• Laura und Juli Auf dem Radel
апр. – сент. 2023

Nordeuropa mit dem Fahrrad

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  • Riguldi, mit Meerblick

    22 июля 2023 г., Эстония ⋅ ☀️ 17 °C

    Der gestrige Tag hat mit Sonnenschein und Meeresrauschen begonnen. Während Juli im Zelt die Wärme genoss (obwohl ich ihm den Schlafsack geklaut habe), habe ich Geburtstagsgrüße in den Sand geschrieben und Heike gratuliert. Wir packen im alt gewohnten Trott unsere sieben Sachen zusammen und holpern dann den Waldweg wieder zurück auf die Straße. Wir treffen wieder auf die Windräder des Vortages, die so nah an der Straße stehen, dass im Winter unter ihnen ein Halteverbot gilt. Hier werfen Windräder mit Schneegeschossen...

    Kurzer Abstecher zum Leuchtturm Pakri Panga, der auf der einen Seite gar keine Farbe mehr hat und etwas in die Jahre gekommen ist. Für je 15€ ist uns der Aufstieg zu teuer, sodass wir nach ein paar Blicken von den Steilklippen wieder zurück fahren. In Paldiski erwischt uns vollekanne der Regen. Während ich mein Hinterrad aufpumpe und Juli aus dem Supermarkt kommt, regnet es Badewannen. Wir flüchten uns unter ein Dach und genießen erstmal ein Karum :)

    Am Nachmittag fahren wir durch estnische Wälder, machen Mittag auf einer Bank direkt neben der Straße (mit vielen Tomaten, die sind gerade günstig) und rangieren immer wieder die Ostsee. Unser Nachtlager schlagen wir ca. 3m von der Wasserlinie entfernt auf, neben einem Häuschen aus Treingut....

    Der Wind war ziemlich stark, so war die Abenddusche sehr kühl. Naja, muss eben, sonst können wir die Schlafsäcke nach der Tour entsorgen!
    Zum Abendessen haben wir ein Glas Rote Beete Suppe als Salat gelöffelt:)
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  • Im Norden der Insel Hiiumaa

    23 июля 2023 г., Эстония ⋅ 🌙 15 °C

    An diesem Morgen kann sich das Wetter nicht zwischen Regen und Dampfgaren im Zelt entscheiden. Außergewöhnlich früh machen wir uns um 10 Uhr morgens auf den Weg in Richtung Haapsalu. Hier soll es eigentlich sehr schön sein, wir entscheiden uns aber gegen den Sightseeintrip und düsen schnell zur Fähre. Nach einem kurzen Einkauf für das Fähren-Mittagessen erhaschen wir noch einen kurzen Blick auf den Bahnhof von Haapsalu, der mit einer Länge von 214 Metern den längsten überdachten Bahnsteig von Estland beherbergt. Die Länge des überdachten Bahnsteiges entspricht genau der länge des Zuges des ehemaligen russischen Zaren. Somit konnten alle Gäste im Trockenen aussteigen.

    Auf ehemaligen Militärtrasse zwischen dem Bahnhof und dem Fähranleger düsen wir auf dem Fahrradweg zur Fähre. Während wir auf das Boarding warten fängt es besonders stark an zu regnen und der fiese Fährenmitarbeiter hält es natürlich für nötig uns als letztes an Bord zu lassen nach all den Motorrädern und allen Autos und LKW.... Das hätte ja wirklich nicht sein müssen, der Guss war wirklich stark. Auf der Fähre gibt es nun ein leckeres Mittagessen mit Brot und Hummus und Frischkäse. Fähre fahren fühlt sich schon wieder direkt an wie Norwegen. Wir genießen die Steckdose, den gemütlichen Sitz und die angenehme Wärme. Eigentlich wäre es gar nicht so schlecht sitzen zu bleiben und wieder zurückzufahren und dann mit der nächsten Fähre wieder Richtung Insel zu fahren. Naja wir steigen tapfer aus und radeln die ersten Kilometer auf der Insel.

    Als erstes Sehenswürdigkeit schauen wir uns die älteste Steinkirche Estlands an, auf deren Friedhof der Graf Ungern-Sternberg liegt. Über schmale Straßen schlängeln wir uns immer wieder recht nah an der Ostsee entlang gen Norden und können einige Kraniche auf Feldern entdecken. Nach einem Einkauf in Kädla (hier gibt es sooo günstige Lebensmittel!!! 20 Teebeutel für insgesamt 5 Cent, Brot für 25 Cent und 8 Bananen für knapp 80 Cent... So lässt es sich doch mal richtig gut einkaufen) geht es zum Schlaflager.

    Das Dorf Kädla mit 3000 Einwohner liegt übrigens in einem Krater, der einem Meteoriteneinschlag von vor über 455 Mio Jahre entstammt. Bis auf dass es einmal kurz hoch und danach wieder runter ging, haben wir davon aber leider nichts mitbekommen.

    An einer Tanke dürfen wir noch unser Wasser auffüllen und dann sind wir auch eigentlich schon da. Jetzt liegen wir wieder direkt am Wasser auf einem ausgeschriebenen kostenlosen RMK-Zeltplaz mit Grillstelle und Plumpsklo und hinter uns sind ganz viele andere Camper.
    Ich habe noch mit Lena telefoniert und Juli hat leckere Pesto Nudeln gemacht. Immer wieder lecker!

    Gute Nacht.
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  • Soru Hafencamping

    24 июля 2023 г., Эстония ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute Morgen wurden wir vom Sonnenschein und der damit einhergehenden Hitze im Zelt geweckt. Gegen 8 Uhr hatte es gefühlte 40 Grad und wir wären zu gerne ins Meer gesprungen. Leider ist man danach immer so salzig und macht alle Klamotten krustig. Daher entschieden wir uns für ein schnelles Zelt abbauen und ein Frühstück auf den Campingstühlen (heute war sogar richtige Milch drinnen🥰). Leider haben uns auch mit Abstand zum Zelt die Mücken gefunden und wir haben mal wieder viel zu viele schnakenstiche kassiert. Hier sind sie sogar so fies, dass sie richtig dick anschwellen. Als wir losfahren wollten viel uns erstmal auf, dass Lauras Hinterrad mal wieder platt ist. Zum Glück war es nur das Ventil, es hatte sich gelockert).

    Wir durchradeln den Inselnorden von Hiiuma auf sehr schotterigem Weg, der im Sonnenlicht so weiß scheint, dass man wie beim Skifahren geblendet wird :) Der weiße Leuchtturm auf den Bildern ist der höchste Leuchtturm der Insel und besteht aus gusseisernen Teilen aus Paris. Das Kreuz daneben erinnert an das tragische Fährenunglück von 1994, bei dem eine Fähre im Sturm knapp eine Seemeile vor dem Kap Tahkuna gesunken ist und über 800 Menschenleben mitgenommen hat. Bei der Windstärke des damaligen Sturmes bewegt sich das Kreuz so stark, dass die Glocke anfängt zu leuten.

    Wir hatten zum Glück strahlenden Sonnenschein und haben uns über die Sichtung von alpenstrandläufern, Knutts, Zwerg Schwalben und Sichelstrandläufern gefreut.

    Mittags waren wir am Köpu-Leuchtturm, den wir nach einer ausgiebigen Mittagspause bestiegen haben. Das Treppenhaus war unfassbar eng und die Stufen waren ziemlich hoch. Kein Wunder, dass bei Google Maps in den Rezensionen darauf hingewiesen wird, lieber nicht mit kaputten Knien hochzusteigen :) Aber bei uns hat alles gut geklappt und wir waren sogar kurz alleine oben.

