• Helena
dec. 2019 – jan. 2020

Kanada

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  • Start på rejsen
    12. december 2019

    Noch dreimal schlafen...

    9. december 2019, Tyskland ⋅ ☁️ 7 °C

    Noch dreimal schlafen... Als ich heute morgen auf mein Handy schaute erinnerte mich FindPenguins daran, dass es schon in drei Tagen nach Kanada geht.

    Viele meiner Freunde sind zum einen erstaunt, dass ich nicht wie immer in den Süden abhaue, sondern auch noch diese Jahreszeit für meinen Kanada-Urlaub gewählt habe. Grund dafür ist, dass ich in Vancouver eine Freundin besuche, ich über Weihnachten zudem leichter länger Urlaub nehmen kann und außerdem im Dezember Polarlichter im Yukon zu sehen sind. Längerer Urlaub bedeutet diesmal übrigens vier Wochen.

    Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt wieder Reiseblog-Einträge schreiben soll und habe mich dafür entschieden, weil mich manche direkt danach gefragt haben und weil es vor allem auch für mich später eine schöne ergänzende Erinnerung zu meinem analogen, ganz persönlichen Reisetagebuch ist.

    Diesmal werde ich aber nicht von Ort zu Ort reisen, sondern die meiste Zeit in Vancouver verbringen und von dort aus die Gegend erkunden.
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  • Hinflug

    13. december 2019, Grønland ⋅ ☁️ -22 °C

    Der Hinflug war einmalig. Noch nie bin ich über so viel Eiswüste geflogen - unsere Erde ist einfach immer wieder super faszinierend und ich klebte regelrecht am Fenster. Zum Glück wurde es dann doch irgendwann so dunkel, dass ich nichts mehr sehen und wenigstens zwei Stunden Schlaf nachholen konnte. Als ich aufwachte flogen wir über ein Eismeer mit den verschiedensten Zuständen gefrorenen Wassers, dazu ein Vollmond der immer nur einen kleinen Kegel der Oberfläche zum glitzern brachte und so über die unendliche weiße Fläche schwebte... die Fotos und meine Worte geben nicht mal annähernd dieses Naturschauspiel wieder!Læs mere

  • Vancouver: Erste Eindrücke

    14. december 2019, Canada ⋅ ⛅ 6 °C

    Als ich am Flughafen ankam, war ich mir erst nicht sicher, ob ich in der richtigen Stadt angekommen war. Die Flughafenangestellten beim Zoll waren so unfreundlich. Eigentlich wurde der ganze Einreiseprozess von einem Computer erledigt, den man auch noch selber bedienen musste. Um allerdings zu den Maschinen zu gelangen, wurde man angeschrien in welche Schlange man sich anstellen soll: “Keep going, keep going, also Indian Pass, keep going!”
    Bisher sollte das aber meine einzige Begegnung mit unfreundlichen Kanadiern bleiben. Auch wenn mich - zumindest die Kanadier in Vancouver - mehr an die USA erinnern als ich gedacht hätte, ist die allgegenwärtliche Freundlichkeit extrem auffällig.

    Das auch hier standardmäßig gesagte “How are you?” ist keine Floskel, sondern ernst gemeint und man erwartet eine Antwort und beginnt auch eine kurze Unterhaltung. Der Busfahrer begrüßt einen beim Einsteigen und der Gast bedankt sich beim Aussteigen. Und wenn ich mal orientierungslos dastehe werde ich oft gefragt, ob ich Hilfe brauche und weiß wo ich bin.

    Ebenfalls auffällig sind die vielen Asiaten, die in Vancouver wohnen. Ein toller Nebeneffekt ist, dass es dadurch an jeder Ecke asiatische Restaurants und Lokale und Dank des Meeres den frischestem Fisch gibt. Das Ergebnis ist super leckeres Sushi und Poke...

    Wovon es dagegen gerne weniger geben dürfte ist Regen. In der ersten Woche Vancouver hatte ich genau einen halben Tag Sonnenschein. Ansonsten ist es einfach nass und grau. Aber so langsam gewöhne ich mich an das Wetter und war auch schon kurz wandern.
    Ich habe gelesen, dass in manchen Gegenden von British Columbia die Tagesniederschlagsmenge den Monatsdurchschnitt der regenreichsten Gebiete Deutschlands um das Vierfache übersteigt. Allerdings konnte nur durch diese gewaltigen Wassermengen der Great Bear Rain Forrest entstehen.

