• Miss Mel

Weltreise

September 2019 - März 2020 Czytaj więcej
  • Nusa Lembongan & Nusa Penida

    3 grudnia 2019, Indonezja ⋅ ☀️ 30 °C

    Der Weg von Bali zur Nachbarinsel Lombok führt über das kleine Nusa Lembongan, an dem wir einen kurzen Zwischenstopp einlegen und uns einen entspannten Strandtag am "mushroom bay", einer süßen kleinen Bucht mit einer Hand voll Restaurants und Läden, gönnen. Die Insel besteht im Prinzip nur aus zwei Hauptorten. Dazwischen liegen abenteuerliche Wege, die unsereins keinesfalls als Straße bezeichnen würde und die uns bereits beim Transfer dorthin kräftig durchschütteln, obwohl wir nur Mitfahrer auf der Ladefläche eines umgebauten Pickups sind.
    Über die yellow bridge gelangt man zur nur einen Katzensprung entfernten Nachbarinsel Nusa Ceningan, wir jedoch starten dort nur unseren Tagesausflug zur größeren Nusa Penida, wo wir nach Ankunft auch direkt schon von unserem Fahrer erwartet werden. Die Organisation von vielen Dingen ist nach wie vor undurchsichtig und mit westlich-strukturierten Abläufen nur schwer zu begreifen, bisher hat aber alles immer wunderbar geklappt und so auch diesmal. Mit dürftigem Englisch, dafür aber lautstarker Gute-Laune-Musik holpern wir über die eher karge und trockene Insel und halten dazwischen immer wieder an den Top Sehenswürdigkeiten an. Nicht selten müssen wir dabei für unser Foto Schlange stehen oder uns über ignorante andere Touristen ärgern.
    Unseren Aufenthalt lassen wir abends gemütlich bei der untergehenden Sonne und einem Drink am Pool ausklingen.
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  • Gili Islands

    5 grudnia 2019, Indonezja ⋅ ⛅ 31 °C

    Ein weiterer Reisetag steht an und hätte nicht großartiger beginnen können: Nach einer zunächst zwar irritierenden Fahrt auf einem kleinen offenen Holzboot, neben dem ich locker hätte herschwimmen können, klären sich alle gedanklichen Fragezeichen schnell auf, nachdem wir mehr oder weniger auf offenem Meer auf unser "richtiges" (Schnell-)Boot umsteigen. Neben bequemen und ausreichend Sitzplätzen (leider keine Selbstverständlichkeit...) beginnt die Fahrt zudem mit dem Disneytraum meiner Kindheit König der Löwen auf den Screens im Boot (auch das definitiv Luxus) und endet nur knapp nach Filmemde auf den kleinen Gili Islands, vor Lomboks Nordwestküste gelegen.
    Die Ankunft dort könnt ihr am besten im ersten Video live nachvollziehen - und nur falls ich es noch nicht nachdrücklich genug erwähnt hätte: Das war eines von den guten Booten!
    Unser Domizil befindet sich auf Gili Trawangan, wie die zwei anderen "Gilis" eine Insel frei von motorisierten Fahrzeugen. Von daher gehören Pferdekutschen genauso zum normalen Anblick wie Fahrräder, die an jeder Ecke ausgeliehen werden können. Das Inselchen selbst beeindruckt von außen mit Traumstränden und klarstem Wasser, im Inneren hingegen dominiert das einfache Leben mit schmalen Sandgassen, einer Bevölkerung, die sich mit wenig zufrieden zu geben scheint und erfindungsreich ist, wenn es darum geht, Touristen um ihr Geld zu erleichtern.
    Bei einem Schnorcheltrip um die Gilis sehen wir Meeresschildkröten aus nächster Nähe, bekommen mehrfach Magic Mushrooms angeboten (was wir selbstverständlich ablehnen); leihen uns außerdem die obligatorischen Fahrräder für eine Tour um die Insel aus, genießen die Strände, beobachten den Wetterumschwung auf dem Meer und wagen uns zudem in das etwas verrückte Nachtleben, das gemessen an der Inselgröße erstaunlich viel zu bieten hat: verrückte Australier, die hier für Wochenendtrips herkommen und ihre Drinks aus ihren verranzten Schuhen trinken, Indonesier, die den originalen Reggae-Rasta-Lifestyle leben oder einfach eine dichte Fülle an Bars, die zu kurzweiligen Abenden einladen. Insgesamt eine lustige, verrückte Zeit, die aber wohl eher in die Kategorie "Geschmackssache" fällt - wer Ruhe, Einsamkeit und Erholung sucht, ist auf Gili T. verkehrt - wir waren goldrichtig hier ;)
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  • Lombok

    8 grudnia 2019, Indonezja ⋅ ☀️ 33 °C

    Wie die Bilder bereits verraten, steppt auf Lombok nicht gerade der Bär, was uns jedoch in die glückliche Lage brachte, wundervolle Traumstrände nahezu allein besuchen zu können.
    Überraschend gut ausgebaute Straßen mit geringem Verkehrsaufkommen schafften die idealen Voraussetzungen für entspannte Tage auf der Insel mit dem Roller.
    Weniger entspannt ist der morgendliche Ruf des Muezzins, der täglich um Viertel nach vier inbrünstig seinen Gesang startet und damit ein Durchschlafen verhindert. Daneben gehören neugierige Einheimische, ein 30+ °C warmer Pool, ein ebenso zu warmes Meer oder die Auswahl an günstigen Restaurants zu unseren täglichen Luxusproblemchen. Zeitweise kam das Gefühl auf, irgendwie fehl am Platz zu sein, da zwar alles auf den großen Tourismus wie in Bali vorbereitet scheint - tolle Landschaft, eine große Auswahl an Unterkünften, Traumstrände, Infrastruktur - aber wir weit und breit die einzigen Touristen sind und demnach auch die volle Aufmerksamkeit bekommen, nicht unbedingt immer in unserem Interesse.
    Definitiv zu unserem Vorteil jedoch ist es bei dem Versuch, Surfen zu lernen, da wir zu zweit zwei Lehrer zugewiesen bekommen, die sich gänzlich um unsere individuellen Schwächen kümmern können. Zwei Stunden auf dem Brett (bzw. ein großer Teil davon im Wasser unter oder neben dem Brett) vergehen wie im Flug und bescheren uns erste kleine Erfolgserlebnisse, kleine Schürfwunden, jede Menge Salzwasser in den Lungen und Sand in den Haaren.
    Alles in allem ein entspannter Aufenthalt mit wieder einmal sehr sehr tropischen Temperaturen, die jegliches Styling überflüssig machen, da die extreme Luftfeuchtigkeit binnen kurzer Zeit eh wieder alles zerstört. Lombok bietet sich für alle an, denen Bali zu umtriebig ist, die aber dennoch die reizvolle Welt Indonesiens genießen möchten.
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  • Bye bye Asia

    17 grudnia 2019, Indonezja ⋅ ⛅ 31 °C

    Drei wundervolle, aufregende, einzigartige, fremdartige und prägende Monate in Südostasien neigen sich dem Ende zu und ich vertreibe mir meine Wartezeit am Flughafen in Bali, bevor es für mich weiter auf den "roten Kontinent" geht.

    Was ich vermissen werde:
    • unfassbar günstiges Essen an jeder Straßenecke (einfaches Hauptgericht ab nem Euro)
    • günstiges Leben generell
    • gefühlt täglich eine frische Mango essen/ schlürfen/probieren/schälen lassen/... in jeglicher Form
    • mit dem Scooter über kleine Inselchen düsen
    • "Luxus" für unter 10 Euro: Massagen, Pediküre, Taxifahrten, Abendessen, etc.
    • die Gastfreundschaft und Herzlichkeit, mit der ich nahezu überall empfangen wurde

    Was ich nicht vermissen werde:
    • Reis zum Frühstück, Mittagessen, Abendessen, einfach immer (höchstens zur Mango, Desserts gehen immer)
    • hupende Taxifahrer, die mich auf sich aufmerksam machen wollen (auch wenn ich die 10 vor ihm fahrenden Taxis bereits abgelehnt habe)
    • penetrante Straßenverkäufer, die einen anbrüllen ("Shopping!", "Miss", "Lady", "Sister", "Darling", "cheap cheap", "Massage", ....)
    • fehlende oder fehlerhafte Fußwege: entweder schürft man sich die Zehen auf, weil man über die plötzlichen Löcher oder fehlenden Steine stolpert oder steht mitten im Verkehr, weil der Weg "endet"
    • dass vielerorts immernoch alles doppelt und dreifach in Plastik verpackt wird

    Worauf ich mich freue:
    • westlich zivilisierter Lebensstil (Australien, bitte enttäusch mich nicht!)
    • Badezimmer, bei denen der Duschkopf nicht unmittelbar und ohne Abtrennung über der Toilette hängt
    • Kleidergrößen, die nicht ausschließlich für XXS-Asiatinnen gemacht sind
    • Koalas, Kängurus und alle viele weitere Aussie-Klischees
    • kein Müll am Straßenrand
    • Backpackerland Nr. 1

    Was ich vorher nicht wusste:
    • in Asien herrscht überwiegend Linksverkehr, auch auf Rolltreppen
    • Kakerlaken können fliegen
    • Asiaten lieben Ed Sheran, Westlife, Ronan Keating und alles, was schön schnulzig ist
    • Karaoke ist ein Lebensgefühl: Man singt überall lautstark mit, auch als Mitarbeiter (Supermarkt, Tankstelle, Restaurant, Shop, Fahrer, ...)

