After-Master Weltreise

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  • Day 53

    Großstadtdschungel Jakarta

    October 27, 2019 in Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C

    Heute wollte ich mir Jakarta City mal anschauen. Ich habe aber auch ein Glück mit den Special Events, ein Marathon fand quer durch die Stadt statt mit einem Riesen Aufgebot an Essensständen und den entsprechenden Menschenmassen. In Glodok, der Chinatown, fanden außerdem aufwendige Straßenzüge mit Musik, Weihrauch, Kostümen und Zeremonien statt anlässlich des Geburtstages des chinesischen Tempels. Ich spazierte durch das Viertel, deckte mich in den traditionellen chinesischen Apotheken mit Medikamenten auf rein pflanzlicher Basis ein, trank kostenlosen Tee aus den acht Kannen, die dort nach Alter Tradition bereit stehen, ließ mich durch die engen Gassen, Märkte und Essensstände treiben und betete in den buddhistischen Tempeln. Eine besondere Spezialität sind hier Schweineinnereien, habe mich aber nicht getraut sie zu essen. Sah nicht sonderlich appetitlich aus. Danach ging's nach Kota, zur Altstadt im Kolonialstil. Dort fanden chinesische Tänze anlässlich des Geburtstages statt. Im Wayang-Museum konnte ich traditionelle indonesische Marionetten - von aufwendigen Holz- und Papierpuppen hin zu einfachen Figuren aus Bambus und Rattan. Weiter ging's am Kanal entlang zum Schiffahrtsmuseum mit Aussichtsturm in den historischen Hafengebäuden. Dort traf ich eine Gruppe Kinder, die mich durch das ganze Museum begleiteten. Wir unterhielten uns, soweit es meine Indonesischkenntnisse zuließen und sie wollten mich ständig umarmen und Küsschen auf die Wange haben. Zum Abschied schenkte mir eines der Mädchen sogar einen ihrer Ringe. Schließlich ging ich weiter zum Hafen, wo ich mich in einem kleinen Ces vorbei an den Segelschiffen bis zu den bunten Leuchttürmen am Ausgang zum offenen Meer kutschieren ließ. Einige der Segelschiffe sahen nicht mehr sehr seetauglich aus. Im Nationalmuseum informierte ich mich über die verschiedenen Völker und Kulturen des 17000 Inseln und über 500 Sprachen umfassenden Indonesiens und sah mir die beeindruckende Kollektion alter hinduistischer und buddhistischer Steinfiguren an. Schließlich wollte ich noch das Nationaldenkmal besichtigen, ein riesiger Turm mit goldenen Flammen an der Spitze, schaffte es aber nicht bis ganz nach oben, weil mir die Wartezeit von 2 Stunden dann doch zu blöd war. Stattdessen deckte ich mich im Pasar Senen, dem ältesten und größten Markt der Stadt, zum letzten Mal mit meinen indonesischen Lieblingssüßigkeiten für den Flug am nächsten Tag ein. Mein Fazit zu Jakarta: erschreckend ist der Gegensatz zwischen den modernen Wolkenkratzern und Luxushotels und den nicht weit davon entfernten Slums und ärmlichen Verhältnissen. Trotzdem hat die Stadt einiges kulturell und auch landschaftlich in näherer Umgebung zu bieten. Mir hat die quirlige, versmogte Stadt irgendwie richtig gut gefallen, hätte auch noch länger bleiben können :) morgen verlasse ich Indonesien, bin einerseits gespannt auf neue Länder und Kulturen, andererseits ziemlich traurig, weil ich mich ein wenig in das Land, seine Vielfältigkeit und seine Leute verliebt habe. Ich werde auf jeden Fall zurückkehren und weitere Inseln erkunden!Read more