    Positiv bei dem Regen ist übrigens, dass es innerhalb von Downtown viele öffentlich zugänglichen Räume gibt. So habe ich schon Stunden in der Public Library verbracht, wo jeder rein und nach Lust und Laune lesen darf und bin Stunden durch das Convention Center geschlendert und habe mich dort in einem Sessel aufgewärmt.
    Faszinierend finde ich das vor allem auch, da Vancouver die kanadische Hochburg der Obdachlosen ist, da es sich hier um die einzige Großstadt des Landes handelt, in der es sich auch im Winter im Freien überleben lässt.
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  • Deutscher Weihnachtsmarkt in Vancouver

    16. december 2019, Canada ⋅ 🌧 6 °C

    Diesmal reise ich ja nicht so viel von Ort zu Ort, sondern bin vor allem in Kanada um Kathi in Vancouver zu besuchen.

    Dank ihr dürfen wir in einem riesigen Haus kostenlos in North Vancouver wohnen und passen auf das Anwesen auf, während die eigentlichen Besitzer im Urlaub sind. Der einzige Nachteil ist, dass wir mindestens eine Stunde nach Downtown brauchen und der Bus auch nur alle halbe Stunde fährt. Dazu kann es noch passieren, dass der Bus zu früh kommt! Ja, hier kommt der Bus eher zu früh als zu spät, aber Google hilft einem immer auf dem Laufenden zu bleiben.
    Der Vorteil unserer Lage ist es, dass neben dem Haus viele Wanderwege anfangen. Um diese zu nutzen, müsste es aber etwas weniger regnen...

    In den ersten Tagen habe ich viel auf dem Deutschen Christmas Market verbracht, da Kathi hier gerade als Hausmeisterin arbeitet. Die meisten dort sind Deutsche, es gibt deutsches Essen, Glühwein, Weihnachtsmusik und deutsches Handwerk - ganz kurz kann man sogar vergessen, dass man in Kanada ist.

    Der Zeitunterschied nach Deutschland sind übrigens 9 Stunden und zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich Jetlag! Bei mir machte er sich wie folgt bemerkbar: Ich wurde um Punkt 23 Uhr super müde - so müde, dass ich sogar im Stehen auf den Bus wartend einschlafen konnte... aber zum Glück hielt mich Kathi immer schön wach. Eigentlich ist es ja auch normal gegen 23 Uhr müde zu werden... Nach ca. drei Tagen hatte ich mich dann aber zum Glück an die neue Zeit gewöhnt und konnte wie gewohnt lange aufbleiben.
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  • Maplewood Conservation Area

    19. december 2019, Canada ⋅ 🌧 5 °C

    Heute wollte ich trotz des andauernden Regens wenigstens eine kleine Wanderung machen. Seit diesem Jahr finde ich es total spannend Vögel zu beobachten... Hätte mir jemand vor ein paar Jahren gesagt, dass ich meine Wanderwege nach Vögelbeobachtungs-Chancen aussuche, hätte ich ihn fragend angeschaut.

    Nur eine halbe Stunde von unserem Haus entfernt befindet sich das Naturschutzgebiet “Maplewood Conservation Area”. Schon am Eingang gab es mehrere Informationsschilder; unter anderem eines zur Identifizierung von Vögeln und eines mit Tieren, die im Dezember bereits gesichtet wurden. Neben den verschiedensten Vögeln stand auch Schwarzbären mit zwei Ausrufezeichen da. Ich zögerte kurz fand dann jedoch mehrere Schilder daneben, die einen über das angebrachte Verhalten, wenn einem ein Bär begegnen sollte und generell über die Lebensweise von Bären aufklärten. Nachdem die hauptsächlich beerenfressenden Bären dort so sympathisch rüber kamen, ging ich weiter.

    Zuerst dachte ich, dass ich wegen des starken Regens nur Enten sehen werde und wollte einfach nur einmal den äußersten Weg gehen. Nachdem ich dann aber doch ein super schönes Blacktale Deer beobachten durfte, ging ich das gesamte Wegenetz ab. Am Ende sah ich auch noch riesige schwarze Eichhörnchen, eine Schwarzkopfmeise und einen Kanadareiher.

    Die Vegetation in diesem Sumpfgebiet war auch mit den moosbedeckten Bäumen und Farnen schön anzusehen und am Ende war ich sehr froh auch bei Regenwetter raus gegangen zu sein.
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  • Geburtstag in Vancouver

    21. december 2019, Canada ⋅ 🌧 5 °C

    Meinen Geburtstag habe ich tanzend angefangen. Ich bin ins Mangos - eine mexikanische Latinobar gegangen - da ich gehört hatte, dass hier gute Salsa, Bachata und Merengue Musik gespielt wird. Ich war um 21:32 Uhr dort und ab 21:30 Uhr muss man leider Eintritt zahlen... Als ich der Dame am Eingang erklärte, dass morgen mein Geburtstag ist, machte sie eine Ausnahme und lies mich so rein. Vorher behauptete sie noch, dass mein Geburtstag am 2.12 sei - aber das war ein Lesefehler vom Computer! Der vor mir hatte übrigens tatsächlich schon zahlen müssen.
    Die Musik war gut, aber leider nicht die Tänzer. Ich hielt trotzdem bis kurz nach Mitternacht durch und musste dann eh zu meinem letzten Bus, der schon um 0:40 Uhr fuhr.

