• Sabine E
  • Thomas Flasche

Drei Monate Frühling?

Reisen, ohne gleich ans heimfahren zu denken: Wir sind drei Monate unterwegs in Frankreich und Island - und irgendwo dazwischen! Läs mer
  • Carcasonne

    15 april 2024, Frankrike ⋅ 🌬 19 °C

    Wer kennt's? 😊
    Gespielt habe ich Carcassonne noch nicht, aber das würde ich jetzt sicher mit ganz vielen Bildern im Kopf tun.
    Das war eine beeindruckende kleine Zeitreise heute und die Serienliebhaber unter euch dürfen ein Mal raten, welche Melodie mir in den Sinn kam, als wir auf die Stadtmauern zuliefen.Läs mer

  • Einfach mal Pause machen!

    16 april 2024, Frankrike ⋅ ☁️ 11 °C

    Zwischendurch braucht es auch mal Zeit (und Wein), um die ganz vielen Eindrücke zu verarbeiten. 💚

  • Neustart in den Pyrenäen

    20 april 2024, Frankrike ⋅ ☀️ 16 °C

    Nein, das Auto ist nicht kaputt, wir sind nicht verschollen und die Kamera würde ich nie gegen Rotwein und Käse tauschen. 😊

    So ein Reisetag ist immer ganz schön voll gepackt- mit Erlebnissen und allerlei Alltagskram. Um die ganzen Eindrücke der letzten Wochen "ankommen" zu lassen und auch einfach mal ein paar Dinge zu erledigen, brauchte es eine kleine Pause. Jetzt ist die Festplatte bereinigt und kann weiter beschrieben werden, würde der Informatiker vielleicht sagen.

    Wir sind im Valle d'Ossau in den Pyrenäen und haben hier erstmal die Seele baumeln lassen.
    Thomas hat das bei einer Wanderung im Nebel à la Caspar David Friedrich gemacht, ich bei einem guten Buch. Thomas hat unterwegs fast seine Schuhsohle verloren, während ich mich hier mit einem Rotkehlchen angefreundet habe - Menschen gibt es hier auf dem Campingplatz erstmal so gut wie gar nicht (- kein Wunder bei Regen und Kälte).

    Am zweiten Tag sammelten wir bei einer kleinen Rundfahrt durch das Tal und hinauf zu den schneebedeckten Gipfeln Eindrücke unserer Umgebung. Der Himmel war noch immer wolkenverhangen, die Stimmung auf ihre Art magisch. Zwei kleine Eigenheiten der Pyrenäen, die uns begegnen:

    1. In anderen Gegenden gibt es Weinstraßen, hier gibt es die "route de frommage" - die Käseroute.

    2. Wir sind in einem Gebirge, in dem man gleichzeitig Palmen und schneebedeckte Berggipfel sehen kann.

    Seit gestern ist nun auch die Sonne wieder da. Der Bergschuh war noch beim besohlen, also wählten wir eine 'Turnschuhwanderung', die nicht weniger herausfordernd war. Über 700 Höhenmeter schlängelten wir uns am Rande des Tales hinauf und genossen den Weitblick zu unseren Füßen. Oben angekommen, wurden wir von einem großen eindrücklichen Geier umkreist und in Augenschein genommen. Zwischendurch hatte ich mal das Gefühl, dass jede Wandergruppe ihren eigenen Geier hatte, aber davon gibt es in den Pyrenäen wohl auch einige. Über uns segelte vermutlich der Gänsegeier, der eine Spannweite von bis zu 2,80 m erreichen kann. Zu seinem Bedauern haben wir es aber wieder ins Tal geschafft.... und für die nächste Wanderung stehen nun auch die Bergschuhe wieder parat!
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  • Pyrenäen - dem Himmel ganz nah

    21 april 2024, Frankrike ⋅ ☀️ 10 °C

    Heute einfach nur mal Bilder schauen... was soll man dazu auch sagen: Es war unglaublich schön!

  • Baskenland - ein flüchtiger Blick

    22 april 2024, Frankrike ⋅ 🌬 12 °C

    Auf der Weiterfahrt zum Atlantik begegnen uns in der grünen Berglandschaft die weiß roten Häuser, die typisch sind für das französische Baskenland. Jedes Dorf scheint sich herausgeputzt zu haben und die Postkartenmotive rauschen nur so an uns vorbei.
    Die baskische Sprache konnten wir vorab bei einem kleinen Dorffest hören, gesungen von drei Frauen und dem Männerchor Paz Aban. In Spanien und Frankreich wird sie noch von etwa 900 000 Menschen gesprochen und gepflegt - sprachwissenschaftlich scheint Basque mit keiner anderen Sprache verwandt zu sein.
    Passend zu dem roten Holz der Häuser wird in der Region scharfer Paprika angebaut und an den leuchtend weißen Häuserwänden getrocknet. Paprika begegnet uns jedoch hier im Frühling nicht, dafür aber unzählige Jakobspilger, die in Saint-Jean-Pied-de-Port unterwegs sind und sich mit Regenkleidung ausstatten. Das sind die Vorzeichen für das Wetter der nächsten Tage.
    In Saint-Jean de Luz sehen wir den Atlantik aber nochmal blau in der Sonne leuchten. Die Küste ist wild, die Sandstrände sind lang und weich an den Füßen. Die einen laufen mit Wollmütze und Windjacke über den Strand, während andere entspannt in den kalten Wellen sitzen.
    Der nächste Morgen begrüßt uns wie erwartet mit Regen. Also vertreiben wir uns die Zeit im Ozeaneum in Biarritz und freuen uns darauf, die nächsten Tage ein Dach über den Kopf zu haben.
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  • Landidyll

