Wir starten: Merzig an der Saar

Geschafft! Der anstrengendste Teil der Tour ist immer das Einräumen des Bootes mit allem, was wir in den nächsten drei Monaten so brauchen. Vorher haben wir natürlich mit Benni und Georg eineBaca selengkapnya
Geschafft! Der anstrengendste Teil der Tour ist immer das Einräumen des Bootes mit allem, was wir in den nächsten drei Monaten so brauchen. Vorher haben wir natürlich mit Benni und Georg eine ausführliche Bootsübergabe gemacht inklusive kurzer Probefahrt und Flachlegen der Persenning im Regen (…) und Durchzählen der Kaffeelöffel… aber dazu morgen mehr. Beim Rewe in Merzig haben wir den Großeinkauf erledigt, Wasser für 2 Wochen inklusive. Das Bier im Bistro Klex heute Abend haben wir uns also redlich verdient 😉. “Flieten” gab es da, das ist Moselfränkisch für frittierte Hähnchenflügel. Nichts für uns, aber Pinsa und Flammkuchen waren sehr lecker.
Fluss-km 0 - Schleusen 0 - Wetter sonnig, später Regen und Gewitter, um die 20 Grad, schöner Sonnenuntergang!Baca selengkapnya
Erste Nacht auf der Solaris imYachthafen Merzig, sehr schön ruhig, kaum Urlauber unterwegs zu dieser Jahreszeit. Und Sonne am Morgen! Jetzt kümmern wir uns um ein Problem: Das Sumlog, die Geschwindigkeitsanzeige, funktioniert noch nicht. GPS ist im Boot nicht verbaut, was nun? Das Boot muß aus dem Wasser!
Der Merziger Yachthafen hat glücklicherweise einen Bootskran, und unsere Solaris hing dann kurze Zeit später in den Seilen, vorsichtig geliftet durch Herrn Prinz vom Bootsservice Prinz. Die vielen Muscheln am Rumpf haben den kleinen Propeller des Sumlog völlig überdeckt - “Heute gibt es Muschelsuppe!” meint Bernhard. Mit dem Hochdruckreiniger hat Georg dann den Propeller wieder freigelegt. Danke Georg und Herr Prinz, dass ihr geholfen habt, trotz Sonntag!
Nun kann es endlich losgehen, wir fahren nach Dillingen. Zu Berg, also gegen die Strömung, die aber sehr gering ist wegen der Schleusen. Raus auf die Saar durch die recht enge, bewachsene Hafeneinfahrt, man sieht nichts. Deshalb vorsichtshalber laut hupen, damit andere Boote gewarnt sind. Obwohl, die großen bremsen sowieso nicht…
Unterwegs begegnen uns ein Frachter und ein Schubverband, über 100m lang. Aber sie fahren langsam und lassen genug Platz für die knapp 11m lange Solaris.
Ansonsten ruhige Fahrt, Reiher, Gänse mit kleinen Küken und Enten unterwegs am Ufer, die Sonne scheint, so dass wir das Verdeck offen haben. Herrlich!
Bei Kilometer 56 kommen wir an die Schleuse Rehlingen. Mein erster Funkspruch ‘in freier Wildbahn’ kommt beim Schleusenwärter an (es funktioniert tatsächlich gut!) und wir fahren ohne Wartezeit in die mittlere Kammer. Problemlos schleusen wir 8m hoch und fahren vor einem Frachter aus, der in der großen Nachbarkammer wartet.
Den Yachthafen Dillingen erreichen wir um 15:30 Uhr. Zwei Gastliegeplätze gibt es gleich hinter der Einfahrt rechts. Wir sind die einzigen Gäste, Vorsaison eben. Ein sehr entspanntes Hafenmeister-Ehepaar hilft beim Anlegen; sehr gechillter Checkin im Freien mit Blick auf die Saar, Autobahngeräusche - ein Abschnitt der A8 verläuft parallel zur Saar - mischen sich mit Vogelgezwitscher.
Dillingen kennt man woher? Genau, die Dillinger Hütte! Über 5000 Leute sind in dem Unternehmen der Stahlbranche beschäftigt, Dillingen selbst hat ca. 20000 Einwohner. Heute Nachmittag haben wir die Stadt umwandert, vom Yachthafen durch ein Vogelschutzgebiet, um einen See und durch die Innenstadt, vorbei an diversen Skulpturen aus Eisen von Richard Serra u.a. - Industrieambiente mitten in der Stadt.
