Lateinamerika 🌎

March - June 2023
A 108-day adventure by Lisa & Lilly Read more
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  • Day 30

    Puerto Iguazu

    April 3, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 32 °C

    Unser Ziel der Iguazu Nationalpark und die gleichnamigen Wasserfälle wollten wir pünktlich zu Lisas Geburtstag erreichen. Die Iguazu-Fälle befinden sich am Dreiländereck Paraguay, Brasilien und Argentinien und wurden 2011 in die Liste der sieben Weltwunder aufgenommen. ⛲
    Über das Gelände auf der argentinischen Seite führen fünf Wege mit atemberaubenden Aussichtspunkten, tausenden Schmetterlingsarten und einigen aufdringlichen Nasenbären. Nach anfänglichen Orientierungsproblemen im Park fuhren wir ein kurzes Stück mit der Parkbahn zum "Garganta del Diablo". Hier bekamen wir einen guten Überblick über die größten Wasserfälle der Welt und sahen aus kurzer Distanz wie Wassermassen tief hinabstürzten. Schwer beeindruckt von der Schönheit dieses Nationalparks ging es zurück ins Hostel. Mit einer kleinen Gruppe besuchten wir abends ein Restaurant mit Livemusik und Tangoshow.💃🏼 Franz und Nora durften ihre Tangokünste auf der Bühne unter Beweis stellen. Aufgrund der tollen Darbietung fiel uns die Auswahl aus dem großen Angebot an Fleisch schwer. Argentinien ist für die gute Zubereitung von Fleisch bekannt, weswegen wir es uns nicht entgehen lassen wollten ein Stück zu probieren. Ein Geburtstagsständchen der Liveband für Lisa rundete den schönen Tag ab.🎂

    Am nächsten Tag spazierten wir zum 'Casa de Botellas'. Dieses Haus ist eines von 802 weiteren, die komplett aus Flaschen gebaut wurden. Der Eintritt unterstützt die Durchführung dieses Projektes weltweit. 🔄Während einer kleinen Führung wurde uns die Bauweise dieser Häuser erklärt. Alte Autoreifen wurden hier ebenfalls in Form von Sesseln zu neuem Leben erweckt. Danach besuchten wir das nahegelegene Naturreservat für Wildtiere. Es schützt und pflegt verletzte Tiere mit dem Ziel sie wieder auszuwildern. Wir sahen Pumas, Jaguare, verschiedene Tucan- und Papageienarten uvm.🦜 Währenddessen waren wir über die Zustände und Haltungsformen schockiert. Uns wurde erklärt, dass der Großteil der Tiere nicht wieder ausgewildert werden kann. Aufgrund von Gewöhnung an den Menschen steht ihnen ein Leben in Käfighaltung bevor.⛔

    Den Regentag nutzten wir, um unsere Weiterreise umzuplanen. Wir informierten uns übere weitere Grenzübertritte, die sich von Paraguay nach Bolivien als zu große Hürde erwiesen. Ein weiteres für uns persönliches Problem ist die Ansammlung von Rechten und Impfgegnern in Paraguay. So haben sich bereits 26.000 Deutsche dort in Kolonien niedergelassen. Wir wurden auf der Suche nach einem Workaway außerdem mehrfach darauf hingewiesen, dass C-geimpfte Personen nicht willkommen sind.🤦🏻‍♀️🤦🏼‍♀️ Daher entschieden wir uns den Weg über Brasilien zu nehmen und Argentinien schwerenherzens einige Tage früher zu verlassen.🇦🇷 Am Dreiländereck warfen wir Paraguay einen kurzen Blick zu und begrüßten Brasilien. 🇧🇷
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  • Day 34

    Ortswechsel

    April 7, 2023 in Brazil ⋅ ⛅ 26 °C

    Wir haben nicht nur die Stadt gewechselt sondern auch das Land. So ging es mit dem Bus von Puerto Iguazu über die argentinisch-brasilianische Grenze nach Foz do Iguaçu. 🇧🇷Abmelden aus Argentinien, mit Stempel in Brasilien anmelden und los geht's. Direkt an der Grenze stand ein Avocadobaum, der schon die reifen melonengroßen Avocados abgeworfen hat. 🥑
    Für die erste Nacht gönnten wir uns etwas 'Luxus' im Selina Hostel, das Hostel für digitale Nomaden. Zu zweit in einem 6-Bett-Zimmer und der riesigen Hostelanlage bekamen wir ein wenig Hotelfeeling. Nach dem Einchecken besuchten wir die brasilianische Seite der Iguaçu-Fälle.💦 Von hier aus hatten wir einen Panoramablick auf den Garganta del Diablo. Auf den Pfaden wurden wir wieder von Nasenbären begleitet. Die Rückfahrt zum Hostel nahm aufgrund des Berufsverkehrs das doppelte an Zeit in Anspruch, sodass wir hungrig und pünktlich zur Abendbrotzeit zurück im Hostel waren und uns mit Chili sin Carne stärkten. Abends gab es in dem angrenzenden Restaurant noch eine Samba Einlage. Die musizierende Gruppe vergrößerte sich von Minute zu Minute.

