Tanzania
Njombe Urban

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Travelers at this place
    • Day 20–21

      Preparing for sunset dinner

      November 25, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 20 °C

      Even though I had a nice accommodation in Njombe, I have to flee into the mountains. There had accumulated a wedding party next to my cottage which had been just too loud for my gusto. Now, here on 2265 m, I find back to myself.

      The next morning I wake up in ice-cold clouds. At 08:00 the sky breaks open and sun starts to rule my day. I get lazy and fix some things around the car. At 14:00, after 21 h without having met anybody, two guys on a motorbike pass by and return back to see who I am. One of them is totally drunk, behaves like a little baby boy and pisses me off to the extent that I pack things and leave because they don't seem to be wanting to depart voluntarily.
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    • Day 17

      Ausflug nach Imiliwaha

      May 14, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 19 °C

      04:50 Uhr klingelt der Wecker. Es ist Sonntag und wir wollen eigentlich nur wieder den Wecker ausschalten und weiter schlafen. Aber nicht an diesem Sonntag. Wir machen uns also fertig und Schwester Calmelitha steht, überpünktlich um 05:27 Uhr vor unserer Türe, um uns abzuholen.
      Wir springen bei Frank ins Auto, halten kurz Smalltalk und fahren los in Richtung Imiliwaha: knapp 35 Kilometer Fahrt liegen vor uns, die ca. 1 1/4 Stunden dauern sollen. Nach einigen Minuten schaltet Schwester Calmelitha Kirchenmusik an, sodass wir uns schonmal auf die in Imiliwaha unmittelbar folgende Messe einstimmen können.

      Nach ca. 10 Minuten Fahrt auf der asphaltierten Straße, biegen wir rechts ab und die restlichen Kilometer fahren wir durch Regen über eine mit Schlaglöchern durchzogene Schotterstraße - das war’s dann wohl mit unserem erhofften „Weiterschlafen“ im Auto.

      Pünktlich gegen kurz vor sieben erreichen wir die sogenannte „Congregation Imiliwaha“. Wir schauen uns mit Schwester Camelitha kurz um und werden von Schwester Valeria und Father Meiko begrüßt. Father Meiko hat in Deutschland studiert, sodass er uns auf Deutsch begrüßt und wir ein paar Sätze mit ihm wechseln, bevor wir gemeinsam in Richtung Kirche gehen, in der die Sonntagsmesse um 07:00 Uhr beginnt. Nach und nach kommen immer mehr der 123 in Imiliwaha lebenden Schwestern sowie auch andere Gäste, sodass sich die Kirche schnell füllt. Als eine Meute kleiner Kinder in die Kirche kommt, erklärt uns Schwester Calmelitha, dass sie Waisenkinder seien - aber dazu später noch mehr.

      Der Gottesdienst verläuft ähnlich wie auch die anderen schon erlebten Sonntags-Messen. Die Stimmung ist hier aber, wie wir finden, nochmal ein Stückchen besonderer. Auch hier gibt es wieder einen großen Chor, der von einer Schwester dirigiert wird. Auch die Orgel und die Trommeln werden von Schwestern gespielt. Die Sonne geht so langsam immer weiter auf und lässt die Kirche von innen in, durch die Kirchfenster hervorgerufenen, bunten Farben erleuchten.

      Gegen Ende der Messe begrüßt uns Father Meiko auch ganz offiziell im Rahmen des Gottesdienst nochmal - auf deutsch. Zusammen mit einem österreichischen Ehepaar, die gerade auch zu Besuch sind, werden wir als Polizist*innen und Zahnärztinnen vorgestellt und wurden gebeten aufzustehen, damit uns alle sehen können. Als er seine Worte dann auch nochmal in Swahili wiederholt hatte, drehen sich alle Augenpaare der in der Kirche befindlichen Menschen zu uns um und es lächeln uns hunderte Gesichter an. Was ein Empfang an diesem frühen Sonntag Morgen.

      Nach der Messe nehmen wir zusammen mit Father Meiko, Schwester Calmelitha, dem österreichischen Ehepaar, Schwester Valeria und zwei weiteren Schwester Frühstück ein. Wir unterhalten uns ganz gesellig über nette Dinge und versuchen irgendwann, Schwester Calmelitha die Worte „Gute Nacht“ beizubringen. Da sie starke Schwierigkeiten mit dem „ch“ zu haben scheint, sagt sie immer wieder „gute nackt“ und selbst Father Meiko verdrückt fast eine Träne vor Lachen. Nach der dringend notwendigen Aufklärung, dass „nackt“ ja „naked“ anstatt „night“ bedeute, muss sich auch Schwester Calmelitha erstmal wieder von einem kleinen Lachanfall beruhigen.
      Da Father Meiko die Nacht über sehr starke Zahnschmerzen hat und die in Imiliwaha befindliche Zahnstation (geführt durch Schwester Evodia, die leider an dem heutigen Tag nicht vor Ort ist) an diesem Wochenende nicht auf hat, werden wir gefragt, ob es okay ist, wenn wir die Zeit bis zum Mittagessen mit dem österreichischen Ehepaar verbringen. Schwester Calmelitha würde in der Zwischenzeit mit Father Meiko zurück nach Njombe fahren, um dort in der St. Gertrude Jino Dental Clinic Father Meiko zu behandeln.

