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  • Day 29

    Tuffsteinkegel, Feenkamine und Ballone

    May 6 in Turkey ⋅ ☀️ 6 °C

    Bei der heutigen Weiterreise leuchtete die Glatteiswarnung am Bordcomputer auf. Knappe 2°C zeigte das Thermometer. Umso weniger erstaunte es uns, als plötzlich im Hintergrund der Hassan Daği sich ganz in weisser Pracht präsentierte. An kleinen ursprünglichen Dörfern führte uns der Weg bis in "das Touristendorf" Göreme. Es liegt inmitten einer surrealen Tufflandschaft und ist heute fast ein Synonym für Kappadokien.
    Als Göreme noch Avcılar hiess, war es ein verträumtes Bauerndorf inmitten einer bizarren Ansammlung von Feenkaminen, Tuffkegeln und Höhlenwohnungen. Mit den grossen Touristenströmen in den 1980er Jahren änderte sich vieles für die Einwohner, selbst der Name ihres Dorfes. Felsenwohnungen und Tuffsteinhäuser fügen sich zu einem Gesamtbild zusammen, als hätte Friedensreich Hundertwasser die Baufaufsicht geführt. Nahezu jeder Bewohner ist heute in irgendeiner Weise vom Tourismusgeschäft abhängig.
    Göreme selbst besitzt kaum Sehenswürdigkeiten. Die Überreste eines antiken Felsengrabes mit zwei dorischen Säulenstümpfen kann man an der sog. Roma Kalesi (Römische Burg) entdecken, dem auffälligsten Tuffsteinkegel Göremes. Auf ihm weht stets eine türkische Flagge. Wir liessen uns gerne etwas durch das Gassenwirrwarr treiben und machten uns später auf die Suche nach einer Geburtstagstorte für Adrian. Von einem freundlichen Kaffeebarbetreiber erhielten wir eine gute Adresse für Backwaren und Patisserie. Da die Torten bereits ausverkauft waren, gaben wir eine Bestellung anhand eines Bildes ab meinem Handy für den folgenden Tag in Auftrag. Wir waren gespannt, was da wohl für ein Kunstwerk auf den Verkaufstresen kommt.
    Für den Übernachtungsplatz hatte ich diesmal vorsondiert. Es musste das Love Valley sein, wegen des morgendlichen Spektakels, wo bis zu 180 Heissluftballone vor Sonnenaufgang mit hunderten von Touristen über die bizarren Tuffsteintäler hinweg gleiten.
    Unseren Giotti stellten wir so hin, dass wir einen wunderbaren Blick hinunter ins Liebestal hatten.
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  • Day 28

    Das richtige Wetter für Käsefondue

    May 5 in Turkey ⋅ ☁️ 10 °C

    Grau in Grau, das Wetter wollte uns nicht wirklich hold sein. Umso geheimnisvoller wirkte der vor uns liegende Salzsee am Morgen. Bald nach dem Frühstück machten wir uns für die Weiterfahrt bereit. Durch eine fruchtbare Ebene zogen wir in Richtung Ihlara Valley, dem zweitgrössten Canyon der Welt und Naturwunder Cappadocias.
    Das Ihlara-Tal entstand infolge tektonischer Erhebungen und der Erosion des Melendiz- Flusses, der nach Tausenden von Jahren nach der Eruption des Hasandagi-Vulkans über das zusammengebrochene Gebiet gelangte. Der Fluss Melendiz entlang des Ihlara-Tals bildet im ganzen Tal eine beeindruckende Schönheit, indem er das Land tief und steil abschneidet.
    Im 8. Jahrhundert wurde das Peristrema-Tal, so der frühere Namen der Schlucht, zum Rückzugsgebiet byzantinischer Mönche. In Zeiten der Verfolgung bot die schwer zugängliche Schlucht ein ideales Versteck. In den Felsen sind Fenster- und Türöffnungen ersichtlich.
    Als Nachtplatz wählten wir neben der Moschee einen grossen öffentlichen Parkplatz. Am Endes des Feldes schienen die letzten Händler ihre Marktstände zusammen zu räumen. Schnell kaufte ich noch etwas frisches, lokales Gemüse und Früchte. Anhand des schelmischen Lachens des jugendlichen Verkäufers, habe ich sicher nicht zu wenig bezahlt 😉
    Aber immer noch sehr günstig.
    Mit Edith zusammen machten wir zu Dritt einen wunderbaren Spaziergang hoch am Rande über dem Tal entlang. Das Eintrittsgeld um ins Tal zu gelangen erschien uns doch sehr teuer. Pro Person 15€.
    Ihlara liegt über 1230 Meter über Meer. Dementsprechend kalt war es. Das Thermometer zeigte 6°C. Der Einladung zu einem dem Wetter sehr passenden Käsefondue bei Edith und Adrian folgten wir sehr gerne!
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  • Day 27

