• Susann Pudschun

Grande Traversée des Alpes 2

A 28-day adventure by Susann Read more
  • Trip start
    July 28, 2025

    Das Ende wird zum Anfang

    July 28 in France ⋅ ☁️ 20 °C

    Dieses Jahr wollen wir also den GR5 abschließen und sind deshalb wieder nach Modane gereist. Um die Risiken einer Fluganreise zu vermeiden, sind wir mit der Bahn gefahren. 24 Stunden in 6 verschiedenen Zügen, erstaunlich pünktlich und doch mit kleinen Überraschungen.
    Schwerin - Hamburg - Zürich - Renens - Genf - Chambery - Modane
    Für den Nachtzug hatten wir uns extra die komfortablen 2er-Schlafabteile gegönnt, aber auf Grund einer Überbuchung ist daraus nichts geworden. Zuerst wurde uns ein Sitzabteil angeboten, das wir uns mit Piccolöchen schön trinken sollten 🤪, aber kurz hinter Bremen bzw. nach Mitternacht konnten wir doch noch in ein 3er-Schlafabteil umziehen.
    In Genf hat uns Christian schon erwartet und in Modane ein Regenbogen 🌈 (was natürlich auch Nieselregen bedeutete)! Auf dem Zeltplatz lief alles entspannt. Nur Pizza gibt es montags nicht. Dafür gibt es jetzt aber ein kleines Restaurant. Unser Menü: Wurst mit Pommes und Salat! Naja…
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  • Tag 1 - Aufstieg

    July 29 in France ⋅ ☀️ 10 °C

    Modane (1062m) - Refuge du Thabor (2502m)
    16,4km/ 6 h
    Morgens war es noch frisch, sodass ich noch mit Handschuhen zur Sandwicherie gewandert bin, wo es wie im letzten Jahr ein leckeres Frühstück gab. Aber schon nach dem Einkauf im Intermarché konnten wir auf Sommer umstellen. Den ganzen Tag hatten wir herrlichen Sonnenschein, aber zum Glück war es nicht zu heiß. Denn der konstante Aufstieg über 6 Stunden war schon ordentlich anstrengend. Anfangs ging es meist durch Wald das Charmaix-Flusstal hinauf und am Ende über ein wunderschönes Hochplateau bis zum Col de la Vallée Étroite (2436m), den wir aber erst morgen überqueren werden. Wir sind zum Refuge du Thabor für eine „Kaffeepause“ abgebogen, um anschließend unseren Zeltplatz für heute zu suchen. Oberhalb der Hütte gibt es mehrere Seen und wir haben ein schönes Plätzchen für die Nacht gefunden. Erst gab es noch ganz klassisch Couscous mit Ratatouille und dann schnell ab ins Zelt, denn sobald die Sonne hinterm Berg verschwunden war, wurde es ordentlich kalt.Read more

  • Tag 2

    July 30 in France ⋅ ☀️ 15 °C

    Refuge du Mont Thabor (2502 m) - Névache (1609 m)
    17,6 km/ 6 h
    Trotz unseres idyllischen Platzes hat heute keiner so richtig gut geschlafen. Es war einfach bitterkalt. Und auch der Morgen war noch sehr ungemütlich frisch, denn wir waren noch mitten in den Wolken. Deshalb haben wir auf Frühstück erstmal verzichtet und sind gegen halb 8 schon los. Es ging zurück zum Col de la Vallée Étroite. Dieses Mal gab es auf der Passhöhe aber noch keine Sicht, aber nach und nach stiegen die Wolken auf, die Sicht wurde besser und selbst die Murmeltiere wurden wach. Mit Blick auf den Hauptkamm der Thabor-Gruppe ging es in die Tavernette-Ebene auf ungefähr 2200 m Höhe. Hier wurde gefrühstückt und dann war auch die Sonne da. Nachdem einige Bäche überquert waren, begann der erste Abstieg bis Les Granges de la Vallée Étroite (1765 m). Der kleine Ort wird vom Blick auf den Grand Séru, der wie ein Monolith frei steht und uns eine ganze Weile begleitete, dominiert.
    Es begann der Aufstieg zum Col des Thures (2194 m), der sehr angenehm in vielen Serpentinen durch Lärchenwald verlief. Dabei konnten wir die nach den Drei Heiligen Königen benannten Berge mit ihren Canyons bewundern. Auf der Passhöhe wurde der traumhaft gelegene Lac Chavillon erreicht, es ging wieder über eine wunderschöne Hochebene mit tollem Rundumblick auf die Gebirgslandschaft, bevor der Abstieg bis nach Névache begann. Eigentlich wollten wir ja noch ein Stückchen weiter. Wir haben uns aber doch für den kleinen Campingplatz am Fluss mit Duschen und kleiner Einkaufsmöglichkeit entschieden. Morgen ist ja auch noch ein Tag!
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  • Tag 3

