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- Day 1
- Sunday, August 31, 2025 at 2:00 PM
- ☀️ 26 °C
- Altitude: 58 m
United StatesSan Francisco37°47’12” N 122°24’35” W
San Francisco Vibes

Etwas zerknautscht von der Nacht (ich zumindest – Theresa – weil ich von meinem eigenen Schnarchen, dem Kühlschrank und dem quietschenden Bett immer wieder wach geworden bin) packten wir den Rest unserer sieben Sachen in unsere Taschen und Koffer und begaben uns in Richtung Tacoma International Airport.
Stöhnend hievte ich meinen viel zu schweren, sehr unhandlichen, leicht kaputten Koffer, der sich nicht besonders gut schieben ließ, aus dem Auto. Die anderen beiden Packeselinnen warteten schon ungeduldig darauf, endlich Richtung Terminal losgehen zu können.
An der Bushaltestelle angekommen, ging dann alles plötzlich sehr schnell, als wir feststellten, dass Svea in den Bus nach South und wir in den Bus nach North mussten. (Ja, so Flughäfen sind echt Welten für sich.) Kurz wurde noch diskutiert, wer denn das zweite Zelt nehmen würde – da niemand mehr wirklich eine Hand frei, geschweige denn Lust hatte, noch mehr Gepäck zu schleppen.
Nachdem wir uns verabschiedet hatten, begaben Emilia und ich uns zur Gepäckabgabe der Alaska Airlines.
Da wir nun noch extra Campingzubehör hatten und ich sowieso viel zu viel Zeug dabeihatte, war die Angst groß, noch 100 $ extra für „Schweres Gepäck“ (über 23 kg) bezahlen zu müssen. Die Waage bestätigte meine Befürchtung (59 lbs bzw. ca. 27 kg) – doch der Mann an der Gepäckabgabe klebte lediglich einen gelben Sticker mit der Aufschrift Heavy Bag auf meinen Koffer und meinte dann, das wäre alles.
Naja, ich bin gespannt, ob mir nicht doch noch 100 $ nachträglich abgezogen werden.
Der Flug verlief sehr ruhig und entspannt.
In San Francisco angekommen, machten wir uns mit drei Rucksäcken, einem Riesenkoffer, zwei Zelten und den Luftmatratzen zur Bahn auf und fuhren nochmal ca. 40 Minuten in die City.
Endlich im Hostel angekommen (sehr schön, sechs Etagen, Yoga-Raum und Chillout-Areas) verschnauften wir kurz in unserem Hochbett, bevor uns der Hunger wieder in die Stadt trieb.
Ein im Hostel angepriesenes thailändisches Restaurant sollte unsere Destination sein. Dort gönnten wir uns erneut Pad Thai und köstlichen Sticky Rice mit Mango. Ich glaube Emilia würde in Sticky Reis ein Bad nehmen und ihn nur noch essen wenn es ginge 😊 Da wir in den letzten Tagen ohnehin schon so viel gesessen hatten, entschieden wir uns, noch die 45 Minuten bis zum Hafen zu laufen.
Auf unserem Weg staunten wir nicht schlecht über die hohen, pompösen Gebäude, die steilen, für San Francisco typischen Straßen mit den Cable Cars und das bunte, turbulente Treiben. Nach einem kurzen Abstecher nach Chinatown kamen wir zum Sonnenuntergang am Hafen an und bewunderten die Kulisse, die sich uns bot: Pelikane, die im rosa Licht durch die Luft glitten, vor der im Hintergrund aufragenden Golden Gate Bridge. Emilia meinte dazu, dass die Gefangenen von Alcatraz wenigstens eine gute Aussicht gehabt hätten.
