Road2Penguins

november 2022 - juli 2025
  • Road2Penguins
Nuværende
"Wish you were here and see what I see." So würde ich diese Reise beschreiben. Ich bedanke mich bei meiner Familie und Freunden die mich dabei unterstützen und freue mich wenn ihr mit mir die Welt in Südamerika besucht. Læs mere
  • Road2Penguins
Nuværende rejser

Liste over lande

  • Venezuela Venezuela
  • Colombia Colombia
  • Ecuador Ecuador
  • Peru Peru
  • Bolivia Bolivia
  • Argentina Argentina
  • Chile Chile
  • Vis alt (9)
Kategorier
Ingen
  • 106krejste kilometer
Transportmidler
  • Motorcykel30,5kkilometer
  • Flyvning29,0kkilometer
  • Færge910kilometer
  • Vandring9kilometer
  • Bus1kilometer
  • Gåture-kilometer
  • Cykel-kilometer
  • Tuk Tuk-kilometer
  • Bil-kilometer
  • Tog-kilometer
  • Campingvogn-kilometer
  • Campingvogn-kilometer
  • 4x4-kilometer
  • Svømning-kilometer
  • Padling/Roning-kilometer
  • Motorbåd-kilometer
  • Sejlads-kilometer
  • Husbåd-kilometer
  • Krydstogtskib-kilometer
  • Hest-kilometer
  • Skiløb-kilometer
  • At blaffe-kilometer
  • Cable car-kilometer
  • Helikopter-kilometer
  • Barfodet-kilometer
  • 241fodaftryk
  • 951dage
  • 4,1kfotos
  • 3,0kkan lide
  • Cochabamba

    12. august 2023, Bolivia ⋅ 🌧 20 °C

    Nach dem Abstecher in den Regenwald geht es weiter nach Cochabamba. Peter, der Hostalbesitzer gibt mir den Tipp einer Alternativroute um nicht im Regenschatten des Regenwaldes fahren zu müssen, denn es ist oft neblig an einigen Stellen. Ca. 420 KM sind es bis Cochabamba, machbar aber Bolivien ist unberechenbar. Also mache ich mich mit Blue früh auf den Weg. Die Wetterprognose zeigt eine hohe Regenwahrscheinlichkeit. Und tatsächlich setzen alsbald die ersten Tropfen ein. Aber auch diesmal können wir dem Schlechtwetter entkommen.
    Vorbei an grünen Landwirtschaftsflächen und bunten Felsformationen beginnt die Reise. Ich sehe ein Schwarm grüner Papageien die bedroht sind. Die Jagd auf diese Vögel wird mit bis zu 6 Jahren Gefängnis bestraft.
    Es geht mal wieder hoch hinauf. Und auf einer Brücke sehe ich eine Gruppe Bungeespringer. Ich halte an und werde Zeuge wie eine junge Frau sich auf den Sprung vorbereitet. Das Angebot selbst zu springen lehne ich lachend ab. Ich bleibe lieber beim Motorradfahren.
    Am späten Nachmittag erreichen wir das Chaski Running Hostel in Cochabamba. Blue kann im Innenhof übernachten und ich in einem Vierbettzimmer.
    Es bleibt noch Zeit die Stadt zu erkunden. Laute Musik zieht mich an und ich sehe tanzende Gruppen. Leider kann ich nicht herausfinden was der Anlass ist.
    Die Stadt wirkt auf den ersten Blick einladend dennoch werden Blue und ich unsere Reise morgen fortsetzen.
    Læs mere

