Radreise

July 2019 - March 2020
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    Hallo werte Abonnenten :-D

    February 3, 2020 in Iran ⋅ ☀️ 20 °C

    Ich kann aufgrund der technischen Situation im Iran (absolut beschissenes Datennetz) nur sehr beschwert arbeiten und Dinge hochladen.

    Ich will das nicht ausführen.
    Das klingt alles nach Jammern, aber es ist belastend.
    Kein WLAN, Telefon ist nicht registriert und somit nicht mehr nutzbar, keiner gibt einem WLAN oder hat stabiles.
    blablabla

    Vieles ist schon vorbereitet und kommt dann mit einem Rutsch.
    Ich werde mich dann melden und ihr bekommt eine Benachrichtigung.

    Der einfache Kram ist auf Instagram zu finden.
    Bis dahin.
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  • Day 161

    Tag 161 - Tomatenfarm

    December 22, 2019 in Iran ⋅ ☁️ 7 °C

    0 km / 5695 km - 0 / 566 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
    0 € / 1255,5 € Lebensmittel
    0 € / 938,5 € Unterkunft
    0 € / 262,1 € Eintrittspreise
    0 € / 164 € Anschaffungen
    0 € / 89,5 € Ersatzteile
    0 € / 52 € Visum

    0 € / 3053,2 € Gesamt

    Als Kaveh gestern meinte, dass wir zu ihm fahren würden, um am nächsten Tag zeitig los fahren zu können, rechnete ich nicht damit, dass die beiden so lange schlafen würden.
    Es ist bereits zehn und ich bin wach und spiele mit Pheobe. Dem kleinen Stubentiger ist langweilig und es auch nicht recht, dass ihre untergebenen noch schlafen und sie gar nicht füttern.
    So beschäftigen wir uns noch wartend für zwei weitere Stunden.

    Gegen zwölf wachen die beiden langsam auf und wir starten in den Tag. Es gibt gutes Frühstück und gegen eins brechen wir auf. Zuerst setzen wir Mina bei ihrer Arbeit ab und fahren dann zu Kavehs Elternhaus, um hervorragendes Malzbier zu holen.
    Ein recht langer Weg. Generell scheinen hier alle Wege etwas länger zu sein, als ich es von zu Hause gewohnt bin. Das macht die Weite.

    Eine schöne Weite!
    Das bringt auch Abgeschiedenheit und Ruhe. Und die kann man auf der Farm bestens genießen. Weit weg von der Straße ist hier eine kalte Stille. Es weht nur ein kleiner Wind und die Sicht ist sehr weit. In der Ferne kann man die schneebedeckten Berge ausmachen.
    Es ist wunderschön hier und ich bereue es keine Sekunde lang, dass ich mitgekommen bin.

    Im Gewächshaus ist es sommerlich warm. Keine Spur vom Winter.
    In der Mitte auf dem Hauptgang sitzen Frauen und sortieren Tomaten und lesen die ausgesuchten in die Verpackungen. In den einzelnen Tomatenreihen arbeiten die Männer an den Pflanzen.
    Weiter hinten steht Kavehs Vater. Er ist erfreut, über den Gast auf seiner Farm und zeigt mir stolz alles, gibt mir Tomaten und stellt mich den Arbeitern vor. Diese glauben nicht, dass ich mit dem Fahrrad aus Deutschland gekommen bin. Auch Fotos schmälern die Skepsis nur um das Fahrrad, nicht aber um die Strecke. Aber das spielt keine Rolle. Auch sie freuen sich über den Gast in ihrem Land.
    Und ich freue mich meinerseits darüber, dass ihnen die Arbeit sichtlich Spaß macht und alle hier im Gewächshaus wohl zufrieden sind, mit dem was sie tun und dem was sie bekommen.

    Zufrieden gehe ich erst mal wieder an die frische Luft.
    In der Zwischenzeit zeigt mir Kaveh das Areal und den Wohncontainer, in dem wir die Nacht verbringen werden. Er ist sehr geräumig und bietet allen Komfort, den man braucht, um eine Nacht in der Kälte hier draußen angenehm überstehen zu können. Nicht nur eine Heizung, sondern auch ein Computer mit Spielen, Filmen und gemütliche Sitzgelegenheiten warten hier.
    Nachdem die Arbeiter gegangen sind, lassen wir die Hunde raus.
    Die beiden sind so lieb, verspielt und freundlich zu mir, dass ich sie am liebsten behalten möchte. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob sie Einbrecher abhalten, oder anziehen, aber das ist nicht meine Sorge. Die zwei sind so, wie ich Hunde möchte.
    Später am Abend verbringen wir die Zeit mit Gesprächen, Computerspielen, Musik und Malzbier.
    Zum krönenden Abschluss schauen wir noch den „Joker“. Den Film wollte ich schon sehen, seit er während meiner Reise in die Kinos kam. So viel gutes, was ich über ihn gehört habe. Und alles ist wahr. Sogar noch viel besser.