      Da Luca und Benni (so heißen die beiden aus Össterreich) vor hatten, den Vormittag mal wieder im Waisenhaus zu verbringen, schließen wir uns diesen an und laufen ca. 10 Minuten zu dem Waisenhaus. Dort angekommen lotsen uns die beiden vorbei an dem Aufenthaltsraum der Nanny’s (auf Anhieb erblicken wir so so um die 5 Frauen) gleich in einen befließten Raum, in dessen Mitte ein Kamin steht, in dem ein offenes Feuer brennt. Rund herum sind 14 Kinder im Alter von schätzungsweise 1-5 Jahren, die miteinander spielen - noch ohne jegliches Spielzeug, aber direkt neben dem offenen Feuer. Für uns echt schockierend, vor allem da keine einzige erwachsene Person in dem Raum ist, um die nötige Sicherheit zu gewährleisten.
      Die Kleinen sind dick eingepackt, da es teilweise echt kalt ist, lächeln uns mit einem riesen Grinsen an als wir reinkommen und stürzen sich direkt auf uns und unsere Klamotten!

      Es vergehen zweieinhalb Stunden, in denen wir mit den Kleinen erst drinnen, und später noch draußen spielen. Kurze Zeit nach unserer Ankunft werden ein paar Kuscheltiere in den Raum gereicht und so beginnt das große Umkämpfen dieser. Noch mehr streiten sich die Kleinen aber um die Wasserfalsche, die sie in Tahnees Tasche finden - die Kleinen scheinen echt durstig zu sein. Wir machen viele Fotos mit den Kids, da sie wahnsinnigen Spaß an der Kamera zu haben scheinen, „schmeißen“ sie immer wieder hoch in die Luft, um sie dann wieder aufzufangen und das größte Lachen geschenkt zu bekommen und legen ganz viele Kitzeleinheiten ein. Wir versuchen allen Aufmerksamkeit zu schenken, und vor allem viel Liebe zu geben - der Bedarf dafür scheint vor allem bei einigen sehr groß zu sein. Zwischendurch gucken wir auch mal bei den Babys vorbei. Aktuell sind es zwei: Etwina mit gerade einmal drei Monaten und Elisabeth mit 8 Monaten. Wir wiegen sie in ihren Mittagsschlaf und widmen uns dann wieder den Energiebündeln draußen.
      Es wird Fußball gespielt, geschaukelt und gerutscht.
      Der kleine Anselmo weicht keine Minute mehr von Tahnees Arm - er nimmt jede Umarmung, jedes Wiegen und jedes Lächeln mit, was er kriegen kann. Es ist wirklich offensichtlich, was für einen großen Bedarf an Liebe die Kleinen haben und leider auch, wie wenig sich um die Kleinen gekümmert wird - von Seiten der Nanny’s.
      Luca und Benni seien die letzten Tage schon häufiger dort gewesen und erzählen uns von den Zuständen, die sie schon miterlebt haben. Man würde sich wirklich wünschen, dass mehr aktive Zeit mit den Kleinen verbracht würde und man sich mehr um diese kümmere (Bsp. das Wickeln der Kleinen, Gabe von ausreichend Wasser, Aufpassen wenn offenes Feuer in der Nähe ist, etc).
      Die drei Monate alte Etwina zum Beispiel füttert sich schon selbst. Ihr wird einfach die Flasche in die Hand gedrückt. Leider endet dies fast immer in komplett nassen Oberteilen, in denen sie dann teilweise Stunden verweilt, sodass sie sich schon eine ordentliche Hautinfektion zugezogen hat. Luca und Benni waren vor zwei Tagen mit ihr im Krankenhaus und haben Medizin besorgt. Bei dem heutigen Besuch müssen die beiden aber leider feststellen, dass die Cremes nach wie vor noch verschlossen sind. Es kümmert sich leider einfach keiner um solche Angelegenheiten, trotz der ausgiebigen Schulung darüber, wie und wann die Creme zu applizieren sei - so macht es zumindest die letzten paar Tage den Eindruck, erzählen uns Luca und Benni.

      Mit ganz viel Liebe im Gepäck, aber auch gewissem Maße an Schock und Trauer laufen wir gegen 12:00 Uhr zurück zum uns bekannten Aufenthaltsraum der Schwestern. Gerade dort angekommen stellt sich uns eine weitere Schwester vor: Schwester Niva. Wir erinnern uns sofort daran, dass das der Name der „Mother Superior“ (von den Schwestern gewählte Ober-Schwester) ist und unterhalten uns anschließend knapp eine Stunde ganz nett mit ihr! Auch sie ist wieder ein perfektes Beispiel für die unendliche Herzlichkeit, die uns hier entgegen gebracht wird!
      Sie ist sehr interessiert an unseren bisherigen Erfahrungen in Tansania, wie uns die Arbeit mit Schwester Calmelitha in Njombe gefallen hat, wo dort überall noch Handlungsbedarf bestehe (diese Thematik besprechen wir mit ihr sehr ausführlich) und wie man diese vielleicht verwirklichen kann, wie es unseren Familien ginge und wir erfragen viel über ihren Werdegang zur „Mother Superior“. Schnell gibt sie uns zu verstehen, dass man in dieses Amt reingewählt würde, sie nun schon zwei Jahre im Amt sei und sehr froh wäre, dass sie das Amt nächstes Jahr an eine andere Schwester abgeben könne.

      Wir essen zusammen mit Schwester Niva und Schwester Valeria zu Mittag. Irgendwann stoßen auch Luca und Benni dazu und wir unterhalten uns alle gemeinsam über das Waisenhaus und wie die Umstände vor Ort zu sein scheinen. Schwester Niva versichert Luca und Benni, dass sie sich da mehr drum kümmern würde.

      Da von Schwester Calmelitha und Father Meiko weit und breit noch keine Spur in Sicht ist, ruhen wir uns auf einem der Zimmer ein wenig aus - durch das sehr frühe Aufstehen und das nun eintretende Mittagstief kommt uns das auch ganz gelegen.