Zum guten Schluss: Woran erkennt man, dass man im Saarland Boot fährt? An den allgegenwärtigen Schwenkgrills!
Saar bergwärts von Merzig bis Dillingen: 12 Fluss-km (km 44-56), 1 Schleuse, Dauer 2,5 Std., Wetter: sonnig und wolkig im Wechsel, kein Tropfen Regen, abends kühl.Baca selengkapnya
PelancongDas ist ja richtig spannend und aufregend so eine Bootstour, und das gleich beim Start - möge ab jetzt die Technik halten 👍
Thomas Wassnerja, der Start war etwas holprig, aber das Team von Yachtcharter Holiday Tours und Bootsservice Prinz war sehr hilfsbereit! Auch Euch viel Glück mit Eurer komplexen (Auto-)Reisetechnik! 🤞
PelancongTolles Boot habt Ihr da🤩 Wie war es die ersten Tage? Immer genug Wasser unterm Kiel? Liebe Grüße Jürgen 😘
Katharina unterwegsDanke Dir! Der Wasserpegel ist prima, in der Saar haben wir um die 4m unter dem Kiel. Liebe Grüße in den Norden!
Beim Frühstück heute an Bord der Solaris haben wir versucht herauszufinden, ob ein rechts drehender Propeller das Boot bei Rückwärtsfahrt nach rechts oder nach links versetzt… und hat die Solaris überhaupt einen rechtsdrehenden Propeller?! Das probieren wir morgen mal aus, denn wir liegen längs am Gästesteg und müssen erstmal rückwärts, möglichst ohne die Strahlruder zu benutzen… aber das ist morgen.
Heute sind wir Rad gefahren. 14 km nach Saarlouis an der Saar entlang (und ja, auch an der A8 😅). Wir haben an unsere Mountainbike-Freude gedacht, denn das ist ja eher ein Spaziergang… Aber zu unserer Ehrenrettung: wir haben die Strecke mit den Klapprädern bewältigt , die uns der Vercharterer netterweise mitgegeben hat! Keine Gangschaltung, 16 Zoll Räder, super in der Ebene, Punkt.
Muss man Saarlouis gesehen haben? Nicht wirklich… aber wenn man schon mal da ist, hat die kleine deutsche Stadt mit ihren französischen Wurzeln, der Altstadt und den Kasematten voller Gastronomie und besonders mit den eindrucksvollem Resten des französischen Festungswalls von 1680 ihren eigenen Charme.
Apropos französisch, schon mal vom Babà Becher gehört? Baba au rhum ist ein Hefekuchen, mit Rum getränkt, ein beliebtes Dessert ist in Frankreich. Und in Saarlouis gab es also den Babà Becher in der Eisdiele. Für Rum-Fans!
Heute Abend kochen wir wieder an Bord. Es gibt gebratenen Reis, dazu Salat und dazu ein Glas Mannberg vom Corvers Kauter. Für Riesling Fans!Baca selengkapnya
Frühstück an Deck im Dillinger Hafen, in der Morgensonne! Die Marina ist ruhig, die Fische springen, die Autobahn rauscht.
Wir rufen Georg an. Zwei von zwei Bootshaken an Bord lassen sich zwar ausziehen, aber nicht feststellen. Kein Problem, Georg bringt uns umgehend einen neuen Bootshaken vorbei - Danke, Georg!
