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- Day 1
- Thursday, July 24, 2025 at 10:33 PM
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 10 m
FranceVieux-Port49°25’34” N 0°36’19” E
Ankunft in der Normandie

Andreas und ich hatten keine Pläne für diesen Sommer gemacht, da wir dachten, dies Jahr wird unser Baujahr. Nun liegt der Bauantrag bei der Stadt und wir haben uns recht kurzfristig entschieden, unsere französischen Freunde in der Bretagne zu besuchen.
Aber 1100 km am Stück mit unserem alten Wolf G zu fahren,das war uns zu anstrengend. Und so fahren wir in zwei Etappen in die Bretagne.
Zunächst quälen wir uns durch den regen Verkehr und viele Baustellen auf belgischen und französischen Autobahnen. Ich bin froh, als wir schließlich abfahren, um über kleine Landstraßen zu unserem Ziel, " La Bonne Auberge" in Vieux-Port zu gelangen.
Zunächst einmal fahren wir über den Pont brotonne, eine elegante Brücke, die über die Seine führt. Unter uns glitzert der Fluss, ein Frachter fährt gemächlich in Richtung Meer.
Dann tauchen wir in ein verwunschenes Tal mit Buchenwald und Wiesen ein, auf denen alte Eichen stehen. Schließlich schlängeln wir uns durch dichte Buchenwälder hinab zur Seine und erreichen Vieux-Port. Wir befinden uns in einer anderen Welt: reetgedeckte Häuser mit normannischem Fachwerk in gepflegten Gärten, die bis an das Flussufer reichen. Es ist total still, bis auf das Brummen der Lastkähne, die ab und zu vorbeiziehen.
Der Besitzer der " Bonne Auberge" empfängt uns freundlich und zeigt uns unser wunderschönes Zimmer. Die" Bonne Auberge" ist ein kleines Paradies mit einem wunderschönen Garten, dessen Mittelpunkt drei 240 Jahre alten Kastanienbäume bilden.
Monsieur erzählt, dass die Auberge schon im 18. und 19. Jahrhundert ein Treffpunkt für Künstler, Schriftsteller und Politiker war. William Turner soll hier den ersten Dämpfer auf der Seine gemalt haben. Monet, der während der preußischen Besetzung von Paris nach London ging, ließ sich von Turners Malerei inspirieren und entwickelte zusammen mit Pissarro und anderen den Impressionismus. Unser Wirt spendiert uns noch normannischen Cidre, den wir auf unserer Terrasse trinken. Dänach fahren wir in ein kleines Restaurant zum Abendessen.Read more
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- Day 2
- Friday, July 25, 2025 at 9:09 PM
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 67 m
FranceIffendic48°9’2” N 1°59’41” W
Von der Normandie in die Bretagne

Ich habe so tief geschlafen wie schon lange nicht mehr in dieser Stille am Ufer der Seine. Über Nacht sind im feinen Nieselregen Champignons auf der Wiese gewachsen, ich entdecke sie , als ich meinen morgendlichen Gang durch den Garten mache, vor mir das graue Band der Seine, auf der sich einige Lichtreflexe spiegeln.
Monsieur empfängt uns mit einem liebevoll zubereiteten Frühstück im Gartenzimmer. Die üppige Vegetation von draußen setzt sich durch eine Tapete mit Pflanzenmotiven im Zimmer fort. Durch eine Glasfront schauen wir in den Garten. Das Frühstücksporzellan mit Gartenmotiven passt perfekt zur Tischdecke. Monsieur bereitet frisch Spiegeleier vor, es gibt knusprige Croissants und warmes Brot, dazu verschiedene Konfitüren, selbst gemachtes Rhabarberkompott, verziert mit frischen Himbeeren und Camembert, sowie Apfelsaft aus der Normandie - was will man mehr. Es ergibt sich ein interessantes Gespräch unter Gartenfreunden. Monsieur Bertrand ist passionierter Gärtner, so wie ich auch.
Beschwingt fahren wir am späten Vormittag über Caen und Rennes in die Bretagne weiter. Dort, auf dem Land , erwartet uns bei Montfort das Chateau du Pin, wo wir eine Nacht in einem alten Herrenhaus verbringen. Jean- Luc, der Besitzer, erzählt, dass das kleine Herrenhaus schon vor der französischen Revolution erbaut wurde. Wir nächtigen hoch oben unter dem Dach . Auf dem parkartigen Gelände stehen zwei über 340 Jahre alte Eichen .Unter denen findet morgen eine Trauung unter freiem Himmel statt - welch schönes Symbol. Neben den beiden Eichen hat der Besitzer einen großen Pavillon als Eventlocation gebaut - sicher eine gute Einnahmequelle.
Wir fahren zum Essen in eine Creperie im dörflichen Zentrum von Montfort . Die Menschen leben hier gelassener und das genieße ich gerade sehr.
Wir lassen den Abend bei einem Glas Wein auf der Terrasse unseres Herrenhauses ausklingen und freuen uns an dem lauen Sommerabend.Read more
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- Day 3
- Saturday, July 26, 2025 at 8:16 PM
- ⛅ 18 °C
- Altitude: 252 m
FranceBotmeur48°22’59” N 3°55’6” W
Ankunft in den Monts d'Arreé