    Knapp 1 Stunde später kam ich zu Hause an und wollte mich rein schleichen, als mich auf einmal Amy und Kathi mit Wein und Macarons begrüßten! Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet und mich sehr gefreut. Wir öffneten noch die Flasche Wein und schauten eine Folge Friends an. Um 3 Uhr waren wir dann im Bett.

    Am nächsten Morgen fuhren Kathi und ich zum brunchen nach Deep Cove. Dort gibt es ein süßes kleines Café mit salzig gefüllten Crêpes. Die Stimmung in der Bucht war der Wahnsinn: Tiefliegende Wolken und Nebel ließen die Bucht ins unendliche auslaufen, was unheimlich mystisch aussah.

    Nach einem kurzen Stopp zu Hause fuhr ich nach Chinatown, wo ich durch Zufall in einem Teeladen zu einer chinesischen Teeverkostung eingeladen wurde. Die Kannen und Tassen waren winzig und der Besitzer erklärte jeden einzelnen Schritt der Zubereitung, was sehr spannend war.

    Danach lief ich noch zu einem wunderschönen chinesischen Park und musste dann weiter zur Waterfront: Ich hatte mir selber eine Food, Beer and Wine Tour durch Gastown geschenkt.
    Zusammen mit zwei Kanadiern und einem Österreicher schlemmte ich mich 3,5 Stunden durch 4 verschiedene Lokale und ging dann sogar nochmal zurück zu einem Jazzclub, wo mir der Barkeeper noch einen eigen kreierten Geburtstagscocktail zubereitete. Der war super lecker!

    Um 22 Uhr hatte Kathi dann Feierabend und wir gingen noch gemeinsam Bier trinken. Glücklich viel ich um 1 Uhr ins Bett.
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  • Quarry Rock Trail

    23. december 2019, Canada ⋅ ⛅ 5 °C

    Es ist kaum zu glauben, aber seit meinem Geburtstag gab es keinen Regen mehr. Kathi und ich wollten deswegen den Tag heute nutzen, um einen kleinen Wanderweg in North Vancouver zu gehen. Der Weg beginnt in Deep Cove (wo wir auch an meinem Geburtstag brunchen waren).
    Er führt durch einen schönen und beeindruckenden Wald. Die Natur scheint hier in Kanada einfach viel größer zu sein und die Bäume faszinierend hoch. Auf Grund des vielen Regens ist auch hier alles bemoost und das Licht war heute einfach perfekt. Immer wieder blitzte die Sonne zwischen den Bäumen durch und lies das Moos im wunderschönsten Grün erstrahlen. Der Weg war nur 4 km lang und die Steigung gering. Am Ende erreichten wir einen herrlichen Aussichtspunkt über die Bucht und konnten bis nach Downtown schauen.
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  • Weihnachten in Vancouver

    24. december 2019, Canada ⋅ ⛅ 5 °C

    Dieses Jahr war Weihnachten ganz anders und obwohl ich in der Adventszeit noch alle Posaunenchoreinsätze mitgemacht hatte, fehlte mir irgendwas. Da Kathi am Heiligabend tagsüber arbeiten musste, gingen Tea (die übrigens am 23.12. zu unserer WG aus Deutschland dazugekommen ist) und ich in die Stadt. Irgendwie zog es uns aber mehr in die Natur und so bestaunten wir im Stanley Park riesige Bäume! Der größte Park Vancoucers erinnert auch mehr an einen Wald... den Rückweg gingen wir wiederum Strand entlang, der ebenfalls zum Park gehört. Das ist übrigens auch gerade das faszinierende an Vancouver: man ist so schnell in der Natur und gleichzeitig noch in der Stadt!

    Am Abend stellten wir einen großen Topf Chili con carne auf den Herd, wärmten Glühwein auf und hatten einen wunderschönen Abend mit Kathi und einigen Arbeitskollegen von ihr. Wir saßen noch bis 5 Uhr kartenspielend am Tisch und hatten eine tolle Zeit - aber irgendwie fühlte es sich nicht wie Weihnachten an.

    Am nächsten Morgen - oder eher Mittag - machten Tea und ich eine kleine Wanderung (was ein eigener Blogeintrag wird). Danach fuhren wir zu Kathis „kanadischen Familie“, da wir alle zum Weihnachtsessen eingeladen waren.