Am Pier 39 lagen außerdem viele kalifornische Seelöwen dicht beieinander und machten sich für die Nacht bereit. Da es langsam echt kalt wurde, machten auch wir uns auf den Rückweg.Read more
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- Day 2
- Monday, September 1, 2025 at 11:26 PM
- 🌙 16 °C
- Altitude: 58 m
United StatesSan Francisco37°47’12” N 122°24’35” W
Chinatown und Golden Gate Bridge

Dieser Tag beginnt mit einer guten Mütze Schlaf, welche ich dringend benötigt habe. Nach einer Dusche fühlen wir uns endlich wieder wie richtige Menschen und machen uns los in die City. Das Cable Car ist leider zu voll also fahren wir mit dem Bus nach Chinatown. Dieses wurde um 1850 etabliert und ist die größte chinesische Enklave und das älteste Chinatown in Nordamerika. Allgemein fällt uns auf, das überall viele Dinge auch auf Chinesisch stehen in der ganzen Stadt. Wir lassen uns dort also durch die Straßen treiben als eine sehr bestimmte ältere Lady uns einen Flyer in die Hand drückt und als wir nicht sofort ablehnen uns nötigt ihr in ihr Restaurant zu folgen. Dieses, wie sie uns direkt auf Beweisfotos zeigt, soll schon 100 Jahre alt sein. Wir sind gar nicht so unzufrieden von ihr mitgenommen zu werden und suchen uns einen schattigen Platz auf dem Balkon und werfen einen Blick auf die Speisekarte. Die vegetarischen Dumplings lachen uns an genauso wie ein paar süße Sesambälle. Außerdem bekommen wir zwei Fühlingsrollen, ein wenig Eiscreme und Glückskekse geschenkt. Wir sind zufrieden. Nachdem wir uns noch einen weiteren riesigen Sesamball genehmigen, geht die Reise weiter nach Height und Ashbury, wo es allerlei coole Vintage und Hippie Läden gibt. Wir gehen hier und da rein und laufen dabei langsam immer weiter Richtung Golden Gat Park, welcher absolut gigantisch ist. Im Park gönnen wir uns einen Matcha Latte, fahren aber bald schon weiter zur Golden Gate Bridge, welche bereits in leichtes Sonnenuntergangslicht getaucht wird. Dort kann ich allerdings nicht sehr lange verharren, weshalb es schnell zurück zum Hostel geht für einen Pullover, dann indisch essen und zum Schluss noch zur Bay Bridge für ein nette Aussicht auf die nächtliche Skyline,Read more
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- Day 3
- Tuesday, September 2, 2025 at 11:54 AM
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 2,140 m
United StatesCurry Village37°43’50” N 119°34’25” W
Rosa Wolken und tausend Kurven

Unser dritter Tag in San Francisco begann mit etwas Verwirrung im Hostel. Während wir noch unsere Sachen packten, ertönte plötzlich der Feueralarm – ohrenbetäubend schrill und für uns zunächst völlig unklar, was nun zu tun sei. Am Ende stellte es sich zwar als Fehlalarm heraus, doch wenige Minuten später stand bereits das San Francisco Fire Department vor unserem Fenster.
Kurz darauf verließen wir unser Zimmer und nutzten noch die Gelegenheit, mit unserem Day-Muni-Pass eine Runde mit dem berühmten Cable Car zu fahren. Mit einem Bubble Tea in der Hand kehrten wir anschließend zum Hostel zurück, um unser Gepäck zu holen und uns auf den Weg Richtung Flughafen zu machen. Dort wartete schon unser Mietwagen, und wir freuten uns, die schweren Taschen endlich im Kofferraum verstauen zu können.
Danach traten wir die knapp fünfstündige Fahrt zum Yosemite National Park an. Unser neues Auto, ein grauer Hyundai Elantra, war zwar deutlich kleiner, dafür aber mit modernen Funktionen wie Abstandshalter und Spurhalteassistent ausgestattet – etwas, das ich beim Fahren noch nie genutzt hatte. Entsprechend experimentierte ich unterwegs ein wenig damit und war ziemlich erstaunt, wie das Auto fast von alleine lenkte.
Natürlich durfte ein Stopp bei Walmart nicht fehlen. Wir deckten uns mit den nötigsten „Grundnahrungsmitteln“ – Bier, Donuts und Cheerios 🙂 – ein und aßen noch eine Kleinigkeit. In den folgenden drei Stunden fuhren wir vorbei an endlosen Gewächshäusern, Mandelbaumplantagen und Baumwollfeldern. Am Straßenrand standen statt Nadelbäumen nun Eukalyptusbäume und Palmen, was mich stark an Australien erinnerte.
Als die Sonne unterging, lichteten sich die Felder und gaben den Blick auf eine prärieartige Landschaft frei. Die Wolken waren in rosafarbenes Licht getaucht und die Gräser leuchteten goldgelb – ein wirklich wunderschöner Anblick. Wenn man die Hand aus dem fahrenden Auto streckte, fühlte sich die warme Luft an wie aus einem Föhn.
