Thailand - ohne geht's nicht

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  • Die Lahu

    14. april, Thailand ⋅ ☁️ 31 °C

    Die Lahu oder auch Kayaw (in Thailand auch als Musu bekannt) sind eine ethnische Gruppe, deren Siedlungsgebiet im Süden Chinas (vor allem Yunnan) sowie in den angrenzenden Staaten Südostasiens (Myanmar, Thailand, Laos und Vietnam) liegt. Sie sprechen die gleichnamige Sprache Lahu, die zur Gruppe der Lolo-Sprachen in der tibetobirmanischen Sprachenfamilie gehört (vgl. Akha-Sprache). In der Volksrepublik China hat man sie als eine der 56 offiziellen Nationalitäten anerkannt, dort wird die Zahl der Lahu nach der Volkszählung im Jahr 2010 mit ca. 486.000 angegeben. In Thailand leben ca. 80.000 von ihnen auf die nördlichen Provinzen verteilt.

    Es gibt drei unterschiedliche Dialekte, die unter anderem auch von den Lahu gesprochen werden, die in Laos, Thailand und Vietnam als Minderheiten leben. Da die drei Dialekte der Lahu-Sprache (Lahu, Lahu Shi und Kucong) sich bezüglich ihrer Aussprache stark unterscheiden, ist die Verständigung der Lahu untereinander oftmals schwer.

    Die Schrift der Lahu basiert auf dem lateinischen Alphabet. Die Lahu erlernten dieses Alphabet von christlichen Missionaren, die schon vor Beginn des Zweiten Weltkriegs in China waren. Im Jahre 1957 wurde dann für alle Lahu eine einheitliche Schrift eingeführt, die bis heute Gültigkeit besitzt. Die Schrift hat eine leichte Ähnlichkeit mit den Schriftzeichen, die in Korea verwendet werden, aber die Anzahl der Vokale und Konsonanten unterscheidet sich deutlich.

    Da das Volk noch heute in Bergdörfern in einer Höhe von über 1.000 Metern lebt, haben viele andere Bergdörfer, vor allem in China, die Sprache und zum Teil auch die Schrift der Lahu übernommen.

    Für den Eigenbedarf bauen sie hauptsächlich Bergreis an, daneben als Verkaufsprodukt auch Opium. Zu ihren traditionellen animistischen Glaubensvorstellungen gehört eine große Zahl von Geistern, für die sie Exorzismusrituale veranstalten müssen. Deren erfolgreiche Durchführung wird mittels eines Eierorakels geprüft.

    Lahu bedeutet so etwas wie „Jäger“; auch heute noch ist das Volk für seine Jagd und seinen Fallenbau bekannt. Lahu sind zudem auch größer gebaut als viele andere Bergvölker und die Thai und für ihr eher aggressives Verhalten untereinander bekannt. Monogamie wird bei den Lahu eher auf die leichte Schulter genommen, und Scheidungen sind nicht ungewöhnlich.

    THAILAND: SHAN- UND LAHU-KINDER WACHSEN GEFÄHRLICH AUF

    Oliver White (JRS) / Bangkok, 10. März 2011
    In der Shan-Region Nordthailands aufzuwachsen ist nicht einfach. Ohne gültige Papiere ist Arbeit schwer zu finden, sodass viele von Geburt an auf ein Leben mit – bestenfalls – manueller Feldarbeit oder – schlimmstenfalls – Drogenhandel, Prostitution oder Gefängnis angewiesen sind.

    „Es gibt hier ein Problem mit Drogen und Prostitution“, erklärte Herr Kamlek, Betreuer eines örtlichen Waisenhauses für gefährdete Jugendliche, das vom JRS (Jesuit Refugee Service - JRS Asia & Pacific) getragen wird.

    Die Shan sind eine ethnische Minderheit in Nordburma. 1962, als Burmas demokratisch gewählte Regierung gestürzt wurde, wurde der Shan-Staat abgeschafft. Seitdem wird diese Gruppe als Bürger zweiter Klasse behandelt und ist in den letzten 40 Jahren mit dem burmesischen Militär aneinandergeraten. Konflikte, systematische Menschenrechtsverletzungen und repressive Politik veranlassten Tausende von Shan-Flüchtlingen, in Thailand Schutz zu suchen.

    Die thailändische Regierung erkennt die Shan jedoch nicht als Flüchtlinge an und erlaubt ihnen nicht, Flüchtlingslager entlang der Grenze zu errichten. Dennoch leben fast 500 Shan in einem inoffiziellen Lager namens Kung Jor, ein paar Dutzend Bambushütten auf einem Hügel.

    Sie dürfen sich nicht bei den Behörden registrieren lassen und sind dadurch der Gefahr der Ausbeutung ausgesetzt. Sie haben keinen Zugang zu Sozialleistungen und können keine Umsiedlung beantragen. Viele sind gezwungen, sich auf andere zu verlassen oder als Wanderarbeiter in Thailands Arbeitsmarkt für Ungelernte einzusteigen. Sie verrichten dort schwere und gefährliche Arbeit für weniger als 3 US-Dollar pro Tag.

    Aber außerhalb des Lagers Kung Jor leben andere Gruppen gefährdeter Menschen, wie zum Beispiel die Lahu. Die Lahu sind ein Bergvolk aus Nordthailand. Sie leben in derselben Gemeinschaft wie die Shan, und obwohl sie seit Generationen in Thailand wohnen, gelten sie rechtlich immer noch als Bürger zweiter Klasse.

    Einige sind gezwungen, ihr Geld mit dem Handel mit Methamphetamin oder "Shabu", wie es in Thailand genannt wird, zu verdienen. Das Grenzgebiet bei Wiang Haeng ist eine berüchtigte Drogenschmuggelroute von Burma nach Thailand. Die Risiken sind dabei hoch, da Thailand regelmäßig die Todesstrafe für schwere Drogendelikte verhängt.

    „Der Drogenhandel hat schwerwiegende Auswirkungen auf die ganze Familie. Doch in den Dörfern, selbst auf den Bauernhöfen, ist es schwierig, Arbeit zu finden. Drogenschmuggel ist oft ihre einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen“, sagte Herr Kamlek.

    Sein Waisenhaus nimmt gefährdete Kinder aus Burma und den umliegenden Gemeinden auf und sorgt für deren Sicherheit und Bildung.
    Er und seine Mitarbeiter versuchen, sie nicht nur vor Drogen zu schützen; HIV und AIDS sind ebenfalls ein ernstes Problem, das Familien zerstört und Kinder ohne Eltern zurücklässt.

    „Einige Lahu-Frauen und junge Mädchen werden in Chiang Mai zur Prostitution gezwungen und tragen die Krankheit ins Dorf“, sagte er.
    Kamlek und sein Team scheinen ratlos, wie sie mit diesen hartnäckigen Problemen und ihren verheerenden Auswirkungen auf die Gemeinschaft umgehen sollen. „Diese beiden Probleme werden zu weiteren Waisen im Distrikt und den umliegenden Dörfern führen“, sagt er, der nicht weiß, wie er und sein Team noch mehr Kinder aufnehmen können.

    Manche Kinder ziehen zu ihren Eltern, um dem Konflikt und der Armut zu entkommen. Dies erschwert ihnen die Beantragung der burmesischen Staatsbürgerschaft. Andere werden in Thailand geboren und haben ihre Heimat nie gesehen. Da sie staatenlos sind, haben sie nur eingeschränkten Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Bewegungsfreiheit.

    Für diejenigen ohne sicheren Ort zum Leben bietet das Shan-Lahu-Waisenhaus Zuflucht. Auf einem staubigen Hügel gelegen und mit Blick auf das vermeintlich ruhige Dorf Kae Noi, beherbergt das Waisenhaus 27 Kinder. Nicht alle Kinder sind ohne Eltern, sondern haben aufgrund von Problemen ihr Zuhause verlassen
    Die Kinder, die das Glück haben, in einem der Waisenhäuser der Region einen Platz zu finden, sind die Glücklichen. Kinder ohne Eltern, die im Dorf leben, müssen für eine Gastfamilie arbeiten und können nicht zur Schule gehen.

    „Manche bitten darum, hier übernachten zu dürfen, weil sie Angst haben, zu ihrer Gastfamilie zurückzukehren, insbesondere wenn die ihnen zugewiesene Arbeit noch nicht beendet ist“, sagt Kamlek.

    Erhebliche Finanzierungskürzungen zwangen die Betreuer und Lehrer, sich alternative Einkommensquellen zu suchen. Die Entscheidung, Pilze und Gemüse anzubauen, wurde vom JRS mit Mitteln für Setzlinge, Ausrüstung, Materialien und landwirtschaftliches Fachwissen unterstützt. Das Waisenhaus baut nun ausreichend an, um alle zu ernähren, und behält sogar noch etwas übrig, um es im Dorf zu verkaufen und so weitere Mittel zu sammeln.

    Obwohl in Thailand allen Kindern unabhängig von ihrem Status Bildung vorgeschrieben ist, sprechen viele nicht ausreichend Thai, um im Unterricht mitzukommen, oder können sich die Kosten für Uniformen und Fahrtkosten nicht leisten.

