Endless Summer

September 2018 - September 2019
...immer der Sonne entgegen Read more
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  • Day 38

    Die Tazara-Line

    October 19, 2018 in Tanzania ⋅ ⛅ 31 °C

    „Ich kann’s kaum erwarten, wieder einen Bericht von dir zu lesen!“
    „Aber Felix, du warst doch überall dabei. Du hast es selber miterlebt.“
    „Achso stimmt. Aber...ähhh...ich vergess halt immer so schnell wie’s war.“

    Es ist einfach lustig, einen Felix an seiner Seite zu haben. Ausserdem ist sein unerschütterlicher Optimismus Gold wert, als wir uns zum Beispiel das völlig abgeranzte Zimmer mit einer Million Moskitos teilen, der Besitzer mit einer XXL-Gift-Spraydose anläuft, bei der nicht sicher ist, ob er die Moskitos oder uns umbringen will und aus dem Wasserhahn bernsteinfarbene, faulig riechende Flüssigkeit rauskommt. Felix sieht meinen Blick und meint „Ok, ich zähl dir jetzt mal alle Vorteile dieser Unterkunft auf!“

    Mittlerweile sind wir voll im Reisemodus. Neben all den wundervollen Seiten des Reisens haben wir nun schon auch einige der eher weniger Angenehmen durchlebt. Von einer kleinen Lebensmittelvergiftung über massive Moskitoattacken und Duschwasser, bei dem fraglich war, ob man davon wirklich sauberer wird, bis hin zu hohem Fieber mit Schüttelfrost und geschwollenen Mandeln war alles dabei. Bei letzterem war ich kurz davor, mein Blut an einer Malaria-Teststation prüfen zu lassen. Als jedoch jemand meinte, dass ich das wirklich nur machen soll, wenn ich total verzweifelt bin, weil ich eventuell mit mehr Krankheiten zurückkomme als ich hin bin, ließ ich es bleiben.

    Da Malawi unser nächstes Ziel ist, nehmen wir heute die Tazara-Line (TAnzaniaZAmbiaRAilway), die von Dar es salaam bis nach Sambia fährt. Dieses Mal ergattern wir uns First-Class-Tickets und schlafen zwar immer noch geschlechtergetrennt, aber immerhin nur zu viert in der Kabine.
    Die Frauen in meinem Abteil sind in so viele wunderschöne farbenfrohe Tücher (Kitenge) eingewickelt (die ihnen gleichzeitig als Bekleidung, Kopftuch, Babytrage, Decke und Kopfkissen dienen), dass ich zweimal hinschauen muss, ob sie in ihren Betten liegen oder ob es nur ein bunter Tücherberg ist.

    Dieser Zug ist insgesamt um einiges luxuriöser als die Central Line, fährt zügiger und ist sogar recht pünktlich!

    Wie schon bei der letzten Zugfahrt genieße ich am offenen Fenster die verschiedenen Landschaften, die wir auf unserem Weg durchkreuzen und winke den winkenden Kindern zurück, bis mir der Arm fast abfällt.
    Aber ich kann einfach nicht damit aufhören, weil es so schön ist zu sehen, wie sie Luftsprünge machen, wenn sie entdecken, dass ihr Winken erwidert wird. Mit wie wenig Aufwand man doch gegenseitig Freude verbreiten kann.

    Auf dieser Zugfahrt quer durch den Süden zeigen sich die unterschiedlichen Gesichter des Landes in komprimierter Form. Von der recht modernen, trubeligen Großstadt über knochentrockene Savanne und Geröllwüsten, in denen abgeschieden einzelne Lehmhütten stehen, bis hin zu feuchtgrünem, hügeligem Dschungel und schließlich imposanten Bergketten rund um Mbeya.
    Als wir die Eisenbahn dort nach 26 Stunden verlassen, sind wir fast ein bisschen traurig, dass wir nicht bis zur Endstation mitfahren, so viel Freude bereitet uns das Zugfahren.
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  • Day 39

    Home far away from home

    October 20, 2018 in Tanzania ⋅ 🌧 23 °C

    Das Umland um Mbeya ist eine wahre Augenweide.
    Pinien-, Eukalyptus- und Bambuswälder überziehen die Gebirgszüge der saftig grünen Mbeya Range.
    Das Klima dieser südlichen Hochebene ist ganz anders als im restlichen Land. Es ist recht kühl, windig und feucht, auf den fruchtbaren Böden werden Tee, Kaffee und Bananen angebaut.

    In Mbeya gibts touristisch gesehen eigentlich nicht viel zu tun. Wir sehen die 4 Tage auch keinen anderen muzungu.
    Trotzdem verbringen wir hier eine ganz besondere Zeit.
    Aufgrund eines Tipps (Danke Greta!) wohnen wir im „Teshas Home“ und es wird wirklich wie ein „home far away from home“.
    Mama Tesha schmeißt eine Avocadofarm und hat sich das bonzigste Haus (oder eher Anwesen), das wir je in Tansania gesehen haben hingestellt. Inklusive Badewanne, Hausangestellten, Waschmaschine, elektrischem Eingangstor, Riesensofa (mit eingearbeiteten Diamanten) und Hochglanzfußböden.
    Wir leben im absoluten Luxus, genießen das frisch riechende Bett, das saubere Bad, die drei Mahlzeiten täglich, die wir mit der Familie einnehmen dürfen und die Ruhe auf unserem privaten Balkon. Die mit Stacheldraht bestückte Mauer rund um das Anwesen hält den hektischen Trubel draußen und gönnt uns eine kaum mehr gewohnte Privatsphäre der Superlative.
    Es ist ganz eindeutig eine super reiche Familie, was man ihnen aber nicht anmerkt. Mama Tesha ist zuckersüß, nennt uns immer „My son! My daughter! I am your African mama!“, knuddelt und drückt uns.

    Außerdem mästet sie uns. Wir essen so extrem viel, sie lässt uns keine Wahl und fängt fast an zu weinen, wenn wir uns nicht eine Riesenportion Reis oder Ugali schöpfen. Es ist unhöflich, wenig zu essen oder auch nur einmal zu schöpfen, weil das dann bedeutet, dass es einem nicht schmeckt, erklärt uns Mugabe, der 22jährige Neffe von Mama Tesha.
    Da er gerade Semesterferien und Langeweile hat, ist er unser privater Tourguide.
    Was ein Glück schon wieder.
    Unter anderem wandern wir mit ihm zum Ngozi-Kratersee, dem die Einheimischen magische Kräfte zusprechen und der wohl wunderschön ist. Leider sehen wir gar nichts davon, weil wir in einer dicken Wolke stecken.
    Auch Glückspilze haben mal Pech ;)

    Mugabe erklärt uns beim Hochwandern, dass es für die Einheimischen völlig unverständlich ist, wie schnell muzungus gehen. Das passt so gar nicht zur pole pole („Immer mit der Ruhe“) Lebensweise der Tansanier.
    Wenn man dies bedenkt, ist es kein Wunder, dass die Feldarbeiter uns kopfschüttelnd anschauen, als wir auf dem Rückweg an ihnen vorbeijoggen (uns war so affenkalt oben in der Wolke, dass wir den gesamten Dschungeltrail runterrennen. Wie Mogli. Nur nicht so elegant).