Nach einem wahrhaft fürstlichem Frühstück am weiß mit Leinen eingedecktem Tisch mit gelben Teerosen in der Vase im Chateau du Pin brechen wir in Richtung Finistère auf.
Zunächst machen wir noch einen Zwischenstopp in Montfort. Dort haben wir gestern ein kleines portugiesisches Geschäft entdeckt, das auch schöne Keramik verkauft. Wir besorgen ein paar schöne Schalen als Gastgeschenk für unsere Freunde. In einem Wechsel von Sonne und Regen fahren wir auf die Berglandschaft im Inneren der Bretagne zu, wo wir im Dörfchen Botmeur ein Häuschen vermietet haben. Botmeur ist ein alternatives, ökologisches Dorf, in dem viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird. Wir kennen es von früheren Urlauben mit unseren Söhnen, wo wir von dort aus geführte Wanderungen gemacht haben . Wir werden wieder freundlich empfangen und ziehen in ein liebevoll renoviertes Häuschen ein, wo schon zum Empfang Cidre und Crepes bereitstehen. Ich unternehme noch einen kleinen Spaziergang, die Ruhe und Abgeschiedenheit hier tun mir gut.Read more

Traveler....das Haus gehört einer Grundschullehrerin und ihrem Ehemann....Alles sehr aufgeräumt und strukturiert 😊 ...und still ist es hier, du hörst nur ab und zu die Kirchturmglocken....
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- Day 4
- Sunday, July 27, 2025 at 9:40 PM
- ⛅ 16 °C
- Altitude: 252 m
FranceBotmeur48°22’59” N 3°55’6” W
Das Leben feiern

Nachdem wir ausgeschlafen haben, frühstücken wir erst einmal ausgiebig und ich frage mich nicht zum ersten Mal, warum angefangen beim Obst über Käse und Paté, sowie gesalzene Butter in Frankreich Lebensmittel aromatischer schmecken als bei uns, selbst wenn man diese im Supermarkt kauft, was wir gestern getan haben.
Ich genieße es, Zeit für Stille, Nachdenken, Lesen und Gebet zu haben. Für den Urlaub habe ich mir das Buch " Wo deine Seele zu Hause ist" des Theologen Martin Knispel mitgenommen und bin schon auf den ersten Seiten sehr angesprochen. Martin Knispel beschäftigt sich mit den Kennzeichen einer gesunden Spiritualität und den Kennzeichen krank machender Spiritualität, das finde ich spannend und bin dankbar, für das Lesen dieses Buches jetzt Zeit zu finden.
Später gehen Andreas und ich im Dorf spazieren und entdecken in der Dorfkirche eine kleine Ausstellung : Nos maisons unsere Häuser, in der Dorfbewohner von ihren Häusern erzählen. Manche haben sie von den Großeltern oder Eltern geerbt und verknüpfen schöne Kindheitserinnerungen damit, andere finden hier einen Ort der Ruhe und Abgeschiedenheit, nicht wenige haben ein altes Haus gekauft und es mit viel Liebe renoviert - so wie die Besitzer unseres Hauses. Auch sie sind mit Fotos in der Ausstellung vertreten. " Als ich durch die Monts d' Arreé wanderte, träumte ich von einem Schloss in Spanien oder anderswo, nun habe ich mein Glück in Botmeur gefunden....und jahrelange Arbeit ", schreibt Bertrand, der Besitzer unseres Hauses. Wenn man auf den Fotos sieht, dass das Haus zugewachsen und schon eine Ruine war und dies mit dem renovierten Zustand heute vergleicht, glaubt man ihm sofort.....
Wir kommen am Café associatif vorbei, das geöffnet hat und werden gleich mal für 1 Euro Mitglied, um ein Getränk kaufen zu können. Das Café mit angeschlossenem kleinen Lebensmittelladen wird von den Dorfbewohnern selbst betrieben, wir lesen, dass heute Abend ein kleines Konzert mit mexikanischer Musik stattfindet, da kommen wir doch gern wieder...
Als wir abends gegen sieben wieder dort eintreffen, ist die Veranstaltung schon voll in Gang. Eine Sängerin singt sehnsuchtsvolle , mexikanische Lieder und wird von einem Bandoneonspieler begleitet. Kinder. Junge und Alte sitzen zusammen und schwatzen bei Wein, Cola oder Bier. Die ersten Tänzer wagen sich vor. Es wird getanzt, mitgesungen und geklatscht. Alter, Aussehen und Kleidung - egal. Ob Jogginghose oder elegantes Kleid, niemand nimmt davon Notiz. Selbst ein Herr im Schottenrock erregt kein Aufsehen. Alle haben Spaß und als dann noch die Sonne hervorschaut, ist das Glück perfekt. Ich nippe an meinem Kir breton ( Cidre mit einem Schuss Cassis) , singe und klatsche mit, genieße die Leichtigkeit....Read more

