Strong Sails around the world

August 2023 – August 2025
  • Jennifer Wiedemann
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Wir möchte euch mitnehmen auf eine Reise um die Welt. Wir starten ab Kiel und segeln westwärts! Read more
  • Jennifer Wiedemann
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    October 28, 2023, Nordatlantik ⋅ ☁️ 23 °C

    Wir rollen der Sonne entgegen
    Die Waschmaschine wurde mittlerweile von einer Schiffschaukel abgelöst. Ist euch schon mal aufgefallen, dass eine Schiffschaukel auf dem Jahrmarkt in die falsche Richtung schaukelt? Wir rollen gerade 20 Grad zu beiden Seiten. Nicht nach vorn und hinten ;-) Die Suppe im Topf bewegt sich trotz frei schwingenden Herd nahe am Abgrund. Sachen fallen herunter. Die blauen Flecken nehmen zu. Aber wir sind fast da!
    Seit dem 24. September versuchten wir zu den Kanaren zu segeln. Die Wetterlage hat es uns sehr schwer gemacht. Doch nun ist Lanzerote querab.
    Wir halten - mal wieder unter Maschine - auf Gran Canaria zu. Der Süden der Insel ist unser erstes Ziel. Puerto Rico. Klingt sonnig. Wir sind gespannt. Ich glaube, wir sind wirklich froh anzukommen. Das erste größere Ziel unserer Reise. Den Stress des Vorankommen-Müssens endlich mal vergessen. Wir wollen wandern gehen, baden, und ein wenig am Boot werkeln. Morgen ist Weihnachten. Morgen bekommen wir einen riesigen Haufen Ersatzteile. Können die Jonny wieder ein wenig mehr an unser tägliches Leben anpassen. Jonas möchte auf Teneriffa seinen Tauchschein machen. Wir werden die Thor Heyerdahl wieder treffen, Freunde und alte Bekannte! Neue Segler-Freunde kennen lernen und einfach mal im
    Hier und Jetzt leben.
    Der Vollmond scheint hell heute Nacht. Das Meer erstrahlt im dünsteren Glanz. Der Horizont ist wolkenverhangen. Vereinzelt sehe ich die Positionslichter anderer Schiffe. Manchmal wünschte ich deren Geschichten zu kennen. Doch sie verschwinden irgendwann am Horizont und schweigen. Oder doch nicht?
    Samanta schweigt nicht. Gerade als ich die letzten Sätze aufschreibe, erreicht mich ein Funkspruch. In Gedanken vertieft, hätte ich ihn beinahe nicht gehört. Silke von Trans Ocean ist gerade auf Wache und hat uns entdeckt. Sie und Knud kommen gerade von Madeira. Wir wechseln uns über die Überfahrt aus und versprechen uns, einander bald zu sehen!
    Ein kleiner, schöner Moment dieser Morgen. Bald wird die Sonne aufgehen. Denn wir schaukeln ihr entgegen. Noch 120 Seemeilen bis zum Ziel!
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  • Höhen werden höher / Tiefen tiefer