Schließlich fuhren wir noch eine Stunde im Dunkeln über eine sehr kurvige Straße. Müde von der langen Fahrt errichteten wir unser Zelt auf einem ziemlich abschüssigen Campingplatz und fielen erschöpft ins Bett.Read more
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- Day 4
- Wednesday, September 3, 2025
- ☀️ 27 °C
- Altitude: 1,211 m
United StatesMariposa County37°33’3” N 119°40’57” W
Zwischen Giganten

Unser erster Tag im Yosemite began so gegen 10:30, denn Schlaf muss sein. Nach unserem gemütlichen Frühstück, statteten wir zuerst dem Wawona Visitor Center einen Besuch ab, holten Informationen und Karten ein und aßen ein kleines schnelles Mittagessen auf der Picknickbank davor. Danach ging es für uns weiter zum Mariposa Grove, um die hiesigen Giant Sequoias alias Mammutbäume zu sehen. Diese waren wirklich beeindruckend groß und hatten wie der Grizzly Giant teilweise Äste so dick wie ein Baumstamm. Der California Tunnel Tree hatte wie der Name schon sagt einen Durchgang in der Mitte und das Faithful Couple war in Laufe der Jahre zusammengewachsen. Die Wurzeln der Sequoias wachsen nämlich nicht die Tiefe sondern in die Breite sodass sie sich oft mit denen anderer Bäume verbinden und mit ihnen Nährstoffe teilen können. Nachdem wir diese Giganten auf uns wirken haben lassen, fuhren wir zurück zum Campground, nahmen ein leckeres Abendessen zu uns uns hörten und um 7 einen sehr interessanten Talk zu Schwarzbären an. Dabei lernten wir unter anderem, dass Schwarzbären 20.000 mal besser riechen können als Menschen und sie zum Beispiel einen Ansammlung von Haselnussbäumen aus 40 Meilen Entfernung riechen können.Read more
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- Day 5
- Thursday, September 4, 2025 at 12:07 PM
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 1,196 m
United StatesYosemite Village37°44’40” N 119°35’9” W
Blicke ins Yosemite Vallley

Der heutige Tag war geprägt von atemberaubenden Ausblicken und schwindelerregenden Tiefen. Gleich am Morgen machten wir uns auf zum berühmten Glacier Point. Von dort oben eröffnet sich einer der eindrucksvollsten Blicke des ganzen Yosemite Nationalparks: direkt vor uns ragte die markante Halbkuppel des Half Dome in den Himmel, während das Yosemite Valley sich tief unter uns erstreckte. Vor Millionen von Jahren war die gesamte Landschaft von mächtigen Gletschern überzogen. Ihre langsame Bewegung schnitt sich durch das Gestein und formte das Tal in die charakteristische U-Form, die wir heute bestaunen können.
Von hier aus starteten wir unsere kleine Wanderung zum Sentinel Dome und weiter zum Taft Point. Auf dem Sentinel Dome angekommen, bot sich ein spektakulärer 360°-Rundumblick über die gesamte Sierra Nevada. Besonders magisch war der Moment, als wir zum ersten Mal den El Capitan erblickten: eine über 900 Meter hohe, nahezu senkrechte Granitwand, die majestätisch über dem Tal thront.
El Capitan gilt als Mekka der Kletterszene. Bereits in den 1950er Jahren begannen Pioniere, erste Routen an dieser gigantischen Wand zu eröffnen. Heute existieren über hundert verschiedene Kletterrouten – von den klassischen Mehrtagestouren bis hin zu modernen Speed-Begehungen. Die wohl bekannteste Linie ist „The Nose“, eine Route, die sich über die markante Kante durch die gesamte Wand zieht. Weltberühmt wurde El Capitan spätestens 2017 durch Alex Honnold, der die Wand in der Dokumentation Free Solo ohne jegliche Sicherung in nur 3 Stunden und 45 Minuten bestieg – ein Meilenstein in der Geschichte des Kletterns, der selbst erfahrene Bergsteiger sprachlos macht und eine Doku die ich nur wärmstens empfehlen kann da sie echt spannend ist.
Nachdem wir unzählige Fotos gemacht hatten, führte uns der Weg weiter zum Taft Point. Von hier aus war der Blick ins Tal und auf El Capitan noch eindrücklicher – gleichzeitig aber auch furchteinflößend, denn man konnte direkt bis an die knapp 1.000 Meter tiefe Steilwand herantreten und senkrecht in den Abgrund blicken. Ein Ort, der gleichermaßen Gänsehaut und Ehrfurcht auslöst.
Zurück am Auto fuhren wir schließlich ins Yosemite Valley hinunter. Dort wollten wir schauen ob wir vielleicht ein paar Kletterer an den Wänden entdecken. Tatsächlich konnten wir durch das Fernglas zwei Seilschaften am El Capitan erkennen. Sie hatten gerade begonnen, ihre Nachtlager einzurichten. Die meisten Kletterer benötigen nämlich zwei bis vier Tage, um die gesamte Wand zu bezwingen, und übernachten deshalb auf sogenannten Portaledges – kleinen Plattformen, die sie direkt in der Wand befestigen. Von unten wirkten sie winzig, fast wie Ameisen an der riesigen Felswand. Erst in diesem Moment wurde uns das wahre Ausmaß der Dimensionen bewusst.
