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- Día 324
- lunes, 8 de julio de 2024, 19:59
- 🌙 26 °C
- Altitud: Nivel del mar
Polinesia francésPasse Tehere15°48’2” S 146°9’10” W
Lagerfeuer am Strand

Spontane Zusammenkunft mit der Te Ava und weiteren Booten. Spontan sind wir auf einmal 12 Personen und haben einen tollen Abend :)
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- Día 324
- lunes, 8 de julio de 2024, 13:12
- ☀️ 27 °C
- Altitud: Nivel del mar
Polinesia francésPasse Tehere15°48’6” S 146°9’14” W
Ein neuer Tag, ein neues Atoll

Wenn du seekrank bist, dann glaubst du, dass du stirbst. Und wenn du richtig seekrank bist, dann hoffst du, dass du stirbst. Die Überfahrt von Taou habe ich mir anders vorgestellt. Klar wir wussten, es kein Zuckerschlecken wird. Doch dass statt 18 Knoten, konstante 25 Knoten und Böen über 30 Knoten und dazu 2,5 Meter Welle statt der angesagten 1,5 Meter vorherrschen, damit hatten wir nicht gerechnet.
Doch, wer reisen will, muss manchmal in den sauren Apfel beißen. Jonas diesmal ganz besonders. Denn ich bin schon recht bald nach Verlassen des Landschutzes ausgenockt. Zum Glück ist Jonas ausgeschlafen und wir kommen trotz des ungünstigen Kurses zum Wind gut voran. Ich wach-dämmere durch die Nacht und bin froh als Jonas mir sagt, dass wir schon bald den Landschutz von Taou erreichen werden. 85 Seemeilen Stress. Ich rapple mich auf und wir bergen gemeinsam die Segel. Wir sehen Lichter am Pass. Ankernde Boote. Das erste Mal seit fast zwei Wochen. Wir warten. Es ist noch zu dunkel. Erst langsam beginnt sich der Himmel heller zu färben. Noch vor dem Sonnenaufgang beginnen wir mit der Anfahrt. Erfreut bemerken wir – trotz der 6 Boote, ist noch eine Mooring-Boje für uns frei. Erleichtert können wir diese problemlos ansteuern und sind um kurz nach 6 Uhr morgens fest und müde. Noch ein Blick auf die Palmen und das türkise Wasser und dann fallen wir müde ins Bett.Leer más
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- Día 321
- viernes, 5 de julio de 2024, 11:56
- 🌬 27 °C
- Altitud: Nivel del mar
Polinesia francésKamoka14°28’53” S 146°22’10” W
Perlenfarm

Der Wind weht immer noch. Es scheint kein Ende in Sicht. Langsam werden wir unruhig. Waren wir doch auch hergekommen, um uns eine Perlenfarm anzuschauen. Seit Tagen sitzen wir an Bord oder am nahen Ufer fest und würden gerne endlich wieder rauskommen. Doch die Perlenfarm liegt auf der anderen Seite des Atolls. Der Wetterbericht macht es uns nicht leicht. Aber dann beschließen wir es einfach zu wagen. Wir packen unseren wasserdichten Seesack und machen uns mit dem Dinghi auf den Weg. Passen dazu briest der Wind wieder auf. Das Atoll ist überseht von Schaumkronen. Wir verlassen den Schutz des Riffes und bekommen direkt die erste Welle mitten ins Gesicht geklatscht. Wir schauen uns an – Jonas gibt Gas. In Gleitfahrt lassen sich die Wellen einfacher ertragen. Zwei Meilen rasen wir übers Wasser und dann sehen wir die erste Perlenboje. Jonas nimmt das Gas weg und wusch wird er von der nächsten Welle getroffen. Ich knie aufrecht im Bug und versuche die Bojen zu erspähen. Die Wellen lassen sie immer wieder unter die Oberfläche sinken und wir wollen auf keinen Fall eine Leine in den Propeller bekommen. Die Wellen lassen uns auf und ab tanzen. Nach und nach passieren wir die Bojen. Sie sind überall. Die Perlenfarm scheint riesig zu sein – so viele Bojen. Und endlich kommt sie näher. Ein langer Steg führt hinüber zu einem vorgelagerten Riff und zu einem Haus auf Stelzen. Wir machen unser Boot fest und klettern auf die Veranda. Nach kurzer Suche finden wir Patrick. Patrick führt die Perlenfarm seit Jahrzehnten. Zwischenzeitlich hatte er sie bereits an seine Söhne weitergegeben – doch jetzt führen sie die Farm Hand in Hand. Auch hier hat die Digitalisierung ihre Spuren hinterlassen – seit die Perlenfarm auf TikTok und Instagram bekannt geworden ist, sind die Preise in die Höhe geschossen und die Farm wirft gutes Geld ab (deshalb fragen wir hier nicht mal danach, Perlen kaufen zu dürfen..)
Doch bevor wir uns die Perlen anschauen können, werden wir abgelenkt. Haie. Überall Haie. Die ganze Bucht wimmelt von ihnen und ich habe ein mulmiges Gefühl die wackelige Brücke zu betreten, die uns an Land bringen soll. Die Stelzen schwimmen an einem Bündel Perlenbojen. Gesichert wird die Konstruktion durch Seile, wackelig ist sie allemal. Der Wind pfeift uns um die Ohren. Die schwarzen Rückenflossen pflügen unter mir durchs Meer. Der Adrenalinpegel steigt werden in langsam in Richtung Land balanciere. Noch ein Schritt und endlich liegt das Riff unter der Brücke. Dafür hören die Geländer auf. Mit wackeligen Beinen betrete ich 50 m später das Land. Auch nicht für jedermanns Geschmack, so eine abenteuerliche Hofeinfahrt. Jonas und ich dürfen uns frei umschauen. Wir wandern zwischen den Häusern umher, schauen uns die Bojen und Körbe an. Die zwei Mitarbeiter räumen gerade das Equipment der letzten Ernte zusammen. Die Austern brauchen ca. 12 Monate um in den Körben unter den Bojen zu wachsen. Und weitere 18 Monate bis die erste Ernte von Perlen stattfinden kann. Das erklärt wohl die große Anzahl Bojen. Eine Austernmuschel kann dreimal Perlen abwerfen. An den Leinen und Körben wachsen jedoch auch andere Muscheln. Um diese loszuwerden – ziehen die Arbeiter die Bojen in die Nähe des Riffs. Die Fische fressen die kleinen Muscheln ab und legen die Austern frei. Dann können die Perlen geerntet werden. Heute ist leider kein Ernte-Tag – doch spannend ist es trotzdem zu sehen, wie man hier lebt. Fernab der Zivilisation auf einem einsamen Atoll.
Patrick lädt uns spontan zum Mittagessen ein, während er von seinem früheren Leben in Neuseeland und dem großen Katamaran, der vor seiner Farm an Land steht, erzählt. Es gibt Sashimi vom Thunfisch, Kürbis und Knoblauch-Sauce mit Reis. Er baut hier nicht nur die Häuser selbst, sondern plant aktuell ein neues Boot zu bauen. Die Beschaffung von Material klingt abenteuerlich, aber Geld scheint vorhanden – denn Patrick besitzt mehr Werkzeug als wir auf die Jonny bekommen würden, wenn wir sie bis zur Decke vollstellen würden. Wiedermal eine spannende Geschichte aus dem Leben in Französisch-Polynesien. Uns scheint als wäre Ahe eines der wohlhabenden Atolle – auch daran zu erkennen, dass 3-4 Flüge und 1 Versorgungsschiff pro Woche hierherkommen. Ein Kontrast zum Leben auf Raroia. Die Perlen sind also wohl das weiß-graue Gold der Pazifischen Inseln.Leer más
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- Día 314
- viernes, 28 de junio de 2024, 17:40
- 🌬 27 °C
- Altitud: 3 m
Polinesia francésPoro-Poro14°32’16” S 146°21’24” W
Allein in einem Atoll