    Durch großzügige Spenden ist der JRS in der Lage, drei Schulen in der Region finanziell und mit Lehrerfortbildungen zu unterstützen, stellt landwirtschaftliche Materialien bereit und fördert ein Existenzsicherungsprojekt in der Lak Tang Grundschule. Der JRS vergibt außerdem jährlich 18 Stipendien an Kinder, die besonders gefährdet sind, die Schule abzubrechen, um das Risiko von Menschenhandel, Kinderarbeit und Prostitution zu verringern. Um den sozialen Frieden in der Gemeinde zu wahren, gehen 4 der Stipendien an thailändische Kinder. (aus dem Englischen übersetzt)
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  • Die Hmong (Meo)

    14. april, Thailand ⋅ ☁️ 31 °C

    Die Hmong (vietnamesisch Mẹo, chines. Miao) sind ein indigenes Volk Ost- und Südostasiens. Sie leben hauptsächlich in den bewaldeten Berggebieten des südlichen China (Provinzen Guizhou, Sichuan, Yunnan und das Autonome Gebiet Guangxi), in Laos, Vietnam und Thailand. In China sind sie der übergreifenden Miao-Nationalität zugeordnet, die über 15 Millionen Mitglieder zählt.

    „Eine Familie zu haben bedeutet glücklich zu sein. Keine zu haben, bedeutet verloren zu sein.“

    Dieses Sprichwort der Hmong verdeutlicht die Rolle der Familie und das Familienleben in der Kultur des Volkes. Sozial- und Familienzusammenhalt sind das Wichtigste in seiner Kultur und nehmen daher eine wesentlich höhere Bedeutung als in westlichen Kulturen ein. Das ist auch der Grund, warum jeder Hmong einem Clan angehört. Der Clan ist ein Zusammenschluss aus mehreren Familien, der dafür sorgen soll, daß soziale Bindungen, Sicherheit, Wohlergehen und nicht zuletzt Machtpositionen innerhalb der Gruppe gefestigt werden. Die Zugehörigkeit zu einem Clan wird durch die Geburt festgelegt. Lediglich weibliche Hmong können die Zugehörigkeit zu einem Clan durch Einheiraten wechseln.

    Hochzeiten zwischen Angehörigen des gleichen Clans sind nicht üblich, wohl auch, um Inzucht vorzubeugen. In der Regel heiratet dabei ein Mann so viele Frauen, wie er ernähren kann. Stammesmitglieder bezeichnen sich untereinander als Geschwister. Benötigt ein Mitglied Hilfe, so erfährt es diese von seinem Clan, auch wenn keine persönliche Beziehung zwischen den Betroffenen bestehen sollte.

    Die Familie ist die wichtigste Institution im Leben der Hmong. Verantwortung und Autorität einzelner Familienangehöriger sind altersabhängig. Je älter eine Person ist, desto mehr Autorität besitzt sie. Entscheidungen der Familienältesten werden daher – im Gegensatz zu Entscheidungen anderer Stammesangehöriger – immer hingenommen und nicht in Frage gestellt. Zu diesem System gehört auch, dass sich jedes ältere Kind für das nächstjüngere innerhalb der Familie zu verantworten hat. Letztendlich ist bei dieser Art der Pflichtenverteilung das älteste Kind vor seinen Eltern für alle jüngeren verantwortlich. Im gesellschaftlichen Kontext haben Eltern daher weniger Einzelverantwortung für ihre Kinder als in anderen menschlichen Ordnungssystemen.

    Jedes Familienmitglied hat eine spezielle Funktion auszufüllen. Dies gilt auch für die Ältesten. Ratschläge werden daher zumeist bei den Großeltern eingeholt. Diese und die anderen Ältesten helfen auch bei der Kindererziehung.
    Traditionell sind die Männer und ihre ältesten Kinder für die Nahrungsbeschaffung zuständig. Dazu gehen sie entweder jagen oder betreiben Landwirtschaft. Außer Haus- und Näharbeiten müssen sich die Frauen um die vorhandenen Tiere kümmern.

    Von größter Bedeutung für das Weiterleben der Seele im Jenseits ist die korrekte Durchführung der Beerdigungszeremonie, die mehrere Tage dauert. Hierbei sendet ein Spieler der aus Bambusrohren und einer Kalebasse bestehenden Mundorgel (Qeej) in Musik übertragene sprachliche Botschaften an die Seele des Verstorbenen. Die musikalische Tradition der Qeej wird als identitätsstiftendes Kulturgut auch in der Diaspora bewahrt.

    Die Geschichte der Hmong wird hauptsächlich aus mündlichen Überlieferungen, d. h. vor allem aus Mythen und Sagen abgeleitet. Darüber hinaus gibt es seit etwa 2.000 Jahren in den chinesischen Chroniken und Geschichtsbüchern reichhaltige schriftliche Aufzeichnungen über das Volk. Eigene schriftliche Überlieferungen existieren erst seit dem 17. Jahrhundert, als europäische Missionare ihre Arbeit in China aufnahmen. Die ethnischen Wurzeln der Hmong gehen vermutlich 4.000 Jahre zurück, und sie befinden sich im zentralen China.

    Die Lehrmeinung besagt, daß das Volk seinen Ursprung im Bereich des Gelben Flusses in China hat. Sie lebten dort in einigem Abstand zu den Han-Chinesen. Manche Wissenschaftler glaubten früher, daß sie ursprünglich aus der westlichen Mongolei bis ans Gelbe Meer und ins Einzugsgebiet des Huang He gewandert sind. Als Beweis für diese inzwischen widerlegte Theorie wurde die helle Haarfarbe einiger Hmong herangezogen. Dies kommt in Ostasien sonst nur bei manchen Kasachen und einigen sibirischen Völkern vor und könnte auf einen anderweitigen genetischen Einfluss hinweisen.

    Da aber großteils keine genetische Verbindung zwischen Zentralasiaten und Hmong besteht, handelt es sich wahrscheinlich um eine unabhängig entstandene genetische Mutation, ähnlich dem Vorkommen blonden oder braunen Haares bei Filipinos, Indonesiern und bei melanesischen Völkern Papua-Neuguineas. Genetisch sind die Hmong nahezu identisch mit anderen Völkern Ost- und Südostasiens.

    Weiter vermutet man, dass sie sich zusammen mit den Han-Chinesen niederließen und beide ethnischen Gruppen später über einige Jahrtausende miteinander koexistierten. Während die Han-Chinesen einen expandierenden Agrarstaat errichteten, wurden die Hmong (Miao) von der schnell wachsenden han-chinesischen Bevölkerung immer weiter gen Süden und in die Berggebiete zurückgedrängt. So wurden sie zu einer ethnischen Minderheit Chinas. Besonders während der mandschurischen Qing-Dynastie (1644–1911) kam es immer wieder zu Aufständen der Miao, die blutig niedergeschlagen wurden. Erst mit Gründung der Volksrepublik China erlangten sie eine gleichberechtigte Stellung innerhalb der chinesischen Gesellschaft.

    Heutzutage sind die Hmong eine der zerstreutesten Bevölkerungsgruppen weltweit. Sie leben vor allem in China, Vietnam, Laos und Thailand. Sie wanderten aber auch in die USA, nach Kanada, Australien und Europa aus.

    Je nachdem, auf welches Territorium man sich bezieht, dienen die Namen „Hmung“, „Hmu“, „Meo“ oder „Meau“ als Synonym für „Miao“ und „Hmong“. Viele Hmong außerhalb Chinas bevorzugen Varianten von „Hmong“ als Eigenbezeichnung. Einige glauben, dass „Miao“ im Chinesischen „Barbaren“ bedeute. Tatsächlich war „Miao“ vor Gründung der Volksrepublik China eine Sammelbezeichnung für verschiedene Völker Südchinas, unter der auch viele andere ethnischen Gruppen geführt wurden. Aus der Sicht vieler Hmong außerhalb Chinas bedeutet Hmong „freie Menschen“. Die tatsächliche Bedeutung des Wortes ist allerdings unklar.

    Weltweit sind 70–80 verschiedene Gruppen bekannt, die sich vor allem in der Kleidung beziehungsweise deren Farbe voneinander unterscheiden.

    Bis ins 17. Jahrhundert gab es in den unzugänglichen Bergen von Südchina in den Provinzen Sichuan, Yunnan, Hunan, und Guizhou mehrere autonome Hmong-Königreiche. Solange die Hmong-Herrscher Peking Tribut entrichteten, konnten sie autonom regieren. Erst während der Qing-Dynastie versuchte Peking, die Gebiete unter direkte Kontrolle zu nehmen. Jedes dieser kleinen Königreiche wurde von einem Hmong-Clan regiert, und die Mitglieder hatten auch denselben Nachnamen. Peking vergab den Führern klangvolle Namen und Titel, anstatt sie zu bekämpfen. Das Gebiet der Hmong wurde von China als nicht strategisch wichtig angesehen. Unter der Qing-Dynastie wurden die Hmong nach Süden in die Berge gezwungen. Gegen rebellierende Clans gingen die chinesischen Herrscher mit großer Härte und Gewalt vor.

    Einige Hmong-Führer flüchteten nach Nordvietnam in das Delta des Roten Flusses (Tonkin), wurden aber von den Vietnamesen in die Berge abgedrängt. Es kam zu Schlachten zwischen den Vietnamesen und den Einwanderern. Der Clan der Ly, welcher ursprünglich aus der chinesischen Provinz Sichuan kam, zog sich 1856 in die Berge westlich von Dien Bien Phu im Grenzgebiet zwischen Laos und Vietnam zurück. Ihr Führer Ly Nhiavu führte die Clanmitglieder in einem einjährigen Marsch in die kaum bevölkerten Berge des Distriktes Nong Het der Provinz Xieng Khouang in Laos. Die Mitglieder des Clans siedelten in den Bergen und begannen dort Brandrodungsfeldbau. Auch trafen sie auf weitere Hmong-Clans der Mua und Lo, welche bereits vor ihnen aus China geflüchtet waren. Als sich dies in China herumsprach, zogen weitere Clans nach Laos hinterher.