  • Helechos Gigantes

    10. august 2023, Bolivia ⋅ 🌬 26 °C

    Zurück in meinem Hostal. Das selbe Bett und mein Gepäck steht auch schon da. Diesmal ist der Ort nicht so stark besucht. Samaipata liegt am Nationalpark Amboró und hier ist ein Zugang zum Regenwald und zum Nebelwald. Deshalb mache ich hier nochmals einen Stopp. Ich möchte in den Nebelwald zu den Riesenfarnen. Da mehr Menschen in den Nationalpark rein- als rausgekommen sind ist der Besuch nur mit Guide möglich. Das liegt weniger an den dort lebenden Puma als an den unübersichtlichen Wegen. Ich mache mich auf die Suche nach einem passende Anbieter. Der Preis ist abhängig von der Teilnehmerzahl. Da am nächsten Tag nichts verfügbar ist muss ich halt bis zum übernächsten Tag warten. Auch gut. So machen Blue und ich eine Tagesrundreise und fahren zunächst zum "La Pajcha". Dieser Wasserfall ist weit abseits eines Ortes und hat eine Höhe von 45 Metern. Inmitten von üppigem Grün und einer wunderschönen Landschaften. Es gibt zahlreiche Vogelarten und Wildtiere, nur haben diese heute keine Lust sich zu zeigen. Abseits der ausgetretenen Pfade geht es auf recht abenteuerlichen Wegen weiter. Immer mal wieder durch tiefsandige Passagen und dann wieder über zerklüftetes Bergmassiv. Wobei man das ein oder andere Mal seine Anwesenheit hier und die Richtigkeit dieses Weges in Frage stellt. Ich bin wirklich froh als endlich wieder "normales" Offroad unter Blues Pneus ist. Es gibt einige seichte Flusspassagen zu durchqueren und die Hoffnung nicht irgendwann wieder umdrehen zu müssen. Nein, zum Glück nicht. Mit Postrervalle ist der südlichste Punkt unserer Reise erreicht. Leider finde ich hier keine Gelegenheit zum Kaffee trinken. Die Strasse wird besser und zum Glück bleibt es auch so bis wir endlich wieder auf Asphalt sind. Es ist schon fast dunkel als wir unser Hostel erreichen.
    Am nächsten Morgen ist Ruhetag für Blue. Mit dem Jeep geht es zum Eingang des Nebelwaldes. Aber nein, keine tiefschwabende Nebelfelder oder schwülstige Luftfeuchtigkeiten. Im Gegenteil, hohe Temperaturen und gute Sicht. Unsere Truppe ist international bunt gemischt. Belgien, Frankreich, Argentinien, Deutschland und der Guide aus Bolivien. Diese Riesenfarnen gibt es in nur 5 Ländern auf dieser Welt Bolivien, Kolumbien, Costa Rica, Australien und Neuseelandund. Sie existieren seit Millionen von Jahren. Vermutlich haben schon die Dinos daran geknabbert und irgendwie erinnert einem dieser Wald an Jurassic Park. Die Helechos Gigantes haben keine Wurzeln, sind von innen hohl und wachsen max. 2 mm pro Jahr. So schaffen es einige Farne eine Höhe von 13 m zu errichen. Manche Arten haben Stacheln. Der Marsch durch diesen Wald ist zeitweise recht steil und anstrengend. Irgendwann erreichen wir einen Aussichtspunkt mit einer unglaublichen Aussicht auf die Samaipata-Täler und haben Gelegenheit auf eine ausgedehnte Pause. Nach ca. 6 Stunden sind wir zurück im Ort. Ich genieße noch einen Kaffee zum Abschluss bevor morgen meine Reise weitergeht.
    Læs mere