    Es ist schön hier draußen im Container am Gewächshaus. Ich bin zufrieden, hier zu sein.

    Song des Tages
    Barracuda - Heat
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  • Day 160

    Tag 160 - Isfahan

    December 21, 2019 in Iran ⋅ ☀️ 8 °C

    105 km / 5695 km - 5 / 566 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
    2,5 € / 1255,5 € Lebensmittel
    0 € / 938,5 € Unterkunft
    0 € / 262,1 € Eintrittspreise
    0 € / 164 € Anschaffungen
    0 € / 89,5 € Ersatzteile
    0 € / 52 € Visum

    2,5 € / 3053,2 € Gesamt

    Über 100 Kilometer liegen heute vor mir. Aber die Strecke ist flach und es ist nur sinnvoll, alles an einem Tag zu fahren. Auch wollte ich abends bei Sina ankommen.
    Dennoch stehe ich recht spät auf für meinen Plan. Nicht dass mein Wecker nicht pünktlich um acht klingeln wollte, ich ihn aber ausgestellt habe, weil ich ohnehin schon vorher wach war.
    Nein, es war unter dem Korsi einfach zu schön, um ihn zu verlassen. Außerdem hatte der Wein trotz seiner geringen Menge mir recht beträchtliche Kopfschmerzen beschert. Nun, keine unangenehmen, aber dennoch genug, um die Motivation etwas zu schmälern.
    So liege ich faul herum und versuche langsam hoch zu fahren.

    Halb elf bin ich dann soweit für den Abflug.
    Vorräte habe ich zwar noch immer keine, denke aber, dass es entweder bis nach Isfahan reichen wird, oder ich mir unterwegs in einem der vielen Läden etwas kaufen kann.
    Leider aber haben die meisten hauptsächlich Süßkram im Angebot. Das in vielen Varianten und großen Mengen. Aber nichts für die alltägliche Versorgung, oder gar, was man als Ernährung bezeichnen kann.
    So begnüge ich mich heute wieder mit meinem verbliebenen Obst und den Keksen.

    Bis nach Isfahan sollte die Strecke laut meiner Karte eigentlich flach sein, oder gar absteigend. Aber die Realität sah wieder anders aus. Viele Anstiege lagen vor mir. Steile, wie auch gemächliche. Tendenziell mag es vielleicht bergab gegangen sein. Aber so zog sich die Strecke.
    Die unzureichende Ernährung quittierte mein Organismus auch mit entsprechendem Elan.

    Ich habe sehr viel Glück, dass mich immer wieder Leute anhalten und mir Obst, nette Gespräche, oder einfach nur eine angenehme Gesellschaft bieten.
    Ein Mann bleibt mir besonders in Erinnerung. Er steigt freudig aus seinem Auto und erwartet mich. Doch ich begrüße ihn nur und fahre weiter. Schon wenige Meter bereue ich es und bin traurig über mein Verhalten. Mehr noch, dass ich in diesem Moment, in dem ich mein Fehlverhalten realisiere, nicht doch noch anhalte. Ich hätte so viel Freude in das Leben eines anderen bringen können. Doch ich entscheide mich dazu, Enttäuschung zu verbreiten. Sehr lange denke ich darüber nach. Und es wird mich begleiten. Ich bin enttäuscht über mich selbst.

    Ich versuche den Gedanken so gut es geht abzuschütteln.
    Das geht trotz des dichten Verkehrs eher schlecht, als recht. Tendenziell ist der Verkehr in Isfahan angenehmer, als alle Städte zuvor. Ob das am Breitengrad liegt, weiß ich nicht. Ich hoffe aber, dass es sich so weiter entwickeln wird.

    Gegen drei Uhr schon erreiche ich Sina. Die Psyche spielt einem auf monotonen Strecken einiges vor. Trotz Musik, oder Hörbüchern kommt einem der Weg unendlich lang vor und auch die Zeit. Wenn ich jetzt noch bedenke, dass mir die Geschwindigkeit bewusst hoch vorkommt, stelle ich fest, dass sich die Physik in meinem Unterbewusstsein manifestiert hat.

    Die Familie und Freude werden gegen acht Uhr erwartet. Nahezu alles ist schon vorbereitet.
    So gehen Sina und ich noch in sein liebstes Bad.
    Es mag das kleinste sein, dass mir bisher untergekommen ist, aber es hat alles, was man braucht.
    Ein Schwimmbecken, einen sehr heißen Whirlpool und eine Sauna. Erstaunlich auch die Sauberkeit.
    Es kommen interessierte Gespräche mit anderen Badegästen auf. Sina übersetzt.
    Doch den meisten Spaß hat man, wenn man sein inneres Kind heraus lässt und mit den anderen Wasserball spielt. So fühle ich mich psychisch langsam wieder besser und gewinne die Achtung vor mir selbst zurück. Meine Unart gerät langsam in die Schublade mit den abgearbeiteten Dingen.