    Nachdem die Franzosen 1893 die Vorherrschaft Siams über das heutige Gebiet von Laos gebrochen hatten, führten sie Expeditionen zu den Hmong-Siedlungen durch. Sie forderten von den Clans eine Erhöhung der Produktion von Opium und einen Exklusivverkauf an das französische Opiummonopol. Die Clanführer wurden in diese Entscheidung nicht eingebunden und wehrten sich.

    Die Führer des Clans der Lo beschlossen daraufhin, die Provinzhauptstadt von Xieng Khouang mit gleichem Namen anzugreifen. Aber sie hatten mit ihren veralteten Waffen gegen die Kolonialarmee der Franzosen keine Chance und mußten sich zurückziehen, doch die Kolonialmacht agierte fürderhin taktisch klüger und hielt sich zurück. Erst nach Beginn des Zweiten Weltkriegs versuchten die Franzosen wieder, direkt Einfluss auf die Opiumgewinnung zu nehmen und die Hmong zu höherer Produktion zu zwingen.

    Vor dem Krieg bezog das französische Opiummonopol das Rohmaterial primär aus Indien und China. Für die durch den Krieg ausfallenden Opiumimporte benötigte man Ersatz.
    Ein Opiumboom brach im Distrikt Nong Het aus, der quasi über Nacht zu einem der größten Opiumanbaugebiete in Asien wurde. Nach diesem Erfolg weitete man diese Strategie auch auf weitere Distrikte in Laos aus. Die Hmong wurden quasi gezwungen, Opium anzubauen und ihre Selbstversorgungslandwirtschaft zu reduzieren.

    Im Nordwesten von Vietnam verlief die Geschichte etwas anders. Das Gebiet wurde von Fürstentümern der Tai dominiert. Die Franzosen heuerten die Fürsten an, um durch Druck von dieser Seite die Hmong zum Schlafmohnanbau zu zwingen. Viele Hmong akzeptierten diesen Druck nicht, mussten doch ihre wenigen, guten Anbauflächen für die Produktion von Opium verwendet werden. Zudem diktierten die Tai die Preise und zahlten nur ein Zehntel und damit einen Bruchteil des tatsächlichen Wertes des Opiums. Viele traten daher den Việt Minh bei und kämpften später in der Schlacht gegen die Franzosen um Điện Biên Phủ 1954, die die Kolonialherrschaft beendete.

    Auch viele Hmong in Laos schlossen sich der mit den Việt Minh verbündeten Befreiungsbewegung Pathet Lao an. Wiederum wurde das Opium zum Hauptargument. Nicht alle Clans waren willig und fähig, das geforderte Opium zu liefern, und viele ihrer Mitglieder hatten sich verschuldet, um die Steuern bezahlen zu können, welche die Franzosen ihnen aufgezwungen hatten.

    „Secret War“ werden Kampfhandlungen im Königreich von Laos während des amerikanisch geführten Vietnamkriegs genannt. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Neutralität von Laos ausgerufen, was durch mehrere Abkommen mit den Vereinigten Staaten sichergestellt wurde. Daher war es für amerikanische Streitkräfte nicht möglich, offen an den Kampfhandlungen teilzunehmen, als Truppen der Demokratischen Republik Vietnam Operationen in Laos begannen. Daraus ergab sich, dass die amerikanische Central Intelligence Agency (CIA) ebenfalls und ohne Kenntnis der Öffentlichkeit in diesem Gebiet zu operieren begann. Zur Finanzierung wurde von den lokalen Potentaten weiterhin auf den illegalen Opiumexport gesetzt; zu Transportzwecken dienten nun private Charterfluggesellschaften, die kollektiv als Air Opium bekannt wurden.

    1961 bildete die CIA rund 9.000 mit dem Territorium vertraute Hmong unter Führung von General Vang Pao zu Guerillakämpfern gegen die prokommunistischen Pathet Lao und die in Laos intervenierenden Truppen Nordvietnams aus.

    Als die Kampfhandlungen 1963 außer Kontrolle zu geraten drohten, rekrutierte Vang Paos Geheimarmee weitere 20.000 Hmong. Auf ihrem Höhepunkt hatte Vang Paos Rebellentruppe eine Stärke von 30.000 Mann. Die Verluste der Hmong-Truppen in Vietnam sind im Vergleich mit denen der Amerikaner um das Zehnfache höher. Das ist darauf zurückzuführen, daß man immer wieder Hmong-Soldaten verheizte, um mit Flugzeugen abgestürzte amerikanische Soldaten zu retten.

    Die Kämpfe waren für die personell und technisch unterlegenen Hmong-Rebellen äußerst verlustreich, etwa 35.000 Kämpfer fielen. Die Lücken versuchte Vang Pao zunehmend mit Kindersoldaten zu stopfen. 1968 schätzte der für Nordlaos zuständige Programmdirektor der US-Entwicklungshilfsorganisation USAID, daß Vang Paos Kämpfer zu 30 Prozent 14-jährig oder jünger seien (einige sogar erst 10), zu 30 Prozent 15- oder 16- jährig und lediglich zu 30 Prozent älter als 35 Jahre. Die Männer der dazwischenliegenden Altersgruppe seien „alle tot“. Dadurch gab es fast keine Männer im heiratsfähigen Alter, die Familien gründen oder die Reisfelder bestellen konnten.

    Die Hmong-Dörfer waren dadurch sehr abhängig von amerikanischen Nahrungsmittelhilfen, die wiederum von Vang Pao verwaltet wurden. Er konnte so Dörfer unter Druck setzen, die sich weigerten, ihre jungen Söhne für seine Truppen zur Verfügung zu stellen. Außerdem liefen diese Ortschaften Gefahr, gegenüber den US-Streitkräften als Dörfer der Pathet Lao verleumdet und so amerikanischen Bombenangriffen preisgegeben zu werden.

    Nach verschiedenen Schätzungen starben zwischen 10 % und der Hälfte der zuvor (1960) 300 bis 400.000 laotischen Hmong während des Krieges und der nach dem Sieg der Kommunisten erfolgenden Racheaktionen gegen die Volksgruppe, deren Angehörige pauschal als Helfer der Amerikaner gebrandmarkt wurden. Zu den Toten gehörten neben den Kämpfern der Geheimarmee auch zahlreiche Zivilisten, die Artillerie- und Bombenangriffen sowie Landminen zum Opfer fielen, nach Kriegsende massakriert wurden, an kriegsbedingt verbreiteten Krankheiten oder Hunger starben.

    Tausende Hmong flohen nach dem Ende des Laotischen Bürgerkriegs in die USA, wo sie sich vor allem in den Bundesstaaten Minnesota (namentlich im Großraum Minneapolis-St. Paul) und im Kalifornischen Längstal, etwa im Raum Sacramento und Fresno, ansiedelten. Bei der US-Volkszählung 2010 gaben 260.073 Menschen als ethnischen Hintergrund Hmong an. Das Leben der Hmong-Amerikaner hat unter anderem Clint Eastwoods 2008 in seinem Film Gran Torino thematisiert.

    Am 6. September 1977 trafen die ersten von 2.100 Hmong-Flüchtlingen in Französisch-Guyana ein. Sie wurden in den Dörfern Cacao und Javouhey (Gemeinde Mana) angesiedelt. Dank ihres Fleißes erarbeiten sie sich innerhalb weniger Jahrzehnte einen gewissen Wohlstand. Sie ernten bis zu 90 % des im Land verkauften Obstes und Gemüses.

    Eine wichtige Rolle bei den die Hmong-Flüchtlingen spielte der buddhistische Tempel Wat Tham Krabok (Thailändische Sprache: วัดถ้ำกระบอก) in der thailändischen Provinz Saraburi. Der Abt des Tempels, Luang Por Chamroon, gestattete es Flüchtlingen, sich auf dem Grundstück des Tempels niederzulassen, um so der Abschiebung zu entgehen. Bis zu 15.000 Hmong und laotische Flüchtlinge wurden in diesem Tempelkomplex beherbergt und versorgt. Auf dem Tempelgrundstück mit einem Quadratkilometer Fläche entstand ein großes Flüchtlingslager. Nachdem Anfang der 1990er-Jahre andere Flüchtlingslager in Thailand geschlossen wurden und die Ausweisung der Flüchtlinge nach Laos drohte, nahm der Tempel weitere Flüchtlinge auf. Die Bevölkerung des Tempels stieg auf zwischen 30.000 und 35.000 Personen an. Nach einem langen politischen Tauziehen nahm die USA 2004 die meisten Flüchtlinge in ihr Land auf. Nur wenige wurden nach Laos zurückgeschickt.

    Ende des Jahres 2009 begann Thailand, unter heftigen internationalen Protesten, über 4.000 im Exil lebende Hmong aus dem Flüchtlingslager Huay Nam Khao in der Provinz Phetchabun nach Laos zurückzuführen. Dies ist besonders kritisch zu betrachten, da die Hmong in ihrer Heimat als „Amerikas vergessene Krieger“ gelten und von den Militärs der Volksrepublik Laos verfolgt werden. Vor allem die USA protestierten gegen die Ausweisung, weigerten sich jedoch, selbst Flüchtlinge aufzunehmen. Der Hmong-Konflikt in Laos dauert bis heute an.