    Jetzt liegen wir im Hafen von Soru, haben mit Wasser von der Marine eine Flasche Dusche gemacht und essen jetzt noch Rote Beete Suppe aus dem Glas :) Morgen geht es auf die nächste Insel.
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  • Im Paradies der Johannisbeeren

    25 июля 2023 г., Эстония ⋅ 🌧 16 °C

    Schnell aufgestanden, da wir um 8:15 Uhr die Fähre auf die Insel Sareemaa genommen haben. An Bord gab es eine Flat White und Rosinenbrot mit Nussaufstrich (maximal ungesund, aber lecker)

    Angekommen, kurz Flaschen aufgefüllt und losgeradelt, da fingen auch schon die Wolken an ihre Blasenschwäche zu zeigen.... Kurz noch eingekauft und dann die volle Montur angezogen. Es war immerhin super warm, sodass wir keine Regenhosen anziehen mussten.

    Nach 30km Stopp bei der Panga Klippe am nördlichen Zipfel. Joa, war für Norwegenkenner so lala, aber immerhin die besagten Klippen der Insel. Das Gestein vor Ort ist so wunderschön, dass wir nicht widerstehen konnten und einen Mörser aus Stein kaufen mussten🤪. Wir richten unsere Wohnung schonmal von Unterwegs ein. Ach ja, an der Klippe gab es auch eine der vielen riesigen Schaukeln in Estland :)

    Joa und dann kam der Monsunregen. Starkregen ist eine Untertreibung ! Es hat so sehr geschüttet (knapp 2h lang), dass man beim Treten mit den Fußspitzen ins Wasser ditschte. Das Vorderrad machte eine Fuhrrille und sowohl Riemen als auch Kette wurden dauerhaft gespült. Sogar die Sichtweite lag unter 100m! Naja, kurz gesagt war das ganz schön heftrig und wir suchten verzweifelt einen Unterstand. Den ganzen Vormittag hatten wir wunderschöne Bushütten gesehen, nur wenn man sie braucht, findet man sie nicht.... Irgendwann kam dann doch eine, wir flüchteten uns hinein und mussten erstmal traurig feststellen, dass wir unmöglich unsere Taschen draußen öffnen können um endlich mal was zu essen. Aber wir sind ja nicht dumm... und haben einfach unsere Räder auch noch in das Bushäuschen geholt.

    Nach 2h hat es um 16 Uhr aufgehört und wir konnten im warmen Nebeldunst weiter nach Arensburg radeln:) Die Stadt hat eine super schöne Burg und eine schnuckliche Altstadt. Besonders die Kunstgalerien mir riesigen Acrylleinwänden bleibt in positiver Erinnerung. Aaaaa, ich vermisse meine Pinsel und Farben zum Malen :/

    Jetzt sind wir auf einem sehr liebevollen Campingplatz in unmittelbarer Stadtnähe. Die Besitzer lassen Turis einfach in ihrem Garten zelten, der einem Paradies gleicht. Äpfelbäume reicht bestückt, volle Gewächshäuser und so gigantisch bestückte Johannisbeersträucher, wie wir sie noch nie in unserem Leben gesehen haben. Ich habe gefragt, ob ich eine große Schüssel bekomme und für die Besitzer ein paar Beeren ernten kann (es gibt wenige noch meditativere Aufgaben als Beeren pflücken für mich!) und habe mind. 6kg gesammelt. Nach 1h wurde es langsam dunkel und ich musste aufhören. Der riesige 8-10L Topf war fast voll, ziemlich schwer und die Omi hat gestrahlt, als ich ihn ihr in die Hand gedrückt habe. Tatsächlich war die Menge nicht mal ein Achtel des Gartens, da hängt noch sooooooooooooooooo viel mehr! Einfach irre!

    Ach ja, und als wir den Mörser gekauft haben meinte ich: "Lass mal, wenn wir Hannoveraner sehen, fragen, ob wir denen noch Geraffel von uns mitgeben können." Prompt steht hier auf dem Campingplatz ein H-Wohnmobil und so sind jetzt unsere Schuhe, die getöpferte Tasse, der Mörser und die Gamaschen mit Uschi und Dieter aus Langenhagen auf der Weiterreise🤣. Man muss die Gelegenheiten schließlich nutzen, wenn sie einem vor die Füße fallen.

    Mit Rührei und Doaengin schließen wir den Abend ab.
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  • Wieder auf dem Festland

    26 июля 2023 г., Эстония ⋅ 🌙 14 °C

    Der Westwind treibt uns im Sauseachritt über die Inseln. Wir düßen durch gigantische Wälder aus Wachholderbäumen und sammeln noch welche für unseren eigenen Reise-Gin 🤭😊, der wird die Tage angesetzt!

    Von den Inseln neben wir die netten Gespräche mit den Schweizern mit, die volle Blumenpracht auf den Feldern und den sommerlichen Geruch, den Starkregen und die tolle Kunstgallerie in Arensburg. Schon wirklich nett hier.

    Abends sind wir noch auf die Fähre und haben uns kurz danach am Meer niedergelassen. Am nächsten Morgen hat Laura einen Stock ins Zelt eingerollt..... 😒😪
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  • Sandstrand bei Pärnu

    27 июля 2023 г., Эстония ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute folgt nur ein kurzer Nachtrag zum Tag. Morgens gab es ein leckeres Porridge mit Beeren und Obst und dazu ein kalten 3 in 1 Kaffee. 3 in 1 bedeutet in diesem Fall Kaffee Milchpulver und viel zu viel Zucker. Nach dem Frühstück machen wir uns mit ordentlich Rückenwind auf dem Weg in Richtung Pärnu. Über wenig befahrene Straßen fahren wir den Landzipfel runter und auf der anderen Seite wieder hoch. Dabei durchqueren wir zwischenzeitlich ein sehr matschiges Stück Wald, in dem sich Laura einmal richtig schön in den Matsch setzt. Zum Glück hat Juli in dem Moment auch noch mit der Kamera gefilmt. Mittags gab es Brot und ein leckeres Eis. Danach machen wir uns durch die selbe Landschaft wie bisher auf dem Weg und schlagen unser Lager kurz vor Pärnu an einem wunderschönen Sandstrand auf. Hier machen ein paar Jugendliche Party und das bis in die Nacht. Die waren bestimmt bis um 5 Uhr am Gange haben den Platz aber sauber und ohne irgendwelchen Müll hinterlassen. Sehr vorbildlich. Beim Zelt aufbauen müssen wir feststellen dass sich ein Stock Viermal durch unser Außenzelt gebohrt hat und dies jetzt dringend geflickt werden muss. Julian telefoniert noch mit David und Laura beobachtet gefühlte 20 Minuten lang die an rollenden Wellen. Diese verschwinden auf einmal schlagartig nachts und es wird ganz leise. Das war's.Читать далее

  • Mit Pizza und Cider im Bauch:)

    28 июля 2023 г., Латвия ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute wurden wir von einem Regenschauer nach dem anderen gejagt und konnten dennoch haobwecha trocken bleiben. Zwischenzeitlich war es in der Sonne sogar fast schon zu warm um eine Trinkpause zu machen!

    Also, heute morgen waren wir erstmal im sehr erfrischenden kalten Wasser der Ostsee baden und haben uns danach mit dem restlichen Süßwasser aus dem Packsack abgeduscht. Noch während wir unser Honigbrot mit Pfirsichstücken genossen, kam die erste Monsterwolke angeflogen. Sie hat uns auch wenig später eingeholt und wir flohen in ein Bushäuschen.

    Mittags waren wir in Pärnu, einem kleinen Städtchen, das leider kein Flickzeug fürs Zelt zu bieten hatte... Wir hoffen sehr auf Riga! Wir essen zig Bananen und wollen eigentlich gar nicht wieder aufsatteln. Doch dann kam eine Einladung von einem Warmshowerhost und wir machten uns auf den Weg zu seinem Sommerhaus.

    Nach 102km sind wir da, und dazu auch noch in Lettland!! Wir liegen mit super leckerer Pizza im Bauch im Zelt. Es gab sogar Cider und Bier, das man hier in der Kneipe frisch gezapft abfüllen lassen und mitnehmen kann. Schon ziemlich nice!