    Am nächsten Morgen erledigten wir erneut organisatorische Sachen, das nächste Land bedeutet auch die nächste Währung. In Foz ist Uber die günstigste und schnellste Transportmöglichkeit. Und auch wenn jeder diese App wahrscheinlich schonmal ausprobiert hat, war es für uns die erste Fahrt. Uber ist nun Lilly und Lisa approved. Somit wurde dieser Dienst unser Haupttransportmittel für die nächsten Tage. Außerdem wechselten wir das Hostel in Foz nochmal. Dort gab es eine kostenlose Caipi-Zeit, die wir uns nicht entgehen lassen wollten. Caipirinha ist das Spezialgetränk der Brasilianer*innen. Natürlich darf die Geheimzutat nicht fehlen, welche wir in Sudacis-Bar probieren durften. In dieser Bar haben wir gesehen wie beweglich die untere Wirbelsäule sein kann. Statt feurigem Tango wie in Argentinien sahen wir nun wilden Samba und Funk. Beeindruckt schwangen auch wir unsere deutschen Hüften auf der Tanzfläche. 💃🏼💃🏻

    Am nächsten Tag besuchten wir den Itaipu-Damm. Dies ist der zweit
    größte Staudamm der Welt und durch ihn fließt der wasserreichste Fluss, der Rio Paraná. Er steht zur Hälfte in Paraguay und zur Hälfte in Brasilien und wurde von beiden Ländern gemeinsam erbaut. Die Turbinen decken etwa 20% des Energiebedarfs Brasiliens und 85% Paraguays. 😵 Dort trafen wir auch zum ersten Mal auf Capibaras. Abends gab es eine kleine Party in unserem Hostel und wir ließen den Tag mit vielen lustigen Gesprächen mit diversen interessanten Persönlichkeiten ausklingen.

    Um den letzten Tag entspannt zu gestalten, besuchten wir am Vormittag einen buddhistischen Tempel und warfen danach einen Blick aus der Ferne auf die "Freundschaftsbrücke", die Brasilien und Paraguay verbindet. Nach einem Spaziergang durch die Stadt und einem Besuch in dem ersten rein veganen Restaurant auf unserer Reise bereiteten wir uns im Hostel auf die nächste Nachtfahrt nach Bonito vor.
    Die Busse konnten wir immer nur am Terminal buchen, da man für ALLES die brasilianische CPF benötigt, das äquivalent zur deutschen Steuer-ID. Mit alles meinem wir: jedes offene WLAN, Geldabhebungen, Sim-Karten Käufe und alle Bestellungen. - nicht optimal für uns Touris 🙄
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  • Day 38

    Kommunikationsprobleme und Wassergast

    April 11, 2023 in Brazil ⋅ ☀️ 31 °C

    Hinter uns liegt eine viel zu lange Busfahrt, die geprägt war von Kommunikationsproblemen, Staus, überlaufenden Bustoilette und nichtfunktionierenden Klimaanlagen. 🚌 - An dieser Stelle nehmen wir dann die Busschwärmerei wieder zurück. Durch diverse Verspätungen stand uns außerdem ein 8-stündiger Aufenthalt in einer Stadt bevor, deren zweitbeste Sehenswürdigkeit nach TripAdvisor ein heruntergekommenes Shoppingcenter war. Wartend in dem Foodcourt wurde am Nachbartisch 11 Uhr der erste Bierturm bestellt.
    Nach 25 Stunden erreichten wir Bonito (übersetzt: hübsch) . Wir checken ein und waren erstmal gut 1,5 Stunden mit der Buchung der Touren für die nächsten Tage beschäftigt. Bonito ist Ausgangspunkt von über 40 Touren im Bezirk Mato Grosso do Sul. 🇧🇷

    Am Morgen ging es früh los zum Schnorcheln. 🤿 Unsere nicht vorhandenen portugiesischen Sprachkenntnisse, sorgten bei unseren Fahrer*innen, Tourguides und den anderen Teilnehmer*innen für Schmunzler und das eine oder andere Kopfschütteln. Dennoch
    verstanden wir die wichtigen Instruktionen und geschnorchelt sind wir schonmal. Lilly durfte sogar ihre Schwimmweste ausziehen, so groß war das Vertrauen des Guides in uns.
    Wir paddelten den Rio Sucuri hoch, um uns anschließend den Fluss hinunter treiben zu lassen. Das Floating ist hier eine beliebte Aktivität, denn das Wasser ist kristallklar. Beim Floating wurden wir von vielen Fischen begleitet und sahen bis zu 5 Meter hohe Wasserpflanzen.🌿 Nach dem Schnorcheln ging es zurück ins Boot und den Fluss entlang. Beim Einsteigen bemerkten wir einen unangekündigten Gast neben dem Boot. Mit seinen großen Augen und spitzen Zähnen beobachtete er uns.🐊 Die kleinste Alligatorart ist hier um Bonito ansässig.
    Am Nachmittag entspannten wir in Hängematten in einem kleinen Paradies mitten im Nirgendwo, bevor es am frühen Abend zurück nach Bonito ging.