      Gegen 16 Uhr, nachdem noch frische Eier eingesteckt worden sind und wir uns ausgiebig von allen verabschiedet haben, brechen wir dann zusammen mit Schwester Calmelitha und Frank wieder Richtung Njombe auf - natürlich wieder über die Hoppelpiste.

      Nach anderthalb Stunden ca. halten wir am Njombe Bus Terminal, um unsere Bus Tickets Richtung Peramiho für morgen zu besorgen. Mit diesen im Gepäck geht es zu den Schwestern zu einem letzten gemeinsamen Abendessen. Es gibt wieder Reis mit Bohnen und einer Art Grünkohl. Wir unterhalten uns noch sehr lange mit Schwester Calmelitha und Schwester Patricia und spielen schon mit dem Gedanke, auf dem Rückweg zurück nach Dar Es Salaam vielleicht nochmal einen kleinen Zwischenstopp hier einzulegen. Die 6 Tage waren vielleicht doch zu kurz vor Ort und dafür haben wir die Zeit vor allem mit Schwester Calmelitha zu sehr genossen. Aber mal sehen - das Angebot ihrerseits steht auf jeden Fall, das hat sie drei mal betont 🥰

      Gegen 20 Uhr sind wir nach einem sehr langen und ereignisreichen Tag wieder auf unseren Zimmern. Tahnee videochattet noch mit ihrer Familie in der Heimat und wir packen dabei unsere Rucksäcke zusammen. Morgen wird es wieder sehr früh losgehen, sodass wir wirklich nur noch das nötigste am Morgen machen wollen.

      Was für ein Tag geht da zu Ende. So viele spannende und bedeutungsvolle Eindrücke, die uns teilweise doch noch sehr im Kopf rumschwirren. Wir fallen sehr müde gegen 23 Uhr ins Bett und freuen uns auf die etwas weniger als 7 Stunden Schlaf, die wir bekommen. Isi schläft auch heute wieder noch am Handy ein - mittlerweile schon eher die Regel als eine Ausnahme 😉
      Lala salama 💤
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    • Day 14

      Dentalbestellung & Bierdusche

      May 11, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 20 °C

      Wir treffen uns um 7:30 zum verabredeten Tee und Frühstück. Dann geht's, wie gestern besprochen, fast 2km den Berg hinab, bis zur Bank. Auf dem Weg wird uns dann auch klar, warum Sister Calmelitha eine ganze Stunde für den Ausflug zur Bank eingeplant hat. Alle paar Meter wird kurz gestoppt und ein Pläuschchen gehalten oder ein Schulkind an die Hand genommen und zur Schule begleitet. Wir holen also Bargeld ab und Sr. Calmelitha hilft uns bei der Überweisung ans Dentaldepot. Keine zwei Minuten später hat Sr. Calmelitha (gefühlt das hundertste Mal in 24h) ihr Klapphandy am Ohr, um den Dentalverkauf über den gerade erfolgten Geldtransfer zu informieren. Diese entgegnen, dass sie das Paket schon fertig gepackt und heute in der Früh in einen Reisebus von Dar Es Salaam nach Njombe gesteckt haben. Tatsächlich in einen Bus der Gesellschaft, mit welcher wir vorgestern unterwegs waren. Schnurstracks geht's dann aber wieder bergauf zurück zur Zahnstation. Zwischendrin merkt Sr. Calmelitha an, dass wir so schnell laufen würden. Wir schieben alles auf Tahnees lange Beine und machen uns ein Späßchen draus. Generell vergehen mit Sr. Calmelitha keine 10 Minuten in denen nicht herzlich gelacht wird.

      Pünktlich um 9:30 sind wir wieder zurück an der Zahnstation und ran geht's an die Arbeit. Die meisten Patient*innen kommen auch heute wieder mit starken Schmerzen zu uns.
      Es ist ein sehr ruhiger Tag, denn es kommen insgesamt nur 12. Davon macht Isi die meisten Extraktionen und Tahnee einen großen Fronteckaufbau (Füllung am Frontzahn).

      Beim Lunch machen wir aus, dass wir beide gleich nach Feierabend erst einmal ein Mittagspäuschen im Hotel einlegen werden und Sr. Calmelitha Isi eine WhatsApp Nachricht schreiben wird, wenn wir zusammen das Paket an der Busstation in Njombe abholen wollen.
      Zunächst warten wir noch mit Dr. Richard im Wartezimmer und lesen die aushängende Preisliste auf Swahili laut vor, während er beim Gauze-Vorbereiten (siehe Foto) über unsere Aussprache schmunzelt. Irgendwann kommt Sr. Calmelitha ins Wartezimmer schaut uns an und
      sagt: one of you can escort me, I want to buy some soap (Eine von euch kann mich begleiten, ich will Seife kaufen gehen). Da die Frage eher rhetorisch gemeint war, kommen wir beide mit und marschieren ihr hinterher.
      Es geht in einen mini Laden, in dem es fast nur Seife gibt. Währenddessen schauen wir vor der Tür einem Mann beim Schweißen zu und sind doch etwas besorgt, wie er die fehlende Schutzausrüstung mit Augenschließen und Kopfdrehen kompensiert. Nebenan besuchen wir noch einen Textilladen. Erst sucht Sr. Calmelitha zwei Stofftücher raus, die ihr gefallen. Sehr wichtig dabei war, dass unten bei der Angabe der Produktionsstätte "Rafiki" und "Morogoro" drauf steht (Wir haben keine Ahnung warum). Dann leitet Sr. Calmelitha uns dazu an einen Stoff rauszusuchen, welcher uns gefällt... Aber wichtig: mit Rafiki und Morogoro!
      Wir finden zwei schöne Stoffe und bekommen sie von Sr Calmelitha als Geschenk übergeben. Asante sana Sister!
      Wir springen noch schnell in einen Shop neben der Dental Station, in welchem neben Lebensmitteln auch eine Nähmaschine steht.
      Die Stoffe sind so lang, lz dass wir sie entzwei schneiden lassen, damit wir uns sowohl einen Rock, als auch ein Oberteil wickeln können. Patient*innen kommen am Nachmittag mehr mehr und so geht's für uns zurück ins Hotel.