Der anhaltende Starkwind ist keine Seltenheit für die Gegend. Es ist Winter auf der Südhalbkugel. Die vorbeiziehenden Tiefs im südlicheren Teil des Ozeans schicken immer wieder Windbänder in den Norden. In Richtung Französisch Polynesien. Der Passatwind wird gestört, verebbt, oder wird deutlich stärker. So wie jetzt. Alle Boote haben Schutz gesucht. Nur wenige wagen es, zwischen den einzelnen Atollen zu wechseln. Auch wir liegen im Schutz des Atollrings. Wie vermutet - wir sind allein. Kein weiteres Segelboot in Sicht. Allein mit den Einheimischen.
Es fühlt sich an, wie Urlaub vom Fahrtensegeln. Wie zuhause, wenn ein Sturm vorbeizieht. Wir faulenzen, schauen eine Serie, basteln am Boot und erledigen mal Papierkram. Täglich unternehmen wir kleine Ausflüge. In die Ortschaft. Unterhalten uns mit den Einheimischen, erfahren, wie sie leben. Laureen lässt mich unsere Wäsche bei ihr zuhause waschen. Sie hat das Privileg in Frankreich studieren zu dürfen - gerade ist sie auf Heimaturlaub.
Das Atoll lebt hauptsächlich von den Perlenfarmen, von Tourismus im Norden und vom Export von Kokosnüssen. Viele arbeiten für den Staat. Das Leben hier ist teuer. Doch die meisten verdienen einigermaßen gut und wir haben nicht das Gefühl, dass jemand arm dran ist. Unsere Geschenke als Tausch fürs Waschen schlägt Laureen lächelnd aus. Obst und Gemüse gibt es hier kaum. Die Zitronen nimmt sie also gerne an. Die Familien importieren das Gemüse von den Marquesas. Der Boden hier ist unfruchtbar - man sieht Palmen und vereinzelt andere Pflanzen, aber für den Anbau von eigenen Obst und Gemüse ist der Boden nicht fruchtbar genug. Die Menschen ernähren sich hauptsächlich von Reis, der ist günstig, und Fisch, den fangen sie selbst.
Jeden Abend treffen wir einen Fischer und seine Frau an der Pier. Unterhalten ist schwierig - die Menschen hier sprechen Französisch. Ab 12 Jahren lernen sie auch Tahitianisch. Englisch sprechen nur wenige. Doch Laureen hat mir viel vom Leben hier erzählt. Genau aus diesem Grund sind wir hierhergekommen – die Kultur der Tuamotus kennen zu lernen. Und wir haben beide das Gefühl, diesem Bewusstsein für die Kultur einen Schritt näher gekommen zu sein. Zum Abschied schenkt mir Laureen Muschelketten und ein Armband mit einer Austernperle. Wir hoffen, sie in Tahiti wiederzusehen, bevor es für sie zurück nach Frankreich geht.Leer más
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- Día 313
- jueves, 27 de junio de 2024, 13:50
- 🌬 28 °C
- Altitud: 3 m
Polinesia francésPoro-Poro14°32’13” S 146°21’25” W
Geschafft - Ankunft Ahe

Gemütlich Schwoien wir an unserem Ankerplatz. Der Frühstückstisch ist reicher gedeckt als sonst. Frische Brötchen, Eier mit Speck - wir feiern unsere Ankunft in Ahe. Die Etappe war durchwachsen. Anfangs hatten wir sehr leichte Winde und musste Motoren, um unser Zeitfenster einzuhalten. Ab dem nächsten Morgen hatten wir dann endlich stärkere Winde als angesagt und konnten gut segeln. 260 Seemeilen trennen die beiden Atolle. Zwei Tage Überfahrt. Wieder müssen wir unsere Ankunft timen.
Wie geplant und erwartet erreichen wir die Inseln im Morgengrauen. Die Morgendämmerung ermöglicht mir einen grandiosen Ausblick auf den waldgesäumten Atollring. Mit 20 Knoten Wind erreichen wir den Pass im Norden. Wir nehmen uns die Zeit, um die Segel gut zu packen. Denn der Blick auf die Seekarte verrät - im Pass werden wir nicht nur den Strom gegen an haben, sondern auch den Wind. Und der Wind nimmt bereits merklich zu. Aus der Ferne sehen wir Wellen am Pass brechen und machen uns bereits Sorgen. Die Pässe in den Tuamotus sind für stehende Wellen bekannt. Diese können auch für Segelyachten gefährlich werden. Wir nähern uns deshalb eher gemächlich. Der Blick mit dem Fernglas lässt uns aufatmen. Es sind lediglich Wellen, die links vom Pass am Ufer brechen. Die Strömung ist aber bereits merklich zu erkennen und dann auch zu spüren. Unsere Geschwindigkeit sinkt von 4 Knoten auf 2 hinab. Wir erhöhen die Drehzahl. Doch der Strom nimmt zu. Werden wir das schaffen? Unsere Geschwindigkeit sinkt auf 1.3 Knoten herab. Trotz mehr Gas. Der Wind und der Strom erreichen ihren Höhepunkt. Doch langsam schieben wir uns durch die engste Stelle. Und dann sehen wir wieder eine 2 auf der Anzeige. Geschafft. Langsam motoren wir in das Atoll hinein. Auch hier fegt der Wind mit 20 Knoten. Ob der Ankerplatz geschützt genug ist?
Bald werden wir es erfahren. Eine knappe Stunde dauert die Fahrt bis zum kleinen Ort im Südosten des Atolls. Ein Local hat uns den Tipp gegeben, innerhalb des inneren Riffs zu ankern. Ein sehr enger Ankerplatz mit vielen Untiefen. Wir beschließen den Anker weiter draußen zu werfen und uns das erstmal anzuschauen. Mit dem Dinghi geht es also die letzten 100 m auf Expedition. Jonas im Wasser, ich im Boot mit Karte. Wir markieren die Felsen, loten und schauen uns genau an, wo wir den Anker werfen können. Am Ende entscheiden wir uns für einen Ankerplatz, legen eine Boje und düsen zurück zur Jonny. Anker hoch. Und dann im Slalom um das Riff. Jonas gibt mir die Abstände zur Boje durch. 1 m rechts davon soll der Anker fallen. Ich höre die Kette hinausrattern. Gebe rückwärts Gas und wir legen uns die Kette zwischen die Felsen. Wie mittlerweile unser Standard, tauchen wir die Kette ab und binden entsprechend unsere Perlenbojen ein. Dadurch liegt die Kette im Schiffsnahen Bereich nicht am Grund, sondern schwebt. Über die Felsen und Korallen. Wir schützen dadurch die wertvolle Natur, die wir erhalten wollen.
Durch erhöhte Rückwärtsfahrt prüfen wir den Halt der Kette und dann klingelt pünktlich der Wecker. Die Brötchen im Ofen sind fertig und der Anker hält! Angekommen im Atoll Nr. 2 – Ahe!Leer más
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- Día 313
- jueves, 27 de junio de 2024, 16:47
- 🌬 27 °C
- Altitud: Nivel del mar
Südsee14°23’39” S 146°14’49” W
Kurz vor der Ankunft

Nach einer Strecke, die der zwischen Deutschland und Norwegen entspricht, erreichen wir bald das nächste Atoll. Über uns scheint der Mond und die Nacht ist hell. An Steuerbord sehen wir bereits die Lichter Manihi's. An Backbord erahne ich die Umrisse von Ahe. Die Dämmerung bringt Klarheit. Dort ist er zu sehen. Der einzige noch bestehende Wald der Tuamotus. Es wird noch weitere 5 Stunden dauern, bis wir das Aroll umrundet und den Pass erreicht haben.
Nachdem wir sowieso uns nicht sicher sind, wann eigentlich am wenigsten Strom herrschen wird, sind wir froh am Vormittag da zu sein. So können wir abwarten und den Strom beobachten. Angeblich ist der Pass fast immer befahrbar. Wir sind gespannt. Nach unserer spektakulären Losfahrt aus Raroia bin ich wieder vorsichtig geworden. Ein bisschen murmlig ist mir schon zu Mute. Wir hoffen, dass uns das Atoll gefällt.Leer más
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- Día 312
- miércoles, 26 de junio de 2024, 9:23
- 🌬 27 °C
- Altitud: Nivel del mar
Polinesia francésOhue Teu16°1’1” S 142°27’21” W
Der Wettlauf beginnt