    Hier fand ich genau das was ich gestern noch so vermisst hatte: Wir verbrachten einen wunderbaren Abend, bei super gastfreundlichen Menschen. Dazu gab es sehr leckeres Essen und auch von uns mitgebrachte deutsche Plätzchen und Stollen. Das einzige was jetzt noch fehlte war ein Weihnachtsgottesdienst... aber leider hatte ich in Vancouver keinen nach meinem Geschmack finden können.
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  • Pauline’s Rock

    24. december 2019, Canada ⋅ ⛅ -5 °C

    Am Weihnachtsmorgen schliefen wir ziemlich lange (wir waren ja erst um 5 Uhr im Bett gewesen) und wurden dann von so schönem Wetter begrüßt, dass Tea mich überredete eine kleine Wandertour zu machen. Wir suchten uns Pauline‘s Rock als Ziel raus und ich plante mit der App AllTrails unsere Route.

    Der Wanderweg ging direkt neben unserem Haus los und führte zunächst auf einem größeren Weg weiter. Trotzdem schaffte ich es die falsche Abzweigung zu nehmen, wodurch wir einen kleinen Umweg liefen. Der weitere Weg führte an einem Fluss entlang und wurde immer schmaler. Da uns aber immer wieder weitere Wanderer begegneten fühlten wir uns wohl und verliefen uns jedoch noch einmal. Das letzte Stück zum Felsen war der einsamste Abschnitt der Route. Der Weg war kaum noch zu erkennen, da immer wieder umgefallene Bäume im Weg lagen. Wäre die offline Karte von AllTrails nicht so gut und detailliert gewesen wären wir umgedreht. Aber es hat sich gelohnt, da wir vom Felsen aus über die Baumwipfel zum nächstgelegenen Gipfel schauen konnten. Zurück schaffte ich es uns ohne Umwege und fast doppelt so schnell zu führen.
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  • Vancouver Island

    28. december 2019, Canada ⋅ ⛅ 6 °C

    Vancouver Island liegt direkt neben Vancouver... es sieht aus als wäre es um die Ecke und doch brauchten Tea und ich 5 Stunden bis wir dort waren. Das zeigt mir mal wieder wie groß dieses Land ist und wie sehr einen die Landkarte täuschen kann. Der Weg dorthin beinhaltet auch 1,5 Stunden Überfahrt auf einer Fähre und obwohl es kalt war musste ich diese komplett draußen verbringen. Wir fuhren an vielen kleinen Inseln vorbei. Die Bäume gehen hier direkt bis zum Ufer und sehen fast so aus, als würden sie im Wasser stehen. Hinzu kam ein dramatischer Himmel.

    Wir verbrachten eine Nacht im süßen und hippen Victoria. Dort besuchten wir neben dem ältesten Chinatown Kanadas die Butchart Gardens und ich ging in den Bug Zoo!

    Die meisten von euch wissen glaube ich, dass ich im Museum aufpasse, dass keine Insekten unsere Objekte angreifen. Seitdem finde ich die kleinen Lebewesen super spannend und war mindestens genauso begeistert wie die vielen Kinder, der 10 Jahre alten Vogelspinne Audrey einen Handschlag zu geben und die saugenden Füße eines Tausendfüßlers auf der Hand zu spüren.
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  • Capilano Pacific Trail

    29. december 2019, Canada ⋅ ⛅ 8 °C

    Den letzten Tag in Vancouver wollte ich nochmal in der Natur verbringen und zum Glück hat auch Tea Lust eine kleine Wandertour zu machen. Wir schliefen aus, frühstückten und machten uns dann auf den Weg zum Park Royal. Vor genau einer Woche war ich schonmal hier gewesen, um Weißkopfseeadler zu suchen und hatte allerdings nur einen gefunden, der auch noch relativ weit weg in einem Baum saß. Damals hatte ich keine Zeit tiefer in den Wald zu laufen, da es schon wieder dunkel wurde.

    Da der Weg so schön war und ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben habe Adler von noch näher zu beobachten, suchte ich uns den „Capilano Pacific Trail“ raus.

    Dieser Weg führt parallel am Capilano River entlang, wo es viele Lachse gibt (und wo es Lachse gibt sind auch Adler...) und endet am Capilano Lake.

    Der Weg war so gut ausgeschildert, dass wir viele zusätzliche Abzweigungen gehen konnten, um so z.B. auf Aussichtsplattformen und Brücken zu gelangen. Die Wanderung ist sehr schön, da man sich langsam aus der Stadt heraus entfernt und immer tiefer in den Wald gelangt. Es gibt nur ein paar Abschnitte mit Steigungen und am Ende waren wir überrascht doch so schnell am See angelangt zu sein.

    Leider ist der See komplett eingezäunt und wir haben überlegt, ob das damit zu tun hat, dass der Capilano Lake 40% der Wasserversorgung des Großraums Vancouver ausmacht. Die Aussicht war trotzdem sehr schön!