Thomas und ich wechseln uns ab, vorgestern nach Dillingen ist Thomas gefahren, heute bin ich am Steuer. Die heutige Saarstrecke geht nach Völklingen, 19 km zu Berg, Brückenhöhen sind ok, keine Engstellen, eine Geschwindigkeitsbegrenzung, also unproblematisch. Inzwischen ist der Himmel wolkenverhangen, es ist kühl und windig geworden. Einige Frachter sind am Vormittag an der Marina vorbeigefahren und haben erst Wellen, dann Sog erzeugt, den sogenannten Schwell. Dann wollen wir mal ablegen…
Was jetzt kommt, ist vielleicht nur für Novizen interessant und für alte Skipper-Hasen eher langweilig, also ggf. gern überspringen, Thema Rad-Effekt :)
*** Wir liegen steuerbordseitig längs am Steg mit dem Heck 90 Grad zur Hafenausfahrt. Geplantes Ablegemanöver, ohne die Strahlruder zu benutzen: 1. rückwärts fahren, um am Bug mehr Platz zu haben. Dann 2. vorwärts über Backbord um 270 Grad drehen, dann 3. vorwärts raus aus dem Hafenbecken, so der Plan…
Nun zum Rad-Effekt: Ein rechtsdrehender Propeller versetzt das Boot im RÜCKwärtsgang nach Backbord (Eselsbrücke: rechter HandRÜCKEN hat den Daumen links); Ruder nach Steuerbord gleicht das aus, so dass man gerade rückwäts fährt. Also, #1 CHECK, das hat geklappt!
Aber der 2. Schritt, das Vorwärtsdrehen nach Backbord war keine gute Idee…Warum? Auf der Steuerbordseite ist der Steg, und das Boot dreht bei so einem Manöver mit dem Heck nach Steuerbord…richtig, das war knapp! Also weiter zurückfahren, am Ende des Steges in die Hafeneinfahrt und dann haben wir vorwärts nach Steuerbord gedreht - und raus aus der Marina :) ***
Um 13 Uhr fahren wir ab. Vorbei geht es am Industriehafen Dillingen und dann am Stadtanleger Saarlouis, der kürzlich renoviert wurde. Beide Ufer grün, Reiher fliegen an uns vorbei ab und zu am Ufer ein Stahlwerk:) Aber kein einziger Frachter mehr und erst recht kein Sportboot, ganz ruhige Fahrt.
Bei Saar-km 66 kommen wir an die Schleuse Lisdorf. Wir sind ganz allein auf weiter Flur. Der Schleusenwärter ist über Kanal 22 zu erreichen. Nur für uns leert er das Schleusenbecken, damit wir ins Oberwasser schleusen können. In Frankreich kostet das etwas (Vignette), Deutschland macht das umsonst.
190m lang ist die Schleuse, davon brauchen wir nur knapp 11m. Sie hat nur 3,80m Hub und Schwimmpoller, Weil wir weit hinten bleiben können, d.h. weit weg von dem einlaufenden brodelnden Wasser, liegt die Solaris relativ ruhig während der Schleusung. Die Bewölkung klart auf, kalter Wind, aber endlich wieder Sonne, so kann es bleiben.
Das Saarpolygon bei Saar-km 63 kommt in Sicht, eine Erinnerung an den 2012 beendeten Steinkohlebergbau im Saarrevier. Es ist fast 30m hoch und hat aus allen Blickrichtungen eine andere Form. Fun fact: Das Saarpolygon war 2022 in mehreren deutschen Bundesländern Gegenstand des Matheabiturs.
Riesige Industriebauwerke kommen in Sicht, teilweise sind sie in Betrieb, andere sind “lost places”. Um 15:00 Uhr in Völklingen angekommen legen wir unkompliziert längsseits am linken Ufer an. Es gibt ca. sechs Liegeplätze hintereinander am Sportbootsteg mit Wasser und Strom. Alle frei, nur ganz hinten liegt ein Einsatzboot der Freiwilligen Feuerwehr Völklingen, die den Steg - telefonisch - betreut. Die Feuerwehr hat den Code für die Gittertür, die den Landzugang absperrt.
Wir beenden den Tag mit einem kleinen Stadtrundgang. Die Völklinger Hütte dominiert, ist sogar Weltkulturerbe. Interessante Blickachsen und Skulpturen im Zentrum, aber sonst… Industriestadt eben. Es heisst, man solle mehr als 3 Std einplanen für den Besuch der stillgelegten Industrieanlage Völklinger Hütte - ob das stimmt sehen wir morgen.
Heute kochen wir Spargel!