  • Day 54

    Hightechstadt Singapur: Tag 1

    October 28, 2019 in Singapore ⋅ ⛅ 29 °C

    Was ein Kulturschock! Ich bin froh, Jakarta als Zwischenstopp eingelegt zu haben, sonst wäre der Unterschied zu den Dörfern Kalimantans zu krass. Singapur ist das glatte Gegenteil - und glatt trifft es ganz gut! Aalglatt. Blitzeblank sauber, kein Kaugummi am Boden, die Busse kommen auf die Minute genau, alles läuft perfekt organisiert, kein Stau, alles ist hightech und automatisiert. Ein bisschen zu perfekt und gerade um die Marina u glaublich protzig und dekadent. Ein Luxushotel jagt das nächste, allabendliche hochaufwendige Licht- und Soundshows setzen die eh schon beeindruckenden Gebäude und Touristenattraktionen in Szene. In meinem Hotel völlig überwältigt von dem perfekten öffentlichen Transport-System überwältigt angelommen (Ich habe mir ein schickes Hotel mit Pool gegönnt), begebe ich mich erst einmal in die Chinatown. Nicht zu vergleichen mit der Jakartas! Kein quirliges Durcheinander, keine engen, dreckigen Gassen mit charmanten, abenteuerlichen Essensständen. Stattdessen für touristen hergerichtete Souvenirstände und girlandenbehängte Straßen. Die Tempel sind trotzdem beeindruckend und die bunten Kolonialbauten hübsch und in krassem Gegensatz zu den dahinter aufragenden Wolkenkratzern. In einem der vielen Hawker Centers (Foodmärkte) hole ich mir beim einzigen mit einem Michelinstern ausgezeichneten Straßenstand Soy Chicken Rice für umgerechnet 1,80€ und Projekte mich durch einige andere lokale Spezialitäten. Schließlich fahre ich weiter ins indische Viertel. Ich habe genau um einen Tag das indische Neujahr verpasst, trotzdem ist noch alles dekoriert. Im hinduistischen Tempel waren leidet keine Fotos erlaubt, er war wunderschön. Die hinduistischen gefallen mir überhaupt besser als die chinesisch-buddhistischen, sie sind bunter als die eintönig rot-goldenen chinesischen. Und in ihrer Buntheit trotzdem weniger kitschig. Ansonsten lieben die Inder aber Kitsch, es gibt unendlich viel bunt glitzernden Krusch, übertriebenen Schmuck und überladene Saris zu kaufen. Ich breche auf zur Marina, gönne mir ein Weinchen am Wasser (gibt es in Indonesien nämlich schlichtweg nicht! Hier kostet er zwar umgerechnet 13 Euro pro Glas, aber hatte Lust drauf), schau mir das Wahrezicehn Merlion an und erwische gerade ein wundervolles kostenloses klassisches Konzert des Esplanade Theaters vor der Kulisse der im Wasser glitzernden Skyline. Beeindruckend! Über die DNA-förmige Helix Bridge geht's zu den Gardens by the Bay, Palmen nachempfundenen, gigantischen, bewachsenen Metallkonstruktionen, welche allabendlich in bunten Farben und aufwendigen Lichteffekten erstrahlen. Nicht genug, schließt sich danach noch vor dem gigantischen Marina Bay Sands Hotel (Mit Infinity Pool) eine weiter Licht- und Wassershow an. Überwältigt von den vielen Eindrücken falle ich ins Bett...Read more