Unsere Überfahrt zum nächsten Atoll steht an.
Raroia war für uns ein gelungener Start ins Südseeleben. Ankern vor Palmengesäumten Stränden. Lagerfeuer. Türkisblaues Meer. Windstille und sanfte Sommerabende.
Die nächste Woche verspricht das Gegenteil. Die Wetterkarten färben sich grün, dann leicht orange und schließlich sattorange. Die Böen versprechen eher noch stärker zu werden. Wir rechnen mit Wind aus SE der Stärke 7 bis 10. Die Entscheidung: Bleiben oder weiter und schnell woanders Schutz suchen? Auf den Standardrouten der Barfußsegler bleiben oder etwas neues wagen? Wir entscheiden uns, unser Buddyboat zu verlassen und Kurs NW zu setzen. 250 Seemeilen trennen uns vom nächsten Atoll. Das hätten wir deutlich einfacher haben können, aber wir wollen es wissen! Wir riskieren Motorstunden und fahren trotz leichter Winde los. Die Wetterkarten am Mittwoch sind beträchtlich entspannter als am Donnerstag und wir würden uns lieber gerne sicher am Anker wissen bevor der Wind zunimmt. Mit einer lokalen Perlenfarm haben wir bereits Kontakt und loten unsere Möglichkeiten aus. Doch jetzt heißt es erstmal: Ankommen! Und zwar schnell.
Was kann schon schief gehen?
Schon am gestrigen Tage verholen wir in die Nähe des Passes. Lassen den Anker in 20
m Tiefe fallen und die Ankerkette wie beim letzten Mal mit Floaties die der Höhe treiben, um die Korallen-Bommies zu vermeiden. Hat wohl nicht geklappt. Zumindest nicht gänzlich. Die am Grund verlaufende Ankerkette hat sich genau zwischen zwei Felsen gelegt. Bei 30
m Kette geht nichts mehr. Wir fluchen. Jonas zieht sich mal wieder seine Badehose an und springt ins Wasser. Diesmal ist die Sicht besser. Aus dem Wasser navigiert er mich aus dem Schlamassel. Mittlerweile bekomme ich die Jonny ziemlich gut auf der Stelle manövriert. In weniger als 20 Minuten können wir endlich den Anker in seiner Halterung festmachen und einen letzten Kreis um die Ocean Fellows ziehen.
Ab zum Pass. Mal sehen, was uns hier erwartet. Ich rechne mit leicht ausgehender Strömung und wenig Wind. Die Strömung macht sich schnell bemerkbar. Wir fahren parallel zum Pass bis wir in gerade Linie und große Kursänderung hinaus kommen. Anders als erwartet treffen wir einen starken Ebbstrom an. Mit 8 Knoten Fahrt und nur minimaler Motorkraft schießen wir aus dem Atoll. Ich gebe Gas um steuern zu können. Rechts sehe ich die gefährliche Brandung über dem flachen Ufer. Links von uns hat sich eine stehende Welle aufgebaut. An einer Stelle, die wir sowieso nicht hätten passieren können - zu flach. Schon aus der Ferne hatten wir gesehen, der eigentliche Pass ist frei von Wellen. Dank unserer Positionierung brauchen wir kaum Ruder und kommen gut an den Riffen vorbei und werden in die offene See gespuckt. Gespuckt ist wohl der treffenste Begriff. Groß Einfluss haben wir darauf nicht. Es ist uns eine anschauliche Darstellung, was hier passieren kann. Nicht alle Pässe verlaufen gerade. Manche können bis zu 8 Knoten Strom führen. Und manche bergen direkt hinterm Pass gefährliche Untiefen.
Doch jetzt sind wir erstmal auf See. Setzen die Segel und lassen Raroia hinter uns liegen. Ahe, wir kommen!Leer más
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- Día 309
- domingo, 23 de junio de 2024, 15:29
- ⛅ 27 °C
- Altitud: Nivel del mar
Südsee15°56’35” S 142°18’57” W
Wenn man sich etwas in den Kopf setzt

Ab in den Norden! Und lass mal wieder ein Lagerfeuer machen! Wenn das Wetter nicht mitspielt, ist uns das auch egal! Also Regenjacke an und ab an Strand!
Spontan holen wir noch einen betagten Einhandsegler Bob und seinen Hitchhiker ab und dann schlängeln wir uns im strömenden Regen durch die Korallen hindurch in Richtung Palmen.
🌴
Wir finden einen kleinen Blechverschlag und beschließen spontan ein Indoor Feuer zu machen. Nun gut, wenig später haben wir einen Räucherofen und wünschten, wir hätten Taucherbrillen mitgebracht. Okey. Raus damit. Das Feuer brennt und der Regen hat etwas nachgelassen. Also schieben wir es ins freie und mach und nach verzieht sich der bissige Rauch. Zeit für Muscheln, Stockbrot und gute Gespräche!Leer más
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- Día 306
- jueves, 20 de junio de 2024, 10:58
- ☁️ 25 °C
- Altitud: Nivel del mar
Südsee16°3’53” S 142°21’33” W
Kon Tiki

Kon Tiki
Thor Heyerdahl. Gerade sehe ich mich nach Kiel. Die erste Kieler Woche, die wir seit langem verpassen. Wir vermisse die abendlichen Gespräche, das Segeln gemeinsam mit Freunden. Und doch sitzen wir hier im Paradies auf einem Segelboot. Mit anderen Freunden.
Und gerade dieser Moment wird ein besonderer unserer Reise werden. Schon in Panama stand fest. Wir müssen nach Raroia. Wir müssen an den Ort, an dem "Thor Heyerdahl", der Norwegische Abenteurer und Namenspatron vom Segelschiff Thor Heyerdahl, Geschichte geschrieben hat. 1947 machte sich dieser gemeinsam mit seiner 5 köpfigen Crew und dem Floß "Kon Tiki", lediglich aus Balserholz und traditionellen Materialien gebaut, auf den Weg über den Pazifik. Von Peru nach Französisch Polynesien. 10 Jahre hat er auf diese Expedition hingearbeitet, um den finalen Beweis seiner Theorie zu erbringen - diese Inseln wurden vom Osten aus besiedelt und nicht, wie damals noch angenommen vom Westen. An Bord: eine Funkausrüstung, Dosenessen von der Peruanischen Marine und ein Papagei, der die Reise scheinbar nicht überlebt hat. Nach Monaten voller Strapazen, treibt die Besatzung an den Marquesas vorbei und landet auf dem Riff von Raroia. Am 07. August 1947 schafft die Besatzung es über das Außenriff und kommt vor einem kleinen Motu (Insel im Ring des Atolls) zum Liegen. Es muss ein gigantisches Gefühl gewesen zu sein. Die Expedition hatte nur zwei mögliche Ausgänge: Erfolg oder Tod. Und sie haben es geschafft. Diese mutigen Männer. Und wir können ihre Freude nur erahnen, als sie das Atoll in Sicht bekommen und bald darauf auf eben diesel Korallenstrand stehen. Und nun stehe ich vor ihrem Denkmal und versuche mich in das Jahr 1947 zu versetzen. Ich laufe über die Korallen, spüre die spitzen Zacken durch meine Schuhe hindurch. Schaue auf das Meer und spüre die Wellen um meine Knöchel wabbern. Erst gestern haben wir den Film "Kon Tiki" gesehen. Mit der 13. Welle, die angeblich höher sein soll, haben sie es übers Riff geschafft. Lukas une ich zählen die Wellen. Annähernd jede 13. Welle lässt das Wasser bis zu meinen Knien hochspritzen. Mit der Flut und höheren Wellen könnten sie es geschafft haben. Ich bin stolz darauf, hier zu stehen und das Segelschiff Thor Heyerdahl an diesem Ort repräsentieren zu dürfen. Ich bücke mich und erspähe ein Stück abgestorbener Koralle. Normalerweise nehme ich keine Natur mit, doch diesmal mache ich eine Ausnahme. Eine kleine Erinnerung an diesen Ort. Für immer.Leer más
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- Día 303
- lunes, 17 de junio de 2024, 10:50
- ☁️ 26 °C
- Altitud: Nivel del mar
Polinesia francésOhue Teu16°0’56” S 142°27’18” W
Schnorcheln im Pass

Ententeichstimmung in Rairoa. Die Segelyacht Nahoa schlägt uns vor, zum Pass rüber zu kommen, um mit der Strömung schnorcheln zu gehen. Kurzerhand werfen wir unsere Pläne des Tages über den Haufen und treffen uns mit den Ocean Fellows. Die Fahrt im
Dinghi geht schnell. Wir fahren mit zwei Dinghis und können gleiten. Mit 14 Knoten schießen wir übers Wasser. Mit Satellitenbild lotse ich Jonas um die Koralleninseln herum.
Der Pass kommt schnell näher.
Wir sehen das Dinghi der Nahoa mit gleicher Geschwindigkeit anrauschen. Wir stoppen und warten - Ashley und Ben sind die erfahrensten von uns allen. Sie können uns vielleicht noch einen Tipp geben, was wir im Pass beachten müssen :)
Zwischengeschichte: Unser Motor hat die Überfahrt nicht vertragen. Er geht aus und wird heute auch nicht mehr angehen. Doch diese Sorge verschieben wir auf später. Am
Pass sind wir ja bereits.
Die Jungs ziehen uns das kurze Stück nach draußen. Dann platschen nacheinander alle ins Wasser.
Wir sind überwältigt von der großen Zahl an . Der gesamte Meeresboden ist bedeckt. So weit das Auge reicht, sehe ich die Mondlandschaft unter mir. Wie eine Blumenwiese. Viele Begriffe könnte man nutzen, um das zu beschreiben, was man hier sieht, doch keiner wird den Korallen gerecht werden. Fische ziehen ihre Bahnen durchs Wasser. Verstecken sich in den Korallen, sobald ihre Feinde näher kommen. Davon gibt es genug. Haie drehen elegant ihre Kreise. Nur wer genau hinschaut, sieht sie bereits aus der Ferne sich nähern. Speziell die Black Tip Sharks sind nur schwer zu erkennen. Ob ich Angst habe? Nein. Zu elegant schauen sie aus. Zu gelassen. Haie haben wie alle Tiere eine Körpersprache. Und so lange sie ruhig wirken und nicht um dich kreisen, nicht schnappen, muss man sich keine Sorgen machen. Respektvoller Umgang. Beobachten, aber nicht verfolgen. Anschauen, aber nicht anfassen. Das ist die Regel hier unter Wasser. Häufig lasse ich mich mit verschränkten Armen, einfach nur treiben, um zu beobachten, ein Teil des Treibens zu werden. Die Fische kommen einem näher und man merkt wie Ruhe in einem einkehrt.
Die Ruhe ist vorbei als wir uns dem Pass nähern. Haben wir zunächst das Außenriff abgeschnorchelt, nähern wir uns nun den Strömungen. Wie vorhergesagt, setzt der Strom ins Atoll hinein. Wir lassen zwei Yachten passieren und schwimmen in die Strömung, die uns fünf und die zwei Dinghis sofort erfasst. Wie eine kleine Wildwasserbahn werden wir in das Atoll hineingetrieben. Korallen, Fische und Felsformationen ziehen an uns vorrüber. Gigantisch!
Viel zu schnell ist der Ritt vorbei und wir enden in den ruhigen Gewässern des Atolls, wo wir erneut auf die Crew der Nahoa treffen. Wir werden eingeladen, mit ihnen etwas auf ihrem Katamaran zu trinken. Jonas will versuchen den Motor zu reparieren. Doch der Motor will nicht mehr und keiner der Männer hat eine Lösung... Am Ende fährt Nahoa uns quer durchs Atoll nach Hause und verbringt noch zwei Nächte mit uns am Kon Tiki Ankerplatz.. Der Motor will erst am nächsten Tag wieder starten. Zum Glück. Ich bin erleichtert!Leer más
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- Día 303
- lunes, 17 de junio de 2024, 8:42
- ☀️ 27 °C
- Altitud: Nivel del mar
Südsee16°4’34” S 142°22’19” W
Ein Atoll in der Südsee