    Was ich vorher nicht mochte, jetzt aber schon:
    • Yoga (außer die Stunde, als die Frau mit der Gitarre um uns am Boden Liegende herumtänzelte und sang)
    • Reagge
    • asiatisches Essen (natürlich nicht alles davon)
    • Geckos: Sie haben eine lustige Lache und fressen meine Feinde - dafür teile ich auch mein Zimmer mit ihnen (nicht, dass ich es verhindern könnte)
    • im Schatten liegen
    • Bier (sagen wir mal, ich hab mich damit arrangiert)

    Eine unfassbar tolle Zeit liegt hinter mir, entgegen manch missmutiger Prognosen bin ich wohlauf, wurde weder überfallen noch ausgeraubt, bin sonst keinen Verbrechern zum Opfer gefallen, die mir nur Böses wollen, auch die zahlreichen Nachfragen über plötzlich eintretende Veränderungen meines Stuhlgangs kann ich negieren, meine Auslandskrankenversicherung ist nur ein extra Papier, das ich ständig mitführe. Kurzum: Es geht mir prächtig. Keine Wehwehchen, keine Verletzungen, keine Alltagssorgen oder Ärger bei der Arbeit (hab momentan ja auch keine :D). Nichts anderes wünsche ich mir für meine weitere Reise!
    Ich probierte Tauchen und Surfen aus, paddelte mit dem Kajak über einen Bergsee, kam bei der Erkundung einer Metropole schon mal auf 15km Fußmarsch am Tag, bestieg einen Vulkan, sprang von 9m Klippen ins Meer und plantschte in Wasserfällen.
    Ich begegnete jeder Menge Affen, besuchte Elefanten, beobachtete Delfine und Schildkröten, lernte mit Geckos und Ameisen zu leben und konnte uns Europäern gänzlich fremde Tiere kennenlernen (Tarsier).
    Ich lebte in Ländern mit buddhistischer, muslimischer, christlicher und hinduistischer Religion, blickte in deren Alltag und Rituale. Nicht alles davon konnte ich auf Anhieb verstehen oder nachvollziehen, zeitweise war ich auch genervt von der X-ten Buddhastatue, den Opferschalen, die einfach überall mitten im Weg lagen, Prozessionen, die mir meinen eigentlichen Weg versperrten oder dem penetranten Gesang aus dem Minarett über Megaphone. Dennoch empfingen mich die Menschen, egal welcher Religion, Hautfarbe, Nationalität oder Körperform und -größe überall mit offenen Armen und waren stolz, mir ihr Land zeigen und ihre Kultur näherbringen zu dürfen.
    Ich verbrachte Stunden in schäbigen Bussen und grauenhaften Booten, bemühte mich, das viele grund- und kommentarlose Warten hinzunehmen und fuhr mit Tuktuks, Jeepneys, Motorradtaxis und weiteren Gefährten, die für den Transport umfunktioniert wurden, über abenteuerliche Straßen und fluchte nicht nur einmal über das südostasiatische Transportwesen.
    Dennoch bin ich mental ausgeglichen, positiv und voller Freunde auf alles Neue. An meiner Geduld arbeite ich noch, die Vergangenheit möchte ich hinter mir lassen - die besten Voraussetzungen für den zweiten großen Teil meiner Reise. Boarding now - bye bye Asia, hello Australia!
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  • Brisbane

    18 grudnia 2019, Australia ⋅ ☀️ 28 °C

    Welcome to Australia! Meine Reise startet an der Mitte der Ostküste, in Queenslands Metropole Brisbane, die am gleichnamigen Fluss liegt.
    Einen ersten positiven Eindruck bekomme ich bereits während des Fluges, als mir die australische Fluglinie vorzüglichen Weißwein serviert, etwas das ich in Asien schmerzlich vermisste!
    Als Schlummertrunk eignet er sich leider dennoch nicht und so komme ich nach meinem Nachtflug ziemlich gerädert an und verschlafe den ersten Tag überwiegend. Auf die Dachterrasse des Hostels schaffe ich es zum Glück aber dann doch und diese belohnt mich nicht nur mit einem Pool, sondern auch mit einem herrlichen Panoramablick über Brisbane. Da mein Körper noch auf tropisches Klima eingestellt zu sein scheint und bei 25 Grad zu frieren beginnt, verweile ich nur bis zum Sonnenuntergang dort.
    Am nächsten Tag überzeuge ich mich von der hohen Lebensqualität der Stadt, die auf dem ehemaligen Expo-Gelände nicht nur einen innerstädtischen Regenwaldpfad bietet, sondern auch ein Freibad, einen mit Sand aufgeschütteten Strandbereich sowie unzählige gepflegte Grünflächen mit Liegestühlen, Schattenplätzen, Bänken und Trinkwasserspendern - all das gänzlich kostenlos. Das Gratiswasser schmeckt zwar, als hätte man sich im Schwimmbad zu häufig verschluckt, dafür gibt es aber auch noch kostenlose Schifffahrten über den River mit mehreren Stops. Daneben befindet sich die Flaniermeile South Banks mit zahlreichen Cafés, Shops und Restaurants, die eine großartige internationale Auswahl anbieten (es überkam mich und ich musste mir eine überteuerte Breze in der german bakery holen). Meine Befürchtungen, hier hungern oder mich nur von einfachstem Supermarkttoastbrot ernähren zu müssen, um kein riesen Loch in die Reisekasse zu fressen, wurden nicht bestätigt. Natürlich sollte ich mich nicht täglich in den eben erwähnten Restaurants niederlassen, aber das breit gefächerte Angebot bietet eine Auswahl ähnlich wie zu Hause, sodass hier und da auch mal ein Kaffee drin ist oder ein Drink in der Happy Hour. Zudem gibt es preislich akzeptable Lunch-Angebote und die Hostels haben in der Regel recht gut ausgestattete Küchen, sodass ich nach über drei Monaten nun auch mal wieder selbst kochen werde.
    Insgesamt ist hier alles top organisiert, sehr sauber, es gibt keine Bettler oder lauten Straßenverkäufer, der Verkehr fließt in geregelten Bahnen und nicht zuletzt überzeugt Brisbane durch ein verständliches Nahverkehrssystem.
    Highlight meines Brisbane-Besuchs ist aber definitiv die erste Begegnung mit der einheimischen Tierwelt, für die ich mich auf den Weg ins Koala Sanctuary begebe. Neben Koalas und freilaufenden (bzw. hüpfenden) Kängurus sieht man dort auch erschreckend große Eidechsen, Dingos, kleine Schildkröten, zwei Süßwasserkrokodile, Kakadus, Flughunde, aber auch Schafe inklusive Hirtenhund und gängige Bauernhoftiere. Auch wenn sie sich nicht ganz so flauschig anfühlen, wie ich mir das vorgestellt hatte, bleiben die knuffigen Koalas meine Lieblinge, nicht zuletzt, weil sie bis zu 20 Stunden am Tag schlafen - und dabei ziemlich niedlich aussehen, wie sie so "gechilled" in den Eukalyptusbäumen abhängen und sich von nichts aus der Ruhe bringen lassen.
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  • East coast (New south Wales)

