• Andreas Esterer
мар. – мая 2024

Wanderlust 🥾

Schon lange schlummert die Sehnsucht in mir, Zelt und Schlafsack in den Rucksack zu packen, die Wanderschuhe anzuziehen und einfach darauf loszugehen. Die nächsten 12 Monate sollten genügend Möglichkeiten dafür bieten - schön, dass DU dabei bist ☀️ Читать далее
  • Die ersten Sonnenstrahlen fallen auf den..
    ..sich vor mir auftürmenden Fels.Der Aufstieg ist teils knackig, beinhaltet....aber auch viel flaches Terrain.Eine alte, schon stark verfallene Schäferhütte.Kurz nach dem für mich höchsten Punkt, stehen....schon ein paar Schafe bereit und genießen mit mir das Frühstück.Von noch weiter oben beobachten uns, die mir immer noch unbekannten Greifvögel.Beim Abstieg komme ich an einem kleinen Teich.... vorbei, wo die Kröten sofort abtauchen und sich nur der Nachwuchs blicken lässt.Am nicht vorhandenen Weg kreuze ich große Steineichen und....bereits verrottete Exemplare davon.Weniger erfreut mich der Kontakt mit den unglaublich vielen stacheligen Pflanzen 🩹Nach einigen Kilometern bergab,....kehre ich auf die offizielle Route zurück und passiere anschließend....Tajo de Gomer und Tajo del Fraile, ebenso....die Eibischblättrige Winde und....einen schon etwas zerfledderten Segelfalter.Wesentlich gepflegter bin ich jedoch auch nicht, weshalb ein Bad nicht schadet 😬Scheinbar mehrfach gekreuzt ist dieser Zitronen-Limetten-Mandarinenbaum - geschmacklich....allerdings nicht zu empfehlen, wogegen du Früchte des Feigenkaktus schon reif sind.

    Villanueva del Rosario -> Periana

    13 апреля 2024 г., Испания ⋅ ☀️ 21 °C

    Guuuuten Morgen liebe Berge! ⛰️
    Die ganz großen Gipfel warten zwar noch, aber einen kleinen Vorgeschmack bietet der heutige Tag auf jeden Fall. So starte ich gleich mal bergaufwärts bis auf 1.400m, von wo es auf der anderen Seite wieder hinab geht. Die Wege sind teilweise kaum zu finden oder auch gar nicht vorhanden, ich schaffe es dann aber doch irgendwie mich zu orientieren und schreite weiter in Richtung Riogordo. Hier treffe ich auf die Markierung des GR7 und bin somit wieder zurück auf dem offiziellen Weg!
    Ich folge mal Straßen, mal Schotterwege und zwischendurch wähle ich ein paar Abkürzungen querfeldein, die sich nur selten als tatsächliche Abkürzungen herausstellen. Insgesamt ein langer Tag, der jedoch viele schöne Momente bereithält und mich erschöpft aber glücklich einschlafen lässt.

    heute: 33,7 km, 1.243 hm
    gesamt: 347,4 km, 9.502 hm
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  • Fast schon selbstverständlich begleitet mich die Sonne..
    ..bereits am Morgen und....folgt mir den ganzen Tag über....durch das zunächst noch....hügelige Hinterland Andalusiens.Das Land wird zunehmend flacher und....so reiht sich eine Plantage an die nächste.Die landwirtschaftlichen Großbetriebe häufen sich und hinterlassen....neben den nötigen Bewässerungsanlagen und....noch auszulegende Wasserschläuche....auch jede Menge Plastikmüll, der teils....einfach wieder in die Felder "verschwindet".Die Bäche und Flüsse leiden neben dem Klimawandel....an der exzessiven Landwirtschaft und sind nur noch Rinnsale.Nach etlichen Kilometer an kaum befahrenen Straßen entlang,....folge ich einem Bachverlauf und komme....so vorbei an einer Kaktusplantage und....diesem hübschen Mauerfuchs.Auch die Berge sind meist in Sichtweite, und wenn....mal nicht, dann träume ich bestimmt von ihnen.

    Periana -> Játar

    14 апреля 2024 г., Испания ⋅ ☀️ 20 °C

    Huiii.. endlich liege ich im Zelt. Wohlig eingepackt im Schlafsack ruhe ich auf der wohl besten Isomatte der Welt. Meine Füße kribbeln und pochen. Ich spüre den langen und vor allem für meine Beine anstrengenden Tag. Dabei sind es gar nicht die vielen Schritte oder die Last des Rucksacks, der mittlerweile ohnehin ein Teil von mir ist, die mich müde machen. Viel mehr spüre ich die harten, kilometerlangen Asphaltstraßen in meinen erschöpften Füßen nachhallen. Das Profil meiner Schuhe neigt sich dem Ende zu, die Dämpfleistung hat sich ohnehin schon seit längerer Zeit verabschiedet. Ich muss mich auf jeden Fall in Granada um ein neues Paar umschauen - und das bereits nach etwa einem Monat. Aber gut, immerhin haben die Schuhe auch schon gute Arbeit geleistet und mich vor allem von größeren Blasen bewahrt bzw. mich seit Portugal komplett davon verschont!