  • Day 55

    Hightechstadt Singapur: Tag 2

    October 29, 2019 in Singapore ⋅ ⛅ 30 °C

    Ich startete Tag 2 mit einem Spaziergang durch den Fort Canning Park, einem nett angelegten Park rings um die Überreste und Ausgrabungsstätten der ersten Siedlung auf Singapur. Neben guten Einblicke in die Geschichte Singapurs gab es auch Gärten mit Infotafeln zu den Pflanzen und ihrer historischen Bedeutung für Singapur. Danach spazierte ich am beeindruckenden Raffles Hotel, dem War Memorial und der St Andrews Cathedral vorbei durch das zentrale Kolonialbautenviertel. Die weiße Kathedrale setzte sich seltsam von den Wolkenkratzern drumherum ab, im Inneren passte sie sich aber durch dutzende Breitbildschirme und Vollklimatisierung an das moderne Hightechbild an. Anschließend verbrachte ich drei Stunden in der National Gallery, einem Kunstmuseum mit den wichtigsten Werken Singapurs und anderer südostasiatischer Künstler. Das war wahnsinnig spannend, weil wir in Europa kaum asiatische Kunst kennen, und man lernte so auch viel über die südostasiatische Geschichte und Kultur, da das ja oft sehr eng mit der Kunst verbunden ist. Danach spazierte ich durch die weitangelegten Gardens by the Bay. Die haben nichts mehr mit einem natürlichen Garten zu tun, jeder Grashalm ist perfekt getrimmt, kein einziges Blatt liegt auf dem Boden, keine Blume ist verwelkt. Verschiedene Themenparks informieren etwas flach über Palmen, einheimische Tiere, den Bezug von Hinduismus zur Natur etc. Die riesengroßen Metallbäume sind allerdings beeindruckend aus der Nähe anzusehen. Der ganze Park funktioniert CO2-neutral mit Sonnenenergie und Energie durch Verbrennung des Komposts. Ich schaute mir noch den etwas überteuerten Flowerdome und Cloud Forest an. Der Flowerdome ist das größte Gewächshaus der Welt in verschiedene mediterrane Gebiete eingeteilt. Man wird auf festen Routen durchgeschleust und die kitschig mit Figuren und Maskottchen angelegten Rhododendron-Beete sind wenig beeindruckend. Außerdem kann man nirgends hingehen, ohne in ein Foto der aufgeregten Toruisten zu laufen. Habe den Flower Dome eher genervt verlassen. Der Cloud Forest ist ähnlich strukturiert und auf Massentourismus ausgerichtet. Er beeindruckt aber durch seine botanische Vielfalt. Es sind exakt die klimatischen Bedingungen von dem selten vorkommenden hochgelegenen Regenwald nachempfunden und die darin beheimateten seltenen Pflanzen (unter anderem wunderschöne Orchideen) ausgestellt, die man auf einem über den Bäumen und an einem Wasserfall vorbeiführenden Pfad betrachten kann. Weiter ging's für mich ins arabische Viertel, wiederum ausgestattet mit jeder Menge kleiner bunter Kolonialbauten, in denen Teppiche und Lampen verkauft werden. In einer mit Graffiti geschmückten kleinen Seitenstraße, einer für Singapur erstaunlich hippen Gegend mit vielen kleinen Bars, gönne ich mir einen Wein, lausche mega guter Livemusik und komme bald mit einem Einheimischen namens Peter ins Gespräch. Er erzählt mir einiges über die vielen Verbote und Regulationen Singapurs und die Mentalität der Bewohner. Am nächsten Tag schaffe ich es nur noch die von Luxusläden gesäumte Orchard Road entlangzuspazieren, bevor es für mich zum Flughafen und nach Hanoi geht.Read more