    Mystische Stimmung auf dem Salzsee

    May 4 in Turkey ⋅ ⛅ 14 °C

    Es war Zeit um neue Ecken zwischen Ankara und Aksaray zu entdecken. Unser Augenmerk galt dem Tuz Gölü. Während rund 100 Kilometern passierten wir mehrheitlich auf der Autobahn baumlose Getreidesteppen. Wir staunten über die riesigen unbewohnten flachen Landstriche, bis wir den zweitgrössten See der Türkei, den Tuz Gölü (Salzsee) erreichten. 1915 war er noch 2165 km2 gross, doch er schrumpft zunehmend dahin- zuviel Quellwasser wird für die Landwirtschaft abgezweigt. Heute beträgt seine Fläche weniger als 326 km2. In den Sommermonaten trocknet der nur 2 m tiefe See durch Verdunstung mittlerweile fast vollständig aus. Dies hat auch Folgen für die Flamingopopulation am See, einst die grösste im Mittelmeerraum. Wir entdeckten nur einen, der war aus Kunststoff. Als Fotosujet. 😞 In nur wenigen Jahren könnte der See, sofern kein Umdenken stattfindet, völlig dahin sein. Den Boden des Sees bedeckt eine bis zu 30 cm dicke Salzschicht. Ein Viertel des türkischen Kochsalzes wird hier gewonnen. Auf einem grossen Parkplatz mit angrenzendem Touristenzentrum trafen wir wie zuvor abgemacht auf Edith und Adrian.
    Um zum See zu gelangen führte der Weg durch das Zentrum. Wie zwei hungrige Hyänen stürzten sich zwei verkaufsfreudige Händler auf uns. Ehe wir etwas sagen konnten, waren unsere Handflächen mit einer Ladung Salzpeeling gefüllt. Das Handpeeling war angenehm, die Händler enttäuscht, dass wir ohne Kauf ihres Produktes weiterzogen.
    Die mystische Stimmung auf dem See erklärte, weshalb es so viele Menschen hierhin zieht. Der Wolkenhimmel spiegelte sich in der weiss-, rosa- und brauntönen gefärbten Salz- und Wasseroberfläche. Der See verschmolz nahtlos mit dem Himmel. Das grobkörnige Salz suchte sich den Weg in meine Crocs. Unfreiwilliges Peeling, wie auf spitzen Nadeln gehend, zogen wir uns nach einer ausgedehnten Fotosession zurück zu unseren Fahrzeugen.
    Nach einem gemütlichen gemeinsamen Nachtessen bei Cervelat, Gemüsepfanne und Bier, kamen wir noch in den Genuss einer kleinen Videovorstellung bei Edith und Adrian. Die Beiden bereisten während einem halben, Jahr auf eigene Faust von Uruguay aus, auf den Spuren der Panamericana Südamerika. Bis Edith bei einer Bachüberquerung auf einer Wanderung durch einen Sturz ihr linkes Fussgelenk 3fach brach und mit der Rega zurück in die Schweiz für 3 Wochen ins Spital gebracht wurde. So ergab sich aus einer anfänglich geplanten 1 jährigen Reise bis nach Alaska, die verkürzte Variante. Was nicht ist, kann ja noch werden. Edith plant bereits für 2027 die Fortsetzung. 😉
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  • Day 26