    Der Tag selbst war anfangs noch schön, wurde dann aber schnell sehr asphalt- und plantagenlastig, zeigte sich am Ende jedoch wieder von seiner besseren Seite!

    heute: 36,3 km, 677 hm
    gesamt: 383,7 km, 10.179 hm
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  • Játar -> Jayena

    15 апреля 2024 г., Испания ⋅ ☀️ 23 °C

    So schön sich die Landschaft an vielen Ecken zeigt, so hässlich zeigen sich manche Menschen. Als jemand, dem Tierhaltung am Herzen liegt, ist es nicht einfach anzusehen, wie wenig hier einige Tiere scheinbar wert sind. Ich habe täglich Hundebegegnungen, die ich am liebsten ausblenden möchte. Entweder weil die Hunde elendig an der Kette oder in kleinen Zwingern gehalten werden oder weil sie scharf nach vorne gehen und einem durchaus Angst einjagen. Ich kann gar nicht sagen, wie froh ich um meine Wanderstöcke bin, auch wenn sie im Ernstfall nur wenig nützen würden. Dabei können die Hunde an sich natürlich nichts für ihr aggressives, jedoch antrainiertes und so gewolltes, Verhalten. Du Hunde existieren nur für ihren Nutzen, der darin besteht das Gebäude, den Hof, das Auto, was auch immer zu verteidigen.
    Auf der anderen Seite begegnen mir immer wieder streunende Katzen und heute zum ersten Mal auch Hunde. Leider musste ich heute direkt vor meinen Augen erleben, wie eine der Straßenkatzen von einem Auto erfasst und getötet wurde. Die einheimischen Menschen scherten sich nicht groß darum, nur ein einziger Mann kam herbei 🙁

    Ansonsten kann ich davon berichten, dass sich heute zum ersten Mal die Gedanken eingeschlichen haben, dass ich das Wandern etwas satt habe. Es fällt mir teils schwer die Gedanken wegzuschieben und mich abzulenken, letztlich gelingt es aber mit einem gestreckten Etappenziel: morgen oder spätestens übermorgen sollte ich in Dúrcal ankommen, von wo ich den Bus nach Granada nehmen möchte, um mir die Stadt anzusehen und mich zudem mit Michi zu treffen, der diese Woche dort seine Schwester besuchen wird. Das ist auf jeden Fall genug Anreiz, um ein paar weitere Kilometer abzuspulen.

    heute: 39,2 km, 1.202 hm
    gesamt: 422,9 km, 11.381 hm
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  • Jayena -> Nigüelas

    16 апреля 2024 г., Испания ⋅ ☀️ 24 °C

    Auch wenn es weder die Distanz noch die absolvierten Höhenmeter vermuten lassen, aber der heutige Tag verlangt so ziemlich alles von mir ab, was noch irgendwo in mir steckt. Auf den letzten Metern pfeife ich schon aus dem letzten Loch, ehe ich dann doch noch den Ort Nigüeles erreiche, von wo ich den Bus nach Granada nehme.

    Ich freue mich irrsinnig auf Granada und ebenso auf ein neues paar Schuhe. Vor den Toren Nigüeles wartet nämlich die schneebedeckte Sierra Nevada mit einigen 3000ern in ihrer Reihe, die mich schon etwas angelächelt haben. Jetzt aber erst mal etwas Pause und hoffentlich auch Erholung für meine müden Beinchen.

    heute: 31,1 km, 654 hm
    gesamt: 454 km, 12.035 hm
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  • Granada

    17 апреля 2024 г., Испания ⋅ ☁️ 26 °C

    Am frühen Abend fahre ich mit dem Bus also noch nach Granada, das ebenso nicht weit weg der Sierra Nevada liegt und nur eine Stunde Fahrt in Anspruch nimmt. Bereits bei der Ankunft springt mich förmlich die angenehme Offenheit und Lebendigkeit der Stadt an, die mir unmittelbar das Gefühl gibt, mich wohl zu fühlen. Viele junge und bunte Menschen sind unterwegs, darunter auch ausgesprochen viele Touristen - es herrscht eine lockere und freundliche Stimmung. Neben engen Gassen finden sich schöne Parks, begrünte Plätze und kaum Verkehr. Das Zentrum wirkt fast wie eine riesige Fußgängerzone, ehe dann doch wieder mal ein Moped oder Kleinbus durchtuckert. Zwischen den eng aneinanderliegenden, prachtvollen Gebäuden, die allesamt mit französischen Balkonen ausgestattet sind, finden sich enorme Kirchen und weitere imposanten Bauewerke aus dem 15. und 16. Jahrhundert.

    Das oder eher die Herzstücke der Stadt sind die Alhambra (Spaniens meistbesuchteste Attraktion), die Kathedrale, die königliche Grabkapelle Capilla Real und das arabische Altstadtviertel El Albaicín.

    Granada gilt als der letzte Stützpunkt der Mauren auf der iberischen Halbinsel, welcher 1492 von den christlichen Spanier nach 800 Jahren muslimischer Prägung rückerobert wurde. Die Spanier vertrieben nicht nur die Mauren, sondern christianisierten zudem die Bevölkerung, was sich in der Stadt am besten an den riesigen und auffallenden Kirchen zeigt. Die Alhambra selbst ist wohl noch das bedeutendste maurische Monument aus dieser Zeit - leider sind die begrenzten Tickets so begehrt, dass der nächste freie Termin Mitte Mai gewesen wäre. So konnte ich mir nur die Teile der Anlage ansehen, die frei zugänglich sind. Zwar sehr schade, aber das ändert letztlich nichts an der Tatsache, dass Granada für mich zur schönsten Stadt Spaniens geworden ist. Auf jeden Fall einen Besuch wert!