Strecke Dillingen-Völklingen, Saar-km 56-75, Entfernung 19km Schleuse 1 (Lisdorf), Dauer: 3 Std., Wetter: sonnig, kühlBaca selengkapnya
PelancongIhr werdet noch die volllen Schifffahrtprofis! Für mich seid ihr es sogar schon. 👍Von dem Tagesbericht hab ich 30% nicht verstanden 😇🤣
Gestern Abend flackert es direkt vor unserem Schlafzimmer-Bullauge: Oh je, die Stegbeleuchtung vom Sportboot Anleger Völklingen hat einen Wackelkontakt. Bei so einer Lichtorgel kann man nicht wirklich schlafen! Zwei schwarze Müllsäcke und Tape haben das gefixt, Thomas hat die Lampe einfach eingewickelt. 😘
Heute Morgen wurde die Lampe aber wieder ausgewickelt. Zwei Männer spazierten auf dem Steg herum. Sie haben prompt und unaufgefordert die Birnen gewechselt. Könnte sein, dass ein Mann etwas auf Saarländisch gesagt hat, es war leider nicht zu verstehen. Und dann waren sie auch schon wieder weg 😂
Also liegen wir hier mal ohne Liegegebühr, auch nett. Wasser und Strom kommen gegen 1-Euro-Münzen aus den Säulen am Steg, Duschen können wir auf dem Boot. Das Boot ist ruhig, kein Schwell obwohl wir im Fahrwasser liegen (denn es kommt kein einziges Boot hier vorbei). Den Ölfilm und das dreckige Ufer übersehen wir mal… Dafür haben wir abends aktuelle Musik von den Jugendlichen aus Völklingen und Wehrden, die sich auf den Treppenstufen am Ufer gegenüber treffen. Was sollen sie hier auch anderes machen.
Heute haben wir die Völklinger Hütte besichtigt. 1965 arbeiteten dort 17000 Menschen! Auf dem riesigen Areal mit mehreren Hochöfen wurde bis 1986 Roheisen produziert. Ein ehemaliger Lehrer hat unsere Gruppe mehrere Stunden herumgeführt, auch bis ganz nach oben auf die Hochöfen. Viel Interessantes zu den Produktionsprozessen hat er erklärt und oft kritisch kommentiert, sehr unterhaltsam und beeindruckend!
Das benachbarte Stahlwerk (Saarstahl Völklingen mit ~5000 Arbeitsplätzen) ist noch in Betrieb und bekommt den Rohstahl jetzt aus Dillingen. Gerade verzichten die Arbeiter auf einen Teil ihres Lohns, um das Völklinger Werk zu erhalten.
Die Funken, die beim Abstich des flüssigen Roheisen herumfliegen und für Verbrennungen bei den Arbeitern sorgten, nennt man übrigens tatsächlich “Hüttenflöhe”. Schutzkleidung, Brillen etc. gibt es erst seit den 70ern. Man scheint hier in Völklingen Kummer gewohnt zu sein.
Aber heute feiern wir! Baby Kaja ist da, Familienzuwachs in Damsdorf! Wir gratulieren den stolzen Eltern, Großeltern und dem großen Bruder!
Morgen geht’s weiter nach Saarbrücken.Baca selengkapnya
PelancongDie Bilder sind toll. Ist echt beeindruckend. Eine weitere ruhige Nacht ohne Disco euch. 😎
Katharina unterwegsDanke! Jetzt haben wir übrigens eine nicht flackernde Lampe vor dem Bullauge… Aufgepasst beim Anlegen, sag ich da nur 😅
PelancongLustig - vor vielen Jahren haben wir mal für die Dillinger Hütte gearbeitet (Testmanagement) - gibt es die immer noch 👍
Katharina unterwegsQuicklebendig! Zwar geht es der Autoindustrie angeblich nicht so gut, aber die Rüstungsindustrie hat ja Aufwind - meinte unser Guide heute zu dem Thema.
15 km weiter auf der Saar zur Landeshauptstadt Saarbrücken, das sollten wir schnell schaffen. Die Bewölkung verzieht sich, die Sonne kommt raus, es ist sehr windig, aber nach wie vor kein Schiffsverkehr, passt.
Wir machen ruhige Fahrt. Bei Saar-km 77 hinter der Karolinger Brücke in Völklingen sehen wir auf der linken Seite einen DM und einen Aldi, davor den Anleger des örtlichen Kanuvereins. Da könnte man zum Einkaufen anlegen, aber noch haben wir ja ausreichend Vorräte.