    Mit Mugabe führen wir sehr anregende Gespräche über das Bild der Tansanier von uns Muzungus. Als Muzungu werden ausschließlich die weißen Touristen bezeichnet.
    Mugabe berichtet, dass ihn vorhin im Bus die Nebensitzer gefragt haben, ob er seine zwei muzungus nicht nach Geld fragen kann. Außerdem erzählt er, dass die Tansanier die Weißen als „superior“ sehen, als die „pure people“ und er sagt uns einen Satz, den sogar er als gebildeter junger Mann aus einer reichen Familie glaubt:
    “God created the world and the white people make it shine.”

    Er fragt uns, ob es uns stolz macht, dass die Leute uns als die besseren Menschen und als so ehrenhaft wie einen Präsidenten ansehen und er kann kaum glauben, als wir dies verneinen.
    Das macht mich sehr nachdenklich und ich fühle mich gar nicht gut dabei. Allein schon die Tatsache, dass wir uns den Flug nach Afrika leisten können, bedeutet für viele hier, dass wir superreich sind.
    Stimmt es wirklich, dass die Leute um uns herum denken, wir seien die besseren Menschen? Da fällt mir ein Zitat von George Orwell ein:
    All animals are equal.
    But some are more equal.
    Ich hoffe, dass ich wenigstens ein paar Menschen durch mein Verhalten zeigen kann, dass ich mich auf Augenhöhe mit ihnen sehe.

    Im Zug hierher haben wir uns mit dem Einheimischen Robert angefreundet, welcher uns direkt zu seiner Familie nach Hause eingeladen hat. Diese Gastfreundschaft nehmen wir liebend gerne an und sitzen plötzlich inmitten eines Familientreffens. Lustigerweise heißt der Opa Felix und seine anwesenden Söhne Julius Felix, Robert Felix und Peter Felix. Eine richtige kleine Felix-Ansammlung.
    Natürlich wird uns wieder Essen angeboten und natürlich lehnen wir nicht ab. Aus Höflichkeit stopfen wir uns also wieder den Bauch voll.
    Als kleines Gastgeschenk habe ich der Oma (die in meinem Zugabteil saß und mir anerkennend beim knüpfen zugeschaut hat) ein Freundschaftsbändchen in den tansanischen Farben geknüpft, über das sie sich unglaublich freut.
    Ein Geben und ein Nehmen. Wundervoll.

    Beim letzten Abendessen bei den Teshas haben wir endlich eine gute Strategie entwickelt: wir nehmen uns beim ersten Schöpfen nicht so viel, (rechtfertigen uns mit „In Germany we don’t eat that much in the evenings. We have a huge breakfast instead.”) und fragen uns dann gegenseitig beim zweiten Schöpfen ganz laut, so dass es auch jeder mitbekommt: „Felix, do you want some more?” - „Yes please. It’s so delicious!” Dabei versuchen wir so wenig wie möglich zu nehmen, ohne dass es ein Familienmitglied merkt.

    Tja und am nächsten Morgen haben wir dann natürlich ein „huge breakfast“ vor uns stehen - so wie es die Deutschen lieben.
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  • Day 42

    Ein perfekter letzter Tag in Tansania

    October 23, 2018 in Tanzania ⋅ ⛅ 26 °C

    Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Boda Boda (Motorradtaxi), Bajaji (TukTuk) oder Daladala (Kleinbus oder PickUp) von A nach B zu kommen ist sogar noch nach 6 Wochen in Tansania jedes Mal ein kleines Highlight für uns.
    Die Daladalas beispielsweise warten solange mit der Abfahrt, bis sie ganz voll sind (macht auch Sinn, denn je voller sie sind, desto mehr verdienen die Angestellten). Und ganz voll muss man wirklich wörtlich nehmen. Jeder Sitz muss mit ein bis zwei Personen besetzt sein und auch der Gang wird vollgestapelt.
    Deshalb gehts auf den Busbahnhöfen auch so wild zu. Die „conductor“, immer in Konkurrenz zu den anderen Fängern, schreien alle Leute an und wollen sie in IHREN Kleinbus zerren.
    Sobald das Daladala dann mal losfährt kehrt erstmal Ruhe ein.
    Bis der übervolle Kleinbus kurz darauf wieder anhält.
    Unter lautem Geschrei werden von außen alle Fenster aufgeschoben und den Passagieren verschiedenste Waren (Zwiebeln, USB-Stick, Popcorn, Geldbörsen, gegrillte Fleischspieße und co) penetrant direkt unter die Nase gehalten. Unzählige Menschen mit Körben, Plastiksäcken, Kindern, Taschen und Eimern wollen sich rausdrängen, wobei gleichzeitig ähnlich voll beladene Menschen von außen reindrücken. Untermalt wird dieser Trubel natürlich noch von der übertrieben lauten Bongomusik.