    Bei dieser Wanderung stimmt allerdings der Spruch: Der Weg ist das Ziel. Denn: Tea und ich waren nicht nur mal wieder von den gewaltigen Bäumen fasziniert, sondern hatten auch super viel Glück mit Weißkopfseeadlern!

    Kleiner Exkurs: Weißkopfseeadler gehören zu den größten Greifvögeln Nordamerikas. Die ausgewachsenen Adler besitzen einen weißen Kopf, Hals und Schwanzfedern, während der Körper und die Flügel dunkelbraun sind. Die Jungvögel dagegen sind fast durchgehend dunkelbraun gefärbt und werden erst ab ca. 2 Jahren weiß gefleckt. Mit ca. 4-5 Jahren entspricht das Gefieder dem von adulten Adlern.

    Gleich am Anfang entdeckten wir auf einem Baum fast neben uns einen jungen Adler, der für unsere Fotos ganz still sitzen blieb. Insgesamt sahen wir ca. 10 mal Adler und als wir gerade am See angekommen waren, flog sogar ein erwachsener Adler direkt über diesen hinweg! Diese Tiere sind so majestätisch und atemberaubend schön.
    Als wir super zufrieden am Ende des Wanderwegs ankamen, entdeckten wir ein letztes Mal einen ca. 2 Jahre alten Adler auf einem Baum auf der gegenüberliegenden Flussseite sitzend. Nach ca. 20 Minuten intensivem Beobachten hatte Tea genug und wollte weitergehen. Da eine Brücke in der Nähe war, bat ich sie, ob wir rüber gehen können, um uns evtl. noch mehr dem Baum zu nähern. Wir verloren den Adler nur wenige Minuten aus unserem Blickfeld... Als wir gerade vor dem Waldeingang standen und nach einem Trampelpfad suchten, hörten wir Fluggeräusche und plötzlich landete unser Adler genau auf dem Ast vor unserer Nase! Und was hatte er da in seinen Klauen: einen Lachs! Ca. 5 Minuten beobachteten wir uns gegenseitig und als der Adler Vertrauen geschöpft hatte, fing er mit seinem Abendessen an. Wir beide standen super still und begeistert da und schauten ihm beim Essen zu. Mit so einem Glück hatte ich nicht mehr gerechnet und ich genoss den Augenblick. Das war auch gut so, da sich bald schon eine Frau näherte, die den Adler mit Geräuschen auf sich aufmerksam machen wollte, um Fotos zu machen... Ich dachte mir nur, lass ihn doch einfach in Ruhe essen. Als dann auch noch ein Mann mit Kindern kam, wurde es dem Adler zu unruhig und er flog weg. Als er direkt über unseren Köpfen abhob, spürten wir fast den Wind, den er mit seinen gewaltigen Flügeln erzeugte.

    Dieser Tag war definitiv mein schönster in Vancouver.
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  • Ankunft im Yukon

    30. december 2019, Canada ⋅ ⛅ 1 °C

    Mal wieder klebte ich die letzte halbe Stunde unserer Fluges am Fenster. Kathi hatte mich darauf hingewiesen, dass wir genau neben dem großen Wagen fliegen und je näher wir an Whitehorse kamen, umso mehr Landschaft konnte man erkennen. Doch wo war der ganze Schnee? Weite dunkle Flächen lagen unter uns und erst auf denletzten Höhenmetern erkannte ich, dass es Bäume sind. Der Schnee scheint schon so lange zu liegen, dass die Bäume garnicht mehr bedeckt sind. Die Straßen und Wege sind aber zum Glück wunderschön weiß. Auch im Yukon ist es wärmer als sonst: Wir landeten bei nur -1 Grad; eigentlich sollte es mindestens -20 Grad zu dieser Jahreszeit haben.

    Wir hatten Glück und fanden gleich ein Taxi, das uns raus in die Wildnis fuhr: Die nächste Woche werden wir in einer kleinen Hütte 30km von Whitehorse verbringen. Wir sind Kathi, Tea, Céline (eine Arbeitskollegin von Kathi) und ich.

    Es ist wahnsinnig dunkel und nach einem kurzen Stopp, um die Frontscheibe zu enteisen, gehts weiter. Da die Straße keinen Namen hat müssen wir der Wegbeschreibung unseres Vermieters folgen: “You will see a sign that says Mile 4.7 on a tree (...) halfway up the road, on your left you will see a small white “64” sign, don’t go down that one (...)”. Als wir endlich in der Hütte angekommen waren, fragte ich noch den sympathischen Taxifahrer nach seiner Nummer, da ich Bedenken hatte, dass uns sonst keiner mehr hier findet.