TravelerDanke, liebe Barbara, gilt auch umgekehrt! 😊 Eine gute Zeit beim Fastenwandern wünsche ich dir. LG Wiebke
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- Day 5
- Monday, July 28, 2025 at 10:57 PM
- 🌙 16 °C
- Altitude: 252 m
FranceBotmeur48°22’59” N 3°55’6” W
Wandern in den Monts Areé

Heute treffen wir uns am Lac de Drennec zu einer geführten Wanderung.
In unserem kleinen Dorf Botmeur gibt es seit 1999 die Formation ADDES, gegründet von drei Jugendlichen , die etwas für ihr Dorf und für die Region tun wollten. Sie boten geführte Wanderungen durch die Moore und über die felsigen Hügel der Monts d'Arreé an, bei denen die Sagen und Legenden der Kelten erzählt wurden. Von Anfang an waren Kinder mit im Fokus, denen gezeigt wurde, wie man aus Naturmaterialien einfache Spielzeuge fertigen konnte. Inzwischen beschäftigt ADDES 5 Angestellte, sowie Praktikanten und engagiert auch Schauspieler und Musiker, um keltische Traditionen zu pflegen. Wir haben ADDÉS 2007 kennengelernt. Damals haben wir mit unseren Söhnen eine Wanderung gebucht. die beiden können sich noch gut an unseren damaligen Guide Yeun erinnern, der mit ihnen Teppiche aus Farnkraut geknüpft hat.
Heute empfängt uns wieder Yeun, deutlich älter geworden, wie wir alle, und bricht mit uns zu einer Wanderung entlang der felsigen Hügel auf. Wir sind eine Gruppe von fast 20 Personen. Yeun hat ein großes Pflanzenwissen und interessiert sich sehr für die Geologie der Monts d' Arreé. Schnell zieht er die Kinder in seinen Bann, indem er aus Adlerfarn eine Krone bastelt oder aus Binsen eine Rassel, die er mit kleinen Eicheln füllt. Er erklärt, dass man aus den jungen Trieben der Brombeeren Hustentee kochen kann und mit den langen Trieben, von denen man Stacheln und Blätter entfernt, Körbe flechten kann. Er zeigt uns Granit, Quarz,Sandstein und Schiefer , alles Gesteine, aus denen die Monts d' Arreé bestehen. Von einem felsigen Hügel aus erklärt er uns die Gegend. Mir gefällt die Einsamkeit in der kargen, von Heidekraut geprägten Landschaft. Immer wieder sehen wir die kleine Kirche St Michel de Brasparts auf einem kahlen Höhenzug, zu der wir an einem anderen Tag wandern wollen.Read more
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- Day 6
- Tuesday, July 29, 2025
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 252 m
FranceBotmeur48°22’59” N 3°55’6” W
Planänderung

Heute morgen hat es uns echt kalt erwischt. Wir erhielten einen Anruf unserer französischen Freunde, die wegen gravierender gesundheitlicher Probleme unser Treffen auf ihrer bretonischen Insel absagen mussten. Neben den Sorgen um unsere Freunde mussten wir überlegen, wie es mit unserem Urlaub weitergeht. Das hat uns bis in den Nachmittag hinein beschäftigt.
Da wir hier Sprühregen hatten, sind wir am Nachmittag an die Küste , in das Städtchen Douarnenez gefahren. Wir verbinden mit der Stadt und dem dort ansässigen fantastischen Bootsmuseum nebst Museumshafen schöne Erinnerungen mit unseren Kindern und heute regnet es immerhin nicht, sodass wir an der langgestreckten Bucht spazierengehen können. Boote verbinde ich mit Freiheit und es erwacht sofort das Fernweh. Ich höre die Leinen, die ,vom Wind bewegt, gegen die Masten schlagen, sowie die Schreie der Möwen im Hafen. Tief atme ich die salzige Luft ein und fühle mich wie befreit. Ich entdecke im Hafen ein grünes Schiff, das den Namen " Dieu protege" - "Gott beschützt" trägt. Darauf will ich vertrauen....Read more
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- Day 7
- Wednesday, July 30, 2025 at 11:42 PM
- ⛅ 15 °C
- Altitude: 252 m
FranceBotmeur48°22’59” N 3°55’6” W
Rolle rückwärts und Sonne tanken