  • Unabhängigkeit

    5. august 2023, Bolivia ⋅ ☀️ 27 °C

    Am Sonntag wird der Unabhängikeitstag in Bolivien gefeiert. Und das machen die Menschen lieber in Samaipata als im 120 KM entfernten Santa Cruz de la Sierra. Somit sind hier alle Plätze ausgebucht und ich entschließe mich nach Santa Cruz zu fahren. Da ich auf dem Rückweg wieder durch Samaipata fahren werde lasse ich einen Teil meines Gepäckes im Hostal. Problemlos kann ich meine Benzinvorräte auffüllen. Anscheinend kennt man mich an der Tankstelle.
    Die bevölkerungsreichste Stadt Boliviens liegt in der Tiefebene des Amazonasgebietes. Angenehme 400 m ü.N.N. Da es ca. 120 KM bis dorthin sind kann ich entspannt losfahren. Nur das Wetter geht in den Sinkflug und der Himmel ist grau und öffnet eine Spaltbreit seine Himmelspforten. Doch es scheint so als wäre ich an diesem Tag dem Regen einen Schritt voraus. Zumindest bekomme ich fast nichts ab. Die Fahrt geht entlang am Nationalpark Amboró. Hier treffen Voranden, Trockenwälder und Amazonasbecken aufeinander. Und so abwechslungsreich und vielfältig präsentiert sich auch diese aus unendlichen Kurven bestehende grüne Route. Und mit jedem Kilometer macht sich die ansteigende Temperatur bemerkbar. Als ich die Stadt erreiche sind es 35 Grad. Diesmal habe ich über AirBnB eine Unterkunft gefunden. Und habe Glück. Es ist eine abgeschlossene Wohnanlage. Blue steht sicher und ich habe ein eigenes Apartment mit Klimanlage.
    Schwülwarmes Klima bleibt mir erspart aber trotzdem brauche ich erstmal eine Dusche. Und dann geht es auf Sightseeing in die Stadt. Naja, wirklich viel zu bieten hat die Stadt nicht obwohl sie, wegen dem Flughafen das Eingangstor zu Bolivien ist. Es sind nur ein paar Gehminuten bis zur Hauptplaza und es gibt einige kulinarische Leckerleien. Z. B. in der Acaibarsuperfood. Eis gemischt mit Acai Beere die aufgrund ihres hohen Nährstoffgehaltes als Superfood gehypt wird.
    Dieser Laden könnte auch in jeder großen europäischen Stadt bestehen. Und lecker ist es auch. Noch ein paar Bilder in der Dunkelheit und ich mache mich auf den Rückweg. Am nächsten Tag kümmere ich mich erstmal um Blue. Denn hier habe ich ausreichend Platz. Ein langer Nagel steckt im Stollen des Hinterrades. Ich bin froh, dass ich die Reifen rechtzeitig gewechselt habe. Somit gibt es keinen Plattfuß. Zudem nutze ich die Gelegenheit um Bremsbeläge zu wechseln. Zusätzlich noch ein Wäschewaschtag. Damit habe ich mir einen erstklassigen Kaffee verdient. Und finde ein ansprechendes Cafe mit Flair in der Stadt. Der Preis ist zwar fast europäisch, aber das muss auch mal sein. Noch eine Nacht in dieser Stadt und morgen geht es zurück. Doch dann erfahre ich das Torsten in der Stadt ist. Wir hatten am Beginn der Reise gemeinsam unsere Motorräder abgeholt. Nun muss sein Motorrad in die Werkstatt. Hier ist der einzige Vertragshändler. Wir treffen uns am Abend. Es gibt ausreichend Gesprächsstoff und somit Grund genug meinen Aufenthalt um zwei Tage zu verlängern. Zudem nutze ich die Gelegenheit meinen Raimund Harmstorf-Look abzulegen und beim Friseur meines Vertrauens einen Beautytag einzulegen. Rundumpflege für 3,50 Euro. Torsten wird von hier aus nach Deutschland fliegen und ich mache einen Abflug zurück nach Samaipata. Es sind immer noch 35 Grad hier und ich nehme das gute Wetter mit nach Samaipata.
    Læs mere

