Nowa Motława

In Danzig gönnen wir uns zum ersten Mal auf unserer Reise ein Hotel in der Nähe der Altstadt, um die Stadt in Ruhe zu erkunden. Wir checken im Dwór Uphagena Danzig ein, einem historischen Haus aus dem Jahr 1800, das mit minimalistischer, industrieller Eleganz begeistert. Der Erhalt alter Deckenbalken, Fachwerkwände und Naturziegel verleiht dem Gebäude einen besonderen Charme. Floris freundet sich sofort mit dem Barkeeper an, der ihn mit Würstchen verwöhnt – anfassen lässt er sich allerdings nicht.
Wir starten unsere Erkundungstour im Rechtviertel, wo die farbenfrohen Häuser des Langen Marktes und der Neptunbrunnen, ein Symbol der Stadt, uns beeindrucken. Danzig ist bekannt für den weltweiten Bernsteinhandel, doch die Menschenmassen in den engen Gassen dämpfen unsere Shoppinglaune. Dennoch sind wir fasziniert von den eindrucksvollen Fassaden und der Geschichte der Stadt. Kontraste prägen das Bild: Während einsame Kanufahrer zwischen gewaltigen Schiffen auf der Mottlau paddeln, treffen wir außerhalb des Touristenviertels auf verfallene Häuser und verlorene Seelen.
Am nächsten Morgen starten wir noch zur Marienkirche, nach einem unglaublich guten Frühstück in unserem Hotel. Im Zentrum der Rechtstadt von Danzig (Gdańsk) erhebt sich die Kirche St. Marien, die höchste Backsteinkirche der Welt. Mit ihren 4.900 m² soll sie 25.000 Menschen Platz bieten. Die 26 Pfeiler in ihrem Inneren, die die Gewölbe der drei Kirchenschiffe stützen, erreichen die schwindelerregende Höhe von fast 30 Metern. Entstanden ist der gotische, dreischiffige Kirchenbau in vier Etappen: 1343 Baubeginn, 1379 Beginn des Baus von Querhaus und Apsis, 1466 Ende des Turmbaus, 1498 bis 1502 Gewölbebau. Wir sind beeindruckt und könnten Stunden damit verbringen, die Bilder, Statuen und Texte zu entdecken. Anschließend sitzen wir im Café, tauschen unsere Eindrücke aus und planen die weitere Reise. Sollten wir noch ins Zentrum für Solidarität?
Das Europäische Zentrum der Solidarität ist ein Museum und eine Kultureinrichtung, die sich der Bewahrung der Erinnerung an die Solidarnosc-Bewegung widmet, die einen bedeutenden Teil der Geschichte Polens ausmacht. So spannend und wichtig es auch ist, wir heben uns den Besuch für ein anderes Mal auf und fahren ans Meer. Wir hoffen darauf, dass am Strand von Sopot vielleicht weniger los ist, aber da täuschen wir uns. Wir müssen erstmal den Hundestrand finden – welch eine Freude! Floris spielt mit seinen Artgenossen im Wasser, und wenn dann noch ein paar freilaufende Rüden dabei sind, ist das Chaos komplett. Zum Glück bleibt Floris entspannt, und wir genießen abwechselnd das Spiel mit den Wellen.

Schließlich beschließen wir, dass es Zeit ist, die Heimreise anzutreten. Über Stettin geht es zurück, mit einem letzten Halt für ein gutes Essen und eine Nacht im Bus, bevor unser Abenteuer endet.Read more