    July 31 in France ⋅ ☀️ 15 °C

    Névache - Montgenèvre (20 km/ 6:30 h)
    Das war wieder eine richtig kalte Nacht (laut Vorhersage 5 Grad Celsius), aber dafür konnten wir einen genialen Sternenhimmel bewundern. Morgens war es aber auch noch ungemütlich (vor allem sehr feucht), aber der blaue Himmel stimmte uns optimistisch. So ging es los zuerst nach Plampinet, immer am Fluss entlang - gemütliches Eingehen. Danach gab es dann Frühstück mit dem, was der kleine Lebensmittelladen zu bieten hatte: Gewürzkuchen, Zwieback, Käse und Äpfel natürlich mit obligatorischem Kaffee. Kurz hinter dem Picknickplatz stand dann der Bäckerwagen mit allen denkbaren Spezialitäten!🙈
    Aber wir waren ja gestärkt für den langen Aufstieg- zuerst gemäßigt auf einer Schotterstraße, später steiler durch Wald. Hier haben wir sogar einen E-Mountainbiker mehrfach überholt, weil er schieben musste. Dafür war ein Paar auf Pferden wesentlich schneller als wir. Insgesamt sind wir aber eher einsam gewandert bis wir kurz vor dem Col de Dormillouse (2445 m) eine Mittagspause gemacht haben, auch um die Zelte zu trocknen.
    Vom ersten Pass ging es noch einmal kurz hoch bis zum Col de la Lauze (2526 m). Auf diesem Abschnitt konnten wir die schneebedeckten Gipfel des Nationalparks Écrins bewundern.
    Die ganze Etappe bot wieder grandiose Landschaften! So auch das folgende Hochtal, in dem es wunderbar blühte und duftete. Außerdem gab es Millionen von Heuschrecken/ Grillen(?)!
    Schließlich sind wir im Wintersportort Montgenèvre (1849 m) direkt an der französisch-italienischen Grenze angekommen, wo wir in einem kleinen Hotel übernachten. Und weil Italien so nah ist, gab es natürlich Pizza!
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  • Tag 4

    August 1 in France ⋅ ⛅ 17 °C

    Montgenèvre (1849 m) - Briançon (1300 m)
    13,2 km/ 3:30 h
    Nach einem entspannten und für französischen Standard sehr reichhaltigen Frühstück haben wir uns in aller Ruhe auf den Weg gemacht, denn eigentlich war es nur ein Spaziergang an der Durance entlang nach Briançon. Dort überquerten wir den Fluss mittels der 1734 erbauten Brücke Pont d‘Asfeld, die bereits zu den Festungsanlagen der Cité Vauban (die Altstadt) gehört, die wir aber erst morgen besichtigen werden. Ja, wir gönnen uns hier einen Ruhetag, um das UNESCO-Weltkulturerbe richtig zu würdigen.
    Deshalb ging es noch weiter durch die Stadt und schließlich zum Campingplatz, der einige Kilometer außerhalb liegt. Leider hat uns das „Navi“ an der stark befahrenen Landstraße entlang geführt!😬
    Den Nachmittag haben wir dann mit Shoppen verbracht. Nicht nur Lebensmittel standen auf der Liste, sondern auch der Decathlon hat einige glücklich gemacht bzw. in den Kaufrausch getrieben!😅
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  • Ruhetag in der Cité Vauban