Rairoa liegt vor uns. Wir segeln mit geringstmöglicher Geschwindigkeit in Richtung Südwesten. Die ruppigen Wellen der vergangenen Tage sind verschwunden. Wir sind bereits im Schutz des Südsee-Atolls. Es dämmert und ich sehe die ersten Palmen, den ersten Sandstrand. Und langsam färbt sich das Meer vor der Küste vom dunklen Blau der Nacht in ein sanftes Türkis.
Die Sonne ist über den Horizont gestiegen und wirft ihre sanften Strahlen über die Insel, das Meer und unser Deck. Ich ziehe die dünne Jacke aus und wärme mich an den Strahlen. Ich bin aufgeregt. Soll ich Jonas schon wecken? Nein, es ist zu früh. Wir müssen noch warten. So schön, das Paradies mich anlächelt, so heimtückisch kann es sein. Viele Segler haben uns vor den starken Strömungen gewarnt. Vor den Untiefen, die in der Dunkelheit nicht zu erkennen sind. Vor den schlechten Karten. Ein großer Teil des Atolls wird unkartiert sein. Wartet auf den richtigen Moment - haben sie gesagt. Wartet auf die Sonne. Doch wann ist der richtige Moment? Es ist nicht wie in Europa, wo es für jeden Hafen festgelegte Gezeiten gibt. Wo das meteorologische Amt fast auf die Minute genau vorhersagen kann, wann die Strömung am schwächsten sein wird. Hier muss man raten. Und die Wahrscheinlichkeit, dass man falsch liegt, ist wohl doch sehr hoch. Der tagelang anhaltende starke Wind und Schwell haben einen starken Einfluss auf die Strömung im Pass, den Eingang in das Atoll.
Was ist ein Atoll? Ein aus tausend Meter tiefe aufragendes Gebilde, eine Art Krater. Ein in sich geschlossener Kreis aus Sand und Korallen. In der Mitte oft flach und außen steil in die Tiefsee abfallend. Teilweise ist das Land so flach, dass die Wellen darüber hinweg in das Innere hineinlaufen können. Teilweise durch Pässe durchbrochen, so dass Schiffe hineingelangen können. Ein Teil des Landes ist mit Palmen bewachsen. Ein Teil aus der Ferne kaum erkennbar.
Vor so einem Pass treiben wir jetzt. Die Segel habe ich geborgen. Ich halte Kontakt mit unseren Buddybooten. Zu 4. warten wir hier auf den richtigen Moment. Die Aspro ist mutig und fährt vornweg. Über Funk meldet sie sich verwundert und kündigt den Strom 2 Knoten auslaufend an. Die Vorhersage hatte uns für diese Zeit 2 Knoten hineinlaufend angekündigt. Spannend. Ich wecke Jonas und starte den Motor. Jetzt sind wir an der Reihe. Die Ocean Fellows sind dicht hinter uns und wollen im Abstand von 150 m uns folgen. Ihr Kartenmaterial ist schlechter als unseres und wir wollen das gemeinsam meistern. Wir haben uns darauf verständigt, dass wir sie warnen, falls es für sie zu flach wird (sie haben fast 1 Meter mehr Tiefgang als wir).
Langsam nähern wir uns dem Pass. Halten Ausschau nach den Zeichen von Strom. Strudel, stehende Wellen, Stromschnellen. Links von uns rauscht Brandungswelle auf das Riff. Der Strom hat nachgelassen, wir merken einen kaum bestehenden Gegenstrom und melden diesen an unsere Buddyboote. Ein Fischer hat Bojen im Pass ausgelegt. Geschickt umsteuern wir diese und passieren sie im sicheren Abstand. Der Pass ist recht breit und nur um die 100 m lang. Zügig passieren wir ihn und fahren mit einem Lachen in das Atoll hinein. Geschafft!
Nun folgt eine Fahrt durch die Untiefen. Nach unzähligen Warnungen haben wir auf die Sonne gewartet. Mit Hilfe von polarisierenden Brillen, sind die sogenannten Bumies leicht zu erkennen. Knapp unter der Wasseroberfläche endende Inselchen. Am Tag zuvor habe ich für 50€ noch Kartenmaterial auf mein Handy geladen. Dort habe ich die Möglichkeit, das Satellitenbild unter die Seekarte zu legen. Meine Route führt uns vorbei an den Untiefen
und bringt uns sicher auf die andere Seite des Atolls. Unsere Buddyboote folgen uns im
sicheren Abstand. Der Anker fällt rund 100
m vor dem weißen Strand. Das Wasser hier ist tief. 19 m, doch selbst vom Bug aus, kann ich den Grund sehen. Sand. Wir ankern und sind glücklich in unserem ersten Atoll der Südsee angekommen zu sein! Ich kann es kaum erwarten, schnorcheln zu gehen und die Inseln zu entdecken!Leer más
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- Día 302
- domingo, 16 de junio de 2024, 8:10
- 🌬 27 °C
- Altitud: Nivel del mar
Südsee14°11’2” S 141°48’54” W
Marquesas - Tuamotus Tag 3

Einen Wachrythmus haben wir immer noch nicht gefunden. Irgendwie schlafen wir einfach abwechselnd wie es uns gerade in den Kram passt. Jonas hat gestern einen zu ausführlichen Frühabendschlaf gemacht, so dass er abends dann nicht mehr schlafen konnte und kurzerhand bereits um 9 die Wache übernahm statt um 12. Jetzt ist es halb 5. Wir dümpeln mehr als dass wir segeln. Es regnet in Strömen. Der Wind wurde von den Wolken fast vollkommen verschluckt. Doch wir sind nicht im Stress. Es sind noch gut 100 Meilen nach Rairoa und wir wollen erst morgen früh ankommen. Hoffentlich ist das Wetter bis dahin auch besser... Der Blick aufs Meer ist trüb. Es dämmert und doch ist es grau in grau. Wer dachte, die Südsee besteht zumeist aus Sonnemschein, der sollte sich hierdurch belehren lassen. Wären nicht die hohen Wellen, könnten wir uns gerade genauso in der Ostsee befinden.
Letzte Nacht haben wir den ersten Frachter seit Panama City gesehen. Die YIN Los Angeles auf dem Weg nach Hongkong. Noch aus der Ferne hören wir das Brummen der Motoren. Der Ozeanriese von über 360 m Länge zieht mit zwei Meilen Abstand an uns vorbei. Wir sehen die Lichterkette an uns vorbeiziehen und ich bin in Gedanken an meine ehemalige Arbeit erinnert.
Es ist 06:00 Uhr. Der Blick zum Horizont lässt ein neue Walze erahnen. Das grau hat sich zu einem schwarz verfärbt. Darunter erkennt man bereits den Regen. Nur kurze Zeit später, nimmt der Wind schlagartig zu. 10 Knoten, 15 Knoten, 20 Knoten, der Regen fegt durchs Cockpit. Ich öffne die Schot des Großsegels. 25 Knoten, 30 Knoten. Jonas wacht auf. Wir ändern den Kurs. Gehen vor den Wind. Der Regen prasselt mir ins Gesicht. Zwei Minuten später ist alles vorbei. Der Wind nimmt merklich ab. Ich trete in den Regen hinaus und ändere den Kurs erneut. Das Vorsegel reffe ich wieder ein. Wir sind wieder zu schnell. Wir brauchen aktuell einen Schnitt von 4,5 Knoten.Leer más
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- Día 301
- sábado, 15 de junio de 2024
- 🌬 27 °C
- Altitud: Nivel del mar
Südsee12°42’44” S 141°14’35” W
Marquesas - Tuamotus Tag 2