    Auf diese Weise gelangen wir heute von Mbeya nach Malawi.
    So unser Plan.
    Mal wieder läuft es nicht nach Plan. Aber das ist ja gerade das Schöne an so einem Lodderleben. Wenn man den Dingen freien Lauf lässt und spontan ist, passieren die wunderbarsten Dinge.
    Peter Felix lud uns bei der Felix-Versammlung vor ein paar Tagen zu sich nach Hause ein. Er wohnt in Kyela, einer kleinen Stadt direkt an der malawischen Grenze.
    Da die Daladalafahrt (wie oben beschrieben) äußerst Pole Pole verläuft, kommen wir zwei Stunden zu spät zum Treffpunkt. Peter Felix lacht, als er uns sieht, obwohl er die komplette Zeit in seinem Auto gewartet hat. Er freut sich einfach nur übermässig: „I am so happy, that we finally found us!”
    Wir steigen in seinen Pick up und wissen überhaupt nicht, was auf uns zukommt.
    Alle paar Meter halten wir an verschiedenen Teeplantagen (offenbar ist er Boss einer Teefirma) und an Kaffeepflanzen (früher war er Boss einer Kaffeefirma), dann fährt er uns zu seinem Haus (nur zum Zeigen, was für ein großes tolles Haus er hat). Wir fahren direkt weiter zu einem kleinen Laden (offenbar ist er Boss dieses Ladens) und dann zu einem schicken Restaurant inkl. Bäckerei „Las Tapas“ (von dem er natürlich auch der Boss ist).
    Unglaublich. Mit was für einem Hecht haben wir uns denn da angefreundet?
    Stolz führt er uns in der Bäckerei herum, stellt uns allen Arbeitern vor und wir essen zusammen mit ihm und seinem Bruder Julius Felix das beste Chapati mit Maharage (Linseneintopf), das wir in ganz Tansania hatten.
    Nach dem obligatorischen Bier („I know you Germans love beer!”) will Peter Felix uns zum Grenzübergang fahren. Nach 3 Minuten Fahrt halten wir.
    Was passiert denn jetzt schon wieder? „Now please take a look at Julius’ work.” Also schauen wir uns die Werkstatt von Julius Felix an, wo er Betonblumentöpfe herstellt. Ist schon sehr beeindruckend.
    Aber wenn wir heute noch zum Malawisee gelangen wollen, müssen wir jetzt endlich mal los zur Grenze! Felix wird ganz hibbelig und beendet unsere Werkstattbesichtigung abrupt. Also alle drei Felixe und ich wieder in den PickUp und los Richtung Grenze.
    500 Meter nur noch, verkündet ein Verkehrsschild. Yes! Gleich haben wir es geschafft!
    Da biegt Peter Felix links ab und fährt die Auffahrt zu einem Hotel hoch. „We have to drink one last beer together. Border-beer.”
    Was soll man dagegen auch sagen? Also sitzen wir in dem superkitschigen Garten des Hotels unter einem Limettenbaum und trinken Bier.
    Mittlerweile ist es fast Abend und ich wage es, Felix zu fragen, ob wir nicht einfach hier im Hotel übernachten sollen, weil wir sonst in voller Dunkelheit an den Lake Malawi reisen müssen. Felix ist nicht begeistert, er will unbedingt heute über die Grenze. Die beiden anderen Felixe am Tisch jedoch flippen vor Freude fast aus und wir können gar nicht so schnell schauen, schon führt uns Gambi, der Besitzer des Hotels (natürlich ein Freund von Peter Felix) stolz durch alle (ALLE!) Zimmer. „You must look at each and every room! And then you take the best one!” Offensichtlich sind wir mal wieder die einzigen Gäste. Die Mitarbeiter sind hellauf begeistert, dass sie was zu tun haben, wir dürfen keines unserer Gepäckstücke selbst tragen. Sogar meine kleine Handtasche bekommt einen extra Träger.
    Als nächstes präsentiert Gambi uns seinen ganzen Stolz - den kitschigsten Garten den wir seit langem gesehen haben. Mit dem ersten Rasen, den wir seit langem gesehen haben. Als ich mich gemütlich auf das satte Grün lege und sage: „Ohh that feels like home!“ quiekt er vergnügt und schießt direkt etliche Fotos von mir.
    Vor lauter Freude, dass wir einen Abend länger in Tansania bleiben, holt Peter Felix gleich seine Frau aus der Stadt ab und ohne dass wir auch nur einmal selbst etwas bestellen, wird uns ein Bier nach dem anderen geliefert. Irgendwann findet Peter Felix raus, dass er wie Felix‘ Papa und Felix wie sein Papa heißt. Da ist er völlig aus dem Häuschen und fragt im vollen Ernst, ob sie sich damit beim Guiness Buch der Rekorde bewerben sollen.

    Es folgen etliche weitere Biere, Whiskey und Papayawein.
    Mit glänzenden Augen berichtet Peter, dass er nun schon seit 19 Jahren mit seiner Frau (einer BIG Mama mit dem größten Hintern den ich je gesehen habe) verheiratet ist. Er lächelt sie liebevoll an und sagt zu mir „she used to be portable like you. Now I can’t carry her anymore!” Und alle prusten vor Lachen. Inklusive der Big Mama selbst.
    Wir diskutieren wild darüber, ob man Kässpätzle und Semmelknödel als neuesten Verkaufsschlager auf die Speisekarte des „Las Tapas“ setzen sollte und dass wir Julius’ Betonblumentöpfe in Deutschland vermarkten werden ist eigentlich auch schon im Kasten.
    Am Ende sind wir alle betrunken und ich kann mir gerade noch so einen Satz von Julius Felix merken, den ich trotz oder vielleicht sogar gerade wegen meiner süßen Trunkenheit sehr rührend finde: „Most tourist just make Kilimanjaro and Safari when they are in our country. But you make also friends.”

    Aus unserem letzen Vormittag in Tansania wurde also unsere letzte Nacht in Tansania und ich fühle deutlicher als je zuvor, dass diese bunt gekleideten freundlichen Menschen mich absolut in ihren Bann geschlagen haben.
    Allen voran ihr unbeschreiblich schönes ehrliches Lächeln, an dem ich mich gar nicht satt sehen kann.
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  • Day 43

    Hallo Malawi!

    October 24, 2018 in Malawi ⋅ ⛅ 27 °C

    Es ist soweit.
    Wir kommen das erste mal an unsere Grenzen und erleben sowas wie einen Kulturschock.

    Vielleicht liegt es daran, dass die Malawier ärmer als die Tansanier sind oder auch einfach nur daran, dass wir diesen Grenzübertritt mit einem fiesen Kater angehen.
    Es ist unfassbar, aber hier werden tatsächlich NOCH mehr Menschen in die Kleinbusse gestopft als in Tansania. Wir wollen von der tansanisch-malawischen Grenze über Nzuzu nach Nkhata Bay am Lake Malawi.

    Wir sitzen also mal wieder in einem dieser grellbunten Kleinbusse. Direkt neben uns (oder besser gesagt halb auf meinem Schoß) eine Mutti, die ihre zwei kreischenden Babys links und rechts angezapft hat. Einige der Mitfahrer schreien laut und schrill gegen die noch lautere und schrillere Musik an. Alle 100 Meter halten wir an, noch mehr Menschen mit Sack und Pack werden dazugequetscht. Der Fahrer kennt nur Vollgas und Vollbremsung. Weil es so eng ist, steigen Menschen mitsamt Reis- und Bohnensäcken durch die Fensterluken ein und aus. Bei jedem Stopp wieder das für uns schon gewohnte Shopping durchs Fenster, nur ist es hier irgendwie noch aufdringlicher und penetranter. Die Leute um und auf uns kaufen unter lautem Geschrei ein, futtern Eier (die Schalen landen irgendwo auf dem Nebenmann), mampfen fettige Fleischspieße und Pommes aus klebrigen Plastiktüten, schmatzen und reden mit vollem Mund (dabei fliegen Teile des Essens wieder raus) und zutzeln an Plastiksäckchen gefüllt mit Wasser oder giftig aussehenden Flüssigkeiten. Überall dreckige, fettig glänzende Finger. Die Kinder an Bord schreien, boxen mit den Füßen gegen mein Bein, ihre vollen Windeln werden auf dem Schoß gewechselt, es stinkt nach Kinderkacke, Eier, verbranntem Fleisch und altem Schweiß. Jeglicher Müll wird einfach direkt aus dem Fentser geworfen. Die Sitzbank ist so durchgesessen, dass ich eigentlich nur auf den Metallschienen sitze, die bei jedem der unzähligen Schlaglöcher auf meine Sitzbeinhöcker knallen. Aber immerhin habe ich eine Lehne. Felix sitzt die kompletten fünf Stunden ans Fenster gequetscht ohne sich anlehnen zu können. Die einzige Möglichkeit ist, sich an die Knie seines Hintermannes zu lehnen. So wie es sein Vordermann macht.

    Und dann ist da diese eine Frau.
    Die schreit in so einer grässlichen Tonlage, dass uns die Ohren davon wehtun. Felix’ Nerven sind kurz vor dem Zerreißen („Ich würde der am liebsten das Maul stopfen! Nachher sage ich ihr noch, dass sie die hässlichste Stimme hat und dass sie besser nie wieder reden soll!“).

    Bisher fanden wir diese Fahrten ja immer lustig und abenteuerlich.
    Dieses Mal halten wir es kaum aus und wir müssen uns Mühe geben, dies nicht allzu offensichtlich zu zeigen. Immerhin sind wir Gast in ihrem Land und immer auf der Suche nach „authentischen“ Erlebnissen.