    Ansonsten kamen wir an gigantischen Johannisbeetsträuchern vorbei und haben für das Frühstück morgen schonmal unsere Früchte :)

    Wir kommen Riga!
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  • 110km reichen für einen Tag :)

    29 июля 2023 г., Латвия ⋅ ☀️ 23 °C

    Wir "fliegen" mit Gegenwind Richtung Süden. Mit Pancakes und allerhand Johannisbeeren im Bauch geht es gut voran. Immer mal wieder kommt ein fieser starker Guss vom Himmel, aber am Abend dürfen wir im Trockenen das Zelt aufbauen. Noch schnell mit Flusswassed gewaschen und dann ausgiebig mit Melissa telefoniert. Das war sooooo schön 🥰Читать далее

  • Riga

    30 июля 2023 г., Латвия ⋅ ☁️ 17 °C

    In großen Schritten nähern wir uns der Hauptstadt von Lettland. Riga kommt immer näher, aber die übrig bleibenden 30 km haben sich heute lange über den Vormittag hingezogen. Wir hatten mit sehr schlechten oder sogar gar nicht vorhandenen Fahrradwegen zu kämpfen. Die Infrastruktur für Fahrräder lässt noch zu wünschen übrig! Auf dem Weg in die Stadt kamen wir an einem See an einem gigantischen Bonzenviertel vorbei und haben über die Villen gestaunt. Endlich am Hostel angekommen, sind wir doch tatsächlich noch zu früh. Check-In ist erst um 14 Uhr. Also drehen wir noch mal fünf Runden im Kreis, verfahren uns zigmal und finden dann endlich das Café, das auf Julis schlauer Espresso Website angeboten wird. Die Zimtschnecke war wirklich gigantisch, die Espressobohne war uns beiden leider etwas zu fruchtig und daher etwas zu sauer. Den Nachmittag im Hostel verbrachten wir ganz gemütlich auf dem Bett und im Sessel. Selbstverständlich gab es auch eine ausgiebig warme Dusche und danach wurde bis um 20 Uhr gegammelt. Julian hat sich in aller Ruhe seinem Handy gewidmet und Laura hat mal wieder Aquarell gemalt. Solche Nachmittage sind Gold wert.

    Leider haben wir das Timing mit der Waschmaschine nicht ganz so gut abgestimmt. Nachdem wir sie angemacht hatten sind wir für eine Stunde (20 Uhr) in die Innenstadt gedüst, haben die ersten Teile von Liss Stadtrallye abgehakt und sind dann ganz schnell wieder zurückgehetzt. Nachdem die Wäsche aufgehängt war ging es abends dann noch mal los (21:30 Uhr) . Aber die wenigen Stunden in der Altstadt haben uns sehr gut gefallen, wir haben dank der Rally ganz viele schöne Ecken gesehen und sogar den Mond über dem Wasser beobachtet. Mit Erstaunen mussten wir feststellen, dass man nach 10 Uhr kein Alkohol mehr kaufen konnte🤪. Somit gab es zu unserer Käseplatte mit Chips Grapefruitsaft anstatt Wein... auch sehr fein!

    Also nochmal vielen Lieben Dank Liss🥰
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  • Litauen mit Dach über dem Kopf

    31 июля 2023 г., Литва

    Die Nacht im Hostel war unfassbar bequem. So ein Bett hat schon was:) Morgens haben wir Porridge mit Milch auf dem Herd gekocht (aaaa, eine Küche ist soooo praktisch 🤣) und sind dann durch Riga geirrt. Erstmal auf der Suche nach einem Outdoorladen um Kleber für unser Zelt zu kaufen - > erfolgreich, jetzt brauchen wir nur mal eine warme trockene Nacht um die Löcher zu kleben.

    Weiter ging es zu einem Radladen, bei dem wir einen Kettennieter gekauft haben. Also falls die Kette jetzt nach 7500km den Geist aufgibt, könnten wir die neue montieren...
    Der Radladen hatte eine Kletterwand und eine Slakline im Außenbereich, letztere wurde direkt mal getestet 🤪.

    So, nach zig holprigen Gehwegen mit unnormal hohen Bordsteinen und viel zu viel Regen ging es nach 2h endlich aus dem Ampel - und Autochaos raus. Leider wollte der Regen erstmal nicht aufhören und wir wurden bitterlichst geduscht (keine Bilder, da es wirklich zuuuu nass war um die Lenkertasche zu öffnen)

    Der Weg durch Süd-Lettland gestaltete sich erstaunlich staubig. Überall wurde Getreide geerntet, was schonmal sehr viel Staub produziert (zwischenzeitlich hat es sich angefühlt wie Mehl auf den Zähnen) und dann kamen dir Schotterstraßen! Kein Plan was die Ursache ist, aber die Straßen sind so hibbelig, dass die Reifen eigentlich nur noch hoch und runter krumm und schief springen.
    Autos, die vorbei fuhren, sahen aus, als würden sie eine Kerosinspur auf Augenhöhe erzeugen, weil es so sehr weiß gestaubt hat.

    Litauen begrüßte uns mit einem Grenzpfosten mitten im Nichts, ebenfalls auf Schotter😊.
    Dann stand die goldene Stunde an und wir holperten nach über 100km immernoch durch die Gegend auf der Suche nach Wasser und einem Zeltplatz.

    Wasser bekamen wir von einem jungen Mann, der uns noch 20km weiter zu einem Campingplatz schicken wollte (nö, das war uns dann im 10 doch zu spät!!). Der zweite Versuch bei Leuten zu zelten war auch nicht erfolgreich. Nummer drei endete vorerst mit :" Die Besitzerin des Grundstückes kommt gleich."
    Ohje, wir wollten doch nicht so viele Umstände machen! Aber ja, es kam alles, wie man es sich nur erträumen kann! Die Besitzerin des schönen Areals hatte ihre Cousine dabei, die in Wien arbeitet und österreichisch redet. Sie kam strahlend auf uns zu und bot uns direkt das Saunahaus an. Also hatten wir nicht nur ein Platz zum Schlafen, sondern eine warme Dusche, Topfenkuchen , 10 Hühnereier, Tee mit Kräutern aus dem Garten, Kaffee, eine Matratze, frische Gurken und Tomaten aus dem Gewächshaus, einen Wasserkocher, eine Heizplatte, ein Klo und ganz viel Platz für uns. Einfach so schön (genauso wie das Telefonieren mit Amsel 🥰)! Danke an die ganze Familie mit dem gigantischen Grundstück!
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  • Litauische Schlagerparty und Regen

    1 августа 2023 г., Литва ⋅ ☁️ 20 °C

    Erholt wachen wir morgens im Saunahaus auf der bequemen Matratze auf. Zum Frühstück gibt es die bereits aufgetauten Kirschen der Familie und dazu wieder einen Kräutertee mit Kräutern aus dem Garten. Wir dürfen noch Gurken und Tomaten mitnehmen und machen uns dann ganz glücklich auf dem Weg Richtung Süden.