    23 april 2024, Frankrike ⋅ ☁️ 14 °C

    Ein bisschen aus der Zeit fallen - so verbrachten wir ein paar Tage (und lange Abende) in dem kleinen Dorf Cambes an der Garonne. Im vergangenen Jahr haben wir Carsten auf einer Hochzeit (wieder)getroffen - nachdem er und Thomas sich bestimmt 20 Jahre lang nicht gesehen haben. Da ist es doch ganz naheliegend, ihn und seine Familie in Frankreich zu besuchen!

    Ankommen und sich gleich zu Hause fühlen - das wird uns hier leicht gemacht. Im Garten laufen die Hühner herum, das Kätzchen Olive kuschelt sich entspannt ans Bein, das Gästezimmer ist vorbereitet und das Bier kalt gestellt.
    Schöne Gespräche über die Leichtigkeit des Seins, französisches "savoir vivre" am Kaminfeuer, Spaziergänge und gutes Essen (jede Menge Essen!) - all das versüßt uns die Tage. Carsten schafft es mit Leichtigkeit und einem zufriedenen Lächeln, sein Lebensgefühl zu vermitteln.

    Ein besonderes Highlight ist der Besuch in Julies Atelier/Werkstatt. Seit zwei Jahren baut sie ein Unternehmen auf und bietet Firmen an, Plastikabfälle, die ihren Weg nicht in den normalen Recyclingkreislauf finden, zu verwerten. Sie presst daraus große Platten, die zum einen spannend aussehen und zum anderen vielseitig eingesetzt werden können. So kann zum Beispiel aus den blau-gelben Ikeataschen ein neues Regal oder eine Wanduhr entstehen, ganz nach den Wünschen der Auftraggeber.
    In dem Projekt steckt sehr viel Herz, Zeit und Arbeit - all das, was gute Ideen zum wachsen brauchen.

    Wir sind dankbar für die gemeinsam verbrachte Zeit und die vielen Eindrücke, die wir mitnehmen auf unsere weitere Reise.
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  • Altstadt von Bordeaux

    26 april 2024, Frankrike ⋅ ☁️ 17 °C

    Was in Bordeux schnell auffällt, ist eine gewisse Ruhe und Gelassenheit. In der Altstadt fahren nur wenige Autos, die Plätze und Promenaden sind den Fußgängern, Fahrradfahrern und Straßenbahnen vorbehalten. Geparkt wird in den zahlreichen versteckten Tiefgaragen oder außerhalb auf einem der günstigen P+R Plätze. Bordeaux ist eine Stadt, in der die Straßenbahnfahrerin bei Schichtwechsel ihre Kunden begrüßt und viele Menschen ein Lächeln parat haben.

    In den kleinen Gassen kann man sich wunderbar verlieren, um irgendwann am Ufer der Garonne wieder aufzutauchen. Dort schaut man erstmal, welchen Wasserstand der Fluss hat, der durch die Gezeiten des Atlantiks beeinflusst ist. Bei Ebbe sieht man am Ufer das alte Schiffswrack liegen. In den Sommermonaten kommt das Wasser bei Flut mit einer großen Welle zurück, auf der man tatsächlich den Fluss entlang surfen kann.

    Jedes Altstadtviertel hat seinen eigenen Charakter. Wir starten den Tag in Capucins-Victoire - bunt, quirlig, geprägt von verschiedensten Kulturen. So findet man neben dem veganen Café die Patisserie für Baklava und andere orientalische Spezialitäten - und ein paar Ecken weiter das Geschäft für afrikanische Mode. Weiter geht's nach Saint- Pierre, wo man das ein oder andere touristische Highlight entdecken und sich auf der Shoppingmeile in den nie enden wollenden Strom von Menschen einreihen kann. Eine Louis Vuitton-Tasche gefällig? Hier findest Du sie - und auch Primark ist gleich um die Ecke.
    Entspannter geht es da im Quartier des Chartrons zu. Kleine bunte Läden reihen sich hier aneinander, individuell und einladend. Neben dem Bäcker und Gemüsehändler findet man Antiquitäten oder Designstücke der lokalen Kreativen.
    Auf seinen Streifzügen landet man immer wieder auf einem der belebten Plätze, die von Bars, Cafés und Restaurants umgeben sind, und zum Bleiben einladen.
    So wäre es an einem idealen Tag. Für uns hält Bordeaux aber noch ein bisschen mehr bereit: nämlich jede Menge Regen!
    Nun ja, bei einem guten Abendessen kann man die nassen Füße schnell vergessen. Auf Empfehlung gehen wir in ein kleines Restaurant, das wir erstmal leer vorfinden. Ach ja, wir sind 19:00 Uhr da und damit mal wieder viel zu zeitig für das französische Abendessen! Zum Glück bekommen wir noch zwei Plätze, denn alles ist reserviert.
    Wir sitzen am Tresen und schauen den gut gelaunten Köchen bei ihrer Arbeit zu. Die Speisekarte ist klein, Beilagen kommen alle aus dem selben Topf und der google- Übersetzer ist keine große Hilfe bei der Essensauswahl. Da kann doch eigentlich nichts schief gehen!
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  • Darwin Eco-système

