A.Z.O.R.E.N.

May 2023
A 14-day adventure by Schicksalsreisen Read more
  • 12footprints
  • 1countries
  • 14days
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  • 523kilometers
  • Day 11

    Furnas und die mittlere Nordküste

    May 24, 2023 in Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Die erste Nacht mit Meeresrauschen als Einschlafhilfe war einfach nur sensationell. Auch das Aufwachen und anschließende Zähneputzen mit Blick auf das Meer. Grandios. Me(h)er geht definitiv nicht. Nicht zu vergessen unser exzellentes Frühstück (was wieder eine Stunde dauerte, da ich einfach jede einzelne Minute genieße – nicht zur Freude von Eric :D) mit ebenso herrlichen Blick. Großartig. Ihr merkt schon, ich liebe diese Unterkunft einfach.
    Genauso sehr liebe ich auch Wal- und Delfintouren. Und wer meine bisherigen Beiträge aufmerksam gelesen hat, der weiß, dass uns bei unserer Tour auf Faial „nur“ Pottwale vor die Linse gekommen sind. Dabei wollten wir so sehnlichst Delfine in freier Natur sehen. Und alle, wirklich alle, die hier eine Tour gemacht hatten, bekamen auch welche zu Gesicht, außer wir. Deshalb dachten wir uns, wenn schon nur 10 min zu Fuß von unserer Unterkunft ein kleiner Hafen mit solchen Touren ist, probieren wir unser Glück und vielleicht können wir noch zwei Tickets für morgen oder spätestens Freitag ergattern. Außerdem haben wir durch unseren selbstorganisierten Pico Trip und dem Sparen beim Mietwagen einen guten Puffer, um nochmal unser Delfin-Glück herauszufordern. Also schnurstracks zum Veranstalter und am Counter nachgefragt. … Yes. Noch genau zwei Tickets waren für eine Tour am Freitagnachmittag noch frei. Also schlugen wir direkt zu und buchten.
    Doch so weit sind wir jetzt noch nicht. Erst mal haben wir noch zwei ganze Tage auf São Miguel vor uns.
    Für unseren ersten Tag nahmen wir uns die nähere Umgebung vor. So fuhren wir geradewegs Richtung Furnas. Hier erwartete uns gleich am Anfang ein toller See, mit einer schön angelegten Garten- und Parkanlage sowie einer alten, historischen Kirche und lustigerweise auch Gandalf (siehe Bild).
    Vor allem hier auf São Miguel merkten wir aber schnell, dass wir uns richtig glücklich schätzen können, dass wir auf keine Ferien oder Tourihochzeiten angewiesen sind, denn dank unserer Out of Season Buchung war alles nur „mäßig“ voll und wir bekamen mit Leichtigkeit einen Parkplatz und mussten bei den Sehenswürdigkeiten kein Gedränge oder Geschubse aushalten. Klar, alleine ist man hier auf Sao Miguel keineswegs mehr (wirklich kein Vergleich zu den drei Inseln zuvor) aber es lässt sich noch gut aushalten. Eher weniger gut aushalten ließ es sich bei den heißen Quellen mitten in Furnas (in Hinblick auf den Geruch). Das letzte Mal vor gut 6 Jahren bekam meine Nase diesen doch mehr als gewöhnungsbedürftigen Geruch zu riechen. Die Rede ist ganz klar von Schwefel. Wie auf den Bildern unschwer zu erkennen, brodelt es in Furnas und zwar gewaltig. Leider mit dem blöden Nebeneffekt, das gut ein Viertel der Stadt nach faulen Eiern riecht. Jedoch sollte man unbedingt diesen Ort besuchen, denn fast nirgendwo anders auf der Welt bekommt man sowas zu sehen. Aber mehr als 20 min konnten und wollten wir uns dort auch nicht aufhalten. Deshalb erkundeten wir weiter den Ort zu Fuß und schlenderten durch einen herrlich angelegten Park mit einer Vielzahl von Blumen, heißen Quellen und einem wunderschönen selbstangelegten Wasserfall. Tatsächlich waren wir hier auch fast für uns alleine, denn scheinbar wird der Garten von den großen Reisegruppen nicht angefahren. In unseren Augen sollte man diesen aber unbedingt besucht haben. Zur späten Mittagszeit genossen wir einen super leckeren Burger im Tony’s. Während wir dort saßen und aßen, regnete es plötzlich in Strömen. Doch als wir fertig waren, wieder strahlender Sonnenschein mit Wolkenmix. Das gute Wetter wollten wir nutzen, also schauten wir in unserer schlauen App, die uns der nette kleine Mann der Autovermietung empfohlen hatte (Spot Azores), nach. Hier sieht man verschiedene Orte auf den Azoren in Echtzeit, um dann zu entscheiden, wohin man am besten fahren könnte. Wirklich ein super Gadget diese App! Danke für den Tipp. So entschieden wir uns auch sehr schnell für die mittlere Nordküste der Insel. Endlich wurde es wieder etwas ursprünglicher und natürlicher. Zu unserer Freude waren wir auf einmal ganz alleine an der rauen Küste mit unglaublich schönen Ausblicken. Hier konnten wir einfach die Ruhe bzw. das Meeresrauschen genießen und in die gefühlt unendliche Weite des Ozeans schauen. Erholung pur bei einer tollen Meeresluft!
    Doch frische Meeresluft macht ja bekanntlich hungrig, so brauchten wir beide uns nur anschauen und entschieden uns zum zweiten Mal hintereinander für unser „Sanny’s“ mit abschließendem Absacker an unserer schönen kleinen Sandstrandbucht. Auch dieses Mal meinte es der Sonnenuntergang wieder gut mit uns. Danke – ihr traumhaften Azoren, dass ihr mit dem Wetter so gütig zu uns seid!
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  • Day 12