    October 25, 2023, Nordatlantik ⋅ ☀️ 23 °C

    "Die Höhen werden höher und die Tiefen werden tiefer" - es wird ein Auf und Ab der Gefühle. Das Leben auf See ist extrem. Wir wurden gewarnt. Wir konnten mit diesem Satz nur bedingt etwas anfangen.. langsam beginne ich, ihn zu verstehen!
    Der gestrige Tag brachte endlich Sonnenschein. Wärmende Strahlen wärmten meine Haut. Wir begannen unseren Tag als Waschtag. Mit Eimer, Shampoo und Lappen bewaffnet saß ich im Cockpit und versuchte mir beim Versuch mich zu waschen, nicht die Beine zu brechen! 🫢 Einen Heidenspaß später war ich wieder sauber. Der Tag versprach ein schöner zu werden. Ein Hoch. Wir spielten, wir konnten endlich wieder lüften. Wir hatten tolles Essen. Wir segelten gut dahin. Abends setzten wir den Gennaker und zogen förmlich gen Süden. Bei einem herrlichen Sonnenuntergang segelten wir dahin. Hans Zimmer begleitet uns und Jonas lässt seine Drohne steigen, um diese schönen Minuten einzufangen. Und dann zieht das Tief über uns herein.
    Beim Versuch die Drohne zu landen, rutscht Jonas beim Fangen ab, die Drohne macht einen Schlenker, knallt gegen den Geräteträger und stürzt ab. Verloren. Die Drohne. Die Aufnahmen. Es tut mir unendlich Leid für Jonas. Es ist nie leicht, die Drohne zu fangen. Doch heute wollte es nicht sein. Wenig später, schläft der Wind ein. Die Segel schlagen und wir bergen sie. Was bleibt uns anderes übrig als wieder zu motoren. Das Dröhnen bringt meine Migräne zurück. Ich schlafe im Salon, um ein wenig mehr Ruhe zu finden. Trotz Ohrstöpsel merke ich, dass etwas nicht stimmt. Wenig später verklingen die Motorgeräusche. Wasser im Diesel. Zu viel Wasser. Jonas hat Schwierigkeiten, die Filter zu wechseln und das Wasser aus dem System zu bekommen. Für eine halbe Stunde scheint es, als wäre ein Teil so defekt, dass wir keine Maschine mehr würden nützen können. Gemeinsam schaffen wir es, das Teil wieder zu montieren. Gegen Mitternacht läuft der Motor wieder. Ein neuer Tag beginnt. Hinfort mit dir, du Tief!
    Vielleicht wartet ja heute wieder ein wenig Wind auf uns! Noch 350 Seemeilen bis zu unserem Ziel!
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  • Waschmaschine

    October 24, 2023, Nordatlantik ⋅ 🌬 22 °C

    Ich wache auf. Alles ist feucht. Laute Geräusche haben mich aus dem Schlaf hochgeschreckt. Eine weitere Welle hebt die Jonny an. Kurz darauf stürzen wir hinab ins nächste Wellental. Mit einem dumpfen Geräusch prallt Wasser gegen den Rumpf. Ich werde in meiner Koje umhergeschleudert. Mein Magen verhält sich wohl ähnlich wie in einer Achterbahn. Windgeräusche hallen durch das Boot. Der Windgenerator sirrt laut in dem Böen, die über uns hinwegfegen.
    Mir ist ein wenig übel. Mein Kopf dröhnt. Ich versuche aufzustehen. Kralle mich in der Matratze fest und ziehe mich Richtung Bettende. Jonas sitzt in der Navi und brütet über den Wetterkarten. Es scheint als würden wir den Wind mit uns ziehen. Leider fahren wir immer noch in Richtung Afrika. Wo wir doch zu den Kanaren wollen. Erst der nächste Tag soll eine passendere Windrichtung mit sich bringen. Ich sehne mich nach Ruhe. Mein Nacken ist steif und mein Kopf schmerzt. Kurze Zeit später liege ich wieder in meiner Waschmaschine. Wellen knallen auf das Deck. Am Nachmittag erst hatte Wasser den Weg ins Bootsinnere gefunden. Seither ist gefühlt alles klamm. Das Abendessen viel klein aus. Zu anstrengend war es etwas zu kochen. Nudeln mit Paprika-Sahne-Sauce. Erstaunlich lecker. Etwas wärmendes im Magen hilft auf andere Gedanken zu kommen. Doch hier, gefangen in meiner Waschmaschine im Schleudermodus, bleibt mir nur zu hoffen, dass wir bald da sind. Ich falle in einen unruhigen Schlaf und erwache zum Glück erst wieder als Jonas mich für meine Wache weckt. Der Wind hat nachgelassen und ein wenig gedreht. Ich traue mich die Segel auszureffen und kann zum ersten Mal Kurs Gran Canaris setzen. Nächster Wegpunkt in 465 Seemeilen. Bald ist Halbzeit. Die See beruhigt sich langsam. Im Laufe des Tages werden wir auf die große Genua wechseln oder sogar mal den Gennaker ausprobieren. Noch rauschen wir mit 6 Knoten dahin. Langsam verblassen die Sterne über mir. Zwei Planeten glitzern noch wie Diamanten am Himmel. Dahinter beginnt die Dämmerung das Dunkel der Nacht zu durchbrechen. Vereinzelte Wolken zeichnen sich am Horizont ab. In der Ferne funkelt das Toplicht eines anderen Seglers. Er hat wohl das gleiche Ziel. Ziel Wärme.
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  • Kanaren, wir kommen!