    Der restliche Abend ist großartig. Die gesamte Familie und Freunde freuen sich über meine Anwesenheit. Es gibt reichlich tolles Essen und viele Geschichten auszutauschen. Auch Dinge, die man im Iran als unüblich betrachten würde, finden sich. So bringt jeder etwas mit, um den Abend zu füllen, oder damit alles der Tradition von Yalda gerecht wird.
    Am schönsten finde ich die herrlich verzierte Melone. Das Wahrzeichen Yaldas.

    Einer der besten Freunde Sinas lädt mich für den nächsten Tag zu sich auf seine Tomatenfarm ein.
    Ich finde diese Möglichkeit eine wilkomme Abwechslung zum Alltag im Reisen. Zuerst noch hin und her gerissen, ob sich Sina nicht zurückgesetzt fühlt, sagt er mir dann, dass das absolut in Ordnung ist und ich die Möglichkeit ergreifen soll. Wir würden uns die Tage noch sehen und auch wieder in Bandar Abbas.
    So nehme ich die Einladung an und fahre mit Kaveh und seiner Frau Mina nach Hause. Ich habe mir schließlich vor wenigen Stunden gesagt, dass ich zu mehr Möglichkeiten ja sagen soll, um nichts mehr zu verpassen.

    Song des Tages
    Flirtin‘ with Disaster - Molly Hatchet
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  • Day 159

    Tag 159 - Meymeh

    December 20, 2019 in Iran ⋅ ☀️ 7 °C

    80 km / 5590 km - 5 / 561 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
    0 € / 1253 € Lebensmittel
    0 € / 938,5 € Unterkunft
    0 € / 262,1 € Eintrittspreise
    0 € / 164 € Anschaffungen
    0 € / 89,5 € Ersatzteile
    0 € / 52 € Visum

    0 € / 3050,7 € Gesamt

    So kalt es gestern auch war, mit der Sonne kam auch die Wärme zurück ins Tal.
    Ich stehe zeitig auf und bereite meine Abfahrt vor. Ich rechne mit einem langen Tag, weil die Strecke doch recht weit ist und noch ein paar Hügel zu bieten hat.

    So ist auch der Moment gekommen, in dem ich meinen Gastgeber bezahlen muss. Ich gebe ihm die Hälfte meines verbliebenen Geldes in Rial. Das waren umgerechnet 6 €. Das gleiche, was ich bei Narges und Ramin bezahlt habe. Ein mehr als angemessener Preis, den ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann.

    So breche ich auf nach Meymeh. Hier wartet schon Sina auf mich. Es ist der 20. Dezember und somit neben dem Geburtstag meiner Schwester auch der Vorabend von Yalda. Der längsten Nacht des Jahres. Ich tendiere zwar mehr dazu, den längsten Tag zu feiern und die kürzeste Nacht, aber die länger werdenden Tage haben für meine Reise ja auch gutes.
    Und so steht morgen ein Feiertag bevor. Traditionell trifft sich daher die Familie von Sina heute in Meymeh. Das kommt mir auch zugute. So habe ich eine Unterkunft und wieder nette Leute um mich herum. Zwischenstopp und nahezu die Hälfte der Strecke nach Isfahan.
    Im Haus der Großeltern erwarten mich Tee, Gebäck und der Korsi. Das ist ein traditioneller Abgedeckter Tisch, unter dem man sitzt, liegt und schläft. Vor allem in der kalten Jahreszeit ist das großartig. Erstaunlich entspannend und wohltuend. Ich fange an, den Korsi zu lieben.

    Aber nicht nur die Familie von Sina ist hier. Auch viele Freunde, die in Isfahan wohnen. Und so verbringen wir den Abend nicht mit der Familie, sondern in junger Runde mit den Freunden. Nachdem ich hörte, dass ich morgen alle, weniger jung und jung, im Elternhaus von Sina in Isfahan wiedersehen würde, war ich damit sehr einverstanden.
    „Traditionsgemäß“ bringen die Freunde selbst gemachten Wein mit. Meymeh ist verwurzelt mit Weintrauben und deren Verarbeitung. Das liegt schon im Namen. Religiös bedingt, wird daraus aber nicht viel geschaffen. Außer im privaten. Und den darf ich heute verkosten. Nun bin ich nicht der Weinkenner und trinke ihn auch zu Hause recht selten. Dennoch wird schnellt klar, dass der Geschmack dem Üblichen Wein zwar nahe kommt, aber ihn nicht imitieren kann. Auch scheint mir der Alkoholgehalt recht hoch. Ich hoffe, dass hier einige Erfahrungen in der Zubereitung vorliegen und ich nicht ab morgen eine gelbe Armbinde mit drei Punkten tragen muss.