    Schon auf den ersten Blick waren wir super glücklich mit unserem kleinen Heim. Das Haus steht wirklich mitten im Wald, umgeben vom Nichts, weit Weg von allem.
    Als ich kurz ganz alleine draußen auf der Terrasse stand passierte mir was unglaubliches: Zum ersten Mal in meinem Leben hörte ich nichts - absolute Stille!
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  • Liebe auf den ersten Blick

    31. december 2019, Canada ⋅ ⛅ -5 °C

    Ich habe mich sofort in den Yukon verliebt. Der Schnee ist wunderschön pulvrig und knirscht herrlich laut beim Gehen. Die Landschaft ist total beeindruckend mit ihrer Weite, schneebedeckten Bergen und dicht stehenden Bäumen.
    Aber das schönste sind das Licht und die Farben!

    Ich habe noch nie ein so intensives Blau am Himmel gesehen. Wenn die Sonne scheint taucht sie den weißen Schnee in ein knalliges Gelb, was unglaublich strahlt. Und selbst das Grau an einem bewölktem Tag sieht schön aus - erst recht wenn sich der blaue Himmel versucht durchzukämpfen. Dank des Schnees ist es auch bei Nacht garnicht so dunkel wie man erst denkt und die Augen gewöhnen sich eh wahnsinnig schnell daran.

    Was mich auch vom ersten Tag an faszinierte war der Tageszyklus. Die Sonne geht hier gegen 9 Uhr auf und gegen 16 Uhr wieder unter. Allerdings dauern Sonnenaufgang und Untergang hier stundenlang und geben sich fast die Hand. Vielleicht ist auch gerade deswegen hier das Licht so magisch.

    Sobald es Nacht wird, ist der Himmel von tausenden Sternen bedeckt. Als wir die Sternenbilder beobachteten, stellten wir fest, dass sich diese wahnsinnig schnell am Himmel bewegen. Auch die Milchstraße war leicht zu erkennen.
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  • Silvester

    31. december 2019, Canada ⋅ ⛅ -7 °C

    Am ersten Morgen erkundeten Kathi und ich die Gegend und fanden es ganz beruhigend, dass es doch noch andere Häuser in der Umgebung gab. Vom Hauptweg gehen immer wieder Einfahrten zu den Nachbarhäusern ab.

    Gleich am Morgen hatte uns Lucy begrüßt, der Hund des Airbnb-Besitzers. Sie ging fröhlich während unseres Morgenspaziergangs neben uns her. Lucy begleitete uns von nun an überall hin und wurde zu unserer treuen Beschützerin.

    Das Licht bei unserem Spaziergang war wunderschön, der Schnee glitzerte und am Horizont ragten Berggipfel hervor. Am auffälligsten war eine Bergkette, die sich komplett spiegelglatt weiß vor uns erstreckte. Das sah total unreal aus.

    Mittags fuhren wir vier dann gemeinsam mit dem Taxi nach Whitehorse. Wir hatten uns entschieden einfach ohne Mietwagen eine Woche in unserem Häuschen zu verbringen und die Einsamkeit zu genießen. Neben Wanderwegen gab es zudem einen Tierpark und die Hot Springs in der Nähe und so würde uns sicherlich nicht langweilig werden. In Whitehorse angekommen gingen wir kurz ins Tourismuszentrum, um uns über die Gegend zu informieren und kauften dann für die ganze Woche Lebensmittel ein.

    Tea und Céline wollten noch in einen größeren Supermarkt gehen und Kathi und ich entschieden uns lieber ein IPA in einer kleinen Bar namens “Woodcutters” zu trinken.

    Die Silvesternacht wollten wir draußen Nordlichter-suchend verbringen. Davor stärkten wir uns noch mit einem sehr leckeren kanadischen Lachs, den uns Céline auf dem Grill zubereitete. Er hatte eine super intensive Färbung und schmeckte vorzüglich! Danach schauten wir noch „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Gegen 22 Uhr zogen wir uns warm an, füllten Glühwein in Thermoskannen und gingen zum „Quarry“, den Kathi entdeckt hatte. Wir standen über 2 Stunden in der Kälte und leider zeigten sich keine Nordlichter. Dafür konnten wir den sternenklaren Himmel bewundern. Einer der Nachbarn schoss dann um Mitternacht sogar ein paar Raketen in die Luft.
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  • Wintermärchen Wanderung

    3. januar 2020, Canada ⋅ ⛅ -18 °C

    Mal wieder wachten wir auf und das Licht draußen war so wunderschön, dass es Kathi und mich auch bei -17 Grad rauszog.
    Kathi hat mich mittlerweile mit ihrer Icebreaker-Liebe angesteckt und so ziehen wir mit unserer dünnen aber super warmen Merino-Bekleidung, und natürlich zusätzlich Jacken, los.