    Die Siedlungsgebiete der Hmong in Asien sind:
    - China: Die in China lebenden Angehörigen dieser Volksgruppe werden dort als Teil der größeren Miao-Nationalität betrachtet, der 9.426.000 Menschen angehören (Zensus 2010), etwa ein Drittel darunter kann als Hmong betrachtet werden (vorwiegend in den Provinzen Guizhou, Sichuan, Guangxi und Yunnan);
    - Vietnam: 1.068.189 Menschen (Zensus 2009);
    - Laos: 450.000 (2005);
    - Thailand: 150.000;
    - Myanmar: genaue Zahl unbekannt, aber deutlich weniger als in Thailand.
    An die fünf Prozent der Hmong leben außerhalb Asiens, vorwiegend infolge von Flucht und Vertreibung aus Laos nach dem Ende des Bürgerkriegs.

    Ergänzend sei hier noch ein Artikel aus der "Welt" von 2007 angefügt, der das Thema aus anderem Blickwinkel beleuchtet:

    NORD-VIETNAM
    "DAS LÄCHELN DER HMONG"

    Holger Kreitling / Die Welt vom 05.05.2007

    Obwohl die Wirtschaft des Landes boomt, leben die Bergvölker im Norden Vietnams noch sehr abgeschieden. Ein Besuch ist nur mit einheimischer Begleitung erwünscht. Die Franzosen nannten die Gegend schon früh "Tonkineser Alpen". Man muss gut zu Fuß sein.

    Um sechs Uhr morgens beginnt die Umerziehung. Die Lautsprecher im Nachtzug nach Lao Cai setzt ein, eine weibliche Stimme spricht mit hartem Klang. Ausdauernd, monoton. Mag sein, dass die Schönheit des Roten Flusses gepriesen wird oder das Wetter für die Berge vorhergesagt. Es ist jedenfalls unverständlich und klingt wie eine Rede des Genossen Ho Chi Minh nach einem weiteren Sieg des Vietminh im Indochinakrieg gegen die Franzosen. Siegesgewiss quäkend, ein bisschen routiniert. Der Schlafende erwacht also aus unruhigen Träumen und findet sich in einem postkommunistischen Land wieder.

    Draußen ist tatsächlich der Rote Fluss zu sehen, träge, rotbraun, zwischen viel fettem Grün, und der Zug rattert langsam voran.
    Irgendwann, es sind zunächst nur Wortfetzen, die sich ins Hirn schleichen, wird klar, dass die Stimme nicht mehr Vietnamesisch spricht, sondern Englisch. Satz um Satz erklingt, die Tonlage ist ein wenig höher, doch was die Sprecherin mitteilen will, steht in den Wolken. Die Sprache bleibt gleichermaßen unverständlich. Hinter dem grünen Flussrand türmt sich Nebel. Vietnam ist, nun ja, ein undurchsichtiges Land.

    KÜHLER UND ANGENEHMER ALS IN DER EBENE VON HANOI
    In der Provinz Lao Cai, ganz im Norden Vietnams, sind die Dinge ohnehin ein wenig verwirrend. Der Rote Fluss heißt hinter der chinesischen Grenze Gelber Fluss. Auf dem Gelben Fluss fahren Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer ins rot-weiß-gestreifte Gebirge, die Berge hier werden auch Tonkineser Alpen genannt, weil die französische Kolonie Tonking Nordvietnam und Teile von Laos umfasste. Die Franzosen merkten schon früh, dass es hier kühler und angenehmer war als in der Ebene von Hanoi. Sie ließen Hotels bauen und eine Kirche.

    Aber ob die Berge rot-weiß-gestreift sind? Eine tolle Vorstellung. Wenn nur der Nebel nicht wäre. Bei Jim Knopf befindet sich hinter dem Gebirge das Land der Drachen mit der strengen Frau Malzahn, die entführte Kinder mit Mathematik traktiert. Wir wollen hier aber nicht bezeugen, dass es in Nordvietnam Drachen gibt, gleich gar keine, die entführte Schüler Rechenaufgaben exerzieren lässt. Selbst wenn die Stimme im Zug irgendwie danach klingt.

    Ziel der Fahrt ist die Grenzstadt Lao Cai. Hinter den nächsten Bergen beginnt China, wir fahren nördlich, der Bus schlängelt sich auf Serpentinen hoch. Der Nebel lichtet sich, das Land ist ungeheuer grün. Nirgends erblicken wir Rot-Weiß. In den Feldern stehen Frauen in schwarz und arbeiten.

    Sa Pa, auf 1.600 Meter gelegen, ist ein kleines Städtchen mit Markt und mehr Geschäftigkeit, als man in dieser Gegend erwarten darf. Sa Pa wird touristisch ausgebaut: Hotels wachsen, Züge und Busse verkehren schon häufiger als früher, die Straße soll verbessert, ja eine neue, mehrspurige Autobahn von Hanoi aus gebaut werden. Der Wirtschafts-Boom in Vietnam hat auch die fern gelegenen Regionen erfasst. Das Treiben in Sa Pa ist aber noch deutlich traditionell, älter auch als die Lehren der kommunistischen Vietminh. Wer fingerdicke, bienenartige Insekten zum Verzehr kaufen möchte, findet Gelegenheit.

    MIT RÖCKEN UND WADENSTRÜMPFEN
    Ursprünglichkeit lockt. Und fremde Sitten. Vor allem die schwarzen Hmong und roten Dao leben rund um Sa Pa in winzigen Dörfern und Siedlungen, und die meisten Touristen kommen hierher, um zu wandern und die Stämme zu besuchen. Der höchste Berg Vietnams, der Fan Si Pan mit 3143 Metern, lässt sich ebenfalls von Sa Pa aus angehen.

    Die Bergstämme haben sich mit den Besuchern arrangiert, sie verkaufen selbstgefertigte Kleidungsstücke, allerlei Bänder und Tand, und sie zeigen ihren Schmuck her.

    Die Hmong und die Dao tragen Röcke und Wadenstrümpfe, die Xa Cap, von denen schon Peter Scholl-Latour Anfang der 50er-Jahre schwärmte, die Pariser Modedesigner könnten sich hier etwas abgucken. Wahrscheinlich haben sich auch die Hohepriesterinnen des Aerobic in den 80er-Jahren von den Xa Cap inspirieren lassen, und jetzt ist es eben umgekehrt, alles westliche Populärgut ist bei den Hmong hoch willkommen.

    Lachend und mit einer Mischung aus Neugier und Scheuheit stehen die Frauen vor den Hütten. Scharen von Kindern laufen barfuß und in kurzen Hosen über die schmalen Wege. Die Hmong-Männer zeigen sich nie.

    Die Touristen betreten eine Hütte. Vorn ist das Feuer, Rauch hängt in allen Räumen. Hinten, im Dunkeln, wird gearbeitet. In mehreren Fässern lagert Indigofarbe. Stoff wird eingetaucht und blau gefärbt. Ein junges Mädchen, vielleicht 17 Jahre alt, fixiert den Stoff, so gut es geht. Auf dem Boden liegt ein etwa ein Meter langes Holz. Der Rücken ist rund geschliffen. Das Mädchen legt den Stoff auf das Holz, nimmt ein zweites Stück Holz, das etwas breiter ist, legt es quer und stellt sich darauf.

    Dann balanciert und wippt sie über das Rundholz, das Stoffstück wird gepresst, ein bisschen blaue Farbe läuft auf den Boden. Der Stoff wird ein wenig gerückt. Wieder auf das Holz, wieder wippen, wieder bücken und zum Stoff greifen. So setzt sich die Farbe fest. Und die ganze Zeit über, während das Mädchen selbstvergessen arbeitet und die Touristen ihr dabei zuschauen, hat sie ihr kleines Kind auf dem Rücken. Das Baby ist im Tuch festgeschnallt und wippt mit.
    Ihr Vater hat insgesamt 13 Kinder, er wirkt stolz. Der Nachbar habe sogar 17 Nachkommen, erzählt er.

    EINE KUH IST EIN BESITZ, DER ZU STOLZ BERECHTIGT
    Mit Romantik hat das überhaupt nichts zu tun, weder die Färberei noch die nackten Füße im Gebirge noch der Kinderreichtum. Vor den kargen Dorfschulen weht die vietnamesische Fahne, gelegentlich sind Bilder vom Unabhängigkeitskämpfer und früheren Präsidenten Ho Chi Minh zu sehen. Es ist eine arme Gegend. Eine Kuh ist ein Besitz, der zu Stolz berechtigt. Die medizinische Versorgung der Bevölkerung reicht nicht aus.

    „Trap, trap, trap“, in Bac Pa erklingt ein ungewohntes Geräusch. Kleine Pferde reiten mit ihren Besitzern aus dem Umland zum Markt. Vor dem Zentrum ist eine hohe Mauer, in Wand und Boden sind eiserne Krampen eingelassen, um dort die Tiere anzubinden. Nebenan stehen die Motorräder der Stadtbewohner.

    Bac Pa, drei Stunden von Sa Pa entfernt, wird am Sonntag zum Zentrum der ganzen Gegend. Hier gibt es alles, was nur eben in den Bergen Vietnams denkbar ist. Seile, Gewürze, Stoffe, Bänder, Tücher, Nägel, Werkzeuge, Tabak. Herrliches Obst wird ebenso feilgeboten wie seltsame Krabbeltiere und Hundefleisch in allen Variationen; auch kochfertige Hundeköpfe kann man kaufen. Oder gleich eine Art Hund in Sud essen, was nach dem Einkauf ausgiebig in Anspruch genommen wird.