Heute morgen klingelt um neun das Telefon und wieder sind es unsere französischen Freunde: die Herzprobleme sind nicht behoben, aber erstmal im Griff und was folgt, ist die herzliche Einladung, nun doch zu kommen.... Wir atmen erstmal tief durch und entscheiden dann, eine Umbuchung zu versuchen - die Booking- App macht's möglich....
Jetzt ist aber wirklich Entspannung angesagt und da bei uns in den Bergen die Sonne nur zögerlich durch die Wolken schaut, fahren wir an die Küste, nach Plouescat und Kerfissien, wo wir viele Sommer mit den Kindern verbracht haben und glücklich waren. Es ist einiges gebaut worden im Hinterland, aber an der Küste ist das Bauen zum Glück verboten und so finden wir "unsere" Bucht " Les Amiets" unverändert schön vor. Wie oft bin ich hier spazieren gegangen, hab mit den Kindern im Wasser und am Strand gespielt....Julian und Lucas haben dort Segelkurse besucht und haben auf der langen Mole geangelt und sind von dort ins Wasser gesprungen.....In Plouescat mit seiner alten Markthalle findet jeden Samstag ein großer Markt statt , auf dem man vom Taschenmesser. bis zum Hummer alles kaufen kann..Dort haben die beiden ihre ersten Opinelmesser bekommen. .Ich erinnere mich noch, wie Lucas mich überreden wollte, einen lebendigen großen Hummer für 25 Euro zu kaufen, damit er ihn am Strand aussetzen konnte. Ihm taten die lebenden Krustentiere so leid.... Unsere Vermieterin Marie - Therese treffen wir leider nicht in ihrem Sommerhaus an...schade, einen Versuch war es wert!
Das Wunderbare in der Bretagne sind die ständigen Licht- und Farbwechsel an der Küste: Mal leuchtet das Wasser türkis, dann wieder tief blau oder silbern und grau. Ich atme tief den Meeresduft von Tang und Salz ein, als wir barfuß einen Strandspaziergang unternehmen.Read more
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- Day 8
- Thursday, July 31, 2025 at 11:13 PM
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 252 m
FranceBotmeur48°22’59” N 3°55’6” W
Bummeltag

Eigentlich wollten wir heute zum Kirchlein St. Michel de Brasparts wandern, aber es ist so neblig, dass wir die Kapelle nicht einmal sehen können. So beschließen wir, vor dem schlechten Wetter an die Küste , in das Hafenstädtchen Roscoff zu fliehen. Auf dem Weg durch die Berge reißen die Wolken plötzlich auf und St. Michel ist klar zu sehen. Also steuern wir einen Parkplatz an und steigen zur Kapelle hinauf. Sie liegt auf 380 m Höhe und man hat einen schönen Blick auf die umliegende Berg- und Moorlandschaft, sowie auf den Lac St. Michel.
Die Kapelle wurde 1677 erbaut. Vorher war der Ort eine druidische Kultstätte, an der der Sonnengott der Kelten angebetet wurde. Die Legende erzählt , dass der Erzengel Michael hier gegen einen Drachen, das personifizierte Böse, gekämpft und diesen besiegt hat. Deshalb heißt der zu Füßen liegende See auch Lac d' enfer, Höllensee. Er bekam erst später den Namen den Heiligen Michael.
Die Bretonen erzählen auch, dass der Heilige Michael die Kapelle vor dem Brand beschützt hat, der 2022 in den. Monts d' Arreé gewütet hat und erst kurz vor der Kirche gestoppt werden konnte. Große Fotos am Parkplatz berichten davon. Der bretonische Milliardär Francois Pinault ließ die Kirche 2023 restaurieren, ein bretonischer Künstler gestaltete Kreuz und Altar.
Ich liebe die Stille dieses Ortes. Windgeschützt in ihrem Schatten ruhen zwei Wanderer mit großen Rucksäcken aus. Still sitzt ein altes Paar auf Holzblöcken und rastet.
Der weite Blick weitet auch mein Herz, lässt mich zur Ruhe kommen.
Wir fahren weiter nach Roscoff, bummeln dort durch die Sträßchen und den Hafen. Als wir uns für einen Kaffee niederlassen, packen zwei Musiker ihre Gitarren aus und fangen an zu singen und zu spielen - kostenloses Konzert für uns. Wir strecken die Beine aus und genießen.Read more
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- Day 9
- Friday, August 1, 2025 at 10:13 PM
- ⛅ 15 °C
- Altitude: 252 m
FranceBotmeur48°22’59” N 3°55’6” W
Le terroir et la mer