    Unser Ziel ist ein See, den uns unser Vermieter vor ein paar Tagen empfohlen hat. Lucy ist sofort wieder an unserer Seite und keine 5 Minuten später schließt sich uns auch noch Misty an. Mit zwei Hunden durch den kanadischen Wald zu wandern fühlt sich auch irgendwie besser an und die beiden sind zudem auch noch so lieb!

    Wir finden ziemlich schnell den Ski-Trail und folgen den Spuren im Schnee. Nach kurzer Zeit sind nicht nur unsere Wimpern, sondern auch Haare weiß gefroren.

    Der Wald durch den sich unser Weg schlängelt erinnert uns an „Die drei Nüsse für Aschenbrödel“. Wir machen einen kleinen Abstecher auf einen Hügel, da wir gerne etwas Aussicht hätten, aber haben keinen Erfolg.
    Kurze Zeit später erreichen wir eine große glatte Schneefläche. Das muss der See sein. Seine Umrisse sind nur durch die Pflanzen am Rand zu erahnen.

    Wir folgen dem Weg weiter und Kathi schlägt vor auf den nächsten Hügel, abseits der Wege zu klettern. Da ich auch gerne mehr Aussicht hätte, stimmte ich zu. Der Schnee ist zwar tief aber so trocken, dass es kein Problem ist durch ihn hindurch zu stapfen.
    Kathis kurze Bemerkung "Hoffentlich wecken wir jetzt keine Bären" fand ich allerdings nicht so lustig, da wir genau in diesem Moment über eine echt komische Oberfläche liefen. Oben angekommen ist die Aussicht atemberaubend schön und wir vier genießen den Blick auf die Weiten des Yukons. Das Licht ist wie immer perfekt.

    Wir folgen den Ski-Spuren weiter und kommen bis zum Wildgehege des Tierparks. Dann führen die Spuren wieder zum See zurück. Nach fast 2 Stunden sind wir wieder in unserem kleinen Häuschen.
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  • Kaffeerösterei im Schnee

    3. januar 2020, Canada ⋅ ⛅ -17 °C

    Heute Nachmittag wollten wir alle die nahegelegene Kaffeerösterei erkunden. Hiermit hätte ich im tiefen Wald nicht gerechnet und ich bin froh, dass uns die Frau von der Touristeninfo diesen Tipp gegeben hat.

    Das Kaffee liegt zwischen dem Tierpark und den Hot Pools und ist nur von Freitag bis Sonntag geöffnet. Aus dem Grund ist es auch seh voll, als wir ankommen. Mal wieder wurden wir von Lucy und Misty begleitet. Lucy ging brav nach Hause nachdem Kathi ihr einige Male den Befehl „Go home“ gegeben hat. Misty machte allerdings keine Anstalten und lief bis zum Kaffee fröhlich voraus. Zum Glück gab es vor der Rösterei eine Veranda, auf der Misty ohne Leine auf uns warten durfte, da die Verkäuferin im Kaffee den Hund kannte und wir ihr unsere Situation erklärt hatten. Und tatsächlich wartete sie brav draußen, bis wir unseren sehr guten Kaffee getrunken und die super leckeren Brownies gegessen hatten.

    Auf dem Heimweg machten wir noch ein paar Schneeengel. Als wir vier gleichzeitig im Schnee lagen schaute Misty etwas verwundert.

    Den Abend lassen wir dann in der Hütte mit Monopoli und einem Kartenspiel, 6 nimmt, ausklingen.
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  • Hair Freezing Night

    4. januar 2020, Canada ⋅ ⛅ -24 °C

    Den letzten Tag in Whitehorse verbringen wir gemütlich in der Hütte und ich komme endlich dazu ein paar Postkarten zu schreiben.

    Und den letzten Abend genießen wir mal wieder im Takhini Hot Pool. Heute hat es immerhin -20°, was die Mindest-Temperatur ist damit die Haare einfrieren, während der Körper vom warmen Wasser gewärmt wird. Es gibt sogar einen Hair Freezing Contest, an dem man teilnehmen kann, wenn man sein Haarkunstwerk fotografieren kann. Die Fotos im Eingang zeigen spektakuläre Eis-Haar-Skulpturen Obwohl ich meinen Kopf nicht einmal unter Wasser tauchte und mein Gehirn nach 2 Stunden tiefgefroren war, reichte es nur für ein paar spärliche Reisnudeln auf dem Kopf. Es ist noch nicht kalt genug bzw. war der Dampf im Vergleich zur Außenluft zu heiß... Etwas enttäuscht tauchte ich meinen Kopf am Ende in das Wasser und obwohl es herrlich bitzelte, wurde er einfach nicht mehr warm.

