Von Porto nach Baiona

November 2023
Auf dem portugiesischen Jakobsweg Read more
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  • Day 1

    Novemberregen

    November 11, 2023 in Portugal ⋅ ☁️ 19 °C

    Aus Jordanien wurde Portugal, aus Wüstentrekking der Jakobsweg - wie dem auch sei, es ist auf jeden Fall schön, dem Hamburger November für einige Tage zu entfliehen.
    Per Stopp Over in München landen wir um die Mittagszeit in Porto und schnell
    merken wir: der Himmel ist zwar bedeckt, aber warmer Regen ist immer noch besser
    als kühle einstellige Temperaturen in Hamburg.
    Unser Hotelier ist sofort im Bilde über das Ziel unserer Reise (wir haben ja clever mit Gepäcktransport gebucht….😉) und begrüßt uns mit den leicht bewundernden Worten, das um diese Jahrszeit ja kaum jemand auf dem Jakobsweg unterwegs sei, schließlich sei das Wetter zu schlecht und es würde dauernd regnen….Hmmmm gut gemeint ist wohl nicht immer gut gemacht…..😂.

    Nach ein paar Empanadas in einer Bar und einem kurzen Power Nap, beschließen wir, einige Stationen mit der Metro in die Stadt zu fahren und sind baff erstaunt, was in der Fußgängerzone São Bento so los ist. Wir begießen unseren Reisestart mit einem Pisco Sour und schlendern noch ein wenig durch das regnerische Porto. Dabei kann ich dann auch gleich mal meinen gerade erst erstandenen Knirps ausprobieren…Einen kleinen Happen noch im Mercado Restaurant, dann gehts früh zurück ins Hotel.
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  • Day 2

    Von Porto nach Povoa de Varzim

    November 12, 2023 in Portugal ⋅ 🌧 18 °C

    Ausgestattet mit Pilgerpässen und hoch motiviert starten wir schon um 8:30 in unsere erste Etappe - die beginnt erstmal mit einer Metrofahrt raus aus der Stadt nach Matosinhos. Nach unseren Infos sind heute mehr als 20km zu bewältigen, ein ganz schönes Brett. Zum Glück wandern wir ohne großes Gepäck, das sollte ja mit einem Transport schon auf dem Weg zu unserem nächsten Hotel sein.

    Unser Weg führt uns über einen Holzsteg immer an der Küste lang - schon mal gut, da ist es quasi unmöglich, sich zu verlaufen. Der erste Meereskontakt endet für Angela mit nassen Füßen, so dass sie in den folgenden Stunden ne Menge zu tun hat mit ständigem Schuhwechsel zwischen Barfuss Schuhen und feuchten Wanderschuhen…😉
    Der Weg ist herrlich und das Wetter perfekt: um die 18 Grad mit gelegentlichem Regen - wir Hamburgerinnen würden die paar Tropfen allerdings wohl eher nicht so bezeichnen. So wandern wir gemächlich dahin, den tosenden Atlantik als ständigen Begleiter.

    Um diese Jahreszeit scheinen tatsächlich nicht viele Jakobswanderer:innen unterwegs zu sein - vielleicht ist das auch ein Grund, warum uns heute oftmals von Einheimischen ein fröhliches “Bom Caminho“ entgegengerufen wird. Wir antworten mit einem genuschelten „obriga…“ und freuen uns darüber.

    Um die Mittagszeit stolpern wir über ein kleines, gut besuchtes Fischlokal („Castro de S.Paio“ )…eine Kleinigkeit…Sardinen, Pimentos und ein Alster….lecker…was will man mehr.. 😀. Auch alles auf den Nachbartischen macht Appetit, vor allen Dingen, das Fischalllerlei samt bewundertem Krebs…
    Die Rast ist nur kurz, denn es liegt noch ein ganzes Stück vor uns…so gehts unter anderem durch einen Nationalpark, der mit seinen Dünen an Sylt erinnert. Schließlich erreichen wir Vila do Conde, unser Ziel, dachten wir. Doch unser Hotel liegt am anderen Ende dieses Ortes, so das wir erst nach einer weiteren knappen Stunde und insgesamt guten 25km ermattet im Hotel ankommen, wo uns ein überaus herzlicher Portier begrüßt. Schon jetzt macht sich Muskelkater bemerkbar….wie es uns dann wohl morgen gehen wird…😳
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  • Day 3