    26 april 2024, Frankrike ⋅ ☁️ 14 °C

    In vielen Großstädten gibt es eigene, ganz individuelle 'Ökosysteme' für Kreative, Idealisten und Visionäre, geprägt von Lebendigkeit, eigenen Regeln und Raum, der zu Gedankenspielen einlädt- so auch dieser Ort. Das Darwin Eco-sytème befindet sich auf einem alten Kasernengelände und vereint dort urbane Kultur, alternatives Leben, Kunst, Sport und Kommerz. Shops mit nachhaltig produzierten Waren findet man genauso wie eine große Skaterhalle und eine Schokoladenmanufaktur. Auf gemütlichen Sofas trinkt man das eigens gebraute Bier und lässt es sich gut gehen.
    Wenn man nach der kleinen Alltagsflucht am Ufer der Garonne entlang läuft, schaut man links auf ein modernes Stadtviertel und teils interessante Architektur. Das urbane Experiment Darwin fügt sich hier gut ein und bildet einen interessanten Kontrast zur Altstadt auf der anderen Uferseite.
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  • Französisches Markttreiben

    28 april 2024, Frankrike ⋅ ☀️ 12 °C

    Wenn Dir Menschen mit leeren Taschen oder einem prall gefüllten Rollwagen entgegen kommen, dann weißt Du: Es ist Markttag. Der wöchentliche Einkauf auf dem Markt scheint zum Leben der Franzosen zu gehören wie der Wein zum Essen. Manche Märkte verteilen sich in der gesamten Stadt, andere findet man an zentralen Plätzen, umringt von Cafés und Restaurants. Du hast also die Wahl: entweder Du schaust Dir das bunte Treiben von draußen an, mit einem Espresso in der Hand oder du bist mittendrin im Getümmel. Überall wirst Du den Mann hören, der lautstark seine Kiwis anpreist. Auch in den Markthallen stehen die Menschen in langen Schlangen bei ihrem Lieblingshändler oder trinken ein Gläschen Wein an einem der vielen Stände. Überhaupt gibt es hier immer wieder regionale Spezialitäten in bester Frische zu entdecken. Deshalb verdient der Markt ein Kapitel für sich.

    Am Place Canteloup in Bordeaux geht das Getümmel am nächsten Tag auf einem Trödelmarkt weiter. Die Stimmung ist etwas ruhiger, die Cafés sind am Morgen voller Männer, es ist Sonntag. Es wird allerlei Krimskrams geboten, Käufer finden sich trotzdem.

    Ganz anders präsentiert sich der Antiquitätenmarkt am Place des Quinconces. Wenn man hier einen der zahlreichen Bretterbuden betritt, hat man das Gefühl, eine kleine Zeitreise zu machen. So steht man plötzlich gefühlt in einem komplett eingerichteten Wohnzimmer, möchte im Sessel versinken und eines der alten Bücher zur Hand nehmen. Auch den Händlern scheint es nicht anders zu gehen. Zur Mittagspause werden die großen Tische schön eingegedeckt, die eigentlich verkauft werden wollen. Draußen strömen ja sowieso keine Kunden vorbei, nur das Wasser vom letzten Gewitter. Da kann man es sich auch gemütlich machen.
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  • Das Tal der Schlösser

    28 april 2024, Frankrike ⋅ ⛅ 16 °C

    Wir haben einen großen Sprung gemacht und befinden uns jetzt an der Loire - im Tal der Schlösser. Am Zeltplatz werden wir diesmal von einem Eichhörnchen begrüßt.

    Heute verspricht uns der Wetterbericht einen regenfreien Tag. Den nutzen wir für eine ca. 40 km lange Fahrradtour - mit den typischen Leihrädern war das eine Herausforderung für sich. Belohnt wurden wir mit toller Landschaft, schönen Dörfern und dem Château Montpoupon.Läs mer

  • Landpartie

    30 april 2024, Frankrike ⋅ ☁️ 18 °C

    Der Himmel hängt voller schwerer Wolken und wir wissen am Morgen noch nicht, dass der Tag regenfrei bleiben wird. Wir setzen uns also ins Auto und fahren los. Das erste Ziel ist das Gartendörfchen Chédigny. Prachtvoll präsentiert es sich in voller Blüte. Chédigny ist vor allem für seine Rosen bekannt, die dort an jeder Hauswand erblühen. Es ist wirklich wunderschön! Nur etwas befremdlich finde ich, dass uns fast niemand begegnet. Dadurch wirkt das Dörfchen eher wie ein herausgeputztes Freiluftmuseum. Wir können trotzdem den Blumenduft und die schönen Bilder und Farben genießen.