  • Day 57

    Hanoi

    October 31, 2019 in Vietnam ⋅ ☁️ 24 °C

    Nachdem ich spät abends in Hanoi angekommen war und in meinem süßen Homestay-Zimmer mit Balkon eingecheckt hatte, machte ich mich auf den Weg, um etwas zu essen zu finden. Ich aß eine für Hanoi typische köstliche Krabbensuppe mit dicken Reisnudeln, Scampi, Ei und Sprossen. In einer der hippen Bars im französischen Viertel gönnte ich mir schließlich ein Glas Wein und wurde bald von einer Gruppe Piloten (ein Russe, ein Spanier und ein Nepalese), welche alle bei Vietnam Airlines arbeiten, an den Tisch eingeladen. Aus einem Glas wurden viele und wir hatten mega den Spaß. Am nächsten morgen kam ich daher nicht so früh wie geplant aus dem Bett. Ich machte mich auf vorbei an der St Josephs Kathedrale zum Museum of Vietnamese History. Das Museum ist auf zwei unterschiedliche Gebäude verteilt und wenig chaotisch, aber es sind beeindruckende Sammlungen prähistorischer Ausgrabungen, Schmuckstücke und Möbel der verschiedenen Königsdynastien und natürlich erschreckende Eindrücke des Vietnamkriegs zu sehen. Weiter ging's für mich zum Hoan Kiem See, wo ich den photogenen Ngoc Son Tempel besichtigte, der auf einer kleinen Insel gelegen ist. Er ist einer heiligen Schildkröte gewidmet, die der Legende nach das Schwert des Königs nach dem Kampf gegen die Chinesen im See versenkt hat, wo es bis heute liegen soll. Danach stürzte ich mich in die Altstadt, ein hektisches, leider auch sehr touristisches Durcheinander. Jede Straße ist einer anderen Gilde gewidmet und so gibt es ganze Straßen, wo nur Gewürze, nur Schuhe oder nur Bambusmatten verkauft werden. Dazwischen spitzt immer wieder ein buddhistischer Tempel hervor. Besonders spannend war das Heritage House, ein originalgetreu renoviertes und eingerichtetes historisches Haus. Bei einer Führung erfuhr ich einiges spannendes über die vietnamesische Lebensart und Philosophie. Zum Beispiel, dass die Großeltern immer im oberen Stockwerk wohnen, da das näher zum Himmel und daher höherwertig ist, dass man Grapefruitschalen als Shampoo benutzt, und dass traditionellerweise auf einem Holzbett ohne Matratze mit einem Kissen aus Bambus geschlafen wird. In den Frischmarktstraßen wurde wieder einiges gewöhnungsbedürftiges angeboten, unter anderem lebende Blutegel und gebratene Laden. Letztere probierte ich und waren eigentlich ganz saftig und schmackhaft. Nochmal muss ich es aber nicht haben. Als nächstes sah ich mir den Temple of Literature an, ein angenehm idyllischer Ort nach der ganzen Hektik. Er war eine konfuzianische Schule, wo nur den besten Studenten des Landes Benehmen und Wissen beigebrachr wurden. Ich entschied mich noch den übertrieben protzigen Ho Chi Minh Komplex zu Ehre des Gründers Vietnams und den nahegelegenen botanischen Garten anzusehen, bevor es für mich instrafitionelle Wasserpuppentheater ging. Das war wahnsinnig amüsant und schön anzusehen. Mein Fazit zum ersten Eindruck Vietnams: die Leute sind bei weitem nicht so freundlich und hilfsbereit wie die Indonesier, teilweise sogar richtig unhöflich. Dafür befinde ich mich hier aber im kulinarischen Mekka, habe bereits meinen ersten mit Kondesmilch gesüßten Kaffee getrunken, mein erstes Bahn Mi, Bun Bo und Pho Bo gegessen. Bei letzterem habe ich anscheindend alles falsch gemacht. Als ich deutete, ob ich auch frische Kräuter und Sprossen zu der Suppe haben könnte wie die Leute neben mir, hieß es ganz entrüstet Nein um Gottes Willen, das schmeckt nur zu der Fischsuppe, die diese aßen. Und als ich etwas Sojasauce hineinkippen wollte, kam der Koch herbeigerannt und riss mir die Sauce gerade nich rechtzeitig aus der Hand und schüttete mir stattdessen Fischsauce auf den Löffel. Muss anscheinend noch einiges lernen ;)Read more

  • Day 59

    Mountain Loop: Ha Ciang bis Ven Minh

    November 2, 2019 in Vietnam ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach einer 7-stündigen Busfahrt samt Babygeschrei und kotzender Frau neben mir, landete ich spätabends in Ha Ciang. Ich entschied mich das erste mal in einem Schlafsaal zu schlafen, da das zum Busbahnhof nächste Hotel keine Einzelzimmer mehr freihatte und ich mich nicht mehr mitten in der Nacht auf die Suche machen wollte. Auf der Suche nach Abendessen stolperte ich zufällig in ein Hundefleisch-Restaurant und entschied es zu probieren (Haters gonna hate). Ich bekam also dreierlei vom Hund (Suppe, eine Art Gulasch und Gegrilltes). Es erinnert ein bisschen an Lamm, ist allerdings sehr fettig. Ein vietnamesischer Typ vom Nachbartisch bot mir etwas von dem Schnaps an (Er fragte mich auch, ob ich auf sein Hotelzimmer komme wolle), den sie hier alle tranken und der scheinbar auch blind machen kann. Er war furchtbar stark und ich hatte plötzlich ein ganz komisches Gefühl in meiner Haut am Hals und an meiner Brust, wie tausend Nadeln. Dann fühlten sich auch meine Wangen ganz seltsam an und ich wurde leicht zittrig. Zuerst dachte ich, der Typ hätte was in mein Glas getan. Aber ich glaube ich habe das Zeug einfach nur nicht gut vertragen, obwohl ich nur zweimal genippt habe. Bin schnell uns Hotel zurück und habe viel Wasser getrunken und dann war es auch bald wieder weg. Das Hotel verlieh ziemlich günstig Motorroller, was ich für die nächsten Tage vorhatte. Ich wollte die nördliche Moutain Loop nach Dong Vang, Meo Vac und zurück nach Ha Ciang fahren, die für seine malerischen Berglandschaften und Reisfelder bekannt ist. Am nächsten morgen setzte ich mich also das erste mal auf einen Roller, dachte so schwer kann das ja nicht sein. Es stellte sich heraus ist es doch, und beim absteigen fiel ich samt Roller um, kratzte mir mein Knie auf und wäre noch fast vom vorbeifahrenden Auto überfahren worden. Der Typ vom Verleih meinte ich sollte mir das besser nochmal überlegen, es wäre besonders viel Verkehr wegen Wochende, außerdem regnerisch und täglich sterben auf der Strecke Leute. Ich entschied mich also einen persönlichen easy rider zu buchen, der mich auf seinem Bike kutschiert - teurer als selbst fahren, aber flexibler als Bus. Der Typ ist etwa 60, super lieb, kennt alle guten Fotospots und Posen und geht völlig in seiner Rolle auf, mir die besten Fotos zu verschaffen. Leider spricht er kein Wort Englisch, aber wir verstehen uns. Das Wetter meint es leider nicht gut mit uns, die erste Hälfte des Tages hat es geregnet und es war teilweise so neblig, dass man die Hand vor Augen nicht mehr gesehen hat. War also nicht viel mit malerischer Sicht. Aber ab und zu hat es sich gelichtet- und dann war es atemberaubend! Gerade mit dem Nebel zwischen den sattgrünen Hügeln mit Reisfeldern und kleinen Dörfern in den Tälern. Wir wanderten außerdem zu einer beeindruckenden Tropfsteinhöhle. In Ven Minh fanden wir ein nettes Homestay, bei dem es zum Abendessen "family dinner" gab, wo alle Gäste um einen Tisch mit mehreren Schüsseln köstlicher Gemüse-, Fisch- und Fleischbeilagen zu Reis saßen. Es tat gut mal wieder reis zu essen, hatte es vermisst nach den ganzen Reisnudeln. Das englische und das niederländische Pärchen hatte ich beide schon während der Fahrt getroffen und wir verstanden uns super.Read more