    Ich schaue aus dem Fenster und sehe, wie auch schon in Tansania, am Straßenrand immer wieder Stände voller gebrauchter Kleider und Schuhe. Das Meiste davon kommt aus der Altkleidersammlung von den westlichen Ländern, nicht selten treffen wir deshalb auch auf Menschen mit „Deutsche Post“- oder „Junggesellenabschied von Max“-Tshirts sowie mit Trikots vom BVB, FC Bayern München und co.
    Diese Kleiderspenden sind Fluch und Segen zugleich. Einerseits geben sie ein paar Leuten Arbeit, die die Kleider sortieren und eben am Straßenrand weiterverkaufen. Andererseits kann sich dadurch auch keine eigene Textilindustrie in den Ländern hier entwickeln. Außerdem bereichern sich irgendwelche Zwischenhändler an „unseren“ gespendeten Klamotten. Denn diese verticken die Second Hand Ware dann an die einzelnen Verkäufer, welche Tag für Tag versuchen, mit den Altkleidern ihre Familie zu ernähren. Ein Second Hand BH wird beispielsweise für umgerechnet 4 Cent verhökert.

    Nach 5 Stunden Fahrt kommen wir im „Mayoka-Village“ in Nkhata Bay an. Wunderschön direkt am Lake Malawi gelegen, sind hier einige Stein- und Bambushüttchen in die Klippen gebaut. Das felsig-steile Gelände ist übersät mit meinen geliebten Frangipani-Bäumen und es wuselt vor grellbunten Salamandern.

    Wir werden von den vielen Mirarbeitern superherzlich begrüßt, fühlen uns direkt pudelwohl und schwuppdiwupp ist unser kleiner Kulturschock auch schon überwunden.

    Hallo Malawi!
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  • Day 46

    Malawi - The warm heart of Africa

    October 27, 2018 in Malawi ⋅ ☀️ 30 °C

    Es sind drei Tage vergangen und ich bin mir mittlerweile sicher, dass unser anfängliches Unbehagen gegenüber Malawi und seinen Einwohnern ausschließlich unserem Hangover am Tag des Grenzübergangs zu verschulden ist.

    Seit unserer Ankunft in Nkhata Bay erleben wir das Land, so wie es angepriesen wird: The warm Heart of Africa.
    In so vielen Momenten dürfen wir die Gastfreundschaft und die Lebensfreude der Malawier spüren.

    Eines Morgens beispielsweise wandern wir bei Sonnenaufgang an einem Dorfplatz vorbei, wo eine mittelgroße Menschenmenge versammelt ist. Sie rufen uns zu, Kinder winken uns her. Da sehen wir: es findet das allmorgendliche Wasserholen am Dorfbrunnen statt. Als Felix und ich beim Pumpen fast scheitern (das geht erstaunlich schwer!), lachen sie sich kaputt. Eine Frau mit glatter Langhaar-Perücke hakt sich bei mir ein und sagt: „I am a princess. My dad is the king of this region.” Sie lädt uns ein, den König höchstpersönlich kennen zu lernen. So tigern wir durch das Dorf voller Lehmhäuser zu ihrem Haus aus Stein (wie sie stolz betont), grüßen den König und fragen um Erlaubnis den heiligen Mount Bungulu zu besteigen.
    Er willigt nicht nur ein, sondern schickt auch gleich noch seine Princess und ihren Cousin als Begleitschutz mit. „It’s dangerous! Some people did never find out again. It’s very difficult to find the way.”

    Prinzessin Livis, natürlich im schicken Kleidchen, und ihr Cousin Lameck geben in ihren Flipflops ein strammes Tempo vor, ich hechle hinterher und Felix bricht fast zusammen. „Still one and a half hour? I will die!!” Lameck (wie viele anderen Männer des Dorfes auch) besteigt den Berg täglich, um für baldigen Regen zu beten. „And...” fügt er mit einem verschmitzten Grinsen hinzu „...i also pray for money and a car and a computer.”

    Der Weg durch das Dickicht wäre alleine wohl recht schwer zu finden. Affen kreuzen unseren Weg und überall fliegen so bunte und große Schmetterlinge herum, dass man meinen könnte, wir seien auf der Insel Mainau.

    Oben angekommen genießen wir die 360 Grad Aussicht auf den See und die Umgebung und teilen unser Obst mit den zweien.

    Dass wir Mangos lieben, haben sie wohl direkt erkannt, denn als wir Stunden später wieder am Fuße des Berges beim König und seiner Frau vor dem Haus sitzen, wird uns eine riesige Schüssel frisch gepflückter Mangos vor die Füße gestellt. Ich verteile im Gegenzug deutsche Kaugummis und so tauschen wir uns Mangolutschend und Kaugummikauend über ihr und unser Land aus. Sie können kaum glauben, dass es in Deutschland kein Nsima (den Maismehlknödel, der in Tansania Ugali heißt) gibt.
    Big Mama will uns direkt was kochen, aber Felix schwächelt so sehr, dass sie uns stattdessen ein Motorradtaxi für die restliche Heimfahrt bestellt.
    Da hat er mal wieder schön das Bild der körperlich schwachen mzungus untermauert.
    Ein Bild für Götter:
    Felix klagt am laufenden Band, er kann seine Beine nicht richtig anheben, sein Körper fühlt sich an wie Gummi, es ist zu heiss und zu steil. Ein richtiger Jammerlappen. Und während er noch weiterstöhnt über sein hartes Schicksal, laufen wir an einer kleinen alten Frau vorbei, die einfach mal einen kompletten Baumstamm auf dem Kopf trägt und dabei auch noch einen aufrechten würdevollen Gang hat.

    Ein anderes Beispiel (hier schneidet Felix wesentlich besser ab) für die Lebensfreude und Freundlichkeit im Lande ist unser Besuch der „Good Hope Primary School“.

    Kurze Hintergrundinfo dazu:
    Malawi ist das Land mit dem niedrigsten Vermögen je Einwohner.
    42% der malawischen Bevölkerung lebt von weniger als 1$ pro Tag. Außerdem stellt mangelhafte Bildung ein großes Problem dar. Vor drei Jahren noch lag die Alphabetisierungsrate bei 65%. Jeder Dritte konnte also weder schreiben noch lesen.

    Dies dürfte sich in den vergangenen Jahren verbessert haben, da viele soziale Projekte hier angesetzt haben. Es gibt beispielsweise viele private Schulen. So finanzieren auch die Besitzer des „Mayoka Village“ aus den Unterkunfts- und Restauranteinnahmen eine kleine „Grundschule der guten Hoffnung“, in die wir für heute eingeladen wurden.

    Als der Wecker um 6 Uhr klingelt, fühlt es sich ein bisschen an wie ein normaler Schultag zuhause.
    Wir werden mit offenen Händen empfangen und direkt eingespannt (jetzt kommt der positive Felix-Teil):
    „You are teachers. So can you please play something with the kids?!” Aus dem Stehgreif schüttelt Grundschulonkel Felix etliche Spiele aus dem Ärmel (ist er ja von seiner Unterrichtsvorbereitung zuhause gewohnt) und studiert mit ihnen den Sharing Song von Jack Johnson ein. Die Kids sind hellauf begeistert, auch die Lehrerin will uns gar nicht mehr gehen lassen und wir bekommen unser erstes Jobangebot.