    Gegen zehn Uhr verabschiede ich mich und gehe zum Haus zurück.
    Sina und seine Familie sind bereits gefahren. Ich habe das ganze Haus für mich. So mache ich es mir unter dem Korsi gemütlich und stelle fest, dass mir so einige Traditionen und Gepflogenheiten sehr gut gefallen und was wir zu Hause nicht haben. Ich bin gespannt, was ich mir von dieser Reise für zu Hause aneigne.

    Song des Tages
    Juke Box Hero - Foreigner
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  • Day 158

    Taz 158 - Barzok

    December 19, 2019 in Iran ⋅ ☀️ 4 °C

    65 km / 5510 km - 6 / 556 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
    0,5 € / 1253 € Lebensmittel
    3,5 € / 938,5 € Unterkunft
    0 € / 262,1 € Eintrittspreise
    0 € / 164 € Anschaffungen
    0 € / 89,5 € Ersatzteile
    0 € / 52 € Visum

    4 € / 3050,7 € Gesamt

    Pünktlich zum Klingeln des Weckers ist die Sonne in meinem Zimmer. Ja, heute ist der Tag meiner Abreise aus Kashan. Der Kosmos hat gewählt und zeigt es mir.
    Aber damit steht auch wieder ein weiterer Abschied bevor.
    Es war sehr schön hier und Narges und Ramin mit ihren Freunden und Familie eine tolle Gesellschaft gewesen. So genieße ich noch das Frühstück in vollen Zügen und breche dann gut gestärkt und bestens gelaunt auf Richtung Berge.

    Meine Route bringt mich wieder vorbei an Fin-Garten und auf die Schnellstraße.
    Plötzlich endet diese auf der Autobahn und es gibt nur einen anderen Weg in die Berge. Und zwar wieder zurück durch die ganze Stadt und mit 15 Kilometern Umweg.
    Ich halte direkt auf die Mautstation zu und frage, ob ich einfach das kleine Stück mit dem Fahrrad fahren könnte. Mit der gestikulierten Antwort, dass das klar geht, fühle ich mich nach Albanien zurück versetzt. Hinter der Station steht ein Streifenwagen der Polizei. Auch ihn frage ich. Erschreckt guckt er vom Telefon auf. Gut, scheinbar scheint sich hier niemand dafür zu interessieren. Ich nutze die Gunst der Stunde und fahre zum Abzweig in die Berge.

    Nach sechs Kilometern wird es ruhiger und der Verkehr nimmt ab.
    Aber die Straße bleibt gut. So lässt es sich bequem in die Berge hoch schieben. Die Landschaft ist wunderschön und so genieße ich den Tag in vollen Zügen.

    Aber ich muss ausblenden, was verkehrstechnisch um mich herum geschieht.
    Bis ich die Kuppe erreiche, bin ich, zum Glück nur fast, die Ursache von mindestens sechs Unfällen. Jeder guckt nur auf mich und nicht auf den umgebenden Verkehr. Egal, ob ich stehe, oder fahre. Überall kommen die Leute nur mit wenig Abstand ohne Unfall davon.

    Einmal hätte es um Haaresbreite mich erwischt.
    Ich gucke in genau dem Moment nach hinten, als ein Auto mit sicher weniger als einem Meter hinter mir ist und ein anderes neben jenem. Was war passiert? Natürlich guckt man sich nicht um, wenn man gleich vor hat zu überholen! Man guckt den Radfahrer wie ein Schaf an und fährt dann raus.
    Huch! Doch nicht. Es ist ja jemand neben mir.
    Was bleibt ist die Vollbremsung, die dem Kosmos sei dank geglückt ist.

    Ich versuche mich nicht aufzuregen. Aber dennoch bleibt mir der Grund für soviel Dummheit und dem bloßen Unwillen, sich um andere zu kümmern und mal sein Gehirn einzuschalten, nach wie vor verwehrt. So nett die Leute auch sind.
    Aber Weitblick im Leben ist der Grund für Fortschritt. Das ist es, was den Hirten von seinen Schafen unterscheidet. Alles andere ist schlimmer noch als Stagnation. Es ist sicherer Rückschritt.
    So erreiche ich also die Kuppe und damit auch den Abzweig nach Barzok.
    Von Narges und Ramin habe ich von einem Freund gehört, der hier wohl ein Hostel betreibt. Sie meinten zuerst, dass es 20 € die Nacht kosten würde. Ich rufe an und verhandle.
    Er meint, ich solle ihn besuchen und geben, was ich für angemessen halte.
    Also entscheide ich mich gegen mein Zelt und eine kalte Nacht und fahre hinauf nach Barzok.

    Wenn ich den Markt erreiche, solle ich nochmal anrufen. Plötzlich schickt er mir seinen Standort.
    Das sehe ich aber erst nach drei Kilometern Auffahrt. Nun zeigt sich mir, dass noch vier weitere vor mir liegen.
    Glückwunsch! Das fahre ich morgen alles wieder zurück. Zwar bergab, aber dennoch kostet es Zeit.
    Was mich aber am meisten stört, ist dass nochmal mehrere hundert Höhenmeter hinzu kommen.