    Ankara, das hässliche Entlein

    May 3 in Turkey ⋅ ☁️ 9 °C

    Es ist schon eine Weile her, dass wir einen Wecker stellen mussten. Um 6.00h rafften wir uns aus den Federn damit wir noch etwas gemütlich unser Frühstück einnehmen konnten. Danach ging es mit Edith und Adrian per Taxi in die Innenstadt von Ankara zur Iranischen Botschaft. Das Gebäude ist mit vielen Mauern, Kameras und Stacheldraht abgesichert. Keine Flaggen sind ersichtlich. Am unscheinbaren Eingangstor liefen wir vorerst vorbei. Erst beim zweiten Anlauf wagten wir uns über die abgesicherte Schwelle zu treten. Ein freundlicher Herr empfing uns noch vor der Eingangstüre. Wir mussten unsere Handys in ein Schliessfach legen. Als ich den Pförtner fragte, ob ich meinen Kopf bedecken müsse, lachte er nur verneinend. Das Visum erhielten wir problemlos. Nach gut eineinhalb Stunden traten wir mit Unternehmungslust auf die Strasse zurück. Ankara ist trotz seiner 4000-jährigen Geschichte arm an kulturhistorischen Monumenten.
    Uns zog es als nächstes zum Atatürk-Mausoleum (Anıtkabir). Dem Vater der Türken schuf man zwischen 1944 und 1953 ein gigantisches Mausoleum. Über eine Freitreppe aus kappadokischem Tuffstein gelangten wir auf eine 250 m lange und 30 m breite Prunkstrasse, die von Steinlöwen im hethischen Stil gesäumt wird. Diese führt in den Ehrenhof, an dessen Nordflanke das Mausoleum steht. Beim Betreten des Mausoleums achteten Wächter darauf, dass Mützen und Hüte abgenommen wurden. Wir liefen auch dem Kolonnadengang entlang. In einem der Ausstellungsräume wurde Atatürks Cadillac (Baujahr 1936) von den angereisten Massen bewundert. Es schien der Tag der Schulreisen zu sein. Natürlich gehörten Klassenfotos dazu. Für uns gings weiter. Als nächstes Ziel hatten wir den Burghügel mit seiner Zitadelle und der Altstadt gewählt. Der steile Aufstieg lohnte sich. Weit über die Stadt konnten wir unsere Blicke schweifen lassen. Nach diesem schweisstreibenden Marsch hatten wir uns einen Döner verdient. Ziemlich müde kehrten wir wieder per Taxi zurück zu unseren fahrenden "Häusern". Bei einem entspannten Apéro liessen wir den Tag würdig ausklingen.
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  • Day 25

    Einbahnstrassen mit Nagelbrett

    May 2 in Turkey ⋅ ☁️ 16 °C

    Nachdem wir unsere Vorräte unterwegs in einem kleinen, etwas bescheidenen Supermarkt wieder aufgestockt hatten, legten wir die gut 250 Kilometer bis Ankara hauptsächlich auf der Autobahn zurück. Um etwas "up-to-date" zu sein hörten wir übers Internet unsere heimatliche SRF1 Radiostation. Zwischen einem Politiker und dem Radiomoderator lief gerade eine Diskussion über " Flüsterbeläge" und Tempo 30 innerorts. Das Radiogerät mussten wir ziemlich laut einstellen, damit wir der Diskussion überhaupt folgen konnten, bei der Geräuschkulisse im Hintergrund. "Die haben Probleme. Wir sind froh, wenn es überhaupt einen Strassenbelag hat!", gestanden wir uns lachend ein.
    Sehr gebirgiges Gebiet begleitete uns, bis plötzlich die Skyline von Ankara den Horizont durchbrach.
    Vor Ankara peilten wir einen Campingplatz an. Zum Glück realisierten wir schnell genug vor der Einfahrt, dass die Zufahrt von einer anderen Seite her führt. Wer von der Einbahnstrasse her aus falscher Richtung hineinfährt schlitzt sich die Reifen auf...die Einfahrt führt über eine Art Nagelbrett! Von der korrekten Seite her kommend, kippen die messerscharfen Zähne und es geschieht nichts.
    Wir mussten wenden und eine 6 Kilometer lange Umfahrung nehmen. 😞 Dort angelangt, war der Campingplatz mit Dauercampern voll belegt. Also suchten wir uns einen neuen Platz aus, auf welchem wir nun für zwei Nächte bleiben. Zu unserer Freude waren bereits Edith und Adrian mit ihrem Wohnmobil dort. Für das nächste halbe Jahr werden wir gemeinsam mit 16 anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Seidenstrasse entlang fahren. Bei einem Apéro stiessen wir auf unser gemeinsames Abenteuer an. Als Zaungäste wurden wir von zwei lustigen jungen Hunden beobachtet und bezirzt.
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  • Day 24