    Apropos Besuch - wie ja schon erwähnt, habe ich auch Michi und seine Schwester in Granada getroffen, was mich wirklich sehr, sehr gefreut hat :)
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  • Über die Puente Romano hat man einen schönen Blick auf die Festung und Mezquita-Catedral.
    Darunter fließt der Rio Guadalquivir, wo dieses 900 Jahre alte Wasserrad schon etwas ausgedient hat.Am Areal der Kathedralmoschee kann man auch den Glockenturm besteigen, um....eine schönen Sicht auf die Mezquita selbst zu erhalten.Vorbei am Eingangstor strömen zwar mehr als genug Leute in die Gebetshallen,....doch in der unwahrscheinliche Größe der Räumlichkeiten, findet sich genug Platz.Auch durch die Säulen und Hufeisenbögen wirkt....die Kathedralmoschee noch ein Stück unendlicher.Neben den maurischen Einflüssen....findet sich der pompöse und prunkvolle spanische Bau.Aber Bilder sagen ohnehin mehr als tausend Worte.Aber auch das Stadtbild von Córdoba kann sich auf jeden Fall sehen lassen.Für Andalusien, noch spezieller aber für Córdoba....sind die schmuckvollen Innenhöfe,....die teils für jedermann einsehbar sind.Da ich die Gärten der Alhambra nicht sehen konnte, entschädigte mich die Anlage des..Palastes der christlichen Könige "Alcázar de los Reyes Cristianos".

    Córdoba

    19 апреля 2024 г., Испания ⋅ ☁️ 25 °C

    Da ich mich ja bereits in der „Nähe“ befinde, entscheide ich auch noch Córdoba zu besichtigen und fahre mit dem Zug nicht ganz zwei Stunden in Richtung Nordwesten.

    Córdoba war ebenfalls eine der letzten maurischen Städte, wurde aber bereits früher von Königin Isabella und König Ferdinand erobert. Die Stadt hat ihren eigenen Charme, wirkt deutlich größer als Granada und macht einen etwas weitläufiger Eindruck, was wohl daran liegt, dass sie nicht so hügelig liegt. Schmale Gassen, einladende Viertel und schöne Parks gibt es aber auch hier.

    Berühmt ist die Stadt zunächst für die 2000 Jahre alte Brücke Puento Romano. Dahinter liegt aber das eigentliche Juwel, die Mezquita-Catedral de Córdoba. Eine im 8. Jahrhundert errichtete Moschee, die durch die spanische Eroberung durch erhebliche Umbauten zu einem christlichen Gotteshaus umfunktioniert wurde bzw. seither als Kathedralmoschee bezeichnet wird. Den Muslimen war es fortan verboten in den einst heiligen Pforten zu beten bzw. wurde ihnen die Religionsausübung zur Gänze verboten. Ähnlich erging es auch den Juden, die vertrieben und verfolgt wurde. Nur mehr das jüdische Viertel, die heutige Altstadt, erinnert noch daran.

    Zurück aber zur Mezquita-Catedral, die mich schlicht überwältigt. Zwar wirkt sie schon von draußen außerordentlich groß (23.000m2), aber von innen nochmal mindestens zehnmal größer! Das Gebetshaus lässt mich einige Male mit offenen Mund stehen, so unwirklich wirkt die enorme Halle mit ihren 856 Säulen auf mich.

    Ich bestaune anschließend noch die Altstadt, die Brücke, den Glockenturm, römische Säulen und verschiedene Plätze und komme am Ende des Tages auf mehr als 20km Fußweg - dementsprechend erledigt falle ich ins Bett. So viel zum Thema ausruhen 😬

    Am darauffolgenden Tag fahre ich zurück nach Granada, von wo ich am Sonntag einen Bus nach Nigüelas nehmen werde - von hier wird meine Wanderung weitergehen.
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  • Ich durchstreife zunächst eher kleinere Dörfer..
    ..und hab den Weg eigentlich den ganzen Tag für mich alleine.Die Region ist dennoch touristisch, was sich vor allem....in den größeren Ortschaften zeigt.Außerhalb trifft man aber höchstens Schäfer....und bekommt den Tourismus hauptsächlich von oben mit.Die Sierra Nevada ist aktuell sehr wasserreich, wovon die Mittelmeer-Strohblume,....die Tanger-Reichardie....und den Pyrenäen-Natternkopf freut.Der Weg führt mich heute am Rand des Gebirges....umher, immer zwischen 1.400 und 700 Metern Höhe.Dadurch bekommt man immer wieder....tolle Ausblicke auf....die darunterliegenden Dörfer und sieht sich teilweise das Mittelmeer.Der Weg zu Marlen ist oftmals eher schwer auffindbar.Am Ende des Tages erreiche ich die gut versteckte....La Burra Verde, eine ökologische Landwirtschaft,....wo Marlen und Ferdi aktuell leben und....arbeiten - gegen fünf Stunden Arbeit pro Tag....dürfen sie hier wohnen und werden zudem von der Besitzerin versorgt und bekocht.