    Danach führt unser Weg zum Château Chambord. Wir besuchen das größte Schloss im Loiretal und staunen über die Ausmaße. Noch mehr staunen wir, als wir lesen, dass König Franz I. das Schloss in großer Erwartung als Jagd- und Prunkschloss bauen ließ, sich dort aber in seinem Leben nur einige wenige Wochen aufhielt. Auch sonst stand das Schloss mehr leer, als dass es genutzt wurde. Ein späterer Eigentümer ließ wohl 100 Rehe per Schiff über Hamburg und Paris aus Torgau in den Schlosspark übersenden. Die Geschichte des Châteaus liest sich zum Teil wie eine Münchhauseniade (das Wort habe ich gerade als Synonym für Lügengeschichte gefunden). Immerhin glaubt man, dass Leonardo da Vinci an der Bauplanung beteiligt war. So bekommt Chambord noch ein bisschen mehr Glanz.
    Das umliegende Dörfchen hat übrigens 95 Einwohner. Auf eine davon konnte ich einen Blick erhaschen: Die alte Dame stand mit zerzausten Haaren, dicker Brille, Pantoffeln und Kittelschürze an ihrer Tür und grinste selig das Schloss an. Und ich dachte nur: Wow, diesen Ausblick hat sie jedes Mal, wenn sie die Tür aufmacht.
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  • Auf den Spuren Leonardos

    1 maj 2024, Frankrike ⋅ 🌧 14 °C

    Der Regen, der eigentlich für gestern angekündigt war, kommt heute - und begleitet uns durch den gesamten Tag. Was macht man bei so einem Wetter? Natürlich noch mehr Schlösser anschauen! Wir fahren zum Château Chenonceau, ein weiteres touristisches Highlight des Loiretals, das ganz in unserer Nähe ist.
    Hier ist von Nebensaison nichts zu spüren und viele andere Menschen wollen ihren Regentag hier verbringen. Mit Highlights verhält es sich nun mal so, dass man sie nie für sich allein hat. Anders war das bei unserer Fahrradtour im Château de Montpoupon. Dort waren wir fast allein und konnten ungestört in das Schlossleben eintauchen und die verschiedensten Aspekte des adligen Daseins kennenlernen.

    Zurück zu Chenonceau:
    Wir entscheiden uns gegen Massentourismus und fahren weiter nach Amboise. Dort wählen wir einmal mehr ein kleineres Ziel: das Château du Clos Lucé. Das Schlösschen aus roten Ziegeln und Tuffstein kommt eher unauffällig daher, beeindruckt uns mit seinen Inhalten aber umso mehr. An diesem Ort hat Leonardo da Vinci seine letzten Lebensjahre verbracht.
    Ihm wurde hier ein sehr lebendiges Denkmal gesetzt. Wir gewinnen nicht nur einen Einblick in seine Wohnräume und Ateliers, sondern auch in seine Gedankenwelt. Im Schlosspark verteilt finden sich zahlreiche Nachbauten seiner Erfindungen und Brückenkonstruktionen, umgeben von schönster Natur. Hier möchte man den Regen ignorieren und einfach alles sehen.
    In der Galerie tauchen wir ein in seine Ideen zu Architektur und Stadtplanung. Danach sitzen wir in einem Raum und sind in einer immersiven Ausstellung von seinen Gemälden umgeben, befinden uns zum Teil sogar mittendrin in der Kunst. Mit wirkungsvollen Zitaten und intelligenter Darstellung wird Leonardos Schöpfungsprozess und sein grandioser Einsatz gestalterischer Mittel aufgezeigt.

    Nachdem man den Raum mit vielen frischen Eindrücken verlässt, wird man im Museumsshop mit einem gewissen Stolz in der Stimme gefragt, ob es uns gefallen hat. Unser Urteil lasse ich hier mal offen und schließe mit einem Zitat da Vincis ab, das ich sehr schön finde: " Sieh das Licht an und betrachte seine Schönheit. Schlag die Augen zu und wieder auf und sieh es erneut an. Was du von ihm siehst, war vorher nicht, und was von ihm war, ist nicht mehr."

    ... und noch ein kleiner Auftrag an mich selbst, in Anbetracht des Wetters: "Beachte auf den Straßen, wenn es Abend wird und das Wetter schlecht ist, die Gesichter von Männern und Frauen, wie viel Anmut und Sanftheit man auf ihnen sieht."
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  • Amboise

    2 maj 2024, Frankrike ⋅ ☁️ 15 °C

    Bummelei in Amboise an der Loire

  • Treiben lassen

    3 maj 2024, Frankrike ⋅ ☁️ 14 °C

    Wir lassen uns an der Loire entlang treiben und lassen das Wetter unsere Pläne machen. Wir fahren nicht weit bis nach Bréhémont, ein kleines Örtchen direkt an der Loire. Beim herumspazieren kommt die Sonne raus, also bleiben wir kurzerhand. Abends sitzen wir draußen mit einem Bier und tanken Wärme. Optimistisch machen wir Pläne für eine Fahrradtour am nächsten Tag.Läs mer

  • Pläne? Wetter!

    4 maj 2024, Frankrike ⋅ 🌧 12 °C

    Nächster Tag: Es regnet. Es soll den ganzen Tag regnen. Nichts Fahrrad! Auto! Wir entscheiden uns, weiterzufahren und schauen, was uns unterwegs begegnet.

