Japan 2023

oktober - december 2023
Eine abenteuerliche Expedition in eine fremde Welt. Læs mere
  • 58fodaftryk
  • 14Lande
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  • 46,7kkilometer
  • 36,5kkilometer
  • Dag 8

    Nach Shikoku

    3. november 2023, Japan ⋅ ☀️ 22 °C

    Heute beginnt meine Radtour. Doch ach, ich bin so langsam! Sehr mühsam arbeite ich mich aus Osaka heraus, mal auf dem Gehweg, mal auf der Straße, meist aber an roten Ampeln wartend. Nach drei Stunden habe ich es gerade einmal 15 km weit geschafft.
    Später wird es allmählich besser, aber den Fährhafen in Wakayama erreiche ich erst gegen fünf. Im kleinen Restaurant bestelle ich mir was Japanisches zum Essen. Man verkauft mir ein Ticket, und dann schiffe ich mich auf der Fähre ein. Zweieinhalb Stunden fahren wir über die ruhige See. In Tokushima sind wir erst nach neun, und es ist schon stockfinster, als ich durch die Stadt zu meiner Unterkunft fahre.
    Heute wohne ich in einem Lovehotel. Das ist eigentlich eine japanische Institution, die Paaren Raum für ungestörte Stunden bietet, komplett mit Spielzeug- und Kostümverleih. Aber auch der arme Alleinreisende findet hier Ruhe und ein bequemes Bett.
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  • Dag 9

    Otsuka- Kunstmuseum

    4. november 2023, Japan ⋅ ☁️ 23 °C

    Den freien Nachmittag verbringe ich im Otsuka-Kunstmuseum. Hier gibt es ein unglaubliches best of der europäischen Kunstgeschichte. Jeder Künstler, von dem man schon mal gehört hat, ist hier ausgestellt: Michelangelo, Leonardo, Vermeer, Rembrandt, Monet, Picasso, Warhol usw. usw. Hier schaffe ich, was mir in Rom nicht gelungen ist: Ich sehe die sixtinische Kapelle. Sie ist hier in voller Größe nachgebaut. Alle Kunstwerke sind Repliken auf Keramik.
    Japanische Kunstliebhaber können sich tatsächlich die Tour durch die europäischen Museen sparen. Hier haben sie alles an einem Platz.
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  • Dag 9

    Naruto

    4. november 2023, Japan ⋅ ☁️ 20 °C

    Nach einem westöstlichen Frühstück (Algensuppe mit Toast) fahre ich die wenigen Kilometer nach Naruto.
    Ich besuche den Ryozen-ji, oder kurz Tempel Nr. 1. Hier auf Shikoku gibt es einen Pilgerweg. Man besucht 88 Tempel, und zwar möglichst in der Reihenfolge ihrer Nummern. Das Ganze ist ein Fußweg von rund 1.200 km.
    Man erkennt die Pilger an ihrer weißen Kleidung und dem Strohhut. Manchmal handelt es sich aber auch um amerikanische Touristen, die sich die Ausstattung gerade im Giftshop gekauft haben.
    Einen Kilometer weiter statte ich dem Deutschen Haus einen Besuch ab. Naruto ist seit 40 Jahren Partnerstadt von Lüneburg. Ich gebe mich für den neuen Bürgermeister von Lüneburg aus und hoffe, dass man mir die Weinbrandbohnen aus dem deutschen Spezialitätenladen schenkt, aber man glaubt mir nicht.
    Schon gegen 13 Uhr bin ich bei meinem Tagesziel angekommen, dem Hotel an der großen Brücke.
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  • Dag 10

    Kein Strudel

    5. november 2023, Japan ⋅ ⛅ 21 °C

    Ich verbringe vormittags ein paar Stunden auf der Aussichtsplattform unter der Onaruto-Brücke, aber es gibt keinen Strudel. Man sieht zwar, dass der Gezeitenstrom mit großer Geschwindigkeit unter der Brücke durchzieht, aber die berühmten Strudel zeigen sich mir nicht.Læs mere

  • Dag 10

    Nach Takamatsu

    5. november 2023, Japan ⋅ ⛅ 22 °C

    Ich habe heute Frühstück bestellt, und man bringt mir ein schönes Holzkästchen mit 13 kleinen Schüsselchen, dazu Reis und die unvermeidliche Algensuppe. Alles schmeckt interessant bis delikat, und mit Stolz kann ich vermelden, dass ich alles unfallfrei mit Stäbchen aufgegessen habe.
    Ich gehe zur Onaruto-Brücke, aber heute strudelt's nicht.
    Dann packe ich mein Rad und fahre die 70 km an der Küste entlang nach Takamatsu. Immer wieder Wechsel zwischen gutem Radweg, unebenem Radweg, halb zugewachsenem Radweg und Fahren auf der Straße. Zwischendurch schöne Blicke auf das blaue Meer im Sonnenschein.
    Am Ziel beziehe ich mein Zimmer im Sunny Day Hostel. Ich habe sogar ein eigenes Bad mit einer winzigen, hölzernen Badewanne. Erst fürchte ich, nicht reinzupassen. Als ich drin bin, habe ich Angst, nicht mehr ohne fremde Hilfe rauszukommen. Am Ende bewältige ich aber auch dieses Abenteuer erfolgreich.
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  • Dag 11

