Sardinien

April 2023
A 14-day adventure by Birgit Read more
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  • Day 8

    Terralba

    April 12, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 23 °C

    Kurz nach 9 mache ich mich auf den Weg, es wird wieder ein heisser Tag, jetzt schon 16°. Der Strand von Buggerru liegt 3 km weiter. Es ist eine weite langgestreckte Bucht. Hier stehen einige Womos auf den freien Flächen, bestimmt ein guter Ort für Sonnenuntergänge. Dann verlasse ich die Küste über ein Tal mit wenig Steigung, aber das ändert sich schnell, der heutige mega Anstieg auf 450 müN beginnt. Es fährt sich nicht ganz so leicht wie der Pass auf 1.012 m aber Dank der XT 3*10 Schaltung komme ich ganz gut hoch. Es ist gnadenlos heiss, aber ich fahre nach Norden und habe somit wenigstens die Sonne im Rücken. Kein Lüftlein regt sich. Wieder so gut wie keiner unterwegs. Nach Erreichen der Passhöhe fahre ich auf einem Feldweg ein paar Km um auf die Strasse nach Piscinas zu gelangen. Auf dieser geht es nun abenteuerlich nach unten. Teilweise mit 20% Gefälle. Vorbei an einem Ort aus vergangener Zeit, Steinhäuser und eine Art Festung. Bis hierher, dann hört der Asphalt auf. Verlassene Höfe und Ruinen einer Fabrik, hierher kommt niemand mehr. Mit gebotener Vorsicht jongliere ich mich durch Schlaglöcher, Sandhaufen und grobe Steine. Ein Lob an die hydraulischen Scheibenbremsen, top Bremswirkung ohne zu blockieren, trotz Dauerbetrieb bei geringstem Druck mit der Hand, einfach entspannend und schmerzfrei. Den Strandabschnitt dominiert eine riessige Düne, der Ort Piscinas ist abgeschnitten worden. Die Umleitung geht über eine knöcheltiefe Furt und alsbald habe ich wieder Asphalt unter den Rädern. Es geht wie gehabt weiter auf und ab. Der Duft der Zistrosen ist würzig, es ist wie Rosen mit Salbei und frischer Butter, und ganz intensiv begleitet er mich den ganzen Tag.
    Terralba schon in Sicht muss ich einen Umweg an einem See entlang und zurück fahren, die Abkürzung über den See ist ein schmaler Steg der baufällig ist und gesperrt wurde. Einigermassen kaputt komme ich in der Pension an. Jetzt der 4. Tag in Folge mit 90 km und 1.000 Hm. Sardinien ist ganz schön heftig.
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  • Day 9

    Cuglieri

    April 13, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 13 °C

    Der Himmel ist grau und wolkenverhangen, nicht kalt, 16° als ich um 9 aufbreche. Kaum aus dem Ort bläst es mir heftig entgegen. Absolutes Flachland hier und ich kann mit höchstens 15 kmh fahren. Das Land ist mit vielen Kanälen durchzogen und wird landwirtschaftlich genutzt, Viehzucht, Getreide, Mais auch Kartoffeln, diese blühen schon. An einige Lagunen und Seen komme ich vorbei. Die Flamingos stelzen durch das sumpfige Wasser, stellenweise stinkt es faulig. Ich passiere den Ort Riola Sardo und muss viel auf und ab fahren bis ich zurück an die Küste komme. Weiterhin gegen den Wind ankämpfend geht es nun wieder ins Landesinnere und zwar gut bergauf. Mein Ziel liegt auf 450 müNull. Dem garstigen Gegenwind geschuldet wird der heutige Tag auch wieder eine kräftezehrende Angelegenheit.Read more

  • Day 10

    Spaziergang in Cuglieri

    April 14, 2023 in Italy ⋅ 🌬 13 °C

    Als ich gestern hier ankam wußte ich gleich, das ist ein guter Ort für einen Ruhetag und buchte ohne zu Zögern noch eine Nacht. Bei Mike und seinem Hund Fabio ist es so gemütlich, sauber, modern und elegant, Küche mitzubenutzen und das Beste: eine Waschmaschine.
    Es ist immer noch sehr starker Wind, 40 bis 60 kmh, und kalt, aber es ist sonnig und so schaute ich mir heute diese altertümliche Stadt an.
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  • Day 11