    Vor allem begegnen uns Fahrradfahrer, die einen lächelnd, die anderen zerknirscht Wind und Wasser trotzend. Bestimmt haben sie sich ihre Tour an der Loire auch etwas anders vorgestellt. Wir sehen sogar zwei Kajaks auf dem Fluss, der bis über die Ufer hinaus mit Wasser gefüllt ist. Die Loire ist sehr breit und behäbig. Immer wieder tauchen kleine und größere Inseln auf, manchmal schauen nur noch die Bäume aus dem Wasser.

    Wir halten in dem charmanten kleinen Dorf Candes und entdecken dort zufällig eine recht bedeutende Kirche. Sie ist dem heiligen Sankt Martin gewidmet, an dessen Geschichte wir uns jedes Jahr am 11.11. erinnern, indem wir zwar nicht den Mantel, aber das Brot mit unseren Freunden teilen. Er starb wohl 397 als Bischof von Tours in einem stattlichen Alter von 81 Jahren genau an diesem Ort.
    Auch hier gibt es ein Schlösschen, das mit einem etwas anderem Konzept aufwarten kann: Es ist ein Hotel, soweit erstmal nicht der Rede wert. Auf dem Gelände des Schlossparkes aber treffen sich jedes Jahr verschiedenste Streetart-Künstler und gestalten eine Open-Air Ausstellung im Park.

    So trifft im beschaulichen 185 Seelen-Dörfchen Candes der heilige Sankt Martin auf zeitgenössiche Kunst- und das bei Dauerregen und Kaffee!
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  • Apropos Schlösser!

    4 maj 2024, Frankrike ⋅ ☁️ 14 °C

    Das Wort Schlösser fiel ja nun schon des Öfteren. Kein Wunder, denn das Loiretal ist voll davon. Es ist die Rede von über 300 (manchmal auch 400) Schlössern - davon sind ca. 100 öffentlich.
    Zu Zeiten des hundertjährigen Krieges war die Loire die natürliche Grenze zwischen Frankreich und von England besetzten Gebieten. Natürlich braucht es da Festungen zur Absicherung der eigenen Interessen. Diese verfielen nach dem Krieg, wurden aber in der Renaissance vom höfischen Adel wiederbelebt. Politik wurde im 15./16. Jahrhundert hier im Loiretal gemacht - bei der Jagd oder bei überschwenglichen Festen.

    Als Besucher kann man hier schnell in einen Schlösserwahn verfallen. Zufällig scheinen wir eine ganz gute Balance zu finden und können auch gut Nein sagen (das ist am Ende gar nicht so schwer, wenn man bedenkt, dass der Eintritt im Schnitt um die 15 Euro kostet).
    Heute entdecken wir mit dem Château la Mothe Chandeniers (wieder eher zufällig) doch nochmal etwas ganz anderes.
    Das Schloss, umgeben von einem breiten mit Wasser gefüllten Burggraben ist nur noch eine Hülle - ausgebrannt, verfallen, von der Natur zurück erobert. In einer einmaligen Crowdfundingkampagne wurde es gekauft, um es vor dem weiteren Verfall zu bewahren. Es wurden über 2 Mio. Euro gesammelt und man kann sagen, dass 27910 Menschen aus 115 Ländern das Schloss gemeinsam kauften, um es zu retten.
    Die hier entstandene Biodiversität wird als eigener Wert geschätzt und erhalten, es werden nur die nötigsten Maßnahmen im Einklang mit der Natur durchgeführt. Bei unserem Rundgang fällt mir sofort die Vielfalt an Vogelstimmen auf, die ich hier höre. Menschenstimmen hört man dafür nicht so viele wie an anderen, bekannteren Orten. Hier passt dann auch irgendwie das Plätschern des Regens her.
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  • Troglodyten und Lindy Hop

    5 maj 2024, Frankrike ⋅ 🌧 14 °C

    Es regnet, Überraschung! Die erste Stimme, die mir am Morgen, noch im Bett liegend, begegnet, erzählt, dass der Campingplatz eventuell am Nachmittag evakuiert werden muss. Hochwassergefahr. Er liegt direkt an der Loire und ein Nebenflüsschen hat sich schon längst zur Sumpflandschaft ausgeweitet. Naja, wir wollen sowieso weiter... dem Regen entfliehen..... vielleicht.

    Wir machen noch einen Zwischenstopp, um uns ein besonderes Troglodyten-Dorf anzuschauen.
    Die Häuser bestehen in Frankreich mancherorts aus Tuffstein, der direkt in der Umgebung abgetragen wurde. Dadurch entstanden viele Höhlen und sogar ganze Höhlensysteme, die dann wiederum als Wohnraum genutzt wurden.
    Man sieht diese Höhlen überall im Loiretal. Sie werden als Weinkeller genutzt oder in die Häuser integriert, in manch anderen werden Champignons gezüchtet.