    Die Straßen sind vereist, es liegt überall Schnee und so komme ich erschöpft und leicht frierend an.
    Nachdem ich von den 20 € pro Nacht gehört hatte, habe ich nach einem dementsprechenden Hostel Ausschau gehalten. Was ich finde verschlägt mir die Sprache.
    Fassen wir zusammen: Es ist außer der Saison, fernab von der Hauptstraße und die Verhältnisse sind so, dass niemand auf die Idee kommen würde, auch nur ansatzweise dafür diesen Preis aufzurufen. Nichtmal in Kroatien und zur Hauptsaison.

    So verbringe ich den Abend mit lesen und hole zum Schlafen meinen Schlafsack und die Wintersachen heraus. Das Bad benutze ich nur, um meine Zähne zu putzen.
    Es ist schlicht zu kalt. Selbst der Toilettengang ist unangenehm.
    Ich schnappe mir Elch und begebe mich ins Reich der Träume.

    Song des Tages
    Cocaine - Eric Clapton
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  • Day 152

    Tag 152 - Kashan

    December 13, 2019 in Iran ⋅ ☁️ 8 °C

    70 km / 5445 km - 4 / 550 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
    4,3 € / 1238,2 € Lebensmittel
    6 € / 917 € Unterkunft
    0 € / 235,3 € Eintrittspreise
    0 € / 164 € Anschaffungen
    0 € / 89,5 € Ersatzteile
    0 € / 52 € Visum

    10,4 € / 2947,9 € Gesamt

    Heute sollte ein langer Tag werden. Doch laut meiner Karte und dem Höhenprofil rechnete ich mit groben 60 Kilometern bis zur Stadtgrenze und einer flachen Strecke.
    Umso erfreuter war ich, als ich merkte, das sich mein Programm doch mal in die gute Richtung irrte und es statt der üblichen fälschlichen Darstellung von angezeigt ebener, aber tatsächlich ansteigender Strecke, unerwartet bergab ging.
    Mehr noch. Ich hatte Rückenwind. So fühlte ich mich wie auf Ectasy, als nach 15 Kilometern der Kater einsetzte. Scheinbar alle Freude für die restliche Strecke aufgebraucht, ging es jetzt bergan und auch der Wind hatte plötzlich gedreht und wehte mir nun frontal entgegen.
    So ging es nun bis zur Stadt.

    Aber ich erfreute mich daran, einem Hund etwas zu essen zu geben, zerschnitt eine meiner Flaschen und bastelte ihr einen Napf aus der sie trinken konnte.
    Nach unserem gemeinsamen Mittagessen führ ich etwas besserer Laune weiter.

    In Kashan zeigte sich der Stadtverkehr nun von seiner unausstehlichsten Seite. Die Zahl an Aktionen, welche potentiell meine Gesundheit in unerträglichem Maß gefährden, wächst mit jedem dritten Auto und Motorrad. Meine Aggressionen gegenüber den anderen entluden sich bei jedem einzelnen dieser subversiven Zeitgenossen, der mir in die Quere kam. Nachdem die Verwunderung bei den meisten gewichen war, schlug mir die Bosheit ihrerseits entgegen. Das, was ich brauche. Ein Milieu, in dem ich mich bestens auskenne und leben kann. Etwas, das mich wach hält und konzentriert. Hast du keine Angst, brauchst du genau das, um zu überleben.
    Mir tut es nur um die Leute Leid, die es nett meinen, auch wenn deren Aktionen mich gefährden.
    Oder um jene, die mir höflich begegnen, denen ich aber nicht sofort meine netteste Art entgegen bringen kann. So schnell kann ich ohne Übersicht nicht umschalten. Aber ich versuche es. Der Verkehr hier bringt mein inneres Monster hervor.

    Also schlage ich mich so bald wie möglich in die Gassen der einzelnen Straßenblöcke. Hier komme ich zur Ruhe und finde auch mein Hostel. Eine wahre Oase inmitten der der Hektik außerhalb. Hier ist es ruhig und gemütlich. Ich bin der einzige Gast von Narges und Ramin im Ferdows Kooshk.

    Ferdows bedeutet Paradis. Iranische Gärten wie der Fin Garten in Kashan sind als Vertreter für ein Paradies auf der Erde angelegt. Und Kooshk ist eine Burg im Paradies, die für Menschen zum Ausruhen und Entspannen gebaut ist. Dies ist also eine Burg im Paradies.