    August 2 in France ⋅ ☀️ 15 °C

    Ausschlafen (bis halb neun!) und ausgiebiges Frühstück auf der Terrasse - so kann ein Ruhetag beginnen!
    Dann haben wir uns natürlich trotzdem in Bewegung gesetzt (nur zu dritt, weil der Präsi seine Erkältung auskuriert), aber ohne Rucksack zählen die Kilometer nicht!🤷‍♀️😅
    Dieses Mal haben wir den angenehmeren Weg in die Stadt gewählt: am Einkaufszentrum (das wir auf dem Rückweg natürlich auch noch besucht haben), den städtischen Sportanlagen, dem Bahnhof vorbei in die Unterstadt, durch einen schönen Park und dann wieder auf dem GR5 hinauf in die befestigte Oberstadt. Hier befindet sich die außerordentlich gut erhaltene Altstadt aus dem Mittelalter, um die der Baumeister Vauban im 18. Jahrhundert eine Befestigung baute. Die gesamten Festungsanlagen sind einzigartig in Europa.
    Wir konnten tolle Blicke von verschiedenen „strategischen“ Punkten genießen sowie die engen Gassen und kleinen Straßen voller netter Läden und Restaurants. Auch die Kirche mit ihren Zwillingstürmen war sehenswert.
    Aber morgen kann es gerne wieder zurück in die Berge gehen!
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  • Tag 5

    August 3 in France ⋅ ☀️ 13 °C

    Briançon - Camping de l‘Izoard
    17 km/ 5:50 h
    Gleiches Frühstück, nur etwas früher, denn es ging ja weiter auf Wanderschaft. Und das hauptsächlich bergan! Anfangs ziemlich steil auf dem direkten Zuweg zum GR5, dann auch wieder entspannter in Serpentinen und im Schatten. Dabei hatten wir zeitweise den Eindruck, uns die Tour mit vielen Sonntagswanderern teilen zu müssen. Aber bei den Chalets des Ayes wurde klar, warum sich so viele Autos den Berg hinauf bewegten. Dort wurde das jährliche Dorffest gefeiert - viele Leute, teilweise in Tracht trafen sich gerade zur Messe im Freien, nachdem endlich die Glocke geläutet hatte. 😅 Präsi mussten wir fast zum Weitergehen zwingen, denn das Essen brutzelte auch schon auf großen Grills.
    Wir aber mussten weiter hinauf bis zum Col des Ayes (2477 m), der wegen des Windes ziemlich ungemütlich war. Gut, dass wir vorher eine Möglichkeit für die Mittagsrast gefunden hatten!
    Danach ging es hinab zum Tagesziel auf 1835 m. Der Campingplatz, dessen Parzellen weit verstreut im Wald liegen, hat einen kleinen Badesee (der Wind hindert uns am Ausprobieren) mit tollem Bergblick, eine nette Bar für den Apéro und auch sonst alles, was man als Wanderer so braucht.
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  • Tag 6

    August 4 in France ⋅ ☁️ 20 °C

    Camping de l’Izoard - Lac de Roue
    10 km/ 3:15 h
    Wir hatten wieder einmal einen kurzen Tag vor uns und konnten deshalb ausschlafen und das schöne Frühstück auf dem Campingplatz in aller Ruhe genießen.
    Die Etappen im Wanderführer sind teilweise sehr lang. Deshalb haben wir uns für eine eigene Einteilung entschieden, die für die nächsten drei Nächte Wildcampen bedeutet.
    Los ging es heute durch zwei nette Bergdörfer, teilweise an der Straße entlang. So konnten wir aber etliche Radfahrer sehen, die sich als Tagesziel den Col de l’Izoard gewählt hatten. Die Gegend steht ganz im Zeichen dieses legendären Passes.
    Unterwegs haben wir den GR5 verlassen, um in Arvieux Proviant zu kaufen. Und da wir es ja nicht eilig hatten, haben wir uns auch noch eine Leckerei in der Pâtisserie gegönnt.
    Schließlich ging es hinauf zum Lac de Roue (1847 m), ein kleiner See (leider nicht zum Baden geeignet) umgeben von Wald mit Blick auf das Massiv des Col du Tronchet.
    Jetzt mussten wir nur noch bis 18 Uhr warten, um unsere Zelte aufbauen zu dürfen. Natürlich sind wir nicht die einzigen.
    Bisher hatten wir nur sehr wenig Kühe gesehen, aber heute werden wir wohl von ihnen in den Schlaf gebimmelt. Und die Insektenweld ist hier scheinbar auch in Ordnung. Heute haben wir zuerst viele Bienen gesehen, dann gab es Schmetterlinge in allen Größen und Farben und hier am See wimmelt es von Libellen.
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  • Tag 7