    Und dann beschreiben die Worte "abartiger Gegenwind mit Regen" den restlichen Tag ganz gut. Kurzer Zeit auf der Landstraße müssen wir auf die stark befahrene Bundesstraße auffahren. Wir kämpfen mit LKWs und Autos um den rechten Fahrbahnrand und strampeln dazu noch bei unterdurchschnittlich geringen Gängen gegen den Wind da vergehen schon mal drei Stunden bis man 40 km auf dem Tacho hat. Ach ja, nicht zu vergessen sind die ganzen Baustellen. Es wurde immer eine Fahrbahnhälfte der Bundesstraße gesperrt und der Verkehr mit des Ampelschaltung durchgeleitet. Mit dem Fahrrad sind wir natürlich viel zu langsam und müssen immer zwischen Gegenverkehr und Verkehr von hinten abwechselnd bei Rot durch den Sperrbereich fahren. Gibt Angenehmeres. Zum Mittagspause kommen wir in einer Kleinen Stadt an und Juli geht in den Supermarkt. Dieser entwickelt sich als riesige Einkaufsladen mit Dimensionen einer Metro in der es ganze Regale voller Olivenöl gibt. Da vergehen schon mal 30 Minuten bis man einen kleinen Einkauf getätigt hat und wieder vor der Ladenfläche erscheint. Das Einkaufszentrum war so gigantisch, dass man sogar gefühlt einen Kilometer bis auf Toilette laufen musste. So, wir fuhren noch ein Stück weiter und suchten uns dann einen Platz am See für die Mittagspause. Wie den Bildern zu entnehmen ist gab es Tomate Mozzarella und dazu einen richtig ordentlichen Regenschauer. Es hat nichts genützt sich unter die Bank zu legen, wir wurden einfach erbarmungslos geduscht. So packten wir noch halb hungrig alles wieder ein und fuhren einfach los. Was soll's. so gestaltete sich auch der restliche Abend. Es regnete wie aus strömen, die Regenjacken waren irgendwann durch und wir hoffen nur auf eine kurze Pause im Trockenen um das Zelt aufzubauen. Irgendjemand hatte großes Erbarmen mit uns und lies uns einen ziemlich guten Schlafplatz finden. An einem See, der zwar untrinkbares Wasser hatte, gab es viele Holzunterstände mit Tischen und Bänken, die an einer Stelle so weit auseinander standen, dass unser Zelt gerade so dazwischen passte. Es stand also im Trockenen.

    Müde kochten wir uns noch eine große Portion Reis mit Mais und Bohnen und legten uns dann ins Zelt. Ein Holzunterstand weiter wurde in voller Lautstärke litauische Schlagermusik gehört, liebes tief in die Nacht andauern sollte. Gegen 5 Uhr morgens wurde noch mal richtig schön aufgedreht, wir beiden schauten uns verstört an und vielen dann wieder todmüde in den Schlaf. 100 km am Tag sind schon anstrengend
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  • Litauen ist wirklich was besonderes

    2 августа 2023 г., Литва ⋅ ☁️ 18 °C

    Schön, wenn man aufwacht und das Zelt ist trocken :) Wohlgemerkt, es war schon zehn Uhr, aber der gestrige Tag war sehr anstrengend und die Nacht Dank der Partywütigen recht durchwachsen. Aber hej, die Sonne kam langsam durch und wir haben erstmal den Kocher angeworfen um uns mit den Eiern von der netten Familie am Vorabend ein Rührei zu machen... Das war das genialste Sandwiches seit langem!
    Um etwa 12 Uhr ging es los. Kurz lässt sich der Regen blicken, den wir aber sofort wieder mit unseren Regenjacke vertreiben. Über mehr oder weniger stark befahrene Straßen geht es in den Kirchenort Siluva. Hier steht eine Kapelle zu Ehren der Jungfrau Maria welche hier 1608 auf einem Stein erschienen sein soll. Der Papst war auch schonmal hier deshalb gibt es hier auch einen damals extra für Ihn errichteten Hubschrauberlandeplatz.

    Unser Mittagessen genießen wir um 18:00 an einer Pilgerhütte und heizen weitere Kilometer über Schotter wegen durch die atemberaubende Abendsonne. Na gut das ist vielleicht alles etwas dick aufgetragen aber schön war es allemal.
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  • Aaaaaaaaaaaaaaa GEGENWIND

    3 августа 2023 г., Литва

    Guten Morgen, hier kommt der Nachfrage zu gestern. Einer viel zu kurzen Nacht neben der großen Brücke über den Fluss Memel klingelt unser Wecker um 7 Uhr und wir machen uns daran schnell zusammen zu packen. In statdnahen Gebieten zu campen ist ja immer so eine Sache.... Wir versuchen es eigentlich immer zu vermeiden, oder dann sehr unauffällig zu bleiben.

    Leider schafften wir es nicht, alles zu verräumen, bis es das erste Mal schüttete. Folglich musste das Zelt klitschnass in den Packsack und wir radelten in Regenmontur los. Aber mit dem Wissen, dass es zeitnah aufhören sollte, war der Regen okay.

    Ja, der Regen war das kleinste Problem, denn dann kam der Wind! Schrecklich! Wir saßen 7 h im Sattel für schlappe 88km mit 12,6km/h. Zwischenzeitlich rollte Juli innerlich schon mit den Augen, weil ich mit 9km/h hinter ihm her kroch, aber manchmal geht es einfach nicht mehr. 20 km Schotterweg gaben Laura dann den Rest. Ständig hüpfte das Rad durch die Gegend und es fühlte sich an, als ob dort sandige Untergrund Hände bekommen hätte und sich mit aller Kraft am Rad festhalten würde. Selten war Radfahren so schrecklich wie heute!

    Naja, nach 40 km ließen wir uns in Kudirkos Naumiestis nahe der russischen Grenze zu Kaliningrad im Windschatten einer gigantischen Kirche nieder. Der Blick durch die Fenster sah wirklich schön aus! Ohne Wind verbrachten wir 2 sehr erholsame Stunden auf der Kirchenwiese, schliefen und mampften Mittagessen. Der Wind pustete in der Zwischenzeit das Zelt trocken (wenigstens dafür ist er nützlich 🙈).

    Bis zum nächsten Einkauf sollten viele weitere Stunden und Kullertränen vergehen. Der Wind wurde noch schlimmer und die weitläufigen Felder boten keinerlei Schutz. Vor allem die Lautstärke der Luft in den Ohren ist auf Dauer unerträglich. Was sollst, wir mussten weiter, denn es gab nichts zum Zelten in der Gegend. Alle 2km machten wir eine Trinkpause, kontrollierten per Google maps ob wir auch ja schon weiter gekommen sind (eigentlich voll der Blödsinn, aber es beruhigt, wenn die Zahl der Distanz zum Zielort in Häppchen kleiner wird) und kamen schlussendlich bei einem Haus an, dessen Besitzer uns Wasser geben konnte. So waren wir um 20 Uhr immerhin in der Lage, einen Schlafplatz aufzusuchen, denn ohne Wasser kocht sich Reis schlecht und der Körper bleibt unerträglich klebrig. Die Tochter hat uns dann auf englisch einen schönen Zeltspot in 6 km Entfernung beschrieben, und so ging es doch nochmal in den Sattel. Diesmal mit Zeitdruck, weil die gigantischen Regenwolken immer näher kamen.

    Wir schafften es rechtzeitige, das Zelt aufzubauen (stand wie ne 1 trotz Sturm), in den Wellen des Sees zu baden, Reis und Curry zu kochen und alle Sachen im Vorzelt zu verstauen. Kaum saßen wir drinnen und griffen zu den Löffeln, tröpfelten die Regentropfen auf die Außenplane. Was für ein Timing 🥰

    Schön, dass der Tag ein so gutes Ende genommen hat und wir gemeinsam alles durchgestanden haben. Danke Juli, dass du mich immer wieder auffängst!

    Ach ja, auf dem einen Bild sieht man die Grenzpfosten zu Kaliningrad rüber
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  • Bis Balt-ikum, hallo Polen

    4 августа 2023 г., Польша ⋅ ☁️ 22 °C

    Ja, der Titel des heutigen footprints beschreibt ganz gut wo wir heute lang gefahren sind. Zeitig, wieder um 7 Uhr, klingelte der Wecker und wir packten unsere sieben Sachen zusammen. Dank des starken Windes in der Nacht war auch alles schon um 7 Uhr früh trocken. Vorne am Wasser war es etwas windstiller und wir genossen in der Sonne unser morgendliches Porridge. Selbstverständlich durfte das Schaukeln bei Wellenrauschen nicht fehlen. Wir machen uns auf den Weg und passieren wunderschöne Landschaften entlang des Sees. Es erinnert uns fast schon an das Allgäu, nur dass die hohen Berge fehlen...An dieser Stelle viel Spaß im Walsertal 😉.