Das Kraftwerk Fenne, eines der größten deutschen Fernwärme-Verbundsysteme. überragt rechterhand das Ufer bei km 79. Aus Grubengas und Steinkohle wird da Strom und Fernwärme produziert.
Drei Kilometer weiter kommt die Schleuse Saarbrücken in Sicht, Hub 5,95m, 190m lang, Schwimmpoller. Sie wird aus Rehlingen fernbedient. Wir schalten auf Kanal 78 und hören… dass nichts geht! Erst 2 rote Lichter nebeneinander, dann unten ein rotes, oben ein rotes Licht. Die Anzeige heißt klar: Schleuse gesperrt. Wir machen also links an der riesigen Eisenwand fest. Jetzt heißt es geduldig abwarten.
Thomas klettert die Eisenleiter hoch und läuft zur Schleuse vor. Da versuchen zwei Leute herauszufinden, was kaputt ist, per telefonischer Standleitung mit Rehlingen verbunden. Die Elektronik samt Kamera ist ausgefallen und ohne Kamera keine Schleusung, zu gefährlich.
Nach 3,5 Stunden Wartezeit, bekommen wir endlich einen Funkspruch: Wenn wir möchten, können wir ohne Kamera schleusen, es wird jemand geschickt, der vor Ort überwacht. Endlich, um 16:30 Uhr geht es also weiter!
Nach kurzer Fahrt erreichen wir endlich Saarbrücken. Wir fahren mitten durch die Stadt bis zum Osthafen, Dort hat der MBSC Saarbrücken Gastliegeplätze. Wir sind wieder die einzigen Gäste und können uns für die Solaris eine von 8 Doppelboxen aussuchen.
Der Hafenmeister und seine Freunde (hier Capitainerie genannt, Frankreich ist nah) warten schon bei einem Karlsberg-Bier. Wir hatten uns ja angekündigt, wenn auch viel früher. Unser Boot mit 10,70m Länge und 2 Personen kostet für eine Nacht 17,20 Euro, Wasser und Strom gibt es gegen Münzen am Steg, Duschen und Waschmaschine gibt es auch, wenn sie auch etwas in die Jahre gekommen sind. Alles sauber und ordentlich.
Das kann man von den Stegen nicht behaupten. Viele Enten gibt es hier! Die Stege sehen entsprechend aus, überall Tretminen… Ich höre lautes Schnattern, irgendwie ganz nah, aber wo? Wir klatschen in die Hände, Thomas schlägt innen auf die Persenning, da fliegen sie weg… das Entenpaar war auf unserem Dach gelandet!
Also haben wir das Boot nochmal umgeparkt, und zwar an den Steg, der am saubersten war, nahe am Ufer 😅
Strecke Völklingen-Saarbrücken, Saar-km 75-90, Entfernung 15 km, Schleuse 1 (Saarbrücken), Wetter: wolkig, manchmal sonnig, aber kühl; heute Nacht geht die Temperatur runter auf 2 Grad. Gut dass wir eine Heizung haben.Baca selengkapnya
PelancongHier schreibt ein Fan Eurer Reiseberichte 🤩. Jeden Tag fahre ich in Gedanken ein Stückchen mit Euch mit… sehr spannend was ihr alles auf dem Weg so seht und erlebt und Euer sehr fachmännische eingesetztes Bootsvokabular beeindruckt mich sowieso 😉. Gute Fahrt und guten Weg weiterhin
Saarlodris? Noch nie gehört. Sie sind uns heute Morgen in Saarbrücken begegnet, als Ampelmännchen. Mehr über die Saarlodris weiß wahrscheinlich jeder Saarländer (oder Google).
Also auf in die Hauptstadt des Saarlandes, wieder mit unseren Klapprädern. Vom Osthafen aus fahren wir 10 Minuten in die Innenstadt. Wir kommen am Stadthafen vorbei, sehr schöne Liegeplätze im Grünen, aber leider direkt an der Stadtautobahn, Autostadt Saarbrücken, schade.
Wir schauen uns die Stadt an, bei strahlendem Sonnenschein verlieren die Bausünden ihren Schrecken. Die Stadt war nach dem 2. WK ziemlich zerbombt. Da gab es Platz für die Ergo- und die Hanse-Merkur-Hochhäuser. Aber auch einige alte Bauwerke schmücken Saarbrücken: die Alte Brücke von 1549 (!), das Rathaus, die Ludwigskirche, die St. Johanner Altstadt, das Brauhaus zum Stiefel (danke, Nicole für den Tipp!),.. alles in allem kann Saarbrücken sich sehen lassen.