    Auch am nächsten Tag ging es mit voller Schutzausrüstung fürs Schnorcheln zu dem Postkartenmotiv überhaupt - die Gruta do Mimoso. Dazu gehörten neben Wetsuit, Schnorchel und Taucherbrille auch geschlossene Schuhe, Taschenlampe und ein Helm, welcher nach einem 7m langen Gang eine Treppe hinunter wieder abgesetzt werden durfte. - Sicherheit wird hier großgeschrieben. 👷‍♀️ Mit den Taschenlampen erschnorchelten wir die dunkle Grotte. Wir sahen Stalagmiten und Stalagtiten, kleine Fische und eine lange Treppe am Grund, die nur durch den Lichtkegel sichtbar wurden. Der Guide zeigte uns auch eine Eulenart, die dort in der Grotte lebt. 🦉Den Nachmittag verbrachten wir entspannt am Wasser. Am Abend zog ein Gewitter auf mit Starkregen, gewöhnt an den Luxus von Uber wurden wir hier enttäuscht. Uber funktionierte hier nicht, Ecodriver eine Ersatzapp kann auf unsere deutschen Smartphones nicht heruntergeladen werden. 📵 Andere Hostelbesucher riefen uns einen Ecodriver und wir besuchten ein Restaurant mit sehr leckerem arabischen Essen. Das Turquesa arabic night in Bonito ist eine absolute Empfehlung. 💝
    Die Gegend um Bonito war wunderschön, wir konnten viele Tiere in freier Natur sehen. Unteranderem Aras, Affen, Tucane und Sträuße. 🦜🐒
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  • Day 42

    Endlich wieder Spanisch

    April 15, 2023 in Bolivia ⋅ ☁️ 22 °C

    Wir haben die Grenze von Corumbá (Brasilien) nach Puerto Quijarro (Bolivien) überquert.
    Nun folgen einige Grenzübertrittsgeschichten:
    1. Die brasilianischen Behörden arbeiten deutlich langsamer, als die Bolivianischen. Für den Stempel in unserem Pass standen wir dort nämlich 1h an, vorzeigen und eintragen mussten wir weiter nichts. 100m weiter auf der bolivianischen Seite stand niemand an der Migrationskontrolle an und wir konnten direkt ins Büro laufen.. 👍
    2. Wer sich über Catcalling in Deutschland beschwert, sollte Bolivien nicht besuchen. Nicht nur jede*r Taxifahrer*in wollte unsere Aufmerksamkeit, auch alle Mitarbeiter*innen am Busterminal schrien uns mit 'Amigas' an, sobald wir es betraten. Ganz nach dem Motto: Wer am lautesten schreit, bekommt Kund*innen. Ursprünglich hatten wir einen Bus gebucht, der erst in 9h abfahren soll, aber bei dem ohrenbetäubenden Lärm, haben wir es keine Sekunde länger im Terminal ausgehalten. Durch einen glücklichen Zufall hatte die Frau mit der lautesten Stimme einen Bus im Angebot, der in 10 Minuten zu unserem Ziel fahren sollte. Schnell weg!! ⛔
    3. Buszeiten sind äußerst variabel. Einige Busse sind im Internet nicht zu finden. Die Agenturen planen außerdem eine 'Toleranzzeit' ein, um so noch genügend Leute zu gewinnen. So kann sich die Abfahrtzeit auch mal um eine Stunde verschieben. Ob wir das als Deutsche toll finden? Natürlich nicht! Aber die Bolvianer*innen genauso wenig, denn die können ordentlich laut werden, sobald ihre eigene Toleranzgrenze an Wartezeit überschritten wird. ⌚
    4. Verhungern und verdursten wirst du niemals auf langen Busstrecken in Bolivien. Warum? - weil die Bolvianier*innen das auch nicht möchten. Siestehen mit fertigem Essen in einer Traube an jeder Haltestelle vor dem Bus und möchten dir ihr Essen verkaufen. Manchmal gehen sie auch im Bus herum und fahren dann eine Station mit. Das ist so lange okay, bis jemand Pillen für die Gesundheit verkauft und 21 Uhr einen lautstarken 40-minütigen Vortrag über gesundheits- und vorallem organschädigende Stoffe in unserem Essen hält. 🙄

    Zusammenfassend waren wir sehr froh, als wir am Abend in Santa Cruz ankamen. Jetzt mussten wir nur noch den Taxistand am riesigen Busterminal in Santa Cruz de la Sierra finden... Wir haben vorher besprochen der Taxifahrer sollte ein Hemd anhaben, halbwegs vernünftiges aussehen und höflich sein. Der hat sich auch recht schnell gefunden... Er führte uns zu einem schäbigen, fast auseinanderfallenden Auto, welches ein grün leuchtendes Taxischild in der Windschutzscheibe hatte. Blöd, dass ihm genau dieses Auto gehörte. 🤦🏼‍♀️ Wir werden schon ankommen, dachten wir und er scheinbar auch, da er im Stadtverkehr öfter mal den Kopf aus dem Fenster steckte, um zu schauen, woher das klappernde Geräusch stammt.