    31 grudnia 2019, Australia ⋅ ☀️ 30 °C

    Der südliche Teil von Australiens berühmter Ostküste bringt mich in gut zwei Wochen von Brisbane nach Sydney. Mit einem Hop-On-Hop-Off-Ticket reise ich bequem per Bus mit WLAN und USB-Anschlüssen an Bord die knapp 1000 Kilometer. Dabei verbringe ich zunächst entspannte Tage an der Gold Coast in Surfers Paradise (kein Witz, das ist wirklich der offizielle Stadtname). Über fast 60 Kilometer erstrecken sich hier die Sandstrände und locken mit der doch etwas rauen Brise Surfer aus aller Welt an, oder zumindest Touristen aus aller Welt, die hier zum Surfer werden wollen. Mein Bewegungsradius beschränkt sich auf ein paar hundert Meter den Strand auf und ab oder abwechselnd in den Swimming- oder Whirlpool im Hostel, ansonsten ist hier, zumindest tagsüber, eher weniger geboten, wenn man nicht täglich 100 Dollar in einem der Freizeit- oder Movieworldparks verprassen möchte. Paradiesisch ist es ansonsten auch nur mit Blick Richtung Meer, dahinter reihen sich nämlich in gar nicht so hübschem Ambiente die für den Massentourismus typischen Betonbunker ohne jeglichen Charme aneinander.
    Die Weihnachtsfeiertage verbringe ich in dem als Hippieort verrufenen Byron Bay mit einer Grillparty an Heilig Abend incl. pünktlich zum Essen auftretenden Regenschauern, viel viel Mariah Carey ("all I want for Christmas is youuuuuuuu") und einer ganzen Horde wild-verrückten Engländern, in unserer insgesamt doch sehr europäischen Gruppe aus fast 40 Backpackern. Ewig in Erinnerung bleiben werden mir die Feiertage am Strand und bei einer wunderschönen Leuchtturmwanderung zum östlichsten (Festlands-)Punkt Australiens.
    Die ebenfalls hauptsächlich aus Strandtagen und -wanderungen bestehenden Aufenthalte in Woolgoolga und Port Maquarie gönnen mir nochmal eine Verschnaufpause nach der wilden Weihnachtsfeierei und vor dem Besuch der Mega-Metropole Sydney.
    Da Port Macquarie erst vor kurzem noch von Buschfeuern heimgesucht wurde, wird das Silvesterfeuerwerk kurzerhand abgesagt und die Kosten stattdessen für die Einsätze der Feuerwehr gespendet. Eine absolut sinnvolle Aktion, an der auch Sydney sich ein Beispiel hätte nehmen können, auch wenn mein Silvester dadurch ungewöhnlich ruhig verläuft mit lediglich einem grölenden Partyboot voller Ü50-Gästen, das uns an der Uferpromenade streift, bevor wir in einer zu einem Club umfunktionierenen Hotellobby auf das neue Jahr anstoßen. Das "fehlende" Feuerwerk wurde dafür bereits im Vorfeld durch in freier Wildbahn schwimmende und springende Delfine mehr als wett gemacht, die ich zufällig entdeckte, als ich die Uferpromenade entlang wanderte auf dem Weg zum Koala Hospital. Ich war mir sicher, diesen tollen Glücksmoment mit meiner Kamera festgehalten zu haben, die spätere Sichtung meiner Videos zeigte allerdings nur hübsch plätschernde Wellen in der Bucht. Neujahrsvorsatz: Ich arbeite an meiner technischen Kompetenz...
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  • Sydney

    3 stycznia 2020, Australia ⋅ ⛅ 27 °C

    Sydney gehört wohl zu jenen Städten, die bei einer Vielzahl von Menschen auf der Bucketlist stehen. Was soll ich sagen: völlig zurecht!
    Von der schieren Größe zunächst etwas erschlagen, beeindruckt Sydney, das in der Öffentlichkeit gerne als stilvolle Lady personifiziert wird, mit prächtigen Bauten nach altem und weniger altem englisch-europäischen Vorbild, üppigen Gärten und Grünanlagen sowie mit weltbekannten Sehenswürdigkeiten wie dem Opernhaus oder der Harbour Bridge.
    Dazwischen ragen strahlende und verspiegelte Wolkenkratzer in den Himmel, rund um das Opernhaus erstreckt sich die Vorzeigepromenade "Darling Harbour" mit überteuerten Cafés, Restaurants und Luxusdampfern, bis einen noble Einkaufspassagen ins Zentrum bringen. Nach nur einer Abbiegung steht man plötzlich mitten im quirligen und etwas weniger organisiert wirkenden Chinatown, das sich fast bis zur Central Station runter erstreckt.
    Die Leute sind wie die Stadt selbst: schön, auf Hochglanz poliert und ihren Wohlstand zur Schau tragend.
    Ich suche mir bewusst den Sonntag fürs Sightseeing aus, da man sonntags ein Tagesticket für weniger als drei Dollar bekommt. Leider scheine ich nicht die einzige zu sein, die sich diesen Vorteil zu Nutzen machen will und so bin ich gelegentlich etwas genervt von all den Menschenscharen um mich herum, die mir den Weg und die Sicht versperren, meine Idylle stören und den Geräuschepegel in die Höhe schnellen lassen - hard life ;)
    Gegen Spätmachnittag schnappe ich mir noch die Fähre aus dem kilometerlangen natürlichen Hafenbecken des Sydney Harbour heraus nach Manly Beach. Dort decke ich mich im australischen Aldi mit Knabbereien ein, welche ich kurz darauf am Strand vor den Scharen von Möwen verteidigen muss. Dementsprechend mehr oder weniger genussvoll gestaltet sich mein Aufenthalt dort und es fällt mir schwer, mich auf meine mitgebrachte Lektüre zu konzentrieren.
    Neben dem Sightseeing-Pflichtprogramm vertreibe ich mir die Zeit auch im "historischen" Stadtviertel "The Rocks", an welchem 1788 die erste Flotte englischer Strafgefangener an Land ging, was Ende Januar (26.) beim Australia Day groß gefeiert wird. Dieses Hafenviertel mit putzigen Backsteinhäusern und den angeblich ältesten Pubs der Stadt (und wieder einem bayerischen Beergarden, wo man sein Schnitzel von einer Asiatin im Kostüm-Dirndl serviert bekommt) erinnert mich eher an eine aufpolierte Themenwelt aus dem Europapark als an ein historisch bedeutendes Gebiet. Der Markt dort bietet Speisen von den Einwanderern aus aller Welt an sowie Souvenirs und Ramsch, die ich in Asien für einen Bruchteil des hier veranschlagten Preises hätte bekommen können. Ansonsten sieht alles ganz hübsch aus, der Spaziergang über die dahinter liegende Harbour Bridge begeistert mich mit fantastischen Aussichten aber deutlich mehr. Auf der anderen Seite, North Sydney, liegen hauptsächlich Wohnviertel (mit erneut grandioser Aussicht), nach einer kurzen Stärkung und einem Plausch mit dem Sicherheitsmann am Brückenaufstieg geht's also auch schon wieder zurück.
    Da die umliegenden Buschfeuer in den folgenden Tagen sowohl meinen Ausflug zu den Blue Mountains verhindern als auch den auf den Aussichtssturm beeinträchtigen (keine Sicht, da alles voller Rauch), verbringe ich ein paar eher gemütliche Tage mit den Vorzügen einer Großstadt voller Cafés, Shops und internationalen Imbissen.
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  • Bondi Beach

    6 stycznia 2020, Australia ⋅ ☁️ 22 °C

    Nur eine kurze Fahrt aus der Stadt hinaus liegt Sydneys Bilderbuchstrand: Bondi Beach. Leider erlebe ich ihn während meines Aufenthalts nicht als solchen, da es entweder zu kalt/windig/neblig=rauchig ist, um tatsächlich einen entspannten Strandtag verbringen zu können. Manch andere lassen sich von den luftigen Temperaturen dennoch nicht abhalten, im Meer zu planschen. Ich hingegen bin meistens in meinen einzigen Pulli eingepackt und genieße zu Fuß den kilometerlangen Küstenwanderweg, der mich von einer Bucht zur nächsten bringt, mit zwischenzeitlichen Kaffee-/Keks-/Was-auch-immer-Pausen. An jedem der sieben Ministrände kann ich meine Wasserflasche gratis nachfüllen, überall gibt es öffentliche Toiletten, saubere, gepflegte Strandabschnitte und beach guides. Die Australier wissen, wie man die öffentliche Lebensqualität verbessert, das fällt mir hier nicht zum ersten Mal auf.
    Highlights der Wanderung sind ein beeindruckender Friedhof quasi mit Blick aufs Meer (auch wenn der Großteil der sich dort befindenden Menschen nichts davon hat), an die Felsen angegliederte Meerwasserschwimmbecken (natürlich gratis) und generell durchwegs spektakuläre Aussichten auf brechende und peitschende Wellen an der rauen Küste - eine kleine Auswahl in der Bildergalerie, einfach genießen!
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  • Marvellous Melbourne