    Das kleine Höhlendorf, das wir uns anschauen, wurde nach und nach von einem polnischen Bildhauer gekauft und neu in Szene gesetzt. Es ist eine ganz eigene Erfahrung, durch die Gänge zu laufen, die man auf einem Bild oder Video nicht festhalten kann. Auf der Wandoberfläche sieht man die gleichmäßigen Spuren des Meißels. Überall entdeckt man neue Muster und Formen, die der Künstler aus dem Stein heraus gearbeitet hat. Die Räume laden dazu ein, mit seiner Stimme zu experimentieren und sich vom Wiederhall des eigenen Lachens verwirren zu lassen (es scheint immer woanders herzukommen). Wir haben auf jeden Fall viel Spaß

    Genauso lustig gestaltet sich unser Abend. In der Bretagne erwarten uns petite Marie, Gaëtan und ihr Sohn Bastien - was für ein schönes Wiedersehen! Wir treffen bei einem kleinen Swing-Festival eines lokalen Tanzvereins auf die drei. Gaëtan sorgt 2 Stunden lang mit seiner Band für gute Laune und Tanzmusik.
    Lindy Hop bedeutet hüpfende Füße, Wirbelei und Lebensfreude. Das soziale Miteinander fühlt sich sehr lebendig an und auch wir sind schnell integriert. Da wird gern mal dies und jenes erklärt oder man swingt einfach gleich mal gemeinsam los - erste Lektion: nicht auf die Füße achten - move your body up and down, keep your hands up, push and pull! Natürlich vesuchen wir auch die ersten Grundschritte, noch sehr zögerlich.
    Den Abend lassen wir dann bei Marie ausklingen, mit Bilderbüchern und Fachsimpelei.
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  • Über uns die Sonne, vor uns das Meer

    6 maj 2024, Frankrike ⋅ 🌙 14 °C

    Wir suchen die Ruhe und fahren nicht weit. Den Tag verbringen wir mit Spazieren und dem unglaublichen Wolkenspiel am Himmel. Wir entdecken einen Glitzerfunkelstrand! Wenn die Sonne scheint, dann funkelt es wie in einem DEFA Märchenfilm - sagt Thomas. Als die Flut kommt, ist der Glitzerstrand erstmal weg.

    Die Nacht werden wir auf einem Campingplatz vebringen, den wir für uns haben, da er eigentlich nicht geöffnet ist. Das fühlt sich ein bisschen skurril an, zumal wir hier von alten Bunkern umgeben sind. Ein bisschen Endzeitstimmung gefällig!?
    Vom Auto aus kann man das Meer sehen. Gerade sitzen wir auf einer Bank an der Küste, haben das Abendlicht und unseren ersten bretonischen Cidre genossen. Prost!
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  • Entschleunigen mit den Gezeiten

    7 maj 2024, Frankrike ⋅ 🌙 16 °C

    Wir stehen mit der Ebbe auf und gehen mit ihr schlafen. Zwischendurch schauen wir zu, wie die Flut kommt. Was für eine spannende Welt sich bei Ebbe offenbart! Mehr gibt es heute nicht zu erzählen - außer, dass das Meer unter einem blauen Himmel viel strahlender ist und Gitarrenklänge wunderbar zum Wellenrauschen passen.Läs mer

  • Darf es noch etwas Meer sein?

    8 maj 2024, Frankrike ⋅ ⛅ 17 °C

    Wir sitzen hinter der Düne und schauen zu, wie das Meer verschwindet, wieder einmal, natürlich mit einem Cidre in der Hand.
    Der glitzernde Sandstrand ist hier kilometerlang. Nachdem uns der Campingplatzbesitzer dann doch freundlich weggeschickt hat, verbringen wir nun den zweiten Abend an der Düne und genießen die Ruhe des Augenblicks.
    Wir stehen einsam auf einem Parkplatz, hinter der Hecke sieht man die unzähligen weißen Dächer der Wohnmobile. Da schauen nur die Satellitenschüsseln aufs Meer.

    Es ist Feiertag in Frankreich.
    Als wir aufstehen, kommen uns die ersten Franzosen mit Gummistiefeln und Eimer entgegen. Sonst gehört das Wattenmeer den Vögeln, doch heute gehört es den Bretonen! Sie suchen Muscheln, Seespinnen und mehr. Wir suchen lieber Marie, mit der wir einen entspannten Vormittag verbringen.

    Am Nachmittag setzen wir mit der Bootsfähre über nach Port-Louis und bummeln durch den kleinen Ort. Wir staunen über die starke Strömung, mit der die Flut auf das Land zufließt.

    Zurück in Gâvres gehen wir nun auch schon zum zweiten Mal in die Taverne. Wiederholungen sind schön, wenn man so lange unterwegs ist. Man wird wie ein Bekannter begrüßt, fühlt sich angekommen, kennt sich ein bisschen aus.
    Hier lernen dann auch wir die Seespinne kennen, die eigentlich mehr Krabbentier als Spinne ist. Auf dem Teller sieht sie etwas ungewohnt aus und das Essen dauert gern mal über eine Stunde. Zum Glück habe ich am Abend zuvor zugeschaut, wie man das macht. In den ersten Minuten schaut mir der Koch noch zu und will bestimmt wissen, wie ich mich anstelle. Zum Glück verliert er schnell das Interesse. Das werte ich in diesem Fall mal als Anerkennung. Irgendwann schaut mir nur noch Thomas zu, der ja schließlich nach ca. 12 Minuten fertig ist mit essen.
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  • Bretagne in a nutshell