    Und wahrlich. Ich hätte es nicht besser treffen können. Narges und Ramin sind tolle Gastgeber.
    Noch am selben Abend sitzen wir mit deren Freunden zusammen und bereden, was ich unbedingt in Kashan alles tun und sehen muss. Und so breche ich nach einer Stunde auf, zur ersten Erkundung des Basars und der Umgebung vom Hostel.
    Hier gefällt es mir schon mehr, als in Teheran. Die Vielfalt der Waren und auch Speisen ist größer und es ist gesamt weniger hektisch. Man fühlt sich wohler.
    So streife ich danach wieder wohl gelaunt zum Hostel zurück und lasse das Nachtleben von Kashan auf mich wirken.

    Song des Tages
    Heaven's Not Overflowing - Corrosion Of Conformity
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  • Day 151

    Tag 151 - Planet B 312

    December 12, 2019 in Iran ⋅ ☀️ 10 °C

    65 km / 5375 km - 6 / 546 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
    5,5 € / 1233,9 € Lebensmittel
    0 € / 909 € Unterkunft
    0,7 € / 235,3 € Eintrittspreise
    0 € / 164 € Anschaffungen
    0 € / 89,5 € Ersatzteile
    0 € / 52 € Visum

    6,2 € / 2937,5 € Gesamt

    Ich stelle fest: sorgfältiger die Wahl für den Ort des Zeltes treffen!

    Wie ich aufwache, ist es schon hell und ich kann die Sonne spüren. Aber irgendwie nicht auf mir.
    Das zeigt mir auch die Feuchtigkeit im Außenzelt.
    „Schlecht deine Wahl gewesen ist!“ höre ich Yoda mich zurechtweisen. Recht hat er!
    Also wird das Zelt aufgeräumt und alles soweit verpackt, das ich das Zelt in die Sonne bewegen kann. Dann gibt es Frühstück.

    Heute wollte ich mir den Schrein in der Stadt Qom ansehen. Von meinem Schlafplatz aus war es nur eine kurze Fahrt gewesen.
    Also runter von der Landstraße und hinein ins Getümmel der Stadt. Die Filtermaske ruft wieder nach Verwendung. Es zeigt sich die gleiche Fahrweise, wie in Teheran. Nur leider werde ich hier im Längsverkehr mehr bedrängt, als von der Seite. Vor mir wird rausgefahren, ohne zu schauen. Knapp überholt und mich geschnitten, nur um unmittelbar vor mir anzuhalten und mich damit wieder in die gefährliche Mitte zu drängen. Und für was? Einfach nur, um auf der Hauptstraße zu halten. Oder im Kreisverkehr, oder an Kreuzungen. Ganz egal, Hauptsache dämlich.
    Zum Glück ist der Weg in die Stadt nicht lang und mein Geduldsfaden heute sehr reißfest.

    Am Schrein angekommen nimmt mich ein Mann in seine Obhut und führt mich zum Eingang. Er hatte nur im Sinn, mich willkommen zu heißen und mir einen guten Platz für das Fahrrad zu bieten.
    Und so erreichen wir die Polizeistation direkt vor dem Eingang, ich kann mein Fahrrad im Hof abstellen und bekomme noch Tee und Kekse. Hier muss ich das erste Mal die Frage nach meiner Religion beantworten und in verwirrte Gesichter blicken, als ich die Frage beantwortet habe.

    Im Schrein bekomme ich eine kostenlose Führung.
    Leider verbringe ich weniger Zeit im Schrein, als ich mir erhofft habe.
    Denn die Führung dient dazu, um Touristen aus den Heiligtümern herauszuhalten. Das ist in Ordnung.

    Als ich aus der Stadt hinaus fahre, kaufe ich mir noch etwas Wasser und stoße auf einen unliebsamen Zeitgenossen, der auf Ärger aus war. Ihm gefiel es noch weniger, dass ich mich nicht um seine Belange kümmern wollte, als dass ich mich nicht provozieren lasse.
    Ich kaufe mein Wasser und verschwinde aus der Gegend, bevor sich Jabba doch noch überlegt seinem Frust Luft zu machen.

    Einige Kilometer südlich der Stadt finde ich ein paar sehr schöne Hügel, in welche ich sogleich meine sprichwörtliche Fahne ramme und mein Zelt aufstelle.
    Nicht ruhig, aber den Blicken entzogen, verbringe ich eine recht gute Nacht.

    Song des Tages
    Old Train - Monster Truck
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  • Day 150

    Tag 150 - Pool

    December 11, 2019 in Iran ⋅ ⛅ 10 °C

    80 km / 5310 km - 6 / 540 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
    3,5 € / 1228,4 € Lebensmittel
    0 € / 909 € Unterkunft
    0 € / 234,6 € Eintrittspreise
    0 € / 164 € Anschaffungen
    0 € / 89,5 € Ersatzteile
    0 € / 52 € Visum

    3,5 € / 2931,3 € Gesamt

    Der Tag beginnt ruhig. Ich weiß zwar nicht, wie oft schon wieder ein LKW auf dem Hügel stand und abgeladen hat, aber der erste, den ich mitbekomme, hat nicht lange auf sich warten lassen.
    Ich frühstücke noch eine Kleinigkeit und mache mich auf den Weg.
    Wobei es das Wort sehr gut trifft. Viel habe ich nicht mehr. Es beschränkt sich auf wenige Kekse, einen Apfel und eine Orange.
    Ich habe nichts eingekauft. Weniger vergessen. Mehr im Modus „dichter besiedelt“.