    Kaffee und Satz

    May 1 in Turkey ⋅ ☁️ 18 °C

    Der Himmel hing gestern weit unten. Viel Feuchtigkeit lag in der Luft. Nach einem entspannten Frühstück gings mit Regenschirm bewaffnet nochmals zu Fuss in die Altstadt von Safranbolu. Da ich eine grosse Kaffeeliebhaberin bin wollte ich dem ortsansässigen Kaffeemuseum einen Besuch abstatten. Dieses Museum und Hotel befindet sich in einer ehemaligen Karawanserei. (Ummauerte Herberge an einer Karawanenstrasse)
    Türkischer Kaffee hat seine Wurzeln tief in den reichen Kulturen des Nahen Ostens und des Balkans. Er wurde erstmals im 16. Jahrhundert der Welt vorgestellt und ist eine der ältesten Kaffeezubereitungsmethoden, die heute noch verwendet werden. Das Verständnis seiner Geschichte verleiht dem Brauvorgang eine zusätzliche Ebene der Wertschätzung. Die Grundlage für einen grossartigen Türkischen Kaffee liegt in der Qualität der Kaffeebohnen. Für die perfekte Balance aus Geschmack, Aroma und Textur werden frisch geröstete Arabica- Bohnen verwendet. Das Mahlen zu einem feinen Pulver ist entscheidend für die charakteristische samtige Textur des Türkischen Kaffees.
    Um Türkischen Kaffee perfekt zuzubereiten, benötigt man eine "Cezve". Das ist ein kleiner Topf mit langem Griff. Kaltes, frisches Wasser, das Kaffeepulver und je nach Wunsch Zucker kommen in die Cezve.
    Vorsichtig wird das Kaffeepulver unter das Wasser gerührt und ganz langsam erhitzt. Sobald der Kaffee aufsteigt und kurz vor dem Überlaufen ist, muss die Cezve vom Herd. Nun muss der Kaffee einen Augenblick ruhen, damit sich der Kaffeesatz am Boden der Cezve etwas absetzen kann.
    Anschliessend wird der Türkische Kaffee in kleine Tassen gegossen. Der Kaffeesatz wird dabei normalerweise mit in die Tasse gegossen, damit man später die Zukunft darin lesen kann. 😀
    Der Kaffee wird ohne Milch oder Sahne getrunken. Im Herzen der Türkischen Kaffeekultur steht das Kaffeesatzlesen, auch als Tasseography bekannt. Dieses faszinierende Ritual beinhaltet das Lesen von Mustern und Symbolen, die sich im Kaffeesatz am Boden der Tasse bilden, nachdem der Kaffee getrunken wurde. Es wird oft als eine Form der Wahrsagerei betrachtet und hat eine tiefe kulturelle Bedeutung. Die Türkische Kaffeekultur glaubt, dass der Kaffeesatz Einblicke in die Zukunft und die Gedanken des Kaffeetrinkers bieten kann. Erfahrene Kaffeesatzleser, die als " Falcı" bekannt sind, interpretieren die Muster und Symbole, um Antworten auf Fragen zu finden oder Ratschläge zu geben. Das nächste Mal, wenn ich einen Türkischen Kaffee getrunken habe, werde ich ganz nach "professioneller" Manier die Tasse auf den Untersetzer umdrehen und sobald die Tasse Zimmertemperatur hat diese vom Untersetzer lösen. Ob ich dann die nötige Konzentration aufbringen werde um Formen und Linien als Muster richtig zu interpretieren sei dahin gestellt.... 😀
    In den "kahv evleri" Kaffeehäusern wird der Kaffee explizit von einem geschulten Barista zubereitet und vor dem Gast in die Tasse gegossen.
    In Safranbolu wurde uns zum Kaffee immer noch ein Gläschen dunklen Maulbeersaft, Wasser und Lokum gereicht. Eine wunderbare, stilvolle Tradition.
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  • Day 23