    August 5 in France ⋅ ☀️ 20 °C

    Lac de Roue - Campingplatz Ceillac (19,7 km/ 6:50 h)
    Heute konnten wir unser Frühstück am See sogar schon mit etwas Sonnenschein genießen. Danach ging es an den ziemlich steilen Abstieg (fast 500 Hm) nach Château-Queyras - ein kleines Dorf, das vom beeindruckenden Fort Queyras dominiert wird, das auch zu den Festungsanlagen Vaubans in dieser Region gehört. Nachdem wir am Brunnen unsere Wasservorräte aufgefüllt hatten, ging es - ÜBERRASCHUNG! - wieder steil hinauf. Schließlich waren fast 1000 Höhenmeter zu überwinden. Zum Glück konnten wir bis zur Baumgrenze, die hier ziemlich hoch ist, fast nur im Schatten gehen. Im Gegensatz zu gestern schien heute durchgängig die Sonne vom blauen Himmel.
    Unterwegs gab es noch die Quelle Fontaine Rouge, die gleich eine Gelegenheit für die Mittagspause bot. Mit einem herrlichen Panorama über die Cottischen Alpen, die schon hinter uns liegen, ging es zum Col Fromage (2301 m),. Dort gab es zwar eine tolle Aussicht aber keinen Käse.🤷‍♀️
    Und dann ging es wieder steil hinab ohne schützenden Schatten nach Ceillac, ein kleines, aber sehr hübsches altes Dorf. Brot gab es zwar nur noch wenig, aber der Proxi hat uns wieder verpflegt.
    Aber dann war es soweit: Pläne sind dazu da, optimimiert zu werden! Wir sind als Gruppe doch etwas langsam. 😉 Eigentlich sollte es noch zum nächsten See weitergehen, aber wir sind nun doch hier auf dem Campingplatz geblieben.
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  • Tag 8

    August 6 in France ⋅ ⛅ 14 °C

    Ceillac - Fouillouse
    (24,7 km/ 8:30 h)
    Da uns eine lange Etappe bevorstand, war heute Wecken um 6 und kurz vor 7 haben wir uns ohne Frühstück (es war noch viel zu ungemütlich) auf den Weg und damit an langen Aufstieg gemacht, der meist ziemlich steil war. Zuerst führte der Weg in zahlreichen Serpentinen neben dem Wasserfall Cascade de la Pisse 🤭 entlang bis wir zum Lac Mirroir (2217 m) gelangten, der vor einer traumhaften Bergkulisse liegt. Eigentlich sollen sich die 600 m hohen Wände der steil zum See hin abfallenden 3000 m hohen Gebirgskette Pics de la Font Sancte im Wasser spiegeln, aber den Effekt gab es leider nicht. Eigentlich sollte das unser Biwakplatz für die letzte Nacht gewesen sein. Nun war es ein idyllischer Ort zum Frühstücken.
    Danach ging es unter anderem auf Skipisten steil nach oben bis zum wunderschönen, türkisfarbenen Lac Sainte-Anne auf 2415 m. Von dort war der Pass schon zu sehen und über Geröll ging es zum Col Girardin (2699 m). Dies war der höchste Punkt unserer diesjährigen Tour.
    Nach einem lohnenswerten Ausblick mussten wir natürlich wieder absteigen (unterwegs konnten wir in aller Ruhe ein dickes Murmeltier beobachten.
    In der kleinen Ortschaft La Barge gab es den Zwischenimbiss und danach teilte sich die Gruppe für das letzte Drittel der Etappe. Wir hatten ein bisschen Panik, dass wir am Ziel zu spät zum Essen und Einkaufen ankommen würden. Deshalb bin ich mit Christian „vorausgeeilt“ und wir haben uns auch für die Straße (11 km!) entschieden. In Fouillouse, einem kleinen, urigen Dorf, wurden wir Chez Bourillon herzlich willkommen geheißen. Es gab kühle Getränke, ein leckeres Menü (Wurstplatte, Waldpilzomelette mit Salat, Tarte aux myrtilles), Duschen und einen Biwakplatz gleich hinter dem Haus - was braucht man mehr?!
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  • Tag 9