    Santa Cruz de la Sierra ist die zweitgrößte Stadt Boliviens. Eine Industriestadt, die leider nichts außer einer riesigen Mall zu bieten hatte. Aber mehr brauchten wir auch erstmal nicht, denn wir wollten Simkarten, eine Sonnenbrille und 2 Tops kaufen. Perfekt, dass die auch an einem Sonntag offen hatte.
    Wir haben im Hostel SEHR viele Deutsche getroffen, mit denen wir den Einkaufstrip unternahmen und abends auch gemütlich in einem Restaurant saßen. Hier haben wir ein bolivianisches Getränk namens 'Chuflay' probiert, welches aus Singani mit Ginger Ale besteht.🍸 Angeblich kommt der Name daher, dass vor allem Fliegen sich von dem Geruch des Weintraubenliköres angezogen fühlen und sich daher gerne am Glasrand sitzen. Einige Amerikaner*innen haben bei dem probieren immer das Geräusch 'Chu chu' gemacht, um die Fliegen zu verscheuchen. 😁
    Wir haben viele Reisetipps und -erfahrungen ausgetauscht, welche für die weitere Planung sehr hilfreich sind. Einige unserer Bekanntschaften werden uns noch weiter auf der Reise begleiten.
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  • Day 44

    Inkaruine und Ellenbogen

    April 17, 2023 in Bolivia ⋅ ☁️ 22 °C

    Für unsere Weiterreise wurde uns vom Hotelbesitzer ein Trufi bestellt. Ein größerer Transporter, in dem 12 Personen Platz haben. Diese haben keine speziellen Abfahrtszeiten und die Abfahrtsorte sind zielabhängig und können eigentlich nur erfragt werden. Unser Gepäck wurde auf dem Dach verstaut und los ging es nach Samaipata. Eine kurvenreiche Fahrt untermalt von wunderschöner Natur und Begegnung mit vielen Straßenarbeitern mit dicker Wange.
    Im Hostel wurden wir schon von zwei flauschigen kleinen Katern namens 'Lorenzo' und 'Pascal' begrüßt. Während wir auf die Hotelbesitzerin warteten, waren die beiden ein guter Zeitvertreib.😻
    Gemeinsam mit Yara und Alina, mit denen wir angereist sind, haben wir uns direkt auf die Suche nach Agenturen gemacht. Wir fanden schnell eine, welche unsere gewünschte Wanderung anbot und diese für den nächsten Tag gebucht. Ein Besuch auf dem heimischen Markt durfte danach nicht fehlen. Von der Größe und den Preisen des Obsts und Gemüse beeindruckt, sind wir hier in ein kleines Fettnäpfchen getreten. Wir haben versucht den Tipp: 'In Bolivien kann man ALLE Preise handeln' umzusetzen. Leider haben wir dabei nicht so freudige Blick erhalten, denn ALLES schließt Obst, Gemüse und alle anderen Früchte von Pflanzen aus. In Bolivien werden alle Lebensmittel, die von Pachamama (Mutter Erde) gegeben werden als Geschenk angesehen.🌎 Daher sind die Preise für diese sehr niedrig. Hierfür zu handeln ist daher nicht üblich, denn meistens gibt es sogar noch eine Sache for free dazu. Das ist eine schöne Vorstellung und das nehmen wir sehr gerne an. Das Handeln bezog sich vor allem auf Bus- und Taxipreise.
    Den angerissen Nachmittag nutzten wir noch für einen Besuch von 'El Fuerte' - quasi der Machu Pichu von Bolivien, der für die Geschichte genauso bedeutend ist. Oben in den Bergen konnten wir eine wenig gut erhaltene Inkaruine besuchen. In den Steinen waren zudem viele Verzierungen eingeritzt. Die Haupthäuser hatten alle eine eigenständige Funktion, wodurch ein Leben in der Gesellschaft ermöglicht wurde. 🏚️

    Am nächsten Tag stand eine 5stündige Wanderung zu den Codos de los Andes an ( übersetzt: Ellenbogen der Anden). Wir haben deutlich weniger erwartet und mehr bekommen. 💪Traumhafte Felsformationen ragten den Wolken empor. Wir wanderten an tiefen Schluchten mit schmalen Pfaden und über Wiesen, die einer Kuhweide ähnelten vorbei. Wiedermal waren wir sehr gespannt, welchen neuen Tieren wir begegnen werden. Denn ab hier gibt es die Möglichkeit auch Faultiere zu sehen. Die trafen wir leider nicht, dafür sahen wir riesige Condore und eine 'bisschen giftige' Schlange, die am Wegrand chillte und nach den Aussagen des Guides allerdings keinen Hunger hatte.🐍 Die Wanderung endete an einem schönen Wasserfall, in dem wir die Möglichkeit hatten baden zu gehen. Zerstochen von Mücken traten wir den Rückweg an, wieder an vielen Wasserfällen vorbei, welche an den Wochenenden sehr begehrt bei Familien sind, um ein erfrischendes Bad zu nehmen. An einem Dienstag war hier kaum jemand zu sehen.⛱️
    In Samaipata waren wir viel essen und schlemmen. Das Café Tango mit vielen veganen Optionen und leckerem Lavendel-Latte, das La Chakana mit vegetarischer Lasagne, die sogar Lisa sättigte und das Masa Madre, eine Bäckerei mit leckerem Sauerteigbrot sind sehr zu empfehlen.
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  • Day 47

    Trennung auf Zeit

    April 20, 2023 in Bolivia ⋅ ⛅ 17 °C

    In den frühen Morgenstunden sind wir gemeinsam mit Alina und Yara in Sucre der konstitutionelle Hauptstadt Boliviens angekommen.
    Die Stadt wurde als Regierungssitz 1899 aufgrund des wirtschaftlichen Untergangs Potosis aufgegeben. Der Regierungssitz befindet sich seit dem in La Paz, der größten Stadt Boliviens.
    Sucres Stadtkern ist übersteht mit weißen Kolonialbauten. Alles wirkt sehr geordnet und sauber.