    Zum Abschied tanzen die Kinder für uns. Alle stehen im Kreis, singen, klatschen und jeweils einer präsentiert seine coolsten Dance-Moves in der Mitte. Ich schnall komplett ab. UNFASSBAR! Da schwingen diese kleinen Menschen so extrem gekonnt und rhythmisch ihre Hüften, wie es uns Deutschen wohl für immer verwehrt bleibt.
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  • Day 47

    Lazy days in Nkhata Bay

    October 28, 2018 in Malawi ⋅ ⛅ 28 °C

    Auf dem Weg ins Dorf frühstücken wir bei Kelvin, der neben den „best banana pancakes” und “best chapati ever” auch Space Cookies und Happy Tea auf seiner Speisekarte stehen hat. Mit seinen Dreadlocks und Bob Marley-Accessoires tut er auf jeden Fall seinen Teil zum Ruf Malawis als das Jamaica Africas. Tatsächlich sehen wir hier in Nkhata Bay etliche gelb-rot-grüne Fahnen, hören an jeder Ecke Reggae-Musik und spüren den entschleunigten Rastafari-Vibe.

    Man hat einfach Zeit.

    So auch die Runde älterer Männer, die auf dem Marktplatz im Kreis sitzen und uns auf meine neugierige Blicke hin zu sich einladen.
    Es wird das Spiel Bao gezockt. Ohne auch nur eine einzige Spielregel zu kennen, kauft sich Felix risikofreudig in die nächste Runde ein. Trotz tatkräftiger Unterstützung des alten Weisen muss er eine Niederlage einstecken. Seine neuen Kumpels finden Freude daran, dem Mzungu abzuzocken und laden ihn direkt für den nächsten Tag wieder ein.

    Der ist jedoch dem Wasser gewidmet. Wir kayaken, schnorcheln und tauchen im Lake Malawi - dem drittgrößten See Afrikas. Es ist unser erster Tauchgang im Süßwasser. Ein Highlight für uns, trotz dass wir sehr verwöhnt vom Tauchen im Ozean sind.
    Der Lake Malawi ist berühmt für seine farbenprächtigen Zierfische, die in Massen exportiert werden und dann bei uns in den heimischen Aquarien landen.
    Am allermeisten beeindruckt mich der Mouthbreeder, den ich bereits aus etlichen Dokus kenne: Eine äußerst bemühte Mutter, die bei Gefahr ihren kompletten Babyfischschwarm in ihr Maul aufsaugt. Das sieht so lustig aus!

    Zum Totlachen sind auch die „upside-down-fish“, die unter Felsen wohnen, um die dortigen Algen zu fressen. Um dies zu bewerkstelligen, führen sie ihr ganzes Leben auf dem Kopf. Sie sehen aus wie die anderen Zierfische, nur halt falsch herum.

    Und dann gleich nochmal eine First-time-experience:
    Tauchen bei Nacht.
    Mir ist mulmig zumute, als wir uns bei kompletter Dunkelheit in dieses tiefe nasse Schwarz hinunterlassen und während der ersten Meter NICHTS sehen. Ziemlich gruslig. Der Grund weshalb wir dies machen: wir wollen die Dolphinfish beim Jagen sehen. Und kaum sind wir auf dem Grund angelangt und leuchten mit unseren Taschenlampen die Umgebung ab, sind sie schon da. Das Witzige ist, dass sie einem wie ein Rudel Hunde folgen. So schwimmen sie die komplette Stunde „bei Fuß“ und jagen im Licht unserer Taschenlampen andere Fische.
    Ein bisschen Leid tun mir jedoch die Catfish (welche aufgrund ihrer langen Barthaare sehr katzenartig aussehen), weil sie geblendet von unserem Licht ständig volle Karacho gegen die Steine schwimmen.

    Am Ende des Tauchgangs machen wir alle drei unsere Lampen aus und plötzlich ist es kohlrabenschwarz.

    Was für ein überwältigendes Gefühl.
    Mitten in Afrika, mitten in der Nacht schweben wir in 15 Meter Tiefe im Lake Malawi und wissen nicht wo oben, unten, rechts und links ist.
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  • Day 48

    An Bord der Ilala-Ferry

    October 29, 2018 in Malawi ⋅ ⛅ 28 °C

    Endlich mal wieder unter freiem Himmel schlafen.

    Wir liegen auf unseren Rucksäcken an Deck der Ilala Ferry, eingekuschelt in unsere Leinenschlafsäcke, strecken unsere Nasen in die frische Seebrise und ich halte Ausschau nach Sternschnuppen.

    Schlafen kann ich in dieser Nacht nicht wirklich, denn die schiefen, morschen Holzdielen des Bodens bohren mir in jeglicher Position in den Rücken. Außerdem habe ich Angst um unsere Wertsachen. Mit uns sind ca. 400 Menschen an Bord, welche in bunte Tücher gewickelt so wild verstreut herumliegen, dass man aufpassen muss, auf niemanden zu treten.
    In den Gängen und auch sonst überall stapeln sich Waren wie zum Beispiel riesige Säcke voller Maismehl und Fisch, Kühlschränke, Bananenstauden, Bastmatten, stapelweise Plastikwannen, Hühner und Bambusstangen.

    Felix neben mir schnarcht zufrieden vor sich hin. Bewundernswert!

    5 Uhr: Ein lautes durchdringendes Hupen, ich schrecke hoch (irgendwann bin ich dann wohl doch eingeschlummert), wir fahren unseren ersten Zwischenstopp an, Chizumulu Island.
    Bastmatten werden gerollt, Tücher ausgeschüttelt und zusammengefaltet, Kartons und Säcke werden auf die Köpfe gehievt, Menschen und Waren be- und entladen, Angelleinen werden ausgeworfen und Babys auf Rücken gebunden.

    Hier pulsiert das Leben.

    Ich beobachte das bunte Treiben in der aufgehenden Sonne, die sich so zauberhaft schön im See spiegelt und fühle eine starke Dankbarkeit für die vielen Abenteuer, die ich erleben darf.

    Die Ilala Ferry (erbaut 1875) fährt den kompletten Malawisee hoch und runter und bringt uns in zwei Tagen von der Nkhata Bay in die Monkey Bay am südlichsten Zipfel des Sees.

    In der zweiten Nacht ergattern wir uns eine der 5 Schlafkajüten, die wir uns zwar mit ein paar Kakerlaken teilen, aber immerhin liegen wir weich und werden sanft in den Schlaf geschaukelt. Fast so wie auf unseren Zugfahrten.

    Die Sonne geht am Horizont als gleich glutroter Ball unter, wie sie am Morgen aufgegangen ist. Ein immer wieder aufs Neue beeindruckendes Schauspiel der Natur.