    August 7 in France ⋅ ☀️ 18 °C

    Fouillouse - Larche
    14,9 km/ 5:30 h
    Heute begann der Tag wieder entspannt mit Frühstück um 8, denn es lag eine kürzere Etappe vor uns. Sie war dann zwar auf keinen Fall einfach, aber das wussten wir ja noch nicht.
    Fouillouse scheint ein beliebter Startpunkt für Wanderer zu sein, aber den GR5 gehen nur die wenigsten.
    Es ging durch ein schönes Hochtal, indem wir einen Schäfer und seine insgesamt 7 Hunde bei der Arbeit mit ihrer Schafs“Truppe“ beobachten konnten.
    Dann war der erste Pass Col du Vallonet (2524 m) erreicht und es ging weiter durch ein sehr steiniges Hochtal bis zu einer alten, geschotterten Militärstraße, die uns am ehemaligen Fort de Viraysse auf den Col de Mallemort (2558 m) führte. Der Abstieg nach Larche war wieder anstrengend, zumal wir heute fast den ganzen Tag im strahlenden Sonnenschein gewandert sind.🥵
    Im Dorf angekommen (in großen Abständen 😉), bot die örtliche Bar die notwendigen Erfrischungsgetränke. Aber beim Einkaufen mussten wir dann ganz schön improvisieren.
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  • Tag 10

    August 8 in France ⋅ ☀️ 21 °C

    Larche - Bousiéyas
    20 km/ 6:45 h
    Der erste Tag in den Seealpen begann wieder sehr zeitig, denn eine lange Etappe mit vielen Höhenmetern in beide Richtungen lag vor uns. Also Wecken um 6 und nach einem improvisierten Frühstück (Kekse mit Käse und Apfel, aber zum Glück gab es schon Kaffee!) ging es bei noch ziemlich frischen Temperaturen los in den Nationalpark Mercantour, der uns nicht nur mit einer herrlichen Hochgebirgslandschaft begeisterte. Wir konnten die Anlieferung von Baumaterial per Hubschrauber live erleben und kamen an mehreren Seen vorbei, zum Beispiel dem sehr schön in einem Hochplateau gelegenen Lac du Lauzanier (2288 m), der eigentlich Badequalität hatte. Aber dafür war leider keine Zeit. Dafür für die Beobachtung von Murmeltieren. Und im steilen Anstieg auf losem Schotter zum Pas de la Cavale (2672 m) haben wir sogar eine Gruppe Steinböcke mit Jungtieren gesehen! Steil ging es hinunter. Aber vor dem endgültigen Abstieg zum Etappenziel wartete doch noch ein Col. Das drückte dann doch etwas auf die Motivation, zumal ich eigentlich schon genug Sonne hatte.
    Jetzt sind wir aber da, haben geduscht, die Zelte aufgebaut (am Friedhof des kleinen Weilers 🙈) und gleich gibt es das Dîner im Café à Marius.
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  • Tag 11

    August 9 in France ⋅ ⛅ 25 °C

    Bousiéyas - Saint-Étienne-de-Tinée (18 km/ 5:45 h)
    Man merkt deutlich, dass wir in mediterrane Gefilde kommen. Die Nacht war richtig warm, es gibt immer weniger Bäume (und somit weniger Schatten), die Berghänge sind relativ trocken, meist mit Macchia bewachsen (die aber nirgends so schön riecht wie auf Korsika!) und Lavendel blüht.
    Nach einem schönen Frühstück Chez Marius ging es zuerst über den Col de la Colombière (2235 m) in das hübsche alte Bergdorf Saint-Dalmas-le-Selvage (1503 m) und dann noch einmal über den Col d‘ Anelle (1734 m) hinunter in das Städtchen Saint-Étienne-de-Tinée. Hier bleiben wir jetzt zwei Nächte auf dem Campingplatz - RUHETAG!
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  • Ein ganz gemütlicher Sonntag