    Lilly ist leider krank geworden und musste sich einige Tage ausruhen, daher hat sie leider nicht so viel von Sucre gesehen. ☹️
    Auf der Free Walking-Tour wurden uns wieder die bedeutendsten Orte der Stadt gezeigt und ausgiebig die Historie erläutert. Bolivien ist das Land in dem die meisten indigenen Völker Südamerikas leben und das war durchaus spürbar. Überall in der Stadt sah man traditionell gekleidete Menschen und in den Läden die handgefertigten Dinge. Eine Sprache der indigenen Stämme ist Quechua, auch diese war teilweise in der Stadt zu hören. Neugierig auf die Diversität der Stämme besuchte Lisa abends eine Aufführung, in der die Mythen der Stämme, unterstützt von Tänzen und Kleidung vorgestellt wurden. Die Show war sehr beeindruckend und endete mit einer gemeinsamen Tanzeinlage auf der Bühne. 👻Bolivianer*innen tanzen sehr gerne, so wie gefühlt alle Südamerikaner*innen. Abends gibt es in der Stadt unendlich viele Möglichkeiten in den Genuss von Salsa und Bachata Kursen zu kommen. Zunächst wurde als Gruppe geübt und am Ende sammelten sich alle auf der Tanzfläche. Die Tanzpartner*innen wechselten regelmäßig und die Einheimischen forderten gern zum Tanz auf, um noch einige Schritte und Drehungen weiterzugeben. Der Dee Joy Ride Club in Sucre ist der optimale Treffpunkt zum Üben! 👯

    Nicht nur die Abendaktivitäten in und um Sucre sind sehenswert, auch tagsüber kann man einiges erleben.
    Da sich in der Nähe der Stadt ein riesiges Kakaoanbaugebiet befindet, ist Sucre auch für die gute Schokolade der regionalen Marke 'Taboada' und 'Para ti' bekannt. Eine Kostprobe konnten wir uns nicht entgehen lassen. Auf dem Mercado Central bekamen wir neben Schokolade auch alles weitere. Aufgebaut wie ein riesiges Kaufhaus gab es dort unterschiedliche Abteilungen. Hier besteht die Möglichkeit zwischen 8 unterschiedlichen Sorten von Avocados zu probieren, zu sehen, wie ein Tier gehäutet wird, alle Drogerieartikel zu kaufen und von der Auswahl an Obst und Gemüse kann man nur träumen. Wir probierten exotische Früchte wie Papayas (6 BS), Drachenfrucht (5Bs), Cherimoya (2Bs), Pacai (2Bs) und Tumbo (1Bs). Und wer sich jetzt die Mühe macht das alles umzurechnen, kann sich vorstellen wie viele von den leckeren Früchten wir in den Tagen gegessen haben! 🍍🍓🍈

    Etwas außerhalb machte Lisa sich auf die Suche nach einigen Dinospuren. Wieder ausgerüstet mit Helm konnte sie eine hohe Mauer besichtigen, an welcher Fußabdrücke von 4 unterschiedlichen Dinoarten zu sehen waren. 🦕
    Am späten Nachmittag machten wir uns auf zu einem Aussichtspunkt hoch oben in der Stadt. Von dort aus hatten wir einen sehr schönen Ausblick mit einem wundervollen Sonnenuntergang. 🌇Den Chuflay ließen wir uns auch schmecken. 🍸
    Am letzten Tag war es soweit und auch Lilly konnte endlich einen Blick auf die Stadt erhaschen. Am zentralen Platz stiegen wir einen Kirchturm hinauf, der ein leckeres Café beherbergte! Einen Zitronenkuchen und Bananebrot mit Schokolade konnten wir endlich wieder gemeinsam genießen!❤️
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  • Day 52

    Wieder unterwegs

    April 25, 2023 in Bolivia ⋅ ☀️ 17 °C

    Mit gesammelte Energie starteten wir endlich wieder ab in die Höhe. Wir fuhren nach Potosi, die Stadt welche Bolivien zunächst den Reichtum herbeibrachte. 🤑 Direkt hier liegt der Cerro Rico ein Berg, aus dem pures Silbererz abgebaut wurde. In den Minen herrschten und herrschen bis heute sehr schlechte Arbeitsbedingungen. 😷Die Minen drohen jederzeit einzustürzen. Das ganze abgebaute Silber wurde direkt im Ort in der Münzprägeanstalt 'Casa de las Monedas' weiterverarbeitet. Hier wurden zunächst spanische Silbermünzen geprägt, welche anschließend weiter nach Europa transportiert wurden. Heute ist dieses Haus ein Museum mit einer großen Maske geschmückt namens 'El Mascaron', welche ironisch den abziehenden Spaniern hinterher lacht. 😁 Die Silbervorkommen im Berg sind so gut wie aufgebraucht sodass heute fast nur noch Zink abgebaut wird. Viele Menschen zogen nach diesem Bruch in Richtung La Paz und haben hier auf bessere wirtschaftliche Verhältnisse gehofft.
    In Potosi verbrachten wir nur einen Nachmittag, als Zwischenstopp auf unseren Weg nach Uyuni.