    October 21, 2023, Nordatlantik ⋅ ☁️ 17 °C

    Aufbruch. Seit Wochen versuchen wir nun mehr zu den Kanaren zu kommen. Stürme, Flaute und widrige Wetterumstände zwangen uns immer wieder abzudrehen. Die Pläne zu ändern. Anstatt von England direkt zu starten, segelten wir nach Frankreich, Spanien und Portugal. Sahen tolle Städte und hatten dennoch immer wieder Sehnsucht, endlich diesen Schritt wagen zu können! Wir begaben uns in gefährliche Gewässer und dennoch hatten wir Glück, keine Orcas zu treffen! Eine große Sorge fällt von mir ab, wenn wir dieses Gebiet endlocj verlassen.
    Die letzten Tage machten mir klar, wie verletzlich wir eigentlich sind. Wie abhängig davon, Glück zu haben oder schneller zu segeln als der Wind. Stürme zu umgehen oder sich zu verstecken. Zuhause scheint alles so einfach. Zuhause geht man in sein Haus, macht die Haustür zu. Macht sich eine Tasse Tee und schaut durchs Fenster zu, wie sich die Bäume in den Winden biegen.
    Lebt man auf einem Boot, muss man sich Gedanken machen. Halten die Segel? Bleibt der Mast stehen? Hält der Anker? Halten die Leinen? Sind die Fender richtig ausgebracht?
    Es gibt immer kleine schleichende Sorgen, die im Kopf mit rumgeistern. Man ist immer auf Hab Acht Stellung!
    Doch jetzt geht es los! Wir wollen endlich los! Der Sturm hat nachgelassen. Die Wellen werden niedriger. Man hat uns eine offizielle Genehmigung erteilt, den Hafen verlassen zu dürfen.
    Und so schmeißen wir die Leinen los und es geht los. In ein neues Unbekanntes. So vertraut uns diese Route in den letzten zwei Jahren geworden ist, desto spannender ist es, endlich mit der Jonny aufzubrechen!
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  • Nazaré / Ausflug Jenny