    August 10 in France ⋅ ☁️ 26 °C

    Ausschlafen, frisches Baguette und Pains au chocolat aus der Boulangerie - so kann ein Ruhetag beginnen!
    Nach dem Frühstück gab es aber erst einmal Arbeit: Waschtag Nr. 2! Und dann haben wir uns trotz der Hitze zu einem kleinen Bummel durch die sehenswerte Altstadt aufgemacht.
    Den Nachmittag haben wir schön im Schatten bzw. im angrenzenden Badeteich verbracht. Jetzt noch mal richtig schön essen und dann kann es morgen weitergehen mit der 2. Hälfte unserer Tour zum Mittelmeer.
    Aber zum Abschluss gab es noch Kultur: die Tour „Ça, c‘est le sud“ war zu Gast und es gab ein tolles Konzert mit dem Chor des Südens.
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  • Tag 12

    August 11 in France ⋅ ⛅ 22 °C

    Saint-Étienne-de-Tinée - Roya
    (17,6 km/ 6 h)
    Wir sind also wieder auf Wanderschaft und wer tief absteigt (1156 m), muss natürlich wieder weit hochgehen. Dabei waren die ersten Kilometer im schattigen Tal noch sehr angenehm. Aber dann ging es steil ins Skigebiet und den Wintersportort Auron (1675 m), der im Sommer zwar wenig attraktiv ist, aber uns die Gelegenheit zum Einkaufen bot. Dann ging es natürlich noch höher zum Col du Blainon (2008 m) und danach in ein schönes Tal hinein, indem es zahlreiche, meist aber aufgegebene Almhütten gab. Schließlich war Roya (1508 m) erreicht. Das Thermometer auf der „Erfrischungsterrasse“ zeigte 33 Grad!
    Wir wollten noch ein bisschen weiter, denn direkt hinter dem Weiler beginnt wieder der Nationalpark Mercantour und lockte mit der Möglichkeit zum romantischen Wildcampen. Vorher ging es erst in Serpentinen in das wilde Vallon de la Maïris und in die Berge hinein. An den Barres de Roya, einer eindrucksvollen senkrechten Felswand, verengte sich das Tal kurz, um sich dann wieder zu öffnen. Hier haben wir eine schöne Stelle zum Übernachten direkt am Bach gefunden. Den haben wir natürlich auch gleich für die Körperreinigung genutzt! Herrlich!
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  • Tag 13

    August 12 in France ⋅ ⛅ 22 °C

    Irgendwo hinter Roya - Refuge de Longon
    (17,4 km/ 5:55 h)
    Gestern Abend war das Wetter erst ein bisschen zweifelhaft und Gewitter war auch angekündigt. Aber nach ein paar wenigen Tropfen wurde der Himmel wieder klar und wir konnten die „glühenden“ Berge sowie in der Dämmerung oben an der Kante eine Gruppe von vier Steinböcken bewundern.
    Die Nacht war herrlich - Grillengesang und der Duft von Bergwiese.
    Gut ausgeruht und gestärkt ging es dann heute weiter durch das herrliche Hochtal, über verschiedene Hochplateaus und insgesamt drei Pässe, wobei der Col de Crousette (2474 m) der höchste war. Wir konnten sehr abwechslungsreiche Landschaften und Blicke (auch wieder auf große Schafherden) genießen. Besonders eindrucksvoll war die 360 Grad-Aussicht von der Stèle de Valette (2562 m). Nach einem langen, entspannten, aber sehr warmen Abstieg ging es noch einmal hoch, durch eine Felsstufe und ein weiteres Hochtal zum Etappenziel. Das Refuge de Longon, eine Almwirtschaft, haben wir rechtzeitig erreicht, um uns wegen des Gewittergrollens keine Sorgen mehr machen zu müssen (jedenfalls fast alle).
    Hier gönnen wir uns den „Luxus“ eines Viererzimmers mit Halbpension.
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  • Tag 13 - einfach zu schön!