  • Erich's (T)Raumschiff

    4. august 2023, Bolivia ⋅ ☀️ 21 °C

    Beim gemeinsamen Frühstück mit dem schweizer und englischen Paar stellt sich heraus, dass alle das gleiche Ziel heute haben. Der Besuch von "El Fuerte".
    Weniger bekannt, aber historisch genauso bedeutungsvoll wie Machu Picchu, denn es ist das größte Felsarchitekturwerk der Welt und zudem vereinigt es drei Kulturen (Chané, Inka und Spanisch) in sich. Somit wurde es 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und ist ein spektakuläres und beeindruckendes Denkmal.
    Also lassen wir uns gemeinsam zum ca. 10 KM entfernten Ort chauffieren. Und weil das Wetter so schön ist wollen wir zu Fuß zurück in den Ort.
    Die Anlage besteht aus einem zeremoniellen Teil, dem 220 m langen und 60 m breiten Sandsteinfelsen und einem Wohn- und Verwaltungsteil. Alles erinnert mich an einem sehr gepflegten Golfpatz. Von Laufstegen sus kann man den Felsen bewundern.
    Auf seiner Oberfläche sind u. a. Bilder von Tieren – Schlangen, Pumas und Jaguare –, geometrische Formen, Nischen, und Wassertanks, von dem zwei parallele Kanäle ausgehen. Man vermutete zunächst, daß sie zum Goldwaschen dienten. Der Stein ist voller magischer und religiöser Bedeutungen über die immer noch spekuliert werden.
    Ist es ein natürliches astronomisches Observatorium? Eine Astronomische Karte? Oder hat der Schweizer Erich von Däniken Recht der vermutete, dass es sich um eine Rampe für außerirdische Raumschiffe handelte?
    Da es sich um ein Sandsteinfelsen handelt ist die Erhaltung sehr schwierig.
    Weitere Figuren, die Tiere darstellten, einen Vogel und eine zusammengerollte Schlange, sind bereits völlig erodiert.
    Noch ohne Erklärung ist Chincana, ein künstlicher, spiralförmig ausgegrabener Brunnen in der Nähe.
    Über 2 Stunden dauert die Erkundung der Anlage.
    Danach mache ich mich zu Fuß auf den Rückweg. Es ist warm heute. Nach halber Strecke nehme ich mir ein "Motorradtaxi" und lasse mich in den Ort fahren. Ein seltsames Gefühl als Sozius mitzufahren.
    Mit meiner Eintrittskarte besuche ich noch das Museum zur Anlage, bevor ich in einem Cafe entspanne. Die Atmosphäre hat etwas leicht Hippiemässiges. Hier treffe ich drei Schweizerinnen und dann gesellt sich auch noch Johanna dazu. Also verabreden wir uns für den Abend beim Mexikaner und lassen dort den Tag ausklingen. Während auf der Plaza die Jugendlichen der Ortes sich zu einem Umzug versammeln.
    Læs mere

  • Von Vallegrande nach Kuba

    3. august 2023, Bolivia ⋅ ☀️ 26 °C

    Anscheinend in selbstmördischerer Absicht treibt ein laut schreiender Gockel irgendwo sein frühmorgentliches Unwesen und holt mich aus dem Schlaf. Ich bin allein auf dem Anwesen und geh erstmal duschen und bereite die Abreise vor. Zwischenzeitlich ist auch Juan angekommen und während wir uns unterhalten ist auch schon das üppige Frühstück fertig. Kurz nachdem die Sonne mit ihren Sonnenstrahlen das Anwesen erwärmt sind Blue und ich schon unterwegs. Wir verlassen das Dorf über eine andere Schotterstrasse als tags zuvor. Diese führt uns in einem grossen Bogen weiter den Berg hinauf, von wo wir eine geniale Fernsicht erhalten. Wieder auf der Hauptpiste folgen wir dieser bis Vallegrande.
    In diese Kleinstadt hatte man den Leichnam von Che Guevara gebracht. Ich mache mich auf die Suche nach dem Hospital und dem "Waschplatz" wo man ihn aufgebahrt und vor der öffentlichen Presse tagelang zur Schau gestellt hatte.
    Und tatsächlich werde ich fündig. Es ist abgesperrt und ich müsste in die Stadtverwaltung um Zugang zu erhalten. Na gut, was ich sehe reicht mir.
    Zunächst hatte man der Öffentlichkeit mitgeteilt er sei im Kampf gestorben und seine Leiche wurde zusammen mit anderen Guerillas heimlich auf dem Flugplatz begraben. Erst Jahre später wurde die Wahrheit bekannt und seine Gebeine 1997 nach Kuba überführt, um dort mit einem Staatsbegräbnis in dem eigens geschaffenen Mausoleum Monumento Memorial Che Guevara in Santa Clara beigesetzt.
    Aber auch in Vallegrande wurde auf der Begräbnisstelle eine Gedenkstätte und Museum errichtet.
    Als ich dort ankomme ist auch hier alles geschlossen. So setze ich meine Reise Richtung Samaipata fort.
    Es geht noch einige Kilometer über Schotterpiste bis ich endlich wieder auf Asphalt treffe. In Samaipata kann ich das Tankstellenpersonal überzeugen mir Sprit zum verbilligten Preis zu verkaufen. In einem Geschäft erzählt man mir etwas von historischen Ruinen. Naja, schauen wir mal um was es sich dabei handelt. Ich suche mir ein Hostel und habe Glück. Der Besitzer kommt aus Kiel und lebt seit über 50 Jahren in Bolivien. Und hier sind noch andere Gäste aus der Schweiz, England und Argentinien.
    Und er erzählt mir auch, dass es sich bei dieser Ruine um "El Fuerte", den größten von Menschenhand bearbeiteten Stein der Welt handelt. Klare Sache, ich werde mir die Anlage anschauen und meine Weiterreise verschieben. Doch zunächst schlendere ich durch den Ort auf der Suche nach einem Restaurant. Tia Maria klingt gut und hier gibt es bolivianische Gerichte. Und zu meiner Überraschung treffe ich hier Johanna wieder. Sie hat noch etwas Zeit bis zur Abreise und verbringt die Tage in diesem Ort der einige Ausflugsmöglichkeiten anbietet.
    Læs mere