    Von Povoa de Varzim nach Fao

    November 13, 2023 in Portugal ⋅ 🌬 18 °C

    Nach einer ruhigen Nacht gibts heute, da der Frühstücksraum des Hotels gerade renoviert wird, Frühstück aufs Zimmer. Dabei lerne ich etwas ganz Neues kennen: Cappuccino im Kännchen - und so wie es sich anhört, schmeckt es dann auch 😳.

    Von unserem Hotel sind wir in fünf Minuten am Meer und wenden uns gen Norden, immer am Ozean entlang. Windig und stürmisch ist es heute und unterwegs begegnet uns kaum jemand. Auch Einkehrmöglichkeiten sind rar gesät und so sind wir froh über das herzhafte Brioche, das ich noch schnell in einer Pasteleria gekauft habe. Mangels Bars und Restaurants kommen wir gut voran und so erreichen wir schon zur Kaffeetrinkzeit unser Beach Resort - nur Kaffee trinken kann man hier nirgends. Aber Aussicht gibt es: von unserem Zimmer direkt aufs Meer. Gäste sind hier um diese Jahreszeit auch nicht mehr viele (außer einem Jakobswanderer, den wir unterwegs schon getroffen hatten), mal sehen, ob das beim abendlichen Buffet im Hotel von Vorteil ist….
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  • Day 3

    Von Fao nach Viana do Castelo

    November 13, 2023 in Portugal

    Der Wanderer, der mit uns im Hotel abgestiegen ist, heißt Peer, kommt aus Zürich und ist - im Gegensatz zu uns - ernsthaft als Pilger unterwegs, wie er uns beim Abendessen erzählt. Das heißt: keine Abkürzungen, kein Bus oder Taxi, die gesamte Strecke muss zu Fuß bewältigt werden. Am ersten Tag ist er folglich - anders als wir - von der Kathedrale in Porto aus gestartet und hatte somit Abends 40km auf der Uhr - wow.

    Heute regnet es Katzen und Hunde, daher kürzen wir - so viel zu unserer Pilgerehre - die geplante 30km kurzer Hand mit dem Taxi ab. Gute Entscheidung, denn der Taxifahrer kennt den besten Einstieg - die Kirche São Tiago. Er weiß auch, das uns der Weg, hätten wir die Tour ab dem Hotel begonnen, über die alte Steinbrücke des Flüsschens Neiva geführt hätte. Diese hätten wir wohl nicht passieren können, da der Fluss die Brücke überschwemmt hat - nicht nur abgekürzt, sondern auch noch einen ordentlichen Umweg gespart - passt also 😊.
    Von der Kirche aus geht es durch matschige Wälder und kleine Dörfer und immer, wenn uns ein paar durchnässte Wanderer begegnen, freuen wir uns über unsere praktischen kleinen Schirme 😊. In Viana do Castelo angekommen, haben wir noch Zeit und Lust, die Kirche Santa Luzia aufm Berg anzuschauen, denn es gibt einen Aufzug,…. Aussicht gibt es null, auch die bestimmt beeindruckende Kirche verschwindet im Nebel, aber drinnen isses ja auch schön….
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  • Day 5

    Von Viana do Castelo nach Ancora

    November 15, 2023 in Portugal ⋅ 🌧 17 °C

    Da die Wetterprognose weiterhin viel Nass von oben verspricht und wir gestern genug davon hatten, kürzen wir heute die Strecke mit dem Zug ab. Der hält aber nur dreimal am Tag im kleinen Nachbardorf, unserem Startpunkt. Das nächste Mal erst um 11:45. Also gibts noch Cafebesuche und einen Bummel durch die Altstadt von Viana do Costelo.