Wir reffen immer weiter ein. Doch der Wind ist stark. Wahrscheinlich könnten wir gerade über 7 Knoten fahren. Doch die Gefahr, nicht rechtzeitig vor dem Schwinden des Sonnenlichts vor dem Pass anzukommen, ist zu groß. Wir kneifen was geht. Über Nacht sind wir mit gerefftem Groß und gereffter Fock gesegelt. Eine Böe nach der anderen donnert uns um die Ohren. Der Wind liegt meistens jenseits der 20 Knoten. Soeben haben wir die Fock weggenommen und das Groß weiter aufgemacht. Jetzt segeln wir nur noch mit 5,0 Knoten. Um einen Tag später im Morgengrauen anzukommen, brauchen wir nun einen Schnitt von 4,7 Knoten. Wir ziehen mit 4 Händen an der Handbremse.
Das Leben zu zweit spielt sich langsam ein. Wir holen beide Schlaf der letzten Tage nach. Tagsüber verbringen wir die Zeit hauptsächlich damit uns über die Tuamotus Gedanken zu machen. Am Schiff etwas zu tun? Keine Chance. Die See ist zu rau. Schon Kochen ist anstrengend. Auch die Angel bleibt bisher an Deck. Vielleicht wagen wir es nacher mal. Oder verschieben das auf Morgen. Ich freue mich aufs Ankommen. Ausspannen. Den Schutz des Atolls. Der Wind soll die nächsten Tage schwächer werden. Wir drücken uns die Daumen. In Rairoa warten bereits Freunde - die Segelyacht Lella und Nalani, Jamesby und Te Ava. Hinter und Segeln die Ocean Fellows und die Aspro. Wir sind also nicht alleine und in bester Gesellschaft.Leer más
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- Día 300
- viernes, 14 de junio de 2024 UTC
- 🌬 28 °C
- Altitud: Nivel del mar
Südsee10°49’17” S 140°39’54” W
Marquesas - Tuamotus Tag 1

Wir sind viel zu schnell oder zu langsam. Trotz kleinerem Vorsegel, kommen wir extrem schnell voran. Doch die verlorene Zeit von gestern bringt unseren gesamten Zeitplan durcheinander. Dazu muss man verstehen, wie die Tuamotus aussehen. Die Inselgruppe besteht hauptsächlich aus Atollen. Das bedeutet Inseln, die jeweils Kreisförmig aus dem Meer herausragen. Manche vollkommen abgeschlossen. Manche mit Durchgängen. Den sogenannten "Pässen". Teilweise sind diese Pässe passierbar für Yachten. Fährt man hindurch findet man eine von Wellen geschützte Fläche vor. Problem daran. Die Eingänge sind oft schmal und in den Tuamotus gibt es Gezeiten. Fährt man also zur falschen Zeit in den Pass, könnte man auf Strömung von bis zu 8 Knoten treffen. Für uns also nicht passierbar. Problem daran ist, die Gezeiteninformationen sind nur sehr schlecht datiert. Man muss schätzen, ankommen und zunächst den Pass beobachten. Problem Nummer 2 - Korallenköpfe. Die Atolle sind häufig von Korallen gespickt. Eine Durchfahrt bei Nacht ist also schwierig zu bewerkstelligen. Somit müssen wir jetzt überlegen. Wie schaffen wir es bei Tage anzukommen. Und zudem zur richtigen Uhrzeit. Doch jetzt brauchen wir erstmal Schlaf. Die Nacht war kurz und wir sind es nicht mehr gewöhnt, nachts wach zu sein. Bis wir uns gewöhnt haben, werden wir jedoch bereits angekommen sein. Noch 360 Seemeilen.Leer más
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- Día 298
- miércoles, 12 de junio de 2024, 18:00
- 🌬 28 °C
- Altitud: Nivel del mar
Polinesia francésHakapehi8°57’29” S 140°6’15” W
Eine verhexte Losfahrt

Der Plan steht. Es soll losgehen in Richtung der Tuamotus. Die nächste Inselgruppe Französisch Polynesiens. Das Land erstreckt sich über eine Fläche, die einem Kontinent ähnelt. Doch der Großteil besteht aus Wasser. Ozean. Rund 450 Seemeilen (ca. Deutschland Nord Süd) trennen uns von unserem nächsten Ziel - Rairoa.
Der Tag beginnt früh: Um 06:15 Uhr steige ich in das Dinghi der Ocean Fellows. Die Insulaner sind allesamt Frühaufsteher und gehen dafür lieber der Mittagshitze aus dem Weg. Es ist Marktzeit - Obst und Gemüse türmen sich auf den einzelnen Verkaufstischen. Ich lasse ca 60€ zurück und zeige Jonas eine Stunde später meine Ausbeute: Tomaten, Süßkartoffeln, 3 grüne Papayas, Bananen, Avocados und Zitronen. Man verliert hier schnell das Gefühl für Geld. Man akzeptiert irgendwann, dass einfach alles teuer ist. Ich hoffe, in den nächsten Wochen nur wenig einkaufen zu müssen, wir sind wieder voll aufgestockt. Bereit für eine noch abgelegenere Gegene.
Luca und Jerome bleiben zurück an Land - sie haben einen Tauchausflug gebucht. Lukas bringt mich nach Hause. Ein wenig neidisch, beginnen Jonas und ich unsere To Do Liste abzuarbeiten. Segel wechseln, einkaufen, tanken, aufräumen, vorkochen, Wäsche trocknen. Nach Tagen des Regens ist das Wetter heute etwas gnädiger und sogar die Sonne zeigt sich hier und da und lässt die Vorbereitungen leichter von der Hand gehen. Wir stoßen an: Cola und Fanta - auf die Marquesas! Ein kühles Getränk vor der Abfahrt. Alles ist erledigt. Wir können los!
Jonas startet den Motor und ich drücke auf das kleine Ankersymbol unserer Fern-Bedienung der Ankerwinsch. Langsam ratternd wandert die Kette Glied um Glied in den Ankerkasten. 30 m Markeriung ist bereits im Kasten, es folgt die 20 m Markierung. Doch dann stockt es. Ich werfe einen Blick über die Seite. Ein Widerstand. Die Markierungen zeigen mir: 15 m Kette im Wasser bei 10 m Wassertiefe. Jonas schaut mich von hinter der Sprayhood aus an. Ich zucke mit den Schultern und versuche es erneut. Mit heftigen Knacken und Bocken der Winde schaffe ich es, einige Kettenglieder hochzuziehen. Verdammt! Da muss was großes dran hängen. Fluchend versuchen wir die Winsch per Hand zu bedienen. Erfolglos. Ratlos schauen wir uns an. Jonas holt Taucherbrille und Flossen. Ein Blick in die Tiefe genügt. Eine andere Ankerkette hat sich um unsere gewickelt. Nicht nur einmal, sondern viele Male. Dicht liegt die Kette an unserer an und es scheint hoffnungslos. Ich rufe Lukas an - kannst du rüberkommen? Während wir Tauchequipment rausholen, nähert er sich schnell im Dinghi. Erneut versuchen wir die Kette einzuholen. Wir schaffen es bis auf 9 m. Der Anker müsste aus dem Grund sein. Ächzend und stöhnend macht sich unser Ankergeschirr bemerkbar. Das schöne Wetter des Tages ist mittlerweile grauen Wolken gewichen. Wind kommt auf. Jonas ist mit Tauchequipment im Wasser. Lukas und ich sprechen die Situation ab. Überlegen das Vorgehen, als ich einen Blick Richtung Land werfe. Mein Blick versteinert. Die Jalero Primero liegt quer zum Wind, aber nicht mehr an der Stelle, an der sie vor 10 Minuten noch gelegen hat. Die Böen schieben sie Richtung Land. Zügig Richtung Land. Ich brülle Lukas an, dass sein Boot treibt. Im ersten Moment versteht er nicht. Denkt ich rede über die Jonny. Jonas und ich werfen einander einen Blick zu. "Geh!" Ich springe ins Dinghi und jetzt versteht Lukas, dass es um sein Boot geht. Der Außenborder startet sofort. Wir preschen übers Wasser. Ich halte mich an der treibenden Yacht fest, während Lukas bereits über mich hinwegspringt. Er startet den Motor und gibt Gas. Das Land ist weniger als 100 m weg. Der Wind hat auf 20 Knoten zugenommen. Vermutlich war auch die Jalero Primero in der Ankerkette am Grund verhakt. Und kam durch unser Manöver davon frei. Denn auch die Jonny hat schnell zum treiben begonnen. Jonas schafft es gerade noch rechtzeitig an Bord. Der Motor läuft bereits. Er gibt Gas und weniger als 1 m bevor unser Boot in eine andere Yacht krachen würde, gibt er Gas und kommt frei. (Das bemerken Lukas und ich nicht. Zu beschäftigt sind wir. Erleichtert höre ich, dass alles gut gegangen ist...)
Doch die Gefahr auf der Jalero Primero ist
nicht vorrüber. Gefährlich nahe sind wir einer weiteren Yacht. Wir heben den Anker und ich halte die im Vergleich zur Jonny deutlich größere Yacht im Wind. Kurz entschlossen, suchen wir einen neuen Ankerplatz. 200
m weiter fällt der Anker. Zwei Anläufe brauchen wir, bis der Anker hält. Wir stoppen den Motor und sind erleichtert.
Jonas hat in Zwischenzeit es geschafft, die andere Ankerkette über den Grund zu ziehen und unseren Anker an neuer Position wieder fallen zu lassen. Lukas und ich sitzen also erneut im Boot. Er fährt mich zu Jonas und anschließend an Land, die zwei Jungs abholen. Auf dem Rückweg wird Jerome bei uns abgesetzt und wir beginnen erneut, den Anker zu bergen. Tauchequipment an. Leinen vorbereiten. Eine Leine an Jonas. Eine Leine für Handzeichen. Einmal Ziehen: Ankerkette runter. Zweimal Ziehen: Ankerkette hoch. Mehrmals muss Jonas hinab tauchen bis der finale Plan steht. Wir befestigen eine weitere Leine am Anker selbst. Entlasten Kette und Ankerwirbel. Jonas taucht erneut hinab. Unsere einzige Chance: Der Anker muss ab. Ein Nachbar steht mit Dinghi bereit, um Jonas zügig aufzunehmen, sobald wir frei sind. Denn dann werden wir treiben und ich muss den Motor verwenden können. Doch der Wind hat nachgelassen. Die Jonny bleibt brav an Ort und Stelle, während Jerome und ich zügig Kette und Anker empor ziehen als das befreiende Dauerrucken am Kommunikationsseil kommt. Geschafft! Anker aus dem Wasser. Schnell holen wir alle Leinen ein. Doch die Jonny bleibt ruhig liegen. Der Wind ist in seine Flaute zurückgefallen. Jonas steigt ins Dinghi und dann an Bord. Erleichtert lege ich den Gang ein und manövriere uns zwischen den Booten heraus. Neben der Jalero Primero kommen wir zum Stehen. Jerome wird abgeholt und wir rufen noch einige Abschiedsworte hinüber. Wir sind froh, solche Freunde zu haben. Wir werden trotzdem lossegeln. In Richtung Raroia. Wir setzen die Segel und segeln dem Sonnenuntergang entgegen... so haben wir uns diese Abfahrt nicht vorgestellt.Leer más
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- Día 297
- martes, 11 de junio de 2024
- ☀️ 27 °C
- Altitud: 806 m
Polinesia francésNuku Hiva Island8°51’13” S 140°8’48” W
Nuku Hiva a Cheval