    October 20, 2023 in Portugal ⋅ 🌬 19 °C

    Der Sturm hat seinen Höhepunkt erreichen. Vor dem Wellenbrecher Porto's haben sich 7 m Welle aufgebaut und brechen über der dicken Steinmauer herein. Trotz des Starkwinds von 35/40 Knoten im Hafen liegen wir ruhiger als in den letzten Tagen. So kann es für mich heute auf einen Ausflug in den Süden gehen:
    Zusammen mit der Crew der "La Lola" geht es frühmorgens im Mietwagen ca 180 km nach Nazaré. Dort erwarten uns hoffentlich die berühmten Big Waves.
    Leider werden sie es heute nicht auf 30 m Höhe schaffen, beeindruckend sind sie dennoch. Die Gewalt der Ozeane ist hier so gut wahrzunehmen, wie kaum wo auf der Welt.
    Nach einer schwierigen Parkplatzsuche - oh wunder, wir sind nicht allein - und einem kurzen Fußmarsch stehe ich gemeinsal mit Roxanne an der Felsklippe nahe dem Leuchtturm Nazarés. Unter uns breitet sich das Meer mit seiner endlosen Weite aus - der Atlantik!
    Langsam rollen die Wellen auf die Küste zu. Man kann anhand der Form erkennen, wie der Meeresgrund unter ihnen flacher wird, wie sie sich langsam aufbauen und dann immer größer werden. Gerade wenn man denkt, dass der Berg nicht noch größer werden kann, beginnt die Spitze des Wellenberges zu brechen. Schaum spritzt. Die Geschwindigkeit steigt. Und dann bricht der Wellenberg unter lauten Krachen in sich zusammen. Schaumige Wogen werden Richtung Land getragen. Man kann die Energie der Wellen spüren, die Kraft, die in diesen Schlägen liegt. Sie haben eine eigenartige Anziehungskraft. Gebannt schaue ich aufs Meer. Immer wieder rollen neue Wellen heran. Immer wieder wiederholt sich das Phänomen. Immer wieder sprüht die Gischt und begräbt alles unter sich. Ich könnte wohl stundenlang hier stehen und diesem Naturschauspiel beiwohnen. Eine Ehre hier sein zu dürfen. Ein Glück, dass ich dies einmal erleben durfte. Roxanne und ich begeben uns entlang der Klippen auf einen Wanderweg Richtung Meer. Aus jeder Kehre hat man eine neue Perspektive. Die Wellen scheinen immer größer zu werden. Die Menschen am Strand wirken wie Ameisen daneben. Bald darauf gehören wir zu den Ameisen und patschen barfuß im Schaum, der am Strand angespült wird, herum.
    Nur mühsam, kann ich meinen Blick letztenended abwenden. Doch der Tag bringt noch eine Überraschung. Eine unglaublich schöne. Verena und Peter haben sich angekündigt. Unsere geliebten Thor-Freunde. Als klar wurde, dass wir doch tatsächlich zu selben Zeit an diesem Ort sein würden, konnte ich meine Vorfreude kaum bezwingen. Peter hatte uns in den letzten Wochen immer wieder mit Wetter-Updates unterstützt. Die beiden sind so nah an uns dran, wie kaum jemand. Und umso dankbarer sind wir, dass wir diesen einen Tag mit den Beiden teilen durften! Am Nachmittag geht es für mich gemeinsam mit den Beiden per Bus Richtung Porto. Endlose Gespräche und freudige Momente füllen den Tag und Abend, den wir bei frischen, lokal gefangen Fisch, Garnelen und Tintenfisch ausklingen lassen!
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  • No Orcas sighted

    October 15, 2023 in Portugal ⋅ 🌧 18 °C

    Ein Prusten, ein Platschen. Panisch drehe ich mich um. Es ist nichts zu sehen. Ich schalte die Taschenlampe an. Auf einmal Zucken tausende Fischkörper über die Wasseroberfläche. Ich sehe etwas Pfeilartiges durch das Wasser schießen. Ist es ein Orca? Wo ist er hin? Oh da! Zu klein. Ein Delfin. Aber was waren das für Fische? Tausende! Die Delfine jagen übers Wasser! Sie jagen ihr Futter. Eine wilde Treibjagd bei Nacht. Um uns. Über all flappende Geräusche. Delfine, die auftauchen und wieder ins Wasser springen. Dann ist es Vorbei. Es ist wieder ruhig. Solche Erlebnisse werden wir noch öfter haben. Delfine erschrecken uns. Immer wieder leuchten unsere Taschenlampen in die Nacht. Doch dann kommen langsam die Sonnenstrahlen am Horizont empor. Sie leuchten Portugal in difuses Licht. Porto's Lichter sind bereits zu sehen. Es scheint als hätten wir es geschafft!
    Unser Wetterfenster war kurz. Wir konnten weniger segeln als wir wollten. Zu groß ist das Tief, das von hinten heranrollt. Wir sollten vorher im Hafen sein. Die Überfahrt beginnt also mit Motoren gegen Welle. Jakob ist wenig später seekrank. Auch bei mir rumort der Magen. Aber langsam gewöhn ich mich wieder daran. In der Nacht können wir endlich segel setzen und abfallen. Kurs Süd! Mit gehörigen Abstand zur Küste und Orcas, segeln wieder mit 5-7 Knoten dahin. Die Wellen werden zunehmen schwächer und wir kommen gut voran. Erst am Abend schläft der Wind ein und wir müssen erneut motoren. Dafür kommen wir dennoch gut voran. Zeit zum Kochen, Hörbuch hören und in die Wellen starren. Gegen vier Uhr biegen wir wieder Richtung Küste ab. Aber wir haben Glück. Keine Orcas werden uns finden. Wir erreichen die Hafeneinfahrt in den frühen Morgenstunden und ankern kurze Zeit später im Fluss "Douru". Porto wir sind da!
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  • Leb Wohl A Coruña