    Schwarze Hmongs und Dao fallen kaum auf, weil ein Farbenmeer die Szenerie beherrscht. Die bunte Tracht der Blumen-Hmong ist prächtiger als die aller anderen Stämme. Knallbunte Fäden werden kunstvoll zu Stoff verschlungen, Rot, Gelb, grelles Grün, sattes Blau. Dazu tragen die Frauen Tücher mit Karomustern in Pink und Türkis. Zahlreiche Verkäuferinnen hocken auf dem Boden, neben ihnen stehen schmutzige Kanister mit undefinierbarer Flüssigkeit. Wenn die Männer einen Steinwurf entfernt den Handel mit Büffeln und Pferden abgeschlossen haben oder beim Schmied fertig sind, dann genehmigen sie sich große Schlucke von diesem Reisschnaps und torkeln irgendwann, gestützt auf ihre Frauen, davon.

    Ja, die Sitten sind rauh. Das Land mag im Umbruch sein, aber an den Rändern hält sich der Fortschritt in Grenzen. Am Nachmittag sind die Pferde aus Bac Pa verschwunden, die Motorräder aber nicht.

    Quelle: Wikipedia und die "Welt" v. 05.05.2007
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  • Die Yao

    14. april, Thailand ⋅ ☁️ 32 °C

    Die Yao nennen sich selbst allerdings Mien oder Iu-Mien, was so viel wie Person, Individuum oder Wesen bedeutet. Sie sind eine der 56 durch die Volksrepublik China anerkannten Nationalitäten.

    Das Volk zählt in China knapp 2,8 Mio. Menschen (Zensus 2010) und lebt in den bergigen Regionen im Süden und Südwesten Chinas. Daneben siedeln sie auch im nördlichen Laos und Vietnam sowie in Myanmar.

    Rund 60.000 Yao leben im Nordosten Thailands, und man zählt sie zu den Bergvölkern.
    Die Yao setzen sich aus mehreren verschiedenen Gruppen zusammen und sprechen unterschiedliche Sprachen, die zu ihrer Unterscheidung dienen. Die Iu Mien machen 70 % der Yao-Bevölkerung aus.

    Die Yao gelten gemäß der Gesangsgeschichte „Iu Mien Elders“ (die Ahnen der Iu Mien) als die erste Zivilisation Chinas. Diese Geschichte wurde von Iu Mien-Ältesten in alten chinesischen Schriftzeichen verfaßt. Demzufolge siedelte das Volk im südlichen Teil Chinas, heute bekannt als die Provinzen Guangdong, Guangxi und Hunan, und wurde von einem König regiert. Der letzte Iu Mien-König hieß Pan, der Namensgeber der modernen Iu Mien-Familiennamen: Phan, Saephanh, Saephan, Phanh, Pharn, Pan, Pham.

    König Pan und der chinesische Kaiser erklärten einander vor 800 Jahren aufgrund von Territorialstreitigkeiten den Krieg, den die Iu Mien jedoch nach großen Opfern verloren. Darum mußten sie alle ihre Gebiete abtreten. Dafür erhielten sie vom chinesischen Kaiser einen „Reisepaß für die Berge“ bzw. „Reisepaß für die Überquerung der Berge“. Das Dokument war in chinesischen Schriftzeichen verfasst.

    Demzufolge haben die Iu Mien das Recht, ihre Identität, Sprache, Kultur und Religion zu bewahren und in den Bergen oder an deren Hang zu leben, um Ackerland zu bestellen und ihre Familie zu ernähren. Iu Mien, die dieses Dokument besitzen, dürfen alle Gebiete und Grenzen überschreiten, sich dort niederlassen und ihre Dörfer in den Bergen errichten, ohne von der Regierung behindert zu werden. Die Regierung des jeweiligen Landes ist sodann für ihr Wohlergehen verantwortlich und muß sie in den Gesetzen des Landes unterweisen, in dem die Iu Mien nun leben. Soweit die Legende.

    Die Hälfte der Yao spricht die zur chinesisch-tibetischen Sprachfamilie gehörende Yao-Sprache, andere sprechen die Miao- oder Dong-Sprache.
    Vor 1949 besaßen die Yao keine eigene Schrift. Die alten Yao hielten wichtige Ereignisse schriftlich fest, indem sie Kerben in Holz- oder Bambusstreifen ritzten. Später verwendeten sie chinesische Schriftzeichen. In vielen Yao-Gemeinden finden sich alte Steintafeln mit chinesischen Schriftzeichen.

    Die erste geschichtliche Erwähnung der Yao reicht bis ins 5. Jahrhundert v. Chr. zurück.

    Vor etwa 2.000 Jahren lebten die Yao-Vorfahren, die „wilden Wuling-Stämme“, um Changsha, die Hauptstadt der heutigen Provinz Hunan, herum. Zwei oder drei Jahrhunderte später wurden sie in „Moyao“ umbenannt. Einer der bedeutendsten antiken Dichter Chinas, Du Fu (712–770), schrieb einst: „Die Moyaos schießen Wildgänse mit Bögen aus Maulbeerbäumen."

    Allerdings waren auch die Yao zunehmend bedrängt und wurden in die bergigen Regionen gezwungen, wo sie auch heute noch überwiegend siedeln.

    In Vietnam kennt man die Yao als Dao, Dzao, Zao oder Rote Dzao (eigentlich eine Untergruppe).

    In Thailand betreiben sie in aller Regel den Brandrodungsfeldbau. Ihre ursprüngliche, schriftlich überlieferte Religion basiert auf mittelalterlichem chinesischen Taoismus. Heute sind zahlreiche Yao zum Buddhismus oder zum Christentum konvertiert. Sie sind allgemein für ihre Freundlichkeit bekannt und gelten als die Ethnie, die am ehesten bereit ist, sich in das alltägliche Leben Thailands einzufügen.

    Quelle; Wikipedia
    Bilder auch: https://www.aljazeera.com/gallery/2014/2/12/chi…
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  • Die Palaung

    15. april, Thailand ⋅ ☁️ 32 °C

    Die Palaung (auch De’ang, oder Deang) sind eine der alten austroasiatischen Volksgruppen im Shan-Staat in Myanmar (Burma), in der südchinesischen Provinz Yunnan und in Nordthailand. In China werden sie als De'ang-Volk bezeichnet. Der Großteil der Bevölkerung lebt im Norden des Shan-Staates. Sie zählen nicht zu den anerkannten Minderheiten in Thailand.

    Die Ta'ang (Palaung)-Staatsbefreiungsarmee (TNLA), der bewaffnete Flügel der Volksgruppe der Palaung, begann 1963 gegen das burmesische Militär zu kämpfen. Im April 1991 schloss sie zwar ein Waffenstillstandsabkommen mit der Zentralregierung, führte den Krieg jedoch fort. Der Konflikt verschärfte sich, nachdem sich die TNLA mit zahlreichen anderen revolutionären Rebellenkräften im Land verbündet aktiv an der Operation 1027 beteiligte, einer Offensive gegen die herrschende Militärjunta Myanmars.

    Man unterscheidet drei Hauptuntergruppen der Palaung: die Palé, Shwe und Rumai, zusammengefaßt als ethnische Nationalität der De'ang. Jede der ethnischen Untergruppen pflegt ihre eigene Sprache. Viele Palaung sind indes mehrsprachig und sprechen mehrere Varianten von Palaung, Burmesisch, Shan und Jingpo.
    In Myanmar lebt die Mehrheit der Palaung-Gruppen im nördlichen Shan-Staat, insbesondere im Nordwesten.

    Aus der Zeit, als Burma unter britischer Kolonialherrschaft stand, gibt es zahlreiche Informationen über die Geschichte der Palaung in Burma. Leslie Milne (1860–1932) war eine englische Anthropologin, die ausgedehnte Reisen in die Palaung-Gebiete im nördlichen Shan-Staat unternahm und in den 1920er Jahren ein Buch mit dem Titel „The Home of an Eastern Clan, A study of the Palaungs of the Shan States“ veröffentlichte. Dieses Buch ist vergriffen, kann aber in einigen Bibliotheken gefunden.

    Während der britischen Kolonialzeit war der Shan-Staat in viele kleine politische Einheiten unter der Herrschaft eines erblichen Chao Pha oder Burmesisch Sawbwa aufgeteilt. Frau Milne besuchte zwei Shan-Staaten, in denen Palaung lebten: Tawnpeng und Nord-Shensi. Tawnpeng war der einzige Staat in den Shan-Staaten mit einem ethnischen Palaung-Herrscher. Die Hauptstadt war die Stadt Nahmsan, heute die Hauptstadt der selbstverwalteten Zone Palaung.

    Egon Freiherr von Eickstedt (1892–1965) war ein deutscher Anthropologe und Rassenforscher. Er gab die „Zeitschrift für Rassenkunde“ heraus und war Professor an der Universität Breslau. Von Eickstedt sympathisierte mit der NSDAP, war jedoch kein Parteimitglied, da sein Aufnahmeantrag abgelehnt wurde. Laut Wikipedia machte ihn seine Studie zur Klassifizierung menschlicher Rassen zu einem der führenden Rassentheoretiker Nazideutschlands.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er jedoch dessen ungeachtet 1947 den Lehrstuhl für Anthropologie an der neu gegründeten Universität Mainz und konnte seine Arbeit fortsetzen.

    Von Eickstedt besuchte 1927 den Shan-Staat und machte zahlreiche Fotos der Palaung-Bevölkerung und der Landschaft. Mehr als 1500 Fotos seiner Reise nach Burma finden Sie im Bildarchiv der Deutschen Fotothek in Dresden.