Terroir et mer- das ist die französische Bezeichnung für das Landesinnere und die Küste. Wir sind hier in Botmeur im terroir und am Morgen strahlt die Sonne vom Himmel. Wir frühstücken draußen und genießen die Wärme. Anschließend unternehme ich einen Spaziergang und gerate auf märchenhafte Wege. Der Wald ist wegen der starken Winde nicht sehr hoch gewachsen, aber die Bäume krallen sich mit ihren Wurzeln in die Felsen, wegen der vielen Feuchtigkeit bilden sich Flechten an den Bäumen. Kein Wunder, dass es hier Geschichten von Hexen und Druiden gibt....Etwas abseits vom Weg sitzt eine Gruppe von Menschen und Gitartrenklänge wehen herüber. Ich meine, die Stimme unseres Wanderführers Yuen zu hören. Vielleicht ist gerade eine Veranstaltung der ADDES im Gang, ich weiß es nicht....Immer wieder habe ich auch schöne Ausblicke auf den Lac St Michel.
Zurück am Haus, wird es Zeit , in Richtung Plouescat , ans Meer, aufzubrechen. Dort sind wir mit zwei französischen Lehrerinnen, Genevieve und Christine, verabredet. Wir haben die beiden im letzten Jahr in Irland auf dem Wild Atlantic Way kennengelernt und einen schönen Abend auf dem Campingplatz miteinander verbracht. Als ich Genevieve vor ein paar Tagen angefunkt habe, war sie ganz begeistert und so haben wir uns heute auf einen Kaffee im Strandrestaurant Roch ar Mor verabredet. Die beiden haben ihre drei Enkel dabei, sieben und fünf Jahre alt, die zwischen den großen Steinen am Strand spielen, so, wie Julian und Lucas es vor 20 Jahren getan haben - ich bin gerührt. Wir reden über Gott und die Welt auf der Holzveranda des Restaurants und freuen uns über das Wiedersehen. Wenn Genevieve vom Erasmus- Programm ihrer Grundschule erzählt, das sie mit aufgebaut hat, leuchten ihre Augen. Sie war gerade in Schweden und hat dort verschiedene Grundschulen mit sehr interessanten naturnahen Konzepten besucht und hofft , einen Austausch mit einer Schule in Portugal aufbauen zu können. Christine, ehemalige Lehrerin am College, begleitet sie oft als Mit- Betreuerin für die Kinder. Unsere Grundschule bei Erasmus zu installieren, das würde mir richtig Spaß machen.... Mal schauen, ob ich Mitstreiterinnen finde....Jedenfalls gibt es jetzt eine WhatsApp -Gruppe von uns dreien zwecks Erfahrungsaustausch.
Beschwingt fahren Andreas und ich heim und nehmen noch einen Aperitif um Dorfcafé, wo ich Gesichter wieder erkenne , die auch am Sonntagabend beim mexikanischen Abend dabei waren. Irgendwer hat pain allemande gebacken und ich kaufe ein halbes Brot. Gerade wird die nächste Veranstaltung vorbereitet, offensichtlich ein Filmabend, Stühle und Leinwand stehen schon . Wir genießen unseren Rosé auf der Terrasse mit Blick auf die Berge und die Kapelle St Michel im Abendlicht.Read more
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- Day 10
- Saturday, August 2, 2025 at 12:05 AM
- 🌙 18 °C
- Altitude: 30 m
FranceÎle-d'Houat47°23’26” N 2°57’21” W
Ankunft auf der Ile de Huat