Im Saarbrücker Schlosshof fand heute eine Open Air Messe statt: Pflegetage Saar 2025. Alle Anbieter rund um das Thema hatten ihre Stände aufgebaut, auch die Konsulate von Mexiko und Peru (woher kommen die Pflegekräfte für Deutschland?). Gute Stimmung, viel Publikum. Meine Schwester hätte das sicher sehr interessiert!
Am frühen Nachmittag haben wir beschlossen, dass es Zeit ist weiterzufahren. Schnell noch Frischwasser bunkern. Hier geht das mit einer Zapfpistole wie an der Tankstelle. Das Wasser spritzt also nicht mehr aus dem Schlauch, wenn der Tank voll ist. Tolle Idee!
Und los. Vier Schleusen liegen vor uns: Schleuse Güdingen, Ecluse 30 bei Großblittersdorf, Ecluse 29 bei Kleinbittersdorf und Ecluse 28 bei Sarreguemines (Saargemünd). Richtig, wir nähern und Lothringen, die französische Grenze verläuft mitten in der Saar.
Güdingen fordern wir via Funk an, das geht prompt. Die folgenden französischen Schleusen sind automatisiert. Eine Kamera erfasst die Solaris vor Ecluse 30 und das Schleusentor geht automatisch auf. In der Schleuse eine Stimme aus dem Off: „Holen Sie nach dem Schleusen ihre Fernbedienung ab.“ Als wir oben sind, die Kammer also mit Wasser vollgelaufen ist, geht Thomas von Bord, bedient den Touchscreen neben dem Schleusenwärterhäuschen und eine Art Postfach öffnet sich. Das Ding darin ist hellblau mit bunten Knöpfen, sieht aus wie ein Spielzeug. Aber es funktioniert, wir können die folgenden Schleusen damit anfordern, die Tore öffnen sich! Den Schleusenvorgang startet man, indem man in der Schleuse die blaue (nicht die rote!) Stange hochdrückt.
Es wird knapp, noch drei Schleusen bis zu unserem heutigen Ziel. Aber Schleusenwärter brauchen ihren Feierabend. Letztes Jahr um 18:30 Uhr, dieses Jahr etwas früher. Ihr ahnt es, Schleuse 28 ist ausgeschaltet, heute keine Schleusung mehr.
Glücklicherweise ist der kleine Yachtclub Hanweiler direkt vor der Schleuse. Nettes junges Paar hilft beim Anlegen. Sie haben wohl nur um die 50 Gastlieger jährlich, wahrscheinlich sind wir die ersten dieses Jahr. Ländlich ruhig ist es hier, sogar einen Eisvogel haben wir unterwegs gesehen.
Heute: Saarbrücken-Hanweiler, Saar-km 90 - Lothr.-Saar-km 65, Entfernung 15 km, Schleusen 4, Dauer 2 Std., Wetter sonnig, aber heute Nacht evtl.. Bodenfrost.☃️Baca selengkapnya
Heute sind wir im Yachthafen Hanweiler aufgewacht. Die Sonne scheint, es ist herrlich ruhig. Obwohl…,man hört leise Stimmen an Land. Es ist Samstag. Die Clubmitglieder versammeln sich auf ihrer Terrasse zum Frühschoppen! Zu den Duschen müssen wir direkt da vorbei.. Guten Morgen allerseits 😂
Hier endet die befahrbare Saar und es beginnt der Saarkanal. Der Fluss fließt parallel zum Kanal. Der Kanal ist schmal, so dass die Pénichen (traditionelle Frachtkähne) eben so hindurchpassen. Aber die meisten sind außer Betrieb. Bei Hanweiler liegen mehrere rostige Pénichen am Ufer.
Hanweiler liegt an der Mündung der Blies. Und wir liegen in der Strömung am Steg. Das hilft uns, gut wegzukommen. Im Yachthafen liegt kein einziges Boot, viel Platz für unser Ablegemanöver. Mit der hellblauen Fernbedienung rufen wir die Schleuse 28, die in Sichtweite ist und die wir gestern verpasst haben. Jetzt geht es weiter nach Saargemünd (heißt so wg. der Bliesmündung).