Kurz darauf färbte die untergehende Sonne die Granitwände in warme Orangetöne, und das Tal leuchtete in einem sanften Gold. Zurück im Camp entzündeten wir ein kleines Feuer, kochten unser Abendessen und ließen den Tag unter einem funkelnden Sternenhimmel ausklingen.Read more
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- Day 6
- Friday, September 5, 2025
- ☁️ 22 °C
- Altitude: 1,202 m
United StatesMariposa County37°43’25” N 119°38’12” W
Wasserfall und Film schauen

An unserem dritten Tag im Yosemite mussten wir unsere Zelte im Wawona CG abbrechen und weiterziehen. Doch zuerst fuhren wir mal wieder ins Yosemite Valley um dort den Tag zu verbringen. Nach einigem Tuckern kamen wir an im Visitor Center und Shop, wo erstmal fleißig Souvenirs gekauft wurden. Nachdem wir uns außerdem noch mit 2 Gallons (jeweils 3,7 l) Wasser ausgestattet hatten, ließen wir uns noch kurz zur passenden Wanderung des Tages beraten. Ergebnis dieser Überlegungen, war die entspannte Wanderung zu den Vernal Falls. Um zum Trailhead zu gelangen stiegen wir in die Purple Line des Yosemite Shuttles und fuhren bis zur Haltestelle 16. Von dort aus brachen wir auf erst zur Vernal Footbridge und dann über den Mist Trail zum Wasserfall, welche eine beeindruckend glatte Steilkante herabstürzte und beim Aufprall unten einen kleinen Regenbogen erzeugte. Dort legte wir eine ungeplant lange Pause ein, weshalb wir uns den Rückweg über den etwas längeren John Muir Trail schließlich sparten und den gleichen Weg zurück gingen. Wieder unten angekommen, schwangen wir uns nochmal in die Purple Line für eine weitere Perspektive auf den höchsten Berg des Yosemite Valleys: den Half Dome. Diese stellt sich jedoch als wenig beeindruckend heraus, weshalb wir zügig zurück zum Visitor Center fuhren um von dort mit dem Auto erneut zum Fuß des El Capitan zu brausen. Dort genossen wir bei untergehender Sonne ein deliziöses Abendessen: Nudeln mit Käsesoße oder wie die Amerikaner es nennen: Pasta Alfredo und schauten dabei Free Solo, die Doku über die die erste Solo Bekletterung der Steilwand de El Capitan. Zuletzt machten wir uns auf den Weg zu unserem neuen Campground, auf dem zwei Ladys sich auf unserer Bank unterhielten. Nachdem diese sich nicht von uns stören lassen wollten und nicht ans gehen dachten, bauten wir unser Zelt einfach auf neben ihnen und verkrochen uns darin.
Aber alles vergeben und vergessen, weil sie uns gestern eine Melone geschenkt haben.Read more
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- Day 7
- Saturday, September 6, 2025 at 4:55 AM
- 🌙 11 °C
- Altitude: 2,290 m
United StatesMariposa County37°44’3” N 119°38’14” W
El Capitán

Schon zu Beginn der Reise in die USA hatte ich nach Wanderungen im Yosemite Valley geschaut, da mich diese Destination mit am meisten faszinierte. Ins Auge sprang mir dabei eine Wanderung auf den El Capitán. Wie cool wäre es, sagen zu können, diese majestätische Erhebung nicht nur von außen bewundert zu haben, sondern selbst darauf gestanden zu sein. Und da wir nicht Alex Honnold sind und in 4 h daran hochklettern können, könnten wir doch Emilia und Theresa sein, die ihn in 9 h, 1.469 Höhenmetern und knapp 23 km (Informationen aus der App AllTrails) erklimmen.
In den Tagen unserer US-Reise nahm diese Idee immer mehr Gestalt an und ich weihte Emilia ein, ob sie es sich vorstellen könnte. Sie war dem Ganzen nicht abgeneigt.
Außerdem las ich mir immer wieder Rezensionen anderer Wanderer durch, die den Trail in den letzten Tagen gemacht hatten und darauf hinwiesen, dass es eine schwierige, nicht zu unterschätzende Wanderung sei. Besonders intensiv und anstrengend auf den ersten 10 km, man solle sehr viel Wasser mitnehmen und die Wahrscheinlichkeit sei hoch, Bären zu sehen. Zudem schienen die Angaben in AllTrails nicht ganz korrekt zu sein – die Wanderung sei wohl eher 27–30 km lang.