Nach einem herzlichen Abschied von unseren Vermietern in Botmeur fahren wir bei herrlichem Wetter durch das Finistère in Richtung der Halbinsel Quiberon. Von dort aus geht das Boot zur Insel Huat. Schon die Überfahrt erlebe ich sehr meditativ . Segellboote kreuzen unseren Weg, in Sichtweite liegen die Inseln Belle Ile und Hoedic. Am.Hafen von Huat erwarten uns schon unsere Freunde Marie und Dominique. Gemeinsam gehen wir durch die engen Dorfstraßen, überall blüht es: Oleander, Hortensien, Agapenthien.... Die beiden haben vor ein paar Jahren ein kleines Fischerhaus gekauft . Beim Betreten des Hauses ist Maries künstlerische Handschrift sofort sichtbar. Aus Treibholz hat sie Fisch-Skulpturen kreiert, ein Hummerkäfig dient als Tisch für die Sitzgruppe. Wir nehmen einen Kaffee auf der Terrasse mit wunderbarem Blick auf das Meer . Anschließend machen wir einen Spaziergang auf dem Küstenpfad mit Zwischenstopp am Strand " Le Salus", um Schwimmen zu gehen. Das Wasser ist kristallklar, sehr kalt und leuchtet türkis-blau, ich fühle mich in meinem Element und lasse mich von den Wellen tragen....Read more
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- Day 12
- Monday, August 4, 2025 at 12:50 AM
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 29 m
FranceÎle-d'Houat47°23’26” N 2°57’23” W
Inselleben

Das Schöne an einer kleinen Insel - und Huat ist eine kleine Insel - ist: Man sieht fast überall das Meer. So frühstücken wir auf der Terrasse mit Blick auf das Meer, auf dem schon im der Morgensonne die ersten Segler kreuzen. Später wandern wir einen Küstenpfad entlang, aber zuvor spazieren wir durch das kleine Dorf mit seinen weißen Häusern, oft blüht es davor. Im Ortszentrum steht eine alte Zeder mit tiefhängenden Ästen: arbre de la grimpette wird er genannt , erklärt mir Dominique und oft wird er von Familien mit Kindern als Treffpunkt vereinbart. Jetzt sitzt auch ein Junge im Baum. Er nennt den Baum " Bourse des enfants " , sagt er uns.
Auf unserem Spaziergang faszinieren mich die alten Meereskiefern, Pinien und Zedern. Sie erinnern mich an einen Text von Ulrich Schaffer: " Stark zieht es mich hin zu dem, was langsam gewachsen ist, was Bestand hat und um die Schmerzen des Wachstums weiß. So zu wachsen , ist mein Wunsch..." Mir geht es ähnlich ich möchte in meinem Glauben an Jesus Christus tiefe Wurzeln schlagen und wenn mich das Leben zerzaust, dennoch an meinem Glauben und meiner Hoffnung für diese Welt festhalten.
Wir machen Station an einer kleinen sandigen Bucht. Das Wasser ist eiskalt und die Kälte sticht wie tausend Nadeln. Wenn man sich einmal überwunden hat, ist es im Wasser herrlich.
Dominique und ich schwimmen in der kleinen Bucht mit kristallklarem Wasser zwischen den ankernden Segelbooten weit hinaus. Ein Boot trägt den Namen " Magique" und das beschreibt diese Bucht perfekt.
Nachmittags gehen ich mit Marie noch einmal in einer Bucht, die von Felsen umschlossen ist, schwimmen, aber die Wellen sind sehr hoch, sodass ich nicht zu weit hinaus schwimme. Marie wartet mit einem Handtuch auf mich, ihr war das Meer zu wild....
Abends genießen wir unseren Aperitif. Und gegrilltem Fisch auf der Terrasse vor dem Haus. Der Mond geht auf und ich bin einfach glücklich....Read more
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- Day 12
- Monday, August 4, 2025 at 11:57 PM
- 🌬 19 °C
- Altitude: 25 m
FranceÎle-d'Houat47°23’26” N 2°57’25” W
Ein Sommertag

Heute morgen ist der Himmel. blau-grau und auf dem Meer hat sich eine Nebelbank gebildet. Fasziniert beobachte ich, wie Segelboote im Nebel verschwinden und wieder an einer anderen Stelle auftauchen.
Marie und ich beschließen, für das Mittagessen eine Tarte au chevre zu backen und einen Far du Breton nach Lucies Rezept. Lucie ist die Frau eines alten Fischers hier auf Huat, Der Far del Breton ist ein Kuchen, der mit in Rum. eingelegten Rosinen und Pflaumen gebacken wird. Marie und ich sind ein ziemlich gutes Küchenteam und so geht uns die Arbeit schnell von der Hand. Die Ergebnisse können sich sehen lassen....
Am späten Vormittag gehen wir zum Plage de la fontaine. Dort steht ein kleines Brunnenhaus, an dem bis in 50er Jahre hinein die Kinder des Dorfs Wasser holen mussten. Die Insel wurde erst in den 50er Jahren mit fließendem Wasser und Strom versorgt. Ich schwimme wieder im blauen Meer und freue mich am Anblick der Segelboote.
Nachmittags besuchen wir eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Insel. Huat war schon in der Bronzezeit besiedelt, das bezeugen archäologische Funde. Um das Jahr 500 herum kam der Mönch Sankt Gilda auf die Insel und brachte den christlichen Glauben. Er lebte hier als Eremit. Später gab es eine Klostergründung, von der noch Überreste zu finden sind.
Ich bin noch einmal allein unterwegs, weil mich das Meer lockt. Die Stille und Schönheit hier lassen meine Seele weit werden. Auf dem Rückweg komme ich. Am Denkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege vorbei. Ich hoffe und bete, dass uns der Frieden erhalten bleibt...
Abends tragen die Nachbarn Tische und Stühle auf die schmale Straße vor dem Haus., um dort gemeinsam zu essen und Geburtstag zu feiern. Wir sitzen gerade beim Aperitif und genießen die fröhliche Stimmung.Read more
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- Day 13
- Tuesday, August 5, 2025
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 30 m
FranceÎle-d'Houat47°23’26” N 2°57’21” W
Schätze des Meeres