    Bei jedem Zwischenstop ankert die Fähre für 2 bis 10 Stunden, um Waren, Personen und Tiere zu be- und entladen. Dazu kommen vollgestopfte kleine Holzboote vom Ufer angedüst und schon geht das Schreien, Drängeln, Hieven, Stemmen, Ziehen und Stapeln los.
    Einmal, bei Likoma Island (auf der Mosambik-Seite des Sees), stürzen wir uns in dieses Chaos. Da unser Zulieferschiffchen schon vollgepackt ist, als wir einsteigen, stehen wir wackelig auf monströsen Säcken voller getrocknetem Fisch und wir halten uns an einem Kühlschrank fest, der wohl ebenfalls an Bord der Ilala-Ferry muss.
    Auf der Fähre sind die Gänge voller Riesensäcke und so müssen wir auf diesen entlang klettern, um auf unser lieb gewonnenes Deck zu gelangen.
    Von dort aus beobachten wir fasziniert das trubelige Be- und Entladen und können unseren Augen kaum trauen, als sie erst ein Motorrad, dann ein Doppelbett mit den kleinen Booten ankarren und dann auf die Fähre hochhieven.

    An vielen Stellen der Fahrt sehen wir in allen Richtungen bis zum Horizont nichts als Wasser.
    Da wird uns die gigantische Größe dieses Sees erst so richtig bewusst und es fühlt sich an wie eine Atlantiküberfahrt. In einer Fähre, die bei uns vermutlich im Museum stehen würde.
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  • Day 51

    Von Seeadlern und Südafrikanern...

    November 1, 2018 in Malawi ⋅ ☀️ 30 °C

    „If I can take beer, I will join you guys ey” sagt Franky und packt eine Kühlbox voll mit Bier und Cider.
    Der durchgeknallte südafrikanische Besitzer der Monkey Bay Beach Lodge, Felix und ich wollen heute Seeadler füttern, die hier am Malawisee sehr verbreitet sind.
    Als Franky aus seiner Küche Fische zum Füttern mitnehmen will meint Jay, sein malawischer Kumpel, dass wir keine brauchen, weil wir auf dem See Fische direkt von einem Fischerboot kaufen können.

    Alles klar. Bei voll aufgedrehter Musik und offenem Fenster düsen wir zu dem Strand, an dem Jay aufgewachsen ist. Er verkauft uns den Trip sehr verlockend: in 15 Minuten Bootsfahrt werden wir an eine kleine Insel kommen, auf der die Seeadler wohnen. Auf dem Weg dahin werden wir einem der vielen Einbaum-Fischer ein paar Fischchen abkaufen, welche wir dann aufs Wasser werfen und zack werden die Adler im Sturzflug angeschossen kommen, direkt neben unser Boot, und werden sich das Futter mit ihren superscharfen Krallen im Flug aufgabeln.
    Hört sich extrem spektakulär an.

    Schnitt.
    Eine Stunde und ein paar Bier später.
    Wir sitzen in einem wackeligen Fiberglas-Boot, das an allen Ecken und Kanten eingebrochen ist.
    Einen Motor gibt es nicht. Dafür ein Holzpaddel, das nach 2 Minuten kaputt ging.
    Zum Glück haben wir Bier mitgebracht. Erstmal anstoßen und die Hoffnung nicht verlieren. Wer braucht schon einen Motor, wenn man starke Jungs an Bord hat? Felix und Franky springen raus, halten sich am Hinterteil des Bootes fest und paddeln was das Zeug hält mit den Beinen. Jay sitzt vorne und steuert mit dem verbliebenen Paddelteil die Richtung. Ich sitze als einzige gemütlich auf der zerbrochenen Sitzbank und fühle mich wie eine Prinzessin.
    Wären da nicht die Glasfasern, die sich bei jedem Wackler unter die Haut an meinem Hintern schieben.
    Auf diese Weise tuckern wir schleppend langsam gegen die Wellen in Richtung Adlerinsel. Als wir dort angelangen (Franky flucht „Fuck me! Jay, you said 15 fuckin minutes ey. I thought I am gonna chill in the fuckin boat, having beers. Now I am the fuckin’ engine ey!”) fliegen die 2 Adler gemütlich an uns vorbei, würdigen uns keines Blickes. Logisch! Wir haben ja auch keinen Fisch.
    Weit und breit sehen wir kein einziges Fischerboot. Franky, mittlerweile sehr frustriert und gut angeheitert kann nicht fassen, dass Jay behauptete, es gäbe Massen an Fischer. „Man! I just could have taken fish from my fuckin’ kitchen ey!”
    Anstoßen.
    Jungs wieder ins Wasser, weiter geht die Reise. Wir arbeiten uns, langsam aber sicher, zur gegenüberliegenden Bucht vor. Dort sitzen die Adler gerade und lachen sich vermutlich ins Fäustchen.
    Als wir dort ankommen fällt uns ein: Wir haben immer noch keinen Fisch.
    Anstoßen.
    Jay springt vom Boot auf die Felsen und verspricht uns in ein paar Minuten mit Fisch und einem neuen Paddel zurück zu sein.
    Anstoßen.
    Als er nach einer Dreiviertel Stunde immer noch nicht da ist, gibt Franky die Hoffnung auf: „Fuck this! I’m not gonna wait a single fuckin minute more! I am burning here and we will not feed any fuckin fisheagle today ey! Let’s leave!”
    Mittlerweile schon ziemlich betrunken (Franky ist bereits mehrere Male mit Tshirt, Hut und Brille rückwärts aus dem Boot gefallen) machen wir uns auf den Weg zurück. Da kommt Jay angerannt. Mit Fisch und mit Paddel. Unfassbar!
    Anstoßen.
    Also Jason wieder ins Boot rein und wieder zurück zu der Insel, wo die Adler mittlerweile sind.
    Keuchend paddeln die Jungs als „back engine“ hinten am Boot. Franky hasst unseren Seeadler-Trip so richtig und flucht nur noch (mit der Anzahl der Biere steigt auch die „fuckin“-Anzahl in seinen Sätzen).
    Als wir endlich (MIT Fisch!) bei der Insel ankommen, ruft Jay in erstaunlich echt klingenden Adlerlauten nach den Vögeln.
    Und tatsächlich: Sie kommen herbei geflogen! Jetzt nur noch den Fisch rauswerfen und dann wird das Spektakel passieren!
    Wir sind ganz aufgeregt, die Adler sind echt groß und wirken fast schon majestätisch. Anmutig segeln sie in unsere Richtung. Wir werfen also den besten Fisch raus uuuund....
    .... die Adler interessiert das gar nicht und sie fliegen über uns drüber Richtung Land. Ganz weit weg.
    „They are full! Not hungry!” vermutet Jason und lacht dabei.
    Franky, völlig frustriert, dass er diesen Nachmittag als „back engine“ schuften musste, anstatt gemütlich Bier in seiner Beach Lodge zu trinken, meint dazu kopfschüttelnd „Fuck me! I’ve got fuckin fiberglas all over my body ey! Jay, never tell me ever again this is the best fuckin boat on your fuckin beach ey!”

    Seine Frustration scheint jedoch schnell zu verfliegen, denn als wir im Anschluss mit seinem Auto bei voller Lautstärke zum Cape Maclear fahren, singt er lauthals mit, lacht und shakert mit Jay, als hätte er direkt vergessen, dass er ihn vorhin am laufenden Band verflucht hat.