    Nach 10 km biegen wir in einen Feldweg und nähern uns dem Dreiländereck zwischen Kaliningrad Polen und Litauen. Ruckzuck sind wir dann auch schon aus dem Baltikum raus. An dieser Stelle muss kurz erwähnt werden, dass wir auf jeden Fall noch mal nach Litauen kommen wollen. Nicht nur die Landschaft sondern auch die Architektur in den Städten und die Geschichte hat uns hier besonders beeindruckt. Vielleicht kommen wir das nächste Mal aber mit der Fähre nach Kleipeda🤪.

    Gegen alle Erwartungen kommen wir trotz des Windes recht schnell voran. In Polen stehen überall Bäume am Wegesrand, die uns idealen Windschatten spenden.
    In Goldap gönnen wir uns einen Baumstriezel mit Softeis und Erdbeeren und machen eine entspannte Mittagspause im Stadtpark-sehr angemehm. Gegen zwei geht es weiter, denn es stehen noch 56 km an:)

    Am Nachmittag folgen wir dem GreenVelo Radweg, der super toll ausgeschildert und sehr gut zu fahren ist. Wir düsen über einen langen Bahndamm durch Wälder und Wiesen, vorbei an grasenden Kühen und haben stets einen warmen Wind im Gesicht.

    Jetzt liegen wir auf einem polnischen Party Campingplatz und lauschen schlechten Remixen... Aber die Dusche war warm und für den Preis ist auch die Beschallung okay :) müde ist eh alles egal, da schläft man einfach ein 😇
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  • 8000 Kilometer 😇

    5 августа 2023 г., Польша ⋅ 🌧 17 °C

    Heute Morgen starteten wir gemütlich auf dem Campingplatz in den Tag und genossen unser Porridge mit selbstgepflückten Mirabellen bei Sonnenschein und Seeblick. Dank leichtem Rückenwind flogen wir bis zur Mittagspause die vielen kleinen polnischen Hügel hoch und runter, passierten viele kleine Dörfer und fuhren an unzähligen Getreidefeldern vorbei. Auch heute wurde wieder fleißig gemäht und rumgestaubt.

    Nach knapp 60 km holte uns der Regen ein und wir suchten Unterschlupf in einer Bushaltestelle samt Schwalbennest. Wir vesperten, diesmal wieder mit Olivenöl und syrischem Gewürz, und versuchten herauszufinden wo man in polenweltcampen darf. Leider wollte die Karte in der mBDL-App einfach nicht laden... In Bartoszyce besuchten wir den Marktplatz (siehe Bild mit dem Gebäude) und kaufen gleich noch fürs Abendessen ein. @Amelie,natürlich bei LIDL🙈🥰

    Das Essen gab es 30 km weiter an einem "Badesee" (sehr flach und klein). Das Wasser war sogar halbwegs klar und warm, sodass wir trotz der kühlen Temperaturen baden konnten. Irgendwie muss man ja die Sonnencreme los bekommen... Da hilft natürliches Peeling mit Sand 🤣

    Wir tranken noch einen 3 in 1 Kaffee, kocht Nudeln mit Pesto und aßen zur Krönung des Tages noch 500ml selbstgemachten Pudding im Zelt. Ein Hoch auf die gigantische Kalorienaufnahme🤪.

    Danke Annina für das schöne Donnerstagstelefonat :)

    Ach jaaaaaaaa, wir haben heute die 8000 Kilometer geknackt 🎉🎊🎉🎊🎉🎈🚲🚲

    Und unsere Füße sprechen für sich :Deutscher Sonnenabdruck: Die Sandale
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  • Donnerwetter

    6 августа 2023 г., Польша ⋅ ☁️ 21 °C

    Julis Gedanken vom dem Einschlafen gestern Abend: Ach, das könnte eine der schönsten und ruhigsten Nächte mit Grillenzirpen sein...

    NEIN, leider nicht. Gegen drei wachen wir im Zelt auf, weil es ständig in der Ferne grummel und der Himmel ab und zu aufleuchten. Nervig, da ist wohl ein Gewitter in der Ferne. Naja, wir ziehen die Schlafmasken auf und versuchen das Strobolicht zu ignorieren. Doch nach wenigen Minuten müssen wir erschrocken feststellen, dass der leichte Nieselregen in einen starken Schauer übergegangen ist und es immer weniger gezählte Elefanten zwischen Blitz und Donner werden: Das Gewitter kommt uns besuchen. Hmmm, was macht man da in einem Zelt am Waldrand an einem See? Ist man da irgendwie geschützt? Googel gibt uns den Tipp uns in ein Gebäude oder ein Haus zu flüchten.... Hahahaha. Alternativ soll man natürlich Waldränder und Wälder meiden, auch nicht einfacher umzusetzen. Schlussendlich beruhigen wir uns damit, dass die Blitze einige wenige Kilometer weiter einschlagen (Live-Blitz-Verfolgung bei Regenradar.com). Doch was ist dieses lila etwas, das auf uns zu kommt? Eine der gigantischsten Gewitterfronten unseres Lebens. Im Sekundentakt schlagen die Blitze auf Julis Handybildschirm ein und der Himmel zuckt wie bei einem Konzert. Es gab eigentlich keinen einzelnen Donnern mehr sondern es war, als würden Düsenjets über uns im Kreis Truppenübungen abhalten.
    Zum Glück pustete ein Wetterfrosch ganz stark aus dem Himmel und schob die Front 4 km an uns vorbei. So waren die Blitze zwar sichtbar, aber bis auf wenige Momente nicht spürbar.

    Selten hatten wir ein so mulmiges Gefühl im Magen! Während es so grollte, drückten wir uns fest und saßen dann mit maximalem Abstand in der Russenhocke auf unserer Isomatte jeweils mit Sandalen an um den Blitz im Notfall bestens abzuleiten.... Das war im Nachhinein eine völlig komische Situation um fünf Uhr nachts und ich muss schon beim Darandenken lachen....🙈🤣
    Wir haben es überlebt, jetzt grüßt morgen der nächste Sturm über der Ostsee. Hallooooo, wo ist der entspannte Sommer??? Oder ist das der liebe Herr Klimawandel?

    Anhand der Regenmenge (5 cm im Topf, also 50l/m2, oder?) war das mal wieder ein Starkregenereignis! Zum Glück ist unser Zelt so gut und es hat alles prima ausgehalten. Lediglich der Regen hat etwas Matsch ins Vorzelt gespritzt und die Wiese um uns herum in ein Schlammbad verwandelt. Sogar der Wasserstand im See ist spürbar angestiegen und die Straßen waren alle ausgespült.

    Naja, als wir Aufwachen hatte es eine dichte düstere Nebelsuppe vor unserem Zelt. Das komische war nur, dass es schon 25 Grad hatte und wir wie wild schwitzen. So muss es sich in den Tropen anfühlen! Wir machten erstmal Frühstück, räumten rum und durften dann freudig feststellen, dass unser Zuhause trotz Nebel trocknet. Wie auch immer das möglich ist bei einer Luftfeuchtigkeit von 100%..... Sachen gibt's, die gibt's eigentlich gar nicht 🤭.

    Gefühlt verkatert von der Nacht (die 2,5% Radler des Vorabend und der Schlafmangel haben sich Mühe gegeben) rumpeln Wir los und durchqueren gigantische Schlammpfützen, überspülte Straßen und subtropisch tropfende Waldwege.

    Heute war der Wind endlich mal auf unserer Seite und schob uns bis zur Ostsee! Wir machten nach 40km eine kurze Pause mit Banane und Berliner und kamen dann zur Mittagspause nach 75 km in Braniewo an. Dort gab es einfach einen Bogen, aus dem Sprühnebel kam, was irre angenehm bei 37°C war!