  • Ruta del Che

    2. august 2023, Bolivia ⋅ ☀️ 28 °C

    Schon beizeiten verlasse ich Villa Serrano, aber nicht ohne mich vorher noch mit etwas Benzin einzudecken. Meine heutige Etappe führt mich durch die Bergregion. Und schon nach ca. 25 KM bekomme ich den ersten Hinweis, dass ich mich auf der "Ruta del Che" befinde. Vor drei Monaten hatte ich noch in Alta Garcia, Cordoba das Museum von Che Guevara besucht. Das Haus seiner Jugendzeit. Und jetzt verfolge ich die Spur seiner letzten beiden Jahre hier in den Wäldern Boliviens. Doch bevor ich mein heutiges Etappenziel, das Dorf La Higuera erreiche geht es über einer gut ausgebauten Schotterpiste weiter. Bei einem Fotostopp werde ich überraschend von einem älteren Herren angesprochen. Ja, selbst hier, weit abgelegen sind die Menschen freundlich. Die Strasse verläuft parallel zu einem Fluss. Dadurch hat man immer wieder großartige Ausblicke auf den naturbelassenen Flussverlauf, bis zur Santa Rosa Bridge an der gerade Bauarbeiten durchgeführt werden.
    Fast verpasse ich die Abfahrt. Ab hier wird die Straße ruppiger und in La Higuera dreht sich alles um Che Guevara und so verwundert es kaum, dass der Dorfplatz aus zwei Skulpturen besteht. Unweit von hier hatte die bolivianische Armee ihn mit Unterstützung der CIA ausfindig gemacht und in einem Gefecht verwundet und gefangen genommen. Die ehemalige Schule diente als Gefängnis und ist heute ein Museum. Am nächsten Tag wurde ein Mitarbeiter der CIA mit dem Hubschrauber zum Verhör eingeflogen. Noch am selben Tag, am 9. Okt. 1967 wurde Che Guevara ohne Verhandlung hingerichtet und mit dem Hubschrauber nach Vallegrande gebracht.
    In diesem Dorf, welches gerade mal 21 Einwohner hat gibt es sogar ein Hostel. Das Casa Historica del Telegrafista.
    Besitzer ist Juan aus Frankreich. Aber er ist nicht da. Auch das Läuten einer am Tor angebrachten Kuhglocke hat kein Erfolg. Dafür kommen mir Gäste aus Argentinien entgegen die gerade auf der Weiterreise sind. Und Blue wird Gesprächsthema.
    Ich parke sie auf dem Gelände und erkunde den Dorfplatz. Eine ältere Frau kommt die Straße entlang und nimmt mich in Schlepptau. Sie hat einen kleinen Laden und Kaltgetränke. Als nächstes geht es in das Museum. Die Kassiererin versucht anschließend Juan zu erreichen. Letztendlich kümmert sie sich darum, dass ich ein Zimmer bekomme und später auch um das Abendessen. Es gibt einen Wanderpfad zum Kampfplatz der Armee mit den Guerillas um Che. Doch es ist schon spät und der Weg ist nicht beschildert. Ich versuche es trotzdem und breche meine Aktion dann doch ab. Zurück im Hostel lerne ich Juan kennen. Nach einem Nachtmahl geht es heute früh ins Bett.
    Læs mere