Lange schon spreche ich davon, wieder einmal auf dem Rücken eines Pferdes sitzen zu wohlen. Die Jungs ziehen mich bereits seit Tagen damit auf. Zeigen mir jedes Pferd an Land und ich schnunzele in mich hinein.
Michelle begleitet mich. Wir lernen uns erst am Dinghidock kennen. Eigentlich wollten wir ihr nur einen gebrauchten Solarladeregler verkaufen - jetzt sitzen wir gemeinsam auf der Ladefläche eines Pickups und entfernen uns schnell aus dem Dorf Taiohae. Nuku Hiva ist die größte der Marquesischen Inseln. Im Nachheinein betrachtet, hätten wir lieber hier einen Mietwagen nehmen sollen, doch das Wetterfenster für unsere Überfahrt beginnt sie zu schließen - wir wollen los.
Umso mehr genieße ich es, doch noch einen Blick auf die Hochebene der Insel werfen zu dürfen. Das grün ist hier intensiver als an der Küste. Entlang der Straße sehen wir eine Vielzahl an angepflockten Pferden und Kühen. Die Vorfreude steigt.
Unser Guide, Waiho, parkt den Truck auf einer Wiese. Eine riesige Baustelle zeichnet die Umgebung. Dann schlüpfen wir durch ein Loch im Zaun und stehen in einer anderen Welt. Seiner Welt. Ein kleiner mit Runden Steinen gesäumter Trampelpfad zieht sich durch exotische Blumen und Pflanzen. Blüten wachsen überall wo man hinsieht. Eine Papaya trägt bereits die ersten Früchte und dann stehen wir auf der Veranda seines Zuhauses. An der Wand hängen Skelette von Bullenschädel. Teilweise mit traditionellen Mustern bemalt, werden die Hörner genutzt, um Zaumzeuge für Pferde oder andere Dinge daran aufzuhängen. Nach kurzer Pause, geht es weiter in den Garten. Die Pferde sind bereits gesattelt am grasen und warten auf ihre Reiter. Zwei weitere Touris sind mit dabei. Beide fast noch nie geritten. Na, das kann ja lustig werden. Meine Befürchtung wird sich bewahrheiten. Aber zu diesem Zeitpunkt bin ich damit beschäftigt, meinem Pferd Manu die Ohren zu kraueln. Sein Zaumzeug besteht aus gespleißten Bootstauwerk. Eine richtige Trense kostet hier wahrscheinlich ein Vermögen.
Ich steige als letztes auf und dann geht es bereits los. Aus dem Garten entlang der Landstraße über Feldwege in Richtung Pinienwald. Der Anfang des Ritts ist wenig spektakulär. Das Straßenbild ähnelt einer ländlichen Gegend in Europa. Die Pinienwälder passen nicht in mein Bild der tropischen Gegend. Doch schnell gewöhne ich mich an den Anblick. Endlich biegen wir in einen Feldweg und schließlich auf eine Wiese ab. Weg von den Straßen und hinein in die Natur. Der Pinienwald ist exotischer als er aus der Ferne aussah. Palmenartige Gewächse hängen von den Bäumen herab. Durch die Bäume erspähen wir Wildpferde. Die Herde schaut uns alarmiert an und tritt dann geschlossen die Flucht an. Waiho erklärt warum - wer hier auf der Insel ein Pferd braucht, fängt sich einfach eines mit einem Lasso und zähmt es. Gezüchtet wird ansonsten kaum. Entsprechend Abstand halten die Wildpferde zu Menschen und gezähmten Pferden. Die Herde ist in den Tiefen des Waldes verschwunden. Für uns geht der Ritt weiter. Wir durchqueren mehrere Flussbetter und ich genieße mein tapferes Pferd "Manu". Die anderen Pferde sind deutlich scheuer, obwohl ich insgeheim denke, dass das eher an den Reitern liegt. Pferde merken, wenn der Reiter Angst hat und das überträgt sich eben schnell. Wir reiten eine Straße entlang. Auf dem Grünstreifen ist lediglich 1,5 m Platz, dann kommt ein Abhang. Ich schaue hinunter und lenke mein Pferd etwas weg. Das Grad ist rutschig. Hier könnte man leicht abrutschen und fallen. 50 m weiter habe ich die Stelle passiert und bleibe stehen. Ich höre ein lautes Geräusch. Zwei Lastwagen nähern sich uns. Der Guide sagt etwas auf französisch. Ich denke, die anderen sollen stehen bleiben. Der Lastwagen schert im Schritttempo auf die Gegenfahrbahn aus. Fährt vorbildlich. Doch das Pferd von dem Franzosen tänzelt. Er zieht am Zügel. Es ist ein Westernpferd. Das bedeutet rückwärts. Immer stärker zieht er am Zügel. Der Guide schreit: Lass los! Das verstehe sogar ich. Das Pferd bäumt sich auf und rutscht mit den Hinterbeinen in den Abhang. Überschlägt sich. Der Mann kann sich nicht mehr halten und fällt. Nicht nur vom Pferd sondern mehrmals den Hang hinab. 5 m in die Tiefe. Ich wende mein Pferd und reite zurück. Sage den anderen beiden, die sollen sich still verhalten. Das Pferd schafft es die Fallbewegung zu bremsen. Rappelt sich mitten im Steilhang auf und steht mit einem Satz wieder an der Straße und will losrennen. Ich springe vom Pferd und drücke dem wie versteinerten Waiho meine Zügel in die Hand. 2 m weiter habe ich die Zügel des Unglückstiers geschnappt und rede vorsichtig auf es ein. Wir rufen den Hang hinab, ob alles okey ist. Endlich erwacht der Guide zum Leben. Und der Verunglückte ebenfalls. Wir zeigen einen Stück den Weg entlang - dort ist es flacher und er kommt zurück zur Gruppe. Seine Arme und Beine sind dreckverschmiert. Aus mehreren Wunden sickert Blut. Unter anderem am Kopf. In Deutschland wäre er wohl ins Krankenhaus gekommen. Hier setzt Waiho ihn wieder aufs Pferd. Ich frage erneut nach, ob es ihm gut geht. Er ist MotorXross Fahrer, an Stürze gewöhnt, sagt er. Hält sich aber dennoch den Nacken. Zum Glück ist es nicht mehr weit zum Hof und es sind glaube ich alle erleichtert, dass keine weiteren Zwischenfälle dazukommen. Als Entschädigung bekommen wir Obst geschenkt. Michelle und ich schnappen uns alles was wir kriegen können. Die Gelegenheit ist günstig, die Boote wieder etwas zu proviantieren.
Dann geht es im Truck zurück ins Dorf. Abends lassen die Fellows und wir den Tag bei Pizza im Restaurant am Ufer ausklingen. Ich erzähle meine Story und Luca sieht sich bestätigt. Pferde sind ihm nicht geheuer! Ich muss lachen. Denn für mich sind Pferde etwas wundervolles und trotz Zwischenfall, hoffe ich schon bald erneut wieder auf dem
Pferd zu sitzen :)Leer más
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- Día 296
- lunes, 10 de junio de 2024, 6:50
- 🌬 28 °C
- Altitud: Nivel del mar
Südsee9°17’4” S 140°7’3” W
20Knoten Halbwind