    Auf uns wartete am nächsten Tag eine Tour durch die Salzwüste.
    Auf Empfehlung haben wir einen sehr guten Touranbieter gefunden, welcher ständig auf unser Wohlbefinden achtete und die besten Spots angefahren ist. Wir starten in Uyuni auf einem Zugfriedhof, Hier wurden nach dem Krieg einige Züge abgeladen. 🚂Teilweise trennten Bewohner einige Teile der Züge ab, um sie zu verkaufen. Heute wird dies mit einer Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren geahndet. Am nächsten Stopp erklärte der Guide uns wie das bolivianischen Salz hergestellt wird, welches übrigens nicht exportiert wird. Dabei sahen wir einen Salzblock mit hellen und dunklen Schichten. Die hellen sind breiter und sind die Salzablagerungen des Sommers.
    Ein stillgelegtes Salzhotel, wovon in der Uyuniwüste einige zu finden sind, diente als Stopp für die Mittagspause.
    Wir bekamen extra ein vegetarisches Mittagsbuffet. Nebenan war ein Plateau auf dem super viele Flaggen befestigt waren. 🇧🇴Hier hat die bayrische Flagge unser Land natürlich repräsentiert. Mit dicken Bäuchen ging es zum ersten Fotospot an dem wir unsere schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen mussten. 🤰🎭Wir kämpften mit einem Dinosaurier, Kingkong, liefen über eine Weinflasche und tanzten aus einer Chipsdose. Nur ausgewählte Fotos können hier gezeigt werden. Lisa erhoffte sich, dass die Weinflasche vielleicht noch am Abend geöffnet wird. Mit 100km/h ging es weiter ins weiße Nichts. Alles sah gleich aus! Plötzlich hielten wir an der Insel Incahuasi, welche früher mitten im Meer lag. Diese bestand aus versteinerten Korallen und auf ihr wuchsen Kakteen, die 4x so groß waren wie wir, sagte zumindest das Augenmaß.🌵
    Nach Gesprächen mit bisherigen Besucher*innen der Wüste dachten wir, dass unsere Chancen sehr schlecht stehen den beeindruckenden Spiegeleffekt der Salzwüste zu sehen. Eigentlich sollte die Salzwüste bereits Ende März komplett ausgetrocknet sein. Wir hatten Glück mit unserem Guide der uns zum Sonnenuntergang zu einem Ort brachte, an dem die Reflexion noch erkennbar war. Es war traumhaft und von Minute zu Minute wurde das Licht schöner. Es war so weit und die langersehnte Weinflasche wurde zum perfekten Zeitpunkt geöffnet!🌇

    Nach der Tour wurden wir zurück zum Hostel gebracht, haben unsere Sachen geschnappt und nahmen den Nachtbus nach La Paz.
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  • Day 54

    27 h La Paz - kämpfende Cholitas

    April 27, 2023 in Bolivia ⋅ ☁️ 16 °C

    In La Paz (übersetzt: der Frieden) wurden wir direkt von einer Demo geweckt. Lehrer*innen aus dem gesamten Land protestieren aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen, dem veralteten Bildungssystem und zu geringer Bezahlung. Da konnten wir natürlich direkt mit einstimmen. 👩🏻‍🏫

    Wir dachten La Paz sei die größte Stadt Boliviens und je nach Quelle kommt man zu unterschiedlichen Ergebnissen. Das müssen wir einmal kurz erklären. Nach dem wirtschaftlichen Untergang von Potosi zogen viele Menschen hierher, da die Stadt wirtschaftlich besser aufgestellt war. Aber das Leben unten im Stadtzentrum war zu teuer, deshalb haben sich viele Menschen in höheren Gebieten angesiedelt und das Viertel 'El Alto' entstand. 🏙️
    Der Teil wuchs so rasant, dass die Stadtverwaltung mit dem Bau von Infrastruktur , Krankenhäusern, Gemeinschafts- und weiteren Verwaltungsgebäuden nicht mehr hinterher kam. Das machte die Bewohner*innen dort sehr wütend und sie haben sich selbst um den Bau gekümmert. Nun hat 'El Alto' ein eigenes Stadtrecht und es wohnen mehr Menschen hier als in La Paz. Die Stadt verwaltet sich dabei komplett selbst. Leider leben hier 70% unter Armutsgrenze, 88% sind Analphabeten und die Häuser haben teilweise keinen Strom- und Wasseranschluss. 😕