  • Ab in den Dschungel

    1. august 2023, Bolivia ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach mehr als 2 Wochen wird es Zeit Sucre zu verlassen. Genug spanisch gepaukt, mir schwirrt der Kopf. Doch bevor ich gehe verabschiede ich Johanna in Richtung Santa Cruz. Auch sie ist schon seit längerer Zeit in diesem Hostel. Johanna kommt aus München und seit fast genau einem Jahr allein in Südamerika unterwegs. Mittlerweile 19 Jahre jung ist sie mit 18 Jahren gestartet. Das hat natürlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und so hat sie noch einige Tipps für mich, denn sie hat die Länder bereist diee ich noch gerne sehen möchte.
    Abschied auch von Cecilia, meiner Spanischlehrerin. Wir gönnen uns zum Abschied noch Saltenas, denn die besten gibt es nur in Sucre.
    Ich treffe die letzten Vorbereitungen, denn am nächsten Tag soll es weitergehen. Zum Beispiel Benzin besorgen. Es braucht schon einiges bis ich endlich Benzin zum Normalpreis bekomme. Beim zweiten Mal ist mir ein anderer Motorradfahrer behilflich. Was einem kaum bewusst ist, ist die Tatsache, dass Bolivien zu fast 2/3 aus Dschungel besteht. Bis zum bolivianischen Amazonasgebiet habe ich zum ersten Mal einen groben 4-Tage-Plan entworfen. Schließlich ist tanken in Bolivien unter Umständen heikel. Und auch sonst empfinde ich die Menschen hier distanziert. Wer in Argentinien und Chile war spürt den Unterschied. Überwiegend Bestätigung erhalte ich von anderen Mitreisenden und in der Moto WhatsApp Gruppe. Aber das erste Problem am Morgen meiner Abreise ist ein Auto, welches direkt vor der Eingangstür des Hostels parkt. Ich kann mit Blue nicht aus dem Hostel. Es ist schon Mittag. Abreise verschoben, ich darf umsonst übernachten. Also verbringe ich den Tag auf dem Markt um mir frisch gepressten Saft und Fruchtsalat zu gönnen. Dann noch steil die Strassen zum Monasterio de La Recoleta hoch und den Sonnenuntergang an diesem Aussichtspunkt über der Stadt zu genießen. Vorsichtshalber blocken wir diesmal den Eingangsbereich der Tür. Am nächste Morgen bringe ich Blue rechtzeitig auf die Strasse.
    Bei bestem Wetter verlassen wir Sucre. Durch einige Baustellen und über Asphalt geht es Richtung Villa Serrano.
    Auffällig ist, dass viele kleine Ortschaften die Besucher mit einem Begrüssungstor willkommen heissen.
    Besonders das Tor in Tarabuco ist ein imposantes Bauwerk. Es folgt ein Abschnitt mit Schotter und abwechselnder Vegetation. Die Landschaft zeigt sich in bester Laune. Und zu meiner Überraschung auch die Menschen in Villa Serrano. Als ob man mich Lügen strafen will. Die Menschen grüssen sehr freundlich. Ich finde ein Hostel und bevor ich klingeln kann hat man den Inhaber bereits informiert. Anscheinend bin ich der einzige Gast. Es gibt keine Tankstelle und dennoch kann ich hier Benzin bekommen.
    Dieser Ort entpuppt sich als nette kleine Oase. Hier fühlen sich auch die Bremer Stadtmusikanten wohl. Ich lasse mich von der Gemütlichkeit anstecken. Und finde in der Nähe der Plaza ein freundliches Restaurant.
    Læs mere