      Nach dem wir beide ein/zwei Stündchen relaxed haben wundern wir uns langsam, dass wir noch nichts von Sr. Calmelitha gehört haben. Auf einmal ein Klopfen und Frank (der Taxifahrer) steht vor der Tür und gestikuliert, dass wir jetzt! mitkommen sollen. Halb verschlafen steht Isi noch in kurzer Sporthose und Tahnee im Jogger in der Tür und wir sind doch etwas überrascht. Also Zack-Zack, Jeans anziehen (Tahnee bleibt im Jogger) und Jacke überwerfen, Bauchtasche schnappen und "Twende" (let's go).
      Wir fahren etwa 10 Minuten Richtung Süden und kommen am nicht zu verfehlenden "Bus Terminal Njombe" an. Und wir denken nur: "Hätte uns vorgestern mal jemand gesagt, dass wir erst hier aussteigen sollen." 😂
      Der Bus von ABC Bus steht schon da und die Pakete, die auf diesem Wege von Dar Es Salaam verschickt wurden, stehen auf einem Haufen vor der geöffneten Gepäckklappe. Sr Calmelitha gibt ihre Unterschrift für den Erhalt des Paketes und wir machen uns nach dem obligatorischen Selfie auf den Rückweg.

      Zum Abendessen gibt es wieder "ZEGE" bzw. Chips mayai und das gute Kilimandscharo Bier 🍻. Als Isi das Bier öffnen und im gleichen Atemzug Sr. Calmelitha zeigen will, wie man ganz lässig ein Bier mit einer weiteren Bierflasche öffnen kann, hebt sich eine Bierfontäne aus dem Glas hervor. Aus Reflex hält Isi ihren Finger auf die Flaschenöffnnung und gibt, zum Glück nur sich selbst, eine Bierdusche alla Fußballstar. Irgendwer hatte die Flasche vorher wohl ordentlich durchgeschüttelt. Für den Lacher des abends ist gesorgt.

      Abends kuscheln wir uns wieder mit unseren Wärmflasche ins Bettchen ein.
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    • Day 18

      Peramiho - "You smell like Tansania"

      May 15, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 21 °C

      5:45 Aufstehen angesagt! "Schon wieder so früh am Morgen" denken wir uns und kriechen widerwillig unter der warmen Decke hervor. Wir machen uns noch kurz fertig, schließen die Rucksäcke und schauen ein letztes Mal unters Bett, dass wir auch ja nichts vergessen.

      6:30 Wir stehen im Halbschlaf vor dem Hotel und warten mit unseren 60 Kilo Gepäck auf Frank, der die Tage vorher immer zuverlässig und pünktlich war.

      6:35 Wir ahnen schon dass irgendwas nicht stimmt und entscheiden und die 150m zur Dentalstation zu laufen, mit je einem Rucksack auf dem Rücken, einem kleinen vorne und einen Henkel der gelben Tasche in der Hand.

      6:40 Mit Sr. Calmelitha gibt's noch einen schnellen Tee und als sie Frank endlich erreicht ist dieser gerade aus dem Schlaf gerissen worden und noch Zuhause.

      6:50 In 10 Minuten fährt der Bus offiziell ab und wir werden nervös, während Sr. Calmelitha noch sichtlich entspannt erscheint. Die Taschen packen wir trotzdem schon vor die Tür und langsam wird auch sie ein bisschen ungeduldig, vor allem,weil sie gerade Frank am Ohr hat, der sie ganze Zeit nur sagt "ich komme, ich komme".

      7:03 Frank fährt vor, springt aus dem Auto, schmeißt die Taschen in den Kofferraum und springt wieder rein. Wir tun ihm gleich und los geht's 10 min zum Bus Terminal ( zu unseren Bus der um 7:00 abfahren soll)

      7:20 Der Bus kommt (zum Glück verspätet) in Njombe an und wir laden unsere Taschen und das ganze Essen, was Sr. Calmelitha uns noch eingepackt hat, ein. Wir glauben, dass sie denkt wir würden sonst heute Abend verhungern. Nicht weniger als 25 Eier, drei Kilo Reis, einen Karton voll Kartoffeln, eine Tüte Popcorn, zwei Tüten mit riesen Plätzchen, die nach Löffelbiskuits schmecken und einem kleinen Kuchen, eingepackt in Alufolie, haben wir noch an zusätzlichem Gepäck unterzubringen.

      7:28 Der Bus fährt los, und wir sind froh, gestern noch Sitzplätze reserviert zu haben, denn neben uns stehen die Menschen im Gang oder sitzen vorne neben dem Fahrer auf einer Art mega Sitzkissen. Der ein oder andere Ellenbogen oder auch Po landet, in dem ganzen Gewusel, in unseren Gesichtern und die Knie unserer Hintermänner in unseren Rücken. Unser Glück, dass es Schiebefenster gibt, durch welche etwas frische Luft reinströmt. Denn schon nach wenigen Minuten ist von der Kälte Njombes nichts mehr zu spüren. Die Luft ist super stickig und die Gerüche vermischen sich zu einem üblen Mix aus Schweiß, Hähnchen und Käsefüßen.