    9 stycznia 2020, Australia ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach überraschend schnell vergangenen zwölf Stunden im Nachtbus komme ich frühmorgens verschlafen im erst langsam erwachenden Melbourne an. Zwar sehe ich nach all den rauchverhangenen Tagen in Sydney und Bondi endlich wieder blauen Himmel, dennoch fällt mir schnell die recht kühle Außentemperatur auf - den australischen Sommer hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.
    Nach Frühstück, Check-In und einem kleinen Nickerchen geht's auch schon auf die erste Erkundungstour, die am Nachmittag durch massiv einsetzenden Regen aber auch wieder schneller eingestellt wird als geplant. Hatte ich bereits die hohe Lebensqualität der australischen Städte erwähnt? Melbourne führte jahrelang laut eines internationalen Rankings diese Liste an, bevor es von Wien abgelöst wurde. Platz 1 oder nicht, mir jedenfalls kommt es zu gute, denn im inneren symmetrisch angeordneten Stadtkern bringt mich die Gratis-Tram recht unbeschadet aus dem Regen zurück.
    Eine recht unterhaltsame und kurzweilige Stadttour vermittelt nicht nur Hintergründe zu Melbournes Streetart- und Kaffeekultur, sondern auch über die Rivalität zum Konkurrenten Sydney, zur Gründung der noch jungen Stadt, dem Goldrausch, der ihr großen Reichtum bescherte und der kulturellen Vielfalt, die nicht zuletzt in der Kulinarik ihren Ausdruck findet.
    Der Besuch im großartig umgesetzten Immigration Museum lässt mein sich derzeit im Ruhemodus befindliches Lehrerherz wieder aufleben und direkt imaginäre Unterrichtsstunden dazu im Kopf entstehen.
    Knappe 40 Tramminuten südlich würde sich theoretisch St. Kilda befinden, ein hübscher Stadtteil Melbournes am Strand. Praktisch jedoch liegt St. Kilda in meinem konkreten Fall eine ebenfalls 40 minütige Fahrt entfernt plus 3,5 km Fußmarsch mit schwerem Reisegepäck und einer Lektion namens "warum man in einer symmetrisch angelegten Stadt auch auf die Ecke des Straßennamens achten sollte". Ich hatte mir lediglich den ersten Teil eingeprägt, mich gefreut, dass ich eine frühere Tram dorthin erwischen konnte und war an der Station mit dem besagten Namen ausgestiegen, nur leider viele viele Querstraßen weiter weg.
    Aber auch ich komme irgendwann an und werde von einer süßen Promenade empfangen, beobachte die Horde von Windsurfern, die sich im Wasser tummeln, futter mich durch das Angebot an Leckereien, verbringe bei akutem Rauch ein paar Stunden im Sea Baths, einem Hallenbad mit Blick und Zugang zum Strand, und darf nach Sonnenuntergang ein paar Zwergpinguine bei ihrer Rückkehr an den Strand beobachten.
    Melbourne hat definitiv alles zu bieten und noch viel mehr, was eine Stadt der Superlative braucht, in meiner knappen Woche hier kann ich freilich nur einen Bruchteil des kulturellen Angebots wahrnehmen, bin aber dennoch begeistert. Im direkten Vergleich mag Sydney die klassischere, elegantere Stadt von beiden sein, Melbourne dagegen ist hip, bunt, modern und vielfältiger.
    Fun fact: Vor ihrer offiziellen Umbenennung nach dem damaligen Premierminister Melbourne hieß die Stadt nach ihren Gründer, einem tasmanischen Farmer, Batman.
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  • Great Ocean Road/Grampians Nationalpark

    15 stycznia 2020, Australia ⋅ ⛅ 26 °C

    Die längste Küstenstraße der Welt mit knapp 250 km beginnt südlich von Melbourne und führt durch den kleinen Bundesstaat Victoria an felszerklüfteten Küsten entlang. Ursprünglich als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Kriegsheimkehrer gedacht, ist diese Straße heute ein beliebtes Ausflugsziel im Süden Australiens. Die Strecke führt an Fischerdörfern, Strandabschnitten und Buchten, Felsen, Wäldern voller Artenvielfalt sowie schönen Aussichtspunkten vorbei, an denen meine Reisegruppe und ich immer wieder Halt machen, die Aussicht genießen, Fotos schießen, Ausschau in den Bäumen nach Koalas halten und mittags ein Sandwich an einem der Strände verdrücken. Zum Baden ist es leider zu frisch, für eine schöne Aussicht reicht's aber allemal. Je näher wir der Hauptattraktion, den Twelve Apostles kommen, umso schlechter werden jedoch Sicht und Wetter. So bringen wir den Fußmarsch zur Panoramaplattform bei stürmendem Wind mit ziemlich zapfigen Temperaturen zügig hinter uns, versuchen im Nebel die spektakulären Felsformationen, die über Jahrtausende von der Natur geschaffen wurden, in Meer zu erkennen und retten uns dann wieder zurück in die schützende Wärme und Windstille des Busses anstatt die Aussicht gemütlich zu genießen.
    Tag 2 begrüßt uns glücklicherweise mit einem freundlichen Himmel und wir starten mit einer Wanderung auf den alten Vulkankrater im nahegelegenen Nationalparks des Grampiansgebirge. Vereinzelt trifft man dort auf schlafende Koalas, scheue Wallabies und bunte, laute Vögel. Die Aussicht über die Landschaft, die sich jenseits des Gebirges lang und flach bis zum Meer hinstreckt, ist unbezahlbar.
    Nach einem einfachen Lunch erkunden wir weiter den Nationalpark und es geht recht mühsam über Felsplatten und Felsbrocken nach oben. Noch spektakulärer als am Vormittag ragen hier massive Felsformationen scheinbar ins Nichts hinaus und eröffnen Blicke auf die wilde Natur darunter.
    Unsere knapp 20-köpfige Reisegruppe erfreut sich abends bei einem Barbecue und dem großen Feld voller Kängurus, die sich nebenan vergnügt tummeln oder auch schon mal etwas wilder miteinander umgehen.
    Bevor es am letzten Tag wieder zurück nach Melbourne geht, bestaunen wir noch Wasserfälle, freche Kakadus und die menschenleere Weite jenseits des Highways.
    Sicherlich hätte mir ein Roadtrip mit einem eigenen Mietwagen mehr Freiheiten gegeben und noch mehr spontane Stopps erlaubt, dafür musste ich mich zur Abwechslung einmal um nichts kümmern, nichts planen oder recherchieren und konnte so ohne großen Aufwand in relativ kurzer Zeit viele beeindruckende Orte zum Abschluss meiner Australienreise sehen.
    Fünf Wochen sind für ein riesiges Land wie Australien keinesfalls genug, um auch nur im Entferntesten einen umfassenden Eindruck zu bekommen und es gäbe noch eine Vielzahl an weiteren Naturwundern und Spektakeln zu bestaunen. Ich jedoch habe mich nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der Buschfeuer dazu entschieden, weiter zu reisen und Australien fürs Erste hinter mir zu lassen.
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  • Paradies im Pazifik: Hawaii