Die Düse zwischen Oa Pou und Nuku Hiva ist heute stärker als erwartet. Während Jonas den Anker hochzieht, werfe ich nochmal einen kurzen Blick auf die aktuelle Wetterkarte. Gelbe Felder durchziehen das satte grün. Das bedeutet Wind. Mehr Wind als gestern Abend noch vorhergesagt.
Der Anker ist oben. Unter Motor verlassen wir die Bucht. Lassen das Groß mal wieder eingepackt und segeln nur unter Genua in Richtung Norden. Kaum verlassen wir den letzten Windschatten der vorgelagerten Felsen, spüre ich den Wind merklich. Die Windanzeige klettert schnell in die Höhe und die Jonny beginnt sofort zu krängen. Der Mast knarzt, die Schoten ebenfalls. Wir riggen das Backstag, um die Bewegung des Mastes in den hereinkommenden Wellen zu minimieren. Zügig segeln wir dahin. 6 Knoten Fahrt. Noch 20 Seemeilen bis zur Daniel's Bay.Leer más
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- Día 285
- jueves, 30 de mayo de 2024
- ☀️ 28 °C
- Altitud: Nivel del mar
Polinesia francésBaie Hana-moe-noa9°54’32” S 139°6’16” W
Honeymoon Bay

Die Strecke zur nächsten Insel ist überschaubar. Von Hiva Oa nach Tahuata. 11 Seemeilen. Und nahezu komplett segelbar. Wir ziehen den Anker hoch. Während ich mich nach vorne beuge, um die Kette im Ankerkasten zurecht zu schupsen, werfe ich einen Blick über die Kante. Und bin überrascht. Ein Hai! Ein kleiner Riff-Hai hatte es sich wohl auf oder in der nähe des Ankers gemütlich gemacht und ist mit in die Höhe gekommen. Er scheint fast etwas verwirrt, bevor er langsam wieder in der Tiefe verschwindet. Das Wasser hier ist trüb. Zügig verlassen wir also die Ankerbucht. Unsere Dänischen Freunde haben bereits einen kleinen Vorsprung. Gemütlich segeln wir hinterher. Der Passatwind bläst mit 15 Knoten und schnell erreichen wir den Windschatten der nächsten Insel. Tahuata liegt vor uns. Die letzte Meile motoren wir und sehen bereits aus der Ferne den weißen, von Palmen gesäumten Sandstrand. Die Südsee! Das Paradies! So stellt man sich das vor. Im Hintergrund ragen die Berge empor. Hinter der nächsten Kuppe sieht man Regenwald, doch hier: Klares, flaches Wasser. Mutig fahren wir in die erste Reihe, sehen aber einige Schatten im Wasser und werfen zunächst in 8 m Tiefe den Anker. Eine schnelle Dinghi-Schnorchel-Expedition gibt grünes Licht. Wir heben den Anker und fahren in die erste Reihe. Der Strand ist keine 100 m weg und wir haben freie Sicht. Honeymoon! Irgendwie ist es einfach nachzuvollziehen, warum die mondförmige Bucht diesen Namen bekommen hat.
Bereits am Abend treffen wir uns mit Jesper und Maja zum Sundowner am Strand. Angekommen und wohlgefühlt!Leer más
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- Día 284
- miércoles, 29 de mayo de 2024, 10:10
- ⛅ 28 °C
- Altitud: 212 m
Polinesia francésAnahi9°44’39” S 138°55’52” W
Der größte Tiki Polynesiens

Fatu Hiva haben wir wandernd erkundigt. Doch Hiva Oa ist doch eine Nummer zu groß - kurzerhand beschließen wir ins Reisebudget zu greifen und uns einen Mietwagen für einen Tag zu besorgen.
Kurzer Hand überreden wir Melody und Cliff von der Lella uns zu begleiten. Die beiden haben einfach immer gute Storys zu erzählen - Amerikaner, die in Thailand leben und derzeit um die Welt segeln. Das Boot hat Cliff in Australien gekauft, in Thailand hergerichtet und ist nun fast einmal rum. Cliff erzählt uns von Seenotfällen, bei denen er unter anderem sein erstes Boot aufgeben und von der US Coastguard abgeborgen werden musste, während Melody uns allerhand über die Naturmedizin in tropischen Regenwäldern beibringt. Wie behandel ich Denghe-Fieber? Was hilft gegen Magenschmerzen? Was mache ich, wenn mich doch Parasiten befallen haben.
Die Fahrt zu unserem Ziel vergeht wie im Flug. Wir halten zwar an jeder Ecke, um die Aussicht auf uns wirken zu lassen, aber am Ende sind die Distanzen doch keine großen.
Entlang einer kleinen Küstenstraße geht es in den Nordosten der Insel. Vorgewarnt von Freunden empfinden wir die Straßen deutlich besser als erwartet. Nordlichter eben :)
Bei Regen sollte man diese aber wohl besser nicht benutzen. Zahlreiche Steinschläge zeichnen den geteerten Weg. Grund genug, den großen Pickup zu buchen. In einem kleinen Dorf geht es rechts weg und steil den Berg hinauf. Pünktlich am Ziel beginnt es zu regnen. Na wunderbar! Glücklicherweise finden wir einen Unterstand mit Infotafeln und können uns erstmal informieren, was wir hier zu sehen bekommen. Prehistorische Tikis. Statuen der Ureinwohner Polynesiens. Andenken an die damalige Zeit. Unter anderem der größte Tiki aus vergangener Zeit ganz Französisch Polynesiens. Über 2,5 m misst der Riese und starrt gebannt vom Hügel auf uns hinab. Auch die anderen Tikis sind spannend zu besichtigen. Auch hier treffen wir auf den Namen Thor Heyerdahl. Seine Crew hat damals bei Ausgrabungen und Restaurierung der Tikis geholfen.
Es ist früher Mittag. Im Dorf finden wir eine Snackbar, essen frisches Obst und Baguettes. Frisch gestärkt, geht es weiter. Am Flughafen vorbei, der deutlich größer ist als erwartet, durch unser Hafendorf in die andere Richtung. Am nunmehr westlichsten Ende der Insel finden wir eine wunderschöne Kirche aus einzelnen Steinen zusammengesetzt. Mühsehlige Handarbeit lässt sich in dem Mauerwerk erkennen. Selten habe ich eine so schöne Kirche gesehen. Schlicht und doch anmutig.Leer más
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- Día 283
- martes, 28 de mayo de 2024, 12:20
- 🌬 28 °C
- Altitud: 34 m
Polinesia francésPointe Noire9°48’16” S 139°2’14” W
Cocktail Time

Der Pazifik ist geschafft und nach einigen Tagen auf der kleineren Insel Fatu Hiva, segeln wir Richtung Norden. Hiva Oa ist ein "Designated Port of Arrival". Das bedeutet, wir können offiziell in das Land einreisen! Französisch Polynesien liegt vor uns. Ein Land, das von den Ausmaßen her - die Wasserfläche eingerechnet - wohl eines der größten Länder der Welt wäre. Ist es doch halb so groß wie ganz Europa.
Für uns stehen die Marquesen, die Tuamotus und die Gesellschaftsinseln samt der berühmten Inseln Tahiti und Bora Bora an.
Darauf ein Cocktail! Unser erster Willkommenscocktail geht an den Verlierer unserer Trans-Pazifik Wette.Leer más
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- Día 281
- domingo, 26 de mayo de 2024
- 🌬 28 °C
- Altitud: 295 m
Polinesia francésFatu Hiva10°28’33” S 138°38’55” W
Wasserfälle

Unser letzter Ausflug führt uns durch Bananen Plantagen und tropische Wäldchen zu einem der schönsten Wasserfälle, die ich je gesehen habe. Viele Meter fließt und fällt das Wasser an der senkrechten Felswand hinab. Im angenehmen Kühl erholen wir uns von dem Aufstieg, und genießen den Blick vorbei an grünen Blättern und prasselnden Wassertropfen in den blauen-weißen Himmel. Ein Paradies auf Erden!Leer más
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- Día 280
- sábado, 25 de mayo de 2024
- ⛅ 28 °C
- Altitud: 7 m
Polinesia francésBaie d’Omoa10°30’48” S 138°41’2” W
Fatu Hiva