  • Day 60

    Mountain Loop: Yen Minh bis Dong Van

    November 3, 2019 in Vietnam ⋅ ☁️ 15 °C

    Tag 2 der Motorradtour begann mit der obligatorischen morgendlichen Pho, bevor ich den Sonntagsmarkt in Yen Minh erkundete. Hier gab es neben Tigerpfoten, Ferkeln, frischem Obst und Gemüse auch die traditionellen bunten Röcke, die hier alle über noch buntere Leggings tragen. Ich bedeutete meinem Guide ich wolle alleine über den großen Markt schländern und verlief mich glatt. Am Ende haben wur ubs dann aber doch wieder gefunden, er war allerdings etwas sauer und erzöhlte (soweit ich die Gesten deuten konnte) den gabten Tag jedem, den wir trafen, die Story. Danach ging es durch malerische Berglandschaften weiter mit dem Motorrad. Diesmal hatten wir Glück mit dem Wetter, nach frühmorgendlichem Nebel kam sogar die Sonne raus. Neben tollen Fotospots legten wir noch Stopps bei traditionellen Dörfern, einem Königspalast (wo man schön architektonisch den chinesischen Einfluss sehen konnte), einer Mondkrater-ähnlichen Landschaft und dem nördlichsten Punkt Vietnams, an dem man einen Flag Pole besteigen kann, ein. Als wir an der chinesischen Grenze entlangfuhren, konnte man immer wieder Menschen mit Koffern und Rucksäcken sehen. Ich habe keine Ahnung, ob sie sich nach Vietnam oder nach China schmuggelten. Ich weiß nicht, welche Seite erstrebenswerter ist. Auf dem weg fanden wir auch eine Schlange, die mein Guide einfing und in einen Sack steckte. Er meinte er wolle sie essen, ist wohl eine Delikatesse hier. Er ließ sie später aber doch wieder frei. Die Nacht verbrachten wir in einem super süßen Homestay, in einem traditionellen Haus etwas außerhalb der Stadt mitten in den Reisfeldern und vor der Kulisse der imposanten Berge. Ich half in der Küche für das Family Dinner. Die Hausherrin zwang uns Gäste förmlich zum Maiswein trinken, den sie Happy Water nannte, steckte uns Mädchen schließlich in traditionelle Kleider und brachte uns vietnamesischen Volkstanz bei.Read more