    19 stycznia 2020, Stany Zjednoczone ⋅ ⛅ 23 °C

    Dass ich einmal zur Zeitreisenden werden würde, hätte ich mir selbst nicht träumen lassen. Gut, ich konnte zwar nicht wie gewünscht ins Antike Griechenland oder Römische Weltreich zurückkehren, dafür jedoch einen Tag zwei Mal erleben.
    Vergangenen Sonntag frühstückte ich zum letzten Mal in der südlichen Hemisphäre und startete in den Tag, bei dem ich nachmittags um halb fünf in Melbourne in den Flieger stieg. Aus genau jenem stieg ich Sonntag Morgen bei Tagesanbruch auch wieder aus - 9000 km weiter und jenseits der Datumsgrenze in Honolulu, Hawaii.
    Mein "zweiter" Sonntag gefällt mir in der Tat sehr viel besser, denn statt stundenlangem Warten am Flughafen sitze ich morgens in einem amerikanischen Diner, bekomme Omelett und Toast von einer Bedienung serviert, die mit ihrer Schürze und der Kanne voll Nachfüllkaffee in der Hand wunderbar meine Klischeevorstellungen von Amerika erfüllt. Die Zeit bis zum Check-In im Hostel verbringe ich am berühmten Waikiki Beach und erfreue mich an dem allgegenwärtigen, fröhlichen "Aloha-Spirit". Aloha war das erste Begrüßungswort am Flughafen und begleitet mich während meines Aufenthalts beim Betreten eines jeden Supermarkts, Cafés oder Foodtrucks. Die zahlreichen japanischen Männergruppen in ein und demselben Hawaiihemd haben zwar ein wenig etwas von Malle-Feeling, wenngleich Japaner viel zu höflich sind, um sich derart daneben zu benehmen wie manch Deutscher auf seiner Lieblingsinsel. Aber auch Busfahrer, Rezeptionisten, Restaurant-, Bar- und Supermarktmitarbeiter kleiden sich in den bunten Hemden, die gar nicht anders können, als Fröhlichkeit zu verbreiten.
    Die nächsten fünf Tage bin ich pausenlos mit meiner sympathischen Reisebekanntschaft aus der Schweiz unterwegs und wir haben schnell eine tägliche Routine aus Wanderungen zu Vulkankratern, alten Militärspähpunkten oder anderen Aussichtspunkten am Morgen und tollen Strandaufenthalten rund um die Insel am Nachmittag, kombiniert mit leckeren Snackpausen, gefunden.
    Erneut werde ich zur Zeitreisenden, als wir zum Ort des Geschehens vom 7. Dezember 1941, zurückkehren. Ich bin in Pearl Harbor. Die Ereignisse des Tages, die zum Kriegseintritt der USA führten, werden in einem 25-minütigen Film knapp dargestellt, bevor es zu den Resten der gesunkenen "Arizona" übers Wasser geht. Unser Boot hält mitten im Hafen an, die amerikanische Nationalhymne läuft, die Matrosen, Marines und was auch immer ziehen ihren Hut, es herrscht Schweigen, die Sonne spiegelt sich in der ruhigen Wasseroberfläche, es ist ein herrlicher Tag. Eigentlich. Denn danach betreten wir die über dem gesunkenen Schiff errichtete Gedenkstätte und ein mulmiges Gefühl stellt sich ein bei dem Gedanken, sich auf einem Friedhof zu befinden, an einem Ort, in dem über 1000 junge Soldaten ihr Leben verloren. Noch knapp 70 Jahre später tritt immer noch Öl aus dem Wrack aus und neben einem hässlichen Ölteppich an der Wasseroberfläche steigt einem noch immer der Geruch in die Nase. Wir erfahren, dass zuletzt vor drei Wochen eine Beisetzung genau hier stattfand von einem der letzten Überlebenden des Angriffs.
    Zurück in der Gegenwart bringt uns die zweite Tageshälfte auf die Westseite der Insel, wo wir nach einer anstrengenden Wanderung einen spektakulär perfekten Sonnenuntergang über dem Meer beobachten dürfen.
    Waikiki begeistert die restliche Zeit mit abendlichen Hula-Shows am Strand, einem Feuerwerk zum Wochenende, klarem Wasser, einem glitzernden Ozean voller Wale und Delfine, bunten Hemden wohin man auch schaut und perfekten Strandbedingungen.
    Weniger begeistern mich die gesalzenen Preise für nur mäßigen Standard oder Service bei Unterkunft und Verpflegung, während mich gleichzeitig die hohe Zahl an Obdachlosen schockiert. Klar sind das Klima mild und die Nächte warm, der Strand bietet öffentliche Duschen, Toiletten und Trinkwasserbrunnen, was ein Leben auf der Straße "erträglicher" macht als in vielen anderen Orten der USA, dennoch beschäftigt mich die Frage, was schief läuft, wenn eine so hohe Anzahl von Menschen außerhalb der Gesellschaft leben muss. Während ich also einerseits zehn Tage in Folge die unglaubliche Schönheit von der ins Meer fallenden Sonne bestaune, weiche ich gleichzeitig suspekten Persönlichkeiten aus, die an der Strandpromenade rumlungern oder einem mit der leeren Schnapsflasche entgegenschwanken, lautstark Verschwörungstheorien verbreiten und versuche den permanenten Grasduft zu ignorieren (die Rede ist nicht von einer Blumenwiese).
    Mein Aufenthalt auf O'ahu gehört trotz der allgegenwärtigen Grausamkeit menschlichen Daseins definitiv zu den Highlights meiner bisherigen Reise und überzeugt schlichtweg mit der gewaltigen Schönheit der dort einmaligen Natur, die frei von ekligen Spinnen oder giftigen Schlangen ist und stattdessen mit grün bewachsenen alten Vulkankratern punktet.
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  • City by the bay: San Francisco

    30 stycznia 2020, Stany Zjednoczone ⋅ ☁️ 13 °C

    San Francisco ist wunderschön, unbezahlbar und gleichzeitig eine Stadt der Armut. Mich erwartete zunächst einmal ein Kulturschock, den ich so nicht erwartet hätte: Obdachlosigkeit war mir bereits auf O'ahu aufgefallen - die enormen Ausmaße in San Francisco allerdings bleiben beispiellos. Mitten im Zentrum sind ganze Zeltstädte mitten auf den Fußwegen, kaum eine Straße beherbergt nicht mindestens einen Obdachlosen. Doch diese haben in der Regel nicht einfach nur kein Dach über dem Kopf, sondern sind mental jenseits von Gut und Böse. Was teilweise lustig anmutet, wenn seltsam angezogene Menschen zu imaginären Melodien in ihren Köpfen durch die Straßen tanzen oder Gespräche mit ebenso wenig anwesenden Personen führen, ist in Wirklichkeit traurige Realität von massivem Drogenmissbrauch. Denn wenn sie nicht gerade ihrer eigenen Stimme hinterherjagen, laufen sie nicht selten eingenässt oder gar ohne Hose durch die Straßen, liegen noch mit der Nadel in der Hand am helllichten Nachmittag mitten in San Francisco oder sind auf der Suche nach Essbarem, Kleidung oder irgendetwas, das sich zu Geld machen lässt. Gleichzeitig ist San Francisco aber auch mit die teuerste Stadt der USA, bedingt durch die Nähe zum Silicon Valley und die geographische Begrenztheit der Halbinsel, was das Preisniveau v. a. von Immobilien ins Unermessliche steigert.
    Raus aus Downtown über die berüchtigten Hügel der Stadt stilecht mit einem echten "cable car" gleicht es fast einer Befreiung, der beklemmenden Stimmung in der Stadt zu entkommen und die Weite des Pazifiks am "Lands End" vorzufinden. Die natürliche Hafenbucht nebenan, die die meiste Zeit mit Nebel verhangen ist rund um die Golden Gate Bridge, ist nämlich definitiv ein Highlight, ebenso wie ein Spaziergang darüber auf die andere Seite oder die, wenn auch sehr touristisch überstrapazierte, Promenade rund um den Pier 39, der mehr an einen Jahrmarktrummel erinnert als an ein authentisches Hafenviertel.
    Für mich überzeugt die weltoffene und liberale Stadt, in der scheinbar alles erlaubt zu sein scheint, leider nicht im Inneren, dafür in den Randgebieten durch schöne Natur kombiniert mit geschickter Architektur. Seit dem Beginn meiner Reise habe ich mich kaum irgendwo unsicherer gefühlt als in den ach so fortschrittlichen Staaten - wo der Fortschritt nur dem privilegierten "funktionierenden" Teil der Bevölkerung gilt, der Rest wird herzlos zurückgelassen und ohne jede Absicherung sich selbst überlassen.
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  • Los Angeles: Stadt der Engel?

    4 lutego 2020, Stany Zjednoczone ⋅ ☀️ 14 °C

    Mit über 14 Mio. Einwohnern erstreckt sich die Riesenmetropole Los Angeles zwischen den natürlichen Begrenzungen der Berge im Hinterland bis zur Pazifikküste mit ihren weltberühmten Stadtteilen Santa Monica oder Venice Beach. Dazwischen ragen die keinesfalls weniger berühmten weißen Buchstaben HOLLYWOOD empor. Und genau hier startet meine Reise, direkt am Hollywood Boulevard, mit dem Walk of Fame und dem Dolby Theater, in dem jährlich die Oscars vergeben werden, vor der Haustür. Und wie es der Zufall so will, laufen genau in dieser Woche die Vorbereitungen für die kleinen Goldmännchen. So kämpfe ich mich täglich an unzähligen Securities vorbei, schaue den Handwerkern vom Hostel aus beim Aufbau zu, entdecke jeden Tag, wie der Absperrzaun mehr und mehr verhüllt wird oder muss dem mit lebensgroßen Oscarmännchen beladenen Gabelstapler Platz machen. Davon abgesehen zeigt sich das Viertel Hollywood recht unspektakulär und ähnelt leider teilweise auch manchen bereits in San Francisco festgestellten Missständen in der Kluft zwischen Arm und Reich. Die angebliche Stadt der Engel ist für manche leider deshalb nur die Hölle. Besonders auffällig ist, das dies vor allem geistig wie körperlich Beeinträchtigte betrifft. Ich kenne die Hintergründe nicht im Detail und möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber für mich ist es auf den ersten Blick eine Sauerei, dass insbesondere ein Staat wie die USA keinerlei Absicherung für solche Personengruppen zur Verfügung zu stellen scheint - für Ausnahmen sind es schlichtweg zu viele.