    Zwischen 1982 und 1984 überquerten Gruppen von Palaung die Grenze von Burma nach Thailand. Einreisepunkte waren unter anderem Doi Angkhang und Tachileik. Sie flohen vor Kämpfen zwischen burmesischen Regierungstruppen und Rebellenarmeen. Ungefähr 200 Palong reisten über den Grenzübergang nach Thailand ein, wo sich heute ihr Dorf Noh Lae befindet. Die Lahu aus Nachbardorf Kob Dong und die Chinesen aus dem Dorf Ban Khum ermutigten die Palaung, den verstorbenen König Bhumipon Adunyadet zu treffen, als dieser 1982 eines seiner Landwirtschaftsprojekte in der Gegend besuchte. Sie baten um Erlaubnis, in Thailand bleiben zu dürfen, die man ihnen gewährte.

    Die Mehrheit der Palaung praktiziert den Theravada-Buddhismus, und in den meisten ihrer Städte gibt es buddhistische Tempel. Viele Kinder werden im Alter von zehn Jahren hauptsächlich zur Ausbildung ins Kloster geschickt. Die meisten von ihnen kehren später ins weltliche Leben zurück.

    Einige Palaung haben jedoch auch ihre animistische Religion beibehalten, ein Glaubenssystem, das auf Naturgeistern, sogenannten Nats, basiert. In jüngerer Zeit versuchten einige Missionare die Christianisierung.

    Quellen (auch für die Fotos):
    Wikipedia und https://www.green-trails.com/chiang-mai-hill-tr…
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  • Die Shan oder Wer mit wem gegen wen?

    15. april, Thailand ⋅ ☁️ 32 °C

    Das Volk der Shan, im Deutschen auch Schan (andere Bezeichnungen: Sha, Tai Shan, Sam, T(h)ai Yai (große T(h)ai), Tai Luang, Ngio, Ngiow, Ngiaw, Ngiao, Ngeo, Dai, Sán Chay etc.) ist die größte nationale Minderheit in Myanmar (Birma). Es gehört zur Familie der Tai-Völker.
    Die Shan nennen sich selber nicht Shan, sondern Tai; in Thailand werden sie als Thai Yai (ไทใหญ่) große Thai bezeichnet. Der Name Shan kommt aus dem Birmanischen und bedeutet Siam, สยาม ausgesprochen Sayaam, der alte Name von Thailand.

    Die Shan leben hauptsächlich im Shan-Staat mit der Hauptstadt Taunggyi im Osten Myanmars, wo sie mit 8,5 % (etwa vier Millionen) die größte Minderheit im Lande bilden. Des Weiteren leben Shan im südwestlichen Kachin-Staat. Andere Quellen beziffern die Anzahl der Shan mit sieben bis acht Millionen, wobei allerdings nicht nur dieses Tai-Volk, sondern auch noch Pa-o, Palaung, Wa, Kachin, Akha und Lalu dazugezählt werden und so wohl eher die Gesamtbevölkerung des Shan-Staats genannt wird.

    Kleine Gruppen von Shan finden sich auch an der Grenze zur chinesischen Provinz Yunnan, in Laos und in Thailand. Die in China offiziell zur Dai-Nationalität gezählte Bevölkerung ist eng mit den Shan verwandt oder zumindest teilweise mit ihnen identisch. Sie haben geschichtlich betrachtet dieselben Ursprünge und auch kulturelle Gemeinsamkeiten.

    Die Shan sind 650 v. Chr. aus dem heutigen China in ihr heutiges Siedlungsgebiet eingewandert. Ende des 13. Jahrhunderts regierten sie mit dem Königreich Ava über Birma, und bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts hatten sie ihr Reich bis nach Yunnan in China, nach Tenasserim im Südosten Birmas, nach Assam in Indien und in Teile von Laos und Thailand ausgedehnt.

    Die meisten Shan sind Buddhisten, aber auch Hinduismus, Islam und Animismus sind verbreitet. Die gleichnamige Sprache Shan zählt, wie Thai, zu den Tai-Sprachen. Sie wird mit der Shan-Schrift geschrieben. Die meisten Shan sind Bauern und leben vom Anbau von Reis, Gemüse, Soja und Obst, aber auch Edelsteine und Teakholz werden in der Region gewonnen. Traditionell sind Schmiede- sowie Gold- und Silberarbeiten. Der weitverbreitete Anbau von Opium liegt zum großen Teil in den Händen der Regierungsarmee.

    Ende des 16. Jahrhunderts wurden die Shan von den Birmanen unterworfen, und 50 Jahre später beendeten die Chinesen die Shan-Monarchie. 1774 eroberte Siam das Kőnigreich Lan Na im heutigen Norden Thailands und machten es tributpflichtig. Lan Na war davor Burma tributpflichtig gewesen und umfaßte Teile des heutigen Shan Staates. Der Shan-Staat wurde 1887 britisches Protektorat, 1922 erhielten die Shan einen eigenen Status, und die Briten schufen die „Federated Shan States“.

    Anfang 1942 marschierten die Chinesen unter Chiang Kai-shek in das Gebiet ein. Sie taten dies, um die Briten im Kampf gegen die Japaner zu unterstūtzen, welche in Burma eingefallen waren. Am 10. Mai 1942 besetzte Thailand wiederum als Verbǜndeter der Japaner Kengtung und vertrieb die Chinesen. Die Thai eroberten also die Gebiete zurǜck, welche sie ab 1883 in den Grenzverträgen mit England verloren hatten. Am 14. August 1945 zogen sich die Thai wieder zurück, um eine Aufnahme Thailands in die UN nicht zu gefährden. Die Shan Staaten kamen so wiederum unter britische Herrschaft.

    Im Vertrag von Panglong von 1947 zwischen Burma und den Shan wurde der Weg zur Verfassung der Union von Birma geebnet, der die gemeinsame Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahre 1948 folgte. Den Shan wurde in der Vereinbarung zugesichert, sich nach einer Frist von zehn Jahren von der Union lösen zu könnten.

    Ende 1949 zogen sich geschlagene Truppen der 93. Division von Chiang Kai-sheks Kuomintang (kurz KMT) von Yunnan kommend wiederum in die Gebiete der Shan zurück und errichteten dort Basen. Zirka 12.000 Mann KMT Truppen setzten sich fest, begannen mit dem Opiumanbau und -handel und ermutigten Shan, mit ihnen in das Geschäft einzusteigen.

    Die Regierung in Rangoon beschwerte sich deshalb am 17. März 1953 bei der UN-Hauptversammmlung. 59 Staaten stimmten für die Forderung nach einem kompletten Rückzug der nationalchinesischen Truppen. Nur Nationalchina stimmte dagegen. Die birmesischen Truppen starteten darauf die Operation Nagar Naing, um die Truppen aus der Shan-Region zu vertreiben, erlitten jedoch eine schwere Niederlage.

    Ende 1953 kam es zu Verhandlungen, um einen Rückzug der KMT zu erreichen. Im Februar und April 1954 wurden daraufhin Tausende KMT Mitglieder ŭber Chiang Rai (Nordthailand) nach Taiwan ausgeflogen. Aber 6.000 KMT verblieben vor Ort. Erst 1960 gelang es der birmesischen Armee, mithilfe von chinesischen Truppen die KMT endgültig aus dem Shan Staat Richtung Thailand zu vertreiben.

    Am 31. März und 17. April 1961 evakuierte Taiwan 4.500 KMT Soldaten. Die restlichen Einheiten der KMT flohen nach Thailand und Laos. Viele von diesen hatten einheimische Frauen geheiratet und Familien gegründet und siedelten im Grenzgebiet von Chiang Rai, Chiang Mai und Mae Hong Son. Den Kampf gegen das kommunistische China hatten diese KMT aufgegeben. Stattdessen wurden sie nun von Thailand als Grenzschutztruppen eingesetzt.

    Damit machte man aber den Bock zum Gärtner, denn natürlich ließen die KMT auch in Thailand nicht vom lukrativen Opiumgeschäft ab, sondern kooperierten munter mit Shan-Gruppierungen in Birma.
    Für den grenzüberschreitenden Verkehr organisierte man Maultierkarawanen, um das Opium aus den entlegeneren Gebieten des südlichen Shan-Staates zu transportieren.

    Mit den chinesischen Truppen kamen 1961 Mitglieder der kommunitischen Partei Birmas und chinesische Freiwillige, und diese setzten sich im őstlichen Shan Staat in den ehemaligen Basen der KMT fest. Besonders in den Grenzgebieten zu China rekrutierten sie Einheimische. Von dort aus organisierten sie bewaffnete Operationen bis nach Zentral-Myanmar.

    Da sich 1957 bereits deutlich abzeichnete, daß sich der Shan-Staat nicht, wie im Vertrag von Panglong zugesichert, von der Union Birmas abspalten konnte, gingen Studenten in den bewaffneten Untergrund, um die Unabhängigkeit militärisch zu erzwingen. Dabei wurden sie nun wiederum von den KMT unterstützt.

    Im Jahre 1962 putschte das birmanische Militär und setzte die Verfassung außer Kraft. Der Anführer des Putsches, Ne Win, hatte bereits als Premierminister 1959 die Macht der Fürsten im Shan-Staat aufgehoben. Die Militärregierung verfolgte einen sozialistischen, zentralistischen Kurs. Die Shan State Army (kurz SSA) wurde 1964 durch den Zusammenschluss mehrerer Gruppen gegründet. Sie gilt als erste ernstzunehmende Widerstandsbewegung gegen die Macht des Militärs.

