• The Windy City Wellington

      14 ноября 2020 г., Новая Зеландия ⋅ ☀️ 15 °C

      Es stehen uns ein paar Tage im Camper bevor und wir freuen uns, da sich auch die Sonne freut ☀️ Wir starten in Rotorua, wo wir durch die Stadt schlendern einen großen Pub mit Live-Musik entdecken 🎶 Als wir über den Zaun luken, laden uns gleich Leute herein. Zwei Bands spielen hier, davon eine bei einem großen Geburtstag 🎁 Rotorua muss man dazu sagen, ist speziell bei den Neuseeländern ein beliebtes Reiseziel für einen Kurztrip, so auch für den Geburtstag. Die Schwefel-Dämpfe leiten uns den Weg wieder zurück zum Auto, da der Camping-Platz förmlich umzingelt ist von Thermalquellen 💨 Die Nacht ist ruhig und wir schlafen lange. Schön, mal so ohne aufgeweckten Hund am Morgen! 😅

      Wir essen Frühstück in Taupo, einem weiteren Touri-Nest mit Thermalquellen, ebenfalls an der Volcanic Route, die sich schräg durch die Nordinsel zieht 🛣 Danach fahren wir weiter nach Hastings, wo uns der erste Weihnachtsbaum dieses Jahr erwartet🎄. Komisch bei 22 Grad und Sonnenschein ☀️ Dort kommen wir richtig auf den Geschmack vom Op-Shopping. Op-Shops, Opportunity-Shops, sind die Second-Hand-Läden, die es fast in jedem Ort Neuseelands gibt 🛍 In dem relativ überschaulichen Hastings gibt es allein fußläufig fünf dieser Shops. Die klappern wir alle ab und haben anschließend eine volle Einkaufstasche und nur minimal dafür Geld ausgeben müssen 💰 Weil wir aber auch nicht mehr Klamotten nach Deutschland bringen wollen, als wir davon mitgenommen hatten, geben wir eine große Altkleider-Tüte auch im Op-Shop als Spende ab. Der Kreislauf funktioniert! ♻️

      Entlang der südlicheren Ostküste der Nordinsel fahren wir noch an viele schöne Strände, neben tollen Bergformationen und grünen Weiden ⛰ Das Land ist hier über hunderte Kilometer bestimmt von Rinder- und Schafweiden 🐄 🐑 Die ursprünglichen Wälder sind hier leider Mangelware 😒 Die Seevögel wie auch Robben scheint es nicht zu stören. Jessy auch nicht, denn sie geht nochmal am Strand laufen wobei sie einem Angler nahelegt die fälschlicherweise gefangenen Haie nicht zappelnd am Strand liegen zu lassen sondern wieder hineinzuwerfen… 🤬 🦈 Tagsüber machen wir noch einen Stopp in einer Bibliothek 📚 , um Internet und Strom zu zapfen und abends gehts ins Schwimmbad 🏊🏻‍♀️ Der Hygiene tut es auch gut 😌 🚿

      Je weiter wir südlich kommen, desto windiger wird es 🌬 Die “Windy city” Wellington schickt ihre Vorboten. Wir freuen uns sehr auf unsere Lieblingsstadt in Neuseeland und sind gespannt auf Debora und Alex und die vor kurzem verunfallte Katze Pitika, auf die wir aufpassen werden 🐈‍⬛ Als wir am frühen Morgen nach Wellington fahren, kommen wir in den Genuss der Rush Hour 🚗🚕🚙 Über die großen Einfallstraßen drängt sich die Blechkarawane Richtung Innenstadt. Wir müssen durch die Stadt und dann hoch in die Hügel, die Wellington malerisch umgeben, bis hin zum Haus von Debora und Alex 🙋🏼‍♀️🙋🏻‍♂️ Wir dachten, wir hätten einen russischen Einschlag aus der Stimme gehört, aber die beiden kommen aus Brasilien und sind in ihrer neuen Wahlheimat Neuseeland vorrangig wegen der Arbeit, aber auch Sicherheit und Outdoor-Sport waren wichtige Treiber 🇧🇷 Die beiden packen gerade und sind etwas spät dran, empfangen uns aber sehr herzlich. Unser Patient, Pitika, liegt schlafend an der Heizung. Das Wetter ist auch zu regnerisch und stürmisch zum Rausgehen ☔️

      Die nächsten Tage sind wettertechnisch auch recht durchwachsen. Als die beiden los sind, tragen wir unsere Sachen und vor allem Fressalien den Berg hinauf ins Haus und richten uns ein 🧳 Der Kühlschrank ist randvoll mit Gemüse und Obst. Wir schnippeln und rühren Teig zusammen. Wir kochen Suppe und backen Brot und Kuchen 👩🏼‍🍳 🥧 Am nächsten Tag nutzen wir den Sonnenschein und wandern über die Bergkette mit tollem Blick über die Stadt 🚶🏼‍♀️ 🚶‍♂️ Abends trifft Jessy sich mit einer Bekannten (Anja 🙋🏼‍♀️) aus dem Vipassana. Eigentlich ist ein Salsa-Kurs geplant, der fällt aber aus und so gibt es eben Sangria und 3 Stunden live Musik 🎶 Anja äußert sich, zwei Monate nach dem Kurs, ziemlich negativ darüber und berichtet von enormen Problemen sich wieder in der Normalität einzufinden. Jessy weiß was sie meint, jedoch nicht so drastisch 🤷🏼‍♀️ Philipp hat derweil Zeit für Yoga 🧘🏼‍♂️ Morgens gehts meistens, wie im richtigen Leben 😅 an die Computer-Arbeit und wir kümmern uns um Pitika. Die Katze taut langsam auf und humpelt Richtung Küche zum Futternapf und auch mal raus in den Garten. Als wir den Kamin anmachen und ihre Schlafdecke davor legen, haben wir ihr Herz gewonnen 🐈‍⬛ ♥️

      Ein weiteres, zumindest für Jessy einschneidendes Ereignis steht an: es geht zum Friseur 💇‍♀️ Eine Freundin, die wir auf der Reise getroffen haben, hatte von dem Friseur in Wellington erzählt, der kostenlos lange Haare schrittweise und mit viel Fotos und Tönung kurz macht ✂️ Das will Jessy auch, glaubt sie 😬 Der Friseur-Marathon startet vormittags und zieht sich bis zum Abend 🕰 Währenddessen werden etappenweise die Haare kürzer, dann gibt es ein Probe-”Schaulaufen” mit Drink 🍻 in Downtown Wellington und wieder zurück auf den Frisierstuhl. Mathew, der Friseur, nimmt sich viel Zeit für seine Kunden und postet das auch alles auf Facebook/ Instagram 🙋🏻‍♂️ Jessy bekommt ein Corona-Bier nach dem anderen und Mathew erfreut sich auch an Bieren während der Arbeit 🤪 Naja schließlich gehört ihm der Laden. Abends gehen wir zu dritt feiern. Wellington hat viel Kultur zu bieten, speziell dieses Wochenende. Das Jazz-Festival läuft und in vielen Bars, Clubs und Pubs gibt es Live-Musik. Viele tolle Läden, sympathisches Publikum, coole Musik und die Frisur hat sich auch gut geschlagen 🎤 💁🏼‍♀️ Am nächsten Tag werden die Haare jedoch noch kürzer, was auch wieder ein paar Stunden dauert. Das Ende vom Lied: ein Pixie Cut und weiß-blondes Haar 🙆🏼‍♀️

      Abends wollen wir uns mit Tessa und Kevin treffen 🙋🏼‍♂️🙋🏻‍♀️ Die beiden sind gerade auf Wochenendreise nach Wellington und wir hatten schon lange vor, sie kennenzulernen. Tessa ist eine Freundin von unseren reiselustigen Freunden Pader und Sonja 🙋🏻‍♂️🙋🏽‍♀️ Als wir in die Salsa-Bar kommen, merken wir, dass wir auf einem Blind-Date sind. Wir wissen nicht, wie die zwei aussehen oder wo sie sitzen und quatschen spontan das falsche Pärchen an 😅 Kurz darauf finden wir die richtigen Tessa und Kevin, verbringen ein paar schöne Stunden und werden von ihnen nach Auckland eingeladen. So schön, dass wir nicht nur ein Mal ermahnt werden müssen, ruhiger zu sprechen, da die brasilianische Sängerin gestört fühlt 🤫 Wir schlendern weiter, biegen in den Irish Pub an der Ecke und werden auch hier von Live-Musik empfangen 🍺 🎵 Irgendwann, gesellt sich Harry zu uns und erzählt von seinen Dienstreisen nach Deutschland und seiner Yacht im Hafen und der Kunstgalerie seines Bruders, die wir auch am Abreisetag besuchen 🖼 🙋🏻‍♂️ Die Zeit in Wellington geht schnell rum und die Aufregung vor der Rückreise steigt 🙍🏼‍♀️🙍🏼‍♂️
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    • 2 Wochen Vorstadt-Idylle

      30 октября 2020 г., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 19 °C

      Nach der Nacht am Strand vom Papamoa empfangen uns Tiki und Pai im Haus 🏡 🐶 🐈‍⬛ Laura und Dave haben schon 6.30 Uhr den Flieger auf die Südinsel zu einem ausgedehnten Urlaub genommen ✈️ Zwei Wochen werden wir hier nun sein. Unser längster Housesit und damit auch viel Zeit für uns, Computerarbeit, Lesen, Sport, Unternehmungen etc. 🤩
      Das Haus haben Laura und Dave weniger sauber hinterlassen, uns dafür aber vegane (und glutenfreie!) Törtchen dagelassen 🧁 Es scheint, als hätten die beiden nach unserem letzten Aufenthalt vor zwei Wochen weder eingekauft noch die Küche benutzt. Das soll uns nicht stören. Tiki, der lauffreudige Border Collie ist hellauf begeistert als wir ihm die Hundeleine anlegen 🤗 Es geht wieder los!

      Frisch gestärkt nach dem Frühstück wollen wir uns an unsere Rechner machen, doch das Internet fällt aus. Der Router ist kaputt. Ein Zeichen? 🤯 Über Dave bestellen wir vom Anbieter einen neuen Router, der aber erst in ein paar Tagen ankommt. Demnach kaufen wir uns noch ein paar Gigabyte über unseren Mobilfunk-Anbieter und beschränken unsere Internetaktivität 👩‍💻 Lesen ist auch schön, und das Wetter für Unternehmungen auch ☀️
      Es ist auch noch Halloween an diesem Wochenende 🎃 Wir erschrecken als es plötzlich an der Tür klopft „Trick or Treats“ ruft es. Um die nervigen Nachbarskinder nicht mit Sellerie und Möhren abzuspeisen, da wir keine Süßigkeiten zu Hause haben 🍬 , schmeißen wir uns bei jedem Türklopfen wie amateurhafte Superagenten auf den Boden um nicht entdeckt zu werden. Sobald es dunkel wird schlüpfen wir wieder in unsere Geisterkostüme und gehen auf die “Hocus Pocus Party”, bei der 4 neuseeländische Band (unser Favorit: LA WOMAN), ebenfalls verkleidet, wie auch das Publikum, auftreten 👩🏻‍🎤🧑🏽‍🎤👨🏾‍🎤 Unsere Kostüme kommen gut an, außer beim Türsteher, der unter die Laken schauen will 👻 Auf der Veranstaltung ist keine Spur von Corona oder Abstandsregelungen zu sehen, außer ein Kostüm: Ein T-shirt mit der Aufschrift „COVID-19 2022“ 😑 Zahlreiche selbstgebraute Spezialitäten an Bier und Cider versüßen uns den Abend. Der Saal füllt sich mit allerhand Monstern, Comic-Figuren und Action-Helden 🦹🏼‍♀️🥷🏼🧙🏼‍♂️🧝🏾‍♀️🧛🏻‍♂️🧟 Ein spaßiger Abend. Nur die eine Bedienung fand uns nicht so toll, weil sie uns als Ku-Klux-Klan- Mitglieder deutet. Ja, genau! 🙄

      Das Internet kehrt schon bald zurück ins Haus von Laura und Dave und Jessy macht sich über einen Fernlehrgang schlau, der ihr von einer Vipassana-Gefährtin empfohlen wurde 🤓 Schlussendlich, schließt sie eine 12-monatige Fortbildung zum “Integrative Nutrition Health Coach” am IIN in New York ab 🤩 Dieser Lehrgang zum ganzheitlichen Gesundheits-Coach wird sie also in den kommenden Monaten fordern und vorallem fördern 💪🏻

      Bei Socialbnb wird nun ein weiterer Beitrag von uns veröffentlicht, Jessys Vipassana-Erfahrung, und kommt ziemlich gut an 🥳 Wir hoffen, dass wir noch viele weitere Beiträge auch von unseren weiteren Reiseerlebnissen beisteuern können 📖
      Die zwei Wochen in Papamoa versuchen wir uns interessant zu gestalten und suchen Veranstaltungen über verschiedenste Internetseiten raus 💻 Erstmal wollen wir aber schauen, ob Tiki ein wenig Kondition aufgebaut hat, nach unserem Strandlauf vom letzten Mal. Nach einer guten Stunde joggen am Strand sind wir alle drei glücklich und erschöpft 🏃🏼‍♀️ 🏃🏼 🐕 Den Rest des Tages schläft Tiki. Wir gönnen uns am Abend einen Kinobesuch und schauen einen Streifen über Straßengangs in Neuseeland. Sehr spannend 🏍 Anscheinend war der Abend aber nicht so spannend für Tiki, denn der hat sich an ein paar Hygieneprodukten von Jessy bedient und diese gut zerkaut quer auf dem Rasen hinter dem Haus verteilt 😤🤬 Erschüttert und sauer, wird Tiki ausgeschimpft und ausgesperrt. Man muss hier erwähnen, dass sich Tiki herzzerreißend schämt, den Kopf hängen lässt und sich nicht mehr aufzuschauen geschweige denn ins Haus zu kommen traut 🥺 Wie wir später erfahren, kommen diese Ausrutscher von Tiki regelmäßig vor.