Sarreguemines, wie der Ort auf französisch heißt, hat zwei Anleger: einen unbewachten Stadtanleger (Port de Plaisance) am rechten Ufer und den Club Nautique l‘Eau Reine mit der Capitainerie Pennischen Pauline am linken Ufer am alten Casino, da ist der Hafenbereich nur mit einem Code zugänglich.
Sarreguemines liegt in der französischen Region Grand Est (= Lothringen bis 2015), hat etwas über 23.000 Einwohner und ist schon recht alt. Bekannt ist die Stadt für Keramikbrennerei. Einen alten Brennofen von 1790 haben wir angeschaut, Teil des Fayence Stadtrundgangs. Das Fayence Museum ist sicher auch sehenswert, aber das Wetter zu schön!
In Sarreguemine haben wir die französische Flagge am Boot gehisst, aus Respekt vor dem Gastland. Auch die Vignette muss sichtbar angebracht werdenden, Früher hat man sie beim Schleusenwärter gekauft, jetzt geht das online.
Ein kurzer Stadtrundgang, dann zieht es uns wieder auf’s Wasser, unser nächstes Ziel ist Wittring bei Lothr.-km 52.
Strecke Hanweiler/Sarreguemines - Wittring, Saar-km 65-52, Entfernung 13 km, Schleusen 6, Dauer 3 Std., Wetter primaBaca selengkapnya
Ab Sarreguemines zählt man lothr.-km 75,6 rückwärts bis 0, wo der Kanal in den Rhein-Marne-Kanal mündet. Wir fahren bis km 52 nach Wittring,
Die Brücken auf dem Saarkanal sind laut Karte alle 3,60m hoch. Das sollte gerade so reichen, um ohne Mastlegen hindurch zu kommen. Tatsächlich sind die meisten Brücken höher. Oder das Wasser ist niedriger, jedenfalls passt es gut.
Sechs Schleusen durchfahren wir heute, Ecluse 28-23, alle so um 1890 gebaut. Nur ca. 5m breit sind die Einfahrten (die Solaris hat 3,60m Breite), also kein Schlingern erlaubt.
Alles klappt prima, man kriegt Routine. In der Schleuse kostet das Festhalten Kraft, wenn das Wasser hereinströmt. Es gibt einen Festmacher auf halber Höhe, und einen Poller oben, an den man nicht heranreicht. Also Lassowerfen üben (oder den Bootshaken zur Hilfe nehmen ;).
Die Fahrt ist herrlich, die Sonne scheint und es wird immer ländlicher und ruhiger. Zwar schwimmt viel Grünzeug im Wasser, auch in den Schleuseneinfahrten, aber es gibt kein Problem. Sehr viele Angler sitzen am Ufer, Die Angelschnuren ragen gefühlt in unseren Fahrweg. Aber meistens ziehen sie sie kurz vorher zurück.
Um 17:15 kommen wir im Wittringer Jachthafen an. 12 Plätze, fast alle belegt, keine Gastplätze markiert.. Wir erspähen einen freien Platz und fahren kurz entschlossen rückwärts rein, Eigentlich hätten wir vorher kurz anfragen sollen, ob der Platz wirklich frei ist.. Trotzdem netter Empfang von Hubert und Mark, sie helfen beide beim Anlegen. Was dazu führt, dass wir fast hinten gegen den Anleger dozen. Unser Versehen, hinten war kein Fender… aber es ist nichts passiert, eine Handbreit Abstand reicht ja 😎.
Der Yachtclub ist auch hier versammelt, man grillt wie im Saarland, aber es gibt natürlich auch Baguette. Musik wird gespielt, abwechselnd französische und deutsche Titel, Gespräche und gute Laune. Wir sind in Frankreich, aber alle sprechen Deutsch mit saarländischem Akzent. Und französisch auch, ein lebhaftes Gemisch. Um 20:00 Uhr bimmelt die Dorfkirche nebenan. Wir kochen und essen an Deck in der Abendsonne. So kann es weitergehen!