    Downtown LA ist riesig, mit Wolkenkratzern, unzähligen Cafés und Restaurants gesäumt und einem Starbucks an jeder Ecke, ansonsten in meiner Wahrnehmung nichts Besonderes.
    Der Verkehr ist eine Katastrophe, egal ob im Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln - von einem Stadtteil in den anderen dauerts gut mal zwei Stunden für nicht mal 20 Kilometer. Aber zumindest für den Besuch der am Ozean gelegenen Viertel lohnt sich der Aufwand und hier können entspannte Stunden in der noch zaghaften Wintersonne verbracht werden, ein Spaziergang von Santa Monica bringt einen in einer knappen Stunde nach Venice Beach.
    Das Griffith Observatorium (bekannt unter anderem aus La La Land) bietet tolle Ausblicke über die massiven Ausmaße der Stadt, die Hollywood Hills und bei klarer Sicht zudem einen tollen Sonnenuntergang in der Ferne über dem Pazifik.
    Für mich war es interessant, das aus so vielen Filmen bekannte LA einmal live zu erleben und die Realität mit dem gezeichneten Bild aus der Traumfabrik abzugleichen, man kann hier ein paar ereignisreiche Tage verbringen, die künstliche Unterhaltung in überteuerten Freizeitparks hab ich mir gespart und wie bei den meisten Metropolen schätze ich mich glücklich, dass ich sie besuchen durfte, nicht aber tagtäglich in dem Wahnsinn leben muss.
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  • San Diego

    8 lutego 2020, Stany Zjednoczone ⋅ ☀️ 18 °C

    San Diego - das Ende Kaliforniens. Nicht nur in geographischem Sinne, sondern auch für meinen Aufenthalt. Zum Ende meines Trips in Amerikas Sunshine State mache ich mich mit der Erwartung, ein süßes niedliches Hafenstädtchen vorzufinden, per Bus auf den Weg nach Süden. Wie das so ist mit den Erwartungen, kommt mal wieder alles anders als man denkt: San Diego lässt sich mit vielen schönen Attributen beschreiben, süß und niedlich gehören aber nicht dazu. Ich befinde mich in einer 1,4 Mio. Einwohner Metropole, nach LA die nächstgrößte Stadt Kaliforniens und sogar die achtgrößte der USA! (Nur New York, LA, Chicago, Houston, Phoenix, Philadelphia und San Antonio sind noch größer).
    Es geht überraschend weiter als ich "nur mal schnell" den Park in der Nähe meines Hostels besuchen möchte, der sich als gigantische Anlage mit Zoo, Botanischem sowie Japanischem Garten, spanischer Alcazar, mehreren Museen und sogar mit einer eigenen Tram entpuppt. So gehen dann auch schon die ersten Stunden vorbei und für das Mittagessen gibt es kaum einen passenderen Ort als Little Italy in Downtown. Von dort gelangt man direkt weiter in den Hafendistrikt, wo die beeindruckende USS Midway liegt, ein riesiger Flugzeugträger mit über 300 Meter Länge, der mich sofort wieder an Pearl Harbor denken lässt. Mit der Fähre geht es nun rüber nach Coronado, einer traumhaften Halbinsel innerhalb der Bucht, mit dem beeindruckenden und gigantischen Hotel del Coronado, dessen gesamte Anlage ein ganzes Dorf zu sein scheint und welches im Stile eines imposanten Dysneyschlosses daraus emporragt. Die symmetrisch angelegten Straßen geben das klassische amerikanische Vorstadt-Klischee à la desperate housewives wieder mit akkuraten Vorgärten, hübschen Häuschen und grünem Mittelstreifen auf der Straße.
    Nach Sonnenuntergang und zurück im Hafen geht es noch in das niedliche Gaslamp Quarter, das eher schon verspielt französisch wirkt und dort neben einer Bar mit Livemusik spontan noch in eine Comedyshow.
    Für den nächsten Tag plane ich vor meiner Abreise noch einen entspannten Tag am Pazifik ein, habe dort auch eine Unterkunft in perfekter Lage gefunden und was erwartet mich in der für sonniges Wetter bekannten Küstenstadt? Richtig, Regen. Ich habe einen der nicht mal 30 Regentage pro Jahr erwischt und verbringe daher meinen Tag mit aller mitgeführten langen Kleidung vor dem provisorischen Heizer in dem doch etwas zugigen Strandhüttchen und warte auf meine Abreise am nächsten Morgen. Dennoch war das Wochenende in San Diego die Reise wert und stellt für mich einen gelungen Abschluss Kaliforniens dar.
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  • Mexico City

    12 lutego 2020, Meksyk ⋅ ☀️ 21 °C

    Waaaas? Mexiko?! Allein? Als Frau? Bist du wahnsinnig? Das ist sooo gefährlich!
    Mein geplanter Mexikoaufenthalt ist überwiegend nicht gerade auf Begeisterung gestoßen und so kam es, dass ich tatsächlich reichlich nervös war, als ich in Mexiko City im Flughafen in der Schlange bei der Einwanderung stand und mich fragte, was mich wohl jenseits des Ausgangs erwarten würde. Aber nachdem ich vor Reiseantritt irgendwie auch erwartete, in Thailand aus jedem Kanal eine giftige Schlange befürchten zu müssen, in Australien von Krokodilen zerfleischt zu werden oder auf den Philippinen Einheimischen zum Opfer zu fallen, machte ich mich dennoch auf den Weg. (Fürs Protokoll: Ich sah nur eine Schlange aus der Ferne, Krokodile oder Spinnen gar nicht und die Filipinos waren einfach nur goldig).
    Dabei war ich nicht unvorbereitet: Zur Beruhigung meiner Nerven hatte ich im Vorfeld reichlich recherchiert. Doch die Seite des Auswärtigen Amtes hatte einen ähnlichen Effekt wie das Googeln von eigentlich harmlosen Krankheitssymptomen: Am Ende ist man davon überzeugt, nächste Woche nicht mehr zu erleben.
    Zudem erfuhr ich, dass tatsächlich ein Ranking mit den gefährlichsten Städten der Welt existiert - Mexiko ist dabei fünf Mal unter den Top Ten vertreten, mit Tijuana als Spitzenreiter. Nicht gerade hilfreich.
    Hilfreich hingegen war, den Norden Mexikos zu meiden (dort befinden sich die "Problembezirke"), an einem "normalen" Flughafen anzukommen, problemlos ein Uber (online bestellbares Taxi mit Preisanzeige) zu besteigen und dieses am Zielort zu verlassen, ohne entführt zu werden, mit den ersten Mexikanern in Kontakt zu kommen und festzustellen, dass keiner versuchte, mich auszurauben, sondern einfach nur alles "normal" wie überall anders auf der Welt auch lief. Meine Paranoia ließ Tag für Tag ein bisschen mehr nach und ich wandere mit den Massen durch die - ziemlich hübschen - Straßen und erkundete die Schönheit der Riesenmetropole ohne Zwischenfälle oder bedenkliche Momente. Stand ich dabei auch nur einen kurzen Moment mit fragendem Gesichtsausdruck in dem gigantisch verzweigten Metrosystem, dauerte es nicht lange und mir wurde der richtige Weg gezeigt; als ich mit Bargeld kein Ticket kaufen konnte, schenkte mir kurzerhand ein Passant seine Ersatzkarte für die Metro; war ich mit meinem gesamten Gepäck beladen, stand jemand auf und bot mir seinen Platz. Kurzum: ich traf nur auf sehr nette Menschen.
    Nicht nur die Einwohner, auch die Stadt selbst ist schlichtweg bombe: bei strahlend blauem Himmel heben sich die kunterbunt gestrichenen Häuser in fröhlichem Kontrast dazu ab, aus jedem Lokal dringt ebenso fröhliche Musik, als wäre das Leben eine riesen Fiesta. Dabei ist alles blitzblank, jeden Morgen schrubben die Mexikaner sogar den Gehweg vor ihrem Haus mit Wischmop und Seifenwasser. Sie arbeiten gewissenhaft und fröhlich, wenn aus deutscher Sicht nicht immer in der effizientesten Art und Weise.
    Ich bin völlig begeistert, verlängere meinen Aufenthalt in der Stadt auf knapp eine Woche, besuche dabei verschiedene Parks, das Nationalmuseum in der Burg oder die Reste des Templo Mayor der ehemaligen Aztekenhauptstadt Tenochtitlan, die 1521 von den Spaniern eingenommen und nahezu zerstört wurde. Direkt daran grenzt die größte und älteste Kathedrale des nordamerikanischen Kontinents, ein riesiger Hauptplatz der Stadt, schöne Fußgängerzonen mit mexikanischen Lebensgefühl und moderne Hipsterstadtviertel. Schöner hätte mein Einstieg in Mexiko kaum sein können und drei weitere Wochen in dem zauberhaften Land stehen mir bevor.
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  • Pyramiden von Teotihuacan