    Eines der Ziele der SSA war die Wiederherstellung der alten Zustände, also die Macht der Fürsten. Die SSA bekämpfte die Militärregierung, aber auch die KMT, welche wiederum vom CIA Unterstützung erhielt. 1969 verfügte die SSA über fast 10.000 Mann. Aber die Verluste waren groß und viele Kämpfer schlossen sich anderen Widerstandsgruppen an oder liefen zu den Kommunisten über. 1976 galt die SSA als geschlagen und lőste sich auf. Die SSA bildete aber die Basis der noch heute bestehenden Shan Armeen.

    Die Shan State Army-North (kurz SSA-N) der Shan State Progress Party baute auf den 4.000 Kämpfern auf, welche von der SSA zur illegalen Communist Party of Birma (CPB) übergelaufen waren. Die CPB erhielt Hilfe aus China, während die SSA von keiner ausländischen Macht Unterstützung erhielt. Im Süden schlossen sich 2.000 Soldaten den Drogenmilizen um die KMT an. Auf diesen Milizen basiert die noch heute aktive Shan State Army-South (kurz SSA-S) des Restoration Council of Shan State. Finanziert wurde der bewaffnete Kampf unter anderem mit Opiumanbau. Im Mai 1973 vereinbarte die birmanische Regierung mit den USA die Bekämpfung des Mohnanbaus.

    Der chinesische Shan Khun Sa (alias Chang Shi-fu), ein Opiumhändler, baute zwischen 1965 und 1969 seinerseits eine eigene Miliz auf, die zunächst die Regierung unterstützte. Die Miliz war vom Typ Ka Kwe Ye . Ka Kwe Ye bedeutet Verteidigung. Die Ka Kwe Ye-Milizen wurden durch lokale Initiativen aufgebaut, nicht durch das Militär gegründet. Sie finanzierten sich selber und unterstanden nicht der Militärhiarchie. Sie wurden vom Militär weder ausgerüstet, noch ausgebildet oder bezahlt. Oftmals bekamen Ka Kwe Ye Milizen Lizenzen zum Beispiel für den Abbau von Bodenschätzen, Abholzgenehmigungen und Ländereien,damit sie sich selber finanzieren konnten. Im ganzen Shan Staat gründeten lokale Führer Ka Kwe Ye Milizen, welche sehr einflussreich wurden.

    Khun Sa wurde der inoffizielle Führer dieser Milizen. Dem Militär wurde er dadurch zu mächtig, und man verhaftete ihn 1969. 1973 wurde er im Zuge eines Gefangenaustauschs freigelassen: Mitglieder seiner Miliz hatten russische Mediziner entführt und als Geiseln genommen.

    Nach seiner Freilassung baute Khun Sa 1974 die Shan United Army (SUA) auf und bekämpfte die Miltärregierung. Auch wenn der Name etwas anderes vermuten ließ, waren die meisten Mitglieder der SUA Chinesen, also ehemalige Mitglieder der KMT im Shan-Staat und Thailand. Und sie waren eher eine kriminelle Vereinigung von Drogenhändlern als Freiheitskämpfer. Das Hauptquartier der SUA befand sich in Ban Hin Taek, einer Bergsiedlung im Nordwesten der Provinz Chiang Rai. 1982 wurde das Dorf von Thai-Truppen gestürmt, und Khun Sa baute ein neues Hauptquartier in Homong im Shan-Staat auf, gegenüber der thailändischen Provinz Mae Hong Son in der Höhe von Mittelthailand.

    1985 vereinigte er sich mit Mo Heing, der 1982 die Shan United Revolutionary Army (SURA) gegründet hatte. Die SURA hatte sich zuvor mit einer Abspaltung der SSA zur Tai Revolutionary Army (TRA) vereinigt. SURA und TRA bildeten nun die Muang Tai Army (MTA), die Khun Sa befehligte.

    Der Vereinigte Rat des Shan-Staates stand unter dem Vorsitz von Khun Saeng, dem Onkel von Khun Sa, und später von Mo Heing (s.o.). Nach dessen Tod im Juli 1991 übernahm dieses Amt ebenfalls Khun Sa. Diese sogenannte nationale Shanbewegung war nichts weiter als eine Drogenorganisation. 8.000 Mann hatte die MTA 1993 unter Waffen, darunter viele Kinder. In den 1990er Jahren wurde die MTA von Regierungstruppen und besonders von der United Wa State Army (kurz UWSA) besiegt. Khun Sa kapitulierte 1996 und lebte weiter als Geschäftsmann. Eine Abspaltung der MTA, die SSA-S, führte den Kampf gegen die Regierung fort.

    Die UWSA kontrolliert bis heute (Stand 2025) immer noch große Teile des ehemaligen Gebiets der MTA (Muang Tai Army) an der Thai-Grenze zu Chiang Mai und Chiang Rai. Das Gebiet der UWSA wird Region 171 genannt. Dort verdrängte man einen Teil der Shan Bevölkerung und siedelte dafür ethnische Wa an.

    In den Jahren 1996 und 1997 wurden große Teile des mittleren Shan Staats durch Militäroperationen entvölkert, 2.000 Dörfer durch Regierungstruppen niedergebrannt. Etwa 300.000 Bewohner wurden zu Flüchtlingen, davon waren die meisten Shan. Die Weltöffentlichkeit ignorierte diese Vertreibung, die viele Shan auf die Kapitulation der MTA zurückführten.

    Im Dezember 2011 unterzeichnete die Shan SSA-S (Shan State Army South) einen Friedensvertrag mit der neuen Regierung. Es kam jedoch weiterhin zu Kampfhandlungen mit der Regierungsarmee und zu Menschenrechtsverletzungen. Im Jahr 2015 unterzeichnete die SSA-S den Nationalen Waffenstillstandsvertrag (kurz NCA).

    Quellen (auch für die Bilder):
    - https://www.chiangmai-alacarte.com/the-tai-yai-… ,
    - https://www.maehongsonholidays.com/shan-people/ und
    - Pinterest sowie Wikipedia
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  • Songkran, Songkran!!

    16. april, Thailand ⋅ ☁️ 33 °C

    Nach den vielen Informationen und Hintergründen zu den Bergvölkern nun heute eine Nachlese zum diesjährigen Songkranfest, das gestern zu Ende ging. Über die Bedeutung und Traditionen hatte ich im letzten Jahr mit Footprint vom 9. April 2024 ausführlich berichtet.

    Wir sind ja bewusst rechtzeitig vor Beginn der Feierlichkeiten aus Vietnam zurück gekommen. Dieses Jahr war es gerade am ersten Tag, dem 13. April, sehr sonnig und auch wärmer als an den Folgetagen, aber auf keinen Fall so extrem wie im vergangenen Jahr, wo wir bei 39 Grad Tagestemperatur schwitzend durch die Straßen zogen.

    Die Ausrüstung wartete sorgfältig verpackt im Schrank auf ihren diesjährigen Einsatz. Pass, Hausschlüssel, ein bisschen Bargeld, Fahrkarte für die Bahn und das Handy in eine wasserdichte Umhängehülle verstaut, mehr ist neben einer speziellen über der Brille zu tragenden Schutzbrille, schnell trocknender Funktionskleidung (der Begriff schnell trocknend ist je nach Durchnässungsgrad relativ 😉), Kappe für den Kopf zum Schutz vor der Sonneneinstrahlung und dem wichtigsten Ausrüstungsgegenstand, der Wasserpistole, nicht nötig, um sich ins Getümmel zu stürzen.

    Am ersten Tag bin ich bewusst in Gegenden gegangen, die ich im letzten Jahr nicht besucht hatte. So war ich am Sanam Luang, dem riesigen Platz vor dem Palastbezirk in der Altstadt, der in unterschiedliche thematische Bereiche unterteilt war. Sanam Luang wird auch von der thailändischen Tourismusbehörde stark mit der Chance beworben, neben den reinen Wasserschlachten auch viel über die Tradition des Festes und die unterschiedlichen Regionen des Landes erfahren zu können. Songkran ist seit kurzer Zeit UNESCO Weltkulturerbe, und Thailand bemüht sich, dies auch in touristischer Hinsicht entsprechend auzuschlachten.

    Von der nächstgelegenen U-Bahn Station Sanam Chai, ca. eineinhalb Kilometer von Sanam Luang entfernt, wurde ein kostenloser Shuttle mit Songthaew angeboten; das war eine feine Sache. Das Gelände ist riesig, und das größte Problem ist die völlige Abwesenheit von Schatten. Mindestens in unserem Alter macht der Körper das nur eine begrenzte Zeit mit. Vernünftige Pläne, wo der Besucher welchen Themenbereich findet, waren irgendwie Mangelware. Schade, das wäre hilfreich gewesen!