  • Casa de la Libertad

    27. juli 2023, Bolivia ⋅ ☀️ 17 °C

    Nirgendswo anders als in der Haupststadt kann man mehr über die Gründung Boliviens erfahren. Deshalb besuche ich eines der wichtigsten Denkmäler in der Stadt. Das Haus der Freiheit. Casa de la Libertad. Am 06.08.1825 wurde hier die Unabhängigkeit Boliviens von Spanien besiegelt.
    Erzählt wird die Geschichte von Tomás Katari als Anführer und Vertreter des indigenen Volkes der Macha, der mit seinem Freund Tomás Acho zu Fuß nach Buenos Aires ging, um sich mit Vizekönig Juan José Vértiz zu treffen. Die monumentale Leistung ermöglichte es, auf friedliche Weise die Ungerechtigkeiten seines Volkes aufzudecken. Von Simon Bolivar, dem Freiheitskämpfer, Namensgeber des Landes und erstem Präsidenten Boliviens. Feldmarschall Antonio José de Sucre, Namensgeber der Stadt Sucre der kurze Zeit später zum Präsidenten Boliviens ernannt wurde.
    Die legendäre Guerillakämpferin Juana Azurduy de Padilla.
    In Bolivien und Argentinien wird die Erinnerung an sie hochgehalten. Posthum wurde ihr 2009 von der argentinischen Präsidentin als erste Frau der Rang des Generals der argentinischen Armee verliehen. 2011 in Bolivien als erste Frau der Rang des Marschalls.
    In der Independence Hall sind u. a. unschätzbare Artefakte wie das Unabhängigkeitsgesetz oder die Schwerter, die 1824 und 1841 in mehreren Schlachten siegreich eingesetzt wurden, ausgestellt.
    Ein absolut lohnenswerter Besuch. Und weil alles so schön dicht beieinander ist geht es gleich ins nächste Museum.
    In das "Casa del Tesoro". Ein privat geführtes Museum in einem Haus, welches seit der Gründungszeit Sucres besteht. Vorab zeigt ein Video die Entstehung und Restaurationsarbeiten an diesem Gebäude.
    Der Rundgang durch das Museum wird von einem Führer mit Leidenschaft begleitet. Das Museum zeigt die Ursprünge, Techniken und Kunst der bolivianischen Edelmetalle und Steine und die Entwicklung des Minerals von seiner Gewinnung über die metallurgischen Prozesse, die es durchläuft, bis zu seiner Umwandlung in wunderschöne Juwelen dank der feinen Arbeit der Goldschmiede von Sucre.
    Und nur in Bolivien gibt es Ametrin, einen wunderschönen zweifarbigen Edelstein, der daher auch Bolivianit genannt wird. Hier kann man die wertvollsten Edelsteine ​​Lateinamerikas besichtigen. Aber nicht fotografieren.
    Dafür aber mal wieder den Sonnenuntergang. Diesmal vom Dach der Iglesia de San Felipe Neri. Ein perfekter Abschluß an diesem Tag.
    Læs mere