    August 12 in France ⋅ ☁️ 20 °C

    Die Alm hier ist ein kleiner Familienbetrieb. Vier Monate im Jahr sind sie hier oben mit Kühen, Ziegen, Schafen, Eseln und Hunden, machen Käse und bewirten Gäste, die aber nur über den GR5 hierher kommen. Dabei helfen alle vier Kinder mit. Sie haben uns in Empfang genommen, mit Getränken versorgt, das Essen auf jeden Fall mit zubereitet und schließlich aufgetragen. Das Abendmahl war köstlich. Den Aperitif (ein Glas Obstwein und „ein zerfetzter, aber knuspriger Eierkuchen“) gab es noch draußen. Drinnen folgten Quiche, Lasagne, Käse (natürlich selbst produziert) von Kuh und Ziege und Frischkäse mit Blaubeerkonfitüre. Lecker, aber viel zu viel!Read more

  • Tag 14

    August 13 in France ⋅ ☁️ 28 °C

    Refuge de Longon (1887 m) - Rimplas
    (18,3 km/ 5:30 h)
    Ganz ungewohnt ging es heute zunächst viel hinab, etwa drei Stunden. Aber obwohl wir fast 1400 Höhenmeter nach unten hatten, ging es sich recht angenehm.
    Im Gegensatz zum gestrigen Tag in der Wildnis der Berge war die heutige Etappe zivilsationsreicher. Wir kamen durch das idyllische Bergdorf Roure (1094 m) und dann ging es weiter hinab teilweise schon durch Olivenhaine nach Saint-Sauveur-sur-Tinée (510 m). Dies war der tiefste Punkt der Tour - das Ende am Meer natürlich ausgenommen. Der Ort wirkte ziemlich ausgestorben, aber wenigstens waren wir noch rechtzeitig für eine Erfrischung am Proxi, bevor er für vier Stunden Mittagspause schloss.
    Schließlich war noch der Aufstieg nach Rimplas (1000 m) zu bewältigen. Wegen der Hitze nicht ganz so angenehm, aber in der Hostelerie angekommen, gab es die erfrischende Dusche und ein wenig Ruhe. Dann konnten wir noch das kleine, aber sehr hübsche Dorf erkunden, das exponiert auf einem Felsplateau liegt und somit eine fantastische Aussicht bietet.
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  • Tag 15

    August 14 in France ⋅ ☁️ 21 °C

    Rimplas - Saint-Dalmas
    (7 km/ 2 h)
    Die heutige Etappe war kurz und unspektakulär. Eigentlich war sie das Ende der letzten, was uns aber zu lang erschienen war. Zu recht bei der Hitze gestern! Außerdem wollten wir heute rechtzeitig ankommen, um noch einmal zu waschen, für die nächsten Tage einzukaufen und vor allem Präsis Abreise für morgen vorzubereiten.
    Obwohl wir viel zu früh auf dem Campingplatz waren, durften wir die Zelte schon aufbauen und auch Wäsche und Einkauf einschließlich Besichtigung des Dorfes erledigen. Zum Glück! In den letzten Tagen hatten wir ja immer wieder Gewitter befürchtet und heute war es dann soweit. Es grollte schon mächtig und dann fing es richtig heftig zu regnen an - mindestens zwei Stunden! Gut, dass es hier die Möglichkeit gibt, im Trockenen zu sitzen und wir Wizzard dabei haben!
    In den letzten Tagen wurden wir immer wieder gefragt „Nice ou Menton?“ Wir hatten uns schon zu Hause für den alternativen Abschluss der GTA mit zusätzlichen Etappen im Nationalpark Mercantour entschieden. Das bedeutet also, dass wir uns morgen wieder in die „Wildnis“ begeben.
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  • Tag 16