    9 maj 2024, Frankrike ⋅ ☀️ 16 °C

    Die Fähre nach Island lenkt bereits unsere weitere Planung. So können wir auch in der Bretagne nur ein paar Eindrücke sammeln bevor wir weiterziehen müssen. Nach den letzten Tagen bin ich mir sicher: Ich war zwar nicht das erste, aber auch nicht das letzte Mal hier. Es gibt hier einen 2000 km langen Küstenwanderweg, der mit wunderschöner Landschaft lockt und gewandert werden möchte. Einen kleinen Teil davon haben wir heute am Cap d'Erquy bewundert.
    Die Franzosen sind gerade selbst alle auf Reisen mit ihren Wohnmobilen - die Massen haben uns erstmal etwas schweigsam gemacht. Nach einer kleinen Runde haben wir mit wenig Hoffnung den Campingplatz aufgesucht und uns dort in alte Zeiten zurück versetzt gefühlt - keine Schranke, keine Anmeldung, keine Toiletten und jeder steht, wie er will. Am Morgen kommt jemand und kassiert 5 Euro. Platz gab es genug, da die meisten wohl doch nur die schönen Sandstrände und Badebuchten besuchen.
    Am Abend ziehen wir vor Sonnenuntergang nochmal los und laufen die 4 km bis zum Leuchtturm. Die atemberaubende Landschaft haben wir dabei fast für uns allein. Diese Ausblicke schaffen es auf jeden Fall in die TOP 3 der bisherigen Reiseerlebnisse.
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  • Fort la Latte, Dinan und gutes timing

    10 maj 2024, Frankrike ⋅ ☁️ 24 °C

    Auch heute endet der Tag wieder voller wundervoller Bilder und Eindrücke. Wir fahren noch ein Stück an der Küste entlang zum Fort la Latte. Dort warten schon die ersten Menschen auf Einlass. Nachdem wir den Küstenweg ein paar Meter entlang gelaufen sind, um die Burg aus der Ferne zu sehen kommen wir wieder... und stehen neben einer beachtlichen Menschenschlange, die an der Kasse wartet. Wir gehen zurück zum Parkplatz, der mittlerweile auch voll ist... und immernoch kommen Autos und Wohnmobile. Wir entdecken einen kleinen Wanderweg - und auf einmal sind wir allein. Wir drehen eine schöne Runde durch die wilde Natur, die ganz anders aussieht, als am Tag zuvor, und haben nochmal unseren ganz eigenen Blick auf das Fort la Latte.

    Wir machen einen Abstecher nach Dinan. Ich denke mir, das ist ein kleines hübsches Dorf - geht ja schnell! Am Ende verbringen wir fast drei Stunden dort. Dinan ist gar nicht so klein. Unten am Fluss befindet sich der Hafen. Über eine steile Häuserschlucht kommt man in den oberen Teil des Ortes - und man möchte jede Straße, jedes Haus sehen. Ich glaube, hier gibt es keine Ecke, die nicht irgendwie ganz toll ist. Zwischen den typisch bretonischen Steinhäusern steht altes Fachwerk, jedes Haus auf seine Art speziell. Um schiefe Bilder brauche ich mir hier keine Sorgen zu machen - keines der Häuser steht gerade. Selbst der Turm, der das Städtchen überragt, neigt sich gleichzeitig in mindestens zwei verschiedene Richtungen - als hätten die Erbauer mittendrin versucht, ihren Fehler zu korrigieren. In jedem zweiten Haus findet man ein Café oder eine kleine Galerie. Allein hier könnte man es ein paar Tage aushalten.
    Die Zeit rennt davon und wir hoffen für diese Nacht auf einen Zeltplatz mit Wasser (der Abwasch vom vorigen Tag wartet). Also müssen wir weiter - das Ziel war ja eigentlich sowieso ein ganz anderes (naja, morgen dann).
    Am Zeltplatz werden wir unglaublich freundlich begrüßt - und ergattern den letzten Platz.
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  • Tourist sein ist mitunter stressig

    11 maj 2024, Frankrike ⋅ ☀️ 20 °C

    Unser heutiges Campingplatztier ist ein Huhn, welches uns zum Frühstück regelrecht anbettelt. Soweit, so entspannt.
    Mit der Entspannung ist es aber auch bald vorbei, denn heute geht es zu einem der großen Touristenhighlights Frankreichs: Le Mont-Saint-Michel.
    Vielleicht kennst Du ja schon das Bild von der markanten Insel mit dem charakteristischen Turm der Abtei und dem umliegenden Dörfchen (das übrigens 25 Einwohner hat)!?

    Früher war le Mont-Saint-Michel tatsächlich nur bei Ebbe erreichbar. Durch den Bau eines Dammes ist die Umgebung über Jahrzehnte hinweg so versandet, dass die Insel aktuell nur noch an ca. 70 Tagen im Jahr von Wasser umgeben ist. Der Damm wurde beseitigt, um die Versandung rückgängig zu machen. Mittlerweile führt ein ca. 2 km langer Steg bis an das Stadttor heran und lässt im Jahr über 2 Millionen Touristen hineinströmen in das kleine Juwel.