  • EKEKO

    Alasita: Verlangen, Illusion und Träume

    23. juli 2023, Bolivia ⋅ ☀️ 22 °C

    In Bolivien wird gern und viel gefeiert. Und so findet in dieser Zeit das Festival de Alasitas statt. Alasitas bedeutet in der Aymara-Sprache "Kauf mich". Dabei steht auch ein kleiner dicker Mann namens Ekeko im Mittelpunkt. Er ist der Gott des Überflusses und kann somit nicht dünn sein. Dazu trägt er die traditionelle bolivianische Tracht mit dem Andenhut. Der kleine Mann hat seine Arme wie Flügel an den Seiten erhoben. Und seine Flügel bestehen aus Miniaturen aller möglichen Dinge, die man sich wünschen kann. In den Straßen rund um die Kapelle Virgen del Carmen sind fast 500 Stände mit Miniaturen und anderen Produkten aufgebaut. Teilweise Kunsthandwerk aber überwiegend sehe ich hier "Made in China". Plastikmüll lässt grüßen.
    Hier werden Wünsche wahr. Um den Wunsch zu erfüllen, besagt die Überlieferung, dass der Interessent eine Miniatur dessen kaufen muss, die er sich wünscht. Wer reisen möchte, kauft sich einen kleinen Koffer. Wer ein Auto möchte, kauft sich ein Miniaturauto. Der Verkäufer, gleichzeitig auch Schamane weiht oder verbrennt die Miniaturen, je nachdem um was es sich handelt, in einer kurzen Zeremonie. Andere drängen sich mit ihren Sachen in die Kapelle zum segnen.
    Und so kann man hier alles in nahezu exakten Nachbildungen kaufen. Universitätsabschlüssen, Pässe, bolivianischen Scheine, Dollars und Euros. Konserven und Lebensmittel aller Art zur Versorgung des Haushalts.
    Auch gebastelte Hähne und Hühner sind vorhanden, um einen Freund oder eine Freundin zu finden. Fiktive Standesämter, in denen man heiraten, sich scheiden lassen oder die Sterbeurkunde erhalten kann, Baumaterialien oder Eigentumsurkunden für Häuser, Fahrzeuge, Taxis, Busse, Lastkraftwagen und Lieferwagen. Abschlüsse, Postgraduiertenabschlüsse, Masterabschlüsse und eine ganze Reihe teilweiser genialer Miniaturen.
    Klingt verlockend, 1000 Dollar für 1 BOB. Man sollte meinen alle in Bolivien sind steinreich.
    Zumindest verdienen Verkäufer und der Chinamann sich dumm und dämlich.
    Dieses kulturell-religiöse Fest verbreitete sich von La Paz im ganzen Land aus. Ist aber inzwischen auch in Nordamerika und Europa angekommen. Aus diesem Grund wurde es 2017 zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt.
    Læs mere

  • Erwischt

    21. juli 2023, Bolivia ⋅ ☀️ 23 °C

    An diesem Wochenende ist eine große Party im Hostel. Das "Berlin" ist nicht nur Hostel, es ist auch eines der größten Partyveranstalter in Bolivien. Blue muss den Innenhof räumen. Unser Zimmer hat sich aufgelöst und ist auch schon wieder vermietet. Ich habe nicht rechtzeitig meinen Aufenthalt fix gemacht und man bietet mir ein anderes Zimmer an, mit den Hinweis es wird diese Nacht laut bis morgens und an Schlaf wird nicht zu denken sein. Nein Danke, kein Bedarf. Ich habe in 400 m Entfernung ein anderes Hostel gefunden. Auch hier treffe ich auf einige Deutsche.
    Die Tage sind geprägt von intensivem Spanischunterricht. Täglich 2 Stunden und, ja täglich "Hausaufgaben". Fulltimejob. Reisepause und Erholung für Blue. Ich komme kaum dazu mir die Stadt näher anzusehen. Dennoch genieße ich die Hauptplaza und das Treiben auf diesem Platz. Es ist Winter doch die Temperaturen liegen im Bereich 20 bis 25 Grad bei schönstem Sonnenschein. Nur Nachts zeigt das Thermometer fast 20 Grad weniger.
    In der Nähe gibt es den Mercado Central. Ein riesiger Markt mit Innen und Aussenbereich. Ob Obst oder Gemüse, Fleisch, Gewürze, Torten oder Kuchen. Selbst eine kleine Kapelle findet man hier. Es gibt hier anscheinend fast alles. Und viele kommen hierher zum Mittagessen. Ich persönlich mag die frisch zubereiteten Fruchtcocktails und Obstbecher die hier unglaublich günstig sind. Und ist das Glas leer, dann heißt es "casero" und es wird noch einmal kostenlos nachgefüllt. Und dann erwischt es mich. Ich nenne es mal "Montezumas Rache", auch wenn wir nicht in Mexiko sind. Ich bleibe den Tag im Bett. Dann noch Schnupfen, Triefnase, Schüttelfrost und Grippesymptome. Mal sehen was die offiziellen Vertreter des bolivianischen Medizinmannes in ihren Apotheken haben. Praktisch wenn man eine Spanischlehrerin hat die einem behilflich ist. Und tatsächlich, die Pillen wirken. Fast zu gut, ich bekomme schon bedenken ob die Sache sich umkehrt und zur Verstopfung führt. Aber es wirkt und allmählich wird es besser.
    Und manchmal weiß ich nicht ob die Kopfschmerzen von der Krankheit kommen oder von den Verben, Nomen, konjugieren, ...
    Læs mere