      Unser Salsa-Kurs am nächsten Tag fällt leider aus, dafür aber nicht Jessys Hip Hop Klasse 💃 Währenddessen läuft die Auszählung der US-Wahl, die wir mit Spannung verfolgen 🇺🇸 Tiki und Pai interessieren sich weniger dafür und kabbeln sich. Tiki scheint die neuen Leckerlies nicht zu vertragen und lässt die Luft stinken 💨 🤢 Das ist noch weniger spaßig im Schlafzimmer, wo Tiki neben uns auf dem Boden schläft. Dann bleibt das Fenster eben auf.
      Dicke Luft gibt es auch zwischen Trump und Biden und wir schauen fast stündlich auf die neuen Hochrechnungen Live aus den USA 📈📉 Leider entwickeln sich die (Corona-)Zahlen dort zum Schlechteren und wir bangen unserer Rückkehr Anfang Dezember entgegen, da wir über Kalifornien fliegen ✈️

      Der Bachata-Tanzkurs ein paar Tage später findet tatsächlich statt und lenkt uns ab 💃 Prall gefüllt ist der Laden und es macht Spaß beim Beginner-Kurs mitzumachen. Auf engem Raum sind bestimmt 30 Leute, mit unterschiedlichstem Tanzvermögen wie auch Alkoholpegel 🤪 Es gab eine Weinverkostung für einen Großteil der Teilnehmer im Vorfeld des Kurses. Ergebnis: macht die Füße unkoordinierter, aber auch schneller 🕺

      Ein paar Abende nutzen wir den großen Fernseher zum Netflix-Schauen und versüßen uns den Abend mit Happy Cookies 🍪🤭 Wir hatten noch ein paar Reste, die wir vor dem Abflug aufbrauchen wollten. Ansonsten ist der Kühlschrank und die Küche voll mit Obst, Gemüse und Backzutaten. Wir backen Brot, Kuchen, Muffins, machen unseren Hummus selber und probieren querbeet die glutenfreie und vegane Küche. Also wenn wir etwas dieses Jahr gelernt haben, dann ist es das Kochen 🧑🏼‍🍳 Neue Vorräte dafür bekommen wir auf dem Farmers Market am Wochenende bei strahlendem Sonnenschein 👩🏼‍🌾 Als gäbe es Corona nicht, drängeln sich hier die Leute. Kein Wunder bei nur ca. 50 Covid19-Infizierten im gesamten Land (und nicht pro Tag!)🦠

      Zum Sport bei schlechtem Wetter wie auch zum Yoga schmeißen wir uns oft vor den Rechner und lassen uns Youtube-Videos anleiten 🤸🏼‍♀️🧘🏼‍♂️ Das motiviert und ist abwechslungsreich. Philipp trainiert auch so sein Taekwon Do regelmäßig 🥋 Bei jeglichem Sport kommt Tiki hinzu und will mitspielen 🐶 Pai, der Kater, kommt eher abends und setzt sich auf den Schoß beim Buchlesen 📖 🐈‍⬛ Das findet Tiki aber nicht so witzig und nervt Kater und uns. Im Zweifel pupst er protestierend vor der Couch rum 😆

      Eine weitere Veranstaltung, die wir uns anschauen, ist das hinduistische Fest Diwali (Lichterfest) ✨🎆 Aufgrund der großen indischen Bevölkerung in vielen Großstädten Neuseelands kommt auch dieser Kultur ein großer Stellenwert bei 🇮🇳 Neben Tanz und Gesang, sind vorallem Fressbuden, Henna-Tattoos und Kinderspielereien angesagt 🤹🏼 Wir bleiben nicht lang, denn Gewitterwolken ziehen auf 🌩 Zuhause erwartet uns wieder ein sich zutiefst schämender Tiki 🥺 Wir finden kurz darauf raus, warum: dieses Mal war es die Klopapier-Rolle die er großflächig zerfetzt hat 🧻 Gleiches Spiel: Anmeckern, Tiki schämt sich in den Boden, wir sperren ihn aus (beim Unwetter, aber vom Regen geschützt), obwohl wir denken, dass wir keine Besserung bei ihm erzeugen werden ☹️

      In den zwei Wochen verbringen wir viel Zeit am Laptop, Jessy mit ihrer kürzlich gestarteten Ausbildung🤓, Philipp ähnlich mit kostenlosen Online-Kursen zum Thema Web-Design und haben ansonsten einen entspannten Alltag. Wir telefonieren viel mit Familie und Freunden, spielen mit den Freunden online Poker und freuen uns auf Events, wie z.B. den olympischen Vorentscheid Neuseelands im Gewichtheben. Frauen und Männer sind hier gleich vertreten, auf der Bühne wie im Publikum. Komischer Sport, aber spannend 🏋🏼🏋🏼‍♀️

      Und dann ist die Zeit in Papamoa auch schon wieder vorbei ⌛️ Es gibt einen vermeintlichen Gewinner bei der US-Wahl, Jessy wird Health Coach und wir sind auf dem Segeltörn ab Januar 2021 fest miteingeplant. Na, wenn das nichts ist? 😃
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    • Dick, Dicker & Rover

      23 октября 2020 г., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 17 °C

      Das Housesitting bei Mariette und Tyran läuft wie gewohnt an. Die Urlaubsreifen Hausbesitzer sind im Stress und versuchen alles irgendwie zusammenzupacken, die Kinder beisammenzuhalten, das Haus halbwegs sauber zu übergeben und die Housesitter in alle Dinge einzuweisen 🤪🤯 Mariette und Tyran schlagen sich ganz gut 🙋🏻‍♀️🙋🏼‍♂️ Wir kraulen die Hunde, bringen nach der Übergabe unsere Sachen rein und richten uns ein 🧳 Wir bekommen von den beiden Südafrikanern einen großen Vertrauensvorschuss für ihre Verhältnisse. In Johannesburg hatten sie umrandet von hohen Mauern mit Stacheldraht und etlichen Kameras in Angst gelebt 🇿🇦 Die Hunde wurden nie Gassi geführt und die Kinder immer mit Auto überall hingefahren. 🚗 Entführungen wie auch Diebstahl und Raub sind dort wohl an der Tagesordnung 🔫 Hier in Neuseeland stehen die Häuser offen, die wenigsten Leute haben Zäune und sind in jeglicher Hinsicht hilfsbereit und freundlich 👋
      Die 3 stämmigen Hunde bekommen von uns nun ein ausgiebiges Sportprogramm mit Gassigehen 1-2 Mal pro Tag 🚶🏼‍♀️🚶‍♂️ Die Hunde gewöhnen sich sehr schnell an uns. Nachdem wir mit Rover (Labrador, 60kg) ein große Gassi-Runde gedreht haben, kommt dieser gar nicht mehr aus dem Hecheln heraus 🐕‍🦺 🥵 Wir haben Angst, dass er überhitzt bzw. überanstrengt ist und spritzen ihn mit dem Wasserschlauch ab, legen nasse Handtücher und gefrorene Gemüsetüten auf ihn 🧊 Jessy ist schon kurz davor den Tierarzt anzurufen, als er sich langsam wieder beruhigt 🚨 Das machen wir nicht noch mal. Mit Klippies (Jack Russel liebevoll Kampfwurst getauft) können wir dagegen nicht weit genug laufen, obwohl er ein wenig hinkt 🐶 Misty (Jack Russel, Kampfwurst-Dame) freut sich auch über einen Spaziergang, aber ebenfalls nicht zu weit 🐶 Alle 3 lieben es gekrault zu werden. Dabei ist Klippies stets eifersüchtig, wenn er weniger gekrault wird oder weniger Aufmerksamkeit bekommt 😤 Eine besondere homoerotische Anziehung hat Klippies bei Rover 😘 Klippies knurrt Rover stets an und leckt ihm dann die Mundwinkel bzw. den Penis 🤪

      Da unsere letzen Wochen in Neuseeland gezählt sind, wollen wir auch Frosty an hoffentlich glückliche Folgebesitzer verkaufen 🚙 Wir räumen den Wagen aus, machen ihn sauber und erstellen in verschiedensten Portalen und Facebook-Gruppen Anzeigen. Da schon seit Monaten die Nachfrage nach Campervans dem Angebot deutlich hinterherhinkt, erwarten wir nicht allzu viel Rückmeldungen 😏 Im Endeffekt dreht sich alles um den Preis 💰 Mal schauen. Erst ein mal, kann er noch ein wenig laufen.
      Wir lassen derweil mal wieder laufen, und zwar Blut 🩸 Die Erfahrungen bei der ersten Blutspende bei NZ Blood, einem staatlichen Blutspendedienst, sind uns noch gut in Erinnerung. Auch dieses Mal werden wir nicht enttäuscht und die Werte passen sehr gut, was uns noch mal zu unserer veganen Ernährung bestärkt 💪🏻

      Wir haben in der Zeit in Auckland wieder viele Telefonate mit Freunden und Familie, auf die wir uns schon sehr freuen 🗣📲Wir besuchen einen großen Kunst- und Handwerksmarkt, wo Himmel und Menschen sind. Wer oder was ist eigentlich Corona? 🦠 🤷🏼‍♀️

      Das Wetter ist großartig und wir genießen das warme Wetter ☀️ Zu Hause gibt es ab und zu Yoga, was mit 3 spielfreudigen und kraulbedürftigen Hunden schwierig sein kann. Wenn man die Biester mit Leckerlis besticht, ist das Benehmen aber wieder perfekt 🍪 In unseren Stunden am Rechner klären wir einige Versicherungsthemen für Deutschland bzw. auf der Reise. Die Segelreise wird konkreter und das kalifornische Pärchen plant uns fest ein 🤩 ⛵️ Sie stecken in den letzten Vorbereiten und beziehen uns sogar schon in ihre Versicherung mit ein. Derweil wird der Corona-Gott wieder zorniger in Deutschland und Europa 😩Wir betrachten das aus sicherer Entfernung mit unwohlem Gefühl.

      Apropos, unwohles Gefühl. Es läuft die heiße Phase des US-Wahlkampfs 🇺🇸 So unterhaltsam, gleichzeitig so bedeutsam für die USA und die Welt 🌍 Wir lenken uns von der Realität nicht mit Fake News, aber mit einer Doku über die Paralympics ab. Sehr berührend, inspirierend und total zu empfehlen (Netflix „Rising Pheonix“)🤺
      In der Zeit in Auckland gehen wir auf mehrere Nachtmärkte und kriegen hier schon einen Vorgeschmack auf Südost-Asien 🎎 unzählige Fress-Buden, Ständen mit gefälschter Bekleidung oder Handy-Technik. Sehr unterhaltsam allemal 😆
      So unterhaltsam sind auch die 3 vierbeinigen Gesellen im Haus. Morgens winseln sie, dann kuscheln sie im Bett, Fressen, Gassi gehen und tagsüber viel Schlafen und durchs Haus wandeln. Rover mit seinen 60kg überlegt sich 2 Mal, ob er die Treppe in den Hinterhof runtertapst, um auf die Toilette zu gehen 😅 Die Toilette für 3 Hunde hinterlässt auch einige Tretminen und macht ein Badminton-Spiel ziemlich gefährlich ⚠️💩 Wenn wir zu Abend essen, kriegen auch die Hunde ihr Fressen, was wir beaufsichtigen, da Rover gern bei den langsameren Essen mithilft 🤤 Danach gehen wir auf eine Verdauungsrunde mit den Hunden, die auch uns guttut 🚶‍♂️ Sobald es draußen dunkel wird, fallen die Augen von den Hunden zu. Um 22 Uhr sind sie dann reif für die Falle und mit 3 Keksen in der Hand gehen wir alle zusammen die Treppe runter zu den 3 Hundehütten 🥱 Jeder Hund bekommt einen Keks und wird in seine Decke gewickelt. Am Morgen können es die 3 kaum erwarten wieder in den Wohnbereich gelassen zu werden 🐶🐶🐕‍🦺

      Jessy hat während ihrer Zeit im Vipassana Romina kennengelernt, die uns zum Abendessen bei sich eingeladen hat 👩🏼‍🦰 Ein sehr schöner Abend, mit ihrer Familie und tollen Gesprächen und Thai-Essen vom Take Away. Sie bieten uns auch an die letzten Tage in Neuseeland bei ihnen zu verbringen, da sie eh nicht da sind 👍🏻 Auf die beiden Katzen passen wir auch gern auf 🐱 Das Angebot der Verkauf unseres Autos zu übernehmen, falls wir es nicht loswerden, erfreut und beruhigt uns sehr. Währenddessen trudeln die ersten Anfragen für Frosty ein 🚙 📬 Wir machen am letzten Tag wieder gründlich das Haus und den Hinterhof sauber und reisen ab 🧼 👋

      Halloween steht vor der Tür 🎃 Wir fahren zu einer Halloween-Rollschuh-Disko, brauchen aber noch Kostüme. Wir finden im Second-Hand-Shop ein großes Bettlaken, zerteilen es und schneiden Augen rein 👻 Ein Klassiker in doppelter Ausführung 😉 und das für umgerechnet 4 Euro. Mit den Rollschuhen haben wir anfangs noch Probleme und können mit den kleinen Hexen und Monstern schwer mithalten. Ein Glück gibt es Rollhilfen! 🦽 Wir werden als bestes Kostüm nominiert, verlieren aber gegen den HotDog, zurecht! 🌭 😂 Ein witziger Abend, ohne Hinfallen sogar!

      Die Nacht verbringen wir im Camper am Strand von Papamoa. Eine sehr milde Nacht und wir freuen uns schon auf Tiki, Pai und das Haus 🏡 🐶
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    • Haben wir uns auseinandergewöhnt?!

      11 октября 2020 г., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 15 °C

      Nach den 10 Tagen räumlicher Trennung ist die Vorfreude groß auf den jeweils anderen 💓 Der erste Austausch endet mit einem spontanen Spaziergang am Strand, um wieder durchzuatmen. Ist doch nicht so einfach wie gedacht 😶 Wir können ein paar Tage länger bei Jock bleiben und müssen somit nicht im Camper schlafen bei durchwachsenem Wetter. Jock und sein Sohn freuen sich auch, Jessy kennenzulernen und wir können uns langsam wieder eingrooven und über die vergangenen Tage berichten. Jessys Kontakt-Aufbau zur Außenwelt ist herausfordernd 😰 Sie schlägt sich aber wacker und Philipp versucht Nachrichten aus der Welt und Neuigkeiten für uns und von Freunden und Familie ihr langsam näherzubringen 📯
      Jock zeigt sich weiterhin als sehr lieber, gastfreundlicher und rücksichtsvoller Mensch und wir versuchen ihm auch mit Gesellschaft, kleineren Hilfen im Haus und Hof, Spielen mit seinen Hunden etc. zu unterstützen 🐕 Wir bleiben 4 Tage, worin Jessy ihre gelernten Routinen versucht weiterzuführen. Nicht mehr das Aufwachen 4 Uhr morgens, aber das Meditieren am Morgen und Abend und die bewusste Ernährung und generell Zeit für sich 🧘🏼‍♀️ Bereits am ersten Tag ihrer Wiederkehr haben wir allerdings schon einen Video-Call mit einem Pärchen aus Kalifornien, das positiv auf unsere Bootsanfrage reagiert hat 🥳 Das erste Kennenlernen läuft großartig und wir sind hellauf begeistert von der Möglichkeit mit den beiden ab Januar durch den Pazifik zu segeln für einige Wochen ⛵️ Die beiden stechen schon im Laufe des November in See, entlang der Westküste der USA, hinunter nach Mexiko, wo wir planen im Januar dazu zustoßen 🇲🇽 ✈️ Der Corona-Gott hat aber auch noch ein Wörtchen mitzureden 🦠

      Wir verbringen die Tage noch einige Zeit am Rechner, gehen wandern und treffen ein freundliches Pärchen, über deren Grundstück wir zum Wanderweg gelangen 🚶🏼‍♀️ 🚶‍♂️ Spontan werden wir zur Ruhestandsfeier eingeladen, die wir aber nicht wahrnehmen können und so streifen wir entlang des Weges, entlang abgeholzter Hänge und monokulturellem Nutzwald (Fichte) 🌲 Zum Abschluss bei Jock ein Grillen mit allerlei Gemüse, Salat, Kürbis 🎃 und für Jock und seinen Nachbarn Fleisch der eigenen Kuh 🐮 Ein schöner Abend, wo wir mit dem Nachbarn zwar politisch überhaupt nicht auf einer Wellenlänge sind, aber uns trotzdem angeregt unterhalten 😌

      Der zweite Aufenthalt in Papamoa steht nun kurz bevor. Wir freuen uns auf Tiki und die bekannte Umgebung 🐶 Dave und Laura sind schon auf dem Sprung, als wir in die Auffahrt biegen. Tiki und die Katze Pai erkennen uns schnell wieder und wir sind schnell eingerichtet und gehen eine Runde Gassi am Strand 🏝 Das ist das einzige Housesitting, wo wir tatsächlich zum Strand laufen können. Ein schöner Umstand, nicht nur für den Hund. Tiki ist scheinbar nicht müde zu kriegen und düst begeistert über den Strand und die Wiesen 🐕 Pai, der Kater, wird zutraulicher und wir bekommen die Aufgabe seine Akne am Kinn täglich mit einer Lotion einzureiben 🐱 Eine Katze hat Akne. Man lernt doch nie aus! 🤪