    Gegen zwölf gehts dann von Carreco zu Fuß los durch den Nebel. Nicht nur von oben kommt viel Nasses, auch auf den Wegen hat sich viel angesammelt. So klettern wir ein ums andere Mal durchs Gebüsch, um uns keine nassen Füße zu holen. Ungemütlich isses und wir sind froh, das wir schon gegen drei in Ancora eintreffen.

    Erfreut stellen wir fest, das unser Hotel heute mal vier Sterne hat (gestern waren es nur zwei, was wir auch gemerkt haben) und über einen Spa Bereich verfügt. Na das werden wir doch gleich mal ausprobieren….
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  • Day 6

    Von Ancora über die Grenze nach A Guarda

    November 16, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 18 °C

    Ha ! Wer sagt’s denn, die Sonne scheint - herrlich !
    Heute sind wir wieder entlang der Küste unterwegs und genießen die wunderbare Novembersonne bei 18 Grad 😀. Durch Pinienwälder erreichen wir einen einsamen Küstenabschnitt - der ideale Platz um ein letztes Mal in diesem Jahr im Meer zu baden.
    Lausig kalt, aber bis zur Hüfte gehts, Angela ist da mutiger und hüpft ganz rein…
    Füße trocknend am Strand gehts Richtung Caminha, wo wir nach Spanien übersetzen wollen. Eine offizielle Fähre fährt um diese Jahreszeit nicht mehr, aber es gibt ein Taxi Boot. Vom spanischen Hafen aus ist es dann nur noch eine knappe Stunde bis A Guarda, dort endet heute unsere vorletzte Etappe.
    Unser erster Eindruck vom „Hotel Bruselas“ ist - nach der feinen Unterkunft letzte Nacht - zwei Sterne ernüchternd. Das nette, ältere Besitzerehepaar erklärt uns - den einzigen Gästen zur Zeit - in französisch, spanisch und mit ihren Händen irgendwas mit „Wasser“ und „Pumpen“, was wir erstmal ignorieren und stattdessen hinunter in den Ort zum Essen gehen. Zwei Biere, einen gegrillten Fisch und einen schönen Sonnenuntergang später können wir dann auch gut mit dem Hotel Bruselas leben…
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  • Day 7

    Von A Guarda nach Bayona

    November 17, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 17 °C

    Angela hat sich ein paar Blasen gelaufen und ich bin von den letzten anstrengenden Tagen und unruhigen Nächten schlapp. So beschließen wir, nach einem spartanischen Frühstück, auch die heutige Etappe, die über 30(!) km betragen würde, abzukürzen.
    Das Taxi bringt uns ins 15km entfernte Oia zu einem malerisch am Meer gelegenen Kloster, das leider geschlossen ist. Von hier aus wandern wir bei bewölktem Himmel an der nun schroffen und felsigen Küste entlang (gut, das wir gestern schon baden waren !).
    Der Weg zieht sich - meistens neben der Hauptstraße. So gut wie alle Bars und Restaurants unterwegs haben die Saison bereits beendet, doch mit Glück bekommen wir bei einem Abstecher auf der Terrasse eines feinen Hotels einen Café und ein kleines, stärkendes Mittagessen in einem Restaurant am Meer. Auch ohne den ersten Teil der geplanten Wanderung sind es Abends mehr als 22km, so dass wir nur noch im Hotel eine Kleinigkeit essen und müde ins Bett fallen….
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  • Day 8