Die ersten Tage nach unserer erfolgreichen Pazifiküberquerung verbringen wir auf Fatu Hiva. Eine Insel, mit der wir eine persönliche Verbindung haben. Thor Heyerdahl lebte hier 1937 mit seiner ersten Frau, um der fremden Kultur näher zu kommen und sie zu erforschen. Weltweit forschte er an den seefahrenden Nationen der Vergangenheit, versuchte die Welt davon zu überzeugen, dass nicht die Europäer die ersten Pioniere der Seefahrt waren, sondern die Wurzeln unserer heutigen Reise viel weiter in die Vergangenheit reichen.
Bereits am Hafen stoßen wir das erste Mal auf Thor Heyerdahl. Auf einem Infoschild finden wir sein Foto und Namen und sind gerührt.
In Gedanken bei seinen ersten Expeditionen; machen auch wir Ausflüge ins Landesinnere der Insel. Überwandern den Bergpass und erkunden die zweite Ortschaft Omoa. Unterhalten uns mit Einheimischen. Tauschen Parfüm gegen eine Tiki-Statue und Obst.
Im Tante Emma Laden kaufe ich das erste Mal seit über 30 Tagen ein. 15 Äpfel, 4 Karotten, 5 Zwiebeln, 1 kalte Cola, 1 Packung Hefe und Pfeffer - kosten mich rund 45€. Jonas und ich sind froh, dass wir Fisch essen, das erleichtert unser Budget enorm. Viel einkaufen werden wir hier wohl nicht.
Eine Bar für unser Willkommens-Getränk finden wir übrigens auch nicht. Das muss wohl auf die nächste Insel warten. Dort leben mehr Menschen und auch mehr Segler liegen vor Anker. Die Chancen stehen gut, ein nettes Restaurant zu finden. Doch hier bekommen wir ein Erlebnis der anderen Art. Gemeinsam mit unseren Schweizer Freunden geht es privat zum Abendessen - Wildschwein, Tiefseefisch und lokales Gemüse. Nachspeisen in Kokosmilch, und viel frisches Obst. Und davon reichlich. Mit Hilfe der Übersetzungen von Luca, Lukas und Jerome erfahren wir mehr über die Kultur der Marquesen. Der christliche Einfluss der Franzosen lässt sich am Tischgebet erkennen. Wir finden eine Mischung aus Moderne und alten Traditionen. Eine lange Zeit waren Tatoos verboten, doch mittlerweile sieht man wohl wieder immer mehr der traditionellen Malerein eingestochen in die Haut der Einheimischen.Leer más
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- Día 278
- jueves, 23 de mayo de 2024, 12:00
- 🌬 29 °C
- Altitud: 61 m
Polinesia francésVallée d’Hanavave10°28’2” S 138°39’19” W
Die ersten Schritte an Land

Noch sind wir wackeligen Fußes unterwegs. Mit dem Dinghi ging es heute das erste Mal an Land. Die Strecke ist kurz, aber imposant! Links und rechts ragen Felswände aus dem Wasser. Vom Dinghi aus schauen sie noch imposanter aus als von der Jonny. Am Steilhang stehen ziegen und ihr Määh-en klingt ein bisschen wie ein Hilferuf. Wir biegen um den kleinen Wellenbrecher und erreichen eine gut befestigte Steinpier. Alles wirkt sehr fürsorglich angelegt und durchdacht. Die Ortschaft ist gepflegter als in den meisten Ländern, in denen wir bisher waren. Der kleine Grünstreifen neben der Straße ist gemäht. Die Häuser sind bunt angemalt und gepflegt. Alle Menschen, denen wir begegnen strahlen uns an und grüßen freundlich.
Es herrscht idyllische Ruhe. Das Dinghi sperren wir nicht ab. Wir haben das Gefühl, in Sicherheit zu sein. In einem kleinen Spaziergang erkunden wir die Ortschaft, wandern entlang des Flusses einen Stück den Hang hinauf. Schauen in fremde Gärten, unterhalten uns hier und da mit einem Local.
Nehmen die Gerüche und Eindrücke war. Wenn man den Geruch beschreiben müsste, würde ich wohl sagen: "Grün" - nach all dem blau, wirkt hier alles grüner als grün. Kräftig leuchtende Farben und der Geruch nach Bäumen und Gras.Leer más
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- Día 278
- jueves, 23 de mayo de 2024, 3:00
- 🌬 27 °C
- Altitud: Nivel del mar
Polinesia francésBaie Hanavave10°27’55” S 138°40’5” W
Fallböen

Die erste Nacht war deutlich weniger angenehm als erhofft. Zugegebenermaßen hatte ich damit schon gerechnet. Manche Buchten ziehen dieses Phänomen an. Bergige Landschaft mit einem Tal, das in der Bucht mündet. Starke Winde vor der Küste, die über die Insel fegen und dann sich in dem herabfallenden Tal kanalisieren und stärker werden. Der Ankergrund ist durch den Fluss ausgespült und loser Sand gibt schlechten Halt. Am Uferrand ist das Wasser zwar tief, aber der Grund besser.
Somit verholen wir am Abend bereits zum ersten Mal den Ankerplatz.
Nachts um 03:30 Uhr weckt mich Jonas. Der Anker hält wieder nicht. Oder genauer gesagt. Die Fallenböen kommen von allen Seiten, so dass wir zu nah an der blauen Nachbar-Yacht dran liegen.
Erneut gehen wir Anker auf. Lassen den Anker weiter draußen fall, sind unzufrieden und gehen erneut Anker auf. Zurück an Position 2, aber etwas mehr Abstand zu den Nachbarn, Endlich, der Anker hält. Zurück ins Bett. Trocknen und Schlaf finden. Am nächsten Morgen ist die blaue Yacht verschwunden. Ich fluche. Hätten wir uns das ja fast sparen können. Nun liegen wir nahe an einem Katamaran. Also werden wir wohl gleich erneut Anker auf gehen und nochmal 15 m weiter verholen, um dann hoffentlich unsere Platz für die nächsten zwei, drei Tage zu finden.Leer más
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- Día 277
- miércoles, 22 de mayo de 2024, 15:00
- 🌬 28 °C
- Altitud: Nivel del mar
Polinesia francésBaie Hanavave10°27’52” S 138°40’3” W
Landfall im Paradies

Die Insel Fatu Hiva taucht schon frühmorgens am Horizont auf. Lange schaue ich gebannt auf die dunklen Konturen am Horizont!
Im Laufe des Vormittags kommt eine weitere Insel in Sicht und Fatu Hiva? Die wird immer größer, majestätischer. Gebannt freuen wir uns ihr endlich näher zu kommen. 28 Tage haben wir gebraucht, um diesen Moment zu erleben. 28 Tage voller Erlebnisse. Segelabenteuer, -spaß und manchmal auch Segelverzweiflung. Manchmal Langeweile, zahlreiche Carcasonne-Spiele, tolle Sonnenuntergänge und eine Zeit, die am Ende doch schneller vergangen ist als wir gedacht haben!
Wir bereiten die Jonny auf die Ankunft vor, putzen, schrubben, verstauen Segelmaterial, das wir nicht mehr brauchen und werfen immer wieder einen Blick auf die Insel.
Mittlerweile können wir einzelne Bäume erkennen. Einzelne Felsformationen und Küstenstreifen. Zu dritt sitzen wir auf dem Vordeck und sind stolz auf uns. Wir haben es geschafft! Knapp 4000 Seemeilen von Panama bis hierher.
Im Windschatten der Insel angekommen, rollen wir die Genua weg und starten ein letztes Mal den Motor. Am fernen Inselrand entdecke ich das erste zeichen für Zivilisation. Und schon kurz darauf erkennen wir die ersten Masten in der Bucht von Hanava. Die Jaleo Primerio der Ocean Fellows ruft uns auf Kanal 16: "Welcome to Paradise". Winkend fahren wir dicht an Bente und Lukas vorbei. Strahlend winken sie zurück. Doch dann fällt unser Blick auf die Kulisse hinter den beiden. Schwarze Felsen ragen über 100 m in die Höhe, Palmen, Bäume und grünes Grad bedecken die Hänge. Fast senkrecht ragen sie empor. Enden in mystisch aussehenden Steinformationen. Was für eine Kulisse uns hier begrüßt! Damit haben wir nicht gerechnet! Grandios! Der Anker fällt im flachen Wasser. Später werden wir feststellen, dass wir den Ankerplatz wechseln müssen. Das Paradies ist giftig. Starke Fallböen bereiten uns Probleme und lassen den Anker nicht halten. Doch nach dem Abendessen finden wir am äußeren Rand besseren Ankergrund.
Sonne und Regen wechseln sich in einer Geschwindigkeit ab, dass wir überrascht sind.
Doch jetzt heißt es erstmal Anstoßen auf den Triumph, den Pazifik erfolgreich gemeistert zu haben!
28 Tage und 5 Stunden für 3986 Seemeilen!
Wir sind angekommen auf den Marquesas!Leer más