    Wie neugeboren

    April 30 in Turkey ⋅ ☁️ 21 °C

    Der gestrige Tag galt vorerst der orientalischen Körper- und Badekultur im historischen Hamam von Safranbolu. Dieser wurde im Jahr 1645 errichtet. Ganz traditionell "Männlein und Weiblein" getrennt, mussten wir uns zuerst mit viel warmem Wasser waschen. Während dieses Vorgangs kam ich mit einer jungen frischverheirateten sympathischen Taiwanesin ins Gespäch. Sie seien auf Hochzeitsreise. Bald durfte ich mich auf eine "Marmorliege" legen. Eine fröhliche Türkin in Badekleidung legte geübt und mit festen Griffen Hand an: Mit einem Peelinghandschuh " häutete" sie mich beinahe. Danach wurde ich wunschgemäss samt Gesicht mit warmer Schokolade eingestrichen. Das Bild an die klassische Technik für das Temperieren von Schokolade auf einer Marmor Arbeitsplatte stieg in mir auf... 😉 Während diese Packung einzog, durfte sich die junge Taiwanesin auf die sauber abgespülte Liege legen.
    Nach genügend Einwirkungszeit wusch ich mit viel warmem Wasser die ganze Schokolade vom Körper. Nun stand mir wohl die schönste Massage der Welt bevor: Die "Sabunlama", Seifenschaummassage. Eine Schaumwolke aus ätherischen und wohlfühlenden Düften umhüllte mich.
    Von Kopf bis Fuss, sowie vom Rücken und bis zum Bauch wurde ich massiert und gewaschen. Zum Ende hin tauchte die Badewärterin meinen Kopf und die Haare ebenfalls in viel Schaum ein. Mit viel warmem Wasser übergoss sie anschliessend mein Haupt, dass ich beinahe in Schnappatmung geriet. Nach Abschluss dieser Zeremonie fühlte ich mich wie neugeboren. 😉
    Peter erwartete mich bereits in einem Speiselokal nebenan bei einem Safrantee. Auch er schien das ganze Prozedere genossen zu haben. Während seinem Baderitual kam er mit dem jungvermählten Ehemann aus Taiwan ins Gespräch. Das Paar freute sich sehr uns wieder im Restaurant anzutreffen. Zum Abschluss wünschten sie ganz nach asiatischer Manier ein Bild von uns Beiden zu machen. Was mich zur Nachahmung anspornte.
    Den restlichen Nachmittag schlenderten wir durch das faszinierende Städtchen. Viel Kultur und einheimisches Handwerk trafen wir an. Mit einem Gramm Safranfäden, Safranraumduft, Lokum, Bierstangen und Safranbrotringe aus dem Holzofen, haben wir das örtliche Gewerbe unterstützt. Ein Antikquitätenhändler zeigte uns stolz sein interessantes Geschäft...(Rumpelkammer). Messer- und Silberschmiede versteckten sich bei ihrer Arbeit in dunklen Werkstätten.
    Einen gemütlichen Abend verbrachten wir vor unserem Giotti in netter Gesellschaft mit Silvia und Bernhard bei Wein und Bündner Nusstorte. Mit dem deutschen Paar kamen wir tags zuvor ins Gespräch.
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  • Day 22