    Alghero

    April 15, 2023 in Italy ⋅ 🌬 16 °C

    Über Cuglieri hängt eine dicke schwarze Wolke, als ich mich um halb 10 von Mike verabschiede. Der Wind braust schon ordentlich auf, aber vom Regen bekomme ich nichts ab. Der Hang unterhalb von Cugliero ist eine riessige Plantage mit Olivenbäumen. Ich fahre bergab wieder der Küste zu. Bis Bosa Marina duch die Agrarlandschaft mit verstreuten Bauernhöfen. Der böig auffrischende Nordwind kommt mit 50 bis 70 kmh und bremst mich heute gnadenlos aus. Je näher der Küste umso heftiger bläst es. Das Meer ist aufgewühlt und hat Schaumkronen bis zum Horizont. Nach dem Ort Bosa Marina muss ich wieder in die Berge hinein und gleich hoch auf 400 müN. Bei 2 Kehren muss ich anhalten und in den Windschatten schieben, sowas kenne ich schon von Island ...
    Noch 3 mal muss ich über Bergrücken, sie werden aber flacher. Die Anfahrt auf Alghero geht wieder an Plantagen mit bäuerlichen Anwesen vorbei und die Stadt liegt so schön vor mir in einer Bucht. Ich finde den Radweg an der Promenade und dem Verteidigungswall. Alles wunderschön zum flanieren, Cafés und Restaurants geöffnet, aber den Leuten wird es wohl zu windig sein um draussen zu sitzen. Auch ich sehe zu dass ich schnell zu meinem Hostel komme.
    Bin sehr erleichtert dass ich diesen Tag gut überstanden habe.
    Alghero ist mit Abstand der touristischte Ort den ich bisher sah, zu Recht, alles wunderschön restauriert, auffällige Details an den Fassaden, nette Plazas mit gut besuchter Gastronomie.
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  • Day 12

    Castelsardo, Lu Bagnu

    April 16, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 17 °C

    Vor dem auschecken gehe ich nochmal in der Stadt spazieren und zur Promenade. Der Wind ist noch aus Nord hat aber einiges an Stärke verloren. Der Strandabschnitt von Alghero ist 6 km lang, komplett mit Promenade, Radweg und vielen Strandbars.
    Bis Porto Torres ist es nahezu flach. Ich fahre etwas kreuz und quer auf Nebenstrassen durch die landwirtschaftlichen Nutzflächen. Es wird überwiegend Wein angebaut, aber auch Getreide und Artischocken. Es gibt Gras- und Weideflächen für Schafe für den Fromaggio. Es ist eine reiche Gegend, schmucke Häuser mit gepflegten Vorgärten.
    Bei Porto Torres komme ich wieder an die Küste, dort durch ein Naturschutzgebiet mit See in einem weitläufigen Pinienwald auf schönem Radweg. Alle Villages und Clubs sind geschlossen, vereinzelt ist ein Ausflugsrestaurant geöffnet. Am Sonntag sitzen die Italiener ab 14 Uhr im Restaurant und speisen bis 17 Uhr. Dann schließen die Lokale und machen bis Montag nicht mehr auf.
    Locker fahre ich die letzten 20 km nach Lu Bagnu, einem Vorort von Castelsardo.
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  • Day 13

    Santa Teresa Gallura

    April 17, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 16 °C

    Heute rollte es sich recht mühsam. Starker Gegenwind und der Asphalt rauh und grobkörnig, dazu in schlimmem Zustand: Löcher, Risse, Wellen und Flickschusterei an ausgebesserten Stellen.
    Die einizige Strasse in diesem Abschnitt führt in einigem Abstand zur Küste durch absolutes Niemandsland in einer wilden Berglandschaft. Mindestens über 7 Berge musste ich heute. Das Meer sah ich den ganzen Tag nicht. Und seltsamerweise sind auch die 3 Fotos von heute verschwunden, bis auf die wie Unkraut in den Dünen wuchernden lila Bodendecker.Read more

  • Day 14

    Sardinien

    April 18, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 13 °C

    Sardinien ist wunderschön, auf meiner Reise sammelte ich viele verschiedene Eindrücke. Ich sah die einsamen Bergwelten, die kleinen und grossen Ortschaften, die Strände und Klippen.
    Die ganze Insel ist grün und jetzt im April ein explodierendes Blütenmeer. Die Gerüche nach Kräutern und Blüten sind nicht wegzudenken.
    Es ist jetzt noch vor Saisonbeginn und fast alles ist noch geschlossen, aber ein günstiges Zimmer fand ich doch immer.
    Man sagt die beste Reisezeit ist Juni und September, eine Reise im August sollte man unbedingt vermeiden.
    Mir sind auch die vielen markierten Wanderwege aufgefallen, wer gut zu Fuß ist sollte eine Wanderung einplanen.
    Was weniger schön war ist die heillose Verschmutzung, alle Straßengräben sind voll mit Abfällen, selbst Sperrmüll wird einfach am Strassenrand entsorgt.
    Auffallend ist auch der Verfall und der Leerstand vieler Gebäude abseits der Urlaubszentren.
    Für den Radfahrer gibt es stellenweise Radwege, grösstenteils jedoch muss man sich mit dem motorisierten Verkehr auf den engen Strassen arrangieren. Die Italiener sind achtsam auf den Radfahrer, schließlich fahren jede Menge Einheimische mit ihren Rennrädern auch im Pulk herum. Was aber mitunter Angst einflösst ist die irrsinnige Geschwindigeit mit der die Fahrzeuge unterwegs sind. Es gibt keine Verkehrszeichen für die zulässige Höchstgeschwindigkeit und Radarkontrollen finden nicht statt.
    Zu der Jahreszeit war aber nicht viel Verkehr und so radelte ich doch entspannt.
    Wie ich diese Reise durchführte ist nicht zur Nachahmung zu empfehlen, mit dem Rad und komplettem Gepäck auf Camping ausgerichtet tut man sich keinen Gefallen. Besser gleich mit leichtem Gepäck starten und Zimmer buchen, egal zu welcher Jahreszeit, vor allem die Westküste mit ihren extremen und steilen Bergetappen noch dazu mit Nordwind ist mörderisch.
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