    August 15 in France ⋅ ⛅ 24 °C

    Saint-Dalmas - Gîte du Boréon
    (22 km/ 6:40 h)
    Heute früh hieß es gleich zweimal Abschied nehmen - vom Präsi und vom GR5. Denn gleich im Dorf sind wir auf den GR52 abgebogen und der lange Aufstieg (fast 3,5 Stunden) begann. Zuerst ging es auf den Col de Veillos (2194 m) mit schöner Sicht zurück zur gestrigen Tour, weiter an zwei Seen vorbei zum höchsten Punkt des Tages, dem Col du Barn (2452 m). Hier begann wieder der Nationalpark und es bot sich sofort eine grandiose Aussicht in einen imposanten Kessel. In diesen ging es tief hinab, wunderschön an einem Bach entlang mit viel Grün bis zu einer Vacherie. Dort haben wir aber nur Hühner, Enten, zwei junge Katzen und einen schlafenden Hund angetroffen und konnten somit leider keinen Käse kaufen.
    Der finale Abschnitt heute war ein bisschen öde. Zuerst ging es meist auf einem Fahrweg, auf dem richtig Verkehr herrschte, hinauf zum Col de Salèse (2031 m) und dann parallel zur Straße an einem ausgetrockneten Bach entlang lange wieder hinab. Gerade als der Bach plötzlich doch wieder Wasser hatte, war der Weg wegen Bauarbeiten gesperrt und wir mussten die restlichen Kilometer auf Asphalt „latschen“. Und dunkel wurde es auch schon wieder am Himmel! Aber am Gîte angekommen war alles wieder gut. Wir haben hier wieder Halbpension und schlafen in einem 6 Mann-Zelt. Mal sehen, wer noch dazu kommt.
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  • Tag 17

    August 16 in France ⋅ ⛅ 18 °C

    Gîte du Boréon - Refuge de Nice
    (18,4 km/ 8:20 h/⬆️ 1720 m ⬇️ 1028 m)
    Das war dann heute also die Königsetappe! Christian hatte ja schon vorher ein bisschen rumgedruckst: Ja, 10 Stunden Gehzeit, … da müssen wir mal sehen, ob wir das schaffen… Aber dass er eine Doppeletappe geplant hatte, hat er erst zugegeben, als ich gestern mal das Streckenprofil sehen wollte.
    Also hieß es möglichst früh los nach der angenehm ruhigen Nacht (wir waren doch zu dritt geblieben). Es ging dann aber gleich mit etwas Verwirrung los. Der Sturm Alex hat hier für große Schäden gesorgt, sodass viele Wege repariert werden müssen und es wieder Umleitungen gab. Zusätzlich entsprach die Wegmarkierung teilweise nicht den Karten von der Homepage, aber wir haben uns gut zurecht gefunden. Ansonsten gab es heute viel Wasser (zahlreiche Bäche, unterwegs ein schöner See und am Ziel, zum Glück wieder nichts von oben!), Steine in allen Größen ohne Ende und mehr als genug Höhenmeter. Wir hatten zwei Aufstiege zu bewältigen. Zuerst ging es zum Pas des Ladres (2448 m), danach hinab zum Refuge de la Madonne de Fénestre (endlich omelette jambon fromage zur Stärkung!) und anschließend wieder hoch zum Pas du Mont Colomb (2548 m). Dabei ging es wirklich ewig durch ein Meer aus Steinen und es mussten hohe Felsstufen erklommen werden. Nichts für kurze Beine! Und an einer Stelle mussten wir sogar auf „Allrad“ umsteigen! Durch eine schmale Felspassage ging es dann steil und wieder nur über Felsbrocken hinab bis zum Refuge de Nice, das herrlich von kargen Bergen umgeben an einem kleinen Stausee liegt. Hier wird heute biwakiert, einschließlich Baden im See.
    Ein langer und anstrengender Tag liegt also hinter uns. Genauso wie vor 29 Jahren im Kreißsaal? 🤷‍♀️ Auf jeden Fall beides lohnenswert!
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  • Im Land der Steinböcke

    August 17 in France ⋅ 🌩️ 16 °C

    Bis jetzt hatten wir sie ja nur von Weitem gesehen, aber heute konnten wir Steinböcke ganz aus der Nähe bewundern. Immer wieder standen Tiere ganz dicht am Weg und ließen sich durch uns gar nicht stören.
    Der Höhepunkt der „Show“ war dann aber am Abend, als eine ganze Gruppe in aller Ruhe durch unser „Zeltlager“ zog. Besser als jedes Fernsehprogramm!
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