      Wir schauen schon seit einiger Zeit nach Heimflügen und legen uns nach einigem Hin- und Herüberlegen fest, Anfang Dezember über die USA zurückzufliegen ✈️ Die Flüge sind günstiger als anders herum um die Welt, jedoch dauern sie ein paar Stunden länger ⏰ Beim Essen können wir auch unsere vegane und glutenfreie Extrawurst für ein paar Euro mehr bestellen. Vegan und glutenfrei in Kombi ist allerdings nicht möglich, auch nicht auf Nachfrage 🤨 Hach, diese intoleranten Deutschen! Die Vorfreude auf die Heimat mit Freunden und Familie ist groß, die Vorfreude auf Corona hält sich Grenzen. Hier, in Neuseeland lässt es sich schon ganz gut aushalten. Der Frühling ist da und mit ihm Sonne und Wärme ☀️ Zeit für kurze Sachen und einen Strandlauf mit Tiki. Nach gut einer Stunde und 11km ist Tiki sichtlich geschafft, wir übrigens auch, hat sich aber wacker geschlagen, auch beim Verhalten mit den vielen anderen Hunden und Menschen 🏃🏼‍♀️ 🏃‍♂️ 🐕 Man muss bedenken, dass Tiki ein Vielfaches läuft, da er immer sprintet und wieder zurückrast. Er interessiert sich eigentlich für nichts außer Sprinten, außer die Möwen jagt er bis er tief im Wasser ist 🦅
      Erschöpft und glücklich ruht Tiki den Rest des Tages. Wir wuseln noch ein bisschen, und reisen nach drei Nächten schon wieder ab 🚙 Es geht noch zu einem hippen Markt im Touri-Ort nebenan und wir freuen uns auf ein paar Tage Coromandel-Halbinsel, die wir ein paar Tage vor unserem nächsten Housesitting in Auckland erkunden wollen ⛰ Wir haben schon für ein paar Tage vorgekocht, sodass wir nur noch erhitzen müssen. Wir sind schon ganz gut eingespielt 👩🏼‍🍳👨🏼‍🍳

      Die Nachwirkungen unserer Zeit auseinander sind immer noch spürbar und so tut es gut, in der Natur zu wandern und viel Zeit zum reden zu haben 🗣
      Bei soviel Erzählen und Wanderei kann man sich auch mal “verwandern”. Als wir merken, dass der Weg schon seit über einer 1 Stunde schlussendlich in eine Sackgasse führt, und kein Rundweg ist, versuchen wir uns durch die Böschung zu kämpfen 🤬 Leicht gereizt und mit Spinnweben und Blättern im Gesicht und zerkratzten Armen und Beinen gehen wir wieder auf den Waldweg zurück und hören Podcast um “Runterzukommen” 😤 Wir merken, dass die Zeit getrennt voneinander etwas mit uns gemacht hat. Wir wissen noch nicht, ob es einfach weniger Verständnis für den anderen oder mehr Verständnis für einen selber ist... 😐 Nicht das wir auf dieser Reise nicht ohnehin schon viel diskutiert, gestritten und uns oftmals nicht ausstehen konnten. Nun fühlt es sich doch nochmal eine Nummer ernster an 😦 Es hilft wohl nur etwas Zeit, viel Reden plus das Verständnis für die jeweils anderen Bedürfnisse wieder erkennen. Auch auf Reisen ist eine Beziehung eben immer ein hartes Stück Arbeit, wenn beide was davon haben sollen 🤝 Auch wenn wir hier vermeidlich keine Verpflichtungen, Termine, Sorgen hätten (was absoluter Quatsch ist, aber viele Außenstehende das denken), sind wir täglich neuer Situationen ausgesetzt. Diese sind nicht immer leicht oder so wie wir es uns gedacht haben 🤨 Vom Campingplatz finden, über hinten am Wagen kochen und im öffentlichen WC abwaschen bis zum auch hier restriktiven Corona-Leben und Reisen ohne Freunde und Familie klarkommen. Wir haben dabei immer nur uns beide, was einerseits sehr zusammenschweißt, auf der anderen Seite einen abhängig macht und hochsensibel für die Gefühle des anderen. Auf 4qm im Auto bei Regen und schlechter Laune sich dann aus dem Weg zu gehen, gestaltet sich schwierig... 💆🏼‍♀️💆🏼‍♂️ Wir wissen, wie gut wir es während Corona in Neuseeland haben und versteht uns nicht falsch, wir sind sehr dankbar für dieses Jahr. Allerdings sind wir initial anders los gereist. Schließlich haben wir nicht „alles hinter uns gelassen“ um „nur“ Neuseeland zu sehen 🇳🇿 Wir wollten die Welt bereisen und sind nun auch keine 25 mehr und der Druck wächst doch schon irgendwie nun endlich einen passend ein Ort zu finden 🗺 First World Problems!!! 😶

      Unsere Laune steigt jedoch immer wieder, wenn das Wetter mitspielt, was zusehends mit dem Frühling immer besser wird ☀️ So auch als wir uns auf den Weg zum Hot Water Beach machen. Wir waren schon am Anfang unserer Neuseeland-Reise, hatten da aber gerade Flut. Heute passen wir die Ebbe ab und bewaffnen uns mit unserer universellen Pfanne zum Buddeln 🍳 Aus der Ferne sehen wir schon einige Leute buddeln in ihren kleinen dampfenden Becken. Wir gesellen uns dazu und kriegen Respekt bzw. Mitleid wegen unserer Versuche mit der Pfanne ein Becken auszuheben. Schnell bekommen wir freie Becken angeboten, was wir dankend annehmen. Schön warm, manchmal sogar zu warm, aber sehr entspannend 🧖‍♀️🧖‍♂️ Wir betrachten das Treiben von Neuankömmlingen und Leuten, die sich mit hochrotem Körper ins Wasser stürzen. Als die Flut an unseren Beckenmauern rüttelt, ziehen wir auch den Rückzug vor 🌊 Die kalte Dusche am Strand danach tut gut 😌 Es ist die erste kalte Dusche nach dem Winter. Wir genießen unser vorgekochtes Essen mit Strandblick und beobachten eine chinesische Familie mit großen Tüten und Becher einer Fastfood-Kette, worüber sich auch die kreischenden Möwen freuen 🤦🏼

      Die Nacht wollen wir in Whitianga verbringen. Ein kleiner Ort am Wasser mit vielen Geschäften, Strandwegen, Parks und Spielplätzen. Wir schlafen im Hinterhof des Grünflachenamts auf einem Freedom Camping-Platz 🚙 Eine Dusche ist in den nächsten Tagen nicht geplant, jedoch waschen wir Jessys Haare über den Waschbecken einer öffentlichen Toilette, kurz bevor wir hier unser Geschirr abwaschen 🧼 💆🏼‍♀️ Der kleine Luxus der Zivilisation 😅 Gestärkt und mit sauberen Haaren geht es zum Strand „New Chums“, der uns wärmstens empfohlen wurde. Man kommt hier nur bei Ebbe oder auf dem Wasserweg hin. Wir krackseln über die Steine und sind schwer beeindruckt von dem abgelegenen Strand, jedoch weniger von den Kuhweiden auf dem Hügel, die auch den eigentlichen Zugang versperren 🙃 🏝

      Für das Nachtlager fahren wir noch ein gutes Stück weiter über Schotterstraßen zu einem abgelegenen Strand „Little Bay“. Mittlerweile ist unser Frosty gar nicht mehr so frostig kalt, sondern eher ziemlich warm beim Erklimmen der Serpentinenstraßen 🥵 Der Strand entschädigt dafür, den wir ein paar Mal nach dem Abendessen abschreiten. Das Wetter ist hervorragend und der Rum schmeckt bei dem klaren Sternenhimmel noch ein wenig besser 🍹 💫
      Die Nacht ist ruhig, nur ein weiteres Camper-Pärchen gesellt sich an den verlassenen Ort. Morgens fahren wir nach Port Charles zum Frühstück. Die Straße endet hier und die vielen Ferienhäuser lassen darauf schließen, dass viele Kiwis den Ort genauso schätzen wie wir gerade 🚐 Wir wollen aber noch den nördlichsten Zipfel Coromandels erkunden. Dazu geht es wieder über etliche Kilometer Schotterstraße. Wir bemerken auf dem Weg, dass wir langsam kein Wasser mehr haben. Waschen ist eh überbewertet, aber Trinkwasser wäre schon ganz nett 😬💧 Wir halten in einem kleinen Nest, wo es einen kleinen Dorfladen gibt. Nebenan hängt ein Gartenschlauch, womit wir auf Nachfrage unsere Behälter auffüllen. So nett die Kiwis 🇳🇿 Die nächsten 30km sind auch wieder Schotterstraße, aber direkt an der Küste und der Strand am Ende der Straße entschädigt mal wieder. Die Plumpsklo sind fast schon luxuriös 🚽 Wir gehen eine Runde wandern und erkunden die nächsten Buchten. Von einem anderen Camper-Pärchen angespornt, wagen wir uns danach auch ins Wasser und anschließend unter die kalte Dusche 🏊🏻‍♂️ 🚿 Beim entspannten Abendessen gesellen sich einige Sandflies dazu. Wir lassen uns die Stimmung bei Sonnenuntergang trotzdem nicht verderben. Es gibt Salat, Popcorn und zum Dessert die letzten Stücken von einer weißen Toblerone-Schokolade, die wir schon vor einigen Monaten gekauft hatten 🍫

      Ein gutes Stück wieder zurück gibt es den einzigen Freedom Camping-Platz hier im nördlichsten Zipfel der Coromandel-Halbinsel 🏕 Den steuern wir an, machen noch ein Spaziergang im Dunkeln. Wir hoffen ein Kiwi zu sehen, vermuten welche zu hören, aber vergebens 🤫👀
      Der Morgen ist ruhig und sonnig und wir schauen uns den Ort Coromandel an, streifen durch Secondhand-Läden und suchen nach Souvenirs 🛍 Am späten Nachmittag gehen wir im Freibad schwimmen 🏊🏻‍♀️ 🏊🏻‍♂️ Das durch Thermalquellen beheizte Schwimmbecken ist schon fast zu warm 😅 Wir bekommen auf jeden Fall gut Sonne beim Bahnen ziehen.

      Jetzt reicht es aber auch erstmal wieder mit Campen und wir freuen uns schon auf unsere Zeit in Auckland, wo wir einige Unternehmungen vorhaben und auch auf 3 Hunde und ein Haus aufpassen werden 🤩
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    • 10 Tage Schweigen & 100 Std. Stillsitzen

      30 сентября 2020 г., Новая Зеландия ⋅ ⛅ 14 °C

      Die Bewerbung für das Dhamma Medini Center habe ich kurz nach unserem Aufenthalt im Yoga Retreat abgesendet 📨 Dort haben mir die Meditationen sehr gut getan und irgendwie stand es schon lange auf meiner Bucket List einmal ins Vipassana zu gehen. Ich hätte nie gedacht, dass es klappt, da alle Kurse des Centers ausgebucht waren. Wer nicht wagt und so… 🤷🏼‍♀️ Ich habe dann eine Woche vor Beginn eine weitere Mail bekommen mit strengen Corona-Regularien, wozu ich mich verpflichten musste, z.B. sich zu isolieren im Falle, dass es einen positiven Fall unter den Schülern gibt. Zudem wurde ich gefragt, wie kurzfristig ich eine Zusage bekommen kann, um noch am Kurs teilzunehmen 🙋🏼‍♀️ Da wir zeitlich mehr als flexibel sind, habe ich die kürzeste Zeit mit 24 Stunden Zusage vor Beginn angegeben. Und so passierte es: 17:30 am 29.9.2020 kam ein Anruf 📞 Ich war verdutzt und Philipp noch etwas mehr, denn der wusste bis dahin noch nichts von meinem Versuch und meinem spontanen Glück 😬 Nach einem kurzen, klärenden Gespräch bestärkt er mich teilzunehmen und zuzusagen 🤗 Alles klar, dann an die Vorbereitungen: Ich brauche schlichte und weite Kleidung für 10 Tage. Also schnell in den nächsten Second-Hand-Laden 🛍 Ich muss meinem Chef erklären, dass ich spontan Urlaub im Urlaub brauche 😅, schauen dass Philipp auch alleine Housesitten kann 🤦🏼‍♂️ und nochmal Sport machen, bevor ich 10 Tage nicht darf 🏃🏼‍♀️

      Dann heißt es, das erste Mal nach einiger Zeit Goodbye Philipp 🙋🏼‍♀️🙋🏼‍♂️ Es fühlt sich komisch an, aber die Aufregung meinerseits überwiegt. Am Tag der Ankunft - einen Tag bevor das eigentliche Vipassana beginnt - werden mir zunächst alle elektronischen und „unwichtigen“ Dinge abgenommen, die mich von mir ablenken könnten und ich bekomme mein Zimmer zugewiesen 📱 🎧 💻 Wir versammeln uns im Essensraum und es wird noch mal richtig laut. Männer und Frauen verbringen das Vipassana getrennt und so sind wir auch schon am Anfang in getrennten Räumen 🚻 Die weibliche Fraktion ist deutlich lauter zu hören. Es scheint als wollte man noch mal schnell so viel und so laut wie möglich mit vielen Menschen reden, bevor es still wird 📢 Hierbei lerne ich Romina (aus 🇦🇷 ) und Anja (aus 🇩🇪) kennen, die sich beide bereits im Sommer beworben haben und nicht glauben können, welches Glück ich hatte mit meiner kurzfristigen Bewerbung. Es gibt noch einmal eine letzte warme Mahlzeit am Abend und es gibt eine offizielle Ansprache mit allen Teilnehmern, Männern und Frauen 🍲
      Hierbei wird peinlichst genau auf die Aussprache der Namen geachtet. Dies ist ein Zeichen von Respekt 🤓

      Bei der Vorstellung und Einweisung in die nächsten 10 Tage wird diverse Male auf den Code of Discipline hingewiesen. Diesen musste man bereits bei der Bewerbung gelesen und akzeptiert haben 📜 Kurzum, ich muss in den nächsten 10 Tagen die 5 moralischen Grundvoraussetzungen einhalten: nicht lügen, nicht stehlen, nicht töten, keine körperlichen Kontakte, keine Drogen ✔️ Für die alten Schüler - die die schon mal ein Vipassana von 10 Tagen absolviert haben - kamen zusätzlich die Gebote hinzu, auf ein komfortables Bett zu verzichten, nach 12 Uhr Mittags nichts mehr zu essen und keinerlei Kunst am Körper zu tragen. Alle mussten sich verpflichten, die gesamte Zeit zu bleiben, da ein frühzeitiger Abbruch psychische Konsequenzen mit sich tragen kann 😟 Kurz nach der Ansprache beginnt die sogenannte noble silence - edle Stille 🤐