    Ein letztes Mal: Natur pur

    May 25, 2023 in Portugal ⋅ ⛅ 18 °C

    Und zack. Tag 12 steht an. Und somit auch unser vorletzter Tag auf den unglaublich schönen Azoren. Damit einher geht auch die Erkenntnis, dass unser langersehnter Jahresurlaub 2023 sich so langsam dem Ende neigt und wir bald die Heimreise nach Dresden antreten müssen. Doch bevor es so weit ist, heißt es erst mal: ein allerletztes Mal ausgiebig Frühstücken und das Meer dabei genießen. Ein allerletztes Mal Duschen und die traumhafte Aussicht im Kopf abspeichern. Ein allerletztes Mal auf Entdeckungstour auf Sao Miguel gehen.
    Glücklicherweise spielte auch heute das Wetter wieder super mit, sodass wir uns mit ruhigem Gewissen eines der größten Naturhighlights von Sao Miguel – dem Caldeira das Sete Cidades – widmen konnten. Dies ist eine kesselförmige Struktur vulkanischen Ursprungs. In ihr befinden sich zwei Seen, ein größerer und ein kleinerer. Beide sind durch eine Brücke miteinander verbunden. Von den verschiedenen Aussichtspunkten aus hat man bei guter Sicht einen fantastischen Ausblick auf die gesamte Landschaft. Also wahrlich ein perfekter Abschluss für unsere Rundreise.
    Doch zuerst stand eine ca. einstündige Autofahrt in Richtung Westen an. Mein Plan war eigentlich gewesen, die Fahrtzeit mit Blogschreiben zu überbrücken, jedoch war die Route so kurvenreich, dass ich nach ca. 20 min aufhören musste, da mir kotzübel wurde. Das waren dann doch ein zwei Kurven zu viel des Guten. Nach einer kleinen Pause und einem Schluck Wasser ging es dann aber wieder. Also weiter Richtung Ziel. Plötzlich tauchte ein Schild auf, auf dem unser Tagesziel durchgestrichen war. Darunter war ein weiteres Schild mit einem Miradouro (Aussichtspunkt) Zeichen. Wir beide entschieden uns, dass wir den Weg ja ruhig erst mal fahren könnten, um wenigstens den tollen Aussichtspunkt mitzunehmen. Also Blinker rechts und als einziges Auto in die eigentlich gesperrte Straße eingebogen. Voller Aufregung und Freude auf die bevorstehende Sicht, folgten wir der Straße. Wir fuhren. Und fuhren. Kein einziges Auto bis auf einen Traktor kamen uns entgegen. Was solls, dachten wir uns und fuhren immer weiter. Bis plötzlich, wie aus dem Nichts, die Straße abrupt aufhörte und eine Baustelle begann. Wir schauten uns an und schüttelten den Kopf. Wo war der versprochene Miradouro? Sind wir gerade wirklich gute 20 min umsonst gefahren? Tatsächlich ja. Merke, auch in anderen Ländern bedeuten durchgestrichene Schilder das gleiche. Tja, wohl oder übel mussten wir nun die gesamte Strecke wieder zurückfahren. Alles