    Das Cape Maclear ist eine wunderschöne Bucht, an der wir heute den Sonnenuntergang anschauen wollen. Zufälligerweise treffen wir dort auf Luise und Krissi, die wir vom Studium kennen und die auch gerade ein Sabbatjahr machen.
    Wie klein die Welt doch ist.
    Franky ist mittlerweile so betrunken, dass es ihn in seiner Badehose friert. Seine Kleider sind alle nass, da er ständig voll bekleidet rückwärts vom Boot gefallen ist.
    Als ich ihm sage, dass mir richtig warm ist, bettelt er mich um mein Kleidchen an und feiert es richtig, als ich es ihm wirklich gebe. Wild tanzend und posierend präsentiert er sein neues Kleidungsstück.
    Von einer Sekunde auf die Andere entscheidet er: wir müssen los. Er müsse heim, habe ja schließlich eine Lodge zu leiten.
    Als wir zum Auto gehen, drückt er Felix die Schlüssel in die Hand. „Man! You drive ey! I am fuckin nightblind ey!” Dass er zusätzlich noch besoffen ist, scheint kein Problem zu sein.
    Kurz bevor wir in seiner Lodge ankommen, weist er Felix an, links abzubiegen. Was passiert denn nun noch? Plötzlich stehen wir inmitten eines Openair „Clubs“ und tanzen wie die Verrückten. 3 muzungus und ein Einheimischer. Ansonsten ist die Tanzfläche leer. Als Franky erneut einfällt, dass er eine Lodge zu managen hat, will er urplötzlich ganz schnell heim. Also alle ins Auto und ab zur Monkey Bay Beach Lodge.
    Dort angekommen, dreht Manager Franky zuerst mal richtig laut klassische Musik auf, schnappt sich einen seiner Gäste (eine ältere Italienerin) und tanzt mit ihr leidenschaftlich mitträllernd so etwas wie einen Wiener Walzer.

    Unglaublich. So ein verrückter Mensch.

    Ob das wohl ein Vorgeschmack für unseren Südafrika-Trip war?
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  • Day 52

    Das Tumaini Festival

    November 2, 2018 in Malawi ⋅ ☀️ 29 °C

    „Reisen - es lässt dich sprachlos, dann verwandelt es dich in einen Geschichtenerzähler.“
    (Ibn Battuta)

    Dieses Zitat hat mir mein Bruderherz Matze zum Abschied auf eine Karte geschrieben. Und wie schon so oft auf dieser Reise muss ich auch jetzt wieder daran denken.

    Ich liege auf einer Matratze in einem Lehmhaus mitten im Flüchtlingslager „Dzaleka“ und fühle mich ganz klein.
    Was haben wir nur für ein Luxusleben mit Luxusproblemen, beschweren uns über Nichtigkeiten und realisieren dies vor lauter Alltagstrubel oft nicht mal mehr.

    Mir wird das immer wieder beim Reisen bewusst. Und ich kenne diese Momente eigentlich schon, in denen man sich denkt: „Ab jetzt will ich daheim genügsamer leben. Ab jetzt will ich mich ein wenig mehr aus dem westlichen Konsumstrudel herausnehmen. Ab jetzt will ich mich mehr gegen Ungerechtigkeiten in der Welt einsetzen, mehr für das Allgemeinwohl tun und und weniger nur an mein eigenes persönliches Glück denken.“
    Mir sind diese Gefühle nicht fremd.
    Aber in diesem Moment trifft mich das Mitgefühl trotzdem mit voller Wucht. Ich gehe in meiner Erinnerung nochmal durch, was gerade eben passiert ist:
    Wir sitzen in dem winzigen, dunklen Lehm-Wohnzimmer unserer Gastfamilie. In der Luft hängt der Staub der trockenen Erde. Die Gasteltern stammen aus dem Kongo und können kaum Englisch. Abgesehen von den 8 Kindern sitzt heute der Neffe Sawadi mit in der Runde. Er spricht sehr gutes Englisch und erzählt über die Flucht und das Leben im Refugee Camp Dzaleka.
    Hier leben ca. 34.500 Flüchtlinge aus dem Kongo, Burundi, Ruanda, Somalia, Südsudan und Äthiopien. 900 davon sind Kinder, die ohne Eltern im Camp ankamen.
    Seit 5 Jahren findet in Dzaleka das Tumaini-Festival statt, es soll Geld einbringen (die Flüchtlinge verkaufen Kunsthandwerk, Essen etc.), zum Austausch der Kulturen anregen und den Talenten der Flüchtlinge eine Plattform bieten.
    Dieses Jahr gibt es zum ersten Mal ein Homestay Programm. Besucher des Festivals können die 3 Tage bei einer Flüchtingsfamilie wohnen.

    „Each of the forcibly displaced persons in Dzaleka is a survivor and has an inspiring story to tell.“

    Unsere Familie ist aus dem Kongo über Ruanda und Tansania nach Malawi geflohen. Seit 17 (!!) Jahren leben sie hier im Flüchtlingslager. 5 der Kinder sind hier geboren und aufgewachsen. Sie kennen nichts anderes als das Leben hier im Camp. Um dies verlassen zu können, muss man beim UNHCR-Office einen Antrag stellen. Nur wer einen triftigen Grund hat, darf raus.
    Einmal pro Monat bekommt jeder von ebendiesem Office Lebensmittel ausgeteilt: 14 kg Maismehl, 1 Tasse Bohnen, 1 kleine Tasse Öl, manchmal ein Stück Seife. Einen bezahlten Job zu haben ist den Flüchtlingen nicht gewährt.
    Fließend Wasser gibt es nicht, Elektrizität nur sehr unzuverlässig.
    Trotz meiner Reiseerfahrungen kann ich kaum fassen, wie die Menschen hier leben (müssen). Wild aneinander gereiht stehen Lehmhütten mit Dächern aus Plastikfolie und Stroh. Die hygienischen Umstände sind sehr gewöhnungsbedürftig. Ich muss kurz schlucken, als ich auf das Plumpsklo hocken soll, das eigentlich nur ein Loch im Boden ist, aus dem Tausende eklige Fliegen hochsurren und aus dem man riecht, dass der Inhalt des Loches seit Ewigkeiten nicht geleert wurde.
    Das Badezimmer unserer Gastfamilie ist ebenfalls nur ein Lehmzimmer mit absolut nichts drin. Also wirklich gar nichts. Kein Loch, kein Brett, kein Haken, kein Spiegel, einfach nur nichts. Außer vier Lehmwänden und dem Lehmboden. Wenn man sich mit einem Eimer Wasser wäscht, ist man an den Füßen direkt wieder schmutzig weil man ja auf dem Lehmboden steht.
    Unser Schlafzimmer (mittels Vorhang vom Wohnzimmer abgetrennt) ist wie die restliche Wohnung auch, extrem niedrig und extrem dunkel. Es gibt zwar ein kleines Lukenfenster, aber es wird um 17 Uhr schon dunkel und oft gibt es keinen Strom.
    Die Lebensumstände sind hart, aber immerhin kann man hier in Frieden leben, erzählt Sawadi.
    Seine Geschichte treibt mir einen Kloß in den Hals und mir steigen die Tränen in die Augen.