    Nigüelas -> Bayacas

    21 апреля 2024 г., Испания ⋅ ☁️ 16 °C

    Als ich mit dem Bus aus Granada abfahre und nach Nigüelas zurückkehre, habe ich zunächst etwas gemischte Gefühle. Ich bin mir nicht so recht sicher, wie sehr ich mich tatsächlich auf die weitere Wanderung freue. Als ich aus dem Bus aussteige sind die Bedenken aber bereits verblasst! Ich freue mich irrsinnig wieder unterwegs zu sein und wandere durch eine wunderschöne Region und treffe auf nette Leute. Viele Menschen aus anderen Ländern haben sich hier teils permanent niedergelassen, andere arbeiten hier auf Kost und Logis. Auch Marlen, Michis Schwester arbeitet hier gerade - und wie es der Zufall so will, ist sie nicht weit weg vom GR7, sodass ich auf die letzten Meter bei ihr und ihrem Freund Ferdi vorbeikomme und sogar in einer der Hütten übernachten darf. Zudem gibt’s nicht nur eine warme Dusche sondern auch ein tolles Abendessen 💚

    heute: 34,9 km, 1.187 hm
    gesamt: 488,9 km, 13.222 hm
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  • Bayacas -> Trevélez

    22 апреля 2024 г., Испания ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach einer Nacht an so einem schönen Ort, will man eigentlich gar nicht unbedingt weiterwandern - schon gar nicht, wenn man weiß wie oft es hier ganz rauf und dann wieder ganz runter geht. Aber hilft ja nichts, dafür bin ich schließlich hier 🤷🏼‍♂️

    Ich müh mich also hinauf zu den nächsten Ortschaften Carataunas und Soportújar und staun nicht schlecht, was sich die Dörfer alles einfallen lassen, um Touristen anzulocken. Soportújar hat sich den Hexen verschrieben. An vielen Ecken finden sich Kuriostiäten wie das Hexenhaus aus Hänsel und Grätel, eine Hexe auf dem Besen, Drachen, Schlangen und vieles mehr. Mit Hexen hat das Dorf an und für sich aber eigentlich nichts am Hut. Viel mehr kämpfen die Bergdörfer mit der stark rückgängigen Bevölkerungsanzahl, die mit dem Höfesterben und Verlust von Arbeitsplätzen einhergeht. Das nächste Dorf, Pampaneira, hingegen besticht mit Kunsthandwerk und schönen Gassen. Einladend sind ohnehin alle Dörfer, auch Trevélez, wo ich die heutige Nacht in einer Unterkunft verbringe. Von hier kann man die Wanderung auf den höchsten Berg der iberischen Halbinsel, den Mulhacen, in Angriff nehmen - und genau das ist auch der Plan für morgen 🥾

    heute: 31,1 km, 1.696 hm
    gesamt: 520 km, 14.918 hm
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  • Begehung des Mulhacén

    23 апреля 2024 г., Испания ⋅ ☀️ 13 °C

    Kurz vor 06.00 Uhr schnappe ich mir meine Stirnlampe und meinen deutlich leichteren Rucksack (unnötiges lasse ich bei der Pension), schwing mich in meine Schuhe und mache mich auf den Weg in Richtung Mulhacén. Ich weiß nicht so recht was mich erwartet, da ich weder den Berg kenne, noch eine Einschätzung hinsichtlich Schneemenge und technische Schwierigkeit geben kann. Ich weiß eben nur das, was ich im Internet so gelesen habe. Da finden sich unter anderem bloße Fakten und zwar, dass der auf mich wartende Rundweg 22km mit fast 2000hm - sowohl rauf als auch runter - umfasst und der Gipfel auf 3.479m liegt. Ich gehe daher in einem ausgesprochen ruhigen und gleichbleibenden Tempo und lasse mir genügend Zeit. Als die Sonne langsam aufgeht sehe ich zum ersten Mal in meinem Leben Steinböcke in der freien Natur! Ich freue mich und durch das schöne Morgenlicht, verbunden mit der frühlingshaften Stimmung, gewinne ich schnell an Höhe. Ab der Baumgrenze um etwa 2400m beginnen die ersten Schneefelder. Da der Berg jedoch kaum über steile Passagen verfügt und er technisch nicht besonders anspruchsvoll ist, sind die wenigen Schneefelder keine wirkliche Herausforderung. Einzig der Wind fordert beim Anstieg ordentlich Energie, letztlich legt er sich aber in Gipfelnähe, sodass ich den Gipfel nach etwa 4,5h erreiche und die Aussicht vollends genießen kann. Ein Gipfelkreuz findet sich hier nicht, lediglich ein Betonsockel markiert den höchsten Punkt. Der Abstieg erfolgt über den Mulhacén II auf einer zunächst sehr dankbaren und sanft abfallenden Route. Ich kreuze dabei sogar kurz eine Schotterstraße, die tatsächlich auf den Nachbarberg Pico de Veleta (3.396m) führt. Ich verlasse die Schotterstraße aber in Richtung Trevélez und gehe den in Serpetinen angelegten Steig hinab. Auch hier begegne ich nochmals mehreren Steinböcken, die mich nicht besonders interessiert ansehen. Der Abstieg zieht sich letztlich stark in die Länge und fordert einiges an Kondition. Nach insgesamt acht Stunden Gehzeit beende ich den Rundweg wieder in Tevélez, hole mein Sachen aus der Pension und finde knapp außerhalb des Ortes einen passenden Zeltplatz.