Heute ist es nachts stürmisch und auch am Morgen weht noch ein scharfer Nordwind.
Andreas, Marie und ich laufen einen langen Strand entlang, das Wasser glitzert in verschiedenen Blautönen und wir finden Muscheln und Steine in verschiedenen Farben und Formen.Schon baldl füllen sich Hosentaschen und Beutel. Manchmal schwemmt der Ozean auch ganze Baumstämme an. So einen entdecken wir, seine abgebrochene Wurzel sieht aus wie ein Nashorn - oder Drachenkopf. Andreas nennt ihn Dragonix und Marie will ihn unbedingt mitnehmen, um daraus eine Skulptur zu machen. Wir beschließen, nachmittags mit Säge und Handwagen wiederzukommen ....Zunächst backen Marie und ich aber mall einen Clafoutis mit Reniclauden als Dessert für das Mittagessen.
Nachmittags machen wir uns mit Handwagen, Fuchsschwanz und elektrischer Säge auf den Weg und es gelingt uns tatsächlich, Dragonix mit vereinten Kräften nach Hause zu transportieren....Read more
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- Day 14
- Wednesday, August 6, 2025
- ☀️ 19 °C
- Altitude: 29 m
FranceÎle-d'Houat47°23’26” N 2°57’23” W
Dorfgassen und Küstenpfade

Es ist auf Huat nicht möglich, aus der Haustür zu treten und nicht sofort im Gespräch mit Nachbarn zu sein. In so einem kleinen Dorf kennt jeder jeden und unsere Freunde sind dort gut vernetzt. So weiß Dominique schon am Morgen , dass im Hafen ein Fischerboot ankommt, das frisch gefangenen Thunfisch zum Verkauf anbietet. Also machen wir uns zu dritt auf den Weg zum Hafen. " Le port, c' est monde des hommes" , sagt Marie, bevor wir losziehen ....und so ist es: Männer steuern mit den Booten den Hafen an, sie bringen die Kisten mit dem frischen Fang an Land, zerteilen die Fische und verkaufen sie. Frederics Boot hat Thunfisch an Bord und in ein paar Tagen brechen sie mit der Gwen Ar Du in Richtung Norwegen auf, erklärt mir der Vater von Frederic, der inzwischen in Rente ist, aber noch immer mitmischt . Der Thunfisch glänzt silbern un der Sonne und sieht aus wie ein Torpedo. Auf dem Rückweg treffen wir auf Patrick , einen anderen Fischer und Nachbarn von unseren Freunden. Er schüttet gerade das Wasser aus einem Topf, in dem er einen großen Krebs gekocht hat,i n den Gulli aus. Nach dem Mittagessen will er rüberkommen und beim Zerteilen den Thunfischs helfen, dafür leihen ihm unsere Freunde ihre Gartengeräte. Das Dorf lebt vom gegenseitigen Nehmen und Geben.
Marie und ich brechen auf , um am Plage de Salus schwimmen zu gehen. Auf verschlungenen Pfaden gehen wir zum Strand und treffen auf Hugues , der Gemüse und Obst anbaut und dieses im Dorf verkauft. Seine Apfel- und Birnbäume hängen voll mit roten, dicken Früchten, mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Marie und ich sammeln wieder Steine mit verschiedenen Oberflächenstrukturen, die Marie faszinieren und sie zu abstrakter Malerei anregen. Mit gefühlt 5 kg Steinen kehren wir nach einem erfrischenden Bad ins Dorf zurück. Glücklicherweise haben die Männer schon einen Tomatensalat vorbereitet, den wir mit Ausblick auf das Meer genießen.Patrick war da und gemeinsam haben sie 4 Kg Thunfisch zu Steaks verarbeitet , die sie dann eingefroren haben. Wir haben noch zuviel Essensreste, die wir verbrauchen müssen.
Nachmittags wandern wir zum Inselende wo sich eine wilde Felsenlandschaft zeigt. An einem kleinen Strand stürze ich mich mit Dominique ein letztes Mal in die Brandung und genieße die Frische des Meeres. Ein wunderschöner Sonnenuntergang krönt diesen Tag.
.Read more
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- Day 15
- Thursday, August 7, 2025 at 10:59 PM
- 🌙 19 °C
- Altitude: 9 m
FranceVieux-Port49°25’35” N 0°36’19” E
Abschied von der Ile de Huat