    Auf dem Heimweg hatte ich zwar eine Mütze auf, aber ließ die Haare raus hängen. Das Ergebnis: richtig schöne, weiß gefrorene und harte Haare! Genauso wie ich es gerne bei den Hot Pools gehabt hätte. Sogar meine Wimpern waren dick angefroren. Während die anderen sich schon wieder in der Hütte aufwärmten genoss ich meine weiße Haarpracht draußen. Zum schlafen zog ich allerdings zum ersten Mal lange Sachen und einen Schal an: Ich war nun doch etwas unterkühlt und wollte auf garkeinen Fall krank werden.
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  • Aufwiedersehen Yukon

    5. januar 2020, Canada ⋅ ⛅ -23 °C

    Die Woche im Yukon ist viel zu schnell vergangen. Nachdem mich Vancouver ja irgendwie nicht so überzeugen konnte, hat es der Yukon umso mehr geschafft auf meine Liste „hier muss ich nochmal hin“ zu kommen; ob im Sommer oder im Winter oder vielleicht am besten einfach nochmal in beiden Jahreszeiten.

    Zum Abschluss fuhren wir zum Brunchen ins „Burnt Toast Café“ nach Whitehorse. Heute ist es endlich -29 Grad. Die Temperatur, die zu dieser Jahreszeit in Whitehorse normal ist. Das Atmen tut weh, wenn man keinen Buff vorm Gesicht trägt. Und auch die wenigen Hautstellen um die Augen herum, die ich direkt der Kälte aussetze, brennen nach kurzer Zeit durch die trockene kalte Luft. Auch wenn das erstmal alles nicht so begeistert klingt, haben mir die frische Luft und auch die Erfahrung mal bei so einer Kälte draußen zu sein total gut gefallen.
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  • Los Angeles

    12. januar 2020, Forenede Stater ⋅ 🌙 9 °C

    Vor 6 Wochen bin ich wieder in München gelandet, mit einem Kopf voller Impressionen, Gedanken und Ideen. Nach der wunderschönen Zeit im kalten Yukon, durfte ich beruflich ins warme Los Angeles fliegen. Meine letzte Urlaubswoche verbrachte ich tagsüber im Getty Institut und nachts LA erkundend. Es prasselten so viele Eindrücke auf einmal auf mich ein, dass ich abends einfach nur müde ins Bett fiel. Ich wollte meinen letzten Blog-Eintrag lieber in Ruhe in Deutschland schreiben. Aber dann legte mich über eine Woche ein fieser Magen-Darm-Grippevirus flach und danach hatte mich der Alltag wieder. Es fühlte sich aber falsch an nichts mehr über LA zu berichten.

    Los Angeles - schon beim Landen sah ich das Hollywood-Schild und konnte es nicht glauben: Ich bin tatsächlich da! Alle die mich kennen wissen warum ich so aufgeregt wurde: mein Lebenstraum ist dabei sich zu erfüllen und mir kamen tatsächlich mehrmals Freudentränen.

    Die Tage vergingen unheimlich schnell und waren viel produktiver als ich gedacht hätte. Ich bekam einen wunderschönen Arbeitsplatz und wäre am liebsten noch viel länger geblieben. Alle Kollegen in LA waren sehr sympathisch und die Gespräche sehr inspirierend und gleichzeitig doch total locker. Das reicht aber von der Arbeit, da ich ja immer noch (eigentlich) im Urlaub war.

    LA ist eine tolle Stadt - bzw eigentlich ist jeder Stadtteil eine eigene Stadt. Wenn man LA so betrachtet kann man sich auch fast dran gewöhnen, dass man wirklich nirgends ohne Auto hinkommt. Noch nie habe ich so viel Zeit in Uber verbracht. Meistens hatte ich auch hier sehr interessante Gespräche. Meine längste Fahrt war 1,5 Stunden lang und da lernt man schon so einiges über seinen Fahrer kennen und eine Stadtführung war auch noch inklusive.

    Da ich tagsüber gearbeitet habe, konnte ich LA leider nur im Dunkeln erkunden. Zu meinen Highlights gehörten:
    - zwei Abende mit meinem sehr guten Freund Nikhil (wir haben in New York im gleichen Stockwerk im Studentenwohnheim gewohnt).
    - die Salsa-Party mit der besten Live-Musik, die ich je erlebt habe! Und LA-Style wird in LA so viel schöner und entspannter getanzt als in Deutschland!
    - das Griffith Observatory und vor allem das alte Teleskop auf dem Dach.
    - der farbenreichste Sonnenuntergang den ich je gesehen habe in Venice Beach.
    - und allgemein die super freundlichen und hilfsbereiten Menschen in der ganzen Stadt.

    LA war wirklich der krönende Abschluss einer wunderschönen Reise!
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    Slut på rejsen
    13. januar 2020