Ich hatte also schon Respekt davor, wollte es aber sehr gerne probieren. Man könnte ja auch früher umdrehen, wenn man denkt, dass es zu viel werden würde.
4:55 Uhr klingelte also wieder der Wecker und um 6:30 standen wir bereit am Anfang des Trails. Dort versicherten uns zwei Männer, dass es nach dem Anstieg einfacher werden sollte. Jetzt lagen aber erst einmal knapp 900 Höhenmeter vor uns, die am Stück überwunden werden mussten.
Die Temperaturen waren angenehm, aber auch schon so warm, dass wir von Anfang an im T-Shirt liefen. Stück für Stück schnauften wir den Berg hinauf. Erst durch ein Waldstück, dann lichtete sich das Ganze und wir konnten die Sonne hinter dem Half Dome aufgehen sehen. Der Weg führte weiter entlang der Felswand, und um uns herum ragten die Granitwände imposant auf. So schöne Kletterrouten! Ich musste immer wieder stehen bleiben und die Felswand berühren.
Etwas später trafen wir zwei gesprächige Amerikaner, mit denen wir ein wenig quatschten. Sie sowie ein paar andere Wanderer begegneten uns dann immer wieder auf dem Weg nach oben, da man sich immer wieder abwechselte mit Pausen machen und Überholen. Später liefen wir noch an den Yosemite Falls vorbei, die jedoch etwas kläglich über die Felswand tropften, da im Sommer einfach weniger Wasser die Flüsse füllt.
Nach ca. 3 h dauerhaften Treppenaufstiegs kamen wir oben an. Die weiteren 8–10 km waren gemäßigter und verliefen viel durch den Wald und später über blanken Granit.
Im Wald hielten wir nach Bären Ausschau, sahen aber nur einen Hirsch.
Die letzten Kilometer vor dem Top des El Capitán schienen länger als von den Schildern ausgeschrieben. Gegen 12 Uhr hatten wir es geschafft: Wir waren am Ziel, ganz oben auf dem El Capitán. Was für ein Gefühl! :)
Leider war die Aussicht etwas weniger gut, da die Luft voller Rauch von entfernten Waldbränden war. Aber das Gefühl zählte.
Nun mussten wir „nur noch“ die 13 km zurück und die tausend Treppen wieder nach unten. Auf unserem Rückweg trafen wir noch ein paar bekannte Gesichter von unserem Aufstieg und einige neue Wanderer.
Etwas weiter unten war die Aussicht dann auch etwas besser, da sich der Smoke etwas verzogen hatte. Gefühlte eine Million Treppen, Steine, Wurzeln, Sand und Abhänge später waren wir wohlbehalten unten angekommen.
27 km, 1430 Höheeter, 10 Stunden und 17 Minuten sowie 3 Liter Wasser und viele Snacks später.
Auf dem Weg zu unserem Campground verabschiedeten wir uns innerlich vom Yosemite Valley. Es war wunderbar.
Der Tag endete mit einer Dusche, einem Burger und Eis sowie einer Folge Kaulitz & Kaulitz.Read more
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- Day 8
- Sunday, September 7, 2025
- ☀️ 32 °C
- Altitude: 98 m
United StatesFresno36°44’21” N 119°47’6” W
California Dreamin

Wieder einmal fuhren wir endlose Meilen durch das einsame, heiße aber wunderschöne Kalifornien. Am Mount Billion machten wir ausversehen eine extra Runde und kurvten ein wenig durch die hügelige Landschaft. Als wir den Weg schlussendlich wiedergefunden hatten ging es weiter in Richtung Fresno und Kings Canyon NP. Zwei wichtige Stopps durften jedoch nicht fehlen. Der erste war beim Black Bear Diner, in welchem wir uns beide eine Riesen Portion Eier und einen Milschshake gönnten. Esi machte außerdem eine Verkostung der lokalen scharfen Soßen, skaliert in „Baby Burn“ , „Mama Burn“ und „Papa Burn“. Natürlich alle mit dem passenden Bild eines schwitzenden Schwarzbären drauf. Fazit: alle scharf. Alles aufgeschlürft war der nächste lebenswichtige Stopp: unser zweites Zuhause der Walmart, wo wir uns mal wieder mit Fertigtortelloni und Dosensuppe eindecken konnten. Mit der Routenplanung hatten wir auf dem letzten Stück mehr Glück und kamen gegen 18:20 auf dem Azalea CG an.Read more
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- Day 9
- Monday, September 8, 2025 at 10:56 AM
- ☁️ 21 °C
- Altitude: 1,817 m
United StatesTulare County36°32’39” N 118°45’54” W
Sequoia, Staub und Sierra Nevada

Der Tag begann etwas langsamer. Obwohl uns schon früh der Sound des Waldes – das eifrige Treiben der Eichhörnchen, das Krächzen der Raben und die vielen anderen Vögel, die sich morgens lautstark unterhalten – geweckt hatte, war es gar nicht so einfach, aus dem Zelt zu kriechen. Auch wenn wir fast jeden Tag 9–11 Stunden Schlaf bekommen, ist dieser im Schlafsack auf einer dünnen Matte nie so erholsam wie im gemütlichen Bett zuhause.