      Von da an verändert sich das ganze Raumklima, das gesamte Gelände und man selber. Es geht zunächst für eine Meditation mit einleitenden Worten von Satya Narayan Goenka in die sogenannte Meditationshalle 🛐 Männer und Frauen kommen hier zu verschiedenen Türen herein und sitzen weitgehend getrennt voneinander 🧎🏼‍♀️🧎🏽‍♂️ S.N. Goenka ist der Gründer des Centers 👨🏾‍🦲 wovon weltweit weitere 206 existieren 🗺 so auch in Deutschland (https://www.dhamma.org/de/about/vipassana). Goenka stammt aus Burma und war ein erfolgreicher Geschäftsmann 🕴🏽 Er litt jahrelang an starker Migräne, die so stark war, dass er Morphium bekam und die Ärzte ihm nicht weiterhelfen konnte 😖 Eine Freundin empfahl ihm dann Meditation, genauer gesagt die Vipassana-Technik. Seitdem war er von seiner Migräne geheilt und widmete seinem Leben dem Vipassana bis er erleuchtet wurde 🙌🏻 Nach vierzehnjähriger Praxis machte er sich 1969 somit zur Mission, so vielen Menschen wie möglich zu helfen und Vipassana zu lehren. In mehr als 45 Jahren half er Hunderttausenden überall auf der Welt ein friedlicheres Leben zu führen 🙏 Da Goenka leider bereits 2013 verstarb, gibt es seine Worte im Center nur als Video/ Audio mit Unterstützung des Assitenzlehrers Ross 👴🏽

      Alle Schüler leben von nun an nach dem Stundenplan des Centers: Der Tag startet um 4:00 Uhr morgens. Der Weckruf in Form des Gongs beginnt vor meinem Zimmer und geht dann reihum 🔔
      04:30-06:30 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer 🧘🏼‍♀️
      06:30-08:00 Frühstück 🍌🍞🍚
      08:00-09:00 Gruppenmeditation in der Halle 🧘🏼‍♀️
      09:00-11:00 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer je nach Anweisung des Lehrers 🧘🏼‍♀️
      11:00-12:00 Mittag 🍲🥗
      12:00-13:00 Freizeit und Möglichkeit für ein Gespräch mit dem Lehrer
      13:00-14:30 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer 🧘🏼‍♀️
      14:30-15:30 Gruppenmeditation in der Halle 🧘🏼‍♀️
      15:30-17:00 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer je nach Anweisung des Lehrers 🧘🏼‍♀️
      17:00-18:00 Abendessen 🍎 🍊 🥝
      18:00-19:00 Gruppenmeditation in der Halle 🧘🏼‍♀️
      19:00-20:15 Diskurs in der Halle 🎧
      20:15-21:00 Gruppenmeditation in der Halle 🧘🏼‍♀️
      21:00-21:30 Zeit für Fragen in der Halle❓
      21:30 Bett- und Ruhezeit 🛌 😴

      Keiner scheint sich darum zu scheren, wie er oder sie aussieht. Im Gegenteil: je mehr „I don´t care“-Look, desto besser, hat es den Anschein 🤪 Sehr ungewohnt und wirklich beängstigend sind die ersten zwei Tage. In einer Welt, in der man immer erreichbar ist, keinerlei Kommunikation mit jemandem zu haben, nicht zu lesen, keine Musik oder Podcast zu hören oder auch nur irgendwas aufzuschreiben 🥺

      Zunächst ist die extreme Menge an täglicher Mediationspraxis überwältigend. Jeder beginnt am ersten Abend mit zwei Kissen auf dem namentlich zugewiesenen Platz ✌🏻Allerdings stocken viele Teilnehmer ihren Kissenstapel bereits auf. Ich, mit meinen 7 Kissen, war damit keine Seltenheit🧎🏼‍♀️Die physischen Schmerzen im Rücken und in den Knien beim Sitzen haben viele nicht ausgehalten und bekamen eine Lehne, einen Stuhl oder einen Hocker 🪑 So auch ich. Man darf sich am Anfang noch bewegen, sollte dies allerdings so gut wie es geht vermeiden. Es überkommt mich die Angst, irgendwann auch mit solch einem krummen Rücken, wie bei unserem Asstitenzlehrer, zu enden. 😨 Meine größten Schmerzen sind im Kopf, was sich später erklären wird 🤯 Die Meditationen finden bei gedimmten Licht statt und natürlich in absoluter Stille. Naja, außer der tägliche Alarm im Darm eines jeden. Ja, und wer hätte es gedacht? Der erste laut tönende Pups kommt von der Damenfront 🧎🏼‍♀️💨 (ich war’s nicht😌) Allerdings stehen uns die Männer mit ihren Verdauungsgeräuschen in nichts nach. Während der Meditationen überkommt mich teilweise große Müdigkeit 🥱 Am Ende einer jeden Meditation verfliegt die Müdigkeit jedoch abrupt beim Einsatz von S.N. Goenkas-Gesang. Dieter Bohlen hätte Goenka definitiv nicht in die zweite Runde gelassen. Es ist ein dunkles schiefes Brummen, aber darum geht es ja auch nicht 🥴
      Während der Meditationen kommen mir alle möglichen Gedanken 💭 so z.B. komische Vorstellungen, was gerade um ich herum passiert. Jeder hat die Augen geschlossen und sieht nicht, was die anderen machen. Was ist, wenn einer einschläft und von seinem Kissen fällt? Lassen wir die Person dann liegen, weil wir ja mit niemandem Kontakt haben dürfen? 😂

      Abends findet ein Diskurs statt: auf Englisch in der Meditationshalle und auf jeder anderen Sprache im Essensraum über Kopfhörer 🎧 Mir wurde empfohlen, die deutsche Version zuhören, was vom Verständnis her wohl besser ist. Das zerrte allerdings sehr an meiner Aufmerksamkeit, weil ich dabei eine Stunde gegen eine Wand starre 😑 Die englische Variante wurde mit Video vorgetragen. Eines Abends, als eine andere Deutsche (Pia) und ich bereits früher als die anderen mit unserem Diskurs fertig waren und zurück zur Halle wollten, hatten wir eine Begegnung mit einem Opossum und seinem Baby 🦝 Diese waren ganz gedankenversunken getreu des Vipassanas und schlichen langsam vor uns den Weg zur Halle hinauf. Gerne hätten wir miteinander geredet, aber Pia und ich ignorierten uns gegenseitig vorbildlich 😶 Auch Mutter und Kind Opossum wurden von uns ignoriert, da selbst zu Tieren keinerlei Kontakt erlaubt war 🙈

      Die in der Meditationshalle zugewiesenen Plätze gibt es auch beim Essen 🍲 Wir wurden darum gebeten nur an unserem Platz zu essen. Daran hält sich jedoch keiner und huscht mit dem Teller an einen möglichst schönen, sonnigen Ort ☀️ Ich konnte es keinem verdenken, denn die Mahlzeiten waren irgendwie das Highlight des Tages. Das Essen ist vegetarisch und optional vegan. Meine vegane und glutenfreie Extrawurst war somit kein Problem 😋 Es gab immer eine Reis-Variante für mich und auch Reis zum Frühstück ist gar nicht mal so schlecht 🍚
      Jede Mahlzeit erinnert an eine unfassbar lahme Party. Alle sitzen und essen, aber keiner redet und starrt fast schon apathisch auf das Essen vor sich 😐 Viele schlingen das Essen schnell hinunter und huschen zurück auf ihr Zimmer, um zu schlafen 😴 Ich genieße die Mahlzeit bis zur letzten Minute und weiß nicht, wann ich das letzte mal nur bewusst geschmeckt habe. Keine Ablenkung am Handy oder TV oder beim Lesen oder Reden… Ein ganz neues und zu empfehlendes Erlebnis 😋

      Nach dem Essen waschen die Teilnehmer oft Wäsche per Hand 🧼 , liegen in der Sonne 🌞 oder gehen spazieren 🚶🏼‍♀️ Es gibt einen kleinen Rundgang im typisch neuseeländischen Gebüsch 🌿🌴 Dieser ist keine 500m lang, aber hat dafür kleine Wasserfälle, Brücken und unfassbar viele Pflanzen aller Art zu bieten. Der Rundgang wird von einer Person täglich mit kleinen Symbolen geschmückt. Die Mehrheit freut sich darüber und antwortet mit kleinen Erweiterungen der Symbole (meist kleine Herzen) 💖 Leider wird auch dies schon als Kontakt gewertet und von einem der Helfer unterbunden 🤨 Nun gut, wir drehen weiter jeder unsere Runden, wie der Tiger im Käfig 👣
      Neben den Pflanzen entdecke ich unzählige kleine Tierchen. Teilweise bleibe ich 20 Minuten mit 10 cm Abstand vor einer Baumrinde stehen und schaue mir das Treiben der Insekten an 🕷🕸🐜🦎Die verschiedenen Vögel, von der Taube bis zum Papagei, bestimmen die Hintergrundmusik eines jeden Tages 🦜🕊 Der Rundgang öffnet für viele eine schon fast gruselige Verbundenheit mit der Natur, so auch bei mir 🥰 Am 6. Tag stehe ich einfach nur da und muss vor Freude weinen 😢 Es ist einfach alles zu schön, um wahr zu sein: die Farben, die Geräusche, die Gerüche. Wie gesagt, ein fast unheimliches Erlebnis und zugleich so schön 😍 Mit dem Gebot “Nicht zu töten” bedeutet das auch keine Fliegen, Mücken oder Spinnen zu töten. Das ist sonst so normal für mich und irgendwie auch grausam 😣 Wer bin ich, zu bestimmen, dass diese Tiere weniger wert sind? Eine weitere schöne Erkenntnis!

      Die Unterkünfte sind spartanisch eingerichtet, aber sehr sauber und vollkommen ausreichend 🛏 Ich habe genug Platz, um mich täglich im Zimmer zu dehnen und die Verspannungen etwas zu lösen. Yoga und sonstige körperlich anstrengende Bewegungen sind schließlich untersagt 🚫🧘🏼‍♀️ Das Dhamma Medini in Neuseeland, sowie alle anderen Vipassana-Center, laufen rein auf Spendenbasis 💰 Man spendet am Ende der 10 Tage und auch nur dann, wenn man erfolgreich die 10 Tage durchgehalten hat. Die Spende soll einem weiteren Menschen die gleiche Erfahrung ermöglichen. So wird bei uns eine Teilnehmerin mit Verdacht auf Corona zum Arzt in die nächste Stadt gebracht. Sie muss den Kurs abbrechen und “darf” auch nicht spenden ❌ Sie wird negativ getestet, was die Teilnehmer sichtlich erleichtert 😅

      Die eben erwähnten Helfer des Centers sind alle Freiwillige, die längerfristig oder nur kurz im Center sind. Auch mit Ihnen dürfen die Teilnehmer nicht kommunizieren 🤭 Es gibt eine Managerin, die im Notfall zur Verfügung steht. Die Teilnehmer lassen sich gerne mal einen “Notfall” einfallen (kein Klopapier mehr da), um wenigstens kurz zu jemandem zu sprechen 🧻 Es gibt zudem die Möglichkeit, jeden Tag ein fünf-minütiges Interview mit dem Assistenzlehrer zu führen. Ich nehme dies ab dem 5. Tag täglich aus verschiedenen Gründen in Anspruch 🙋🏼‍♀️ Von Zweifeln an der Technik über Schmerzen im Rücken bis hin zu purer Verzweiflung kann ich mich innerhalb von fünf Minuten auslassen 🗣 Eine Antwort soll man nicht zu ausführlich erwarten. So etwas wie: „Auch das ist keine Tragödie!“ auf die Frage, warum ich meine Gedanken nicht abschalten kann, muss wohl reichen 🤦🏼‍♀️ An Tag 6 stelle ich mein bisheriges Leben bzw. meine Art zu leben grundlegend in Frage. Die Lehre von Vipassana, ein Leben in Gleichmut zu führen, passt einfach so gar nicht zu mir ⚖️ Ich bin quasi die Ungleichmut in Person. Ich kann in einem Moment himmelhochjauchzend und im nächsten todesbetrübt sein 🎭 Auch hierzu lautet die Antwort des Lehrers: „Du bist eben auch nur ein gewöhnlicher Geist“ Leicht frustrierend in diesem Moment, aber umso bedeutungsvoller am Ende des Vipassanas.

      Wir beginnen in den ersten 3 Tagen mit der Beobachtung des Atems. Dieser wird nicht kontrolliert, sondern man beobachtet die Empfindungen durch das Atmen rund um die Nase (innen und außen) 👃 sowie auf dem kleinen Stück oberhalb der Oberlippe 👄 Ab Tag 4 müssen wir für eine Stunde am Stück stillsitzen. Kein Öffnen der Hände, Arme, Beine oder Augen 🧘🏼‍♀️🧎🏽‍♂️ Wir scannen von nun an nicht nur den Bereich um die Nase, sondern unseren gesamten Körper (ca. 5 cm² nacheinander von oben nach unten) auf jegliche Art von Empfindungen🧍🏼‍♀️ Ab dem 7. Tag geht das Stück-für-Stück-Scannen in einen Flow über 〰️

      Das reine Prozedere macht noch wenig Sinn, daher nun ein wenig mehr zur Vipassana Technik:
      Vipassana wurde von Gotama, dem Buddha, vor über 2500 Jahren in Indien 🇮🇳 wiederentdeckt und als ein universelles Heilmittel für jeden gegen universelle Krankheiten und als eine Kunst zu leben gelehrt.
      Es bedeutet die Realität zu erkennen, wie sie wirklich ist: die echte Wahrheit! Der Fokus liegt auf der tiefen Wechselbeziehung zwischen Körper und Geist ♾ Man erkennt, dass alles im stetigen Wandel ist und sich alles (sein eigener Körper, seine Umwelt, seine Gedanken) jede Millisekunde ändert 🔄 Diese immer wiederkehrende Änderung ist im Körper spürbar. Alles ist vergänglich. Wenn man das erkennt, lernt man sich nicht mehr nach Gefühlen zu verzehren 🔝 und an ihnen festzuhalten oder negative Zustände und Gefühle abzulehnen ✖️ Dies nennt man dann die Kontrolle der Reaktionen auf bestimmte Gefühle, die Entwicklung von Gleichmut 💆🏼‍♀️ Es bringt nichts, sich aufzuregen und ebensowenig an einer Situation, einem Menschen, einem Gefühl festzuhalten, weil auch dies vorbeigeht und man es dann nur bedauert 😔

      Durch das Scannen und sehr intensive Spüren des Körpers werden ebenfalls die sogenannten „Sankaras“ gelöst. Diese haben sich bei jedem über die Jahre gebildet und im Körper verankert 😈 Sie zeigen sich indem wir auf bestimmte Empfindungen schnell und unüberlegt reagieren. Der Körper merkt sich „Aha, ich mag keine Kopfschmerzen. Ich lehne diese sofort ab und werde wütend/ traurig/ leidend“ Dies ist eine vorschnelle Reaktion.😡 Vipassana lehrt einen die Schmerzen lediglich zu beobachten in dem Wissen und mit dem Gleichmut, dass auch diese vergänglich sind. Man reagiert nicht mehr auf diese Empfindungen 😌 Vipassana soll einem jeden helfen, seine Sankaras, seine vorschnellen Reaktionen auf Situationen und damit verbundenen Gefühle, zu kontrollieren und ihnen weise zu begegnen, sonst tragen wir diese nach Außen und an unsere Umwelt 🧠

      Das alles liegt dem „Dhamma” zugrunde, dem Gesetz der Natur 🌎 Der Weg des Dhamma, welcher durch die Vipassana-Technik gegangen wird, besteht aus 3 Stufen. 1️⃣ „Sali“, die Basis der moralischen Grundsätze, welche wir mit dem Code of Discipline eingegangen sind. 2️⃣ „Samadhi“, die Konzentration des Geistes, indem wir lernen unseren Atem und später die Empfindungen zu beobachten. 3️⃣ „Panna“, das Erkennen der inneren Weisheit und bewusst zu steuern wie wir reagieren. Ganz schön viel verlangt, wenn man in der heutigen zivilisierten Welt lebt und sekündlich Dinge auf einen prallen 🔛 Wie soll man dies die ganze Zeit kontrollieren, wenn man nicht gerade allein im Wald lebt? Goenka, der Buddhas Lehre weitergibt, antwortet darauf, dass jeder weniger im “Ich”, dafür mehr im “Wir” leben muss. Nur so beginnt ein positiver Einfluss auf die Mitmenschen 👫 Im Umgang mit täglichen Umständen, sollten wir nicht keinerlei Reaktionen mehr zeigen, aber versuchen zu erkennen, was sich grade im Körper abspielt. Wenn ein Sankara (eine schlechte Angewohnheit auf etwas zu reagieren) auftritt, sollen wir Gleichmut bewahren. Die gesamte Praxis von Vipassana ist somit wie geistiges Training im Fitnessstudio 🏋🏼‍♀️