    So habe ich mich nicht sehr lange dort aufgehalten. Einen Ausgang zu finden, war auch nicht ohne, da eine Ausschilderung Mangelware war. Was passiert hier in Notsituationen? Und Kreislaufattcken und Co. sind bei den äußeren Bedingungen sicher keine Seltenheit. Ich war froh, als ich den Platz verlassen hatte und habe gerne die 15 Baht für den klimatisierten Bus zur U.Bahn bezahlt. Mein Fazit zu Sanam Luang: kann man machen, muss man nicht. Für mich war das eine einmalige Sache. Es gibt bessere Möglichkeiten!
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  • Songkran: Vom Sanam Luang nach Siam

    16. april, Thailand ⋅ ☁️ 33 °C

    Der Plan war einfach, die Durchführung mehrfach praktiziert:
    Fahre fünf Stationen mit der U-Bahn und steige dann bequem unter Nutzung von Rolltreppen zur Hochbahn um. Okay, zwei unterschiedliche private Bahnbetreiber haben zwei unterschiedliche Fahrkartensysteme. Das ist umständlich und lästig! Da ich selten U-Bahn fahre, muss ich also jedes Mal hierfür eine Fahrkarte kaufen, die ein runder Plastikchip (Token) ist. Dauert bei großem Andrang eine Weile, bis man den Schalter erreicht, aber die Stimmung in der Schlange ist gut. Wie beispielsweise in Paris sind die Ein- und Ausgänge zu den Bahnsteigen auch in Bangkok mit mechanischen Sperren versehen, die nur mit der Fahrkarte geöffnet werden können. Also entwickelt sich bei großem Andrang auch hier leicht ein Stau. Die Bahn präsentiert sich voll, aber nicht überfüllt. Also bis hierher alles wie gewohnt.

    Welcher Wahnsinn allerdings die Verantwortlichen geritten haben mußte, ausgerechnet am Umsteigepunkt zur Hochbahn den direkten und mit Rolltreppen versehenen Übergang mal eben zu sperren und die ganze Menge zu einem entfernten Ausgang zu lotsen, wird sich wohl nachträglich nicht mehr klären lassen! Letztlich kamen wir im Lumphini-Park in der Nähe des dortigen Eingangs wieder an die Erdoberfläche. Zwei Straßen waren zu überqueren und eine Treppe zu Fuß zu erklimmen, um auf den Skywalk zu kommen, der dann u.a. Zugang zur Hochbahn ermöglicht. Problem an der Sache: an der besagten Station Sala Daeng beginnt die Silom Road, neben Sanam Luang und der Khao San Road einer der drei gaaanz großen Songkran-Hotspots.

    Absolut nichts für Leute mit Platzangst! Und ich habe tatsächlich das erste Mal in 33 Jahren, in denen ich Thailand bereise, aktiv gedrängelt. Die Videos zeigen die Silom Road aus der Perspektive vom Skywalk aus. Ich habe zugesehen, dass ich so schnell wie möglich weg komme aus diesem Hexenkessel Richtung National Stadium und MBK, um mich ein bisschen auszuruhen, bevor ich dann das letzte Stück meines Heimwegs angetreten habe 😉
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  • Songkran - back to the roots

    17. april, Thailand ⋅ ☁️ 32 °C

    Nach den Erfahrungen des ersten Tages hatte ich ehrlich gesagt die Nase voll von weiteren Experimenten. Das Wetter: eher bewölkt als sonnig, die Temperaturen etwas niedriger als am Tag zuvor, also gute äußere Bedingungen für das feuchte Vergnügen! Die Hochbahn brachte mich sicher zum zentralen Umsteigepunkt Siam, das ist eine knappe halbe Stunde Fahrt. Die Mall Siam Paragon, die im letzten Jahr ein Schwerpunkt meiner Aktivitäten war, habe ich mir dieses Jahr für den letzten Tag aufgehoben. Statt dessen habe ich meine Schritte Richtung Siam Walking Street gelenkt, dazu musste ich den Bahnhof statt zur rechten einfach zur linken Seite verlassen. Und es war eine gute Entscheidung! Nass bis auf die Knochen ist eine Sache von wenigen Minuten, gefühlt alle 50 Meter gibt's die Möglichkeit, die Wassertanks umsonst aufzufüllen, und es ist einfach eine Riesengaudi. Die Thai freuen sich wie Bolle, wenn sie einen Farang erwischen, und sind schwer begeistert, wenn dieser dann lachend zurück feuert 😉

    Eine Parade gab es auch, leider kann ich mangels eines besseren Platzes zum Filmen nur überwiegend die Rücken der Akteurinnen präsentieren 😉 Und nachdem meine Wasserpistole leider den Geist aufgegeben hatte, musste ich mir erstmal eine neue, leistungsstärkere besorgen: man muss schließlich mithalten können. 😀 Die wahren Profis tragen das Wasser übrigens in speziellen Rucksäcken mit sich, die dann mit einer Spritzvorrichtung versehen sind. Man sieht also, dass die Grade der Professionalität durchaus noch steigerungsfähig sind!
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  • Schnell trocknende Funktionskleidung

    17. april, Thailand ⋅ ☁️ 34 °C

    Tja, das ist so eine Sache mit der schnell trocknenden Funktionskleidung. Eigentlich müsste man die Klamotten, tropfnass wie man ist, gründlich auswringen, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen.

    Erkenntnisse des Tages:

    1) Damentoiletten, wo man den Auswringvorgang durchführen könnte, sind wie immer stärker belegt als Herrentoiletten
    2) In der Wärme draußen trocknen die Sachen leichter als in klimatisierten Innenräumen
    3) Bei der Wahl von Sitzplätzen im Freien achte man auf die Möglichkeit, dass Flüssigkeit zB durch Schlitze im Sitzmöbel ablaufen kann
    4) Bevor man ein Verkehrsmittel entert, sollte man soweit trocken sein, dass man gefahrlos einen Sitzplatz einnehmen kann, so vorhanden

    Ich habe mich, da die Siam Walking Street in relativer Nähe des MBK endet, erstmal kurzfristig im Innenbereich des MBK, aber überwiegend im Aussenbereich zum Trocknen aufgehalten. Richtig schön war, dass Livemusik für umsonst angeboten wurde. Es spielte eine klasse Truppe älterer Musiker, Durchschnittsalter 70+, Rock nRoll und Countrymusik, so toll!

    Später bin ich dann auf dem Skywalk zurück nach Siam gelaufen und doch schon mal im Siam Paragon gewesen. Die Deko waren dieses Mal keine Meeresbewohner wie 2024, sondern -passend zur thailändischen Sommersaison, in der wir gerade ja sind - Blumen. Insgesamt war hier weniger los als letztes Jahr.

    Die Rückfahrt nach Hause habe ich dann leidlich getrocknet mit der Hochbahn absolviert und bekam von gleichzeitig eingestiegen jungen thailändischen Frauen einen Sitzplatz mit der Begründung angeboten, sie seien noch zu nass zum Sitzen 😉 Wir hatten tolle Gespräche, das war ein schöner Abschluss dieses vergnüglichen Tages!
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  • Songkran: Letzter Tag!

    18. april, Thailand ⋅ ☁️ 35 °C

    Und zack, ist schon wieder letzter Tag der immerhin dreitägigen Feierlichkeiten!

    Heute bin ich mit der Hochbahn eine Station weiter als Siam, nämlich bis Chidlom, gefahren. In der Nähe liegt die große Mall Central World, die in diesem Jahr eine Stranddekoration mit Liegestühlen aufgebaut hatte. Als ich um die Mittagszeit dort war, herrschte noch relative Ruhe. Mein Plan war ohnehin, auf dem Skywalk bis Siam zurückzulaufen und mich dann nochmal erneut in den Trubel der dortigen Walking Street zu stürzen. Als Trocknungsplatz habe ich mir wieder die Bühne am MBK ausgesucht, wo die Rentnerband auch heute ihr Publikum bespaßte.

    Gegen 17 h zogen dann, wie eigentlich schon für die Vortage ebenfalls angekündigt, dicke Wolken auf, die sich später in heftigen Regenfällen entluden. Gott sei Dank hatte ich mir rechtzeitig ein Taxi organisiert, das mich durch das fiese Wetter sicher nach Hause brachte.

    Die Regierung legt übrigens jedes Jahr um Songkran herum mehrere arbeitsfreie Tage fest, um den Leuten Reisen zu ihren Familien in den Heimatprovinzen zu ermöglichen. Eigentlich ist Songkran vom Ursprung her eben auch ein großes Familienfest, wie bei uns z. B. Weihnachten. So war in diesem Jahr vom 11. bis 16. April auf den Straßen in Bangkok erheblich weniger los als normalerweise, weil eben so viele Menschen in die Provinzen gereist waren.

    Irgendwie müssen die Leute ja danach auch wieder zurück in die Stadt, und so wurden allein für den Busbahnhof Mo Chit 2, der vor allem die nördlichen Provinzen bedient, vom 15. bis 17. April pro Tag 100.000 zurückkehrende Passagiere prognostiziert. Fluggesellschaften und die staatliche Bahn haben zusätzliche Flüge bzw. Züge eingesetzt, um der Massen Herr zu werden. Viele sind auch mit dem eigenen Auto unterwegs, und leider gibt es in diesen Tagen erwartungsgemäß dann eben auch sehr viele Unfälle. Zwischen dem 11. und 16. April hatte man so in diesem Jahr knapp 1.400 Unfälle mit 1.362 Verletzten und 200 Todesfällen zu verbuchen.

    Während heute in Europa Karfreitag begangen wird und die Ostertage vor der Tür stehen, läuft das Leben hier seit gestern, dem 17. April, wieder langsam seinen normalen Gang. Spätestens ab Montag wird es dann so sein, als habe Songkran nie stattgefunden. 😉

    Für uns hoch erfreulich war, dass gestern, am Donnerstag, auch der Techniker, der für unsere Klimaanlage zuständig ist, wieder gearbeitet hat. Raumtemperaturen von 32 oder 33 Grad sind auf die Dauer höchst unerfreulich und auch körperlich anstrengend. Und eine knappe Woche davon war mehr als genug! Nun haben wir wieder konstant gemütliche 25 bis 26 Grad drinnen und genießen das sehr!
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