    Was wir aber über La Paz sagen können ist, dass es die höchste Stadt der Welt mit Regierungssitz ist. Wie ihr schon wisst neigten die Agrentinier*innen häufig zu Übertreibungen und alles war am höchsten, größten und besten. Nun jaa in Bolivien ist das nicht anders.
    Denn schon in Uyuni wurde und das über die bunten Lagunen berichtet. Überall hört man von Potosi als höchstgelegene Stadt der Welt, dem Titicacacsee als höchstgelegener befahrbarer See, aber leider macht jedes mal Peru das Rennen. Hoch oben sind wir hier aber tatsächlich. Wir bewegen uns auf ca. 4000m Höhe und können nur sagen ein Hoch auf die Kokablätter! Allein La Paz und El Alto als ehemaliger Stadtteil haben 200m Höhenunterschied. Deshalb gibt es ein Seilbahnnetz aus 5 Linien,🚡 welches den Bewohner*innen hilft diese Distanzen zu überwinden. Dadurch wird ein Glück auch der Verkehr entlastet, der ist nämlich eine absolute Katastrophe. 🙅🏼‍♀️ Wir dachten und endlich gibt es mal mehr Ampeln aber leider achtet niemand drauf. Busse blockieren Straßen, um noch 'schnell' Kreuzungen zu überqueren. Aber stehen so, dass niemand vorbei kommt. Es gibt Hupverbotszonen!? Hupen ist das gängige Geräusch für 'Achtung ich komme' , 'fahr mal schneller' , 'pass doch auf' und 'Warum hältst du einfach an?'. Bei einer Taxifahrt durch die Stadt hat unser Herz mehr als 1x gestoppt. 🆘

    Den ersten Nachmittag in La Paz verbrachten wir mit der Suche nach der besten Agentur für die kommenden Abenteuer. Achtung es wird spannend!! ⚠️
    Aber abends erwartete uns noch ein besonderes Ereignis. Wir trafen auf die Cholitas. Das sind Frauen mit traditioneller Kleidung, ausgestelltem Rock und zwei geflochtene Zöpfen. ♀️Diese Frauen stiegen mit diesem Aussehen in den Ring in El Alto. 🤼‍♀️ Wir schauten uns eine Wrestlingshow an, in der
    7 Cholitas gegeneinander antraten. Und hier wurde niemand verschont, so wurden Bierdosen aus der Hand gerissen, auf dem Kopf der Gegnerin gehauen, ausgetrunken, Stühle des Publikums verwendet, mit den eigenen Zöpfen erdrosselt, der Schiedsrichter aus dem Ring geschubst und von der Galerie heruntergesprungen. Am Anfang wussten wir die Würfe nicht richtig einzuordnen, denn zugegebenermaßen sah es aus nächster Nähe sehr schmerzhaft aus. Allerdings lachten die Frauen auch zwischendrinn, das Publikum fiebert mit und wir sahen eine grandiose Show!! 💫
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  • Day 55

    Pipicaca am Titicaca

    April 28, 2023 in Bolivia ⋅ ☀️ 10 °C

    Ein Wochenende an der Copacabana - leider nicht in Rio - aber es fühlte sich mindestens genauso an. Der Ort Copacabana liegt am Titicacacsee und ist ca. 4h von La Paz entfernt. Am Terminal musste Lisa fast dem Bus hinterher laufen, da sie uns noch schnell eine Cola für die Fahrt kaufen wollte. Ein kleines Mädchen mit dem Wechselgeld kam auch noch hinterher gelaufen. 🏃🏼‍♀️
    Wir freuten uns auf einige Tage Wasser.  Apropos Wasser, das fehlte leider in den Toiletten. Die Spülung war ein auf geschnittener Kanister (seht selbst auf den Fotos). 🚽
    Hier wagten wir den Versuch mal kein Hostel im Vorfeld zu buchen, sondern einfach mal hinzugehen und zu fragen.   Unsere Ansprüche: Bett, vielleicht WLAN, Frühstück inklusive und einen Wäscheservice. Was wir bekommen haben: 2 Betten und WLAN, das gerade mal für WhatsApp Nachrichten reichten. Aber dafür eine funktionierende Toilette... Leider ohne Popapier. Das wurde dann schnell am Kiosk gegenüber gekauft. Eine einzelne Rolle, das hatte fast schon wieder Corona-Zustände.
    An der Copacabana stärkten wir uns in erster Strandreihe in einem Restaurant mit Happy Hour und aßen vegetarische Burger. 🍔Abends sahen wir den Sonnenuntergang von dem Cerro Calvario an. Auf dem anstrengendem und steilem Weg dort hoch wurden wir von der Kreuzungsgeschichte Jesus Christus begleitet. ✝️

    Dass die Inka uns aber noch fieser in die Höhe begleiten wollten, erfuhren wir erst am nächsten Tag. Am Hafen kauften wir wieder ein Ticket bei der Person, die am lautesten schrie und setzten mit dem Boot über auf die Isla del Sol.🌞
    Den Mythen nach ist die Isla del Sol die Wiege der Inka. So schickte der Sonnengott Inti seine Kinder auf diese Insel zur Erde. Von hier aus zogen sie nach Cusco, um das Reich der Inka zu gründen. Die Sonneninsel gilt damit als Ursprung des Inka-Imperiums. Diese beiden begrüßten uns auf der Insel an der Inka-Treppe und 170m Aufstieg hört sich erstmal nicht viel an, aber mit einer Steigung von 24% ist das schon echt anstrengend.🥵 Unsere großen Rucksäcke haben wir ein Glück in Copacabana gelassen. Oben im Dorf Yumani angekommen, haben wir die dicken Jacken noch schnell im Hostel abgeladen und starteten eine Wanderung an das andere Ende der Insel. Auf den Wegen wurden wir von freilaufenden Schweinen, Eseln, Lamas und Schafen begleitet. Wir genossen die Aussicht und waren begeistert von älteren Leuten, welche regelmäßig ihre Einkäufe die steilen Wegen hinauftrugen. Auf der Insel gibt es nämlich keine Autos, was sie sehr idyllisch erscheinen lässt, ganz ohne Lärm und nur mit Naturgeräuschen. Unser Ziel war der Ort Challapampa, denn hier sollte es Restaurants mit frischem und leckerem Fisch aus dem See geben. Das wollten wir natürlich unbedingt mal probieren. 🐟Der Fisch Trucha (übersetzt: Fiorella) wurde in dem kleinen Restaurant sehr gut zubereitet. Vollgefuttert traten wir den Rückweg an. Mit so viel Essen im Bauch war das gar nicht mehr so leicht. Wir genossen dennoch jeden Schritt in der wunderbaren, aber auch dünnen Luft mit Ausblick auf die 6000er Berge Boliviens.