    Futtern wie bei Muttern

    April 29 in Turkey ⋅ ☁️ 15 °C

    Das neue Tagesziel galt dem rund 90 Kilometer von der Schwarzmeerküste entfernten Safranbolu. Die Perle der pontischen Kleinstädte gehört zum UNESCO-Welterbe. Auf einem nahe gelegenen Campingplatz stellten wir das fahrende Zuhause ab. Bevor es zu einer ersten Stadtbesichtigung losging, musste wieder einmal unsere kleine " Waschhexe" in Betrieb genommen werden. Während sie ihre Arbeit erledigte kamen wir ins Gespräch mit einem deutschen Ehepaar. Sie sind mit uns die einzigen Gäste auf dem Platz. Ein Austausch unter Gleichgesinnten in verständlicher Sprache tut zwischendurch gut.
    Die Sonne stand schon ziemlich tief am Horizont, als wir uns in Richtung Eski Safranbolu (Alt-Safranbolu) begaben. Über holprige Pflastergassen führte der Weg an schönerhaltenen Fachwerkhäusern im Osmanenstil vorbei. Pompöse Wein- und Kaffeestuben, "Lokum"- Geschäfte und einige chinesische Touristen zeigten sich. Besonders der historische Hamam (türkisches Bad) fiel uns gleich auf. Es sei eines der schönsten Bäder in der Umgebung.
    Bei Eyvan Yöre Mutfaği haben wir seit langem das beste Nachtessen genossen. Wie aus "Mutters Küche". Von zwei herzlichen Frauen wurden wir beraten und bedient. Unkompliziert zeigten sie anhand türkischer Gäste, was diese assen. Wir wählten dasselbe. Peter eine Art Gulasch, für mich gabs einen lokalen Teller mit Pasta, Bohnen und gefüllten Weinblättern.
    Der steile Rückweg war gerade ein guter Verdauungsspaziergang.
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  • Day 21

    Alles Gute kommt von oben

    April 28 in Turkey ⋅ ☁️ 13 °C

    Der Regen prasselte unermüdlich während der ganzen Nacht auf unser Dach. Gut ausgeruht und voller Tatendrang, noch vor dem Frühstück, stürzte sich Peter in seine Regenkleider. Bei strömendem Regen begann er unseren Giotti zu reinigen. Gratis fliessend Wasser, oder alles Gute kommt von oben. Unser momentanes Zuhause hatte es nötig. Die letzten Fahrten hatten ihre ländlichen Spuren hinterlassen.
    Ansonsten gab es einen gemütlichen Hüttentag bei spannender Lektüre. Um doch noch etwas an die wortörtlich frische Luft zu gelangen spazierten wir durch das ruhiger gewordene Amasra. Wir fragten uns, wo wohl all die Touristen steckten. Auf unserem Parkplatz standen dutzende leere Reisecars.
    In einem gepflegten Restaurant genossen wir eine feine Mahlzeit.
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  • Day 20

    Hotspot an der Schwarzmeerküste

    April 27 in Turkey ⋅ ☁️ 16 °C

    Über vorerst mehr Feld-, Wiesen- und Waldwege zogen wir weiter, bis wir plötzlich an einer Strassenkreuzung standen und uns eine vierspurige Schnellstrasse über Bartın nach Amasra führte. Zum Glück sind wir ziemlich autark. Campingplätze werden immer rarer. Diese wenigen sind erst ab 1. Mai geöffnet, wenn überhaupt. So wählten wir einmal mehr einen grossen, öffentlichen Parkplatz am Ortseingang von Amasra. Wir mussten unser Gefährt direkt an den steinigen Strand stellen, mit wunderbarer Aussicht über die Bucht. Das Städtchen gilt als schönsten Ort an der türkischen Schwarzmeerküste. Es sind vorallem Türken, welche Amasra als Urlaubsdomizil schätzen. Immer mehr kommen aber auch Ausländer hierher, so dass der Ort ziemlich voll werden kann. Die touristische Infrastruktur holt langsam auf. Viele Souvenirläden mit Ramschware aus China zieren die Gässchen, welche zum Teil recht steil am Hang entlang führen. Es gibt aber auch etliche schön gelegene Speiselokale. Wir müssen zugeben, Amasra besitzt Flair, allein schon wegen der schönen Lage. Das kleine, auf einer Halbinsel gelegene Zentrum wird im Osten vom Büyük Liman ( grosser Hafen) begrenzt, im Westen vom Küçük Liman (kleiner Hafen), da wo wir uns für zwei Nächte niedergelassen haben.
    Den Abend liessen wir vor unserem Giotti bei Lektüre und einem Glas Wein gemütlich ausklingen. Vor uns packten türkische Familien ihre Picnic-Accesoires aus, traditionelle Musik erfüllte die Luft...Feuer wurden entfacht...wir befürchteten, dass uns einmal mehr eine unruhige Nacht bevor stand... doch Zeus schickte Blitz, Donner und heftigen Regen.
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