  • Day 61

    Mountain Loop: Dong Van bis Ha Giang

    November 4, 2019 in Vietnam ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach leckeren Pancakes (zum ersten Mal keine Pho zum Frühstück) vor der traumhaften Reisfeld- und Bergkulisse ging's zurück nach Ha Giang. Dies war die längste und auch schönste Strecke. Einfach gigantisch der Ausblick von der ständig am Abgrund entlanggehenden Straße. Wir sahen auch den größten Canyon Südostasiens mit einem petrolfarbenen Fluss. Und zwischendrin gab es eine kleine Wanderung am sogenannten "Sky path", der hält was der Name verspricht. Wir kletterten auf einen kleinen Gipfel abseits des Weges und von dort kletterte ich weiter auf einen kleinen Felsvorsprung, was ein ziemlicher Nervenkitzel war, da es darunter hunderte Meter in den Abgrund ging. Aber die Fotos waren es wert ;) Mein Guide war stolz wie Oskar und erzählte jedem, der uns begegnete, ich hätte mich das getraut. Das letzte Stück der Loop war identisch mit dem ersten Tag und so konnte ich den Teil inklusive Heaven's Gate glücklicherweise doch noch ohne Nebel und Regen sehen. Vom ganzen auf dem Motorrad sitzen tat mir mein Popo ziemlich weh und zurück in Ha Giang gönnte ich mir eine Massage. Ich hatte mir eine schön entspannende Massage wie in Indonesien vorgestellt - weit gefehlt! Das glich eher einer Quälerei. Ohne Pardon riss sie mich rum, ließ Finger, gehen und Schultern knacksen und schlug mir heftig auf den Rücken. Zumindest sind die Verspannungen jetzt weg. Am nächsten Morgen ging's mit dem Bus nach Cao Bang. Der Besitzer des Motels hatte organisiert, dass mich der Bus um 7 Uhr am Motel abholt. Er meinte es wäre ein direkter Bus, die Fahrt dauere etwa 9 Stunden und es gäbe die Möglichkeit für Mittagessen zwischendrin. Der Bus kam um halb neun, losgefahren sind wir dann um 9. Von Bus kann auch keine Rede sein, es war eher die vietnamesische DHL, oder besser: Postkutsche. Reissäcke, Pakete, Obstkisten wurden ein- und ausgeladen und dazwischen saß ich. Es war auch keine Direktverbindung, ich musste zwischendrin umsteigen. Für die 250 Kilometer bräuchten wir tatsächlich 9 Stunden, besonders die ersten 20 waren furchtbar, dafür brauchten wir knapp 2 Stunden! Ständig gab es Straßenarbeiten, auf die alle Autos warten mussten und dazwischen waren die Schlaglöcher so tief, dass sich der Fahrer mühsam drumherum manövrieren musste. Die Straßenverhältnisse waren ein Alptraum, aber die Landschaft ein Traum! Es ging ähnlich traumhaft wie auf der Loop weiter, mit riesigen Reisterrassen, sattgrünen Bergen und tiefen Schluchten mit blaugrünen Flüssen. Dazwischen immer wieder kleine Dörfer mit Holz- oder Strohhütten, über denen der typisch vietnamesische Zimtgeruch hängt. Cao Bang ist ein nettes kleines Städtchen am Fluss. Ich fand ein nettes Homestay und aß in einer Garküche mit einer Hackfleischmischung gefüllte frisch gemachte Art Pfannkuchen oder Lasagnenudeln aus Reisteig in Brühe mit Koriander. Köstlich!Read more