Unser erster Stopp war wie so oft das Visitor Center, um uns über den Park und seine Möglichkeiten zu informieren – und um etwas WiFi abzugreifen, da es sowohl im Yosemite als auch hier praktisch keinen Empfang gibt. Nach der obligatorischen Runde durchs Zentrum, einem kurzen Film über den Nationalpark und einem Blick in den Souvenirshop machten wir uns auf den Weg Richtung General Sherman Tree.
Dieser Baum ist nicht nur die größte lebende Sequoia, sondern gemessen am Holzvolumen sogar der größte Baum der Welt. Er ist rund 2.200 Jahre alt, etwa 84 Meter hoch und hat an der Basis einen Durchmesser von mehr als 11 Metern. Beeindruckend ist auch die schiere Masse – sein Stamm enthält geschätzt 1.500 Kubikmeter Holz. Eigentlich sollte uns dort ein Park Ranger eine kleine Führung über die Sequoias geben. Das wäre spannend gewesen, da es in fast jedem US-Nationalpark kostenlose Talks und Ranger-Guides gibt. Leider fiel die Tour aus, da der Aushang noch vom August war. Egal – wir bestaunten den Baum einfach auf eigene Faust.
Kurz darauf gönnten wir uns Tortellini auf einem der Picknickplätze und fuhren weiter zum Giant Forest Museum. Dort erfuhren wir mehr über den Lebenszyklus der Riesenmammutbäume und die zentrale Rolle des Feuers: Früher hielt regelmäßiges, natürliches Feuer den Wald offen, beseitigte Unterholz und half den Sequoias beim Nachwuchs, da die Hitze die Zapfen öffnet und die Samen freisetzt.
Vom Museum aus machten wir uns auf den Weg zum Moro Rock. Leider hatten wir uns diesmal nicht richtig informiert, wie weit der Weg war, und nahmen weder Wasser noch geeignetes Schuhwerk mit. So standen wir ziemlich durstig und mit staubigen Füßen, aber glücklich oben – und wurden mit einer phänomenalen Aussicht über die Sierra Nevada belohnt.
Auf dem Rückweg hielten wir weiterhin Ausschau nach Bärenspuren im Sand oder Bewegungen im Gebüsch – aber auch diesmal ließ sich keiner blicken. Am Auto angekommen stürzten wir erstmal jeder einen halben Liter Wasser hinunter und fuhren dann zurück ins Camp.Read more
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- Day 10
- Tuesday, September 9, 2025 at 11:59 AM
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 2,012 m
United StatesTulare County36°44’24” N 118°57’47” W
Höhlenmäuse

An unserem zweiten Tag im Sequoia/Kings Canyon Nationalpark wurden wir von einem äußerst lautstarken Eichhörnchen geweckt , hier scheint es davon wirklich mehr als genug zu geben. Nach diesem ungewöhnlich quietschigen Weckruf machten wir uns wie jeden Morgen auf den Weg zu unserer „WLAN-Station“, dem Kings Canyon Visitor Center. Dort informierten wir uns nicht nur über die Tagesplanung, sondern besuchten ganz in der Nähe den berühmten General Grant Tree. Dieser gewaltige Riesenmammutbaum gilt als zweitgrößter Baum der Welt und wird auch als „der Nationalweihnachtsbaum“ der USA bezeichnet. Sein Umfang beträgt über 33 Meter, und sein Alter wird auf rund 1.600 bis 1.800 Jahre geschätzt – ein wirklich beeindruckender Zeitzeuge.
Anschließend fuhren wir entlang des Kings Canyon Scenic Byways weiter zur Boyden Cavern. Diese Strecke bot atemberaubende Ausblicke auf tiefe Schluchten, rauschende Flüsse und die umliegenden Felsformationen. Die Höhle selbst war kühl, dunkel und mystisch , aber absolut sehenswert. Auf der Führung begegneten wir kuriosen Gebilden wie dem sogenannten „Cave Bacon“, einer umgedrehten Stadt, einer Hochzeitstorte und sogar einem Weihnachtsbaum aus Tropfstein. Wir erhielten spannende Einblicke in die Entstehung und Entwicklung solcher Speläotheme und erlebten einen faszinierenden „Blackout“, bei dem das Licht ausgeschaltet wurde. In absoluter Dunkelheit konnte man nicht einmal mehr die eigene Hand vor Augen erkennen.