    Definitiv ein toller Tag mit viel Anstrengung, Wind, Kälte, aber auch Sonne und schlussendlich den höchsten Gipfel auf dem ich bisher stand!

    heute: 25,8 km, 2.110 hm
    gesamt: 546,8 km, 17.028 hm
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  • Trevélez -> Bérchules

    24 апреля 2024 г., Испания ⋅ ⛅ 14 °C

    Am gestrigen Abend habe ich mir vorgenommen mal etwas länger zu schlafen und den Tag gemütlich anzugehen. Die Nacht war mir zarten 3 Grad aber bitterkalt und so hab ich schon sehnsüchtig auf die wärmende Sonne gewartet. So ganz optimal hab ich meine Schlafstelle aber nicht gewählt, da die Sonnenstrahlen erst über den Berg mussten ehe sie endlich mein Zelt erreichten. Zukünftig heißt es also eine Stelle zu finden, die etwas versteckt liegt, frei von spitzen Steinen und stacheligen Pflanzen ist, keinen harten Boden hat, sodass ich die Heringe versenken kann , möglichst eben ist UND am darauffolgenden Morgen rasch von der Sonne erfasst wird 🤨

    Am heutigen Tag erreiche ich wieder viele kleine Dörfer, manche schreiben fast ausgestorben zu sein, sind aber allesamt wunderschön in Schuss gehalten. Die Landschaft zeigt sich beinahe durchgehend von seiner schönsten Seite. Die Wege selbst können nicht anders - sie müssen bergauf und bergab gehen - so wie es meine Waden wünschen.

    Kurz vor Schluss kommt es noch zu einer unschönen Begegnunge mit richtig großen Herdenschutzhunden, die ihren völlig heruntergekommenen und vermüllten Hof verteidigen. Der eigentliche Weg führt mitten hindurch, aber ich trau mich nicht den Hunden näher zu kommen, da sie nicht den Eindruck vermitteln halbe Sachen zu machen. Ich suche mir daher mühsam einen Weg vorbei zwischen angrenzender Schlucht und Hof und kehre schließlich nach viel Fluchen zurück zum Wanderweg. Eine Schlafstelle finde ich schließlich auch relativ rasch, nachdem ich noch eine große Herde Steinböcke bei ihren Kletterkünsten beobachten durfte 🐐

    heute: 29,4 km, 1.186 hm
    gesamt: 576,2 km, 18.214 hm
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  • Bérchules, am Gegenhang liegend, erntet die ersten Sonnenstrahlen des Tages, doch wenige Minuten..
    ..später darf auch ich mich freuen - bei dieser verlassenen Hütte sind die Sonnentage bereits vorbeiDer heutige Abschnitt verläuft zunächst recht....angenehm vor sich hin.Seelenleere Schotterpisten und.....gut ausgeleuchtete Pfade führen mich....nach Montenegro - hab ich mir immer anders vorgestellt 🤷🏼‍♂️In Wahrheit geht's aber nach....Australien, zumindest den Felsfarben nach.Die Blüte des Granatapfels holt mich aber wieder zurück in die Region Granada.Immer wieder geht's bergab, um Bäche zu überqueren, ehe es wieder nach oben geht.Am Ortseingang von Yegen sehe ich mir den Friedhof an.Fridolin wartet in der Zwischenzeit auf den Bus, muss aber mit mir vorlieb nehmen 🫏Die charakteristischen Schornsteine dienen in Yegen als Straßenbegrenzung.Zurück in der Prärie treffe....ich auf diese gut gekleideten Kollegen.Noch ein paar beschwerliche Kilometer bis....ich dann beinahe in Laroles bin.Zuvor geht es aber noch mit viel Bauchweh an diesem Riesen vorbei.Letztlich lande ich aber unversehrt....am einladenden Campingplatz 😬

    Bérchules -> Laroles

    25 апреля 2024 г., Испания ⋅ ⛅ 15 °C

    Eine weitere, etwas frischere Nacht, begleitet meinen Schlaf. Doch wie es die weise Zeltplatzsuche des Vortags so will, erreichen die Sonnenstrahlen schon recht früh meinen Schlafplatz. So wirklich in die Gänge komme ich dennoch nicht, sodass schon beim Weggehen klar ist, dass ich nicht vor 19.00 Uhr mein Etappenziel erreichen werde. Für heute visiere ich einen Campingplatz in Laroles an, der fast direkt auf dem Weg liegt und mir hoffentlich ein wenig Komfort bieten wird.

    Dazwischen liegen einmal mehr abwechslungsreiche Wege und kleine Dörfer, an denen ich aber einfach nur durchmaschiere. Lediglich in Yegen suche ich mir ein kleines Café.