    Mont-Saint-Michel war in seiner Geschichte eine bedeutende Abtei, Pilgerort, eine fast verlassene Insel und eines der berüchtigsten Gefängnisse Frankreichs.

    Heute ist hier schon allein das Parken eine logistische Meisterleistung, die einiges an Personal erfordert. Unser vorab gebuchtes Zeitfenster für den Besuch der Abtei verursacht Zeitdruck und nimmt schon vorab die Leichtigkeit, um das alles mit etwas Abstand und Ruhe zu betrachten.
    Rückblickend würde ich sagen, dass dieses Juwel eher von außen glänzt. Vielleicht konnte ich den Glanz aber auch einfach nicht wahrnehmen inmitten der Massen. Wie Thomas so schön sagte: Ich wünschte uns 5 Tage in die Vergangenheit zurück, als die Franzosen noch keinen Urlaub hatten.

    Überrascht stellen wir fest, dass wir mit unserem Besuch der Abtei die Bretagne schon verlassen haben. Willkommen in der Normandie! Wir suchen uns einen Campingplatz am Strand, müssen insgesamt 4 Plätze ansteuern, bis wir eine Parzelle ergattern. Auch am Strand tummeln sich unzählige Urlauber.

    Wie entspannt das Reisen in der Nebensaison war, fällt erst mit diesem Kontrast wirklich auf. Jetzt fühlt man sich wie einer unter vielen, wie ein Tourist eben. Das wäre auf Dauer ganz schön anstrengend. Aber vielleicht ist ja ab morgen Abend wieder Nebensaison!
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  • Honfleur

    12 maj 2024, Frankrike ⋅ ☁️ 24 °C

    Das mit den kurzen Zwischenstopps ist so eine Sache. Wenn sie so schön sind, dass man jeden Winkel entdecken möchte, dann freut man sich, sie gesehen zu haben und ist gleichzeitig traurig, dass man weiter muss.
    Honfleur war wieder so ein unerwartetes Highlight.
    Rund um ein kleines Hafenbecken ragen die schmalen Häuser in den blauen Himmel und spiegeln sich im Wasser. Man weiß mal wieder nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Fachwerk reiht sich in den Gassen aneinander und überall gibt es Geschäfte und Galerien - so viele Galerien! Das mag damit zusammenhängen, dass Honfleur ein Treffpunkt bekannter Künstler wie Monet, Renoir und Cézanne war. Auch hier besteht der kreative Geist fort.
    Beindruckend ist außerdem die zweischiffige Kirche aus dem 15. Jahrhundert mit einer ganz eigenen Atmosphäre. Sie ist eine der größten Holzkirchen Frankreichs und wurde nach dem 100 jährigen Krieg mangels anderer Rohstoffe aus Holz gebaut. Die alte Kirche war zerstört und zudem fehlten auch noch Architekten und Handwerker. So legten die Bewohner kurzerhand selbst Hand an und bedienten sich am Fachwissen aus dem Schiffbau. Der Turm steht separat am Eingang der Kirche.

    Wie schön, wie schön, doch wir müssen gehen! Ein ordentlicher Regenguss macht den Abschied etwas leichter.
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  • Alabaster und andere Eitelkeiten

    13 maj 2024, Frankrike ⋅ ☁️ 15 °C

    Am Strand hört man hier nicht nur das Rauschen der Wellen sondern auch das Klackern der Kieselsteine und den Ruf der Möwen - wir sind in Étretat an der Alabasterküste.

    Über eine Länge von 120 km erstrecken sich die weißen Kalkfelsen entlang der Küste der Normandie und erreichen teilweise Höhen von 100 Metern. In Étretat findet man die interessantesten Felsformationen. Es überrascht wenig, dass sich auch hier Maler, Schriftsteller und Geschichtenerzähler inspiriert fühlten. Unter anderem hielten Monet und Gustave Courbet die Landschaft und das tosende Meer in ihren Bildern fest. Der französische Autor Guy de Maupassant sah in den Felsenbögen einen Elefanten, der seinen Rüssel ins Wasser hält (ich sehe sogar zwei) und andere erzählen vom französichen König, der in einer Felsnadel seine Schätze versteckte.

    Als wir ankommen, baden am Strand die Möwen und scheinen die Aussicht genauso zu genießen wie wir. Ich muss mich nicht auf die Lauer legen, um sie zu fotografieren, eher das Gegenteil ist der Fall. Sie scheinen sich an der Aufmerksamkeit zu erfreuen und bringen sich immer wieder in Pose. Eine Möwe sitzt dekorativ auf einem Stein, dreht und wendet sich. Sie hüpft hinunter, läuft ein paar Meter.... setzt sich auf einen noch schöneren Stein und schaut mich an.
    Diese Möwe ist hier nicht die einzige, der man ein wenig Eitelkeit unterstellen könnte. In so einer wundervollen Heimat kann man sich schonmal stolz präsentieren und sagen: Schaut her, bleibt doch noch ein bisschen! Die Weibchen sitzen derweil in den Felsen und brüten.... irgendwie scheint auch die Möwe einfach ein bisschen Mensch zu sein.
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