    Das 17 Uhr Gewitter verfehlte uns doch dann drohte schon das 19 Uhr Gewitter. Wir dünsten den GreenVelo Radweg über Forst - und Betonplattenwege entlang und kamen an einem Campingplatz an. Geduscht und satt fühlt es sich gleich wieder an, als wäre man ein normaler Mensch.

    Danke Isa für das lustige und sehr schöne Telefonat und bis bald 😃
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  • Am Stadtrand von Danzig

    7 августа 2023 г., Польша ⋅ 🌬 14 °C

    Heyho, wir sind in Danzig in einem super tollen Hostel angekommen. Es ist sogar das harmonische und gemütliche Hostel, in dem wir je waren. Jeder quatscht mit jedem, es gibt Apfelbäume und Sonnenblumen im Garten, zwei Katzen zum streicheln, eine tolle Küche und ein geniales Wohnzimmer um sich bis spät in die Nacht mit Menschen über ihr Leben zu unterhalten. Wow!

    Morgen schauen wir uns dann die Stadt an und machen einen Pasuetag, denn der Wind wird morgen noch stärker!

    Heute früh ging es schon um halb neun aufs Rad um vor dem starken Wind zumindest die frontale Gegenwind Passage zu schaffen. Danach kam der Wind "nur" noch von schräg vorne, sodass wir (ich im Windschatten von Juli) mit ca. 16 km/h erstaunlich gut voran kamen.

    Ansonsten grüßt der Ostseeküstenradweg mit Beton Platten, besonders jene mit Löchern @Isa 🤣. Gestern hast du uns ja noch davon erzählt... Heute nerven sie uns schon.

    Mittags gab es bei Lidl ein gigantisches Nusshörnchen und Mittagspause machten wir in einem Bushäuschen, um dem Wind zu entkommen. Er war sogar so stark, dass er Julis Brot gleich zwei Mal runter warf (oder heute war Fallentienstag🤪.
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  • Das Hostel Mamas&Papas in Danzig

    8 августа 2023 г., Польша ⋅ ☁️ 14 °C

    Unser Tag in Danzig gestaltete sich sehr gemütlich. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hostel, das inklusive war, haben wir uns erstmal auf das Sofa im Gemeinschaftsraum verkrümelt und einen Internetvertrag für Aachen abgeschlossen. Das Mieten des Umzugswagens durfte auch nicht fehlen, genauso wie der Strom- und Gasanschluss. So langsam rückt alles in greifbare Nähe.... 👌

    Dank der sehr günstigen öffentlichen Verkehrsmittel konnten wir für 1 € pro Person in die Innenstadt mit dem Bus fahren. Wir bummelten kreuz und quer durch die Altstadt ohne ein wirkliches Ziel und waren sehr begeistert von den vielen kunterbunten Häusern und Straßen. Es waren unfassbar viele Touristen unterwegs, aber wir waren ja auch welche 😉.

    Zur Mittagspause probierten wir die traditionellen Pierogi, ähnlich wie Ravioli oder Maultaschen, die mit ganz unterschiedlichen Füllungen hergestellt werden und sehr lecker sind. Danach schauten wir uns noch den Hafen an und gingen anschließend noch etwas essen. Besonders schön waren die vielen jungen musikalischen Leute, die an jeder Ecke entweder Geige spielten, trommelten oder sangen. Ach ja, dank der Speisekarte im Restaurant stießen wir auf die Geschichte von Herrn Fahrenheit 🌡️. Er lebte in Danzig und entwickelte hier das erste zuverlässige Thermometer. Weil er mit Quecksilber gearbeitet hat, ist er aber schon nach 50 Jahren gestorben....
    Ein Denkmal mit einem Thermometer und einer fragwürdigen Figur ist in der Innenstadt zu finden.

    Kurz vor dem Nachhauseweg fing es natürlich mal wieder unerbärmlich an zu schütten und wir flüchteten uns in ein gigantisches Einkaufszentrum. Kurze Zeit später haben wir den Bus wieder zum Hostel genommen und verkrochen uns erstmal unter unseren Bettdecken. Lümmeln tut gut.
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  • 117km auf'm genialen Ostseeküstenradweg

    9 августа 2023 г., Польша ⋅ ☁️ 13 °C

    Unser heutiger Morgen startete wieder am Frühstücksbuffet im Hostel. Opa Dr. Stephan mit Adelstitel Halbeisen erzählte uns seine abendlichen Begegnungen und wir saßen gemütlich auf dem Sofa und schmunzelten. Gestärkt packten wir unsere sieben Sachen zusammen und belugen unsere Drahtesel. 🚲🚲 Selbstverständlich durfte eine Streicheleinheit mit der Hostelkatze Kevin nicht fehlen. Die Sonne schien und unser Weg in die Stadt hinein war sehr gut zu befahren. Wir hatten fast keine Ampeln und flogen nahezu durch Danzig (großes Lob an die sehr gute Radinfrastruktur!!), weiter nördlich durch Sopot und noch weiter nördlich Gedynia hindurch.

    Isa und Ole hatten uns aus ihrem Urlaub schon viel von den Kirmesfahrzeugen an den Ortseingängen berichtet und ja wir haben sie heute live und in Farbe erlebt.🎊🤣 Überall duftet es nach Zuckerwatte, Leute laufen mit Softeis herum und Bernsteine werden verkauft. Ganz wichtig sind aber die gigantischen Hüpfburgen, mal sehen wie es sich in den nächsten Tagen entwickelt. Der Ostseeküstenradweg ist sehr schön angelegt und wir können häufig auf die Ostsee schauen. Kurz vor unserer geplanten Mittagspause in Puck fährt sich Laura erstmal noch mal ein Loch in den Vorderreifen und wir müssen flicken. Zum Glück ging alles reibungslos schnell und wir hatten gerade alles zusammengepackt, als der Regen einsetzte. Schnell düsen wir zum ersten Dönermann seit knapp vier Monaten und gönnten uns eine große Falafel und Fleischrolle. Einfach ultra lecker.🥰

    Nachdem der Regen vorerst ausgesetzt hatte radelten wir weiter, denn morgen wollen wir ja auf der Düne bei Leba sein. Zwischenzeitlich wollten wir sogar heute noch dorthin fahren, entschieden uns aber dann doch nach 117 km das Zelt aufzubauen und die restlichen 30 km morgen zu rollen. So gab es am See noch einen Kaffee und Schwarztee mit frischer Kuhmilch und sehr lecker angebratene Pierogi, gefüllt mit Ricotta und angebraten mit Paprika gewürzt. Auf dem Parkplatz hier sind noch zwei andere Camper und wir fühlen uns sicher und freuen uns auf einen erholsame Nacht.

    Morgen scheint hoffentlich mehr Sonne als heute, Denn es war mit teilweise nur 14 Grad und Regen wieder ungewöhnlich kühl. Wir fühlen uns an die Zeit auf den Lofoten zurück erinnert. Nicht zu vergessen ist natürlich, dass wir heute mittag noch mal einen zweiten gigantischen Schauer abbekommen haben. Wenn es hier regnet, dann kommt so ein richtiger Platzregen runter
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  • Die Sanddüne bei Leba

    10 августа 2023 г., Польша ⋅ ⛅ 15 °C

    Guten Abend! Heute hatten wir einen sehr kurzen angenehmen Radeltag mit nur 30 km bis nach Leba, dem ersten abartigen Tour-Hotspot seit langer Zeit! Hier reiht sich eine Bude an die andere, es gibt zig Campingplätze, gerade ein Panflötenkonzert in direkter Nachbarschaft, ein Motoradrennen, Besoffene, die vor dem Zaun (2m neben unserem Zelt) umfallen und ganz viele laut redende Menschen. Joa, Camping ist manchmal sehr lebendig.

    Dafür hatten wir sehr viele schöne ruhige Momente am Meer heute Mittag. Wir sind vom Campingplatz aus 7km zur Düne gelaufen (Eintritt hat 8 zln für uns beide zusammen gekostet, also umgerechnet 1,91€, süß:). Und ja, die Düne war auch dieses Mal sehr beeindruckend groß. Erstaunlich, dass es einfach so viel Sand auf einem Haufen geben kann.