    Am Zielort Laroles angekommen, suche ich mir zunächst den Campingplatz, der auf den ersten Blick einen etwas verstaubten Eindruck erweckt. Ich täusche mich jedoch und der Platz entpuppt sich als nett und sauber. Leider fehlt es im Ort an einem geöffneten Restaurant und so statte ich der örtlichen Tankstelle einen Besuch ab. Hier finden sich jeder, der gerne zwei j is a zehn Feierabendbiere trinkt. Ich begnüge mich mit äußerst gesunden Snacks und genieße anschließend am Campingplatz mein Trauermahl 🍽️

    heute: 32,8 km, 1.179 hm
    gesamt: 609 km, 19.393 hm
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  • Nach einer lagen Dusche und einer erholsamen Nacht, packe ich zusammen und schwinge mich los.
    Das letzte kleine Bergdorf, Bayárcal, vor dem anstehenden Pass.Wieder mal wenig los, doch wunderschön.Der GR7 ist hier, naja, vorhanden aber irgendwie auch nicht so wirklich.Der Pfad reißt immer wieder ab, ist wild verwachsen und ungepflegt.Ohne Online-Karte wäre ich tatsächlich etwas verloren und....vermutlich immer noch dort.Immerhin wär ich in bester Gesellschaft 🐐Als ich die Passstraße quere, finde ich dieses aufgelassene und verkümmerte Hotel.Das einst schöne Ferienhotel wurde wohl 2007 geschlossen, so zumindest den Rechnungen nach, die....ich gefunden habe - ansonsten findet sich nur mehr Müll und Schutt.Es gibt aber zum Glück doch noch jemanden, der sich hier als Sheriff aufspielt 🐮Alle anderen Hotelbewohner sind dagegen auf Wandertag im Wald.Ab hier verbessert sich der Weg wieder etwas, sodass....der weitere Aufstieg bedeutend leichter fällt.Am Pass angekommen finden sich zwei Raststätten, die heute jedoch leider geschlossen haben.Der erste Blick auf die nördliche Seite zeigt flaches Land mit vielen Windrädern, vermutlich....Sonnenenergieparks und im Hintergrund die Sierra de Baza.In La Calahorra finden sich mit Clint Eastwood Hinweise auf Filme, die hier gedreht wurden.Die Kirche und weitere Gebäude im frühspanischen Renaissancestil erinnern an eine bedeutendere....Vergangenheit, nun leben hier aber nur mehr 600 Menschen. (Castillo de La Calahorra)

    Laroles -> La Calahorra

    26 апреля 2024 г., Испания ⋅ ☁️ 17 °C

    Nun ist es also soweit, die “Überschreitung“ der Sierra Nevada über den Puerta de la Ragua, von Süd nach Nord, steht auf dem Plan. Ich freue mich auf einen einsamen Berg, eine weite Alm und eine herrliche Aussicht. Blöd nur, dass die Etappe dann doch etwas anders aussieht. Der Weg folgt lange einem Bächlein in einer kleinen Schlucht. Der Pfad ist beim Anstieg oft nicht erkennbar und teils unangenehm mit dornigen Pflanzen bewachsen, was zum einen nicht nur schmerzhaft ist, sondern zum anderen mühsam und anstrengend ist. Ich brauchte teilweise für einen Kilometer über eine halbe Stunde und bin dementsprechend rasch erschöpft. Als sich mir die Möglichkeit bietet, wechsle ich für ein kleines Stück auf die Asphaltstraße, die ebenfalls den Pass überquert. Bei etwa der Hälfte des Anstiegs, komme ich an einem verlassenen Hotel vorbei, dass ich näher erkunde. Danach ist der Weg wieder schöner erkennbar, aber immer noch etwas fies. Am höchsten Punkt findet sich eine geschlossene Raststätte und einige, bestimmt schöne, Wandermöglichkeiten.
    Ich steig jedoch bergab und komme nach fast 9h reine Gehzeit in La Calahorra an. Der Ort bietet eine schöne Kirche und weitere eindrucksvolle kirchliche Gebäude aus der Renaissance, die sich aber selbst überlassen werden. Zudem thront über der Stadt eine stattliche Burg, der jedoch scheinbar kein allzu große Bedeutung beigemessen wird. Irgendwie ein komischer Ort, der eigentlich viel zu bieten hätte.

    Da der nächste Ort auf meiner Route, der eine Einkaufsmöglichkeit bietet, ca. 70km entfernt liegt, decke ich mich etwas üppiger ein, was mich Fridolin bestimmt später büßen lassen wird 😒

    Alles in allem bin ich am Abend einfach nur platt und auch ein Stück weit genervt vom Wandern. Wenn ich mir die Fotos vom heutigen Tag im Nachhinein ansehe, fällt mir auf wie schön es doch eigentlich war. Gleichzeitig fühlt es sich nicht mehr so stimmig an. Zudem beschäftige ich mich immer mehr mit dem selbstbestimmten Endzielort Puebla de Don Fadrique, der ungünstigerweise im ziemlichen nirgendwo liegt und scheinbar auch über keine Busverbindung verfügt. Auch in der Nähe befindet sich kein größerer Ort. Ich werde daher wohl noch eine Änderung in der Planung vornehmen und ein anderes Ziel auserkoren.

    heute: 31,9 km, 1.299 hm
    gesamt: 640,9 km, 20.692 hm
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  • La Calahorra -> Puerto de las Palomas

    27 апреля 2024 г., Испания ⋅ 🌫 11 °C

    Im Land nördlich der Sierra Nevada herrscht zunächst Tristesse und Mandelbaumalarm. Zugegeben, recht viel mehr scheint hier auch nicht wachsen zu können, auch wenn einige Felder bestellt sind. Mir fehlt jedoch die Phantasie was hier gedeihen könnte. Ich breche bereits um 08.00 Uhr auf, da ich auf einem kargen Feld schlafe und ich mich beim Bauern nicht extra unbeliebt machen möchte.