    14 lutego 2020, Meksyk ⋅ ☀️ 19 °C

    Wow! Was für ein Ausflug!
    An bunten Häusern in den Hügeln vorbei geht es nach Teotihuacan, etwa 40 Kilometer außerhalb Mexico Citys zur Sonnen- und Mondpyramide. Dort befand sich zu ihrer Blütezeit eine der größten Städte Mesoamerikas, die aber aus ungeklärten Gründen verlassen und später von den Azteken besiedelt wurde.
    Heute kann man in dem weitläufigen Ruinengelände die einstige Bedeutung nur noch erahnen, während man den Blick von dem ziemlich fiesen Aufstieg auf die Sonnenpyramide schweifen lässt.
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  • Puebla

    17 lutego 2020, Meksyk ⋅ ☀️ 23 °C

    Käferplage! Und zwar eine schöne. Puebla ist das mexikanische Wolfsburg, hier wurden bis in die frühen 2000er noch echte VW Käfer hergestellt und auch wenn sich eine deutsche Marke dahinter verbirgt, passen sie nirgendwo besser hin als in in die malerisch bunten Straßen Mexikos.
    Das Städtchen, einst als rein spanische Siedlung von den Konquistatoren angelegt, gibt einem das Gefühl, durch eine Bilderbuchlandschaft zu spazieren - an Buntstiften wurde dabei nicht gespart. Der strahlend blaue mexikanische Himmel ergänzt perfekt die gelben, roten, grünen, pinken oder rosanen Häuserfassaden, deren gusseiserne Balkone einen stilvollen Kontrast dazu bilden. Im Hintergrund hebt sich noch der mächtige Popocatepetl mit schneebedeckter Spitze von der Szenerie ab. Zusätzlich setze man noch an jede zweite Kreuzung eine hübsche Kirche, in die Mitte der schachbrettartigen Stadt eine imposante Kathedrale umgeben von einer netten Plaza und fertig ist das UNESCO geschützte Innenstädtchen. Und zwischen all den bunten Häuschen, schmucken Kirchen und Plazas: Käfer, Käfer, Käfer.
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  • Oaxaca

    19 lutego 2020, Meksyk ⋅ ☀️ 25 °C

    Zwischenstopp für eine Nacht in einem weiteren süßen Kolonialstädtchen mit historischer Altstadt, die - zurecht - ebenso wie Puebla von der UNESCO zum Weltkulturerbe gekürt wurde. Ich schlendere einen Vormittag ziellos durch die malerischen Gassen und lasse mich treiben, mühe mich die Treppen in der nahenden Mittagshitze zum Obervatorium über der Stadt hoch und stärke mich in einem niedlichen kleinen Café, bevor meine Reise weitergeht und ein langer Tag im Bus bevorsteht. Czytaj więcej

  • Puerto Escondido

    21 lutego 2020, Meksyk ⋅ ☀️ 32 °C

    Donnerstag Nachmittag:
    Jedes Jahr gehe ich immer wieder gerne auf den Jahrmarkt, fahre mindestens mit einem Fahrgeschäft, das sich dreht, überschlägt oder auf andere Art und Weise den Magen hoch hüpfen lässt. Auch lausche ich gerne den Klängen von Salsamusik und betrachte ebenso gerne vorbeiziehende und sich verändernde Landschaften. Dass die Lieblingsorte meiner Reise bisher immer im Warmen lagen, brauche ich vermutlich auch nicht mehr zu erwähnen. Eigentlich sollte ich mich demnach nun gerade in meinem Paradies befinden: Eine siebenstündige Wilde-Maus-Fahrt in erster Reihe in praller Sonne bei altmexikanischen Schlagern. Überraschung: Ich find's gar nicht mal sooo toll. Dieses Puerto Escondido muss Einiges wieder wett machen, was ich im Vorhinein an Qualen erleide. Bis ich nämlich überhaupt erst mal in dem wilden Kleinbus ohne Klimaanlage sitze, zählen wir nämlich schon knapp zwei Stunden Verspätung, da bis kurz vor der Abfahrt noch ein paar Mechaniker unter dem Wagen liegen und daran rumschrauben. Wäre nicht weiter dramatisch, wenn ich nicht zuvor ziemliche Hektik gehabt hätte, pünktlich vor Ort zu sein. Oder wenn meine künftige Unterkunft eine 24-Stunden-Rezeption hätte, bei der ich auch nach 20 Uhr noch einchecken könnte...

    Später, immernoch unterwegs:
    Die Musik wurde besser, die Straßen schlechter, aus praller Sonne wurde eine sternenklare Nacht, aus sieben Stunden acht oder mehr, aus einer lebensbejahenden Weltreisenden eine mies gelaunte Mel, die keine Lust auf Konverstaion hat und einfach nur noch ankommen will.

    Freitag:
    Die Diva vom Vortag wurde auch nach 22 Uhr noch im Hostel herzlich aufgenommen, konnte ausschlafen und einen herrlichen Tag am Strand verbringen und im Pool plantschen. Man gebe ihr einfach nur strahlenden Sonnenschein, Palmen, einen nur überschaubar gefüllten weißen Sandstrand und dazu eine Sonnenliege in erster Reihe, zu der ihr Tacos, Guacamole und Getränke gereicht werden und schon lacht das Gemüt wieder.

    Samstag:
    Sonne, Pool, Yoga, Frühstück, Palmen, Strand, Pool, Tacos & Mojito...

    Sonntag:
    Sonne, Pool, Strand, Palmen, Guacamole & Wein.
    Es lässt sich gut aushalten hier!
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  • San Cristobal de las Casas

    24 lutego 2020, Meksyk ⋅ ☀️ 23 °C

    Es ist elf Uhr morgens und ich sitze bereits bei meinem 2. Frühstück in einem italienischen Café. Ich weiß: shame on me - aber guter Cappuccino, frisch gepresster O-Saft, Obstsalat und ein Croissant sind einfach viel mehr meins als in einer scharfer Chili-Tomaten-Soße schwimmende zermatschte Bohnen und Spiegeleier (=mexikanisches Frühstück, ich hab's ja versucht). Ich habe bereits eine 12-stündige Busfahrt über Nacht hinter mir (die Entfernungen und die Zeit für windige Bergstraßen hier hatte ich dezent unterschätzt...), lud morgens um Sieben in meinem Hostel mein Gepäck ab, ging frühstücken (das erste Mal gabs nur nen Obstteller und schlechten Kaffee), und schlenderte über den örtlichen Markt, auf dem die noch recht indigene Bevölkerung der umliegenden Dörfer ihr selbstgewebte, bunte Ware verkauft. Die Nachfahren der 0Maya fallen durch ihre traditionelle Kleidung und einen sehr kleinen, ehrer stämmigen Körperbau auf, bei dem ich mich mit gut zwei Köpfen größer riesig fühle und bei den niedrigen Marktständen diesen auch öfters mal einziehen muss.
    San Cristobal ist bunt an allen Ecken und Enden, die Farbe quillt einem quasi nur so entgegen, egal ob Menschen, Souvenirs oder Gebäude. Als kurze Zwischenstation von der Pazifikküste hoch Richtung Yucatan (schlappe 900 km dazwischen) habe ich hier eine nette Verschnaufspause, bevor am nächsten Morgen die Reise sehr früh weitergeht - für die letzten 200km werden von Haus aus schon einmal fünf Stunden einfache Fahrzeit veranschlagt, die ersten 650km schlugen mit 12h Busfahrt zu buche.
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  • Wasserfälle Agua Azul & Misol Ha