      Von Minute eins an laufen wieder Musikvideos mit viel nackter Haut und twerking. Irgendwie ist es unangenehm zu sehen, wie Sr. Calmelitha diese Videos vom Sitz vor uns kritisch beäugt.

      Es wird nur eine einzige Pipipause mit Plumpsklo und Eimer zum Nachspülen eingelegt. Später steigen wir noch einmal zum Tanken des Busses aus (anscheinend ist das zu gefährlich, wenn die Passagiere sitzen bleiben würden - warum auch immer)
      Irgendwann zieht ein Geruch von draußen in den Bus hinein, der uns in der Nase beißt. Ein paar Meter weiter kommen wir an einem verunglückten LKW vorbei, der seien komplette Ladung verloren hat (evtl. Kohle?).

      Wir merken, wie das Klima langsam milder wird und der Fahrtwind im T-Shirt gut aushaltbar ist. Neben uns ziehen Sonnenblumen- und Maisfelder vorbei und es sind etliche Bananenstauden zu sehen.
      Heute begleiten uns, neben der anfänglichen Musik, auch tansanische Filme mit dem immer gleichen Soundeffekt auf Lautstärke 100%. Es geht, soweit wir es verstehen, vor allem um Liebesbeziehungen, Eifersucht und der Abhängigkeit einer Frau von ihrem Mann. Auch Gewalt gegen Frauen wird mehrfach gezeigt und unserer Meinung nach nicht auf eine aufklärende Art uns Weise. Fazit: komische, unlustige Filme, während die Männer hinter uns sich vor Lachen kringeln.

      An einem der Stopps, wo Menschen ein und aussteigen, kauft uns Sr. Calmelitha geröstete Chashewkerne, die wir gemeinsam mit unseren Mandazi verputzen.
      Wir kommen in Songea an, der letzten Stadt vor Peramiho (ca. 20 Minuten entfernt) und sagen Sr. Immaculata Bescheid, die sich auf den Weg macht, um uns von der Hauptstraße abzuholen und die letzten Kilometer nach Peramiho zu fahren. Doch wir fahren einfach nicht los. Mittlerweile haben wir unsere Fenster geschlossen, sodass uns nicht alle 10 Sekunden Nüsse Popcorn oder Fleischspieße reingehalten werden. Ab und zu wird gegen die Scheibe geklatscht, damit wir diese öffnen, aber wir sind ja nicht von gestern. Nur den paar Verkäufer, welche den Bus betreten, müssen wir mit einem "Asante sana" verstehen gehen, dass wir weder Fleischspieße noch Ladekabel kaufen möchten.

      Nach einer 3/4 Stunde stehen, fahren wir dann endlich weiter. Während das Warten Tahnees Geduldsfaden strapaziert hat, ist Isi genervt von der Frau, die sich nun hinter uns ans Fenster gesetzt hat.(Hier die Erklärung warum: Die Fenster sind gegeneinander verschieblich, d.h., wenn eine das Fenster komplett öffnet, ist es bei der anderen geschlossen. Das war nach dem langen Zwischenstopp auch bei uns der Fall. Nach dem erneuten Anfahrten, probiert Isi dann unser Fenster zu öffnen und schiebt das Fenster der Hinterfrau dementsprechend ca. 30 cm nach hinten (ihrs war immernoch doppelt so weit geöffneten). Da besitzt diese doch tatsächlich die Dreistigkeit nach ein paar Minuten unser Fenster von hinten wieder zuzuschieben, während Tahnee ihren Arm draußen hängen hat. So nicht! Wir schieben unser Fenster wieder auf uns Isi wirft einen vielsagenden Blick nach hinten.)

      Über eine Stunde, nachdem wir Sr. Immaculata Bescheid gegeben hatten, kommen wir endlich an. Sie begrüßt uns, mit einem gut duftenden Blumenstrauß (herrliche Abwechslung nach der muffigen Fahrt), "Karibuni sana".
      Wie wir auf der kurzen Autofahrt erfahren, hatte der Bus in Songea wohl technische Probleme, also wurden vor Ort noch Ersatzteile besorgt und das Problem behoben.

      Im Hostel angekommen, schmeißen wir nur die Taschen und all den Proviant ins Zimmer und wir setzen uns zum Tee mit "Sr. Imma" zusammen . Die Kommunikation ist etwas stockend und sie ist definitiv nicht so eine Quatschtante wie Sr. Calmelitha. Vielleicht liegt das auch an ihrem jungen Alter.