in allem hat uns der „Umweg“ gut 45 min geraubt, aber das Gute, dank der Sperrung kamen wir noch bei Ponta da Ferraria vorbei. Ein so unglaublich schöner Ort, den wir auf der normalen Route niemals entdeckt hätten. Doch der Weg dorthin war ebenfalls alles andere als entspannend. So musste man einer wirklich extrem steilen, schmalen und super kurvigen „Straße“ folgen. Als Beifahrer nimmt man sowas ja meist nochmal schlimmer und intensiver wahr. Als Eric dann bei der steilen Abfahrt plötzlich auch noch zu mir meinte: „Oh nein, ich glaube die Bremsen gehen nicht mehr.“ … war es bei mir vollkommen vorbei. So einen Spaß hätte er sich wirklich verkneifen können. Ich sah uns schon den Abhang runterfallen und im Himmel. Gott sei Dank war alles nur ein Scherz und alle fuhren sehr vorsichtig auf und ab. Theoretisch hätte man auch hier wieder in warmen Thermalbädern ein Bad nehmen können, aber uns beiden reichte einfach die herrlich zerklüftete Landschaft mit wunderschönen Aussichten. Mental gestärkt ging es für uns dann den steilen Berg wieder hoch. Gerade mal ca. 5 min auf normaler Straße unterwegs, der nächste „Schreck-Moment“. Ein Einheimischer Drängler meinte uns viel zu spontan und uneinsichtig überholen zu müssen. Plötzlich musste Eric blitzschnell auf die Bremsen treten, sonst wäre es das für beide Seiten gewesen. Darauf folgte ein kurzes Hupkonzert, Mittelfinger streckten sich in die Höhe, der Puls stieg wieder und lautstarkes Schimpfen kam aus beiden Autos. Ja, auch sowas gibt es hier ab und zu. Nicht so oft wie in Deutschland, aber es kommt tatsächlich auch hier mal zu der ein oder anderen „Auseinandersetzung“. Muss man alles mal erlebt und mitgemacht haben. Als die Situation sich langsam beruhigt hatte, konnten wir schon wieder über alles lachen.
    An unserem Ziel angekommen, entschieden wir uns für einen kleinen Spaziergang entlang des kleineren der beiden Seen. Abgesehen von den Quad Bikes, Pferden und Mountainbikern (hier ist es wirklich viiieeelll touristischer) konnten wir nochmal die Ruhe und Natur der Azoren in vollen Zügen genießen. Einfach himmlisch und herrlich. Danach fuhren wir noch zu zwei weiteren Aussichtspunkten und saugten so viele herrliche Erinnerungen wie nur möglich auf.
    Den Abend ließen wir wieder bei unserem Lieblingsimbiss dem „Sanny’s“ und anschließend beim romantischen Sonnenuntergang ausklingen. Wieso etwas an unserem Abendverlauf ändern, wenn er so doch perfekt für uns ist? Manchmal liegt das größte Glück in den kleinen und einfachen Dingen.
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