      Long story short: Be happy! 😃 Lebe diesen einzigen Moment jetzt gerade und sei dir dessen bewusst! Sich nach etwas zu verzehren oder eine Abneigung zu entwickeln ist sinnlos. Es geht eh vorbei. Ein guter Start ist sich selber zu lieben und zu erkennen, dass der eigene Körper so vergänglich ist ♥️

      Das mit dem Gleichmut kann ich sehr gut in dem geschützten Rahmen des Centers für mich testen. Wobei ich in den ersten Tagen komplett versage; z.B. ärgere ich mich tierisch über Haare im Waschbecken, find es unmöglich, wenn andere Teilnehmer sich zu viel Essen nehmen oder Sport auf dem Gelände treiben 🤬 Bei all diesen Kleinigkeiten soll ich nun ruhig bleiben und sie lediglich beobachten. Schwer nur, wenn man würgend vorm Waschbecken steht und sich dort die Zähne putzen muss… 😖 Naja, die Sache mit dem Gleichmut ist eben nicht so einfach.
      Eine Frage von mir an unseren Lehrer handelt vom Wiedersehen mit Philipp, worauf ich mich freue. Geht es aber danach gleichmütig zu sein, dürfte ich das auch nicht mehr 😩 Seine mal wieder ernüchternde Antwort: Buddha hat damals Nonnen und Mönche, die ein Verlangen nach körperlicher Zuneigung verspürt haben auf Friedhöfe geschickt, um dort Leichen auszugraben und somit keinerlei Verlangen mehr zu spüren. Danke, reicht! 😝

      Die zehntägige stille Meditation wird auch als eine Operation an der Seele bezeichnet. Es kommen wahnsinnig viele Dinge in mir hoch, wenn ich so viel mit mir allein beschäftigt bin. Vielen der Teilnehmer laufen oft die Tränen runter, Männern wie Frauen und das nicht nur wegen physischer, sondern auch psychischer Schmerzen 🥺 Kindheitserinnerungen, aktuelle Probleme oder Zukunftsängste sind an der Tagesordnung. Das Vipassana ist alles, nur kein Retreat oder eine Auszeit vom Alltag. Es ist harte Arbeit! Ich bin eigentlich ziemlich nah am Wasser gebaut, aber ich muss lediglich ein Mal weinen. Mehr plagen mich die extremen Kopfschmerzen, die ich sonst sehr selten habe 🤯 Uns wurde erklärt, dass neue Verknüpfungen im Gehirn stattfinden, die alte Verhaltensmuster neu wiederaufbauen 💆🏼‍♀️ Meine Sinne fühlen sich zudem extrem geschärft an: Riechen, Schmecken, Hören, Fühlen, einfach alles ist sensibilisiert💯

      Der vorletzte Tag beinhaltet eine Einleitung in die Metta-Meditation. Dies ist das Hinaussenden von Energie/ Liebe an seine Mitmenschen 💓 Dies soll man nur mitmachen, wenn man sich selbst vergeben und ein reiner Geist sein kann. Hier wird es noch mal hochsentimental bei vielen. Es wird geweint und geschluchzt, weil die Selbstvergebung wohl eine der größten Hürden der Teilnehmer ist 💔

      Am letzten Tag werden wir auf den Alltag draußen vorbereitet. Es wird weiterhin harte Arbeit und bedingt tägliche Praxis, dieses Mindset im Alltag zu behalten. Um einen leichten Einstieg in die laute Außenwelt zu haben, schweigen wir nur noch bis 15 Uhr 🕒 Man spürt schon die Unruhe auf dem Gelände, endlich wieder reden zu können. Das Schweigen hat, nachdem wir wieder anfangen zu reden, erst vollkommen Sinn für mich gemacht. Es solle eine vollkommene Isolation sein, nur für sich selbst und weg von anderen Einflüssen. Die Konzentration liegt nur auf einem selbst, da nur so alle Empfindungen und Gedanken klar werden. Pünktlich 15 Uhr ertönen schon die ersten Gelächter und der Zauber der Stille ist vorüber 🧏🏼‍♀️ so ändern sich auch die vorschnellen Urteile, die ich mir während der 10 Tage über andere gebildet habe, meist zum Positiven! Ich habe mit wildfremden Menschen 10 Tage dicht an dicht gelebt und nun höre ich viele das erste mal sprechen 🗣 Es wird schon fast zu laut, aber mindestens so laut, wie am ersten Tag. Nach ein paar Stunden lass ich mich einfach treiben. Wir sind nun sogenannte „alte Schüler”, da wir zehn Tage Vipassana-Meditation praktiziert haben 👩🏼‍🎓 Viele von den Teilnehmern würden es nicht noch mal machen oder bräuchten eine lange Zeit vor ihrem nächsten Mal. Ich, persönlich, kann es mir allerdings schon nächstes Jahr wieder vorstellen ☝🏻

      Ich habe gelernt allein zu sein, in Stille und dass dies einfach wunderschön sein kann 🥰 Ich muss mich nicht immer um alles sofort kümmern. Ich muss keine Angst in oder vor bestimmten Situationen haben oder gar Panik. Wenn es eine schöne Situation ist, weiß ich nun, dass ich mich freuen kann, aber dass auch diese Freude vergänglich ist. Und all das ist vollkommen ok, wenn man einfach nur im Hier und Jetzt ist! Wenn man das schafft, erlebt man Glücksgefühle wie in sonst keiner Situation im Leben, und das nur im Sein🍀

      Mit Goenkas abschließenden Worten nach jeder Meditation: Mögen alle Wesen frei von Aversion und glücklich sein. Möge überall Frieden und Harmonie herrschen ☮️
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    • Philipp Home Alone

      30 сентября 2020 г., Новая Зеландия ⋅ ⛅ 14 °C

      Es fühlt sich komisch an noch 2 weitere Tage allein im Haus zu sein bei Hund (Possum), Katze (Carley) und Meerschweinchen (Hot Sauce und Pickles) 🐶 🐱 🐹 🐹 Ich telefoniere mit Freunden, putze, koche, mache Yoga, übe Kopf- und Handstand und gehe mit Possum Gassi. 📲 🧼 🧑🏼‍🍳 🧘🏼‍♂️ 🐕 Eigentlich alles wie vorher, nur eben allein 🤷🏼‍♂️
      Ich reise ab bevor die Eigentümer am späten Nachmittag wieder zurück sind. Der Weg zum nächsten Housesitting ist weit - 400km 🚙 Kurz vor Abreise stellt sich heraus, dass es doch einen Tag später beim nächsten Haus losgeht, heißt: 2 Nächte im Camper 🙇🏼‍♂️

      Nicola und Glenn sind sehr zufrieden, wie wir Haus und Haustiere zurückgelassen haben und wir bekommen unsere zweite tolle Bewertung ✅ Ich stoppe auf halber Strecke für eine Nacht in Hamilton am See und gehe am nächsten Tag in Rotorua ins Schwimmbad 🏊🏻‍♂️ Das Wetter wird spürbar wärmer und sonniger. Der Frühling bricht durch. Nachmittags reise ich bei Jock an 🙋🏼‍♂️ Er wohnt auf einem ländlichen Grundstück, nicht weit von Whakatane. Er hat mich/ uns zum Grillen eingeladen. Er ist sehr freundlich und gibt sich sichtlich Mühe tierlose Gerichte anzubieten, u.a. Kürbis-Patties für Burger 🍔 Das Grillen läuft super und Jock lässt sich auch darauf ein, Aubergine und Paprika vom Grill zu probieren 🍆 😋 Seine Hunde Bruce 🐕 (1-jähriger Schäferhund) und Mesh 🐶 (alte, kleine Kampfwurst) sind von ihren Steaks auch begeistert 🍖 Jock ist 68 Jahre alt, wenige Monate von seiner langjährigen Frau getrennt und führt ein zufriedenes Leben im Ländlichen 🏡 Er hat einen Metallbearbeitungsbetrieb, wo auch sein Sohn arbeitet 🧰 Für einen Auftrag ist er auch für die kommende Woche unterwegs 🧳

      Ich darf in das Haus einziehen und Jock für die Nacht in den Anbau 🏠 Generell, ist es spannend, dass die Eigentümer immer ihre eigenen Betten zur Verfügung stellen, sogar wenn wir eine Nacht früher kommen sollen. Das Bett von Jock ist sehr hoch und komfortabel, wahrscheinlich das beste Bett in der gesamten Neuseeland-Zeit 🛌 Das Haus ist überheizt. Jock hat die Heizung wie auch die Heizdecken auf Maximum an. Die Türen sind offen 🥵 Währenddessen ist in der Grillecke der Heizstrahler an und er sitzt in kurzen Sachen darunter 🙄 Als ich ihm von Jessys Arbeit erzählt, lenkt er schnell ein, dass er sich wenig um Energieeinsparungen kümmert 😅 Jock geht es gut, er ist sehr gastfreundlich und er hilft auch vielen Leuten.

      Am frühen nächsten Morgen reist Jock ab und ich finde mich schnell zurecht in seinem quadratisch, praktischen Wohnhaus. Die beiden Hunde Bruce und Mesh gewöhnen sich durch ausgiebige Spiel- und Krauleinheiten auch schnell an die Veränderungen 🤗 Spätestens wenn es am Abend Fleisch für die blutrünstigen Bestien gibt und eine Gemüse-Pfanne für das Aushilfs-Herrchen, sind alle glücklich 🥩🥗😃 Jock hat eine gute Ordnung bei sich und hält Haus und Hof sehr gepflegt. Ein paar Reste vom Essen, Gemüse, wie auch halblebendige Kartoffeln und ein paar Dosen verwendet Philipp für das Kochen 👨‍🍳

      Viel Zeit ist hier wieder für Rechner, Telefonate mit Freunden und Yoga, Kochen etc. Philipp lernt am ersten Tag auch gleich Jocks Sohn Scott kennen 👨🏼‍🦱Netter Geseller, der tags darauf beim Bier von seinem heiteren Wochenende erzählt 🍻 Das Gassi gehen fehlt nicht, dafür aber die regelmäßige Bewegung. Ich gehe wandern, bricht aber kurz darauf wieder ab, weil es in der Gegend keine wirklichen Wanderwege gibt 🚶‍♂️ Dafür gibt es Obstplantagen und die verkaufen ihr Gut zu Schleuderpreisen. Kurz darauf ist der Kühlschrank prall gefüllt 🥝🥑🍎🍊

      Die Pokerrunde mit den Freunden bietet eine gelungene Abwechslung, wie auch der Ausflug in eine Kneipe im Nachbardorf. Dort nehme auch an einer Pokerrunde teil, muss aber als erster den Tisch verlassen ♠️♣️♥️♦️Trotzdem eine interessante Sozialstudie. Das Nachbardorf ist für seine verkorkste Bevölkerung und sozialen Probleme wohl bekannt 🥴
      Ich schreibe weiter fleißig Segler an, solange bis wahrscheinlich jeder Segelbootbesitzer eine Nachricht von uns erhalten hat ⛵️ Wir schauen jetzt vorrangig nach Möglichkeiten, Anfang 2021 aus Europa in die Karibik und von dort durch den Panama-Kanal, entlang von Südsee-Inseln nach Australien oder Südost-Asien segeln 🗺 Ein gewagter Plan, but think big 🤩 Einige Absagen später, kommt noch eine positive Rückmeldung. Ein Pärchen aus Kalifornien möchte mit uns entlang der mexikanischen Küste, Pazifik bis nach Hongkong segeln 🥳 Erstmal gibt es einen Zoom Call zum kennenlernen 👩‍💻 👨‍💻

      Jock kommt schon Freitag früh wieder zurück, weil seine Arbeit schneller fertig war. Wir verbringen den Nachmittag mit seinem Sohn Scott, 2 Flaschen Wein und ein paar Bier und es werden allerhand Jugendgeschichten vom Dorf ausgepackt 🍻 😂 Währenddessen werden auf dem Nachbargrundstück 2-3 Kühe in den ewigen Schlaf geschickt mit einem Bolzenschussgerät 🐄 😣 Durch den Knall kommen auch Mesh und Bruce ängstlich an unsere Seite... 👀
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    • Kiwi Housesitting Professionals

      15 сентября 2020 г., Новая Зеландия ⋅ ⛅ 15 °C

      Mit einigen Plänen und guten Vorsätzen verabschieden wir uns im Yoga-Retreat und suchen uns 1-2 schöne Stellen, um auf dem Weg dorthin zu übernachten 🚙 Freedom Camping ist wieder angesagt. Und das nicht nur für uns, sondern für zahlreiche Neuseeländer, die mit ihren Wohnmobilen die Straßen bevölkern 🚍 Es sind schon spürbar weniger Touris von außerhalb unterwegs, was die Reise, Camping-Plätze und auch Touri-Spots angenehmer macht 😌 So wenig Touris in Neuseeland, wie auch in vielen anderen Ländern der Welt, gab es sicherlich in den letzten Jahrzehnten nicht mehr und wird es auch zukünftig nicht mehr geben 😷 Einstellige Temperaturen in der Nacht, lassen uns immer noch auf den baldigen Frühling hoffen 🥶 Wir campen in Thames, am Ansatz der Coromandel-Halbinsel, mit ihren unzähligen Stränden, Freedom Campings etc. Wir haben Lust zu wandern und stapfen bei strahlendem Sonnenschein die Küste/ Strände entlang 🏝 Unser regelmäßiger Versuch auf ein Segelboot zu kommen, scheitert erneut, da Eric (Catamaran in Whangarei) doch eher Singles und auch ein wenig jüngere Leute auf seinem Boot hätte ☹️ Doppelte Diskriminierung! 😡 Wir rackern unseren Frust beim Schwimmen auf einer gebuchten Bahn (Corona-bedingt) wieder ab. Unter freiem Himmel und bei strahlendem Sonnenschein merken wir am Abend, dass wir Farbe bekommen haben im Schwimmbecken 🏊🏻‍♂️ 🏊🏻‍♀️ 🌞 Der Ort Thames hat viele kleine Cafés, Shops und Second-Hand-Läden, in denen wir fleißig rumstöbern 🛍 Kurz bevor wir bei unserem ersten Housesitting anreisen wollen, bekommen wir die Nachricht, dass es krankheitsbedingt um einen Tag verschoben wird. Nicht schlimm, weil wir echt tolle Strände und Wanderwege und Wasserfälle entdecken 🥾 Die kalten/ unbequemen Nächte lassen uns dann aber doch zu der Zeit in den geschlossenen 4 Wänden hinsehnen.