    „Here in the refugee camp we are like fish in the basin: we can’t move the way we want. We are not free.
    Here we are living in peace, but we can’t live the way we want. We are not allowed to work. When we want to leave the Camp, we need special authorisation.
    We have no safe future here. Each and every morning we are scared of the message that one day they close the camp. Because we don’t know where we can go. We can not go back to our country. In my country they kill people. They killed my parents. They just come in your house and ask for money. Even if you give money to them, they kill you with knife oder shoot you.
    So we can never go back, because we lost hope in our country.
    As refugees, we face discrimination. Sometimes Malawi people say: ‚Go back to your country!‘
    If you want to hurt me in my heart, tell me I shall go back home. Because I can never go back in my country ever again.

    The challenge what we have here at the Camp: we have children and when they graduate from school? After that?! Many young people loose hope after school. What can they do? They have no future. Many just smoke and drink.
    That’s why we love the Tumaini Festival. Tumaini means hope. We really enjoy it. We had never the chance to meet people from abroad like you. Now you know how we refugees live. And we can make conversation. It’s great!“

    Ich weiß nicht, was mich mehr rührt: die schreckliche Fluchtursache und die heftigen Aufenthaltsumstände im Camp oder dass Sawadi beim Erzählen dieser Dinge trotzdem ein glücklich zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht und einen stolzen Glanz in den Augen hat.
    Er ist ein Beispiel dafür, wie tausend andere Flüchtlinge hier im Camp auch ihr Schicksal so nehmen wie es ist und das Beste draus machen.
    Vor diesem Hintergrund finde ich es noch viel ergreifender, was ich die letzten zwei Tage hier auf dem Festival gesehen habe: Poetry Slammer, die über das Leben als Flüchtling, über die Stellung der Frauen und über Freiheit sprechen (Even though I am a refugee I am human. Even though I am poor I am human...).
    Tänzer, in verschmutzter und kaputter Kleidung, dafür mit unfassbarem Rhythmusgefühl und und einer Körperbeherrschung, vor der man nur den Hut ziehen kann.
    Sänger, Schauspieler, Künstler, Akrobaten.
    Und die allermeisten wirken trotz der Umstände glücklich, herzlich, interessiert, stolz, zufrieden. Genügsam.

    Es herrscht eine angenehme, ausgelassene Stimmung. Die Flüchtlinge sind neugierig, offen. Viele kommen auf uns zu, wollen ein bisschen Englisch reden oder sich mit uns fotografieren. Die Kinder suchen sogar noch engeren Kontakt. Nicht selten hat man links und rechts je 3 Kids an der Hand. Manche wollen nur Zuwendung und weiße Haut berühren. Andere wiederum betteln einen direkt an „mzungu give me money!” oder “buy me food!”. Und das sind wieder genau die Momente, die mir das Herz brechen: Natürlich könnte ich ein paar Kindern was zum Essen kaufen oder ein bisschen Geld geben. Aber daraus lernen sie leider nur, dass sie die Weissen einfach anbetteln müssen und ohne eine Gegenleistung Geld bekommen.

    Eine Geschichte möchte ich noch erzählen, die für mich Sinnbild ist für den Zwiespalt zwischen der Nothandlung aus der Armut heraus und einer tief im Menschen verwurzelten Hilfsbereitschaft:

    Wir schauen uns eine Akrobatenshow an. Es herrscht ein absurdes Gedränge. Plötzlich ruft ein kleiner Flüchtlingsjunge ganz aufgeregt „Phone! Phone! Phone!”, zieht an Felix‘ Tshirt, zeigt auf seine Hosentasche und zerrt ihn in Richtung eines weglaufenden Jungen. Da realisiert Felix, dass dieser wohl sein Handy geklaut hat. Wir rennen ihm hinterher, stoppen ihn und fragen, ob er das Handy genommen hat. Da zieht er es tatsächlich aus seiner Tasche, dabei wirkt er beschämt, wenn nicht sogar ängstlich. Wir sagen ihm zwar deutlich, dass sowas nicht geht, können ihm aber gleichzeitig auch nicht wirklich böse sein, wie er da so vor uns steht mit seinen verlumpten Kleidern und seinem schmutzigen Gesicht.
    Mittlerweile hat sich eine ganze Schar Schaulustiger um uns herum versammelt, die uns auffordern, dem kleinen Jungen „Finderlohn“ zu geben. Natürlich wollen wir ihm was geben, ich knie runter zu ihm, gebe ihm die Hand und versuche ihm klar zu machen, wie unglaublich toll das eben von ihm war. Er hat wirklich alles gegeben, uns zu verstehen zu geben, dass jemand das Handy genommen hat und gleichzeitig den Dieb nicht aus den Augen zu verlieren. Wir sind ihm zutiefst dankbar und wollen ihm ein bisschen Geld geben. Da bemerkt Felix, dass auch sein Geldbeutel aus seinem Brustbeutel gestohlen wurde. Panik! Die Meute um uns herum wird immer größer und lauter. Alle wollen uns helfen, der kleine Junge rennt direkt los, um den Handydieb zu suchen und zu checken, ob er auch den Geldbeutel gestohlen hat.
    Da kommen plötzlich ein paar andere Jungs und bringen uns den leeren Geldbeutel. Sie haben ihn auf dem Boden gefunden und anhand des Personalausweises erkannt, dass er einer der mzungus gehört. Da es davon nur eine Handvoll auf dem Festival gibt, haben sie ein paar Touris abgeklappert, bis sie schließlich mit Felix den richtigen Geldbeutelbesitzer gefunden haben.
    Die Hilfsbereitschaft dieses kleinen Jungen und der vielen anderen Flüchtlinge beeindruckt mich sehr und überwiegt den Ärger, beklaut worden zu sein um ein Vielfaches.

    Unsere Gastmama kümmert sich liebevoll um uns. Zum zweiten Mal auf unserer Reise habe ich eine „African Mama“ und bin „mzungu daughter“. Sie hält Händchen mit mir, kocht uns Essen, bereitet warmes Wasser zum „Duschen“ vor und putzt sogar unsere einpanierten Schuhe. Da sie kaum Englisch kann, versuchen wir es mit unserem brüchigen Französisch, und ich wünsche mir mehr denn je meine zwei Lieblinge Michi und Evi herbei.

    Wie immer kann man sich aber auch prächtig mit Händen und Füßen unterhalten. Außerdem sprechen Bilder eh mehr als tausend Worte und so zeige ich einige Fotos auf meinem Handy: Mzungu-Bruder Matthias (da freut sich Sawadi unfassbar, weil sein Sohn genauso heißt). Mzungu-Mama Ingrid mit roten Haaren (völlig verrückt). Mzungu-Baby Matilda in Felix‘ Händen („Ohh Mister Felix you will be a good Papa! I pray for you that you have a baby next year!”). Mzungu-Omas Resi und Rosl, über deren schöne graue Haare sie staunen. Mzungu-Freunde Max, Frank und Christi in Lederhosen. Felix hat seine natürlich gerade an und präsentiert sie stolz. „That’s a cow. You can touch it!”

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    P.S. Wer noch nicht weiß, wohin mit seiner Weihnachtsspende: Die Flüchtlinge im Dzaleka Camp hätten sie verdient!

    http://www.unhcr.org/malawi.html
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