    October 13, 2023 in Spain

    Man sagt, es bringt Unglück, an einem Freitag auszulaufen. Wir laufen sogar am Freitag, den 13. aus. Let's see. Der Tag ist tatsächlich durchzogen von kleineren und größeren Unglücken nachdem wir am Morgen noch gesagt haben, dass Aberglaube für uns kein Stress ist! Wir beschließen, es zu unserem Glückstag zu machen :) Na mal sehen!

    A Coruña haben wir Lieb gewonnen. Es ist ein wunderschönes Städtchen in einer geschützen Bucht. Bietet viele Attraktionen, einen super schönen Hafen und Freunde. Sonni und Niels sind uns gemeinsam mit ihrem kleinen Carlito (ein Chiuaua) ans Herz gewachsen! Wenn man keine Lust mehr auf Bootsarbeit hat, läuft mam einfach hinüber und findet den glücklichsten Hund der Welt wieder. So schnell wie man sbgeschleckt wird, sind alle Sorgen vergessen. Wir veranstalten Stegpartys, gehen gemeinsam die Stadt erkunden und unterstützen uns gegenseitig, wo wir nur können. So haben wir uns das Leben auf Langfahrt vorgestellt!

    Doch jetzt geht es für uns weiter - Auf ins Unbekannte!
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  • Santiago de Compostela

    October 11, 2023 in Spain

    Santiago de Compostela - der berühmte Jakobsweg. Viele Tausende Menschen begeben sich jährlich auf die Pilgerwege mit dem Ziel in der Spanischen Provinz Galizien. Teils laufen sie dabei über 1000 km um die spirituelle Erfahrung des Weges zu erfahren. Für uns geht es lediglich im Zug in die nahegelegene Stadt. Nach einem strammen Fußmarsch sitzen wir schon bald im Zug und lassen die Landschaft an uns vorbei ziehen. Viel zu sehen bekommen wir allerdings nicht. Die meiste Zeit fahren wir durch Tunnel oder Wälder. Aber in diesem Fall ist ja zum Glück nicht der Weg das Ziel. Bald erreichen wir Santiago und pilgern durch die Straße, schauen uns den gigantischen Park mit Blick über die Stadt an und erhaschen einen ersten Blick auf die riesige Kathedrale im Zentrum der Stadt. Nach einer ausführlichen Geocache-Suche können wir es schließlich nicht länger erwarten - auf zum Pilgerziel. Das Gedränge in den Straßen nimmt immer mehr zu. Zwischen Souvenierläden, kleinen Cafés und Bars, finden sich Straßenmusiker, glückliche Pilger und Touristen, die das Spektakel erleben wollen. Die Sonne scheint zwischen den Häusern hindurch und taucht das Viertel in fröhliches Licht. Immer wieder erspähen wir Zinnen der berühmten Kathedrale. Und dann öffnet sich die Gasse und wir stehen auf einem großen Platz. Menschen tanzen. Menschen klatschen. Menschen umarmen sich. Hier und dort sitzen erschöpfte Gruppen von Wanderern auf dem Boden. Man sieht ihnen den Weg an. Sie sind glücklich und dennoch erschöpft. Endlich am Ziel. Man kann die Spannung und Energie hier regelrecht spüren. Wir sitzen einfach nur da, bestaunen die Atmosphäre und die Menschen. Lassen uns mitnehmen, in ihr Erlebnis!
    Dann gehts für uns auf Expedition! Mit der App Quest, machen wir eine Rätseltour durch die Stadt, lernen Historische Plätze, den Markt und ein wenig über die Geschichte. Eine mega gute Idee! Man wird geleitet, kann ein wenig rätseln und lernt die Stadt kennen. So vergeht die Zeit wie nichts und schon bald sitzen wir wieder im Zug nach Hause zum Boot :)
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  • Biscaya erfolgreich überquert