      Bei der Ankunft in Papamoa, nahe Tauranga, strahlt die Sonne und genauso Laura und Dave. Die Beiden begrüßen uns, zeigen uns Haus und Hund und sind dann auch schon weg 🙋🏼‍♀️🙋🏼‍♂️ Sie bleiben aber auch nur einen Tag weg, wodurch wir gar nicht groß auspacken müssen. Waschen, Essen kochen, mit dem Hund an den Strand etc. füllen aber auch den Tag aus. Wenn Tiki, der Hund, von der Leine gelassen wird, rennt er wie ein Irrer und macht einen Sprint nach dem anderen 🐶 Sehr witzig anzusehen, auch wie die Zunge bei jeder Runde ein wenig länger wird 🐕 Sehr gut erzogener Hund und wir können entspannt auch selbst spazieren 🚶‍♂️🚶🏼‍♀️ Am nächsten Tag sind Laura und Dave schon wieder da, heilfroh, dass alles so gut geklappt hat und freuen sich auf unsere nächsten beiden Housesittings bei den beiden, die im Oktober und November folgen 🤩

      Am selben Tag haben uns die Eigentümer des nächsten Housesittings, Katie und Elliot (und Tochter), schon einen Tag vorher zu sich nach Tauranga zum Grillen eingeladen 🙋🏼‍♀️🙋🏻‍♂️👶🏼 Hier werden wir eine Woche verbringen. Zunächst gibt es aber die volle Dröhnung einer Patchworkfamilie. Es kommen noch Katies Schwester 👱🏻‍♀️ und Sohn 👦🏼, ihr Mann und seine Zwillinge 👨‍👧‍👧plus ein lauter, großer Hund (Mischung Labrador/ Rottweiler = 41kg) 🐕‍🦺 Wir fühlen uns ziemlich fehl am Platze 🤯 geben uns aber mehr und mehr dem Treiben hin, auch dank des Weins 🍷 und freuen uns auf die Zeit in der kommenden Woche 😅 Am Abend wird gekocht und Salat vorbereitet 🥗 Für uns gibt es leckeren Hirsesalat, Kartoffeln, Falafel, Paprika, gebackenes Gemüse etc.Katie hat ihren Mann extra beauftragt einen glutenfreien und veganen Salat für uns zuzubereiten, da sie Spätschicht im Rettungsdienst hatte 💓 Die Allgemeinheit bekommt Würstchen und Steaks 🥩 Wir können noch nicht ganz zuordnen, zu wem, welches schreiende Kind gehört, aber es scheint allen ganz gut zu gehen 🤪

      Am nächsten Tag drehen wir alle gemeinsam eine große Runde am Strand und sind inmitten vieler Leute, die morgens ihren Hund am Strand Gassi führen bzw. Sport treiben 🏝 Zurück zu Hause packt die Familie, inkl. Oma und der 2 anderen Kinder von Elliot, die sonst bei der Mutter leben, für den Urlaub 🧳 Stress kommt auf, als die Hotelbuchung noch nicht bestätigt ist, aber das klärt sich dann auch 😄 Kurz später sind alle los, es kehrt Ruhe ein und wir schnaufen durch 😌 Zeus, der Hund, tut das auch, freut sich aber auch über Kraul-Einheiten, Spielereien und vor allem Käse 🧀!!! Auch wenn er sonst nicht wirklich hört, kann er die Befehle von den Lippen ablesen, sobald Käse im Spiel ist 🤩 Wir entscheiden uns ihn beim Abendspaziergang aber doch an der Leine zu führen 🐕‍🦺 Wir entwickeln die Routine, vormittags an den Strand zu gehen, dann Zeit am Rechner und zum Kochen und Backen zu nehmen und fühlen uns in unserem temporären Zuhause ganz wohl 🥰 Die Sonne tut ihr übriges ☀️ Parallel kümmern wir uns eifrig um unsere Ferienwohnung an der Nordsee mit mal mehr mal weniger erfreulichen Themen, die teilweise auch viel Zeit verschlingen 🤨 Wir telefonieren in dieser Woche viel mit Freunden und kümmern uns um Themen am Computer 👩‍💻 , machen regelmäßig Yoga 🧘🏼‍♂️ und haben zeitlich ausgedehnte Mahlzeiten 🍱 Die Woche geht dadurch schneller um als gedacht ⏰ Da die Hausherren erst spät abends wiederkommen, fahren wir schon am später Nachmittag los in Richtung unseres nächsten Housesittings 🚙 Wir haben zuvor noch geputzt, Rhabarbarkuchen für die Familie (uns für uns glutenfrei) gebacken 🥧, unser Auto geputzt 🧼 und die Sachen gepackt 🧳 Katie und Elliott sind mehr als begeistert von uns und wir haben unsere erste Bewertung im Housesitting -Portal 🥳 Es geht doch nichts über Bewertungen.

      Die folgende Nacht im Camper ist sehr stürmisch. Im kleinen Ort wo wir übernachten stapfen wir noch an der Teenie-Disko des Dorfes vorbei, um zu merken, dass wir älter geworden sind... 😒 Morgens statten wir Mariette in Auckland einen Besuch ab 🙋🏻‍♀️ Bei ihr werden wir ein paar Wochen später auf 3 Hunde aufpassen 🐕‍🦺🐶🐶 Wir lernen dabei ihren Partner, ihre Kinder und ihre “Babies” kennen 👨‍👩‍👧‍👦 Die Familie ist vor wenigen Monaten aus Johannesburg, Südafrika hergezogen 🇿🇦 Die Geschichten von Kriminalität, Raubüberfällen und hochsicherheitstrakt-ähnlichen Privathäusern lassen einen erschaudern 😱 Im strömenden Regen geht es weiter zum nächsten Yoga-Retreat, wo wir aber für eine Woche zum Housesitting bleiben ☔️

      Nicola, Glenn und ihre Tochter warten schon auf uns, haben dann aber doch noch einige Sachen zu packen und wir werden parallel rumgeführt 👨‍👩‍👧 Hund Possum 🐶 eine Katze 🐱 und 2 Meerschweine 🐹🐹 freuen sich auf viel Zuwendung und wir freuen uns auf den Yoga-Raum, die Infrarot-Sauna, den Obst- und Gemüsegarten und die ländliche Ruhe 🤗 Als die Familie sich sortiert hat (Nicola noch mit Hangover 🥴) erkunden wir unser temporäres Zuhause und knöpfen uns zunächst den Kühlschrank vor 🧼 Der ist ziemlich vernachlässigt, wie auch viele andere Ecken in dem Haus. Wir waren am Vorabend groß einkaufen und haben zentnerweise Obst, Gemüse, Gewürze, Nüsse, Mehl etc. dabei, um kulinarisch durchzudrehen 👩🏼‍🍳🧑🏼‍🍳 Wir merken schnell, dass Possum es sehr schätzt, wenn sein Bauch gekrault wird. Die Flöhe scheinen das aber nicht so zu mögen und verziehen sich hüpfend 😜 In den kommen Tagen holen wir bestimmt 10 Flöhe aus dem kleinen Energiebündel raus uns beenden den Flohwalzer 🙃 Wir gehen auch mit Possum morgens an den Strand und abends noch in der Nachbarschaft Gassi. Sie ist sehr verspielt und verschmust, beißt aber jeden anderen Hund, der ihr zu nahe kommt 😳 Strandspaziergänge sind immer kritisch mit ihr, weil sie auch mal mehr mal weniger hört 😑

      Jessy bekommt eines Nachmittags einen Anruf mit der Nachricht, dass sie zu einem Vipassana, 10-tägiges Schweigeseminar, in der Nähe zugelassen wurde 🧘🏼‍♀️ Eine große Überraschung, weil der Beginn schon einen Tag später ist und Philipp bisher noch nichts von der Bewerbung wusste 🤔 Nach kurzer Grundsatzdebatte laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Wir telefonieren auch mit ihrem Arbeitgeber und stimmen uns mit den aktuellen und nächsten Hauseigentümern des Housesittings ab ✌🏻 Einen Teil der Aufregung, läuft Jessy noch mal am Strand beim Jogging ab 🏃🏼‍♀️ Philipp lässt Possum flitzen, die sichtlich erschöpft danach im Auto sitzt, genauso wie Jessy heiß 🥵 Dann steigt die Aufregung wieder an, als wir die letzten Dinge klären. Jessy hat weder Handy 📱 noch Buch 📖 noch andere persönliche Gegenstände. Sie darf nicht mit anderen Leuten sprechen 🗣 nicht mal denen in die Augen schauen 👀 Sie darf auch keinen Sport machen 🤯 Jeder Tag startet 4.30 Uhr mit Meditation. Es folgen Pausen für die Mahlzeiten und weitere Meditationen bis 21 Uhr abends. Dann ist Schlafenszeit. Das halten nicht alle Teilnehmer 10 Tage durch. Jessy ist aber guter Dinge 💪🏻 und Philipp sehr gespannt, von ihren Erlebnissen. Nach knapp 8 Monaten 24/7 zusammen 👩‍❤️‍💋‍👨, heißt es nun für 10 Tage Abschied zu nehmen 👋
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    • Namaste aus dem Yoga Retreat

      1 сентября 2020 г., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 15 °C

      Als wir dem Yoga-Retreat näher kommen, ist es schon dunkel und wir verlassen uns auf das meistens zuverlässige Google Maps 🧭 Die Straße wird wendig, später schmal, dann unbefestigt und schließlich abenteuerlich. Das Navi führt uns, wie wir später herausfinden, zum einzigen Haus in der Gegend, was nicht zum Yoga-Zentrum gehört 🙄 Als wir am Hauptgebäude ankommen, herrscht reges Treiben der anderen Freiwilligen. Matt und Malia 🙋🏻‍♀️🙋🏼‍♂️ schicken uns wieder in die andere Richtung zu Phil. Phil ist mit Jenny verantwortlich für das Yoga-Zentrum 👳🏼‍♂️ Jenny ist noch bei deren anderem Yoga-Zentrum in der Stadt und kommt erst später mit einer weiteren Freiwilligen. Phil kommt alt und weise rüber und zeigt uns freundlich unser Zimmer und die Küche. Wir sind 500m entfernt vom Hauptgebäude untergebracht 🏡 Phil wohnt ca. 300m entfernt und Jenny schläft bei uns nebenan, wenn sie vor Ort ist. Alles keine weiten Strecken, aber es wird alles mit dem Auto gefahren 🚙 Wir laufen schon aus Prinzip zu Fuß. In der Küche lernen wir Tiago 🧔🏻 kennen, der schon seit einigen Monaten vor Ort ist, und den quadratischen Küchenbau für sich eingenommen hat. Er kommt aus Brasilien und nicht gerade freundlich rüber. Später merken wir, dass er einfach kauzig ist und eigentlich ganz nett sein kann 😏 Die später am Abend eintreffende Anais ist da schon wesentlich sympathischer 👱🏻 Sie kommt aus Frankreich und wir verstehen uns mit ihr von Anfang an. An dem Abend kommen insgesamt 6 neue Workawayer an, wie im Taubenschlag. Am Dienstag wird stets angereist und die Freiwilligen können bleiben, solange sie wollen, sollten aber an einem Dienstag auch wieder abreisen. Die über 100 Bewertungen, nicht nur gute, auf dem Profil kommen nicht von ungefähr 😌
      Nach kurzer Einweisung bekommen wir noch ein 5-seitiges Handbuch, in dem die wichtigsten Dinge für unseren Aufenthalt aufgeführt sind. Jenny lernen wir für ca. 10 Sekunden am Abend und ca. für ca. 10 Minuten am nächsten Morgen kennen 👩🏼‍🦰

      Sie holt uns von da an täglich 08:15 Uhr zur Arbeit ab, wenn Arbeitstag ist. Der Deal ist, dass wir Mittwoch bis Samstag jeweils 4,5 Stunden arbeiten und an diesen Tagen auch Mittag bekommen und jederzeit an den Yoga-Kursen teilnehmen können. Ganz fair 🤝 Passt auch für uns. Nur die hektische, unpersönliche Art von Jenny ist gewöhnungsbedürftig. Ihr Kleidungsstil übrigens auch: die in die Jahre gekommene pinke Jogginghose schafft es nur selten Jennys Poritze zu verdecken 👀 Hauptsache: die dicke Jacke und Wollmütze sitzen.
      Am Arbeitsort laufen weitere mehr oder weniger verwirrte Freiwillige rum, die Jenny rumkommandiert 🤷🏼‍♀️🤷🏼‍♂️ Die allgemeine Laune ist nicht sonderlich rosig. Wir bekommen zunächst gemeinsam einen Schleif- und Streichjob für die Stühle aus dem Hauptgebäude🪑 Das passt. Wir arbeiten zusammen, finden unsere Arbeitsutensilien im Chaos und sind erst mal beschäftigt. Die 5 Holzstühle, die wir bearbeiten dauern ein Weilchen, da unser “Vorarbeiter” Matt ein Perfektionist ist 👌 Das soll uns aber nicht stören, da 12:45 Uhr der Hammer bzw. das Schleifgerät fallen gelassen wird und es Mittag gibt 🍽 Die Arbeitsmoral und -motivation ist auch in den kommenden Tagen nicht hoch, aber wir grooven uns ein 😬

      Die ersten 2 Tage sind davon bestimmt, dass wir über die Lage unseres kalten und abgeschnittenen Zimmers abkotzen. Wir sind weit ab vom Hauptgebäude, müssen 4 Türen auf und zu machen und um das in der Nacht unbeleuchte Haus gehen, um zur Toilette zu kommen 🚽 Nachdem wir einen Elektro-Radiator bekommen bzw. aus dem immer leeren Massageraum gemopst und uns in der Küche eingerichtet haben, freunden wir uns aber mit der Situation an 😌 Jenny hat auch keine Alternative für uns, bietet uns aber eine Wärmflasche an 😆

      Das Yoga-Zentrum hat ein wirklich riesiges, auf mehrere Flächen/ Häuser verteiltes Grundstück mit ursprünglicher Natur und atemberaubender Aussicht auf die Westküste mit ihren Stränden und Felsklippen, speziell bei Sonnenuntergang 🌅 Zudem gibt es einen hofeigenen Wasserfall ca. 30 min Wanderung entfernt. Eine steile Angelegenheit, die wir mit den anderen Freiwilligen angehen/ klettern. Es ist ein ziemlich komisches Gefühl an dem Wasserloch mit Wasserfall, der im Sommer herrlich sein soll zum Baden 🏊 Denn vor ca. 1-2 Jahren ist dort ein Freiwilliger des Retreats ertrunken 😱 dieser ist unter- und nicht mehr wieder hochgeraucht! Eine Woche später fand man den leblosen Körper. Ein Maori/ Schamane hat diesen Platz danach wieder gereinigt und selig gesprochen, sodass es wieder ok ist darin zu baden... 😳 wir konnten widerstehen!

      In dem Tempel werden regelmäßig verschiedenste Yoga-/Meditationskurse angeboten, fast ausschließlich allerdings von den Freiwilligen selbst 🧘🏼‍♀️ Die Kurse sind auch eher langsam und meditativ, wobei uns nach kurzer Zeit das Workout fehlt 🤸🏼‍♂️ Wir stellen also den Laptop in den Tempel und machen mit anderen interessierten Workawayern unser eigenes Yoga, nehmen aber dennoch an allen angebotenen Kursen teil. Ist ja “bezahlt” 😉

      Wir lernen nach und nach die anderen Freiwilligen kennen, u.a. den schon erwähnten Brasilianer Tiago 🇧🇷 der allein im Wohnwagen wohnt und uns in Yoga Nidra unterrichtet. Eine besondere Erfahrung mit Klangschalen und Meditation 🛎 Nidra bedeutet schlafen 😴 und während der Stunde erfahren wir warum 😆

      Ein weiterer Freiwilliger ist Patrick: er ist Ende 40, von Beruf Tänzer, kommt aus Thüringen 🇩🇪 und lebt seit 20 Jahren in Neuseeland. Vor allem aber ist er seeeehr extrovertiert und ein totaler Paradiesvogel. 🙋🏼‍♂️ Er kocht die ersten beiden Tage und bietet später Massagen gegen Geld 💆🏼‍♂️ und Tanzstunden im Tempel an 🕺

      Theo ist aus Kanada 🇨🇦. Er hat ein Faible für Mangas, zeichnet auch selbst, bunte Fußnägel 💅🏻 und hat ein paar Freunde, die auf dem Gelände dauerhaft leben.