  • Day 63

    Ban Gioc Wasserfall

    November 6, 2019 in China ⋅ ☀️ 23 °C

    Frühmorgens schlenderte ich über den wundervollen Markt von Cao Bang und holte mir die obligatorische Frühstücks-Pho. Diesmal aber mit Ente - will mir ja nicht nachsagen lassen, ich esse eintönig! Überhaupt schmeckt jede Pho anders, mal mit Huhn, mal mit Rind, mal mit Ente, mal mit in Weinsud gekochtem Rind, mal ohne frische Kräuter, mal mit Koriander, Minze, Sprossen, Thaibasilikum oder in dem Fall drei verschiedene Arten Zitronenmelisse, mal mit frischem Ingwer, mal überwiegt die Nelkennote. Immer wieder spannend, und immer wieder lecker! Dann ging's drei Stunden mit dem Bus durch atemberaubende Landschaft (die Gegend um Cao Bang ist mit Ha Giang als eine der schönsten Vietnams deklariert) zum Ban Gioc Wasserfall, dem viertgrößten Wasserfall an einer Landesgrenze - nach Niagara, Viktoria und einem in Brasilien. Er ist wahnsinnig breit, hat verschiedene Neben-Fälle und schmiegt sich wunderschön in die Limestone-Landschaft. Es gab allerdings weniger zu tun als gedacht, auf der chinesischen Seite gab es einen Pfad am Fluss entlang, aber da konnte man nicht hin, man wurde schon ganz genau beobachtet, dass man nicht nach China ausriss - schwimmen war auch verboten! So war ich schon am frühen Nachmittag wieder zurück, schlenderte durch die Stadt (die überraschenderweise etliche üppige Gemüsegärten in den Hinterhöfen verbrigt) und aß am Straßenrand ein Dessert, das denke ich aus einer Art Flan aus Sojamilch besteht, der zerhackt und mit Sirup übergossen wird. Endlich mal etwas Süßes! Vermisse die indonesischen Kokostörtchen. Das süßeste, was ich bisher gefunden hatte, war eines dieser Überraschungspakete aus Bananenblatt, bei dem eine pappige Reismasse mit Süßkartoffel gefüllt und daher leicht süßlich war. Ich entschloss mich doch nicht am nächsten morgen in den Ba Be National Park zu fahren, weil sich herausstellte, dass es ein ziemlicher Akt war von dort wieder nach Hanoi zu kommen, und weil mein Host meinte, es wäre eh nicht die richtige Jahreszeit, da es zu kalt zum Schwimmen im See ist. Stattdessen entschied ich, gleich den Overnight-Sleeping-Bus nach Hanoi zu nehmen, um dann gleich weiter nach Cat Ba zu fahren. Ich war also neun Stunden im Bus unterwegs, musste dann um 5 uhr morgens in Hanoi einen Bus finden, der mich zu einem anderen Busbahnhof brachte, von dort den Bus nach Haiphong (3 Stunden) finden, von wo ich wieder zu einem anderen Busbahnhof fahren musste, um von dort via Bus - Boot - Bus nach Cat Ba Island und dort nach Cat Ba Stadt zu gelangen. Eine Odyssee! Um 8 Uhr abends losgefahren, kam ich also mit kaum Schlaf um zwei Uhr nachmittags in Cat Ba an.Read more

  • Day 64

    Cat Ba Island

    November 7, 2019 in Vietnam ⋅ 🌙 24 °C

    Ich habe mich entschlossen, nicht die all inclusive Halong Bay Mehrtages-Bootstour zu machen, sondern stattdessen eigenhändig nach Cat Ba Island zu fahren, dort zu schlafen und von dort Touren zu machen. Ich fand mehr zufällig eine wundervolle Unterkunft, eine üppig bepflanzte Oase idyllisch an einem Meeresarm gelegen. Es war nur noch Dormitory frei, aber der Vierbett-Schlafsaal gehört mir ganz alleine. Eine super liebe Angestellte erklärt mir alle Optionen und Touren und entschied mich für den nächsten Tag eine Bootstour nach Lan Ha Bay und Halong Bay zu machen, inklusive Kajaking und Schnorcheln. Für den Tag danach gäbe es die Option mit einem Ranger eine Ganztages-Trekking-Tour durch den Nationalpark zu machen. Das überlege ich mir aber noch, zumal ich im Bad ausgerutscht bin und mir den großen Zeh verstaucht habe. Für heute nahm ich mir eines der Fahrräder der Unterkunft. Ich fuhr zu einer nahegelegenen Cave, die während des Vietnamkrieges als heimliches Krankenhaus genutzt wurde. War super spannend! Bei der Strecke habe ich mich allerdings etwas überschätzt, die Insel ist super hügelig und mit dem super unbequemen Drahtesel eine Herausforderung. Alle entgegenkommenden Rollerfahrer sahen mich glaube ich eher mitleidig als anerkennend an :D aber die Landschaft hier ist wunderschön und ich genoss die Ruhe. Danach war ich ziemlich geschafft und chillte mich einfach für drei Stunden an den nahegelegenen Sandstrand - konnte ein wenig Schlaf nachholen und einen wunderschönen Sonnenuntergang bestaunen. Das war eine Wohltat nach dem Busmarathon und fühlte sich tatsächlich mal nach Urlaub an ;) in der Unterkunft bestellte ich mir Sommerrollen mit Scampi und eine Suppe aus Scampi und Wasserkürbis, die ich in dem schönen Garten am Wasser aß.Read more