    October 5, 2023 in Spain ⋅ 🌙 17 °C

    66 h und 375 Seemeilen nachdem wir Brest verlassen haben, fällt der Anker in der abicht vor A Coruña. Wie immer eigentlich erreichen wir unser neues Ziel bei Nacht. Jonas und ich sind mittlerweile ein eingespieltes Team, was ankern anbelangt. Anker Spot anfahren. Maschine achteraus. Ich gebe Jonas vorne Bescheid, wie tief es ist. Dann wird der Anker auf ca 2,5 fache Wassertiefe ausgelegt. Ich fahre mit erhöhter Rückwärtsfshrt den Anker in den Grund - dann wird nochmal Kette nachgesteckt. Fertig. Das können wir im Schlaf und bringt uns danach auch Sicherheit beim Einschlafen. Der Anker wird halten.

    Unsere Überfahrt war erstaunlich schnell trotz dreier Flautephasen. Dazwischen Segeln mit Topspeed. Bei raumen Winden mit 15-20 Knoten (Böen bis 30 Knoten) segelten wir lange Strecken mit über 7 Knoten Schnitt. Sie läuft wie eine kleine Rennsemmel. Wir sind echt super zufrieden. Diesmal haben wir auch wenig Verluste zu beklagen. Ein Lattenspanner am groß ist aufgegangen. Da werden wir uns Ersatz aus Deutschland schicken lassen müssen.

    Auch unter Wasser ist alles ruhig geblieben. Wir sind durch ein brisantes Orca-Attacken Gebiet gekommen. Doch außer Delfine haben wir keine Finnen gesehen. Gott sei Dank. Auf dem Weiterweg werden wir erneut hindurch müssen. Doch jetzt sind wir erstmsl fest im Hafen von A Coruña.

    Die nächsten Tage werden wir an der Jonny werkeln und auf das passende Wetter für unsere Weiterfahrt nach Teneriffa warten.
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  • Wir segeln durch die Nacht

    October 2, 2023, Nordatlantik ⋅ ☁️ 19 °C

    Es ist immer noch ungewohnt, länger auf See zu sein. Die Seekrankheit macht mir zu schaffen. Schlaf finde ich nur stundenweise. Gestern Abend mussten wir wieder den Motor anschmeißen. Ein Hochdruckkern hatte sich in die Biscaya geschoben. Wir erwarteten Östliche Winde in südlicher Richtung. Gegen Mitternacht konnte Jonas endlich wieder Segel setzen und ich in einen tiefen Schlaf fallen. Es ist die erste Morgenwache, in der ich mich wach fühle. Ich sitze alleine im Cockpit und schaue auf die Wellen. In den Himmel. Zu den Sternen. Es ist eine klare Nacht. Wir laufen stetige 5-6 Knoten. Das Rauschen unseres Heckwassers lässt mich die kleinen Böen wahrnehmen, die uns immer wieder anschieben. Doch gleichzeitig lausche ich auf fremde Geräusche - ein Blas? Eine Finne, die aus dem Wasser geschoben wird. Der Gedanke um die Orcas ist tief in mir verankert. Als warte ich darauf, dass sie kommen. Immer wieder gehe ich in Gedanken unseren Plan durch. Autopilot aus. Alle wecken. Motor an und Vollgas. Spibaum zu Wasser lassen. Hämmern. Lärm
    machen. Hoffen.
    Doch bisher höre ich nur das ungebrochene Rauschen der See unter uns. Der Mond scheint hell und ich bin dankbar dafür. Morgen Vormittag könnten wir bereits Spanien erreichen. Die Wassertemperatur steigt mittlerweile stetig an. Auch friere ich nicht mehr so. Endlich erreichen wir wärmere Gefielde!
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