellen Hintergrund meiner Reise erklären. Ein Mann insbesondere war dankbar und sichtlich berührt.
    In Gothenburg hatte ich das Travel Inn im Plan. Das Motel schien jedoch ziemlich "zugenagelt", aber die Tür zur Reception war offen, und es war tatsächlich noch in Betrieb. Das Haus hat ohne Zweifel schon bessere Zeiten gesehen, aber die Zimmer und die Einrichtung sind ok. Schon gestern waren mir in Kearney zwei ausgemusterte Motels aufgefallen, und heute dasselbe in Lexington. Die grossen Trecks auf der Platte River Route sind eindeutig passé.
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  • Paxton NE

    21 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ⛅ 22 °C

    "For the times they are a-changing"; an diesen Protestsong von Bob Dylan wurde ich heute wieder einmal erinnert. Die Zeiten ändern sich, manchmal ohne dass wir uns dies bewusst sind.
    Meine geplante Etappe ging von Gothenburg nach Sutherland. mit Übernachtung im Motel Sutherland. Doch das Motel war teuer, extrem schmuddelig und für mich schlicht nicht mehr akzeptabel, und schon gar nicht preislich. Also fuhr ich 20 km weiter nach Paxton, wo es ein Days Inn gab, noch teurer, aber immerhin mit Frühstück, Waschautomat und sauberem, geräumigen Zimmer.
    Kaum kam ich in Paxton an, ging ein heftiger Platzregen nieder. Ich schaffte es gerade noch unter das Vordach.
    Und ich stellte fest, dass hier die Uhren um eine Stunde zurück ticken! Ich hatte, ohne es zu merken, von Central Time zu Mountain Time gewechselt. Ich bin also jetzt 8 Stunden hintendrein. The Times they are a-changing!
    Eine nette Begegnung hatte ich unterwegs mit Khaleb, einem relativ jungen Mann, klarer Christ aus New Hampshire, der in östlicher Richtung unterwegs war. Er durchquert die USA bereits zum 5. Mal per Velo! Sucht sich dann wieder einen Gelegenheitsjob. Immer mit dabei: seine Katze vorne im Körbchen. Vor mir sei auch noch einer unterwegs, informierte er mich. Mal sehen, ob ich ihn noch einhole.
    Morgen gibts voraussichtlich eine kurze Halbtagestour mit einem halben Tag Ruhezeit, und dann je nach Wetter, fahre ich am Sonntag bereits weiter. Ca. Dienstag wäre ich dann bereits in Wyoming.
    Km-Stand per 21.6.: 3350 km.
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  • Big Springs NE

    22 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☁️ 23 °C

    Auf dem Plan standen eine kurze und dann eine sehr lange Etappe. Sollte ich fahren nach Plan, oder zwei mittellange Strecken daraus machen? Ich hatte zwei Stunden Zeit zum Überlegen auf dem Weg nach Ogallala. Das Terrain begann wieder hügeliger zu werden, und der Wind hätte mich noch etwas enthusiastischer unterstützen dürfen. Ich entschied mich für zwei mittellange Strecken.
    Unterwegs kam mir eine Bike-Packerin entgegen und rief einen fröhlichen Gruss über die Strasse. Bald darauf kam auf meiner Strassenseite ein Ausstellplatz mit einem weiteren "historischer Marker", hier zum Massaker von 1878 an einer Gruppe von Cheyenne-Indianern - und ich bin unterwegs nach Cheyenne, der Hauptstadt von Wyoming. Der Marker interessierte mich daher. Da sprach mich eine Frau aus einem Auo an, die dort auch gestoppt hatte. Offenbar wurde die fröhliche Bikerin von vorher von der Frau im Auto begleitet. Ich habe nicht genau herausgefunden, welche Strecke die junge Frau befuhr, aber sie folgte "den Hauptstädten". Und genau das mache ich ja auch! Die Frau wollte ein Foto von mir, und so kam ich wieder einmal zu einem Foto mit mir drauf.
    Ogallala ist ziemlich auf Wildwest getrimmt. An der Frontstreet eine ganze Reihe von entsprechenden Bauten. Im ass im Restaurant (links im Bild) vor der Weiterfahrt nochmals etwas Zmorge (Ei, Speck, Hashbrowns).
    Nun wurde es hügelig, und obwohl die Hügelflanken nicht steil scheinen, waren sie für die Planwagen der Settler eine grosse Herausforderung - übrigens heute noch immer für Velofahrer.
    Ich bewege mich nun durch die klassische Prärie. Auffallend: Sie ist praktisch baumlos. Das hat natürliche Ursachen: Entweder ist es schlicht zu trocken, oder das Präriegras verhindert den Baumwuchs durch ein praktisch undurchdringliches Wurzelgeflecht.
    Big Springs liegt unten am South Platte River. Ich verlor meine ganze, mühsam erkletterte Höhe in einer schönen Abfahrt, aber ich muss sie morgen wieder neu verdienen.
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  • Sidney NE

    23 de junho de 2024, Estados Unidos ⋅ ☀️ 15 °C

    Ich fuhr bereits um halb sechs in Big Springs weg, um der angesagten Nachmittagshitze von über 35° ein bisschen entgegenzuhalten. Zunächst der Aufstieg zurück auf die Hochebene. Und dann hatte ich die Bundesstrasse US 30 für die nächsten 30 km praktisch für mich allein. Wegen mehreren punktuellen Baustellen war die Strasse bis Chappelle einfach gesprerrt - nicht für Zweiräder, nahm ich an und fuhr weiter. Immer wieder beeindruckend: Der weite Horizont.
    Es war ein eher mühsamer Tag, trotz eher moderater Distanz. Steigungen, Hitze und Gegenwind machten mir zu schaffen. Aber um ca. ein Uhr traf ich an meinem heutigen Etappenort ein: das Motel "Sleep for Less" in Sidney, bei Temperaturen bereits über 35°.
    Wetter und Wind sind morgen nochmals eher schwierig. Ich werde deshalb einen Ruhetag einziehen. Fort Sidney soll immer noch interessant sein, mit kleinem Museum und historischem Ortskern.
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