  • Day 65

    Halong & Lan Ha Bay

    November 8, 2019 in Vietnam ⋅ ☀️ 25 °C

    Für heute hatte ich eine Bootstour mit 20 Leuten gebucht. Die Leute waren alle super lieb und es waren sogar drei deutsche dabei, die ersten seit ich aus Deutschland weg bin! Es ging durch die atemberaubenden Limestone Formationen des Lan Ha Bays zu einem schwimmenden Fischerdorf, wo wir die Fischereimethoden kennenlernen konnten. Dann fuhren wir weiter zum Halong Bay, wo wir mit Zweier-Kayaks durch die kleinen Kanäle und sogar durch drei Höhlen durchpaddelten. Mega schön! Dann gab's super leckeres Essen mit Meeresfrüchten an Board, bevor es mit einem kleinen Schwimmstopp im Sonnenuntergang wieder zurück nach Cat Ba ging. Die Tour war eines meienr Highlights in Vietnam! Die Routen, die der Anbieter gewählt hatte, waren überhaupt nicht überlaufen wie ich dachte, wir waren meistens das einzige Boot weit und breit! Danach schlenderte ich noch bisschen durch den Hafen, sah mir den Sonnenuntergang an und ging dann Calamari essen. Ein großer Fehler! Bald darauf merkte ich wie mein Bauch zu grummeln und zu Schmerzen begann. Ich machte mich auf den Weg zum Hotel. Zwischendrin kam ich an einer Feierlichkeit zu Ehren irgendeines Nationalhelden vorbei und wurde eingeladen mich dich zu setzen. Es wurden allerlei Aufführungen dargeboten von Fächertänzen bis hin zu Chorgesängen. Aber meine Bauchschmerzen wurden immer schlimmer und ich ging bald weiter. (Achtung, empfindliche Gemüter ab jetzt aufhören zu lesen!) Auf dem weg merkte ich plötzlich wie der erste Durchfallschub kam und ich rettete mich gerade noch in einen Hinterhof. Die armen Leute, die das am nöchsten morgen entdeckten. Es tut mir aufrichtig leid! Danach schaffte ich es gerade noch ins Hotel, bis es richtig losging. Ich schloss mich 2 Stunden in die Toilette neben der Rezeption ein. Immer wieder, wenn ich dachte es ginge und ich könnte zur Rezeption gehen und erklären, was los wäre, ging es wieder los. Bald übergab ich mich auch. Und alles begleitet von unerträglichen Bauchschmerzen. Schließlich war eine kleine Pause, ich ging hinaus. Die Mädels von der Rezeption waren super süß, eine fuhr sofort zur Apotheke und besorgte Medizin (Berberin von Bereberitze, wusste nicht, dass das bei Durchfall hilft), die ich leider nicht bei mir behielt, und Elektrolytlösung. Sie gaben mir zu verstehen, dass ich nicht alleine bin, dass sie für mich sorgen und zeigten mir, wo sie schliefen, falls ich sie bräuchte in der Nacht. Es war eine furchtbare Nacht, möglicherweise die schlimmste meines Lebens, begleitet von etlichen Klogängen, Brechreizen, Schüttelfrost und Bauchkrämpfen. Am nächsten Morgen war ich noch sehr schwach, aber es war überstanden. Die Empfangsdame erklärte mir noch, was ich essen dürfte und was nicht (Reis, Suppe, trockenes Brot und lustigerweise nur Blattgemüse, kein "body vegetable"). Sie hatte extra eine Bekannte gefragt, die Ärztin ist. Außerdem ging sie auf Nummer sicher, dass ich auch ja die restliche eklige Elektrolytlösung trank, indem sie sie in meiner trinkflasche auflöste. Ich hatte eigentlich vorgehabt sie wegzuschmeißen, weil sie so widerlich schmeckt. Das hatte sie wohl geahnt. ;) Naja, da musste ich also durch. Wir verabschiedeten uns herzlich und dann ging es für mich mit der Fähre und dem Bus nach Ninh Binh.Read more