Nach all diesen Eindrücken setzten wir unsere Fahrt durch den Kings Canyon fort, bis wir die Grizzly Falls erreichten. Dort legten wir eine späte Mittagspause ein, allerdings in Gesellschaft von etwa 500 Wespen, die offensichtlich auch großen Appetit hatten.
Auf dem Weg zurück machten wir nochmal im Visitor Center halt um das W-LAN zu nutzen.Read more
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- Day 11
- Wednesday, September 10, 2025 at 11:35 AM
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 23 m
United StatesSanta Cruz36°57’56” N 122°1’25” W
Adiós Zelt, Hallo Santa Cruz

Die letzte Nacht vorerst im Zelt war überstanden. Am Morgen packten wir alles etwas sorgfältiger als sonst, da es nun wieder in Koffer bzw. Rucksack passen musste. Wir verabschiedeten uns von unserem Campingplatz und machten uns auf den Weg – ein weiterer Tag, der vor allem aus Autofahren bestehen würde. Unsere Lust, noch einmal Pancakes im Black Bear Diner zu frühstücken, trieb uns jedoch zusätzlich an.
Auf dem Weg aus dem Nationalpark hielten wir noch im Big Stump Grove. Dort erinnern riesige, bis zu 10 Meter breite Baumstümpfe an die intensive Abholzung der Sequoias im 19. Jahrhundert. In dieser Zeit wurden viele der uralten Bäume für Bauholz gefällt, obwohl sich später herausstellte, dass das Holz durch den großen Anteil an Sprödigkeit kaum geeignet war. Heute wirken die Stümpfe wie Mahnmale einer Ära, in der die Giganten noch nicht geschützt waren.
Etwa anderthalb Stunden später saßen wir schließlich im Diner. Draußen herrschten fast 30 °C, drinnen jedoch die übliche amerikanische „Gefriertruhe“ – ich musste sogar noch einmal zum Auto laufen, um meine Daunenjacke zu holen.
Gut gestärkt ging es danach weitere drei Stunden nach Santa Cruz, wo wir in ein kleines, charmantes Hostel eincheckten. Zum Abendessen verarbeiteten wir noch ein paar Reste und machten uns dann auf den Weg zum Main Beach. Dort warteten die Santa Cruz Wharf und der bekannte Boardwalk mit seinem Erlebnispark auf uns. Leider war die historische Holzachterbahn „Giant Dipper“ (Baujahr 1924, eine der ältesten noch betriebenen Achterbahnen der USA) nur am Wochenende geöffnet – also begnügten wir uns im Arcade-Center mit ein paar lustigen Spielen.
Anschließend schlenderten wir am Strand entlang, genossen den Sonnenuntergang und spazierten bis ans Ende der Seebrücke. Schon von weitem hörte man die lauten Rufe der Kalifornischen Seelöwen, die sich dort in großen Gruppen auf den Balken unterhalb der Wharf sonnen und räkeln. Es war faszinierend, ihr Treiben zu beobachten – und einmal mehr wurde uns klar, wie viel schöner es ist, Tiere in freier Wildbahn zu sehen als im Zoo.
Zurück im Hostel ließen wir den Abend gemütlich ausklingen. Wir schauten noch ein paar Folgen von „Blue Eye Samurai“, die Serie, die wir nach „Kaulitz & Kaulitz“ (die übrigens gerade den Deutschen Fernsehpreis gewonnen haben) angefangen hatten. Diesmal konnten wir nach vielen Nächten im Schlafsack wieder in einem richtigen Bett schlafen – und das fühlte sich einfach nur großartig an.Read more
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- Day 12
- Thursday, September 11, 2025
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 13 m
United StatesSanta Cruz36°57’2” N 122°3’49” W
Geschenkejagd und Ankunft bei Sören

Ein gutes Mützchen Schlaf und ein paar leckere Waffeln bereitgestellt vom Hostel, ließen uns erst gegen 12:00 aufbrechen, nach Downtown Santa Cruz. Dort machten wir uns auf diebSuche nach einem guten Gastgeschenk für Sören und Familie sowie als auch für meine Freundin Julia und ihre Familie. Das dauerte eine ganze Weile vor allem weil wir zwischendurch an einem coolen T-Shirt Laden und einem Falafal Imbiss hängen blieben.