    Die erste Stunde umkurve ich einen riesigen Solarpark, den ich in dieser Form noch nicht gesehen habe. Der Weg zum Dorf Charches wirkt auf den ersten Blick beinahe „tot“, es finden sich aber dennoch einige Pflanzen und reges Insektenleben. Selbst ein Hirte zieht mit seiner Herde von mehr als hundert Schafen über die kargen Felder. Immer wieder flitzen kleingewachsene Wildkaninchen über die Piste, um sich zu verschanzen.

    In Charches trinke ich noch schnell einen Kaffee bei einer ausgesprochen netten Besitzerin, breche dann aber in die Weite der Sierra de Baza auf. Die Wolken verdichten sich recht schnell und es sieht nach Regen aus. Zunächst dominiert aber der Nebel und die Sicht ist für die kommenden Stunden dahin. Da ich aber ausschließlich auf breiten Schotterwegen unterwegs bin, fühle ich mich sicher und mache so Kilometer für Kilometer in mystischen Nebelschwaden. Als es beinahe so aussieht, dass die Sonne zurückkehrt, finde ich am Wegesrand einen etwas mitgenommen Regenschirm, den ich mir kurzerhand schnappe. Nur zehn Minuten später fängt es tatsächlich an zu Regnen ☔️

    Gegen Ende des langen Marsches, verziehen sich dann doch noch die Wolken und ich bekomme einen tollen Blick auf das Gebirge um mich herum. Am höchsten Punkt des Passes weht der Wind ordentlich und auch die Temperaturen liegen irgendwo bei fünf Grad. 🥶 Zu meinem erneuten Glück steht genau am Pass eine frei zugängliche Schutzhütte! Die Nacht ist somit trotz Wind und Kälte gerettet. Tolles Ende eines wirklich feinen Tages!

    Meine Planänderung nimmt übrigens Formen an, sodass ich mein Ziel geändert habe. Ich werde somit noch 2-3 Tage am GR7 unterwegs sein und dann das Kapitel für mich abschließen 🤸🏼‍♂️

    heute: 45,6 km, 1.268 hm
    gesamt: 686,5 km, 21.960 hm
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  • Dank dem Schutzhaus genieße ich eine angenehme Nacht mit einem erholsamen Schlaf.
    Unterhalb des Schutzhauses findet sich eine ehemalige....Erzmine, die noch bis vor 25 Jahren in Betrieb war.Die Wolken sind ein ständiger Begleiter und....halten die Sonne großteils in Schach.Der Weg führt kurz zwischen Kiefern hindurch,....verläuft aber meist auf Schotter und ist angenehm zu gehen.Trotzdem gilt es die Augen offen zu halten, ansonsten kleben tausende Füße mehr am Schuh.In der Kategorie Pflanzenbestimmung: Baileya multiradiata....und Grauer Gamander - wer kennt sie nicht 👨🏻‍🏫Ich begebe mich weiter runter und passiere zusammengefallene Gebäude....und ehemalige Wohnhöhlen, die....innen gut und gerne auf 20m2 kommen.In Baza finde ich eine nette Erinnerung an meinen Startpunkt in Tarifa/Gibraltar.In der Nähe von Baza finden sich eine Vielzahl....an Radwegen und Mountainbikestrecken.Kurz vor Zújar regnet es immer mal wieder,....was auch das örtliche Fest....Moros, Cristianos y Diablos vorzeitig beendet.Wo sonst soll ich mich niederlassen, wenn es doch Olivenfelder gibt.

    Puerto de las Palomas -> Zújar

    28 апреля 2024 г., Испания ⋅ ☁️ 9 °C

    Draußen fegt der Wind über die Hochebene des Passes. Die Temperatur geht gegen den Gefrierpunkt. Drinnen in der Schutzhütte ist es zwar auch nicht sonderlich warm, aber trotzdem deutlich angenehmer und vor allem so schön komfortabel. Ich kann mich ausbreiten, hab einen Tisch zum Kochen und eine Bank zum Hinsetzen - absoluter Luxus :)

    Die Sonne ist auch heute etwas schüchtern, so wandere ich im wolkenverhangenen Himmel den Pass auf Schotter- und Waldwegen hinab. Davor sehe ich mir aber noch eine aufgelassene Erzmine aus den 60ern an, die gleich in der Nähe der Schutzhütte restauriert wurde.