      Die Haupteinnahmequelle des Yoga-Zentrums ist nämlich die Vermietung der zahlreichen Häuser und Zimmer 💰 Da wir wenig Zeit/ Unterhaltung mit Phil und Jenny haben, bekommen wir viel Hintergrund-Informationen von Matt und Malia, die schon seit einigen Monaten Freiwillige hier sind. Matt kommt aus Kalifornien 🇺🇸 und Malia aus Hawaii 🇺🇸 🌺 Beide waren Tourguides in Alaska, einige Monate in Australien und sind nun ebenfalls durch COVID in Neuseeland gestrandet. Gar nicht so schlecht.

      Ruth kommt aus Spanien 🇪🇸 hat ein holpriges Englisch und reist vorzeitig ab, da sie einen Lehrerposten in Madrid angeboten bekommen hat 👩🏻‍🏫 Spanien braucht Tausende weitere Lehrer, da die Klassengröße wegen Corona deutlich reduziert wurde.

      Anais aus Frankreich 🇫🇷 ist noch nicht lange mit ihrem Freund zusammen, mit dem sie schon seit Monaten im Camper in Neuseeland unterwegs ist 🚐 Eine Zerreißprobe, wie sich herausstellt, da die beiden für ein paar Wochen getrennte Wege gehen wollen 😕 Die verabredete offene Partnerschaft geht aber nicht so ganz auf, da sich die beiden kurz danach trennen 💔 Anais hat auch in Tiago nach wenigen Tagen eine interessante Alternative gefunden und fühlt sich sichtlich wohl 💓

      An jedem Arbeitstag fiebern wir dem Mittagessen entgegen, das reichhaltig und vielseitig ist, meistens auch vegan und glutenfrei 🍲 Besonders wenn Phil das Essen vorbereitet, werden die Augen der Freiwilligen groß 🤩 🤤 Vor den Mahlzeiten wird das Essen gesegnet, meistens von Phil 🙏

      Wir erfahren bis zum letzten Tag nicht, wie das Yoga-Zentrum entstanden ist und welche Geschichte sich um Sai Baba rankt, der auf unzähligen Bildern in den Gebäuden und im Tempel prangt 👨🏾‍🦱🛕Ihr könnt gern mal Sai Baba bei Google/Youtube eingeben, dann bekommt ihr einen Eindruck davon 🙃 Kurzum, Sai Baba hat ein Zentrum in Südindien gegründet, zu dem Zehntausende Menschen aus aller Welt jährlich pilgern und zu Lebzeiten konnte Sai Baba Dinge “materialisieren” wie Uhren ⌚️ und Ringe 💍 Menschen heilen 🙌🏻 etc. 😮 Spirituell sind Jenny, Phil und ein paar weitere Bewohner schon, aber ein Gemeinschaftsgefühl oder wirkliches Interesse kommt, außer unter den Freiwilligen, nicht auf.

      Der Pizza-Abend am Samstag ist ganz nett 🍕 Eine Bewohnerin macht für 3 Euro Pizza und bietet für weitere 1,5 Ingwer-Bier an. Jessy kriegt auch eine glutenfreie Version 😌 Nette Geste, kleiner Nebenverdienst und man kommt ins Gespräch. An unsere freien Tagen, stocken wir unsere Lebensmittel in Auckland auf und gehen schwimmen 🛍 🏊🏻‍♀️ Am nächsten Tag joggen wir am Strand von Piha, wo wir schon mit Tim und Linda waren 🏃‍♂️ Die beiden hatten uns ja erst auf dieses Yoga-Retreat gebracht, sind aber mittlerweile schon in Europa ✈️

      Wie lernen eins: Zu viel Eigeninitiative ist nicht gut. Philipp schneidet den Weg zum neuen Schuppen frei 🌳🪓und wird von Jenny 5 Minuten lang angemeckert/ angejammert, da das so nicht vorgesehen war 🤬 Kurz später ist aber wieder alles fein 🙄

      Wir kommen mit den anderen Freiwilligen an unserem letzten Tag noch mal zum Pot Luck zusammen, wo jeder eine Vor-/ Haupt-/ oder Nachspeise beisteuert 😋 Eine nette Runde und es wird gesellig auch ohne Alkohol, was auf dem Grundstück untersagt ist 🚫 🍺 Die Yoga Nidra-Stunde von Tiago leidet aber ein wenig unter den vollen Bäuchen 💤 Phil erzählt uns auch am letzten Tag von seinen Offenbarungen, den von ihm miterlebten Materialisierungen von Sai Baba, der unglaublichen Kreditvergabe an die beiden fast mittellosen Jenny und Phil beim Grundstückskauf etc. 👳🏼‍♂️ Achso, ein Vogel kam am Anfang auch vorbei, um Phil zu signalisieren, dass er uns die Geschichte erzählen darf 🤨 🦅 Wie gesagt, sehr spirituell.

      Als wir noch mit den verbleibenden Tagen im Retreat bis zu unserem nächsten stop jonglieren und überlegen wann wir abreisen, nimmt uns Jenny die Entscheidung ab 😝 Es wird Dienstag abgereist! Da sie beim anderen Yoga-Zentrum ist und Phil auch nicht in der Nähe, verabschieden wir uns von den anderen Freiwilligen und ziehen los 🚙 Es endet so, wie es angefangen hatte 😆
      Wir machen am letzten Tag noch mal zu zweit Yoga im Tempel 🛕 mit der überragenden Aussicht auf die Küste, Backen Brot 🥖 und Kuchen 🥧 , putzen unser Zimmer für die Nachfolger und ziehen von dannen. Malia, die für den Social Media-Auftritt des Yoga-Zentrums zuständig ist, gibt uns gleich eine perfekte Bewertung für unser Workaway-Profil 🥳 Wir hadern, geben auch eine perfekte Bewertung, schreiben aber Jenny noch eine persönliche Nachricht. Es geht schließlich um Bewertungen für den Freiwilligen, aber auch den Gastgeber 😌

      Wir haben in den letzten Tagen uns dazu entschlossen mal Housesitting auszuprobieren. Dabei passt man auf Haus und Haustiere auf, wenn die Eigentümer unterwegs sind 🏡 🐕 Dadurch sind wir etwas länger an einem Ort und haben auch mehr Zeit am Rechner zu arbeiten, was in der Vergangenheit zu kurz gekommen war 👨‍💻 👩‍💻 Wir haben uns also bei einem Portal angemeldet, 45 Euro Anmeldegebühr bezahlt, viele Bewerbungen auf Inserate rausgeschickt und sind auch schon fündig geworden 😍 Demnach stehen in den nächsten Wochen einige Housesittings sowie ein paar Nächte im Campervan zur Überbrückung an 🚙
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    • Workaway bei Grant - wie grantig?!

      21 августа 2020 г., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 15 °C

      Grant freut sich uns wiederzusehen 🙋🏻‍♂️ Lange waren wir nicht weg und die Arbeit am Strandhaus wurden seit unserem Abschied auch nicht weniger. Der wortkarge Maori-Bauarbeiter, der Grant fachmännisch unterstützt, hatte schon einiges an der Fassade geschafft 👷🏽‍♂️ Die Arbeiten im Haus standen aber noch an.
      Es war bei unserer Ankunft allerdings auch schon wieder kurz vor 17 Uhr; also Aufräumen, Bier aus dem Kühlschrank und mit Buddley am Strand spazieren 🍻 Wahrlich, der Höhepunkt jedes Tages für das aufgeweckte Tier 🐕 Im Anschluss übernehmen wir wieder die Vorbereitung des Abendessens, was so dann auch die kommenden knapp zwei Wochen bestand hält 🍽 Grant genießt es sichtlich, sich mit Buddley auf der Couch vor der Feuerstelle zu lümmeln und auf das Essen zu warten. Wir bekommen die Kreditkarte von Grant in die Hand gedrückt und können beim Supermarkt freidrehen, eben so wie man vegan/ glutenfrei freidrehen kann 🤩 Wir haben in den folgenden Tagen viele tolle Gerichte, wie Salate, Pizza, Risotto, Eintöpfe, Ofengemüse, Pasta etc. 🥘 Daneben probiert Jessi noch Dutzende Back-Rezepte aus und wir essen Muffins, Brot, Kuchen etc. 🤤 Selbst Grant wird unfreiwillig vegan und glutenfrei und findet sichtlich Geschmack daran 😋 Kulinarisch fehlt es uns also an nichts. Nur die Avocados lassen noch auf sich warten. Wir sind zwar auf einer Avocado-Farm, aber nach dem Pflücken brauchen sie noch ca. 2-3 Wochen bis sie reif sind 🙄

      Wir erklären Grant kurz noch mal den Workaway-Deal: 4-5 Stunden an 5 Tagen pro Woche arbeiten, wofür wir Unterkunft und Verpflegung bekommen 🤝 Das verschwimmt allerdings in den kommenden Tagen und komplett frei hatten wir keinen Tag. Sei es drum! Grant gibt sich tiefenentspannt, genauso wie die unzähligen Kakerlaken in seinem Haus 🦗Seine vermeintlichen und selbsternannten „Mitbewohner“ stören ihn nicht, uns ekeln sie schon 😖 Als eine Kakerlake nachts Philipp über den Arm läuft und in der darauffolgenden Nacht eine unter der Bettdecke krabbelt, ist die Toleranz erschöpft. Jessy sprang bei dieser Aktion senkrecht aus dem Bett, obwohl Philipp noch versuchte sie mit der Aussage „bleib ruhig, nicht bewegen“ zu beruhigen 😱 Philipp findet also eine neue Abendroutine und geht vorm Schlafengehen auf Kakerlaken-Jagd und dezimiert die Biester beträchtlich 🔪🪓🧨

      Für drei Nächte kommt noch ein ehemaliger Couchsurfer bei Grant vorbei: Robert aus Bernburg 🙋🏻‍♂️ Wir nennen ihn Horst, denn richtig warm werden wir nicht miteinander, und er auch nicht mit den Kakerlaken. Eigentlich wollte er ein paar Tage länger bleiben, bricht jedoch vorzeitig wieder auf, weil ihm die kleinen Mitbewohner in der Nacht sprichtwörtlich auf der Nase rumtanzen 🙆🏻‍♂️🦗

      Wir grooven uns in den Alltag mit/ bei Grant ein. Er steht recht früh auf, hört Radio, isst Müsli und fährt zum Strandhaus ☀️ Wir stehen etwas später auf, putzen das Haus, backen, helfen Grant bei Computer-Problemen und frühstücken ausgiebig 🍎🥞🥝 Gegen Mittag sind wir dann am Strandhaus angekommen, oftmals in Begleitung von Buddley, der den Extra-Spaziergang am Strand sehr zu schätzen weiß 🐕 🏝

      Das Strandhaus hat eine überragende Lage, wurde aber in den letzten Jahrzehnten ganz schön vernachlässigt 🏚 und es gibt immer wieder Streitigkeiten über die Grundtücksgrenze mit den Nachbarn - Maschendrahtzaun? 😅
      Im Strandhaus helfen wir Grant beim Entrümpeln, Küche herausreißen, Decke/ Wände erneuern, sauber machen, Unkraut zupfen und düngen etc. 🛠 Beim Öffnen der Decke zerstören wir das Paradies von diversen Nagetieren, die es sich in der Isolierwolle so richtig gemütlich gemacht hatten. Die Mäuse- und Rattenkacke wie auch Skelette der lustigen Tierchen rieseln uns zu Haufe entgegen. Trotzdem oder gerade deswegen eine tolle Erfahrung 🐀🐁 Grant mag es auch mal einzelne Handgriffe zu erklären. Und wenn er nicht zu stoned ist 🚬 kann man dabei auch wirklich etwas lernen (ohne die Nerven zu verlieren) 🤯 Grant gesteht uns, dass er bis vor Kurzem täglich gekifft hat und dann durch das Haus gewuselt ist. Nun ist es ein oder mehrere Feierabend-Biere 🍻

      Grant ist seit kurzem und nach mehrmaligen Brüchen, nun endgültig getrennt von seiner ehemaligen Freundin ☹️💔 In manchen Momenten scheint die Melancholie und Traurigkeit durch. Oft sucht er dann die Stille und Einsamkeit. Er freut sich aber auch sehr darüber, dass er durch uns Abwechslung hat und ihm mit seinen 66 Jahren bei manchen Arbeiten unter die Arme gegriffen werden kann 🤗 Er ist übrigens auch in einem Vogelschutz-Verein, der sich um verwundete/ kränkelnde Seevögel kümmern, die ab und zu an den Strand gespült werden 🦜🕊🦅 Er war nur noch nie bei einer Vereinssitzung. Das ändert er als wir da sind. Gleich nach der ersten Teilnahme, hat er sich ein wenig in Elke verkuckt. Elke kommt aus den Niederlanden, ist schon seit 20 Jahren in Neuseeland und ziemlich unglücklich in ihrer Partnerschaft 🙋🏼‍♀️ Grant nimmt uns (Alibi-mäßig) am nächsten Tag auf einen Strandspaziergang mit ihr mit. Nach einer Runde Brennholz am Strand sammeln, sitzen die beiden nachmittags am halbnass qualmenden Feuer und zischen sich 2 Flaschen Wein rein 🍷 Wir schauen uns die lustige Darbietung aus der Ferne an. Wie Teenager wird eine Runde geknutscht, wonach Elke sich schnell mit hochrotem Kopf bei uns verabschiedet 🤷🏼‍♀️🤷🏼‍♂️ Im Endeffekt wird nichts aus den beiden und Grant ist wieder deprimiert und muss seine Viagra-Packung stecken lassen 💊 Er vertraut uns viel über sein Liebesleben an und prahlt auch nicht zu knapp #jeollerdestodoller

      Währenddessen verfolgen wir, dass die Ausgangsbeschränkungen in Neuseeland wieder hochgefahren werden, besonders in Auckland, wo unser befreundetes Pärchen (Linda und Tim) festsitzen 🥺 Durch sie sind wir auf das Yoga-Retreat gekommen, das sich für die beiden durch die Ausgangsbeschränkungen erledigt hat. Nachdem zweimal ihr Flug nach Tahiti gestrichen wurde, buchen sie ihren Heimflug ✈️ Glücklicherweise passt das genau mit unserem Workaway-Wechsel von Grant zum Yoga-Retreat, aber dazu später mehr 😃

      Zunächst wird Grant spürbar launischer und will uns eines Morgens vom Hof jagen, weil wir gefrühstückt haben und er allein bei der ungeliebten Arbeit des Stutzens der Avocado-Bäume war 🤬 Jessy reicht es sofort und packt schon die Sachen zusammen. Philipp setzt sich jedoch nochmal die Diplomatenkappe auf und stellt Grant zur Rede 🤨 Später entschuldigt sich Grant mehrfach dafür, auch weil wir unseren Teil der Arbeit: die abgeschnittenen Äste um die jungen Bäume legen, in einem Bruchteil der Arbeit von Grant schaffen 🙄 Nichtsdestotrotz werden die Stimmungsausschläge immer größer. Grant erlässt täglich eine neue Hausregel: alle Türen zu, wenn der Kamin an ist bis 30min vor dem Zubettgehen, max. eine gestrichene Tasse voll Müsli für Philipp (er nimmt 1,5 Tassen), kein warmes Wasser für Jessy am Spülbecken, nur 1 Handtuch pro Person für die 2 Wochen etc. 😤 Wir versuchen den verqueren Grant mit Humor zu nehmen. Wenn er sich immer mehr mit Philipp in kleinen Wettbewerben oder bei handwerklichen Tätigkeiten vergleichen will, ist das mehr niedlich als boshaft 😁 Wenn er uns aber immer wieder den Segen abspricht, dass wir uns vermehren, weil ihm Charakterzüge von uns nicht gefallen oder die Welt schon genug Menschen hat, nervt es irgendwann 🙄 Er liebt es zu sticheln und Diskussionen anzufachen. Er hasst es aber, wenn er bei den Diskussionen den Kürzeren zieht bzw. keine Argumente mehr hat. Das passiert oft nachdem er zwei Tassen Kaffee hatte und eine knappe Stunde mit seiner riesigen Müslischale durch den Garten geschlendert ist ☕️☕️🍚 Ihn freut es zudem sichtlich, wenn Philipp Dinge falsch macht, z.B. sein Auto im Halbdunkeln ohne Licht fährt, eine versteckte Wasserleitung mit dem Spaten zerhackt oder das Deck anschmort, als er den Schornstein säubert 😅 hupsi

      Wir genießen trotzdem die Vorzüge unseres Aufenthalts. Es ist viel Sonnenschein ☀️ , aber des Nachts doch sehr kalt 🥶 Eine Wärmflasche, die wir nach einer Woche bekommen, schafft Abhilfe. Als die Zeit des Abschieds näher kommt, versucht er uns immer wieder zu überreden da zu bleiben und bittet uns schlussendlich darum, für ihn ein Workaway-Profil anzulegen 👩‍💻 In der Hoffnung auf neue Freiwillige, fällt ihm der Abschied nicht so schwer.