    Ein Tag in Bayona

    November 18, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 18 °C

    Tief und fest haben wir uns im Schlaf erstaunlich gut vom gestrigen Tag erholt.
    Heute wird entspannt das hübsche Städtchen Bayona angeschaut und da gibts tatsächlich ein paar Sehenswürdigkeiten: zB einen Nachbau der „Pinta“ von Kolumbus. Bayona war 1493 der erst Hafen, den die Pinta nach Ihrer berühmten Entdeckungsreise erreicht hat - darauf ist man hier immer noch sichtbar stolz. Und in den Gemäuern der „Fortaleza de Monterreal“, der mächtigen Festung Monterreal, spürt man ebenfalls den Atem der Eroberer- und Entdeckergeschichte Spaniens. Mit den ein oder anderen Mahlzeiten und Kaffees in der historischen Altstadt ist so ein Touritag schnell rum, morgen heißt es dann: Tschüss Spanien: wir fahren mit dem Bus über Vigo zurück nach Porto.Read more

  • Day 10

    Zurück in Porto

    November 20, 2023 in Portugal ⋅ 🌙 13 °C

    Die einfachste Art, in der Nebensaison von Bayona nach Porto zu kommen, ist - so sagt es uns das Internet - mit dem Fernbus über Vigo - dauert gut einen halben Tag.
    Zurück in Porto fühlen wir uns dort nun schon ein bisschen heimischer: der Portier unseres Porto City Hotels begrüßt uns „brave ladies“ sogar schon mit Namen…😉

    Der nächste Tag ist prall gefüllt mit Sightseeing - Los gehts mit einer Guided Tour in der „Casa da Música“, dem erst Anfang der 2000er Jahre vom berühmten Rem Koohaas erbauten Konzerthaus. Dieses futuristisch anmutende weiße Ungetüm soll - auch im übertragenen Sinne - an einen Meteoriten erinnern, der Porto erschüttert. Drinnen gibt es - neben dem eigentlichen großen Konzertsaal - etliche Nebenräume für die unterschiedlichsten Aufgaben: zur Kinderbetreuung (purple), zur musikalischen Interaktion durch Bewegung im Raum (orange), Konferenzen…u.v.m….spannend, aber vieles auch recht kühl im Vergleich zB zur Elphi…
    Wir streunen weiter durch die Stadt….durch das Künstlerviertel Cedofeita mit seiner Street Art….zum Aussichtsturm Clérigos……hinunter zum Fluss Douro, durch das Altstadtviertel Ribeira. Hier fährt noch die alte Straßenbahn Linie 1 und wir mit, das Flussufer hinauf. Das war’s aber noch nicht für heute: nach einem leckeren Lamm beenden wir den Tag wie wir ihn begonnen haben, mit Musik - natürlich Fado - in einem kleinen Kellergewölbe irgendwo in der Altstadt Portos…
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  • Day 11

    Bye bye, schönes Porto

    November 21, 2023 in Portugal ⋅ ☀️ 14 °C

    So schnell verfliegt die Zeit und schon ist unser letzter Tag in Porto gekommen.
    Zur Feier des Tages beginnen wir ihn mit einem Brunch im Garden Restaurant
    (da hatten wir neulich schon so leckere Burger….😋).
    Die Sonne scheint immer noch bei angenehmen 16 Grad. Feinstes Wetter also für einen Blick von oben auf die Stadt. Wir fahren mit der gelben Linie D der Metro, dessen undurchsichtiges Bezahlsystem wir immer noch nicht durchschaut haben, auf die andere Seite des Douro in den Jardim do Morro. Statt in zwei Minuten für 20(!)€ mit der Seilbahn, gehts durch kleine Gassen ans Ufer des Flusses, wo wir uns für eine Bootstour entscheiden (inklusive eines Glases Portwein, versteht sich).
    Vom Wasser aus sieht die Altstadt Ribeira mit ihren bunten Häuschen besonders hübsch aus. Den Rückweg erledigen wir dann zu Fuß über die Ponte Dom Luis l - was für ein Blick! Nun haben wir beide das Gefühl, in den letzten Tagen reichlich schöne Aussichten und tolle Erlebnisse gesammelt zu haben. So ist es an der Zeit, alle Eindrücke sacken zu lassen und langsam Abschied zu nehmen….Adeus Porto !
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