Knapp 800 Einwohner hat Witting, eine Kirche mitten im Ort, einen Bahnhof, ein Restaurant Victoria und eine Kapelle mit atemberaubenden Ausblick auf die Saarwindungen und den Ort. Ansonsten sehr verschlafen. Die Croissants für’s Frühstück haben wir aber bekommen, und zwar aus einem Automaten, 2 fur 1,10€.
Heutige Tour Hanweiler/ Sarreguemines - Wittring, Entfernung 13 km, Schleusen 6, Dauer 4 Std., Wetter sonnig und warmBaca selengkapnya
Sonntagsfrühstück in der Sonne und das erste Mal auf dieser Reise kurze Hosen! Wir verabschieden uns vom Sportbootanleger Wittring und fahren nach Bissert bzw. Harskirchen, zwei Dörfer mit ca. 150 bzw. 800 Einwohnern. Der Anleger liegt zwischen den beiden Orten in der Nähe eines Campingplatzes.
19 km Saarkanal bzw. Canal de Houilières de la Sarre (Saarkohlenkanal) liegen vor uns. Kein Autoverkehr, viele Fahrradfahrer am Ufer, Wald, Wiesen, Felder, ländliches Frankreich.
Abwechslung bringen die Schleusen. Ecluse 22 bis 18, alle ca. 40m lang, 5m breit, Hub 3m und nur wenige Möglichkeiten, das Boot zu befestigen. Wir schleusen bergwärts, das Wasser, das in die Schleuse eingelassen wird, schüttelt das Boot ganz schön durch. Inzwischen sichern wir beim Schleusen auch oben am Poller, so dass wir das Seil wechseln können, wenn die untere Befestigung beim Liften tiefer sinkt als Höhe Reling. Der Bootshaken leistet auch gute Dienste. Ich bin damit allerdings sehr vorsichtig, denn ich habe mich damit schon mal über Bord gehebelt. Aber das ist ein paar Jahre her 😉
Die Fahrt ist fast meditativ. Ab und zu ein alter Bunker der Ligne Maginot z.B. an der Ecluse 21. Ab und zu Engstellen im Kanal, die durchfährt man besser sehr langsam. Einmal haben wir gestaunt über eine Engstelle, die wie eine Badewannen-Brücke über die Albe führt, einer der Saarzuflüsse. Immer wieder fliegen Reiher über dem Kanal oder sitzen am Ufer oder sogar auf der Schleusenmauer.
Wir passieren bei km 35 den Ort Saaralbe mit eindrucksvollen Doppel-Kirchtürmen, erstmals erwähnt im 5 Jh., sicher sehr interessant. Die Kanalbrücke von Sarralbe (bei Ecluse 19), 1867 erbaut, ist eine der ersten Stahlbrücken in Frankreich. Den Ort schauen wir vielleicht auf dem Rückweg an.
Am Nachmittag kommen wir am Port de Plaisance de Harskirchen an, gleich hinter Bissert bei km 33. Wasser Strom, Duschen WC, Waschmaschine, Absaugstation, alles da und ‘impeccable’! Und digital: die Capitainerie ist sonntags geschlossen, aber wir haben uns via Terminal und Kreditkarte angemeldet, 22,44€ Kurtaxe, Strom und Zugangscode zu den sanitären Anlagen inklusive.
Bissert ist das Tor zum Elsass (heute Grand Est), so liest man. Endlich wollen wir den Radiosender wechseln, vom Saarländischen SR3 hin zu….. keine Ahnung! Welchen Sender hören denn die Menschen im Elsass?
Heutige Tour: Saarkanal von Wittring bis Bissert/Harskirchen, Saar-km 52-33, Entfernung 19 km, Schleusen 5, Dauer 4 Std., Wetter sonnig und warmBaca selengkapnya
Pelancong
Guten Morgen ihr drei, das sieht doch schon richtig nach "Abenteuer " aus. Freue mich sehr über die Bilder und eure Eindrücke. Habt viel Spaß. Liebe Grüße aus der morgendlichen Stadtbahn Claus
Katharina unterwegsGuten Morgen! Erstmal sind wir zu zweit auf dem Boot, waren aber dankbar für die Hilfe beim Einräumen und Einkaufen, etc. Dir einen sehr schönen Tag, liebe Grüße!