    Nach etwa 25 km erreiche ich die Kleinstadt Baza, wo ich stadteinwärts
    an ehemaligen Wohnhöhlen vorbeikomme. Morgen werde ich nach Baza zurückkehren und hier meinen Weg beenden. Für heute mache ich mich aber weiter auf nach Zújar. Kurz vor der Gemeinde holt mich der leichte Nieselregen ein. Ich suche mir einen Unterstand und warte kurz ab. Aus der Gemeinde höre ich bereits lautstarkes Trommeln und Feuerwerkskörper. Als ich mich in Zújar umsehe, ist die Lärmquelle schnell ausgemacht. Hier wird gerade „Moros, Cristianos y Diablos“, also wörtlich übersetzt „Mauren, Christen und Teufel“, gefeiert. Dabei wird die Eroberung der Mauren und die Rückeroberung der Christen nachgespielt. Was der Teufel damit zu tun hat, erfahre ich nicht, denn der Regen setzt wieder ein. Die Besucher stört es weniger, denn es ist in den letzten Tagen und Stunden reichlich Alkohol geflossen, sodass die Nacht wohl noch länger wird. Ich hingegen suche mir außerhalb des Ortes die altbewährte Olivenplantage und baue mein Zelt auf 🏕️

    heute: 35,6 km, 367 hm
    gesamt: 722,1 km, 23.327 hm
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  • Zújar -> Baza 🏁

    29 апреля 2024 г., Испания ⋅ ☁️ 13 °C

    Der allerletzte Tag auf dem GR7 ist also angebrochen. Eingeläutet wird er durch eine regnerische Nacht mit dem Ergebnis, dass ich auf meiner Wanderung zum allerersten Mal ein wirklich nasses und dreckiges Zeit einpacke - ich kann mich wahrlich nicht beschweren! Selbst beim Zusammenpacken habe ich trockenes Wetter!

    Mein großes Ziel liegt nur zwei Stunden entfernt und könnte nicht besser zum heutigen nasskalten Schmuddelwetter passen. Ich erreiche die natürliche Thermalquelle von Zújar im Nieselregen und kann in vollen Zügen ins etwa 30 Grad warme, leicht schwefelhaltige Wasser eintauchen. Der Regen nimmt währenddessen immer stärker zu, was zu einem immer länger werdenden Aufenthalt im Wasser führt 😌
    Nach 90 Minuten schrumple ich mehr und mehr zusammen, sodass ich mir im strömenden Regen einen Unterschlupf zum Umziehen suche. Währenddessen hört der Regen tatsächlich auf und so kann ich im Trockenen zurück nach Baza weiterwandern.

    Ich habe wirklich lange gezweifelt, ob es die richtige Entscheidung ist, hier meiner Wanderung auf dem GR7 ein Ende zu setzen. Die Thermalquelle hat sich jedoch als würdiger Abschluss herausgestellt und so bin ich mehr als froh über dieses tolle Ende meiner Wanderung!

    Am Abend schnappe ich mir noch einen Bus nach Guadix, wo ich erst mal gut und hoffentlich lange schlafen werde :)

    heute: 25,2 km, 444 hm
    gesamt: 747,3 km, 23.771 hm
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  • Guadix

    29–30 апр. 2024, Испания ⋅ ☁️ 13 °C

    Während es weiter vor sich hin regnet, setzt mich der Bus in Guadix ab und ich finde mich wieder in einem Städtchen, dass durchaus Potential zeigt. Zunächst komme ich aber unter in einer kleinen Unterkunft, dessen Besitzer Gabriel eine unglaubliche Freundlichkeit ausstrahlt und seiner Bleibe eine gemütlichen Atmosphäre gibt.

    Am ersten Abend heißt es einfach nur Schlafen, denn ich bin wirklich absolut erledigt 😴
    Der zweite Tag erstrahlt im Sonnenschein und zieht ein paar Wolken mit sich, aber immerhin bleibt der Regen aus. Ich erkunde die Stadt zunächst ziellos, komme aber schnell an der Catedral de la Encarnación vorbei - die Kathedrale der Menschlichkeit also. So so! Mit Granada kann sie zwar nicht mithalten, der Vergleich ist zugegeben aber auch nicht fair. Dafür ist der Ausblick am Glockenturm großartig. Ich sehe nicht nur eine maurische Festung, sondern viel interessanter, gleich angrenzend der Stadt gibt es jede Menge zerklüfteter Felsformationen. Schnell steht fest, da muss ich hin!

    Ich passiere die leider geschlossene Festung (Dauerbaustelle) und stoße auf das Barrio de Cuevas - das Höhenviertel. Und wirklich, in Guadix gibt es mehr als 2.000 Höhen in denen 4.500 Menschen leben! Hier befindet sich somit Europas größtes Wohnhöhlenviertel. Dabei haben sich die Einwohner vor Jahrhunderten Hohlräume in die aus Lehm und Ton bestehenden Felsen gegraben und gekratzt. Die Höhlen sind oftmals mehrstöckig und haben allesamt einen Schornstein, der aus dem Felsen ragt. So nebenbei, kann man auch einfach auf dem „Dach“ rumlatschen. „Surreal“ beschreibt es wohl am Besten.

    Als surreal kann man auch die Felsformationen bezeichnen, die ich bereits vom Glockenturm gesichtet habe. Ich suche mir meinen Weg zwischen den Felsen hindurch und klettere an einigen Stellen nach oben. Die Tonerde ist bröckelig und gibt alles andere als Halt. So ganz sicher ist die Nummer nicht, ich gebe es zu, aber immerhin kann ich mal meine Boulderkünste unter Beweis stellen 😏
    Oben angekommen findet sich tatsächlich eine fast ebene Fläche, wo Pferde grasen dürfen und somit auch ein Weg zurück in die Stadt. Der Blick auf die Felsen erinnert stark an einige Western, die auch in der Nähe gedreht wurden. Definitiv ein feiner Abstecher, der sich für mich ausgezahlt hat!
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    Окончание поездки
    1 мая 2024 г.