    Von jetzt an wird der Tag sehr hungrig und energielos.
    Es kommen in den ersten Stunden zwar ein paar Häuser, in welchen vielleicht auch Essen zu haben ist. Aber beim Blick hinein schien sich niemand dafür zu interessieren, mir etwas feilbieten zu wollen. Also fahre ich noch ein paar Stunden weiter.

    Die nächste Möglichkeit, die sich bietet war ein Kiosk. Zumindest stach mir dieser als erstes in die Augen. Hier decke ich mich gut ein und fülle meine Tasche so weit, dass ich sie noch schließen.
    Direkt nebenan ist scheinbar auch Restaurant gelegen, in das ich gleich eingeladen werde. Wie gelegen.
    Die vielen LKW zeugen von gutem Essen. Wer sollte es auch besser wissen, als diese Jungs?
    Und wahrlich, das Essen ist gut und günstig.
    Aber in meinem Zustand hätte ich auch mehr bezahlt. Ich war hungrig. Aber weniger waren es mein Geist und mein Magen, als der arbeitende teil meines Körpers, der nach Energie geschrien hat.

    Während ich dort saß, kam Darius zu mir. Ich verstand zunächst nur, dass er wissen wollte, ob ich bei Instagram Bilder habe. Dann meinte er, er sei auch Radfahrer und hat schon den gesamten Iran befahren. Und das nicht nur mit dem Fahrrad. Auch mit seinem LKW.
    Und während wir uns verabschieden macht einer seiner Freunde ein Foto für sein Instagram-Profil und als ich das nächste mal mein Telefon aus der Tasche gezogen habe, hatte ich 50 neue Abonnenten. Und nicht nur das. Seither sehe ich bei vielen Fahrern das Funkgerät zum Mund wandern, wenn sie mir entgegen kommen und nach einer Weile schreibt mir Darius wieder, dass ich entdeckt worden bin. Ich könnte jederzeit mein persönliches Taxi anfordern.

    Von diesem Moment an stehe ich mit so vielen anderen Radlern und Sympathisanten im gesamten Iran in Kontakt, dass ich überall hin eingeladen werde. Ich freue mich sehr darüber. Doch muss ich auch vielen absagen. Nur sehr wenige Einladungen liegen auf meinem Weg.

    Doch für heute ist sowieso zelten angesagt.
    Und so fahre ich noch eine Weile dem Sonnenuntergang entgegen. Ich dachte zuerst, noch den nächsten Ort zu erreichen und mir dort etwas zu suchen. Verwerfe aber den Gedanken bald aus Gründen der Bequemlichkeit.
    So steche ich in eine Seitenstraße und von dieser in ein Feld und erkunde die Möglichkeiten. Schnell finde ich eine tolle Unterkunft für heute. Ein leeres Bassin, welches mich von allen Seiten abschottet. Auch mein Fahrrad ist schnell versteckt. So verbringe ich einen ruhigen Abend und eine Nacht, in der ich mir keine Gedanken um Hunde machen muss.

    Song des Tages
    Where the Devil Don't Stay - Drive-By Truckers
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  • Day 149

    Tag 149 - Eine Art Düne

    December 10, 2019 in Iran ⋅ ☀️ 11 °C

    55 km / 5230 km - 5 / 534 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
    3,5 € / 1224,9 € Lebensmittel
    0 € / 909 € Unterkunft
    0 € / 234,6 € Eintrittspreise
    0 € / 164 € Anschaffungen
    0 € / 89,5 € Ersatzteile
    0 € / 52 € Visum

    3,5 € / 2927,8 € Gesamt

    Ich entscheide mich weniger zum weiterfahren, als dass ich irgendwann weiterfahren muss. Auch wenn die Gesellschaft noch so angenehm ist und der Verkehr draußen nicht so verlockend.
    Schon als ich das Hostel verlassen habe, schlägt mir eine Kulisse von Lärm und Smog entgegen.
    Ich kaufe mir noch eine Filtermaske und setze sie auch sofort auf.
    Ausgerüstet wie Bane fühle ich mich gewappnet genug, um mich durch den Verkehr zu kämpfen.

    Wie schon in de Nacht unserer Ankunft, habe ich nicht damit gerechnet, dass sich die Situation zum Besseren wendet.
    Der Verkehr ist dicht, laut und unorganisiert. In Indien achten die Leute aufeinander. Hier macht jeder irgendwas und verschwendet keine Gedanken an etwas, was auch nur um wenige Grad außerhalb seiner geistigen Scheuklappen liegt. Es wird erst gemacht und dann gedacht. Erst in den Verkehr hinein und dann gucken und nachdenken.