    Und zum Abschluss des Tages gab es noch sehr schöne Telefonate mit Nele und David!
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  • 100km weiter im Wald mit Felgenriss

    11 августа 2023 г., Польша ⋅ 🌙 16 °C

    Hallooooooo, warum ist Zuhause immernoch 629 km entfernt 🤣? Wir liegen klebrig umgeduscht (haben kein Wasser mehr) im Zelt und mussten vor 20 km feststellen, dass Julis Hinterrad-Felge an fünf Stellen gerissen ist. Was zur Hölle!!!!!! Joa, wir gucken mal, wie weit wir kommen.

    Heute sind wir größtenteils auf dem Eurovelo 10 geradelt, der erstaunlich schön gelegt und ausgeschildert ist (wir haben uns heute zum ersten Mal kurz verfahren und "nur 4 km" zusätzlich zurück gelegt. Zwischenzeitlich waren zwar viele sandige Passagen dabei, doch mit niedrigen Gängen kamen wir trotzdem ganz gut durch. Und die Wälder waren magisch, fast schon wie Zauberwälder. Überall Heidelbeeren und riesige Farnflächen unter dichten Kieferndächern. Hier ist der Radweg auch gut bevölkert und man sieht viele Familien auf Radreise.

    Alle paar Stunden kommt man in die besagten Strandorte mit gigantischen Hüpfburgen, Pommesbuden , Zuckerwatteständen und Softeis (bei letzterem mussten wir heute Mittag mal eine Verkosten durchführen... erstaunlich gut :)) Und auch ja, selbstverständlich fahren überall Bummel ahnen rum. Es fühlt sich fast so an, als wäre man in einem riesigen Europapark 🤪.

    Ansonsten war das Telefonieren mit Amsel wieder super schön! Hoffentlich hast du es heute Nacht nicht so kalt und die Bilder mit der Drohne sind gut geworden! Bis die Tage!
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  • Slalom fahren in poln. Strandpromenaden

    12 августа 2023 г., Польша ⋅ ☁️ 21 °C

    Heute waren wir selbst im Spiel Subway Surfer gefangen, leider gab es die Funktion Springen nicht und wir konnten lediglich auf der Horizontalen links und rechts an unfassbar unlogisch laufenden Menschen oder Hunden vorbei düsen. Manche Menschen bleiben einfach auf der Straße stehen, wenn man klingelt, andere reagieren gar nicht. Alternativ kann man absichtlich in die falsche Richtung gucken und schnurstracks über die Straße rennen.... Eins der Highlights war, als eine Frau ohne zu schauen ihren Kinderwagen einfach in den Fahrradweg geschoben hat!!! Naja, wir haben zum Glück keinen Hund, keine Oma, kein Kleinkind und keinen anderen Passanten über den Haufen gefahren:)

    Man muss schon sagen, dass die Infrastruktur in den Küstenorten sehr gut ausgebaut ist. Der Eurovelo ist überall ausgeschildert und meist gibt es einen separaten Fuß und Fahrradweg, was Radfahren hier sehr angenehm macht. Dennoch war es irgendwann nervig, an der 20. Hüpfburg vorbei zu fahren und das 35 mal Softeis am Straßenrand zu sehen. Wir blieben hart und düsten weiter. Denn unser Radeltag startete heute schon um 8:30 Uhr und endete um 19 Uhr mit stolzen 132 km. Als Belohnung gab es gerade noch die polnischen Pierogi einmal herzhaft und einmal süß (eigentlich ein Fehlkauf, der sich als wahren Schatz entpuppt hat!).

    Ansonsten ging es heute viel direkt am Meer entlang (selbstverständlich über die Holpersteine mit Löchern 🤭) und wir machten Mittagspause direkt am Strand (Wohlgemerkt bei 32 Grad!!)

    Jetzt liegen wir geduscht auf einem Campingplatz und lauschen dem Gemurmel und Geschnatter der zig anderen Deutschen hier.
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  • DEUTSCHLAND

    13 августа 2023 г., Германия ⋅ ☁️ 20 °C

    Wie packen wir den heutigen Tag in Worte?
    Also, es ging mal wieder los mit einem Porridge und dem Warten, bis das Handy voll ist. Der sehr provisorische Campingplatz hatte zum Glück eine Steckdose in der Küche (an der eigentlich der Wasserkocher oder der Toaster angeschlossen war) . Da wir so früh dran waren, konnten wir etwas Strom für uns zapfen👌 Gegen 8:30 Uhr packten wir das Zelt ein und folgten dem Eurovelo 10 weiter Richtung Grenze. Wir düsten wieder zwischen viel zu viel trödelnden Touristen mit viel zu vielen Hunden an langen Leine herum (vom Gucken wird der Weg nicht breiter, oder vom Kind-an-die-Hand-nehmen verschwindet man trotzdem nicht vom Radweg...) und wunderten uns, warum der Radweg immer durch die Fußgängerzone verläuft.... Dennoch haben wir um kurz vor 12 schon knapp 50 km geschafft. Zur Belohnung gab es eine große Pizza für jeden.

    Landschaftlich waren heute gigantische Buchenwälder angesagt. Wir freuen uns schon auf die Laubbäume um Aachen herum. Zur Abwechslung gab es dann wieder Kiefernwald mit dicken fetten Heidelbeeren und halb Polen stapfte durch den Wald um Pilze zu sammeln.

    Der tagtägliche Gegenwind der Westwindzone blieb in den Baumwipfeln hängen und wir konnten sanfte Hügel auf holprigen Waldwegen weiter Richtung Deutschland düsen. Gegen 17 Uhr haben wir die Fähre in Swinemünde genommen und kauften uns kurz danach ein Eis. Ja, und dann sahen wir auch schon die Grenzsteine zwischen Polen und Deutschland!!!!!! Die Kilometer danach waren voll von emotionalen Auf und Ab, Freude lachen und weinen, aber auch letzterea aus Freunde. Jetzt sind wir doch tatsächlich schon 8700 km geradelt und sind wieder in Deutschland angekommen. So richtig will es noch gar nicht in den Kopf hinein.

    Woran man merkt, dass man in Deutschland ist:
    -grüne Fahrradschilder in jedem Kaff
    -Kutschen auf Usedom (Fortschritt durch Technik und so....)

    Jetzt liegen wir in einem Wald und legen uns nach 138 km gleich schlafen. Gute Nacht :)
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  • Heute: Deutsches Brot

    14 августа 2023 г., Германия ⋅ ☁️ 22 °C

    So ein Tag ist ganz schön lang. Nach einer unfassbar ruhigen Nacht mitten im Wald hat heute morgen um kurz vor 7 Uhr unser Wecker geklingelt. Wildcampen in Deutschland ist ja immer so eine Sache... Um nicht aufzufallen, packten wir daher unser Zelt schnell zusammen. Die ersten Sonnenstrahlen schauten zwischen den Bäumen hindurch und wir bahnten uns den Weg durch die vom Tau nassen Gräser zurück auf den Fahrradweg. Nach 10 km erreichen wir Anklam und machen dort eine Frühstückspause. Man könnte meinen, dass das bei einem deutschen Bäcker ganz einfach sei. Doch nachdem wir glücklich unsere vier Brötchen bestellt haben und bezahlen möchten, schaut uns die Verkäuferin ganz verwundert an: Wir nehmen nur Bargeld. Jetzt sind wir doch vier Monate durch die Welt geradelt und haben kein einziges Mal Bargeld gebraucht. Kaum ist man in Deutschland ist die Digitalisierung stehen geblieben....
    Zum Glück konnte Juli bei einem nahegelegenen Geldautomaten Geld abheben und uns so unser Frühstück besorgen. Die Brötchen waren auch wirklich richtig gut.