    Zur Kürbisausstellung

    6. november 2023, Japan ⋅ 🌧 24 °C

    Heute mache ich einen Schiffsausflug, um die Seto-See, die ich mit dem Fahrrad umrunde, auch mal von der Wasserseite zu sehen. Mit der Fähre ist man in einer Stunde auf Naoshima. Dort haben sich etliche Kunstmuseen mit angeschlossenem Hotel breit gemacht. Ich beschränke mich auf den Besuch der Kürbisausstellung. Auf der Rückfahrt genieße ich den Ausblick auf das Meer mit seinen vielen, allesamt bergigen Inseln und den großen Brücken in der Ferne. Ein Schauer zieht vorbei.
    Zurück in Takamatsu reicht die Zeit bis zum Dunkelwerden noch für etwas Gartenkunst im Ritsurin-Park.
    Ich beschließe den Tag stilecht mit einem 2-gängigen Abendessen in einem hawaiianischen Pfannekuchenhaus.
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  • Dag 12

    Konpira-san

    7. november 2023, Japan ⋅ ☀️ 18 °C

    Morgens noch ein angenehmes Frühstück mit Plaudern im Hostel, dann mache ich mich auf den Weg. Heute sind es nur 35 km bis Kotuhira. Es geht wieder immer an der Straße lang, teils Gehweg, teils Radweg, teils Straße. Ich werde mich dran gewöhnen müssen.
    Gegen 12 bin ich schon da. Ich werfe nur schnell mein Gepäck im Hotel ab, dann fahre ich zum Konpira-san. Das ist ein Komplex von shintoistischen Schreinen, der sich von der Stadt aus den Berg hinauf zieht. Es sind schöne, ruhige, spirituelle Orte, deren Bedeutung sich dem hergelaufenen Westler jedoch nicht leicht erschließt. Nach 1.368 Stufen (offizielle Zählung) hat man den obersten erreicht.
    In meinem Hotel hilft mir der Google Übersetzer, einzuchecken. Dann kann ich die Füße hochlegen und meine gequälten Knie pflegen.
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  • Dag 13

    Spazieren fahren

    8. november 2023, Japan ⋅ ☀️ 19 °C

    Heute herrscht bestes Wetter, 20 Grad und Sonnenschein, und ich habe eine weitere Übernachtung in der Stadt. Daher kann ich heute ganz in Ruhe mit meinem Rad spazierenfahren.
    Ich finde sogar einen richtigen Radweg, der, getrennt vom Autoverkehr, am Fluss entlang zum Meer hinunter führt. Draußen sehe ich wieder die vielen Inseln und die riesige Brücke.
    In einem Fahrradladen kaufe ich eine Luftpumpe, denn dem schmalbrüstigen Ding, das mir der Fahrradvermieter mitgegeben hat, traue ich für den Ernstfall nichts zu. Dabei hilft mir mein Freund, der Google Übersetzer, der viel besser japanisch spricht als ich.
    Von der Burg Marugame aus bietet sich ein schöner Blick über das Meer, die Stadt und die Schiffswerft.
    Ich besuche den Zentsu-ji (oder kurz: Nr. 75 auf der offiziellen Pilgerroute), einen großen buddhistischen Tempel. Ich sehe eine große Buddhastatue, eine fünfstöckige Pagode und uralte Bäume. Überall Spendenkästen, in die die Gläubigen reichlich Kleingeld werfen. Was Luther wohl dazu gesagt hätte?
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  • Dag 14

    Nach Saijo

    9. november 2023, Japan ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute bei wieder bestem Wetter ein Radeltag, frei von allen Besichtigungsverpflichtungen.
    Ich folge der blauen Spur auf meiner Karte. Schnell wechseln Blicke auf das blaue Meer mit Aussichten auf die grünen Berge, Gärten mit Industrieanlagen. Viel Zeit, zu schauen, habe ich nicht. Tiefe Entwässerungsrinnen unmittelbar neben dem Radweg, Engstellen, Stützmauern und Strommasten mitten auf dem Weg verlangen pausenlose Aufmerksamkeit. Konbinis versorgen mich mit Essen und Getränken.
    Am Nachmittag laufe ich schließlich in Saijo ein. Ich beziehe mein Hotelzimmer und lege die Beine hoch.
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  • Dag 15

    Im Regen nach Omishima

    10. november 2023, Japan ⋅ ☁️ 18 °C

    Morgens schaue ich mir noch schnell das Eisenbahnmuseum nebenan an. Hier gibt es u.a. noch einen Shinkansen-Triebwagen aus der ersten Baureihe. Ich darf im Fahrersitz Platz nehmen.
    Dann mache ich mich auf den Weg nach Imabari. Ab hier wird die Fahrradinfrastruktur besser, denn hier beginnt der Shimanamikaidō. Das ist eine Schnellstraße über das Meer, die die Inseln Shikoku, wo ich die letzten Tage war, mit der Hauptinsel Honshu verbindet. Sie verläuft über mehrere kleinere Inseln, die durch große Brücken verbunden sind. Und das beste: Daneben gibt es einen separaten Radweg. Die Aussicht aus 50 Metern Höhe von den Brücken über das Meer ist toll.
    Leider erlebe ich heute auch meinen ersten Regentag, was das Vergnügen etwas trübt. Da mein Schönwetterfahrrad keine Schutzbleche hat, werden ich und mein Gepäck über und über mit Regenwasser und Straßendreck zugesaut.
    Rechtzeitig vorm Dunkelwerden erreiche ich mein Hostel mit meinem winzigen Zimmerchen. Ich breite meine Sachen zum Trocknen aus und bestelle im angeschlossenen Cafe Bier und Pizza.
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