      Nach unserem Tee wollen wir noch das St. Joseph Mission Hospital, mit der dazugehörigen Zahnklinik, besuchen. Zunächst geht es am Eingang und der Administration/ Rezeption vorbei und danach rechts runter zum Gebäude der Dentalstation. Hier stellen sich erst einmal die ganzen Mitarbeiter*innen vor. Es sind zu viele Namen, dass wir alle behalten können. Wir merken uns:
      - Dr. Joseph (klein und Diastema mediale)
      - Dr. David (groß und perfekte Zahnreihe)
      - Sr. Lydia (mit Kittel von Dr. Cold -Markenname)
      Insgesamt gibt es hier fünf Behandlungsstühle. Zwei davon stehen sind alt und nicht mehr ganz funktionsfähig. Diese stehen in einem Raum, sind nur durch Vorhänge getrennt und werden vor allem für Extraktionen benutzt. Die restlichen drei sind alle elektronisch verstellbar und sind in einzelnen Räumen mit mehr Platz untergebracht. Des Weiteren gibt es einen Röntgenraum mit OPG (das Gerät, was einmal um den Kopf rumfährt - kennen die meisten vom Kieferorthopäden) und Röntgenröhre für Zahnfilme. Röntgenschutz aus Blei gibt es hier nicht, also war unsere Investition in einen Schilddrüsenschutz genau die richtig.
      Hinten durch befindet sich das gut ausgestattete Zahntechniklabor in dem Prothesen, Brücken und Kronen angefertigt werden. Sr. Immaculata zeigt uns stolz die neueren Geräte, die erst vor ein paar Jahren von Jino e.V. gesponsert wurden. Nach der Besichtigung des Labors, folgt ein Rundgang durch das Krankenhaus. Es ist etwas ganz Neues für uns zu sehen, dass der Großteil des Krankenhausbetriebes draußen unter Überdachungen stattfindet und nur die Stationen, das Labor und Untersuchungs- & Röntgenräume innerhalb der Gebäude liegen. Wir laufen noch zur School of Nursing (Schule für Krankenpfleger*innen). Dort treffen wir Sr. Evodia und eine Lehrerin namens Theodorina. Sr. Evodia labert uns ein Kotelett an die Backe und läd uns doch tatsächlich, ohne Theodorinas Einwilligung, zu dem Send-off von Theodorinas Tochter am Samstag ein ... Wir werden sehen, ob das nur leere Worte waren oder wir tatsächlich dort mit hingeschleppt werden. (Send-off: große Feier vor der Hochzeit, bei der die Tochter von ihrer Familie an den Bräutigam übergeben wird).
      Zuletzt besuchen wir noch Dr. Mushi, den Leiter des Krankenhauses, in seinem Büro. Er begrüßt uns herzlich, fragt und nach unseren bisherigen Reisezielen und entgegnet daraufhin: "Oh so you smell like Tansania" ( Ihr riecht nach Tansania). Wir glauben was er eigentlich sagen wollte war, dass wir in den letzten zwei Wochen schon tansanische Luft schnuppern konnten. 😂

      Wir gehen zurück zum Guesthouse, welches zum Glück nur gute 500 Meter vom Krankenhaus entfernt liegt. Kurze Zeit später sind wir auch schon wieder mit Sr. Imma verabredet, denn sie will uns "Wasungu" das erste Mal zum Markt begleiten. Wir kaufen Tomaten, Zwiebeln, Gurke, Avocado, Wassermelone, Bananen und Kochbananen, Mehl und Öl. Unsere Vorfreude auf das viele frische Gemüse und Obst wird dort überschattet von dem sehr prominenten Fischgestank. Die kleinen Fische, welche vom nahegelegenen Lake Nyassa stammen, liegen an jedem Stand der Markthalle, direkt neben dem Gemüse.

      Zurück im Hostel fressen sich unsere Mägen schon fast selbst auf und es wird, anstelle eines Festmahls, heute doch wieder nur die alt bekannten Pasta Pesto. Wir lachen darüber, wie wir mit unseren Freunden immer 500g Pasta kochen und diese auch komplett verputzt werden, während wir zusammen gerade einmal die Hälfte schaffen.

      Wir legen uns in die viel zu weichen Betten mit den harten Kopfkissen und beten, dass wir morgen keine Rückenschmerzen haben werden. Amen 🙏
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    • Day 16

      Kids in the house & Ruhuji Water Falls

      May 13, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 21 °C

      Guten Morgen ... Ein weiterer Arbeitstag steht an. Heute ist der angekündigte Schulkindertag, da die Kids heute keine Schule haben und deshalb die Eltern am liebsten samstags vorbei kommen. Ein sechs Jähriger hat den Besuch bei uns auch dringend nötig. Er kommt mit einer dick geschwollenen Wange, einem Abszess, der von einem tief zerstörten Milchzahn ausgeht. Die meisten Abszesse werden hier weder punktiert, noch drainiert. Stattdessen wird nur der verantwortliche Zahn extrahiert. Und so erfolgt, sowohl die Anästhesie von Isi, als auch die spätere Extraktion bei Tahnee unter lautem Geschrei und Gebrüll. Die Extraktion musste Tahnee übernehmen,da Isi nebenan bei einer 17 Jährigen eine Füllung legt. Die Patientin hatte über Schmerzen im OK Molarenbereich (Oberkiefer Backenzähne) geklagt. Wie sich herausstellt, kamen die Schmerzen jedoch vom Zahn 37 im Unterkiefer, der eine tiefe Fissurenkaries aufweist. Die Zugangskavität ist geschaffen und weiter geht's mit dem Handexkavator. Isi holt viel, von Karies aufgeweichte, Zahnhartsubstanz hervor, aber auch hier ist die Karies so tief, dass zu Ende, trotz aller Vorsicht, die Pulpa (Zahnnerv) punktuell freiliegt. Hoffentlich hat die direkte Überkappung den gewünschten Effekt und der Zahn macht die nächste Zeit keine Probleme.
      Weiter geht's mit einem Mann mit heftiger Fluorose (siehe Bild), dem ein Zahn gezogen wird. Tahnee extrahiert heute noch einen horizontal liegenden 8er (Weisheitszahn) und einen Zahn eines Soldaten in Uniform, der eine Vorzugsbehandlung genießt und nichts zahlen muss. Unser letzter Patient hier in Njombe ist nochmal ein kleiner Mann (6J.). Einer seiner Milchzähne verursacht Schmerzen und muss gezogen werden. Ohne Oberflächenanästhesie nimmt Isi die Spritze in die Hand und macht sich bereit dafür, dass ihr gleich ins Ohr gebrüllt wird. Überraschenderweise ist der Kleine super tapfer und verkneift sich die Tränen, während die Injektion gegeben wird. Das Blatt wendet sich jedoch um 180 Grad, als es an die Extraktion geht. Nach dem ersten Versuch, bei dem die marode Zahnkrone zerbricht und es ein knackendes, knirschendes Geräusch macht, geht die Heulerei los und der Kleine macht so gar keinen Anstand seinen Mund noch einmal für die böse Zange zu öffnen. Auch alle Überzeugungsversuche von Sr. Calmelitha und Dr. Richard tragen keine Früchte. Jetzt müssen wir zu härteren Mitteln greifen. Die Beine werden von der Mutter gehalten und die Arme von Sr. Calmelitha über Kopf des Kindes hinter den Stuhl geklemmt. Da er den Mund immernoch nicht öffnet, holt Dr. Richard die Maulsperre (Spreizzange) raus, hält ihm die Nase zu, damit er zum Atmen den Mund aufmachen muss und "Zack" sitzt die Spreizzange fest zwischen den Zahnreihen. Damit er aus dieser "Zwangsjacke" schnell befreit wird, setzt Isi die Zange an und hat den Zahn im Nu in der Nierenschale liegen.
      Das war's erst einmal mit den Bahandlungen hier in Njombe. Es hat echt Spaß gemacht und wir haben uns, über die Abwechslung ein bis zwei Füllungen pro Tag legen zu dürfen, sehr gefreut.