    Ich hupe, klingle, schreie und hasse. Ein Volk, welches sich selbst im Weg steht. Nicht nur im nicht fließenden Verkehr. Es werden Handstände unternommen, um Fahrzeuge aus Bereichen herauszuhalten, in welche diese wiederum mit allen Mitteln hinein stechen. So muss unbedingt jeder mit seinem Moped auf allen Wegen des täglichen Lebens unterwegs sein. Und diejenigen, die es tatsächlich aufhält und behindert, sind Behinderte, Fußgänger und Radfahrer, die teils gefährlich auf die Straße ausweichen müssen, oder gar nicht von diesen herunter können.
    Ein Bisschen mehr Bewusstsein und alles könnte effizienter sein.
    Mein deutsches Herz brennt.

    Ich reiße mich aus diesen Gedanken und konzentriere mich darauf, ohne Körperkontakt aus dieser Stadt herauszukommen.
    Nach knapp zwei Stunden bin ich aus dem dichtesten Verkehr heraus. Noch ein Vorort liegt auf dem Weg und dann die ersten 50 Kilometer im Iran hinter mir. Ich rechne nicht mehr damit, dass sich noch ein besser Platz findet. Und so schlage ich mich über eine noch im Bau befindliche Straße in die Dünen und finde leicht einen abgelegenen Platz. Bis zur Nacht kommen noch ein paar LKW vorbei und laden ab, doch keiner stört sich.

    Song des Tages
    Drive - Incubus
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  • Day 148

    Tag 148 - Teheran

    December 9, 2019 in Iran ⋅ ☀️ 8 °C

    0 km / 5175 km - 0 / 529 Stunden

    Ausgaben:

    0,6 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
    0,9 € / 1224,9 € Lebensmittel
    8 € / 909 € Unterkunft
    5,1 € / 234,6 € Eintrittspreise
    0,5 € / 164 € Anschaffungen
    0 € / 89,5 € Ersatzteile
    0 € / 52 € Visum

    14,3 € / 2924,3 € Gesamt

    Ab nächsten Morgen entscheide ich mich, der Stadt noch eine Chance zu geben und ein wenig den Touristen heraushängen zu lassen. Die Stadt hat sehr viel zu bieten. Ist aber aufgrund von der Luftverschmutzung, dem Verkehr und der ganzen Hektik sehr ungemütlich. Wenigstens die typischen Touristenattraktionen möchte ich mir ansehen.

    Die öffentlichen Verkehrsmittel sind hier zwar günstig, aber dennoch bezahle ich jedes mal einen anderen Preis für eine Einzelfahrt. Dennoch bringt es mich nicht so sehr aus dem Konzept, ob ich nun 10 Cent, oder 30 Cent bezahle. Nur dass ich gestern umgerechnet 80 Cent bezahlt habe, lässt mich doch stutzen. Aber so ist dies im Iran mit all der Unterschiedlichkeit zwischen 100.000 Rial, 10.000 Toman, oder schlicht „10“, was hier alles das gleiche ist. So fliegen fröhlich die Scheine aus den Händen, werden gezupft und zurück getan und am Ende weiß man als Neuankömmling schlicht nicht mehr, was man eigentlich bezahlt hat. So gehe ich dazu über, nie mehr als 100.000 Rial in der Hand zu halten. Das sind circa 80 Cent.

    So geht es mit der U-Bahn erst zum Azadi-Tower und dann noch zum Milad-Tower.
    An beiden Stationen gibt es sehr viel zu sehen und zu lesen. Der Azadi-Tower als Wahrzeichen und westlicher Eingang zur Stadt ist architektonisch herausragend und man hat eine tolle Aussicht. In seinem Keller kann man technische Spielereien, als auch geschichtliches entdecken.

    Den Milad-Tower erreiche ich erst mit Anbruch der Dunkelheit. Der Weg dorthin war länger, als zunächst angenommen. Die U-Bahnstationen waren zwar ausgewiesen, so auch der Milad-Towermit einer eigenen. Aber gehalten hat sie nicht. Erst an der Endstation. Eine dreiviertel Stunde zu Fuß entfernt. Ein Taxi wird mir angeboten, für das ich verhältnismäßig viel hätte zahlen müssen. Ich denke, dass ein Fußmarsch mal Abwechslung in den Bewegungsapparat bringt.
    Außerdem kann man so die Stadt bei Nacht sehen und es fällt einem die Luftverschmutzung nicht auf, die einem die Sicht ohnehin erschwert hätte.
    Einzig die Sicht auf die wunderschön verschneiten im Norden umliegenden Berge habe ich so nicht.

    Song des Tages
    Hot For Teacher - Van Halen
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