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- May 10, 2021, 12:07pm
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 6 m
- CroatiaIstarska ŽupanijaMedulin44°48’48” N 13°56’12” E
Medulin per Rad
May 10, 2021 in Croatia ⋅ ☀️ 18 °C
Das Wetter ist immer noch super. Meer und Himmel leuchten blau um die Wette und fordern zu Aktivitäten auf. Heute steht eine Radtour durch Medulin und entlang des Meeres bis zur Spitze bei Kâzela auf dem Programm.Von unserem Wohnmobil aus können wir auf dieser Spitze Camping-Fahrzeuge sehen. Wir radeln entlang der Strandpromenade. Dort wird fleißig gearbeitet, gestrichen, aufgebaut, eingeräumt, erneuert. Bis auf eine der Terrassen am Meer haben noch alle geschlossen, und auch die vielen Buden, die in ein paar Tagen Souvenirs, Eis und Fastfood verkaufen werden, sind noch zu. Am Ende der gepflasterten Strandpromenade wird gebaggert, Kies verteilt und Metallhülsen für Sonnenschirme in das Erdreich getrieben. Hier entsteht ein neuer, privater Strandabschnitt mit kostenpflichtigen Liegen und Schirmen. Wir müssen daher den Rad- und Wanderweg verlassen, der eigentlich dort weiterführt und über Anwohnerstraßen diesen Teil des Strandes umfahren. Dann führt der Weg über den Camping Kâzela. Am Strand warten etliche nagelneue Mobilheime mit gläsernen Fronten auf Gäste. Nur wenige davon sind bewohnt. Nach den Strandhäusern folgen die Luxusplätze für Wohnmobile, auch direkt am Meer, mit Wasser und Abwasser am Platz. Hier stehen einige Boliden nebeneinander. Wir kommen mit dem Besitzer eines Morelos aus Leer ins Gespräch. Neben dem Tipp, die Safari-Bar zu besuchen, wenn wir ins Naturschutzgebiet um das Kap Kamenjak fahren, erfahren wir auch den Preis dieser Luxusplätze. 35 Euro außerhalb der Saison. Mehr als das Doppelte in der Saison. Eigentlich sollten diese Plätze sogar in der Saison um die 100 Euro kosten. Aber das war niemand bereit zu bezahlen, erfahre ich später. Das Camp Kâzela ist riesengroß. Über 5000 Stellplätze plus der Mobilheime. Hier kommt im Sommer die Personenzahl einer Kleinstadt zusammen. Jetzt, so leer sieht es aus, wie ein gepflegter Park.
Früher, so erzählen mir später die Münchner aus dem Wohnmobil oberhalb von uns, die viele Jahre dorthin gefahren sind, war das alles Natur pur und mitten drin ein kleiner Camping. Die Wohnmobile standen kreuz und quer auf einer Wiese. Zeiten ändern sich. Der Bedarf ist mehr als da, wenn nicht gerade Corona alles ausbremst. Da wird investiert, in der Hoffnung auf guten Profit. Diese Mammutprojekte werden allerdings durch ausländische Investorengruppen finanziert. Die großen Campingplätze hier in Istrien gehören meist einer Gruppe an. Zum Beispiel die Plätze in Medulin gehören zur Arena-Campsite -Gruppe. Wenn man will, braucht man den Camping nicht zu verlassen. Es gibt dort Läden, Restaurants, Eisbuden, Bootsverleih, und vor allem auch Strand. Die Einheimischen versuchen durch kleine Hotels, Pensionen, Konobas, Läden, Cafés , Bootsverleih und Bootstouren usw. auch ein Stück vom fetten Touristen-Kuchen abzubekommen.
Wir radeln bis zur Spitze des Landstrichs und dann über die Landstraße zurück in den Ort. Auch heute kämpfen wir hier mit der Einbahnstraßenregelung. Im Ort ist, ausser einiger Baustellen, deren Straßensperrungen den Straßenverlauf noch undurchsichtiger machen, kein Betrieb. Wir radeln weiter am Hafen entlang zum Ortseingang. Dort sind die Discounter angesiedelt. Natürlich ist Lidl auch da. Wir ergänzen dort unsere frischen Lebensmittel. Getränke werden wir in den nächsten Tagen beim Wegfahren mit dem Wohnmobil auffüllen. Auf dem Rückweg halten wir im Hafen, um ein Eis zu essen. Die Kellner hofieren uns regelrecht und buhlen um unsere Einkehr. Das werden sie ab Pfingsten wahrscheinlich auch nicht mehr nötig haben. Schon liegt die Eiskarte auf dem Tisch und der Kellner wartet auf unsere Bestellung. Ich bestelle einen Coup Dänemark Die Abbildung sieht sehr ansprechend aus. Ich habe aber in der Eile nicht gelesen, dass "Coup Dänemark" fast nur aus Schokoladeneis besteht. Wenn ich eine Eissorte nicht mag, dann ist es Schokolade. Aber wie sagt man so schön:" Hunger treibt es rein!" Vorerst habe ich genug von Eis.
Am späten Nachmittag unternehme ich eine Walkingtour, um den ungeliebten Eisbecher keine Chance zu geben, sich am mittleren Ring zu etablieren. Ich mag es, durch die engen Gassen zu laufen, und in die Häuser und Gärten zu schauen. Oft entdecke ich dabei schöne Motive, ausgefallene Dekorationen oder ansprechende Pflanzen und Blumen. Wenn ich die Landessprache kann, erfahre ich nach einem freundlichen Gruß auch das eine oder andere von der Gegend. Viele Kroaten sprechen deutsch. Vor allem die Älteren. Die haben es noch in der Schule gelernt, wie uns ein Mann in Rabac erklärt hat. Heute lernen die Kinder Englisch.
Der Rückweg führt mich wieder am Meer entlang. Das Licht des späten Nachmittags verleiht dem leeren Strand mit den verschiedenen Blautönen des Meeres einen Hauch von Karibik.Read more