    Am nächsten Vormittag nahmen wir das Boot zurück von der Isla del Sol, denn überall wurde angekündigt, dass ein großes Fest anstehen sollte und das wollten wir natürlich nicht verpassen.🚤 Welches Fest das war, wissen wir bis heute nicht. Ein Umzug wie an Karneval wurde uns angekündigt und dass der eigentliche Feiertag erst der 3. Mai ist. Wir waren gespannt, was uns erwartet. Begrüßt in den Straßen voll mit Cholitas in wunderbaren Festroben, begleitet von Männern mit Instrumenten. Die, die keine in der Hand hatten, ersetzten dieses durch ein Bier von Pacena. Ein Blick in die Gesichter mancher Männer und Frauen reichte, um zu erkennen, dass diese schon längst über den Berg waren. 🍻 Die Schritte beim Umzug waren nicht mehr synchron, von der Kleidung fehlte meistens ein Teil und Instrumente wurden nur noch von der Hälfte der Gemeinschaft gespielt. Im Minutentakt winkten uns Personen zu, fragten nach Fotos oder gaben uns Küsse auf die Wange. Wir feierten mit den Einheimischen bis in die Nacht hinein und wie die so lange stehen konnten war uns ein Rätsel. Wir verstanden nun auch, wie alle so betrunken sein konnten. Nicht jeder hatte für sich allein ein Bier, sondern die großen Bierflaschen wurden in der Runde in Plastikbechern aufgeteilt und der Inhalt auf Ex getrunken. Uns wurde regelmäßig ein Becher angeboten und nun durften wir auch Hand in Hand mit allen im Kreis vor den Bühnen tanzen. 💃🏻
    Am nächsten Tag sahen wir das Ausmaß der Feier, eine Müllhalde wurde in der Stadt hinterlassen und mittendrin saßen die Feiergäste an einer langen Tafel und frühstückten. 🥖🥓
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  • Day 59

    Radeln und Poschmerzen

    May 2, 2023 in Bolivia ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute wurde es sportlich. Früh am Morgen ging es mit einem Kleinbus, unserem gesamten Gepäck und 7 anderen Fahrradfreunden raus aus La Paz auf 4700m. Hier startete der erste Teil unserer Mountainbiketour. 🚵‍♀️ Nach einer kurzen Einweisung und ausgestattet mit Fullface Helm, Protektoren, Handschuhen und einem Set aus Hose und Jacke ging es die ersten 20 km bergab. Wir erreichten Rekordgeschwindigkeiten von 35 km/h. 🏅Die Aussicht während der Fahrt war beeindruckend. Nach der ersten Etappe und einigen Erinnerungsfotos, frühstückten wir gemeinsam. Die Landschaft hatte sich von kargen grauen Felsformationen in ein grünes feuchtes und deutlich wärmeres Paradies verwandelt, sodass wir einige Sachen ausziehen konnten. Ab hier wurde die Strecke etwas anspruchsvoller. Wir waren an der 'Death Road' angekommen. Die nördliche Yungas-Straße verläuft von La Paz bis nach Coroico und durchquert dabei alle Klimazonen Südamerikas. Sie wurde bis Ende 2007 in beide Fahrtrichtungen befahren und galt aufgrund von schlechten Sichtverhältnissen und der Beschaffenheit der Fahrbahn als gefährlichste Straße der Welt.⛔️ Mittlerweile wird sie fast ausschließlich für Mountainbike Touren genutzt. Seit einem starken Erdrutsch vor ca. 2 Jahren ist sie nicht mehr durchgängig von Autos befahrbar und selbst für uns mit dem Fahrrad waren einige Stellen schwierig zu passieren.
    Nach ca. der Hälfte der Strecke schoss Lisa mit einer Zipline über eines der tropischen Täler des Regenwaldes der Yungas bevor es mit dem Rad immer weiter abwärts ins Warme ging.
    Erschöpft aber voller Glücksgefühle kamen wir nach 35km und 2000Hm niedriger an unserem Ziel an. Die Handgelenke konnten kaum noch stützen und die Arme waren komplett durchgerüttelt. 😴
    Nach der Tour setzten uns die Guids in einer Kleinstadt ab. Von hier aus nahmen wir den Nachtbus nach Rurrenabaque. Wir beide waren mehr als erleichtert, als es endlich dunkel wurde und wir die Sandstraße (die an einigen Stellen gersde so für einen Bus ausreichte) auf der wir fuhren, nicht mehr sahen und so für einen Moment den 150m tiefen Abhang neben der Straße vergessen konnten.🫣
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