      Isi hatte die letzen Tage im Reiseführt etwas über die Ruhuji Waterfalls gelesen, die in Njombe einen Ausflug wert wären. Da hatten wir gestern direkt Sr. Calmelitha gefragt, wo diese sind und ob man dort hinspazieren könnte. Dabei war unser Gedanke, dass wir zu zweit eine kleine Wanderung unternehmen könnten, doch da wir unter Sr. Calmelithas Aufsicht nicht ohne Escort-Team losgeschickt werden, engagierte sie für heute Nachmittag Edi, Violet und Dr. Richard um mit uns dorthin zu laufen. Die "Wanderung" ist alles andere als optisch bereichernd. Es geht knappe 4km die Hauptstraße entlang und wir werden immer wieder zum Bajajis angehupt und bekommen die Abgase von LKWs und Bussen ins Gesicht.
      Umso mehr überrascht sind wir von der Schönheit und Naturgewalt der Wasserfälle. Schon von der Hauptstraße aus ist der obere Part sichtbar. Wir überqueren die Brücke und machen uns an den Abstieg, klettern über Steine und Wurzeln und halten uns an Baumstämmen fest um nicht auszurutschen. Vor allem Edi und Violet haben mit ihren Röcken und Schühchen einige Probleme beim Klettern. Wir kommen jedoch alle heile unten an und checken aus auf welche Steine und Plateaus wir rüberhüpfen können und an welchen Stellen der Fluss zu groß oder die Steine zu glatt sind. Irgendwann sind wir ziemlich nah an einem der kleineren Wasserfälle und schießen eifrig Fotos. Die Steine sind super rutschig und beim 3. Anlauf schafft Isi dann auch ihre Standwaage für ein Foto zu halten. Nach der Fotosession haben wir alle klatschnasse Hosen, vom hochspritzenden Wasser. Also machen wir uns auf dem Rückweg. Oben angekommen treffen wir diverse Leute in Waschlaune an. Kleidung und Motorräder werden im flachen Wasser eingeschäumt...die Seife landet natürlich wieder im Fluss, was aus Sicht des Umweltschutzes doch fragwürdig ist. Wir laufen zurück zum Eingang der Stadt und nehmen für den Rückweg ein Bajaji. Die Sonne hat uns den ganzen Tag begleitet und Tahnee einen Sonnenbrand geschenkt.

      Wir legen einen kurzen Nachmittagschill im Hotel ein und probieren unser Flugproblem zu klären (Wir wollen je ein zusätzliches Gepäckstück hinzubuchen). Die Website der tansanischen Fluggesellschaft funktioniert jedoch nicht vernünftig und nach etlichen gescheiterten Versuchen sind wir uns einig: Da muss uns wohl Sr. Calmelitha noch einmal helfen!

      Zum Abendessen sitzen wir wieder in dem kleinen Esszimmer der Sisters.
      Wenn wir zu früh sind und das Essen noch zubereitet wird, warten wir immer auf der blauen Couch. Jedes Mal, wenn man sich in diesem kleinen Raum umschaut, gibt es etwas Neues zu entdecken. Ob es die goldene Uhr in der Ecke, welche auf 12:05 stehen geblieben ist, die kunterbunten Hawaii-Blumengirlanden, die unter der Decke hängen, die Plastikpflanzen oben auf dem Schrank, die selbstgestrickten rot-neongelben Deckchen oder die vielen schiefhängenden Bilder von Bibelzitaten und irgendwelchen Heiligen sind. Aber all das gibt dem Raum einen gewissen Charme.