Nachdem wir etwas ausgesucht hatten, fuhren wir weiter zum Natural Bridges State Park am Rande von Santa Cruz, wo wir uns ein wenig den Wind am Strand um die Nase wehen ließen. Schlussendlich brachen wir auf nach Palo Alto um noch rechtzeitig vor Sören Tangostunde anzukommen. Wir gingen dann noch in Los Altos essen und schlenderten ein wenig über den dortigen Farmers Market. Schlussendlich ließen wir den Tag mit einem Gläschen Wein bei ihnen auf der Couch ausklingen.Read more
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- Day 13
- Friday, September 12, 2025 at 10:00 AM
- ☀️ 17 °C
- Altitude: 12 m
United StatesSan Francisco37°48’29” N 122°25’17” W
Eiskalter abendteuerlicher Abschluss

Der Tag bei Sören begann für mich mit einer großen Pack- und Umräumaktion meines Koffers. Er war einfach zu schwer. Außerdem musste das Auto ausgeräumt und alles neu sortiert werden. Alle anderen im Haus waren in Meetings oder arbeiteten im Homeoffice.
Gegen 11 Uhr war ich dann endlich soweit. Währenddessen hatte uns Sören schon ein paar Neoprenanzüge rausgesucht, die wir im Aquapark bzw. Dolphin Club in San Francisco ausprobieren konnten. Was uns dort genau erwarten würde, wussten wir nicht so recht.
Etwas später standen wir dann also an der Bay in San Francisco. Dort gibt es eine kreisförmige Bucht, in der man im Meerwasser seine Runden schwimmen kann. Trotz der Piers an den Seiten herrschten in der Bay Wellengang und leichte Strömungen. Ich war sehr skeptisch, denn wenn ich ehrlich bin, hasse ich kaltes Wasser abgrundtief.
Ich bin immer die Person, die im Sommer bibbernd am Seeufer steht – selbst bei 30 Grad Luft- und 24 Grad Wassertemperatur. Und nun standen wir hier bei Wind, grauem Himmel und gerade einmal 16 Grad Wassertemperatur. Brrrrrr!
Naja, Augen zu und durch, dachte ich mir. Jetzt keine Memme sein, sondern mutig eine neue Erfahrung machen.
Der Neoprenanzug schien gut zu isolieren, aber natürlich war es trotzdem kalt. Hände, Füße und Kopf waren ungeschützt und am Anfang fühlte sich das Wasser einfach eisig an als es in den Neoprenanzug drang.
Also schwammen wir los und bekamen von Sören noch eine kleine Einführung ins Kraulen. Kurz vor der hälfte der Runde von etwa 1,5 Kilometern – sahen wir sogar einen Seelöwen und ein paar Kormorane im Wasser. Die ganze Runde war uns dann aber doch zu viel, also schwammen wir wieder zurück. Was uns zwischendrin sehr erheitert war der immense Auftrieb des Neoprenanzugs der dazu führte das wir ganz gelassen auf dem Bauch oder dem Rücken treiben konnten ohne uns bewegen zu müssen. Wie Otter mit ihrem Lieblingsstein. Nach rund 40 Minuten im arschkalten Wasser reichte es uns vollkommen.
Zum Glück gab es im Haus des Schwimmclub eine kleine Sauna und eine heiße Dusche – was für ein herrlicher Moment! Wir waren richtig stolz auf uns.
Danach fuhren wir in die Innenstadt und aßen in der Nähe von Little Italy superleckere italienische Sandwiches und tranken noch einen Tee bzw. Kaffee. Währenddessen quatschten wir mit Sören über dies und das. Anschließend besuchten wir noch den Nachtmarkt in Chinatown, wo es natürlich auch noch einen Bubble Tea gab.
Gesättigt und ziemlich fertig vom Tag fuhren wir am Abend zurück und genossen die restliche Zeit mit der ganzen Familie bei Sören. Es war wirklich schön, die Möglichkeit zu haben, Sören, Ivonne, Sebastian und Helena mal etwas besser kennenzulernen.
Am nächsten Tag musste ich dann allerdings sehr früh raus. Der Wecker klingelte um 4:35 Uhr morgens und mein Flug ging 08:40 Uhr nach Toronto.
In der Dunkelheit verabschiedete ich mich noch von Emilia. Es waren nochmal sehr schöne, abenteuerliche zwölf Tage die viel zu schnell vorbei gingen.Read more
Traveler
Ihr beiden....so schön.Tolle Eindrücke.die Bahn kenne ich aus dem TV.
TravelerESI so bildhafte Schilderung...dankeJa das Gepäck.. oh Emilia.. diese Lasten
Traveler
Krasses Foto!!