Zusammen mit unseren Freunden räumen wir das Haus auf, denn wir nehmen alle zusammen das Boot zum Festland. Mir bleibt noch Zeit für eine kleine Abschiedsrunde durch das Dorf und über den Friedhof. Als wir zum Hafen aufbrechen, müssen wir uns natürlich von Nelly und Lucie ( der Dame mit dem Kuchenrezept) verabschieden. Die beiden sitzen in der blitzsauberen Küche in Nellys Häuschen und haben gesehen, dass wir unterwegs zum Hafen sind. Beide strahlen eine große Herzlichkeit und Güte aus, mir fällt es schwer zu gehen, aber das Schiff wartet nicht. Dann fahren wir bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Halbinsel Quiberon. Die Insel wird immer kleiner und ich blicke dankbar auf die Tage mit unseren Freunden zurück. Am Hafen verabschieden wir uns, Marie und Dominique fahren in den Südwesten weiter, wir in den Nordosten.
Andreas hat die Bonne Auberge gebucht, wo wir auf dem Hinweg übernachtet haben. Wir wollen möglichst um sieben dort sein, um noch den Garten am Seineufer zu genießen. Tja.... Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Wir geraten bei Avranche in einen dicken Stau und müssen eine Umleitung über die Landstraße nehmen. Bei der Abfahrt auf die Landstraße fährt Andreas auf den Renault Twingo einer jungen Frau auf. Es ist klar, dass er die Schuld trägt. Die junge Französin ist einfach großartig: " Ca arrive - das passiert..." , sagt sie und dann kommen ihr doch die Tränen. Ich tröste sie und da lächelt sie schon wieder. Gemeinsam füllen wir das Unfallprotokoll aus und verabschieden uns freundlich voneinander. So etwas wäre bei uns kaum möglich, da würden die meisten sofort nach der Polizei rufen.... Wir fahren weiter , sind dankbar, dass außer Blechschaden niemandem etwas passiert ist. Unser Eisenschwein hat den Unfall ohne große Schäden gut überstanden.... Natürlich kommen wir erst viel später an der Bonne Auberge an. Bertrand steht plötzlich wie aus. dem Boden gewachsen neben dem Auto, er hat uns schon erwartet und holt erst einmal eine Flasche Cidre ' pour detendre." - um sich zu entspannen. Mich berührt die unglaubliche Stille und der tiefe Frieden hier. Nur die Grillen zirpen und ab und zu schreit ein Wasservogel. Während Andreas das Gepäck holt, bin ich mit Monsieur Bertrand im Gespräch. Er hat uns diesmal das schönste Zimmer, mit Blick auf die Seine gegeben. Wir sprechen über das Haus und den Garten und er meint philosophisch: " Diese alten Häuser erzählen Geschichten, deshalb muss man sie mit Liebe renovieren, dann werden die Geschichten wieder sichtbar. Genauso ist es mit dem Garten. Man muss ihn lieben, wie eine Person." Ja, das strahlt die Bonne Auberge wirklich aus. Wir sitzen noch lange draußen, sehen auf den Fluss, und in den Sternenhimmel, lauschen den Grillen und hören ein Käuzchen rufen....Read more
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- Day 16
- Friday, August 8, 2025
- ☁️ 24 °C
- Altitude: 58 m
GermanyRatingen51°20’5” N 6°50’23” E
Zurück nach Deutschland

Als wir morgens aus dem Zimmerfenster schauen, zieht gerade ein Lastschiff vorbei. Es sieht fast so aus , als würde es durch unser Zimmer fahren. Ich mache einen letzten Rundgang durch den blühenden Garten und nach einem ausgiebigen Frühstück im Gartensalon machen wir uns auf den Rückweg. Eine schöne Reise geht zu Ende....Read more
Traveler
Urgemütlich sieht das aus. Richtig gut zum Ankommen!😉
Traveler
Toll gepflegter Garten!!!