    Um 9 Uhr war es schon so warm, dass wir den Fahrtwind vermissen und uns weiter auf dem Weg machten. Der nächste Stopp hieß Neubrandenburg, die Stadt sah auf Google Maps mit dem alten Stadtring sehr besonders aus, doch bis auf die gut restaurierten Stadtmauern war vom ursprünglichen Stadtbild nichts mehr zu sehen. Der Marktplatz war hochmodern und ein fragwürdiges kleines Geschäft reite sich an den nächsten Drogeriemarkt. Immerhin gab es hier alles, was die Deutschen anscheinend brauchen. Für uns fiel die Wahl auf Back-Factory, wo Julian für 9 € 3 geniale Brötchen kaufte. Im Schatten eines Schirmes hielten wir einige Zeit aus, futtern noch ein leckeres Eis und machten uns dann wieder auf den Weg. Landschaftlich wurde es immer hügeliger. Von wegen Norddeutschland ist flach! Ständig geht das kleine Hügel hoch und auf der anderen Seite wieder runter. Natürlich sind Sie immer genau so, dass man mit dem Schwung vom vorherigen Hügel nicht ganz auf den danach folgenden Hügel hochkommt sondern man in den kleinsten Gang schalten muss und sich die 10% Steigung hoch quält. Als Abkühlung sind wir in Neuscharnitz erstmal durch den Brunnen gerannt. Und während wir mit Amelie über gerissene Felgen per WhatsApp geschrieben haben, kamen wir immer weiter an unser Tagesziel heran.

    Nach 130 km erreichten wir das Saunahaus von Jens. Es ist so schön ihn und seine Frau zu sehen. Jens haben wir kurz vorm Nordkap kennengelernt und sind mit ihm einige Tage lang zusammengefahren. Unsere Zeitrechnung seit Senja, also seit Jens, erreichte heute 5000 km. Insgesamt sind wir jetzt bei 8800 km. Und das Haus liegt direkt am See, so dass wir erstmal eine Runde schwimmen gehen konnten. Danach gab es eine unfassbar geniale warme Dusche und dann durften wir uns am vollgeräumten Kühlschrank bedienen. Jens Frau hat extra für uns alles hierher gebracht. Nachdem die zwei noch auf ein Bierchen vorbeigekommen waren, verzerrten wir das noch warme frischgebackene Brot von Jens mit ganz viel Butter und frischen Käse. Es ist so genial und zur Krönung des Tages gab es noch ein von Jens selbst geschnittenes Steak. Ralf, du wärst so stolz auf Juli, wenn du gesehen hättest, mit welcher Freude Juli gebraten und danach den Teller abgeschleckt hat. Denn die Fleischsoße ist das einzig wahre :)
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  • Ohne Worte

    16 августа 2023 г., Германия ⋅ ⛅ 15 °C

    Ja, jetzt sind wir ausgeschlafen und haben uns wieder etwas zivilisiert.

    Der letzte Tag (inklusive Nacht) unseres Abenteuers war, wie auf den Bildern zu sehen ist, relativ lang und etwas irre. Aber mal ehrlich, deswegen passen wir auch so gut zusammen. Hat der eine eine irre Idee, wird kurz gekrübelt, dann organisiert und schlussendlich einfach gemacht :) Und wann im Leben hat man schon so gut trainierte Beine um eine 300 km Strecke in Angriff zu nehmen? So schnell wahrscheinlich nicht mehr.

    So, nun aber von Anfang an:
    Die Nacht im Saunahaus bei Jens am Ellenbogensee war sehr ruhig und angenehm kühl. Da wir im Wohnzimmer auf unserer Isomatte schlafen konnten, hatten wir morgens auch keinen Druck das Zelt und Co zu verräumen und konnten ohne Stress um sieben, bzw. für die zweite Hälfte von uns um halb acht aufstehen. Bevor wir draußen auf der Terrasse unter einem gigantischen Laubbaum-Blätterdach im Schatten Platz nahmen, wurden noch Bratkartoffeln mit Kräuterquark für die Mittagspause gekocht.
    Das Frühstück mit getoastetem Brot und Spiegelei war der perfekte Start in den Tag.

    Gegen halb zehn fuhren wir mit viel Essen beladen von unserem( letzten) Übernachtungsspot los. Ziel waren eigentlich erstmal 130-150 km, damit der nachfolgende Tag nicht zu lange wird. Die Müritz überzeugt uns mit vielen schönen Buchenwäldern, Seen und schnuckligen Waldradwegen. Mit zunehmender Hitze stieg auch der Anteil an Höhenmetern und wir juckelten zig Feld- und Radweg zwischen Getreidefeldern auf und ab.
    Wir passieren den Lindenberg, Heidelberg und Berlinchen :?
    Wittstock/Dosse war zur Abwechslung mit einer alten Stadtmauer und vielen bunten Fachwerkhäusern ein schöner Anblick. In der Stadt haben wir unseren ersten Snackstopp gemacht und wieder mal gutes Saftschorle für alle Flaschen gemischt. Natürlich darf ein Gebäck auch nicht fehlen.

    Gestärkt ging es weiter und Mittagspause machten wir tatsächlich erst nach 85km am Bahnhof einer historischen Dampflockstrecke. Geschrieben stand: "Achtung Reisende! 1/2 Std. vor bzw. nach der angekündigten Abfahrtszeit gilt als pünktlich!" Reichsbahndirektion Schwerin

    Während wir da so saßen, Bratkartoffeln gegessen haben und den Schatten genossen meinte Juli: "Wenn wir jetzt durchfahren, sind wir morgen früh da..."
    Da ich die übrige Entfernung mit satten 204 km auf den Kilometer richtig tippte, sahen wir das als Zeichen und radelten los.

    Noch kurz um 18 Uhr Snacks eingekauft (viel zu viel!) und los ging die wilde Fahrt. Die 200 km knackte wir um 23 Uhr, was erstaunlich schnell ging. Wir hatten noch einen tollen Sonnenuntergang mit einer riesigen roten Kugel über Getreidefeldern und radelten immer weiter in die schwarze Nacht hinein.

    Um 24 Uhr gab es einen Abendesspause in einem Bushäuschen und wir genossen die Regenpause. Mit frischen Klamotten und Regenjacke ging es dann weiter ins dunkle Nichts. Der Po tat sich n gewaltig weh und dir Dunkelheit verstärkte die Müdigkeit.

    Somit zogen sich die anstehenden Stunden bis ins Unendliche. Irgendwann machten wir Musik an, um die Poschmerzen besser zu ignorieren und etwas Abwechslung zu haben. Ab und zu huschte eine Maus über den Weg (Sorry Maus, dass wir dich erwischt haben!!!!!!!) und Kröten saßen lebensmüde mitten auf dem warmen Asphalt. Naja, so kamen zu den müden Schlenkern auch immer wieder waghalsige Ausweichmanöver zu stande :)
    Irgendwann waren wir dann endlich in Celle. Um drei war die Stadt wie leer gefegt und wir tuckerten irgendwelche Schleichwege zu David und Kira. Danke für den Schlüssel!

    Joa, und dann waren es immernoch 20 km... Doch die vergingen zum Glück ganz schnell. Die Ortsnamen waren bekannt, die Kurven im Wald waren wie immer unendlich lange und irgendwann waren wir in Wietze! Als wir in Wieckenberg einrollten, dämmerte es und uns kullerten Freudentränen über die Wangen. Wir haben es einfach geschafft!!!!! Unglaublich!

    Überglücklich stopften wir die Fahrräder in die Wohnung, hüpften unter die Dusche und genossen noch den Sonnenaufgang.
    Dann hieß es einfach nur noch schlafen. Schlafen, ohne danach wieder aufs Rad zu steigen. Schlafen, ohne morgens das Zelt abzubauen und einen Schlafsack zu trocknen. EINFACH IN UNSEREM BETT SCHLAFEN. Wie toll es sein kann, einfach ins Bett zu liegen:))))
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