      Während des Essens maunzt dann die Katze ,Namens "Puss", draußen sehr fordend vor sich rum. Sr. Calmelitha probiert irgendwen bei der Airline zu erreichen. Auch hier kommt wieder das gute Klapphandy zum Einsatz und Sr. Calmelitha hat direkt zwei Nummern parat bei denen sie es probiert.
      Heute bleiben wir jedoch ohne Erfolg. Vielleicht ja morgen. In diesem Sinne: Tuta onane kesho! 👋
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    • Day 12

      Ausflug nach Imiliwaha

      May 21, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 14 °C

      Heute ist ein besonderer Tag für uns. Wir schälen uns um 4:45 Uhr aus den Betten und machen uns schnell frisch, bevor Sr. Calmelitha uns um 5:30 Uhr mit einem Taxi abholt. Eine einstündige Fahrt liegt vor uns, die extrem von Schlaglöchern etc. geprägt ist und uns ordentlich durchrüttelt. Robert ist so müde, dass er trotzdem plötzlich einschläft und ganz langsam immer weiter nach rechts kippt und dann auf Sr. Agnethas Schulter schläft. Marc und Sr. Agnetha schauen sich nur lachend an😅

      Endlich kommen wir an und schon geht es weiter in die Kirche zum Gottesdienst mit den ca. 150 hier lebenden Sistern. Die Schwestern sind katholisch gläubig und und es ist viel Weihrauch im Spiel. Vor allem fällt uns auf, dass ein großer Chor fröhliche Lieder singt, begleitet von einem Klavier und Trommeln und der Rest der Kirche klatscht im Takt mit. Wir genießen die Musik und hören der Predigt zu, auch wenn wir durch das Kiswahili nicht so viel verstehen können😄 Zu Roberts Leiden geht es immer wieder während des Gottesdienstes auf die Knie. Ein wenig schmerzhaft, aber da muss man halt durch. Und dann werden wir überraschenderweise auch noch aufgerufen und allen kurz vorgestellt.

      Nach dem Gottesdienst werden wir von sehr vielen Sisters begrüßt und es folgt viel Karibu sana (Herzlich Willkommen), Habari (wie geht’s) und Jina lako nani (wie heißt du?). Dann gibt es ein extrem leckeres Frühstück und anschließend erkunden wir das Gelände. Sr. Calmelitha führt uns zuerst zu dem Health Center St. Joseph Imiliwaha, wo wir Sr. Evodia treffen. Sie führt uns ein wenig rum und erklärt uns neben der Zahneinheit auch noch andere Teile der Klinik.

      Danach geht es zu einem Waisenhaus des Ordens. Auf dem Weg dorthin kommen wir an Maisfeldern und Apfelplantagen des Ordens vorbei. Sobald wir ankommen und die Tür geöffnet wird, stürmen etliche kleine Kinder auf uns zu und wir werden noch im Eingang von allen Seiten umarmt und kommen keine zwei Meter weit😂 wir können gar nicht genau beschreiben, welche Glücksgefühle uns in diesem Moment durch die Köpfe gehen! Die Kiddos sind hellauf begeistert von Roberts Kamera und der GoPro von Marc. Direkt wollen sie selber Fotos machen, sich die geschossenen Bilder anschauen und drängen sich um uns herum. Auch Roberts blonde Haare und der Bart werden gründlich untersucht und betouched. Nach einer gewissen Zeit voller Seligkeit ruft Sr. Calmelitha uns in das Haus. Kurzer Hand schieben sich die kleinen Hände in die unseren und es geht ins Haus hinein. Dort sehen wir, wie die Kinder hier leben und besuchen auch die ganz Lütten, die noch nicht laufen können.

      Irgendwann müssen wir uns leider wieder trennen und es geht zum Mittag zurück. Hier bekommen wir tatsächlich einen Kuchen geschenkt und es wird für uns gesungen Kata keki, Kula keki (Kuchen schneiden und Kuchen essen). Anschließend machen wir uns wieder an den äußerst anstrengenden Rückweg. Wir beide versuchen vergeblich zu schlafen und sind froh, als wir wieder in Njombe ankommen. Nach einer kurzen Entspannung aufm Zimmer mit Karten gibt es abends dann noch das Abendessen und wir können glücklich ins Bett fallen.
      Morgen geht’s es dann endlich wieder mit dem Behandeln weiter. Lala salama!😴
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    • Day 19

      Tea time

      November 24, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 26 °C

      Out of a sudden, when reaching 1500 m altitude, the smooth hills around Lupembe start glowing in a familiar fresh green colour. I didn't expect to find tea here 🥳! On a farm I stop and walk into one of the fields. The friendly farmers are hand-plucking the new harvest right now. They send me to the next village to look out for the factory to inquire more information. I want to buy this tea!

      At the Lupembe Tea Factory in Igombola I cause some irritation when driving onto the compound. Nobody is able to deal with my surprising appearance. After hesitations and phone calls, Baraka the young factory manager approaches me. He calls his lady boss for permission and a few minutes later I get a spontaneous tour through the factory which is active in processing the recent harvests. Perfect timing! And what a wonderful smell enters my nose!

      Baraka answers my many questions and is eager to show me around. Like the pineapple farmer he is proudly emphasising that this is all organic tea. I learn about the fermentation process which leads to black tea. It is much faster than expected: after breaking the leaves into tiny pieces the tea needs around 2 hours where it turns from juicy green to brown. Afterwards the fermentation is stopped with hot air/steam. In a final step, unwanted fibres are separated and the dry tea is sorted into different grades and qualities. When I ask where to buy this tea, the answer is "Dar es Salaam". But then after another phone call I receive a huge package of yesterday’s production 😃. It is classified PF1 (tiny curled pieces, "Pekoe Fannings 1") which – after some research – is theoretically not considered to be top quality but is very popular around Eastern Afrika. This one is sold within Tanzania and yields an intense brew. (All the tea factories I saw in Kenya in 2021 produced a similar grade.) If a customer demands other grades, the machines can be reconfigured accordingly and off they go with a new production. Enlightening and interesting!

      The next day, southwest of Njombe, I will encounter different farms, more industrialized, with tea bushes uniformly cut by machines and no people around. Less sexy.
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    • Day 19

      Ass of God 🍑

      November 24, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 24 °C

      Somebody having been utterly over-enthusiastic with abbreviating "assemblies" 🤣.

    You might also know this place by the following names:

    Njombe Town, Njombe Urban

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