      Am letzten Tag haben wir noch mal eine lebhafte Diskussion über Lebensansichten, in der es immer persönlicher wird 🗣 Am Ende der Diskussion möchte er, dass wir direkt nach dem Frühstück gehen und möchte auch vorerst keine anderen Workawayer bei sich haben. Das hat ihm zugesetzt 🙄 #austeilenabernichteinsteckenkönnen... Wir sind eine Erfahrung reicher sowie einiges an Vorräten, die Grant nicht haben will und reisen bei strahlendem Sonnenschein ab 🚙 🌞 🛍

      Mit einem Zwischenstopp auf einem Freedom Camping Platz fahren wir tags darauf zu Linda und Tim nach Auckland. Mit ihnen geht es per Fähre auf eine vorgelagerte Insel voll Vulkangestein ⛴ 🌋 Tolle Natur, überragende Blicke auf Auckland und tolle Gespräche mit den beiden über das Familie-/Freunde-/Leben an verschiedenen Orten weltweit und Online-Businesses 😊 Zum Abschied gibt es noch Wein in einer kleinen französischen Bar im Zentrum Aucklands und dann geht es für uns gespannt Richtung Yoga Retreat 🧘🏼‍♀️ 🧘🏼‍♂️
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    • Von Couchsurfing zu Couchsurfing

      10 августа 2020 г., Новая Зеландия ⋅ ⛅ 15 °C

      Nun gehts für uns erstmal an die Küste nach Napier zu unserem ersten richtigen Couchsurfing in Neuseeland 🛋 Napier liegt an der Ostküste und wir freuen uns schon auf mehrere Couchsurfing-Aufenthalte entlang der Küste.

      Zuerst geht es zu Andrew. Andrew ist gelernter Koch, 46 Jahre alt, hat einen Sohn, der bei seiner Mutter lebt und einen Hund 🙋🏼‍♂️🙋🏻 🐕 Andrew hat unzählige Male schon Couchsurfer beherbergt, dabei ist er noch gar nicht lange dabei und auch noch nie selber gesurft. Er ist ein sehr liebenswürdiger Gastgeber, der uns am Pizza-Sonntag sogar mit glutenfreier Pizza und selbst gebrautem Bier beköstigt 🍕 🍺 Großartig! Wir schlendern am nächsten Tag durch Napier und entlang der Strandpromenade, gehen später am Fluss laufen und waschen unsere Wäsche. Ein absolut gelungener 2-tägiger Couchsurfing-Aufenthalt 😊

      Die nächste Nacht schlafen wir wieder im Camper, im „Shithole of the East Coast“ (nach unserem vorherigen Host so genannt), Wairoa. Wir finden es gar nicht so schlecht und treffen am nächsten Morgen sogar Gott 🙋🏻‍♀️ 😅 Gott ist eine Mittfünfzigerin, die mit ihrem Hund und einem riesigen Wohnmobil durch Neuseeland fährt und den Leuten erklärt, was für giftige gelbe Substanzen an die Strände der Ostküste gespült wird. #Verschwörungstheorie #BallaBalla #DasNenntManPollen 🤦🏼‍♀️🤦🏼‍ Vollends erleuchtet reisen wir weiter Richtung Gisborne. Wir spazieren und frühstücken am Strand, krackseln auf einen Berg und haben tiefgründige Gespräche. Ein richtiger Powertalk mit viel gegenseitigem Bestärken (in dieser/unserer unsicheren Zeit) 💆🏼‍♀️💆🏼‍♂️ Die nächste Bucht „Poverty Bay“ schreiten wir ebenfalls ab. Hier hatten einst die Seefahrer um James Cook ein Missverständnis mit den einheimischen Maoris. Der eine wank dem anderen freundlich zu, der andere hat gedacht er kriegt eine Kampfansage und naja wie es dann halt so läuft… am Ende gab es ein paar Tote und die Seefahrer mussten ohne Proviant wieder lossegeln. Daher der Name 🤷🏼‍♀️🤷🏼‍♂️

      In Gisborne wartet schon Gary auf uns 🙋🏼‍♂️ Wir haben ihm ein gemeinsames Abendessen versprochen, ein urdeutsches veganes Curry. Er lehnt dankend ab, holt sich seine fleischige Curry-Variante und wir essen gemeinsam 🍛 Gary ist ledig, 47, sehr nett, liebt Deutschland und ist ein absoluter Waffen-/Kriegsfanatiker. Sein alter Kumpel Wolfgang, um den er sich krankheitshalber in Australien gekümmert hatte, vererbte ihm sein 700.000 Euro teures Haus 😱 🏠 Mit diesem Geld ist er ziemlich wohlhabend nach Neuseeland wieder zurückgekehrt, beherbergt seitdem ausschließlich deutsche Couchsurfer und kauft und bastelt an alten Weltkriegswaffen und -autos rum 🔫🧨🚁 Er hat ein beeindruckendes Arsenal. Irgendwie ein komisches Hobby, aber vielleicht mit dem neuseeländischen Hintergrund und der Geschichte um Wolfgang (war übrigens in der deutschen Luftwaffe), besser einzuordnen 😬 Aus dieser bizarren Erfahrung werden wir durch eine Alarm-SMS rausgerissen, geschickt von der neuseeländischen Regierung, mit der Ankündigung, dass die Ausgangsbeschränkungen wieder forciert werden, vor allem in Auckland ☹️ Neuseeland hat wieder über 20 Corona-Fälle und droht mit weiteren Lockdown-Maßnahmen wenn die Zahl steigt… 🥺 Uns wird ein wenig Bange. Ein weiteres Boot, bei dem wir spekuliert hatten über Fiji bis nach Hawaii zu segeln, sagt uns darauf ab 🤬

      Wir fahren am nächsten Tag zum östlichsten Punkt Neuseelands, dem East Cape. So einen dollen und peitschenden Wind haben wir noch nicht erlebt, als wir die für Autos gesperrte Straße entlang laufen (im 45 Grad-Winkel nach vorn geneigt) 🌬💨💦 Den Leuchtturm gönnen wir uns trotzdem. Ein paar verrückte Fahrradtouristen schleppen sogar ihre Drahtesel die 300 Stufen hinauf, um oben ein Selfi zu machen 😆 🚲 Wir sehen, wie sie ihre Fahrräder auf einen Autoanhänger packen, als wir wieder bei unserem Auto sind. Welch ein Betrug! Empört reisen wir ab und schlängeln uns die nächsten knapp 3 Stunden entlang der Küstenstraße 🛣 Die Tanknadel wiegt im Schaukeln der Kurven und Berge bedenklich ins Rote. Es gibt Hunderte Kilometer an der Ostküste keine Tankstelle ⛽️ Kein Wunder, warum die Touris am Leuchtturm ihre Fahrräder mit dem Auto (zum Prahlen und zur Sicherheit) mitnahmen 😅

      Wir kommen etwas verspätet bei unserem nächsten Couchsurfing-Gastgeber in Opotiki an: Sian und Leonard mit den Kids Hine-i-pikitia-ki-te-rangi (Piki) und Tairawhiti (Tai) empfangen uns 👨‍👩‍👧‍👦 Wir bekommen ein riesiges Zimmer, unterhalten uns nett und gehen zeitig Richtung Bett. Viel Vertrauen ist auch hier wieder, da wir am nächsten Morgen das komplette Haus für uns haben. Wir nutzen es aus, klauen alles Wertvolle und düsen schnell los 🦹🏼‍♀️🦹🏼‍♂️ Scherz, wir stehen auf, machen Yoga, freunden uns mit der Nachbarin an und essen in der strahlenden Sonne mit dem unerzogenen Hund Frühstück 🥞 Jetzt sind wir bereit für das Stadtzentrum, oder vielleicht auch nicht 😮 Im Zentrum Opotikis sehen wir einige ähnlich gekleidete Asoziale, bis wir begreifen, dass gerade im Gericht ein Prozess gegen ein Gangmitglied stattfindet. Als dieser vorbei ist, ist der Ort nur noch normal schäbig, wie erschreckend viele ländliche Kleinstädte in Neuseeland 😑 Die Leute sind aber nett und freundlich und das ist das Wichtigste für uns Vagabunden. Wir gehen durch die Stadt und die Felder spazieren 🚶‍♂️🚶🏼‍♀️ Als wir zu einem Wanderweg fahren, sehen wir ein frisch geborenes Kalb 😍 Jessy ist aus dem Häuschen, Philipp jedoch kommt mit seinem entzündeten Finger gegen einen das Lenkrad und krümmt sich vor Schmerzen 😖 Der Zeigefinger hat schon ein paar Tage Probleme bereitet, ist feuerrot und doppelt so groß wie normal. Endlich genug Schmerz und Grund, um auf Jessys Bitten zu hören, endlich zum Arzt zu gehen! Im örtlichen Ärztehaus 🏥 wird eine bakterielle Entzündung wahrscheinlich durch Schimmelpilze diagnostiziert und Antibiotikum verschrieben 🦠 Woher kommen die Schimmelpilze? Von den ach so tollen Deals beim Obsthändler. Die vorher beschrieben Deals haben nämlich auch immer ein paar nicht mehr ganz frische Dinge dabei. Beim täglichen Vorbereiten des Frühstücks von Philipp, wurde wohl eine überreife Orange zu viel gepult. 😒 Abgesehen von den Schmerzen, eine ernüchternde Information, aber dafür Gewissheit. Eine Probe wird zur Sicherheit ins Labor geschickt, ob das Antibiotikum zur Behandlung des Bakteriums passt 🧫

      Abends treffen wir auf unseren nächsten Gastgeber in Opotiki: Grant 🙋🏻‍♂️ Er empfängt uns sehr nett, ist gerade beim Renovieren seines Strandhauses 🏝 und wohnt 2 km weiter auf einer Avocado-Farm 🥑 Er ist 66, alleinstehend, hat 3 Töchter von 3 verschiedenen Frauen und 3 Enkelkinder, deren Alter er aber nicht so genau weiß 🙆🏻‍♂️ Sein Hund Buddley leistet ihm Gesellschaft, sowie die unzähligen Spinnen und Kakerlaken in seinem Haus. Wir haben tolle Gespräche, kochen Essen und helfen ihm am nächsten Tag beim Renovieren und entschließen uns noch eine Nacht dranzuhängen 😃 Die Feuerwehr-/ Pole Dance-Stange in seinem Haus hat es uns angetan. Mit der beiderseitigen Hoffnung/ Bitte sich bald wiederzusehen, reisen wir am nächsten Tag Richtung Ohope Beach ab.

      Wunderschöner, breiter Strand, an dem wir einen neuen Freedom Camping-Spot entdecken, der noch nicht in unserer allwissenden App verzeichnet ist. Das ganze Eastland, ab Opotiki wirkt absolut unterentwickelt, verglichen mit den gentrifizierten Ortschaften der Bay of Plenty, die wir jetzt sehen 🏚 Wir fahren weiter entlang der Küste zum Couchsurfing bei Ant in Tauranga. Wir überlegen uns beim Strandspaziergang, dass uns vielleicht auch ein wenig mehr Abstand mal gut tun würde, also Jessy ins Yoga-Retreat und Philipp zu Grant für 2-3 Wochen gehen sollte 😶 Eine höhere Macht hatte anscheinend etwas dagegen und wir bekamen eine vorläufige Absage vom Yoga-Retreat und fragten nun beide bei Grant für einen Workaway-Platz an. Grant war hellauf begeistert, hatte er es uns doch mehrere Male nahe gelegt.

      Wir fahren aber zunächst über Te Puke, der Kiwi-Hauptstadt Neuseelands und vorbei an tollen Stränden zu Ant nach Tauranga 🙋🏼‍♂️ Wir kommen mal pünktlich an, werden aber über 1 Stunde von Ant versetzt 😅 Karma! Wir können ihn nicht erreichen. Witzigerweise, hat er einen Service beauftragt, der seine Anrufe entgegen nimmt, uns aber auch nicht weiterhelfen kann. Wir gehen also weiter am Strand spazieren, wie auch Dutzende andere, vorbei an super teuren und eng aneinander stehender Prachtbauten 🏛 Eine völlig andere Welt, verglichen mit Opotiki. Ant, eigentlich Anthony, kommt dann doch irgendwann und empfängt uns freudig. Er scheint etwas durch den Wind zu sein. Später erzählt er uns, dass er vor 6 Jahren einen Burnout hatte und seitdem auch nicht mehr gearbeitet hat 🤯 Er ist jetzt 39, hat eine Katze, eine Mitbewohnerin aus Litauen und startet ganz langsam wieder mit einem Job. Wir haben für ihn gekocht, Kürbissuppe, und unterhalten uns sehr tiefgründig beim Dinner. Sichtlich ergriffen verschwindet er recht plötzlich vom Tisch und geht ins Bett 😕 Wir verbringen am nächsten Tag viel Zeit zu Hause, nachdem wir den Strand hoch und runter gejoggt sind 🏃🏼‍♀️ und machen etwas Büroarbeit 👨‍💻 Der Mount Maunganui wird uns zur Sonnenaufgangs-Wanderung von Ant empfohlen, was wir uns auch vornehmen. In aller Frühe um 6:15 Uhr ⏰ tapern wir also den Berg rauf, wie gefühlt, halb Tauranga, und das an einem leicht verregneten Wochentag. Respekt! Es hat auch Spaß gemacht 🌅 Wieder zurück bei Ant, gibt es Frühstück und wir packen unsere Sachen zusammen. Es geht für 2 Wochen zu Grant. Auf dem Weg machen wir nochmal Halt im Ärztehaus 🏥 Die nette Krankenschwester von vor einer Woche, meckert über ihren verzögerten Feierabend, zupft dann aber die Hautlappen ab, drückt ein wenig am Finger rum und entlässt Philipp mit einem schmerzenden, aber guten Gefühl Richtung Feierabend und zu Grant 😊
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