    25 lutego 2020, Meksyk ⋅ ☀️ 30 °C

    Hastig schalte ich den Alarm unter meinem Kopfkissen aus, schleiche mich im Dunkeln aus dem Hostelzimmer in den Vorraum, wo mein am Vorabend gepackter Rucksack und meine Kleidung für den Tag auf mich warten. Nach einer spärlichen Katzenwäsche bin ich bereit und warte auf meine Abholung. Es ist noch nicht mal Vier Uhr morgens.
    Schuld daran ist ein Taubenschiss zwölf Stunden zuvor: Beim Flanieren durch die Straßen San Cristobals hatte ein kleiner, für Touristen verhältnismäßig eher unscheinbarer Verkaufsstand in einem Hauseingang meine Aufmerksamkeit erlangt. Während ich die Tour zu zwei wundervollen Wasserfällen und alten Maya-Ruinen sowie meinem nächsten Zielort schon absagen wollte, weil ich nicht die nötige Menge Bargeld dabei hatte, zwang mich das gefiederte Geschöpf über mir, entgegen meiner eigentlichen Pläne für den Tag, für eine unaufschiebbare Haarwäsche zur Unterkunft zurückzukehren. Bei der Gelegenheit packte ich gleich noch die benötigten zusätzlichen Pesos ein und zog erneut los.
    Angeblich soll es ja Glück bringen, die von den Tauben auserwählte Person zu sein.
    Und wie es scheint, können wir das dann bei unserer Fahrt auch mehr als gebrauchen: Ich sitze also frühmorgens mal wieder unfreiwillig in erster Reihe in einem kleinen Minivan, diesmal auf dem Mittelsitz zwischen dem Fahrer und seinem Begleiter, den man nach meinem Verständnis nicht unbedingt als vollwertigen Sitzplatz für Touren anbieten dürfte. Bei der Auffahrt (und an manch anderen für mich nicht erklärlichen Stellen) der berüchtigten Bundesstraße 199 bekreuzigen sich die Herren mehrfach und beten für eine sichere Reise auf der tendenziell eher nicht so sicheren Strecke.
    Die Berichte oder vielmehr Gerüchte über Straßenblockaden, -sperrungen bis hin zu Überfällen waren auch mir im Vorfeld nicht verborgen geblieben, als ich mich wunderte, warum man für eine Distanz von 200km über acht Stunden brauchen sollte. Das ist selbst für mexikanische Verhältnisse unverhältnismäßig. Die Erklärung war so simpel wie zeitraubend: Offizielle Busse umfahren die Straße 199 - daher die Tour im Minivan mit einem extra Begleiter.
    Aber mein Täubchen brachte mir Glück: Abgesehen von fehlendem Fußraum und schwitzenden Mexikanern zu beiden Seiten verläuft die Fahrt ereignislos.
    Und so erlebe ich einen herrlichen Tag an den Wasserfällen Agua Azul, Misol Ha sowie den im Dschungel gelegenen Ruinen der Maya in Palenque (Bilder dazu im nächsten Eintrag).
    Abends lasse ich mich im sehr beschaulichen bewohnten Teil Palenques absetzen und lege dort nach dem doch recht zügigen Reisetempo der vergangenen Woche eine zweitägige Verschnaufspause ohne jegliches Programm ein.
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  • Palenque

    25 lutego 2020, Meksyk ⋅ ☀️ 29 °C

    Die archäologische Stätte wenige Kilometer außerhalb des gleichnamigen Ortes beeindruckt mit fundiertem Können in Architektur, Astronomie und Wissenschaft der Maya vor vielen hundert Jahren und zeigt, wie sie im Einklang mit der Natur inmitten des Dschungels eine ganze Stadt erschaffen konnten. Czytaj więcej

  • Yucatan

    27 lutego 2020, Meksyk ⋅ ☁️ 22 °C

    Woche drei in Mexiko führt mich in dessen östliches Ende auf die Halbinsel Yucatan. Nach einem zauberhaften Aufenthalt in dem süßen, bunten Städtchen Merida flaniere ich einen Nachmittag durch die "Gelbe Stadt" Izamal, bevor ich mein Lager anschließend in Valladolid aufschlage. Von dort aus geht es zu einem der Sieben Weltwunder, der alten Mayastätte Chitzen Itza. Früh morgens um sieben (für Reisende ist das äußerst früh) ruckelt ein vollgestopftes Collectivo, eine Art Bustaxi, das abfährt, sobald es eben voll ist, die 40 Minuten aus der Stadt hinaus und auf das Gelände, das täglich von mehr als 8000 Neugierigen besucht wird. Die ersten 400 davon stehen bereits an der Kasse bei unserer Ankunft, verteilen sich nach der Öffnung aber zum Glück noch gut über dem weitläufigen Gelände.
    So geling es mir und meiner holländischen Begleitung, einen herrlichen Vormittag zwischen den zahlreichen Tempeln und Bauwerken zu verbringen und natürlich das Highlight, die große Pyramide 'El Castillo', ausgiebig von allen Seiten zu bestaunen. Mit insgesamt 365 Stufen, einer exakt an die Himmelsrichtungen angepassten Ausrichtung und einer ausgetüftelten Akustik wurde dabei nichts dem Zufall überlassen und es zeigt zudem das Expertentum und die Fortschrittlichkeit der Maya.
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  • Mexican Food

    28 lutego 2020, Meksyk ⋅ ⛅ 24 °C

    Mexikaner sind Moppel. Sympathische Moppel. Meine Tage in Mexiko waren vor allem von einem geprägt: Essen. Essenden Mexikanern. Ich essend.
    Mexikaner stehen Schlange an den überall präsenten typischen Tacoläden, die quasi deren Pendant zu Fast Food sind (das es trotzdem noch massenhaft gibt). Sie laufen durch die Straßen und snacken irgendetwas. Ein Ausflug in den Park lässt Jahrmarktstimmung aufkommen mit all den Zuckerwatte- und Süßwarenständen am Wegesrand. Bei Überlandfahrten mit dem Bus steigen an jeder Haltestelle fliegende Händler mit einem Bauchladen voller Selbstgekochtem oder -gebackenem ein und versorgen die Fahrgäste mit Futter. Das ist einerseits ziemlich komfortabel und eine Zeit lang recht angenehm, kann man doch ständig Neues probieren, von dessen Existenz man bis vor kurzem gar nichts wusste.
    Langfristig jedoch führt das dazu, dass einerseits ich mich in Mexiko ebenfalls auf dem besten Weg befinde, mich in Moppel-Mel zu verwandeln, andererseits die Mexikaner zu den dicksten Völkern der Erde zählen. Denn nicht nur die Menge an Essen hat es in sich, sondern auch deren Beschaffenheit. Tacos aus Mais- oder Weizenmehl, Quesadillas (ebendieseTacos mit warmem Käse und wahlweise Fleisch gefüllt) und überhaupt scheint irgendwie alles immer reichlich und gehaltvoll gefüllt zu sein.
    Eine weitere Erfahrung hat sich ebenfalls durch meinen kompletten Aufenthalt in Mesoamerika gezogen: Ich hatte selten das bekommen, was ich bestellte, oder vielmehr, was ich dachte, was ich bestellt hätte. Da waren einerseits meine Beschränktheit im Spanischen als Ursache anzuführen, vielmehr jedoch eine oftmals recht freie Interpretation der Gerichte. Bild 6 hält meine größten Irrtümer fest:

    Dass Schokolade das Getränk der Götter war, wusste ich vorher bereits, dass dieses nicht süß gewürzt war, auch. Dass es so grässlich schmecken würde, nicht.

    Auf Altbewährtes zurückzugreifen, sollte einen im Normalfall vor Überraschungen schützen. Der Mangosmoothie, der in der Realität ein überdimensionales Mangoeis war, bildet hier die Ausnahme. Lecker, wenn auch anders als erwartet und am Ende war mein Gaumen so gefroren, dass es sogar mir mal kurzfristig die Sprache verschlagen hatte.

    Altbewährtes Nr. 2: Müsli mit Früchten. Was ich dachte, dass ich bestelle: Eine Schüssel mit Müsli/Granola als Basis mit Joghurt, garniert mit frischem Obst. Was ich bekam: Ein Teller voller grob gehacktem Obst, lose Körner drüber geschmissen und einen Klecks Joghurt obendrauf. Serviert mit einer großen Gabel. Das war im Übrigen der Tag, als ich innerhalb von drei Stunden zwei Mal frühstücken ging...

    Mein absolutes Highlight befindet sich rechts unten: Hatte ich nämlich gar nicht bestellt. Nach dem Abendessen (Tacos natürlich) bestellten meine Mitreisende aus Georgia und ich noch in dem Lokal um die Ecke Cocktails (Mojitos natürlich) und es erschien ein Kellner mit einer Thermoskanne und schenkte uns ungefragt besagtes Getränk auf dem Foto ein. Einen offiziellen Namen haben wir dazu nie erfahren, man könnte es aber als heiße Fischbrühe mit Chili zusammenfassen. Mein Mojito sagte mir mehr zu.

    Nachdem ich fleißig rumprobiert hatte, Tacos, Quesadillas, Empanadas und deftige Tortas zur Genüge kannte, wagte ich mich in Puebla auch an deren regionales Aushängeschild heran: Mole Pueblano. Dabei handelt es sich um dönerartig geschnittenes Fleisch, bedeckt von einer dicken Soße auf Schokobasis mit zerdrückten Bohnen, einer weiteren eher knoblauchmäßigen weißen Soße, frischen Zwiebeln, Tomaten und Avocado obenauf. Einzeln betrachtet alles leckere Bestandteile, die Kombination daraus aus meiner Sicht an der Grenze zu pervers, ich hab brav aufgegessen und es nie wieder bestellt.

    Mexiko hielt einige Überraschungen für mich bereit, einige sagten mir mehr zu als andere, satt geworden bin ich dabei jedoch immer. Und wehmütig blicke ich auf die Zeit zurück, als Corona einfach nur ein Getränk war.
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